1. Johannes 2 – Hindernisse in Bezug auf die Gemeinschaft mit Gott
A. Gemeinschaft und das Problem der Sünde
1. Eine Zielsetzung, warum Johannes diesen Brief geschrieben hat: damit ihr nicht sündigt
1. Johannes 2, 1a
1. Johannes 2, 1a Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt!
Dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt: 1. Johannes 1, 8 machte deutlich, dass Sünde eine Tatsache im Leben des Christen ist (zumindest eine gelegentliche Tatsache). 1. Johannes 1, 9 macht deutlich, dass immer Vergebung für bekannte Sünde gewährt wird. Doch Johannes möchte auch klarstellen, dass der Christ über Sünde besorgt sein sollte. Ein Grund für das Schreiben dieses Briefes war, damit sie nicht sündigen.
Johannes hat vorher die Vorstellung, dass wir sündlos perfekt werden können, getadelt (1. Johannes 1, 8). Zugleich möchte er deutlich machen, dass wir nicht sündigen müssen. Gott bringt den Gläubigen nicht dazu, zu sündigen.
Damit ihr nicht sündigt: Dies ist Gottes Wunsch für den Gläubigen. Wenn Sünde für uns unvermeidbar ist, dann ist es nicht deshalb so, weil Gott verordnet hat, dass wir sündigen müssen. Alle Ressourcen für geistlichen Sieg stehen uns in Jesus Christus zur Verfügung und diese Ressourcen werden niemals zurückgenommen.
Johannes spricht dies hier an, weil er zuvor die Beziehung mit Gott thematisiert hat (1. Johannes 1, 3), und aufgrund der Tatsache, dass Sünde unsere Gemeinschaft mit Gott unterbrechen kann (1. Johannes 1, 6). Er möchte deutlich machen, dass Gott kein System erschaffen hat, in dem wir die Gemeinschaft mit ihm durch Sünde unterbrechen müssen.
Die Schwachheit kommt durch unser Fleisch, das nicht immer bereit ist, sich auf Jesus zu verlassen, um die Sünde zu besiegen. Gott verspricht, dass das Fleisch eines Tages durch die Auferstehung vervollkommnet wird.
2. Hilfe für den Sünder und die Wiederherstellung der Gemeinschaft
1. Johannes 2, 1b-2
1. Johannes 2, 1b-2 Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
Haben wir einen Fürsprecher: Gottes Wunsch ist, dass wir nicht sündigen. Aber wenn wir es tun, so ist Vorkehrung dafür getroffen – ein Fürsprecher, ein verteidigender Anwalt an unserer Seite. Unser Fürsprecher ist Jesus Christus selbst.
Lenski über das antike Wort für Fürsprecher: „Demosthenes gebraucht es, um die Freunde der Angeklagten zu bezeichnen, die freiwillig einschreiten und persönlich beim Richter darauf dringen zu seinen Gunsten zu entscheiden.“
Haben wir einen Fürsprecher: Jesus ist unser Verteidiger, selbst wenn wir jetzt sündigen. Gott ist nicht über menschliches Verhalten schockiert. Er hat alles vorhergesehen. Er hat uns nicht zu einem Zeitpunkt vergeben, um später zu sagen: „Schau was sie nun getan haben! Wenn ich gewusst hätte, dass sie losgehen und das tun würden, hätte ich ihnen niemals vergeben.“ Seine Vergebung ist für uns jetzt erhältlich.
Es ist, als wenn wir als der Angeklagte im himmlischen Gerichtssaal vor unserem gerechten Richter, Gott dem Vater, stehen. Unser Anwalt steht auf und erwidert in Bezug auf die Beschuldigung: „Er ist vollkommen schuldig, euer Ehren. Tatsächlich hat er sogar schlimmeres getan als wofür er beschuldigt worden ist, und legt jetzt ein ganzes und vollständiges Geständnis vor euch ab.“ Das Klopfen des Hammers ertönt und der Richter fragt: „Was soll seine Bestrafung sein?“ Unser Anwalt antwortet: „Sein Urteil soll der Tod sein; er verdient den vollen Zorn dieses Gerichts.“ Die ganze Zeit über hat unser Ankläger, Satan, große Freude darüber. Wir sind schuldig! Wir geben unsere Schuld zu! Wir haben die Strafe vor Augen, die wir verdienen! Aber dann bittet unser Anwalt, zur Richterbank vortreten zu dürfen. Während er nahe an den Richter herantritt, sagt er einfach: „Papa, dieser Mensch gehört zu mir. Ich habe seinen Preis bezahlt. Ich nahm den Zorn und die Bestrafung von diesem Gericht auf mich, die er verdient.“ Erneut ertönt das Klopfen des Hammers und der Richter verkündet: „Schuldig der Anklage! Der Bestrafung ist genüge getan!“ Unser Ankläger fängt an, durchzudrehen: „Wirst du ihn nicht mal unter Bewährung stellen?“ „Nein!“, ruft der Richter. „Die Strafe wurde vollständig von meinem Sohn bezahlt. Da gibt es keinen Grund, warum ich ihn unter Bewährung stellen sollte.“ Dann dreht sich der Richter zu unserem Anwalt und sagt: „Sohn, du sagtest dieser Mensch gehört zu dir. Ich übergebe ihn deiner Fürsorge. Fall abgeschlossen!“
So haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten: Wir denken vielleicht, dass unsere Sünde dazu führt, Gott gegen uns aufzubringen. Aber Gottes Liebe ist so groß, dass er in seiner Liebe bis zum Äußersten ging, um uns in die Lage zu versetzen, seiner heiligen Gerechtigkeit gegenüberzustehen. Durch Jesus kann Gott für uns sein, selbst wenn wir schuldige Sünder sind.
Ein menschlicher Verteidiger oder Anwalt argumentiert für die Unschuld seines Klienten. Aber unser Fürsprecher, Jesus Christus, räumt ein, dass wir schuldig sind – und tritt dann in seine Bitte für uns ein, als der, der ein Sühnopfer für unsere sündige Schuld vollbracht hat.
Jesus Christus, der Gerechte bedeutet, dass Jesus vollkommen dafür qualifiziert ist, um als unser Fürsprecher zu dienen, weil er selbst sündlos perfekt ist. Er hat die himmlische Anwaltsprüfung bestanden und ist qualifiziert, um Klienten im himmlischen Gerichtssaal zu vertreten.
Wir brauchen Jesus als unseren Fürsprecher, weil Satan uns vor Gott anklagt (Offenbarung 12, 10). Wir müssen zwischen der verdammenden Anklage Satans und der liebenden Überführung des Heiligen Geistes unterscheiden.
Und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden: Das bedeutet, dass Jesus derjenige ist, der unsere Sünden sühnt und sie wegnimmt, und nicht nur unsere Sünden, auch die der ganzen Welt.
Dem Sühnopfer liegt die Vorstellung zugrunde, den Göttern ein Geschenk darzubieten, um so das Missfallen der Götter abzuwenden. Die Griechen sahen es im Grunde genommen so, dass der Mensch die Götter besticht, damit diese dem Menschen Gefallen tun. Aber in der christlichen Vorstellung von Sühne bringt Gott selbst sich selbst (in Jesus Christus) als das dar, was seinen gerechten Zorn gegen unsere Sünde abwendet.
Alford über das Sühnopfer: „Das Wort beinhaltet die Aussage, dass Christus uns als unser Sündopfer mit Gott versöhnt hat, und zwar allein durch seinen freiwilligen Opfertod. Dadurch hat er Gottes Zorn von uns abgewendet.“
Aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt: Obwohl Jesus sein Sühnopfer für die ganze Welt erbracht hat, ist trotzdem nicht die ganze Welt gerettet und in Gemeinschaft mit Gott. Das ist deshalb so, weil Sühne nicht das Gleiche wie Vergebung ist. Der alttestamentliche Versöhnungstag (3. Mose 16, 33) veranschaulicht dies: Am Tag der Versöhnung wurde für die Sünde von ganz Israel Sühne geleistet, trotzdem war nicht ganz Israel gerettet.
Die Worte „sondern auch für die der ganzen Welt“ kündigen der Welt an, dass Gott sich um das Sündenproblem durch die Sühne Jesu Christi gekümmert hat. Sünde muss kein Hindernis zwischen Gott und Mensch sein, wenn der Mensch die Sühne, die Gott in Jesus verordnet hat, empfängt.
„Die Begründung für diesen besonderen Einschub hier wird gut von Luther gegeben: ‚Es ist ein offenkundiger Fakt, dass auch du Teil der ganzen Welt bist: so dass dein Herz sich nicht selbst täuschen und denken kann: Der Herr starb für Petrus und Paulus, aber nicht für mich.“ (Alford)
3. Die Frucht der Gemeinschaft
1. Johannes 2, 3-6
1. Johannes 2, 3-6 Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.
Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: Der Beweis dafür, dass jemand Gott und die Gemeinschaft mit ihm kennt, ist, dass er seine Gebote hält. Ein schlichter, liebender Gehorsam ist das natürliche Resultat von Gemeinschaft mit Gott.
