2. Samuel 12, 1-4 Und der HERR sandte Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; der Arme aber hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, sodass es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter. Als aber ein Reisender zu dem reichen Mann kam, da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern eines zu nehmen, um dem Wanderer, der zu ihm gekommen war, etwas zuzubereiten; da nahm er das Lamm des armen Mannes und bereitete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.
Und der HERR sandte Nathan zu David: Davids Sünde missfiel dem Herrn, aber David hörte nicht auf die Worte des Heiligen Geist oder auf sein Gewissen. Nun sandte Gott einen anderen, um zu David zu sprechen. Gott sprach barmherzig weiter zu David, auch wenn dieser nicht zuhörte.
Doch niemand sollte annehmen, dass Gott für immer mit dem unbußfertigen Sünder sprechen wird. Gott sagte in 1. Mose 6, 3: „Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten.“ Wenn wir hören oder spüren, dass der Heilige Geist uns überführt, müssen wir sofort darauf reagieren, weil diese Stimme vielleicht nicht immer da ist.
Es waren zwei Männer in einer Stadt: Voller Weisheit und Mut benutzte Nathan eine Geschichte, um David die Botschaft zu vermitteln. In jenen Tagen war es üblich, ein Lamm als Haustier zu halten, und Nathan benutzte diese Geschichte von dem Lamm als Haustier, um zu seinem Freund David zu sprechen.
Zuvor hatte der Prophet Nathan David eine Botschaft von großem Segen überbracht (2. Samuel 7). David wusste, dass Nathan kein negativer Kritiker, sondern ein Freund war. Darum war David offen für das, was ihm die Geschichte sagen wollte
Da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen eines zu nehmen … da nahm er das Lamm des armen Mannes: Die Sünde, die Nathan beschreibt, ist Diebstahl. Es gibt einen Zusammenhang, in dem David etwas von Urija gestohlen hat. In der Bibel (in 1. Korinther 7, 3-5) steht geschrieben, dass ein Ehemann in der Ehe Autorität über den Körper seiner Frau hat (und umgekehrt). Offensichtlich hatte David diese Autorität über den Körper von Bathseba nicht und er stahl sie von Urija. Ehebruch und sexuelle Unmoral sind Diebstahl – weil wir uns etwas nehmen, das uns nicht gehört.
Dieses Prinzip gilt auch in Bezug auf Pornografie und Lust. In 3. Mose 18 wird die Sünde beschrieben, die Blöße eines anderen als unseres Ehepartners aufzudecken. Der Gedanke, um den es hier geht, ist, dass die Nacktheit anderer nicht uns gehört und es Diebstahl ist, wenn wir sie uns nehmen.
2. David verurteilt den grausamen Mann aus Nathans Geschichte
2. Samuel 12, 5-6
2. Samuel 12, 5-6 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt; der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes! Dazu soll er das Lamm vierfältig bezahlen, weil er dies getan und kein Erbarmen geübt hat!
Da entbrannte der Zorn Davids sehr: Nathan hatte David nicht um eine richterliche Entscheidung gebeten, und David nahm natürlich an, dass die Geschichte wahr sei. David fällte sofort ein Urteil über den schuldigen Mann aus Nathans Geschichte. David zeigte, dass wir oft versuchen, unser schlechtes Gewissen loszuwerden, indem wir ein Urteil über jemand anderen fällen.
Der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes: Davids Sinn für gerechte Empörung war so sehr von seiner eigenen Schuld geprägt, dass er für den hypothetischen Fall, den Nathan vorbrachte, ein Todesurteil befahl, obwohl es sich nicht um ein Kapitalverbrechen handelte.
David musste seine eigene Sünde verurteilen, bevor ihm vergeben werden konnte. Wir versuchen oft, Zuflucht zu finden, indem wir die Schuld an unserer Sünde entschuldigen oder verharmlosen oder ablenken; wir verurteilen die Sünde in uns selbst einfach nicht.
Davids Gebrauch des Schwurs „So wahr der Herr lebt“ zeigt, wie leidenschaftlich seine Empörung ist. Er rief Gott an, um die Rechtschaffenheit seines Todesurteils über Nathans hypothetischen reichen Mann zu bezeugen.
Dazu soll er das Lammvierfältig bezahlen: David wusste zu Recht, dass es nicht ausreichte, den reichen Mann zu bestrafen – auch nicht mit dem Tod -. Er musste dem Mann, dem er etwas weggenommen hatte, auch etwas zurückgeben. David wusste, dass wahre Reue mit Wiedergutmachung einhergeht.
