A. Der Geist der Wahrheit und Schutz vor dem Geist des Irrtums
1. Die Tatsache der falschen Propheten und die Notwendigkeit, die Geister zu prüfen
1. Johannes 4, 1
1. Johannes 4, 1 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.
Glaubt nicht jedem Geist: Johannes warnte davor, jedem Geist zu glauben; das heißt, wir sollen niemals annehmen, dass jede geistliche Erfahrung oder jede Demonstration geistlicher Macht von Gott ist. Wir müssen geistliche Erfahrungen und geistliche Phänomene prüfen, um zu sehen, ob sie tatsächlich von Gott kommen.
Viele sind, wenn sie das erste Mal der Realität der geistlichen Welt begegnen, zu beeindruckt und zu erstaunt, um zu fragen, ob sie aus Gott sind. Das führt leicht zu Täuschung.
Sondern prüft die Geister: Dies ist wichtig, weil viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind. Obwohl die frühe Kirche ein starkes Leben und ein hohes Maß an Reinheit hatte, wusste Johannes doch um die Bedrohung durch falsche Propheten und ihre Botschaft, die in der frühen Kirche tatsächlich vorhanden war.
Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind: Das ist die Verantwortung jedes Christen, aber besonders der Leiterschaft der Versammlung. Nach 1. Korinther 14, 29 (Die anderen sollen es beurteilen) und 1. Thessalonicher 5, 21 (Prüft alles, das Gute behaltet) ist das Prüfen der Geister das Werk des Leibes Christi. Diese Arbeit soll getan werden, indem die Gaben der Unterscheidung verwendet werden, die Gott Christen im Allgemeinen und besonders der Leiterschaft einer Versammlung, gegeben hat.
Alle Prophetie soll gemäß den Standards der Schrift beurteilt werden. Sie soll niemals angenommen werden, nur weil sie dramatisch oder von einer bestimmten Person gegeben wurde. Wir vertrauen dem Prinzip, dass Gott sich niemals selbst widerspricht, und wir wissen, was er bereits in seinem Wort gesagt hat.
2. Petrus 1, 20-21 sagt uns, dass echte Prophetie niemals von eigenmächtiger Deutung ist. Das bedeutet, dass es Übereinstimmung und Bestätigung vom Leib Christi geben wird, obwohl vielleicht (oder wahrscheinlich) nicht jeder damit übereinstimmen oder es bestätigen wird.
2. Wie man wissen kann, ob ein falscher Prophet spricht
1. Johannes 4, 2-3
1. Johannes 4, 2-3 Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott. Und das ist der [Geist] des Antichristen, von dem ihr gehört habt, dass er kommt; und jetzt schon ist er in der Welt.
Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott: Wahre Prophetie, und wahre Lehre, wird einen wahren Jesus präsentieren. In den Tagen des Johannes war der Streitpunkt, ob Jesus wirklich in einem echten Körper aus Fleisch und Blut gekommen war. Viele gnostisch beeinflusste Lehrer sagten, dass Jesus, der Gott ist, nicht wirklich ein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut geworden sein konnte, weil Gott keine Gemeinschaft mit ‚unreinem‘ materiellen Dingen haben kann.
„Dieses Statement war gegen jede Form des Doketismus gerichtet, der Sichtweise, dass Christus ein Geist war, der nur ein echter Mensch zu sein schien.“ (Boice)
Heute verleugnen manche Gruppen, dass Jesus wirklich Gott ist (so wie die Zeugen Jehovas, Mormonen und die Muslime). Aber weit zurück in den Tagen des Johannes, in der Zeit, die am nächsten an dem tatsächlichen Leben und Dienst Jesu auf dieser Erde war, hatten die Leute keine Probleme damit, zu glauben, dass Jesus Gott war. Sie hatten Probleme damit, zu glauben, dass er ein wirklicher Mensch war. Diese falsche Lehre sagte, dass Jesus wahrhaftig Gott war (was korrekt ist), aber tatsächlich nur die Vorspiegelung eines Menschen.