Wir haben einen gnädigen Anwalt im Himmel. Wir haben eine offene Einladung zur Wiederherstellung durch Bekenntnis. Doch diese Dinge lassen den Bekehrten nicht sorglos über die Gebote werden. Gott verändert das Herz bei der Bekehrung und schreibt Sein Gesetz auf unser Herz.
„Jene Menschen, die denken, dass es Menschen in Sünde führen wird, wenn man Gottes Gnade vollständig, ordentlich und schlicht predigt, wissen gar nicht, was sie da sagen oder behaupten … Soll ich Gott hassen, weil er nett zu mir ist? Soll ich ihn verfluchen, weil er mich segnet? Ich wage zu behaupten, dass nur sehr wenige Menschen solche Überlegungen anstellen.“ (Spurgeon)
Der ist ein Lügner und in einem solchen ist die Wahrheit nicht: Diese Wahrheit ist so gewiss: Es geht darum, dass jemand ein Leben lebt, das nicht von Gehorsam gekennzeichnet ist. Wenn derjenige behauptet, Gemeinschaft (Erkenntnis, die auf Erfahrung beruht) mit Gott zu haben, darf dies mit Recht angezweifelt werden.
Ich habe ihn erkannt [engl. Ich kenne ihn]: „Unterscheidet jedoch zwischen „von Christus zu wissen“ und ‚Christus zu kennen‘. Wir können eine Menge über viele unserer großen Persönlichkeiten wissen, kennen sie aber trotzdem nicht. Jedoch wird es niemals eine Seele retten, über Christus etwas zu wissen. Die einzig errettende Erkenntnis ist, ihn zu kennen, ihn selbst, und ihm zu vertrauen, dem lebendigen Erretter, der jetzt zur rechten Hand Gottes steht.“ (Spurgeon)
Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden: Johannes zieht auch die Verbindung zwischen unserem Gehorsam und unserer Liebe zu Gott. Eine vollkommene (im Sinne von reife) Liebe für Gott wird sich im Gehorsam zeigen. Wenn dieser Gehorsam und diese Liebe bei uns vorhanden sind, gibt uns das die Gewissheit, dass wir in Jesus sind (daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben).
Merke dir: Wenn jemand ein Christ wird, geschieht eine Veränderung in seiner Beziehung zur Sünde. Sünde ist im Gläubigen nicht eliminiert, bis er in die Herrlichkeit kommt, aber seine Beziehung zur Sünde ist verändert, wenn er wirklich ein Christ geworden ist.
Ein Christ liebt die Sünde nicht mehr so wie früher.
Ein Christ prahlt nicht mehr so mit seiner Sünde wie früher.
Ein Christ plant nicht mehr zu sündigen wie früher.
Ein Christ erinnert sich nicht mehr so gerne an seine Sünde wie früher.
Ein Christ genießt seine Sünde nie wieder so richtig wie früher.
Einem Christen ist gewohnheitsmäßige Sünde nicht mehr so behaglich wie früher.
„Der Christ liebt Sünde nicht mehr; sie ist das Objekt seines größten Entsetzens: Er sieht sie nicht mehr länger als eine einfache Bagatelle an oder spielt damit oder redet darüber unbekümmert … der Sünde ist im christlichen Herzen der Mut entzogen, aber es kann sich ihr nicht vollständig entziehen. Sünde kann im Herzen Eintritt erlangen und um Herrschaft kämpfen, aber sie kann nicht auf dem Thron sitzen.“ (Spurgeon)
Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist: Der Gedanke wird zum Abschluss gebracht – Wenn wir beständig in Jesus bleiben (auf ihn schauen, uns an ihm orientieren), werden wir wandeln, wie er gewandelt ist. Wir werden ein Leben voller Gehorsams und Liebe leben. Wenn wir so wandeln wollen, wie er gewandelt ist, müssen wir damit anfangen, beständig in ihm zu bleiben.
Zu wandeln, wie jener gewandelt ist: Wir sind nicht dazu aufgerufen, die Art und Weise, wie Jesus auf dem Wasser ging, zu imitieren, sondern seinen täglichen Lebenswandel mit Gott dem Vater. Die geistliche Vollmacht, die im Leben Jesu deutlich sichtbar wurde, resultierte aus einem treuen, geordneten, disziplinierten Leben voller Gemeinschaft und Gehorsam.
„Der Punkt hier ist, dass jemand, der Gott kennt, ein immer gerechteres Leben führen wird, denn Gott ist gerecht. Es bedeutet nicht, dass derjenige sündlos sein wird; Johannes hat bereits gezeigt, dass jeder, der das behauptet, lügt. Es bedeutet einfach, dass er sich in eine Richtung bewegt, die von der Gerechtigkeit Gottes bestimmt wird. Wenn er das nicht tut, wenn er nicht immer unzufriedener mit der Sünde wird und bekümmerter über die Sünde, dann ist er kein Kind Gottes.“ (Boice)
4. Der absolute Imperativ der Liebe
1. Johannes 2, 7-11
1. Johannes 2, 7-11 Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, was wahr ist in Ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon. Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und nichts Anstößiges ist in ihm; wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.
Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot … doch schreibe ich euch ein neues Gebot: Das Gebot von dem Johannes schrieb, war zugleich sowohl alt (in dem Sinn, dass es den Brüdern ihr ganzes christliches Leben lang gepredigt wurde) und neu (in dem Sinn, dass es von Jesus in Johannes 13, 34 ein neues Gebot genannt wurde).
Das neue Gebot ‚zu lieben‘, von dem Jesus in Johannes 13, 34 sprach, war aus unterschiedlichen Gründen neu. Einer der wichtigsten Gründe war, dass Jesus eine Art der Liebe sichtbar gemacht hat, wie sie nie zuvor gesehen wurde.
Das Kreuz zeigt in vier Richtungen, um zu zeigen, dass die Liebe Jesu:
Weit genug ist, um jedes menschliche Wesen einzuschließen.
Lang genug ist, um bis in alle Ewigkeit fortzudauern.
Tief genug ist, um den schuldigsten Sünder zu erreichen.
Hoch genug ist, um uns zum Himmel mitzunehmen. Das ist eine neue Liebe, eine Liebe, wie sie die Welt vor dem Werk Jesu am Kreuz nie zuvor gesehen hatte.
Denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon: Das neue Gebot der Liebe ist aufgrund der Finsternis notwendig, welche die Menschen, insbesondere die Heiden, gekennzeichnet hat. So war es, bevor das wahre Licht, das vollendete Werk Jesu, aufleuchtete.
Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis: Zuvor in diesem Kapitel hat Johannes unseren Wandel mit Gott nach moralischem Maßstab geprüft. Später wird er unseren Wandel mit Gott anhand der Lehre als Maßstab prüfen. Jetzt prüft er uns hinsichtlich unserer Liebe für andere Christen als Maßstab für unseren Wandel mit Gott.
So wie unsere Beziehung zur Sünde und unser Gehorsam ein Maßstab für unsere Gemeinschaft mit Gott sind, so ist es auch unsere Liebe für Gottes Volk. Wenn wir sagen, dass wir im Licht sind und doch unseren Bruder hassen, dann ist unsere Behauptung, Gemeinschaft mit Gott zu haben, der Licht ist (1. Johannes 1, 5), leer. Aber derjenige, der seinen Bruder liebt, zeigt, dass er im Licht bleibt und nicht strauchelt.
„Es scheint offensichtlich, dass der Ausdruck hier nicht der gleiche ist wie ‚sein Nächster’, da Johannes an Christen schreibt und über ihren Umgang miteinander in der Gemeinschaft.“ (Alford)
Manchmal ist es einfach, zu denken: „Jesus nachzufolgen wäre einfach, wenn es nicht die ganzen Christen gäbe.“ Und viele, viele Christen leben wie wandelnde Verwundete, verkrüppelt durch Narben, die andere Christen ihnen zugefügt haben. Trotzdem gilt noch immer dieser Maßstab: Wenn wir einander nicht lieben können, dann können wir nicht behaupten, eine echte Liebe zu Gott zu haben. Unsere Beziehung mit Gott kann anhand unserer Liebe zu anderen Christen gemessen werden.
Einerseits ist es barmherzig von Gott, dies zu fordern, weil wir daran gemessen werden, wie wir andere Christen lieben, nicht diejenigen, die keine Christen sind. Andererseits gibt Gott uns einen besonders schwierigen Maßstab, weil wir oft – möglicherweise zurecht – von unseren christlichen Freunden und Bekannten viel mehr erwarten.
Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis: Der Standpunkt ist klar. Wenn wir die Liebe verlieren, dann verlieren wir alles. Es ist nichts übrig. Du kannst alle richtigen Dinge tun, alle richtigen Wahrheiten glauben, aber wenn du andere Christen nicht liebst, dann ist alles umsonst. Die drei Prüfungen – moralisch, lehrmäßig und die Liebe – stehen alle gemeinsam wie die Beine eines dreibeinigen Stuhls.
Es ist so einfach für Menschen, den ‚Dienst‘ oder ‚richtig zu liegen‘ vor die Liebe zum Leib Christi zu stellen. Wir müssen dienen, und wir müssen richtig liegen, aber wir müssen alles in Liebe tun – wenn nicht in perfekten Handlungen, dann indem wir, wenn nötig, angemessenen Buße tun.
Weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat: Johannes ist sich bewusst, wie wichtig Jesus unsere Liebe zueinander ist. Nun wird er so weit gehen, zu sagen, dass wir in der Finsternis wandeln und nicht sehen können, wenn wir unseren Bruder hassen – wir sind geblendet worden.
Denk daran, dass Hass auch durch Gleichgültigkeit ausgedrückt werden kann; echte Liebe füreinander wird sichtbar werden.
Wir können sicher sein, dass Johannes selbst ein solches Leben voller Liebe gelebt hat. Aber er war nicht immer so. Johannes selbst lernte diese Liebe erst zu dieser Zeit kennen, denn früher in seinem Leben war er bekannt als einer der ‚Donnersöhne‘. Einmal wollte er Feuer vom Himmel über diejenigen herunterrufen, die Jesus ablehnten (Lukas 9, 54).
B. Johannes spricht seine Leser gemäß ihrer geistlichen Reife an
1. Kleine Kinder, denen die Sünden vergeben sind
1. Johannes 2, 12
1. Johannes 2, 12 Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen.
Ich schreibe euch, ihr Kinder: Wir alle beginnen das christliche Leben als kleine Kinder. Wenn wir geistlich in diesem Zustand sind, genügen uns das Wissen und Erstaunen über die Vergebung unserer Sünden und über all das, was es Gott gekostet hat, uns rechtmäßiger Weise in Jesus Christus zu vergeben.
Weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen: Das ist etwas, woran wir uns erfreuen können. Wenn wir uns daran nicht erfreuen, stimmt etwas nicht. Wir versagen wahrscheinlich darin, die Bösartigkeit unserer Sünde zu sehen und die Größe von Gottes Vergebung. Wenn wir sehen, wie groß unsere Sünde ist und wie viel es gekostet hat, für uns Vergebung zu erlangen, sind wir besessen von Dankbarkeit dafür, dass uns vergeben wurde.
Ihr Kinder: Diese Vergebung ist die besondere Freude von Gottes kleinen Kindern, weil Gottes Vergebung nicht in Abstufungen erfolgt. Selbst dem jüngsten Christen ist vollkommen vergeben. Es wird jemandem nie ‚mehr vergeben‘. Vergebung ist Gottes Geschenk, nicht des Menschen Leistung.
Beachte besonders: Vergeben um seines Namens willen. Die Gründe für Vergebung liegen nicht in uns, sondern in Gott.
2. Väter, die eine Erkenntnis von Jesus Christus haben, die auf Erfahrung basiert
1. Johannes 2, 13a
1. Johannes 2, 13a Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
Ich schreibe euch, ihr Väter: So gewiss es kleine Kinder gibt, so gibt es auch Väter. Dies sind Männer und Frauen von tiefem, langanhaltendem geistlichem Rang. Sie haben die Art Wandel mit Gott, die nicht über Nacht kommt. Sie sind wie riesige Eichen im Herrn, die über die Jahre groß und stark geworden sind.
Weil ihr den erkannt habt: Das ist es, worin geistliche Reife ihre Wurzeln hat. Es geht weniger um intellektuelles Wissen (obwohl es ein Teil davon ist), sondern mehr um die Tiefe der Gemeinschaft und Beziehung, die wir mit Jesus haben. Es gibt keinen Ersatz dafür, über viele Jahre eine Beziehung mit Jesus zu erfahren.
3. Junge Männer, die geistlichen Sieg erlebt haben
1. Johannes 2, 13b
1. Johannes 2, 13b Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt.
Ich schreibe euch, ihr jungen Männer: So wie es kleine Kinder und Väter gibt, so gibt es auch junge Männer. Dies sind Männer und Frauen, die nicht mehr kleine Kinder sind, aber noch keine Väter sind. Sie sind die ‚Front-Linie‘ von Gottes Werk unter seinem Volk.
„Die richtige Einstellung der Jugend ist es, den aktiven Bereichen des Lebens nachzugehen – wenn sie Soldaten sind, ganz im aktiven Dienst tätig zu sein.“ (Alford)
Weil ihr den Bösen überwunden habt: Sie befinden sich in der Schlacht gegen denBösen. Wir senden nicht unsere kleinen Kinder in den Krieg und wir senden nicht unsere alten Männer an die Frontlinien. Die größten Anstrengungen, der größte Aufwand und die größte Stärke wird von den jungen Männern erwartet.
Aus diesem Grund haben viele danach getrachtet, so lange wie möglich in der geistlichen Kindheit zu bleiben. Das ist falsch. Es bedeutet, ein Kriegsdienstverweigerer oder ein Landstreicher zu sein. Wir erwarten, dass Kinder nicht im Krieg kämpfen und dass sie von anderen unterstützt werden. Aber das erwarten wir nicht von Erwachsenen.
Den Bösen überwunden: Diese jungen Männer haben die geistlichen Feinde überwunden, die danach trachten ihr geistliches Leben zu zerstören. Sie wissen, was es heißt, in Partnerschaft mit Gott gegen Satan und seine Abgesandten zu streiten.
4. Kleine Kinder, die den Vater kennen
1. Johannes 2, 13c
1. Johannes 2, 13c Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt.
Weil ihr den Vater erkannt habt: In diesem ersten Stadium des geistlichen Wachstums tauchen wir unsere Wurzeln tief in die väterliche Liebe und Fürsorge Gottes. Wir kennen ihn als unseren fürsorglichen Vater und schauen auf uns selbst als seine von ihm abhängigen Kinder.
„Und rühmst du dich nicht in ihm? Wenn kleine Kinder anfangen, zu sprechen und zur Schule zu gehen, wie stolz sind sie da auf ihren Vater! Ihr Vater ist der größte Mann, der jemals gelebt hat: Nie gab es jemanden, der ihm gleichkommt. Du kannst mit ihnen über große Staatsmänner oder große Krieger oder große Thronfolger reden, aber die sind alle ‘Nobodys’: Ihr Vater füllt den ganzen Horizont ihres Seins. Nun, so ist es mit Sicherheit bei uns und unserem Vater-Gott.“ (Spurgeon)
Ihr Kinder: Johannes verwendet unterschiedliche Worte für ihr Kinder in den Versen 12 und 13 (nämlich teknia und paidia). Die Betonung des Wortes teknia liegt auf der Abhängigkeit des Kindes in Bezug auf die Eltern, während die Betonung von paidia auf der Unreife des Kindes und seinem Bedürfnis nach Anleitung liegt.
5. Väter, die eine Erkenntnis von Jesus Christus haben, die auf Erfahrung basiert
1. Johannes 2, 14a
1. Johannes 2, 14a Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
Weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist: Die Wiederholung desselben Gedankens aus 13a zeigt, dass dieser betont werden sollte. Die Beziehung, die Menschen mit Jesus Christus in diesem Stadium des geistlichen Wachstums haben, ist sowohl echt als auch tief.
Ich habe euch geschrieben: Manchmal denken wir vielleicht: „Nun, gibt es nicht mehr? Es ist schön für diese Väter, Jesus zu kennen, aber sollten sie nicht noch weiter gehen?“ Diese Wiederholung erinnert uns daran, dass es kein darüber hinaus gibt.
Paulus konnte in seinem Brief an die Philipper sagen, dass er all seine vorherigen geistlichen Errungenschaften als Müll wertet, im Vergleich zu der übermäßigen Größe davon, Jesus einfach nur zu kennen. ‘Um Ihn zu erkennen’ ist die gewaltige Aussage, mit der Paulus dies in Philipper 3, 10 in Worte gefasst hat.
6. Junge Männer, die stark sind und geistlichen Sieg kennen
1. Johannes 2, 14b
1. Johannes 2, 14b Ich habe euch geschrieben, ihr jungen Männer, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt.
Ich habe euch geschrieben, ihr jungen Männer: Wiederum zeigt die Wiederholung des Gedankens, dass er betont werden soll. Die jungen Männer haben nicht nur den Bösen überwunden. Sie haben es durch die Stärke getan, die sie durch das Wort Gottes erhalten haben. Gottes Wort ist unsere Quelle geistlicher Stärke.
Siehst du dich geistlich selbst als einen der jungen Männer? Bist du also stark? Setzt du deine Stärke geistlich sinnvoll ein? Ärgerst du dich darüber, dass deine Stärke von Gott geprüft und weiterentwickelt wird?
Das Wort Gottes in euch bleibt: Diese jungen Männer, die ein gewisses Maß an geistlicher Reife erlangt hatten, waren bekannt durch die Tatsache, dass Gottes Wort in ihnen lebte. Das Wort Gottes hatte sich in ihren Herzen eingenistet.
C. Ein Angriff auf unsere Beziehung mit Gott: Weltlichkeit
1. Das Problem der Weltlichkeit
1. Johannes 2, 15
1. Johannes 2, 15 Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
Habt nicht lieb die Welt: Johannes hat uns gesagt, dass wir lügen, wenn wir in der Finsternis der Sünde wandeln aber behaupten, in Gemeinschaft mit Gott zu leben (1. Johannes 1, 6). Jetzt weist Johannes auf einen bestimmten Bereich der Sünde hin, der unsere Gemeinschaft mit Gott besonders bedroht: Weltlichkeit, die Welt lieb zu haben.