Das vierfältig Bezahlen zeigt auch, dass Davids Sünde und Herzenshärte seine Kenntnis der Bibel nicht schmälerte. Er wusste sofort, was die Bibel über diejenigen sagt, die Schafe stehlen: Wenn jemand ein Rind stiehlt oder ein Schaf und es schlachtet oder verkauft, so soll er fünf Rinder für eines erstatten und vier Schafe für eines. (2. Mose 21, 37). David kannte die Worte der Bibel, war aber weit vom Autor entfernt.
Und kein Erbarmen geübt hat: Es geht hier um den Gedanken, dass der Mann Mitleid mit seinem Nächsten hätte haben sollen und es nicht tat. Genauso hätte David Mitleid mit dem Vater und Großvater von Urija und Bathseba haben sollen.
3. Nathans spricht Davids Sünde an
2. Samuel 12, 7-9
2. Samuel 12, 7-9 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet; ja, ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben, dazu die Frauen deines Herrn in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wäre das zu wenig, so hätte ich noch dies und das hinzugefügt. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was vor seinen Augen böse ist? Urija, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen; ihn aber hast du durch das Schwert der Ammoniter umgebracht!
Du bist der Mann: Damit wandte Nathan das Gleichnis mit erschreckender Einfachheit an. Nathan musste David schockieren, damit er seine Sünde als das ansah, was sie war. „Das war in der Tat eine ganz einfache Angelegenheit.“ (Trapp)
Schockiert, aber nicht verängstigt: „Man kann die Menschen nicht zur Reue zwingen, man kann sie zu Gewissensbissen bewegen; und die Gewissensbisse können zur Reue führen oder nicht.“ (Maclaren)
„Gott klagt uns an und verurteilt uns einen nach dem anderen, damit er uns einen nach dem anderen retten kann.“ (Maclaren) Eine persönliche Errettung erfordert eine persönliche Überzeugung von der Sünde. Es genügte David nicht, zu bekennen, dass er ein Sünder in einem allgemeinen Sinn war; er musste seine Sünde genau an diesem Punkt bekennen.
In diesem Sinne muss das Bekenntnis unserer Sünde spezifisch sein. J. Edwin Orr erzählt von einer Zeit der Erweckung in Brasilien, als eine Dame in einer überfüllten Kirche stand und sagte: „Bitte beten Sie für mich. Ich muss die Menschen mehr lieben.“ Der Leiter sagte ihr sanft: „Das ist kein Bekenntnis, Schwester. Jeder hätte das sagen können.“ Später im Gottesdienst stand die Frau wieder auf und sagte: „Bitte beten Sie für mich. Was ich hätte sagen sollen, ist, dass meine Zunge eine Menge Ärger in dieser Gemeinde verursacht hat.“ Ihr Pastor flüsterte dem Leiter zu: „Jetzt kommen wir der Sache näher.“
Es kostet nichts zu sagen: „Ich bin nicht so, wie ich sein sollte“ oder „Ich sollte ein besserer Christ sein.“ Es kostet etwas, zu sagen: „Ich war ein Störenfried in dieser Gemeinde“ oder „Ich habe einigen Leitern gegenüber Bitterkeit empfunden, und dafür entschuldige ich mich an dieser Stelle.“
Ich habe dich gesalbt … Ich habe dich errettet … Ich habe dir gegeben … und gab dir das Haus Israel und Juda … wäre das zu wenig, so hätte ich noch dies und das hinzugefügt: Durch Nathan erklärte Gott David, dass seine Sünde in Wirklichkeit ein Ausdruck von Undankbarkeit war. Als Gott David all das gab und ihm noch so viel mehr geben wollte, hat sich David stattdessen für die die Sünde entschieden.
Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was vor seinen Augen böse ist: In Psalm 19, 8 sagte David: Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele. Doch durch seine Sünde verachtete er das Wort des Herrn. Als er Böses in seinen Augen tat handelte David so, als ob Gottes Gebot falsch und zu verachten wäre.
Du hast Urija getötet … du hast seine Frau genommen: Das ist eine andere Art, zu sagen: „Du bist der Mann!“ Gott erlaubt David nicht, jemandem oder etwas anderem die Schuld zu geben.