Heute sind wir leidenschaftlich darin, zu sagen: ‚Jesus ist Gott‘ und das sollten wir auch sein. Aber es ist nicht weniger wichtig, zu sagen: „Jesus ist ein Mensch“ weil beides, sowohl die Gottheit als auch die Menschlichkeit Jesu für unsere Errettung grundlegend sind.
Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott: Manche denken, dass dies der einzige Test falscher Lehre ist. Dies ist nicht der einzige Test, aber es war der signifikante Streitpunkt in Johannes unmittelbarer Generation. Heute mag ein Mensch bekennen, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, aber verleugnen, dass er Gott ist, so wie die Bibel lehrt, dass er Gott ist. Sie geben ebenso falsche Lehre weiter, da sie nicht einen wahren Jesus predigen.
Das Prinzip, einen wahren Jesus zu präsentieren, ist grundlegend für das Prüfen der Geister. Niemand, der einen falschen Jesus präsentiert oder einen gemäß den Aussagen der Schrift unwahren Jesus, kann als wahrer Prophet betrachtet werden.
Heute gibt es viel Neugier in Bezug auf den ‚wahren Jesus‘. Viele moderne Akademiker sagen, sie möchten gerne den wahren Jesus kennenlernen und wenn sie das sagen, meinen sie oft: „Der wahre Jesus ist nicht der Jesus der Bibel. Der biblische Jesus ist ein Scheinbild. Wir müssen den wahren Jesus zwischen den Mythen der Bibel entdecken.“
Diese Position ist nicht nur ignorant (ignoriert die bestätigte historische Validität des Neuen Testamentes), sondern auch arrogant. Sobald Akademiker die historische Evidenz des Neuen Testaments und anderer zuverlässiger antiker Schriften verwerfen, können sie ihr Verständnis von Jesus nur auf ihre eigene persönliche Meinung gründen. Diese Akademiker präsentieren ihre unbegründeten Meinungen, als wären sie wissenschaftlicheFakten.
Das ist der [Geist] des Antichristen: Den wahren Jesus zu verleugnen, ist die Grundlage für den Geist des Antichristen, den Johannes schon in 1. Johannes 2, 18-23 erwähnt hat. Es ist der Geist, der sich sowohl dem wahren Jesus entgegenstellt als auch einen Ersatz-Jesus anbietet.
Dem Teufel ist es total egal, wenn du Jesus kennst oder Jesus liebst oder zu Jesus betest, solange es ein falscher Jesus ist, ein Phantasie-Jesus, ein Jesus der nicht da ist, und der daher nicht retten kann.
Schon jetzt ist er in der Welt: Obwohl es seine ultimative Vollendung in einem endzeitlichen politischen und ökonomischen Herrscher haben wird, ist das Wesentliche dieses antichristlichen Geistes bei uns heute gegenwärtig. Es wird überall dort gefunden, wo ein falscher Jesus anstelle des wahren Jesus der Bibel angepriesen wird.
3. Der Schutz des Kindes Gottes
1. Johannes 4, 4
1. Johannes 4, 4 Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden: Weil es den innewohnenden Geist Gottes hat (1. Johannes 3, 24), muss das Kind Gottes den Geist des Antichristen nicht fürchten, obgleich es vor ihm gewarnt sein sollte. Dieser innewohnende Geist ist größer als der, welcher in der Welt ist – Satan und all seine Verbündeten.
Weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist: Der Gläubige hat eine Ressource für den Sieg: die lebendige Gegenwart des innewohnenden Jesus, der Sieg immer möglich macht – sofern wir uns auf den verlassen, welcher in uns ist, anstatt uns auf uns selbst zu verlassen.
Diese Einsicht führt zu einer großen Zuversicht und geistlichen Kraft. Denjenigen, die in dieser Wahrheit wandeln ist der Sieg garantiert – sie haben jene überwunden. Es ist eine positive Feststellung, nicht eine sehnsüchtige Hoffnung.
Weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist: Das bedeutet, dass der Christ keinen Platz für Furcht hat. Wir haben viele geistliche Feinde, aber nicht einer von ihnen ist größer als Jesus, der in uns lebt.