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist: Die Welt, in dem Sinne, wie Johannes das Wort hier verwendet, ist nicht die globale Erde. Es ist auch nicht die Masse der Menschheit, die Gott persönlich liebt (Johannes 3, 16). Stattdessen ist es die Gemeinschaft der sündigen Menschheit, die vereint ist in Rebellion gegen Gott.
Eines der ersten Beispiele dieses Konzeptes der Welt in der Bibel hilft uns diesen Punkt zu verstehen. 1. Mose 11 berichtet von der vereinten Rebellion der menschlichen Gesellschaft gegen Gott am Turm zu Babel. Am Turm von Babel gab es einen antigöttlichen Leiter (dessen Name Nimrod war). Es herrschte organisierte Rebellion gegen Gott (daran erkennbar, dass sie das Gebot, sich über die ganze Erde zu verteilen, missachteten). Es gab dort ein direktes Misstrauen in Bezug auf Gottes Wort und Verheißung (dadurch erkennbar, dass sie einen wahrscheinlich wasserfesten Turm gebaut haben, um sich vor einer zukünftigen Flut vom Himmel zu schützen).
Die ganze Geschichte des Turmbaus zu Babel zeigt uns auch eine weitere fundamentale Tatsache über das Weltsystem. Der Fortschritt der Welt, die Technologie der Welt, die Regierung der Welt und die Organisation der Welt kann Menschen besser dran sein lassen, aber nicht besser machen. Weil wir es mögen, besser dran zu sein, ist es leicht, sich in die Welt zu verlieben.
Schließlich zeigt uns die Geschichte des Turmbaus zu Babel, dass das Weltsystem – so beeindruckend und vielversprechend es auch erscheinen mag – niemals gegen Gott gewinnt. Der Herr bezwang die Rebellion am Turmbau zu Babel spielend. Das Weltsystem wird niemals gegen Gott gewinnen.
Habt nicht lieb die Welt: Das heißt, wir sollen weder das System der Welt lieben noch die Art und Weise, wie sie funktioniert. Es gibt eine säkulare, antigöttliche oder Gott ignorierende Art und Weise, Dinge zu tun, welche die menschliche Gesellschaft charakterisiert, und es ist einfach, die Welt in diesem Sinne lieb zu haben.
Beachte, was die Welt von uns will: Liebe. Diese Liebe wird ausgedrückt in Zeit, Aufmerksamkeit und Kostenaufwand. Wir werden ermutigt und dazu bewegt, unsere Zeit, Aufmerksamkeit und Geld den Dingen der Welt zu widmen, anstatt den Dingen Gottes.
Wenn du die Welt liebst, dann gibt es Belohnungen, die erlangt werden können. Du kannst Prestige, Status, Ehre oder Annehmlichkeiten erlangen. Das Weltsystem weiß, wie es diejenigen belohnen kann, die es lieben.
Trotzdem bleiben selbst die besten Preise, die diese Welt verleiht, nur so lange bestehen, wie wir leben. Das Problem ist, dass obwohl wir Prestige, Status, Ehre und Annehmlichkeiten dieser Welt erlangen, wir Prestige, Status, Ehre und Trost des Himmels verlieren.
Noch was in der Welt ist: Das ist weniger eine Warnung in Bezug auf die Liebe zur Schönheit der Welt, die Gott geschaffen hat (obwohl wir immer den Schöpfer lieben müssen anstatt der Schöpfung). Stattdessen ist es eher eine Warnung gegen die Liebe zu materiellen Dingen, die das Weltsystem charakterisieren.
Die Welt kauft unsere Liebe mit den großartigen Dingen, die sie uns zu geben hat. Autos, Häuser, technische Geräte und der Status, der mit all diesen einhergeht, können dazu führen, dass sich unsere Herzen in der Welt zu Hause fühlen.
Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm: Die Liebe für die Welt ist ganz einfach unvereinbar mit der Liebe zum Vater. Daher stimmt etwas nicht, wenn jemand behauptet, Gott zu lieben und doch die Welt liebt.
Durch die Jahrhunderte hindurch sind Christen mit der magnetischen Zugkraft der Welt in unterschiedlicher Weise umgegangen. Zu einer Zeit war die vorherrschende Meinung, dass wenn du ein wirklich hingegebener Christ bist und du wirklich Gott statt der Welt lieben möchtest, du die menschliche Gesellschaft verlassen und als Mönch oder Nonne in einem einsamen Kloster leben müsstest.
Dieser Denkansatz und andere Denkansätze, die danach trachten, uns aus der Welt hinaus zu führen, weisen zwei Probleme auf. Das erste Problem ist, dass wir die Welt mit uns in unser Kloster bringen. Das andere Problem ist, dass Jesus beabsichtigte, dass wir in der Welt aber nicht von der Welt sein sollten. Wir sehen das in seinem Gebet für uns in Johannes 17, 14-18.
2. Der Charakter der Welt
1. Johannes 2, 16
1. Johannes 2, 16 Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt.
Denn alles, was in der Welt ist: Der Charakter der Welt zeigt sich durch die Fleischeslust, die Augenlust und den Hochmut des Lebens. Diese Lüste trachten danach, unser eigenes Fleisch in Sünde und Weltlichkeit hinein zu locken.
Bei dem Hochmut des Lebens geht es darum, dass jemand dafür lebt, anderen überlegen zu sein, meist indem er andere durch Äußerlichkeiten beeindruckt – selbst wenn das durch Täuschung geschieht.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Welt funktioniert, denke darüber nach, an welche Werbungen du dich im Allgemeinen erinnerst. Sie üben wahrscheinlich einen gewaltigen Anreiz in Bezug auf die Fleischeslust, die Augenlust oder den Hochmut des Lebens aus. Viele erfolgreiche Werbespots üben einen Reiz auf alle drei aus.
Die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens: Indem er diese Aspekte der Welt auflistet, mag Johannes das erste Streben nach Weltlichkeit im Sinn haben: das von Eva im Garten Eden (1. Mose 3, 6).
Von Eva im Garten Eden wird gesagt, dass sie von der verbotenen Frucht nahm, als sie sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre. Sie dachte darüber nach, wie gut die Frucht schmecken würde, wie sie ihr Fleisch befriedigen würde. Sie verfolgte die Fleischeslust.
Von Eva im Garten Eden wird gesagt, dass sie von der verbotenen Frucht nahm, als sie sah, dass die Frucht eine Lust für die Augen war. Sie sah, wie schön und begehrenswert sie war und es gefiel ihrem künstlerischen Feingefühl. Sie verfolgte die Augenlust.
Von Eva im Garten Eden wird gesagt, dass sie von der verbotenen Frucht nahm, als sie glaubte, dass diese begehrenswert war, weise zu machen. Wie schlau diese Frucht sie machen würde! Wie ihr Ehemann sie bewundern würde! Sie verfolgte den Hochmut des Lebens.
Ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt: Das erklärt, warum die Fleischeslust, die Augenlustund der Hochmut des Lebens Sünde sind, obwohl sie sich gut anfühlen und etwas in uns befriedigen. Gott weiß, dass wir eine fleischliche, körperliche Natur haben, und körperliche Bedürfnisse, die sich gut anfühlen, wenn sie gestillt werden. Aber es entspricht nicht Gottes Wesen, uns durch die Fleischeslust zu beeinflussen.
Gott weiß, dass wir Augen haben, und dass die äußere Erscheinung eine Menge für uns bedeutet. Er schuf eine schöne Welt, um uns zu erfreuen! Aber Gott sieht immer über die äußere Erscheinung hinweg, und es entspricht nicht Gottes Wesen, uns durch Augenlust zu beeinflussen.
Gott weiß, dass wir emotionale und psychologische Bedürfnisse haben, gewollt zu werden und etwas zu vollbringen. Er hat uns so gemacht! Aber es ist nicht Gottes Wesen, uns durch den Hochmut des Lebens zu beeinflussen.
Ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt: Wir unterschätzen oft, wie stark die Welt unser Denken beeinflusst und wie häufig unsere Gedanken mehr von der Welt als vom Vater beherrscht werden.
Wir glauben für gewöhnlich, dass wir viel biblischer denken, als wir es wirklich tun. Wir sollten unsere Denkgewohnheiten gründlich erfassen und daraufhin prüfen, ob sie mehr der Welt oder Gott unserem Vater folgen.
Denke an deinen Maßstab für Erfolg: Ist er weltlich oder göttlich? Würdest du den Apostel Paulus als Versager oder als erfolgreich bezeichnen?
Denke an deinen Maßstab für das, was eine Person des anderen Geschlechts attraktiv macht. Ist es ein weltlicher oder ein göttlicher Maßstab?
Denke an deinen Maßstab für Spiritualität: Ist er weltlich oder göttlich? Es gibt eine weltliche Spiritualität da draußen und viele Menschen nehmen diese bereitwillig an.