4. Davids Strafe
2. Samuel 12, 10
2. Samuel 12, 10 Nun soll auch von deinem Haus das Schwert nicht weichen ewiglich, weil du mich verachtet und die Frau Urijas, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei!
Nun soll auch von deinem Haus das Schwert nicht weichen: Gott versprach, dass David von diesem Tag an Gewalt und Blutvergießen unter seinen eigenen Familienmitgliedern erleben würde.
David verlangte vierfache Wiedergutmachung für den Mann in Nathans Gleichnis. Gott verlangte von vier von Davids Söhnen vierfache Wiedergutmachung für Urija: Bathsebas Kind, Amnon, Absalom und Adonijah.
Weil du mich verachtet hast: In 2. Samuel 12, 9 sagte Gott, dass David das Wort des Herrn verachtete. Hier erklärte Nathan, dass David damit Gott selbst verachtete. Wir können Gottes Gebote nicht verachten, ohne ihn zu verachten.
Viele, die in offener oder versteckter Sünde leben, scheinen zu glauben, dass es keine oder nur eine geringe Auswirkung auf ihre Beziehung zu Gott hat. Aber Gottes Gebot zu verachten bedeutet, Gott selbst zu verachten, und wir können nicht gleichzeitig Gemeinschaft mit Gott haben und ihn verachten. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. (1. Johannes 1, 6)
Die Frau Urijas, des Hetiters: Gott benutzte nicht einmal den Namen von Bathseba selbst. Er wollte, dass David Bathseba nicht nur als Einzelperson, sondern auch als die Frau Urijas, des Hetiters betrachtet.
5. Das Unglück das über David hereinbricht
2. Samuel 12, 11-12
2. Samuel 12, 11-12 So spricht der HERR: Siehe, ich will aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erwecken; und ich will deine Frauen vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, dass er am helllichten Tag bei deinen Frauen liegt! Denn du hast es heimlich getan; ich aber will diese Sache vor ganz Israel und am helllichten Tag tun!
Siehe, ich will aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erwecken: Die englische Übersetzung aus der ‚New Living Bible‘ übersetzt Unglück mit ‚Rebellion‘. Gott warnte David, dass, weil er Unglück über das Haus eines anderen Mannes gebracht hatte, Gott es zulassen würde, dass auch über Davids Haus Unglück hereinbricht – und zwar ein Unglück, dass aus seinem eigenen Haus hervorgeht.
Ich will deine Frauen vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben: Wie David die Frau eines anderen Mannes geschändet hat, so wird ein anderer seine Frauen schänden. Dies wurde in 2. Samuel 16, 21-22 erfüllt.
„Absalom missbrauchte die Konkubinen seines Vaters auf dem Dach des Hauses, und zwar auf derselben Terrasse, von der aus er zuerst Bathseba ansah, mochte und begehrte.“ (Trapp)
Du hast es heimlich getan; ich aber will diese Sache vor ganz Israel und am helllichten Tag tun: Diese Urteile würden dazu führen, dass David erntet, was er gesät hat – und das mit Zinsen.
B. Davids Reue; der Tod seines neugeborenen Sohnes
1. Die Reue Davids
2. Samuel 12, 13a
2. Samuel 12, 13a Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt!
Ich habe gegen den HERRN gesündigt: Davids Bekenntnis ist ein gutes Beispiel. Er legte die Schuld direkt auf seine eigenen Schultern. Er verharmloste sein Vergehen nicht. David erkannte, dass er vor allem gegen Gott gesündigt hatte.
Im hebräischen Original besteht Davids Aussage „Ich habe gegen den Herrn gesündigt“ aus nur zwei Worten: hata al-Yahweh. Diese zwei Worte und das Herz, das sie widerspiegeln, zeigen den grundlegenden Unterschied zwischen David und Saul. Die Beichte muss nicht lang sein, um echt und aufrichtig zu sein. „Der größte Kummer drückt sich nicht immer durch eine große Anzahl von Worten aus. Saul gestand seine Sünde wesentlich wortreicher, aber weniger effektiv.“ (Trapp)
„Es sind nur sehr wenige Worte, aber das ist ein gutes Zeichen für einen durch und durch gebrochenen Geist. Es gibt keine Entschuldigung, kein Verstecken, kein Verheimlichen der Sünde. Es gibt kein Suchen nach einem Schlupfloch, keinen Vorwand, der vorgebracht wird, keine menschliche Schwäche, die als mögliche Entschuldigung herangezogen wird. Er bekennt sich offen, freimütig und ohne jede Verleugnung der Wahrheit zu seiner Schuld.“ (Keil und Delitzsch)
Für einen Menschen mit Davids Ansehen war dies eine außergewöhnlich gute Antwort. Wenn Könige mit Sünde konfrontiert werden, sagen sie oft: „Ab mit dem Kopf“. David zeigte, dass Gott die ganze Zeit an seinem Herzen gearbeitet hatte, und Nathans Rede war nur der letzte Teil dieser Arbeit.