Zuvor in diesem Brief hat Johannes das Konzept der Welt und deren Bedrohung für das christliche Leben zur Sprache gebracht (1. Johannes 2, 15-17). Er stellte die Welt in diesem Zusammenhang nicht als die globale Erde oder die Masse der Menschheit dar, welche Gott selbst liebt (Johannes 3, 16). Stattdessen ist es die Gemeinschaft der sündigen Menschheit, die in Rebellion gegen Gott vereint ist. Hier weist Johannes darauf hin, dass es Mächte der geistlichen Finsternis gibt, welche die Welt lenken und beeinflussen.
4. Der Kontrast von denjenigen, die aus der Welt sind, zu denjenigen, die aus Gott sind
1. Johannes 4, 5-6
1. Johannes 4, 5-6 Sie sind aus der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört auf sie. Wir sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.
Sie sind aus der Welt: Diejenigen, die aus der Welt sind, sind klar erkennbar, denn sie reden von der Welt; der Einfluss der Welt ist sichtbar in dem wie und wovon sie sprechen. Und Jesus sagte Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund (Matthäus 12, 34).
Und die Welt hört auf sie: Diejenigen, die aus der Welt sind, sind auch klar erkennbar, weil die Welt sie hört. Da sie mit der Welt befreundet sind, werden sie nicht mit der Ablehnung konfrontiert, die das Kind Gottes von der Welt erfährt (1. Johannes 3, 1).
Die Welt hört auf sie: Der Christ möchte immer zur Welt sprechen und das Evangelium von Jesus Christus in die Welt bringen. Es ist aufregend, wenn die Welt das Evangelium hören möchte, aber wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir nicht deshalb gehört werden, weil wir reden, wie aus der Welt. Nur weil die Welt die Botschaft hört, beweist das nicht, dass die Botschaft Gottes Botschaft ist.
Wer Gott erkennt, hört auf uns: Diejenigen, die aus Gott sind, genießen Gemeinschaft mit anderen Gläubigen; sie sprechen eine gemeinsame Sprache der Gemeinschaft mit Gott und miteinander, weil das eine aus dem anderen herausfließt (1. Johannes 1, 3).
Diese Sprache der Gemeinschaft geht über Sprache, Kultur, Klasse, Rasse oder jede andere Barriere hinaus. Sie ist ein echtes Geschenk Gottes.
In ihren offiziellen Lehren hat die römisch-katholische Kirche behauptet, sie sei das ‚uns‘ in „wer Gott erkennt, hört auf uns“. Aber Johannes kann nur über die Apostel und ihre autoritative Offenbarung in der Bibel sprechen. Wenn wir Gott erkennen und aus Gott sind, hören wir was die Bibel sagt.
„Wenn dies nur ein individuelle Aussage wäre, dann wäre die Behauptung anmaßend. Aber sie ist es nicht. Dies ist einer der Apostel, der das kollektive Zeugnis aller Apostel zitiert und er macht es zum Maßstab an Wahrheit und an gesunder Lehre.“ (Boice)
Wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns: Zu verstehen, wer hört, was Gott uns durch die Apostel gelehrt hat, so wie es im Neuen Testament aufgezeichnet ist, hilft uns, den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums zu kennen. Wenn jemand hört, was Gott in der Bibel gesagt hat, wissen wir, dass er den Geist der Wahrheit hat. Wenn er es nicht hört, hat er den Geist des Irrtums.
Johannes macht klar, dass Irrtum eine geistliche Dynamik beinhaltet; es geht nicht nur darum gebildet oder clever zu sein. Einige sehr gebildete, sehr schlaue Leute können immer noch mächtig durch den Geist des Irrtums beeinflusst werden. Da Irrtum einiges an geistlicher Dynamik beinhaltet, ist im Geist der Wahrheit zu bleiben, eine geistliche Angelegenheit.
Wir bewahren uns im Geist der Wahrheit indem wir an Jesus festhängen, demjenigen, der gesagt hat „Ich bin die Wahrheit“ (Johannes 14, 6).
B. Liebe vervollkommnet unter uns
5. Der Ruf zur Liebe
1. Johannes 4, 7-8
1. Johannes 4, 7-8 Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.
Geliebte, lasst uns lieben: Der altgriechische Satz beginnt in einer bemerkenswerten Art und Weise – agapetoi agapomen, „Diejenigen, die geliebt sind, lasst uns lieben.“ Uns wird nicht befohlen, einander zu lieben, um uns Gottes Liebe zu verdienen oder ihrer würdig zu werden. Wir lieben einander, weil wir von Gott geliebt sind, und diese Liebe empfangen haben und im Licht dieser Liebe leben.
Lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott: Johannes Betonung auf Liebe unter dem Volk Gottes (zu sehen in Textabschnitten wie 1. Johannes 2, 9-11 und 3, 10-18) ist machtvoll. Hier zeigt er warum sie so wichtig ist. Wenn Liebe aus Gott ist, dann müssen diejenigen, die behaupten aus Gott geboren zu sein und Gott zu kennen, in der Lage sein einander im Leib Christi zu lieben.
Wieder besteht Johannes darauf, dass es etwas gibt, dass dem Gläubigen gegeben wird, wenn er aus Gott geboren wird; eine Liebe wird ihrem Leben verliehen, die sie vorher nicht hatten. Christen ist nicht nur vergeben – sie sind neu geboren durch Gottes Geist.
Und erkennt Gott: Es gibt mehrere unterschiedliche Worte in der altgriechischen Sprache, die mit ‚kennen‘ ins Deutsche übersetzt werden. Dieses spezifische Wort für erkennt (ginosko) ist das Wort für Kenntnis durch Erfahrung. Johannes sagt, dass wenn wir wirklich Gott erfahren, wird sich das in unserer Liebe füreinander zeigen.
Natürlich ist die Liebe im Leben des Christen auf dieser Seite der Ewigkeit nicht zur Vollendung gebracht. Obwohl sie nicht vervollkommnet ist, muss sie gegenwärtig sein – und sie sollte wachsen. Du kannst nicht wirklich in deiner Erfahrung von Gott wachsen, ohne auch in der Liebe füreinander zu wachsen. Johannes kann kühn sagen: Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt. Wenn dort keine echte Liebe für Gottes Volk in deinem Leben ist, dann ist deine Behauptung Gott zu kennen und zu erleben, nicht wahr.
Die Liebe ist aus Gott: Die Liebe, von der Johannes spricht, rührt von dem altgriechischen Wort agape her; es ist das Konzept einer selbstaufopfernden Liebe, die gibt, ohne eine Rückerstattung zu erwarten oder zu verlangen – es ist die göttliche Art von Liebe.
Da es Gottes Art von Liebe ist, kommt sie in unser Leben durch unsere Beziehung mit ihm. Wenn wir einander lieben wollen, müssen wir uns Gott nähern.
Jede menschliche Beziehung ist wie ein Dreieck. Die zwei in der Beziehung sind am Fuß des Dreiecks und Gott an der Spitze. Wenn die zwei Menschen der Spitze des Dreiecks näher kommen, näher an Gott, dann werden sie auch sich gegenseitig näher kommen. Schwache Beziehungen werden gestärkt, wenn beide Menschen sich dem Herrn nähern!
Jeder, der liebt, ist aus Gott geboren … Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt: Das bedeutet nicht, dass jede Darstellung der Liebe in der Welt nur von einem Christen kommen kann. Diejenigen, die keine Christen sind, können immer noch Taten der Liebe zeigen.
„Weil Menschen im Bild Gottes geschaffen sind, ein Bild, welches durch den Fall entstellt aber nicht zerstört wurde, haben sie immer noch das Vermögen, zu lieben … Menschliche Liebe, wie nobel oder hochmotiviert sie auch immer sein mag, kommt zu kurz, wenn sie sich weigert, den Vater und den Sohn als höchste Objekte ihrer Zuneigung einzubeziehen.“ (Marshall)
Denn Gott ist Liebe: Das ist eine herrliche Wahrheit. Liebe beschreibt den Charakter und das Herz Gottes. Er ist so reich an Liebe und Mitgefühl, dass sie verwendet werden kann, um sein eigenstes Wesen zu beschreiben.