Hieran erkennen wir, wie groß unser Bedürfnis ist, uns nicht diesem Weltlauf anzupassen, sondern uns in unserem Wesen verändern zu lassen durch die Erneuerung unseres Sinnes (Römer 12, 2)
3. Die Torheit der Weltlichkeit
1. Johannes 2, 17
1. Johannes 2, 17 Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
Die Welt vergeht: Hier wird die Torheit der Weltlichkeit geoffenbart. Was wir in die Welt investieren, investieren wir in etwas, das nicht überdauern kann, weil die Welt vergeht. Wie wir am Beispiel des Turmbaus zu Babel gesehen haben, gewinnt die Welt niemals gegen Gott, auch wenn es manchmal so erscheint.
Die Welt vergeht: Es ist kein Gebet, kein Wunsch, und keine geistlich klingende Sehnsucht. Es ist eine Tatsache. Die Welt vergeht, und wir müssen unsere Leben so leben und in unseren Gedanken so denken, dass wir uns dieser Tatsache bewusst sind.
Die Welt vergeht: Dies wird in eindrücklicher Weise illustriert im Leben von Lot in 1. Mose 13, 14 und 19. Lot schloss sich einem wahrhaft geistlichen Mann namens Abraham an. Doch war er selbstsüchtig und wählte für sich selbst, was am lukrativsten erschien, ohne die geistlichen Auswirkungen seiner Taten zu bedenken. Er wurde schließlich wohlhabend aber schlug sein Zelt in Richtung der bösen, weltlichen Stadt Sodom auf. Nach einer Weile war er eine von Sodoms städtischen Führungspersönlichkeiten. Er hatte weltlichen Status, Einfluss, Reichtum und Bequemlichkeit. Doch all das wurde in einem Moment weggenommen, als das Gericht Gottes über Sodom und Gomorrah erging. Lot hatte alles auf die falsche Karte gesetzt und scheiterte an der Tatsache, dass die Welt vergeht.
Die antiken Pharaonen wurden in den Pyramiden mit allen Arten von Reichtum begraben, weil man dachte, dieser wäre ihnen in der kommenden Welt von Nutzen. Schlussendlich waren sie nur für die Grabräuber von Nutzen. Die Pharaonen konnten nichts von ihren weltlichen Dingen mit sich in die nächste Welt nehmen. Niemand geht durch die Tore des Himmels mit einem Lieferwagen voll von weltlichen Sachen ein. Es ist wahr: Die Welt vergeht.
Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit: Dies steht in starkem Kontrast zur vergehenden Welt. Weil manche Dinge für immer bleiben, ist es viel klüger, unsere Leben in das zu investieren, was nicht verloren gehen kann: den Willen Gottes zu tun.
Wir sind regelmäßig in Kontakt mit drei ewigen Dingen: Dem Heiligen Geist Gottes, den Menschen um dich herum und den ewigen Worten, die in dem Buch geschrieben stehen, das du in deiner Hand hältst. Zeit, Aufmerksamkeit und Ausgaben, die in diese Dinge investiert werden, zahlen sich auf ewig aus.
D. Ein Angriff auf unsere Beziehung mit Gott: Falsche Religion
1. Die Gefahr der falschen Religion: Der Geist des Antichristen
1. Johannes 2, 18-19
1. Johannes 2, 18-19 Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns, denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.
Kinder, es ist die letzte Stunde: Johannes lebte in der fortwährenden Erwartung von Jesu Wiederkunft und betrachtete diese Zeit als die letzte Stunde. Diese Erwartung sollten wir auch haben, in dem Bewusstsein, dass die Wiederkunft des Herrn jederzeit geschehen kann.
Das Wesen unserer Zeit betrachtend und erkennend, was die Bibel über die Endzeit sagt, sollten wir bedenken, dass wir in den letzten wenigen Minuten sind.
Der Antichrist kommt: Johannes bezieht sich hier auf ein Individuum, das die Fantasie von vielen Menschen gefangen genommen hat, darunter auch Menschen, die die Bibel nicht einmal kennen. Viele wissen nichts über diese Person, die der Antichrist genannt wird, außer dem, was sie aus Filmen wie das Omen gelernt haben.
Es ist wichtig, den Namen Antichrist zu verstehen. Das Präfix anti kann ‚das Gegenteil von‘ oder ‚anstelle von‘ bedeuten. Der Antichrist ist der ‚Gegen-Jesus‘; er ist der ‚Anstelle von‘-Jesus.
Die meisten Menschen haben sich auf das Konzept des ‚Gegen-Jesus‘ konzentriert. Dies hat dazu geführt, dass sie sich den Antichrist als äußerstböse Person vorstellen. Sie denken, dass der Antichrist herumziehen und Böses tun wird, so sehr wie Jesus herumgezogen ist und Gutes getan hat. So wie der Charakter und die Persönlichkeit Jesu schön und attraktiv waren, so werden der Charakter und die Persönlichkeit des Antichristen hässlich und abstoßend sein. So wie Jesus nur die Wahrheit sagte, so wird der Antichrist nur Lügen aussprechen. Hier wird das Konzept des ‚Gegen-Jesus‘ überbetont. Der Antichrist wird mehr ein ‚Anstelle-von-Jesus‘ sein. Er wird wunderbar aussehen, charmant und erfolgreich sein. Er wird der ultimative Gewinner sein und als Engel des Lichts erscheinen.
Manche Leute haben sich gefragt, ob der Antichrist eine Einzelperson oder ein politisches System sein wird. Darin besteht eigentlich kein großer Unterschied, weil es gewissermaßen sowohl eine Person als auch ein politisches System sein wird. Zu einem großen Ausmaß repräsentiert und personifiziert ein Mensch eine gesamte Regierung oder ein System; wenn wir über Deutschland in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts nachdenken, sind die Figuren Hitler als Individuum und Nazi-Deutschland als Staat nahezu identisch. Der Antichrist ist eine Einzelperson, aber er wird auch mit einer machtvollen Regierung assoziiert werden.
Der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten: Es gibt einen Unterschied zwischen dem Antichristen und vielen Antichristen. Es gibt einen ‚Geist‘ des Antichristen, und dieser ‚Geist‘ des Antichristen wird eines Tages seine ultimative Erfüllung in demAntichristen finden, der die Menschheit in einer Endzeitrebellion gegen Gott anführen wird.
Mit anderen Worten: Obwohl die Welt immer die ultimative Offenbarung des Antichristen erwartet, gibt es kleine ‚Previews‘ (Vorschauen) von diesem Mann und seiner zukünftigen Mission. Dies sind die Antichristen mit einem unbestimmten Artikel (‚ein‘)) statt einem bestimmten Artikel (‚der‘)).
Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist: Dies zeigt, dass Johannes davon ausging, dass die Gegenwart von vielen Antichristen – von vielen Menschen, die einen falschen, Ersatz-Christus anbieten – ein Beweis dafür ist, zu wie später Stunde wir uns vor Jesu Wiederkunft befinden. Johannes schreibt, dass dies zu seiner Zeit wahr war; wir könnten sagen, dass es zu unserer Zeit noch viel wahrer ist.
„Das Wort ‚Antichrist‘ erscheint in der Bibel nur in den Briefen des Johannes und das nur fünfmal in vier Versen (1. Johannes 2, 18+22; 4, 3; 2. Johannes 7); aber obwohl das Wort selten ist, ist das Konzept des Antichristen doch wichtig und häufig zu finden.“ (Boice) ii. Der Antichrist trägt viele Titel:
Er ist das kleine Horn in Daniel 7, 8.
Er ist der listige und frecheKönig in Daniel 8, 23.
Er ist der zukünftige Fürst in Daniel 9, 26.
Er ist der vorsätzlich handelndeKönig in Daniel 11, 36-45.
Er ist derjenige, der in seinem Namen kommt, in Johannes 5, 43.
Er ist der Sohn des Verderbens, der Mensch der Sünde und der Gesetzlose in 2. Thessalonicher 2, 3+8.
Im Wesentlichen ist der Antichrist ein Weltdiktator, der die Menschheit in etwas hineinführt, was wie ein goldenes Zeitalter aussehen wird, bis er sein wahres Gesicht zeigt. Dann wird das Gericht Gottes auf ihn und sein Reich ausgegossen werden, direkt vor der Wiederkunft Jesu.
Wir sollten aufmerksam sein, weil die Weltbühne für einen politischen und wirtschaftlichen ‚Superman‘ bereit ist – für einen einzelnen politischen Führer, der eine weltweit regierende Konföderation von Nationen organisiert. Nationale Führer sprechen von einer neuen Weltordnung, aber niemand war in der Lage sie wirklich zu definieren, noch viel weniger sie anzuführen. Aber dieser Anführer wird kommen.
Dieser Antichrist wird um sich herum die Art von Persönlichkeitskult haben, auf deren Annahme wir heutzutage vorbereit werden. Nicht nur in Amerika wird eine falsche Anbetung von Berühmtheiten praktiziert, auch weltweit wurden Nationen mit hunderten Millionen von Menschen dazu verleitet, eine Person anzubeten – wie Lenin, Stalin oder Mao. Dies zeigt uns nur, wie stark ein Persönlichkeitskult sein kann, wenn die Regierung mit ganzem Herzen dahinter steht. All diese Entwicklungen sollten uns zu verstehen geben, dass der Antichrist bereit ist, sich zu offenbaren, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Sie sind von uns ausgegangen: Dies zeigt, dass viele dieser Antichristen sich selbst zu irgendeiner Zeit mit christlichen Gemeinschaften identifiziert haben. Die Tatsache, dass sie den Leib Christi verlassen haben, beweist, dass sie von Anfang an nicht von uns waren.