„In all dem wurde zeigte sich in hervorragender Weise, dass David ein Mann nach Gottes eigenem Herzen war. Andere Männer, die sich eines solchen Versagens schuldig gemacht hätten, hätten vielleicht ihre Handlungen verteidigt, hätten vielleicht den Propheten erschlagen. Nicht so bei diesem Mann. Er kannte Gott, er erkannte die Schuld, die er auf sich geladen hatte, und er bekannte seine Sünde.“ (Morgan)
Ich: David sprach von sich selbst. Es heißt nicht ‚wir‘, obwohl es wahr war, dass er nicht der einzige Sünder war. Dennoch wusste David, dass er sich mit seiner Sünde auseinandersetzen musste. David übernahm persönliche Verantwortung für seine Sünde.
Gesündigt haben: David benutzte kein elaboriertes oder weiches Vokabular. Er hat gesündigt. Es war kein Fehler, kein Irrtum, kein Durcheinander, keine Indiskretion oder ein Problem.
Gegen den Herrn: Dies drückt die Ungeheuerlichkeit von Davids Sünde aus. Seine Sünde gegen Bathseba, gegen Urija, gegen Ahithophel, gegen seine Frauen und Kinder und gegen das Volk war groß. Aber seine Sünde gegen den Herrn war die größte von allen. Es gibt keine kleinen Sünden gegen einen großen Gott, und große Sünden sind noch größer.
Ich habe gegen den Herrn gesündigt: Nachdem er darüber nachgedacht hatte, drückte David seine Reue in Psalm 51 noch beredter aus:
O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte; tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit! Wasche mich völlig [rein] von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde; denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen, damit du recht behältst, wenn du redest, und rein dastehst, wenn du richtest … (Psalm 51, 3-6)
Die Tatsache, dass David sich seiner Sünde bewusst ist, dass er sich nach Reinigung sehnt, dass er Gottes gerechtes Urteil anerkennt und dass er weiß, was Gott will, wird in Psalm 51 deutlich.
2. Vergebung und die unmittelbaren Folgen von Davids Sünde
2. Samuel 12, 13b-14
2. Samuel 12, 13b-14 Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben! Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewisslich sterben!
So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen: Gottes Vergebung erfolgte sofort. Gott verlangte keine Zeit der Bewährung. Du sollst nicht sterben bedeutete, dass David von der Strafe für Ehebruch, die durch das mosaische Gesetz festgelegt war, verschont bleiben würde.
David glaubte dem Propheten, als dieser sagte: „Du bist der Mann!“ Deshalb konnte er das auch mit Blick auf seine nächste Aussage tun: „So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben.“
Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast: David tat das, indem er genau das tat, was die Feinde des Herrn in der gleichen Situation tun würden. Was David tat, war unter den Königen und Herrschern der Welt nicht ungewöhnlich, aber unter Gottes Volk sollte es das sein.
„Bis dahin hatte der König alles darangesetzt, seine Sünde vor der Welt zu verbergen, was ihm jedoch mit all seinem Geschick nicht gelang, denn die Feinde hatten es am Ende herausgefunden.“ (Trapp)
So wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewisslich sterben: Es gibt einen Unterschied zwischen dem Gericht für die Sünde und dem Gericht durch die Sünde. Gott vergab Davids Sünde, aber Er würde ihn nicht vor jeder Konsequenz der Sünde schützen. David musste sich den Konsequenzen seiner Sünde, angefangen mit dem Tod des Kindes, das von Bathseba geboren wurde, stellen.
Das zeigt, dass Gott David nicht nur von der Schuld an seiner Sünde heilen wollte, sondern auch von der Gegenwart dieser Sünde. Wir lesen nie wieder, dass David Ehebruch begangen hat, weil Gott diese Züchtigungen benutzte, um solche Unreinheiten von David fernzuhalten.