Johannes redet nicht von jemandem, der eine Gemeinde verlässt, um Teil einer anderen guten Gemeinde zu werden. Er meinte diejenigen, die die Gemeinschaft von Gottes Volk vollständig verlassen. Dies offenbart, dass sie von Anfang an niemals wirklich Teil von Gottes Volk waren.
Wir können uns die Szene vorstellen. Es gibt eine Kontroverse unter den Menschen einer Gemeinde und jemand sagt: „Ich habe das Ganze so satt. Diese Gemeinde und alle Gemeinden, sie sind nur ein Haufen von Heuchlern. Ich brauche nichts davon. Ich kann Gott auf meinem eigenen Weg folgen!“ Sie gehen fort; nicht nur aus einer Gemeinde; sondern aus jeder Art von Gemeinde. Wir können mit Recht sagen, dass diese Person nicht wie ein Christ in Erscheinung tritt, und das beweist, dass sie niemals wirklich Christ war. Nur Gott kennt das Herz mit absoluter Sicherheit, doch es macht den Eindruck, dass diese Menschen auf die Gemeinde oder auf sich selbst vertrauten aber niemals wirklich auf Jesus Christus. Wenn das so wäre, dann wäre die gemeinsame Basis des Vertrauens in Jesus größer gewesen als irgendeine andere Schwierigkeit, die sie mit anderen Christen haben könnten.
Man muss sich vor denen hüten, die so ‚geistlich‘ zu sein scheinen, dass sie in keiner Gemeinde klarkommen können. Manchmal sieht man solche Leute: Menschen, die so begabt, so prophetisch, so geistlich scheinen, dass sie aus jeder Gemeinde, zu der sie gehen, hinausgeworfen werden oder beleidigt abziehen. Letztendlich sind sie sich alleine überlassen und scheinen damit ausreichend glücklich zu sein. Gemeinschaft mit sich selbst ist zumindest Gemeinschaft mit jemandem, der so geistlich ist, wie man selbst! Natürlich läuft etwas gravierend falsch bei einer solchen angeblichen Geistlichkeit.
„Vielleicht sind die meisten sichtbaren Gemeindemitglieder auch Mitglieder der unsichtbaren Gemeinde, des mystischen Leibes Christi, aber einige sind es nicht. Sie sind bei uns aber sie gehören nicht wirklich zu uns. Sie teilen unsere irdische Gesellschaft aber nicht unsere himmlische Geburt.“ (Stott)
Die ernüchternde Wahrheit ist, dass viele von denen, die einen falschen oder einen entgegengesetzten Christus anbieten, aus der Mitte des wahren Leibes der Christen hervorgingen.
Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind: Eine gesunde Gemeinde kann sich selbst von Giften reinigen; der Kompromisse schließende und falsche Christ wird sich nicht damit wohl fühlen, sich in einer gesunden Gemeinde zu verwurzeln – er wird entweder mit Gott ins Reine kommen oder die Gemeinde verlassen.
2. Den Geist des Antichristen identifizieren
1. Johannes 2, 20-23
1. Johannes 2, 20-23 Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles. Ich habe euch nicht geschrieben, als ob ihr die Wahrheit nicht kennen würdet, sondern weil ihr sie kennt und weil keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.
Ihr habt die Salbung: Hier bezog sich Johannes auf eine gemeinsame Salbung, die allen Gläubigen gehört. Das ist eine Salbung, die denjenigen, die im Herrn danach suchen, Urteilsvermögen bringt (und wisst alles).
Wenn im Neuen Testament von Salbung die Rede ist, wird sie als gemeinsames Gut aller Gläubigen dargestellt. Das ist wahr, auch vielleicht nicht alle Gläubigen in der Salbung, die Gott ihnen gegeben hat, wandeln. Das Neue Testament spricht nicht von einer ‚besonderen‘ Salbung, die besonderen Einzelpersonen gegeben wird.
Heutzutage gibt es unter manchen Christen einen eher magischen oder abergläubischen Ansatz in Bezug auf dieses Konzept der Salbung. Ihrem Verständnis nach ist die Salbung wie ein Virus oder ein Keim, der durch beiläufigen Kontakt weitergegeben werden und eine ganze Gruppe infizieren kann. Für gewöhnlich denken diese Leute, dass wenn jemand sich an der Salbung ‚ansteckt‘, man das daran erkennt, dass die Person anfängt, sich merkwürdig zu verhalten. Das ist nicht das biblische Verständnis von Salbung.
Salbung beinhaltet den Gedanken, mit dem Heiligen Geist erfüllt und durch ihn gesegnet zu werden. Sie ist ein gemeinsames Gut aller Christen, aber auch etwas, dem wir uns mehr fügen und auf das wir bereitwilliger reagieren können und sollten. „Wie Öl unter den Asiaten für die Amtseinführung bei Personen in wichtigen Ämtern verwendet wurde, und dieses Öl als Symbol für die Gaben und Gnadendes Heiligen Geistes anerkannt war, ohne die die Pflichten, dieser Ämter nicht erfüllt werden konnten; so steht es hier für den Geist selbst, der in der Kirche den Vorsitz führte und von dem alle Gaben und Gnaden flossen.“ (Clarke)
Das Konzept der Salbung – wörtlich, mit Öl gesegnet zu werden – galt als Grund für die Bestrafungen, die Johannes in der Verfolgung erlitt. Der römische Kaiser Domitian warf Johannes in ein Fass von kochendem Öl, als ob er sagen wollte: „Hier ist eine wahre Salbung.“ Johannes tauchte aus dem Fass von kochendem Öl unbeschadet auf, weil er wahrhaft gesalbt war.
Und wisst alles: Wegen der Salbung mit dem Heiligen Geist, die allen Gläubigen zuteil wird, besitzen diese auch die Ressourcen, um die Wahrheit zu kennen. Das soll nicht heißen, dass Lehrer überflüssig sind. Schließlich ist eine der Quellen für die Erkenntnis der Wahrheit die Ermahnung von Lehrern wie Johannes.
In Vers 20 verwendet Johannes ein anderes Wort für wissen als er zuvor meistens verwendete. Vorher verwendete Johannes das Wort, das ‘Kenntnis durch Erfahrung’ bedeutet; hier verwendet er das Wort, das ‘Kenntnis durch Intuition’ bedeutet. Wir wissen einige Dinge intuitiv durch die Salbung des Heiligen Geistes.
Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist: Der Kontext macht deutlich, dass zu bekennen, dass Jesus der Christus ist, mehr beinhaltet als nur zu sagen: „Er ist der Messias.“ Es hat damit zu tun, die Beziehung zwischen Jesus und Gott dem Vater zu verstehen: Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Anders ausgedrückt könnte jemand sagen: „Ich glaube an Jesus als den Christus … so wie ich ‘Christus’ definiere“. Aber wir müssen glauben, dass Jesus der Christus ist, der Messias, so wie die Bibel Christus definiert – den Messias, der vollkommen Gott und vollkommen Mensch ist; der uns in vollkommener Weise den Vater offenbart hat.
Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet: Der Geist des Antichristen identifiziert sich selbst durch die Verleugnung Jesu und die Verleugnung des Vaters. Dabei ist daran zu denken, dass Jesus und der Vater sogar von denen verleugnet werden können, die von beiden gut zu sprechen scheinen.
Wir können Jesus verleugnen, während wir ihn mit unseren Worten preisen; wir können ihn verleugnen, indem wir einen Ersatz-Jesus anbieten oder in einer Weise dienen, die den Charakter Jesu verleugnet.
Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht: Johannes hat hier ein Konzept wiederholt, das Jesus oft ausgedrückt hat, so wie es im Johannesevangelium niedergelegt ist. Jesus sagte: „Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat (Johannes 12, 44-45).“ „Wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf der mich gesandt hat (Johannes 13, 20).“
Oft wird gesagt: „Wir alle beten den gleichen Gott an. Du hast einen Namen für ihn und ich habe einen anderen. Aber das macht nichts. Wir reden nur über zwei verschiedene Wege zu dem gleichen Gott weil wir alle den gleichen Gott haben.“ Hier die Gegenfrage, um darauf zu antworten: „Wurde dein Gott vollkommen in Jesus Christus offenbart?“ Wenn dein Gott es war, dann haben wir den gleichen Gott. Wenn dein Gott nicht in vollkommener Weise in Jesus offenbart wurde, dann hast du nicht den gleichen Gott wie in der Bibel.
Es gibt viele Leute, die eher spirituell oder religiös erscheinen, aber sie lehnen Jesus Christus ab. Während ihre Religion oder Spiritualität ihnen viel Gutes in diesem Leben ermöglichen kann – indem sie ihnen eine Basis für Moralität und gutes Verhalten gibt – so trägt es nichts vor Gott bei, weil sie in der Ablehnung Jesu Gott ablehnen.
E. Beständiges Bleiben: Unsere Beziehung erhalten
1. Beziehung erhalten gegen die Bedrohung des Geistes des Antichristen: In der wahren christlichen Botschaft bleiben und in Gott bleiben
1. Johannes 2, 24
1. Johannes 2, 24 Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben.
Nun: Im Angesicht der Gefahr des Geistes des Antichristen schützen wir uns gegen den Geist des Antichristen, indem wir im Original, dem Kern der christlichen Botschaft bleiben (das, was ihr von Anfang an gehört habt). So wir in der Einfachheit und Kraft dieser Botschaft leben, werden wir nicht in die Irre geleitet werden.
Menschen werden – von Natur aus – fast immer zu etwas hingezogen, nur weil es neu ist. Wir denken fast immer, dass neu besser ist: Aber wenn es um die Wahrheit geht, ist neu nicht besser. Das, was ihr von Anfang an gehört habt ist besser.
Der Apostel Paulus hat den gleichen Gedanken in Galater 1, 6-9 weitergegeben, wo er uns davor warnt, einem neuen Evangelium hinterher zu laufen und die Wichtigkeit betont, auf Basis des originalen Evangelium, welches Paulus predigte, fortzufahren.
Dies ist schwer, weil wir versucht werden, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre zu sein, durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen (Epheser 4, 14). Wir verspüren oft ein Brennen etwas ‚Neues‘ und ‚Aufregendes‘ zu erfahren, selbst wenn es von dem abweicht, was wir von Anfang an gehört habt.
Was ihr von Anfang an gehört habt: Das beschreibt nicht jede Lehre, welche ein Christ empfangen mag, der neu Jesus nachfolgt. Für diese Gläubigen beschreibt ‚der Anfang‘ die Zeit, als sie unter der Lehre der Apostel waren, welche jetzt für uns im neuen Testament aufgezeichnet ist.
Einfach gesagt, bleiben wir in dem, was von Anfang an ist, wenn wir nahe an unseren Bibeln bleiben. Wenn das deine Umgebung war, als du ein junger Christ warst, wunderbar. Wenn es das nicht war, dann begib dich jetzt in diese Umgebung.
Das bleibe in euch: Das bedeutet nicht nur, es zu wissen, sondern es zu leben. Wenn wir in der Schlichtheit der Wahrheit von Jesus Christus leben, dann werden wir in dem Sohn und in dem Vater bleiben.
Unsere Welt ist voll von Menschen, die nach Gott suchen; einige davon in aufrichtiger Weise und einige davon nicht in aufrichtiger Weise. Aber wenn jemand wirklich in Gottleben möchte, dann sagt uns Johannes wie: Lass die Botschaft der Apostel (was ihr von Anfang an gehört habt) in dir leben.
Johannes sagte nicht: „Wenn du Gottes Wort kennst, dann kennst du Gott.“, denn man kann ein nacktes, intellektuelles Wissen von Gottes Wort haben. Stattdessen sagte er: „Wenn Gottes Wort in dir lebt, lebt Gott in dir.“ Wir können zu einer lebendigen, wachsenden Beziehung mit Gott durch sein Wort kommen.
So werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben: Dies ist absolut notwendig für das christliche Leben. Johannes wird das Wort bleiben sechsmal in diesen wenigen Versen gebrauchen, und der Gedanke wird durch das Neue Testament hindurch wiederholt.
In Jesus zu bleiben (in Jesus zu leben), ist keine passive Sache; es ist eine aktive Sache. Wir müssen uns selbst sowohl mental als auch geistlich dem Leben in Jesus hingeben. „Wir bleiben in ihm, nicht durch ein physikalisches Gesetz, wie eine Masse von Eisen auf der Erde bleibt; sondern durch ein mentales und geistliches Gesetz, durch welches die Größe der göttlichen Liebe und Güte uns fest am Herrn Jesus Christus hält.“ (Spurgeon)
Jedoch sind wir nicht nur dazu aufgerufen, in ihm zu bleiben; sondern wir wissen auch, dass Er in uns bleibt. Es ist eine wechselseitige Beziehung. „Du sollst dich darum kümmern, dass du in Christus bleibst, so als ob alles von dir abhinge; und doch kannst zu zur Verheißung des Bundes blicken, und sehen, dass der wahre Grund für dein Bleiben in Christus in der Betätigung seiner unwandelbaren Liebe und Gnade liegt.“ (Spurgeon)
2. Der Segen vom Bleiben in der Wahrheit und in Gott: ewiges Leben
1. Johannes 2, 25
1. Johannes 2, 25 Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen das: das ewige Leben.
Das ist die Verheißung: Wenn seine Wahrheit (was wir von Anfang an gehört haben) in uns lebt, dann lebt Gott in uns. Wenn Gott in uns lebt, haben wir eine Verheißung. In dieser Art von Leben ist die Verheißung des ewigen Lebens real.
Das ewige Leben: Das ist nicht bloß Unsterblichkeit. Jedes menschliche Wesen, welches im Bild Gottes gemacht wurde, ist unsterblich, in dem Sinn, dass unsere Seelen für immer leben werden – entweder im Himmel oder in der Hölle. So bedeutet ewiges Leben nicht nur ein Leben, das bis in Ewigkeit dauert. Es beschreibt die Art von Leben, welches Gott, der Ewige, in sich selbst hat.
Auch wenn das Konzept des ewigen Lebens einen Hinweis auf das Leben nach dem Leben in dieser gegenwärtigen Welt beinhaltet, beginnt es nicht, wenn wir sterben. Wenn wir das ewige Leben nicht jetzt haben, werden wir es nicht bekommen, wenn wir sterben.
Das ist der Grund, warum es so wichtig ist, die Verheißung des ewigen Lebens genau jetzt zu haben. Und wir haben diese Verheißung, wenn Gottes Wahrheit in uns bleibt und wenn wir im Sohn und im Vater bleiben.
So ist das Bleiben [in Gott] unsere Grundlage für Zuversicht bei Gott. Wir haben die Verheißung des ewigen Lebens, wenn wir beständig [in Gott] bleiben. „Du muss eine lebendige, liebende, fortdauernde Vereinigung mit dem Sohn Gottes haben, oder sonst bist du nicht im Zustand der Errettung.“ (Spurgeon)
3. Unser Schutz gegen Verführung: die Salbung
1. Johannes 2, 26-27
1. Johannes 2, 26-27 Dies habe ich euch geschrieben, von denen, die euch verführen. Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge; und so wie sie euch belehrt hat, werdet ihr in ihm bleiben.
Dies habe ich euch geschrieben: Johannes wusste, dass es Verführung unter diesen frühen Christen gab, und es beschäftigte ihn. Er hatte eine Leidenschaft sie konsistent mit Gottes Botschaft der Wahrheit zu bewahren.
Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch: Dieses beständig Bleiben und die Salbung befähigen die Christen, in der Wahrheit fortzufahren.
Johannes hat zum ersten Mal auf diese Salbung in 1. Johannes 2, 20 Bezug genommen. Diese Salbung ist nicht das private Eigentum einiger weniger besonderer oder spektakulärer Christen. Alle Christen haben die Gegenwart von Gottes Geist in ihrem Innern.
Ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt: So wie er in 1. Johannes 2, 20 erklärt hat (ihr wisst alles), sagt uns Johannes erneut, dass die Salbung, welche wir von Gott empfangen, uns in die Wahrheit leitet. Wir werden in die Wahrheit auf einer Eins-zu-Eins Ebene geleitet, Gott bestätigt es unseren Herzen.
Noch einmal: Johannes Botschaft ist einfach. Wegen der Salbung des Heiligen Geistes, die allen Gläubigen gegeben wird, besitzen sie die Ressourcen, um die Wahrheit zu kennen. Das bedeutet nicht, dass Lehrer unnötig sind, da eine der Ressourcen dafür, die Wahrheit zu kennen, die Erinnerung ist, welche durch Lehrer wie Johannes gegeben wurde.
Werdet ihr in ihm bleiben: Diese Salbung, welche uns in die Wahrheit leitet wird uns auch näher zu Jesus führen.
4. Was es bedeutet in Jesus zu leben
1. Johannes 2, 28-29
1. Johannes 2, 28-29 Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft. Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.
Bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint und uns nicht schämen müssen: In Jesus zu bleiben bedeutet, dass wir uns nicht fürchten oder schämen müssen, wenn Jesus wiederkommt. Dies ist so, weil wir ihn in intimer Weise kennen, und daher Freimütigkeit haben können bei seiner Wiederkunft.
Johannes führt ein herausforderndes Bild an. Wenn Jesus wiederkommt werden manche Leute sich fürchten, weil sie Jesus nie wirklich gekannt haben. Aber unter denen, die ihn kannten, werden manche ohne Furcht sein, aber sie werden sich vor ihm schämen bei seiner Wiederkunft. Sie werden erkennen, dass sie weltliche, unfruchtbare Leben gelebt haben. In einem Moment wird sie die Einsicht überwältigen, dass was auch immer sie im Leben erreicht haben, sie nicht so in ihm geblieben sind, wie es ihnen möglich gewesen wäre.
Paulus, der Apostel, spricht von denen, die ‚gerade noch gerettet‘ werden: so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch (1. Korinther 3, 15). Es gibt Menschen, für die das Kommen Jesu zumindest für einen Augenblick ein Moment der Enttäuschung und nicht der Herrlichkeit sein wird.