„Lange vor seiner Sünde mit Bathseba gab es verschiedene Hinweise auf Davids besondere Anfälligkeit für Versuchungen. Diese Sünde brachte das Böse, das immer in ihm war, nur an die Oberfläche; und jetzt, da Gott ihn erkennen ließ, dass das tödliche Krebsgeschwür da war, beginnt er, das Messer zu benutzen, um es aus ihm herauszuschneiden.“ (Spurgeon)
3. Der Tod von Davids Sohn
2. Samuel 12, 15-23
2. Samuel 12, 15-23 Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das die Frau Urijas dem David geboren hatte, sodass es todkrank wurde. Und David flehte zu Gott wegen des Knaben; und David fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde. Da machten sich die Ältesten seines Hauses zu ihm auf und wollten ihn von der Erde aufrichten; er aber wollte nicht und aß auch kein Brot mit ihnen. Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot sei, denn sie dachten: Siehe, als das Kind lebendig war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf unsere Stimme; wie viel mehr wird es ihm wehtun, wenn wir sagen: Das Kind ist tot! Und David sah, dass seine Knechte leise miteinander redeten; da erkannte David, dass das Kind tot war, und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Es ist tot! Da erhob sich David von der Erde, wusch und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und er kam in sein Haus und verlangte, dass man ihm Brot vorsetzte, und er aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen geweint und gefastet; nun aber, da das Kind gestorben ist, stehst du auf und isst Brot? Er sprach: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob der HERR mir nicht gnädig sein wird, sodass das Kind am Leben bleibt? Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren!
Der Herr schlug das Kind: Das ist für viele schwer zu akzeptieren. Traurigerweise ist es oft der Unschuldige, der den Preis für die Sünde eines anderen bezahlt. Da die Krankheit unmittelbar nach den Worten des Propheten Nathan ausbrach, sah es so aus, als käme sie aus Gottes Hand.
„Der biblische Schreiber zögert nicht, die Krankheit dieses Kindes, in Übereinstimmung mit dem Wort des Propheten, direkt dem Herrn zuzuschreiben.“ (Baldwin)
Dies war für David und Bathseba weitaus tragischer als für das Kind selbst. Ihr junger Sohn litt mehrere Tage lang, und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott das Kind gerade in diesem Leid getröstet hat. Am Ende seiner Zeit des Leidens ging das Kind in die ewige Herrlichkeit. Obwohl das Kind starb, galt die Strafe eigentlich David und Bathseba und nicht dem Kind.
„Gottes Barmherzigkeit gegenüber seinen irrenden und reuigen Kindern wird sich darin zeigen, dass er die Folgen ihrer Sünde in das Feuer verwandelt, das ihrer Läuterung dient.“ (Meyer)
Dies veranschaulicht ein wichtiges Prinzip: Auch wenn Sünde vergeben wird, muss ein Preis bezahlt werden. Gott übergeht oder entschuldigt unsere Sünde nicht einfach. Sie wird vergeben, und es wird ein Preis bezahlt. Oft zahlt eine unschuldige Partei den Preis für die Vergebung.
Das die Frau Urijas dem David geboren hatte: Obwohl Urija tot, und David rechtlich mit Bathseba verheiratet war, bezeichnete der biblische Autor Bathseba immer noch als Frau Urijas. Das liegt daran, dass Urija noch lebte, als das Kind gezeugt wurde, und Bathseba Urijas Frau war. Es ist Gottes Art zu sagen: „Urijas Tod und die anschließende Heirat machen nicht alles wieder gut.“
David flehte zu Gott wegen des Knaben: David hatte Recht, wenn er die Ankündigung von Gottes Gericht als eine Aufforderung verstand, ernsthaft um seine Barmherzigkeit zu bitten. Wenn Gottes Gericht angekündigt oder gegenwärtig ist, sollten wir es nicht passiv oder schicksalsergeben entgegennehmen. Wir sollten voller Reue zu Gott schreien und um seine Gnade und Barmherzigkeit bitten.
David fastete … da starb das Kind: Das zeigt, dass auch ein außergewöhnliches Gebet und ein radikales Fasten Gottes Meinung nicht ändert. Es brachte David in die richtige Position, um von Gott zu empfangen, was er empfangen muss, aber es ‚zwang‘ Gott nicht, seinen Plan zu ändern.
Außerordentliches Gebet und Fasten sind keine Werkzeuge, um von Gott zu bekommen, was wir wollen. Sie sind Demonstrationen der radikalen Unterwerfung und Hingabe an Gottes Macht und Willen.
Er ging in das Haus des HERRN und betete an: Das zeigt, dass Davids außergewöhnliches Gebet und Fasten erhört wurden. Er empfand Frieden, als das Kind starb, weil er wusste, dass er alles getan hatte, was er konnte, um Gottes Gnade in einer Zeit der Bestrafung zu suchen.
Die Fähigkeit, Gott in einer Zeit der Prüfung oder in einer Krise anzubeten und zu ehren, ist ein wunderbarer Beweis für geistliches Vertrauen.
Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren: David war zuversichtlich, dass sein Sohn ihn im Himmel begegnen würde. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Säuglinge und vielleicht auch Kinder, die von dieser Welt in die nächste übergehen, in den Himmel kommen.
1. Korinther 7, 14 ist eine zusätzliche Verheißung, dass die Kinder von Gläubigen gerettet sind, zumindest bis sie in ein Alter kommen, in dem sie persönlich dafür verantwortlich sind (was bei jedem Kind anders sein kann). Wir haben jedoch keine ähnliche Verheißung für die Kinder von Eltern, die keine Christen sind.
Wenn die Kinder nichtchristlicher Eltern gerettet werden und in den Himmel kommen – zumindest einige von ihnen – ist es wichtig zu verstehen, dass dies nicht geschieht, weil sie unschuldig sind. Als Söhne und Töchter des schuldigen Adam werden wir auch schuldig geboren. Wenn solche Kinder in den Himmel kommen, dann nicht, weil sie unschuldig sind und es verdient haben, sondern weil auch ihnen die reiche Barmherzigkeit Gottes zuteilgeworden ist.
4. Gott dehnt seine Barmherzigkeit auf David und Bathseba aus
2. Samuel 12, 24-25
2. Samuel 12, 24-25 Und David tröstete seine Frau Bathseba, und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo. Und der HERR liebte ihn. Und Er sandte ihm [eine Botschaft] durch den Propheten Nathan und gab ihm den Namen Jedidjah, um des HERRN willen.
David tröstete seine Frau Bathseba: Dies ist das erste Mal, dass der biblische Schreiber diese Frau Bathseba nennt, abgesehen von der bloßen Erwähnung ihres Namens in 2. Samuel 11, 3. Jedes Mal davor wird sie als die Frau des Urija bezeichnet. Erst jetzt, nach der Bestrafung der Sünde, wird sie seine Frau Bathseba genannt.
Ging zu ihr ein und lag bei ihr: Das zeigt, dass Gott David nicht befahl, Bathseba zu verlassen, obwohl seine Ehe mit ihr ursprünglich sündig war. Er sollte Gott in der Ehe, die er eingegangen war, ehren, auch wenn sie in Sünde begann.
Paulus gebietet dasselbe Prinzip in 1. Korinther 7, 17: Doch wie Gott es jedem Einzelnen zugeteilt hat, wie der Herr jeden Einzelnen berufen hat, so wandle er! Zum Teil warnt uns dieses Prinzip im Kontext davor, zu versuchen, die Vergangenheit in Bezug auf Beziehungen ungeschehen zu machen. Gott sagt uns, dass wir für die Sünde, die da ist, Buße tun und dann weiterziehen sollen. Wenn du mit deiner zweiten Frau verheiratet bist, nachdem du dich unrechtmäßig von deiner ersten Frau geschieden hast und Christ geworden bist, denke nicht, dass du nun deine zweite Frau verlassen und zu deiner ersten Frau zurückkehren musst, um zu versuchen, die Vergangenheit ungeschehen zu machen. Wandle so, wie der Herr dich berufen hat.
Und sie gebar einen Sohn … der Herr liebte ihn: Hier zeigt sich die große Gnade und Zärtlichkeit Gottes. Er hegte keinen Groll gegen David und Bathseba. Die Tage des Segens und der Fruchtbarkeit waren für David noch nicht vorbei.
„Davids beste Söhne kamen von Bathseba; denn sie waren die Frucht ihrer Erniedrigung.“ (Trapp)
Er gab ihm den Namen Salomo: Bemerkenswerterweise ist es dieser Sohn – der Sohn, der aus einer Ehe hervorging, die im Ehebruch begann -, der Davids Thronfolger sein wird. Gott wählte diesen Sohn unter den vielen Söhnen Davids als Thronfolger und Vorfahre des Messias aus, um die Wahrheit deutlich zu machen, dass Gott reuigen Sündern vergibt.