Es ist wichtig für uns, diese Dinge sorgfältig zu bedenken, weil es schwierig ist, die Distanz zwischen ‚gerade noch gerettet‘ und ‚fast gerettet‘ zu messen. Es ist gefährlich, solchen Fragen wie „Wie wenig kann ich tun und es immer noch in den Himmel schaffen?“ oder „Wie weit kann ich vom Hirten weglaufen und immer noch Teil der Herde sein?“ in unseren Gedanken Raum zu geben. Stattdessen sollten wir fleißig sein, uns nicht schämen zu müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft.
„Was ist der Weg, um Christi Wiederkunft vorzubereiten? Durch das Studieren der Prophetien? Ja, wenn du genügend unterwiesen bist, um sie zu verstehen. ‚Um für die Wiederkunft des Herrn vorbereitet zu sein‘, mögen manche Enthusiasten sagen, ‚sollte ich da nicht lieber einen Monat lang in den Ruhestand gehen und aus dieser bösen Welt aussteigen?‘ Das kannst du machen, wenn du möchtest, und wirst es ganz besonders dann tun, wenn du faul bist. Aber das eine schriftgemäße Rezept für die Vorbereitung seiner Ankunft ist dies: ‚Bleibt in ihm.‘ Wenn du in dem Glauben an ihn bleibst, seine Wahrheit festhältst, seinem Beispiel folgst und ihn zu deinem Wohnort machst, dann mag der Herr zu jeder Stunde kommen und du wirst ihn willkommen heißen.“ (Spurgeon)
Damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen: Wir wachsen niemals über unser Bedürftigkeit hinaus, darin zu bleiben und unsere Zuversicht darin zu finden, in Jesus zu bleiben. Weil Johannes ‚wir‘ verwendet hat anstelle von ‚ihr‘, wissen wir, dass er diese Zuversicht auch benötigte.
Bleibt in ihm: Dies ist der Weg, um Zuversicht zu haben, wenn Jesus kommt. Wenn du in ihm bleibst, bist du bereit für Jesu Wiederkunft zu jeder Zeit.
Das Konzept des ‚Lebens in Jesus‘ ist so wichtig in der Bibel. Jesus versprach in Johannes 14, 23: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
Paulus drückte diesen Gedanken in seinem Gebet für die Epheser in Epheser 3, 17 aus: dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Es gibt zwei griechische Wörter um den Gedanken „in etwas zu leben“ zu vermitteln; eins hat den Inhalt an einem Ort als Fremder zu leben, das andere hat den Inhalt des „sich an einem Ort Niederlassens“ um es zu unserem permanentem Zuhause zu machen. ‘Wohne’ in Epheser 3, 17 verwendet das altgriechische Wort für ein permanentes Zuhause, was darauf hinweist, dass Jesus sich in deinem Herzen niederlassen möchte und dich nicht nur als Fremder besuchen möchte.
Bleibst du in ihm? Oder besuchst du Jesus nur ab und zu? In Jesus zu bleiben, gibt uns Zuversicht, weil wir wissen, dass wir unser Leben nicht wesentlich ändern würden, falls wir irgendwie wüssten, dass Jesus nächste Woche wiederkommen wird. Wir würden ja schon in ihm bleiben.
Dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist: In Jesus zu bleiben bedeutet, dass wir in unseren Leben Gerechtigkeit praktizieren, weil wir aus ihm geboren sind. Die Wiedergeburt hat unsere Leben verändert von einem Naturell, zu sündigen zu einem Naturell, das auf Gerechtigkeit aus ist.
Dies ist ein Test unseres in ihm Bleibens, die selbe Art von Test, die Johannes in 1. Johannes 1, 6; 2, 4 und 2, 9 erwähnt hat. Etwas stimmt nicht, wenn jemand behauptet, aus ihm geboren zu sein und nicht Gerechtigkeit tut.
Wenn jemand von jemand anderem geboren wird, ist dort fast immer eine Familienähnlichkeit. Du sagst: „Schau, sie hat die Augen ihrer Mutter“ oder „Er hat die Nase seines Vaters“. Nun, die Kinder Gottes haben eine Familienähnlichkeit mit ihrem Vater im Himmel. Er ist gerecht, so tun die, die aus ihm geboren sind, Gerechtigkeit. „Gott hat keine Kinder, die seinem Ebenbild entbehren oder ihm nicht ähneln.“ (Poole)
Wir werden nicht Gerechtigkeit in Perfektion erfüllen, bis wir mit Jesus verherrlicht sind; aber wir können Gerechtigkeit jetzt praktizieren, da wir aus ihm geboren sind.
Es gibt drei wertvolle Behauptungen für jeden Christen in diesem Kapitel: Ich habe ihn erkannt (1. Johannes 2, 4), Ich bleibe in ihm (1. Johannes 2, 6) und Ich bin im Licht (1. Johannes 2, 9). Johannes möchte, dass wir wissen: Wenn diese Statements wahr sind, werden sie sich in unseren Leben zeigen, besonders in unserer Liebe zu Brüdern und Schwestern in Jesus.
1. Johannes 2 – Hindernisse in Bezug auf die Gemeinschaft mit Gott
A. Gemeinschaft und das Problem der Sünde
1. Eine Zielsetzung, warum Johannes diesen Brief geschrieben hat: damit ihr nicht sündigt
1. Johannes 2, 1a
1. Johannes 2, 1a
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt!
2. Hilfe für den Sünder und die Wiederherstellung der Gemeinschaft
1. Johannes 2, 1b-2
1. Johannes 2, 1b-2
Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
3. Die Frucht der Gemeinschaft
1. Johannes 2, 3-6
1. Johannes 2, 3-6
Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.
4. Der absolute Imperativ der Liebe
1. Johannes 2, 7-11
1. Johannes 2, 7-11
Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, was wahr ist in Ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon. Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und nichts Anstößiges ist in ihm; wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.
Das ist eine neue Liebe, eine Liebe, wie sie die Welt vor dem Werk Jesu am Kreuz nie zuvor gesehen hatte.
B. Johannes spricht seine Leser gemäß ihrer geistlichen Reife an
1. Kleine Kinder, denen die Sünden vergeben sind
1. Johannes 2, 12
1. Johannes 2, 12
Ich schreibe euch, ihr Kinder,
weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen.
2. Väter, die eine Erkenntnis von Jesus Christus haben, die auf Erfahrung basiert
1. Johannes 2, 13a
1. Johannes 2, 13a
Ich schreibe euch, ihr Väter,
weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
3. Junge Männer, die geistlichen Sieg erlebt haben
1. Johannes 2, 13b
1. Johannes 2, 13b
Ich schreibe euch, ihr jungen Männer,
weil ihr den Bösen überwunden habt.
4. Kleine Kinder, die den Vater kennen
1. Johannes 2, 13c
1. Johannes 2, 13c
Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt.
5. Väter, die eine Erkenntnis von Jesus Christus haben, die auf Erfahrung basiert
1. Johannes 2, 14a
1. Johannes 2, 14a
Ich habe euch geschrieben, ihr Väter,
weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
6. Junge Männer, die stark sind und geistlichen Sieg kennen
1. Johannes 2, 14b
1. Johannes 2, 14b
Ich habe euch geschrieben, ihr jungen Männer,
weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt
und ihr den Bösen überwunden habt.
C. Ein Angriff auf unsere Beziehung mit Gott: Weltlichkeit
1. Das Problem der Weltlichkeit
1. Johannes 2, 15
1. Johannes 2, 15
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
2. Der Charakter der Welt
1. Johannes 2, 16
1. Johannes 2, 16
Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt.
3. Die Torheit der Weltlichkeit
1. Johannes 2, 17
1. Johannes 2, 17
Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
D. Ein Angriff auf unsere Beziehung mit Gott: Falsche Religion
1. Die Gefahr der falschen Religion: Der Geist des Antichristen
1. Johannes 2, 18-19
1. Johannes 2, 18-19
Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns, denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.
ii. Der Antichrist trägt viele Titel:
2. Den Geist des Antichristen identifizieren
1. Johannes 2, 20-23
1. Johannes 2, 20-23
Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles. Ich habe euch nicht geschrieben, als ob ihr die Wahrheit nicht kennen würdet, sondern weil ihr sie kennt und weil keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.
E. Beständiges Bleiben: Unsere Beziehung erhalten
1. Beziehung erhalten gegen die Bedrohung des Geistes des Antichristen: In der wahren christlichen Botschaft bleiben und in Gott bleiben
1. Johannes 2, 24
1. Johannes 2, 24
Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben.
2. Der Segen vom Bleiben in der Wahrheit und in Gott: ewiges Leben
1. Johannes 2, 25
1. Johannes 2, 25
Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen das: das ewige Leben.
3. Unser Schutz gegen Verführung: die Salbung
1. Johannes 2, 26-27
1. Johannes 2, 26-27
Dies habe ich euch geschrieben, von denen, die euch verführen. Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge; und so wie sie euch belehrt hat, werdet ihr in ihm bleiben.
4. Was es bedeutet in Jesus zu leben
1. Johannes 2, 28-29
1. Johannes 2, 28-29
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft. Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.