Menschen mögen nicht vergeben; wir mögen uns weigern, wirklich zu glauben, dass uns vergeben wird. Aber Gott vergibt reuigen Sündern.
Gab ihm den Namen Jedidjah: Der Name Jedidjah bedeutet ‚geliebt vom Herrn‘. Es war Gottes Art zu sagen, dass er diesen Sohn von David und Bathseba lieben und segnen würde.
C. Davids Sieg bei Rabba
1. Joab kämpft gegen Rabba
2. Samuel 12, 26-28
2. Samuel 12, 26-28 Joab aber kämpfte gegen die Ammoniterstadt Rabba und nahm die Königsstadt ein. Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und auch die Wasserstadt eingenommen. So sammle nun das übrige Volk und belagere die Stadt und erobere du sie, damit nicht ich sie erobere und sie nach meinem Namen genannt wird!
Joab aber kämpfte gegen die Ammoniterstadt Rabba und nahm die Königsstadt ein: Damit wurde der Krieg fortgesetzt, der in 2. Samuel 10 begonnen hatte. Joab war im Begriff, die Niederlage der Ammoniter zu vollenden.
Damit nicht ich sie erobere und sie nach meinem Namen genannt wird: Joab forderte David auf, wieder in den Kampf zu ziehen, indem er sagte: „Ich beanspruche den ganzen Ruhm für mich, wenn du nicht kommst und diesen Krieg beendest.“
Joab kämpfte mehr als ein Jahr lang, um Rabba zu erobern, und der Sieg wurde erst erlangt, als David mit Gott ins Reine kam. Es gab einen unsichtbaren geistlichen Grund für das Ausbleiben des Sieges bei Rabba.
„Die Tatsache, dass David zu Hause gesündigt hatte, verhinderte den Erfolg Joabs in der Fremde und verzögerte die Eroberung der Stadt Rabba, die nun bereit ist, eingenommen zu werden, damit David, der mit Gott versöhnt ist, die Ehre dafür für sich in Anspruch nehmen kann.“ (Trapp)
2. David erobert die Stadt, nimmt die Beute an sich und lässt die Menschen Zwangsarbeit verrichten
2. Samuel 12, 29-31
2. Samuel 12, 29-31 Da sammelte David das ganze Volk und zog hin nach Rabba und kämpfte gegen [die Stadt] und nahm sie ein. Und er nahm die Krone ihres Königs von dessen Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und die mit Edelsteinen besetzt war; und sie kam auf das Haupt Davids. Er führte auch sehr viel Beute aus der Stadt. Auch das Volk darin führte er weg, und er stellte sie an die Sägen und an eiserne Werkzeuge und an eiserne Beile und brachte sie zu den Ziegelformen. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David samt dem ganzen Volk wieder nach Jerusalem zurück.
Da sammelte David das ganze Volk und zog hin nach Rabba: Dies war die letzte Phase von Davids Wiederherstellung. Er tat wieder das, was er die ganze Zeit hätte tun sollen – Israel in den Kampf führen, anstatt in Jerusalem zu bleiben.
Er kämpfte gegen [die Stadt] und nahm sie ein: David war wieder einmal im Sieg. Seine Sünde verdammte ihn nicht zu einem Leben des Versagens und der Niederlage. Es gab eine Züchtigung für Davids Sünde, aber das bedeutete nicht, dass sein Leben ruiniert war.
Und er nahm die Krone ihres Königs … und sie kam auf das Haupt Davids: Davids Sünde führte nicht dazu, dass er die Krone verlor. Hätte David die Worte des Propheten Nathan zurückgewiesen, wäre es vielleicht geschehen. Weil David aber seine Sünde bekannte und bereute, gab es immer noch eine Krone für Davids Haupt.
„Davids Fall sollte diejenigen, die nicht gefallen sind, aufrütteln und diejenigen, die gefallen sind, davor bewahren zu verzweifeln.“ (Augustinus)
2. Samuel 12 – Die Strafrede Nathans
A. Nathans konfrontiert David mit seiner Sünde
1. Nathans Gleichnis
2. Samuel 12, 1-4
2. Samuel 12, 1-4
Und der HERR sandte Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; der Arme aber hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, sodass es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter. Als aber ein Reisender zu dem reichen Mann kam, da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern eines zu nehmen, um dem Wanderer, der zu ihm gekommen war, etwas zuzubereiten; da nahm er das Lamm des armen Mannes und bereitete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.
2. David verurteilt den grausamen Mann aus Nathans Geschichte
2. Samuel 12, 5-6
2. Samuel 12, 5-6
Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt; der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes! Dazu soll er das Lamm vierfältig bezahlen, weil er dies getan und kein Erbarmen geübt hat!
3. Nathans spricht Davids Sünde an
2. Samuel 12, 7-9
2. Samuel 12, 7-9
Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet; ja, ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben, dazu die Frauen deines Herrn in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wäre das zu wenig, so hätte ich noch dies und das hinzugefügt. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was vor seinen Augen böse ist? Urija, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen; ihn aber hast du durch das Schwert der Ammoniter umgebracht!
4. Davids Strafe
2. Samuel 12, 10
2. Samuel 12, 10
Nun soll auch von deinem Haus das Schwert nicht weichen ewiglich, weil du mich verachtet und die Frau Urijas, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei!
5. Das Unglück das über David hereinbricht
2. Samuel 12, 11-12
2. Samuel 12, 11-12
So spricht der HERR: Siehe, ich will aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erwecken; und ich will deine Frauen vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, dass er am helllichten Tag bei deinen Frauen liegt! Denn du hast es heimlich getan; ich aber will diese Sache vor ganz Israel und am helllichten Tag tun!
B. Davids Reue; der Tod seines neugeborenen Sohnes
1. Die Reue Davids
2. Samuel 12, 13a
2. Samuel 12, 13a
Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt!
2. Vergebung und die unmittelbaren Folgen von Davids Sünde
2. Samuel 12, 13b-14
2. Samuel 12, 13b-14
Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben! Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewisslich sterben!
3. Der Tod von Davids Sohn
2. Samuel 12, 15-23
2. Samuel 12, 15-23
Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das die Frau Urijas dem David geboren hatte, sodass es todkrank wurde. Und David flehte zu Gott wegen des Knaben; und David fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde. Da machten sich die Ältesten seines Hauses zu ihm auf und wollten ihn von der Erde aufrichten; er aber wollte nicht und aß auch kein Brot mit ihnen. Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot sei, denn sie dachten: Siehe, als das Kind lebendig war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf unsere Stimme; wie viel mehr wird es ihm wehtun, wenn wir sagen: Das Kind ist tot! Und David sah, dass seine Knechte leise miteinander redeten; da erkannte David, dass das Kind tot war, und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Es ist tot! Da erhob sich David von der Erde, wusch und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und er kam in sein Haus und verlangte, dass man ihm Brot vorsetzte, und er aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen geweint und gefastet; nun aber, da das Kind gestorben ist, stehst du auf und isst Brot? Er sprach: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob der HERR mir nicht gnädig sein wird, sodass das Kind am Leben bleibt? Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren!
4. Gott dehnt seine Barmherzigkeit auf David und Bathseba aus
2. Samuel 12, 24-25
2. Samuel 12, 24-25
Und David tröstete seine Frau Bathseba, und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo. Und der HERR liebte ihn. Und Er sandte ihm [eine Botschaft] durch den Propheten Nathan und gab ihm den Namen Jedidjah, um des HERRN willen.
C. Davids Sieg bei Rabba
1. Joab kämpft gegen Rabba
2. Samuel 12, 26-28
2. Samuel 12, 26-28
Joab aber kämpfte gegen die Ammoniterstadt Rabba und nahm die Königsstadt ein. Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und auch die Wasserstadt eingenommen. So sammle nun das übrige Volk und belagere die Stadt und erobere du sie, damit nicht ich sie erobere und sie nach meinem Namen genannt wird!
2. David erobert die Stadt, nimmt die Beute an sich und lässt die Menschen Zwangsarbeit verrichten
2. Samuel 12, 29-31
2. Samuel 12, 29-31
Da sammelte David das ganze Volk und zog hin nach Rabba und kämpfte gegen [die Stadt] und nahm sie ein. Und er nahm die Krone ihres Königs von dessen Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und die mit Edelsteinen besetzt war; und sie kam auf das Haupt Davids. Er führte auch sehr viel Beute aus der Stadt. Auch das Volk darin führte er weg, und er stellte sie an die Sägen und an eiserne Werkzeuge und an eiserne Beile und brachte sie zu den Ziegelformen. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David samt dem ganzen Volk wieder nach Jerusalem zurück.
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.