Wenn wir sagen, dass Gott Liebe ist, sagen wir nicht alles über Gott. Liebe ist ein wesentlicher Aspekt seines Charakters und wirkt sich auf jeden Aspekt seines Wesens aus. Aber sie eliminiert nicht seine Heiligkeit, seine Rechtschaffenheit oder seine perfekte Gerechtigkeit. Stattdessen wissen wir, dass die Heiligkeit Gottes liebend ist, und dass die Rechtschaffenheit Gottes liebend ist, und dass die Gerechtigkeit Gottes liebend ist. Alles, was Gott tut, drückt auf die eine oder andere Weise seine Liebe aus.
„Er hasst nichts, was er geschaffen hat. Er kann nicht hassen, weil er Liebe ist. Er lässt seine Sonne über den Bösen und Guten aufgehen und sendet seinen Regen auf die Gerechten und die Ungerechten. Er hat kein menschliches Wesen für die Verdammnis geschaffen noch es jemals durch ein vernichtendes Urteil unmöglich gemacht, dass eine gefallene Seele Barmherzigkeit findet. Er hat den vollkommensten Beweis seiner Liebe zur ganzen Menschheit durch die Inkarnation seines Sohnes gegeben, der den Tod für jeden Menschen geschmeckt hat. Wie kann eine Verordnung von absoluter bedingungsloser Verurteilung des größeren Teils oder jedes Teils der menschlichen Rasse im Angesicht eines solchen Textes wie diesem bestehen?“ (Clarke)
„Lasst niemals den Gedanken zu, dass irgendein Sünder außerhalb der Reichweite der göttlichen Barmherzigkeit ist, solange er sich im Land der Lebendigen befindet. Ich stehe hier, um grenzenlose Liebe zu predigen, unbegrenzte Gnade, gegenüber dem scheußlichsten der Scheußlichen, gegenüber denjenigen, die nichts in sich haben, dass Gegenleistung von Gott verdienen könnte, Menschen, die sofort in den Abgrund ohne Boden weggefegt werden sollten, wenn Gerechtigkeit ihnen ihren Verdienst austeilen sollte.“ (Spurgeon)
Große Probleme entstehen, wenn wir versuchen, zu sagen: Die Liebe ist Gott. Das passiert, weil Liebe nicht alles im Charakter Gottes definiert und weil die meisten Menschen nicht an wahre Liebe denken – die göttliche Art von Liebe – wenn sie den Begriff Liebe benutzen. Stattdessen denken sie an eine nachgiebige, verweichlichte, „Hab einen schönen Tag“-Art von Liebe, die ‚nett‘ zu sein höheren Wert beimisst, als das, was wirklich das Beste für die andere Person ist.
Die Bibel sagt uns auch, dass Gott Geist ist (Johannes 4, 24), dass Gott Licht ist (1. Johannes 1, 7) und dass Gott ein verzehrendes Feuer ist (Hebräer 12, 29).
Gott ist Liebe: Es gibt wenige Leute, die wirklich glauben und wirklich wissen, dass Gott Liebe ist. Aus welchem Grund auch immer wollen sie seine Liebe nicht empfangen und sie ihr Leben transformieren lassen. Es verwandelt unser Leben, die Liebe Gottes auf diese Art und Weise zu kennen.
„Es gibt Liebe an vielen Orten, wie wandernde Lichtstrahlen; aber die Sonne ist an einem Teil des Himmels und wir sehen sie an und sagen ‚Hierin ist Licht.‘ … Er schaute nicht auf die Gemeinde Gottes und sagt von all den Myriaden, die ihr Leben nicht teuer achteten, ‚Hierin ist Liebe‘, weil ihre Liebe nur die reflektierte Helligkeit der großen Sonne der Liebe war.“ (Spurgeon)
2. Die Bedeutung der Liebe und ihre Anwendung
1. Johannes 4, 9-11
1. Johannes 4, 9-11 Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind wir es auch schuldig, einander zu lieben.
Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat: Dies zeigt uns was Liebe ist und was Liebe bedeutet. Liebe ist nicht nur durch das Opfer Jesu Christi definiert (so wie es 1. Johannes 3, 16 aussagt); sie ist auch durch das Geben des Vaters definiert. Es war ein Opfer für den Vater, die zweite Person der Dreieinigkeit zu schicken und es war ein Opfer, das Gericht, das wir verdient haben, auf Gott den Sohn auszuschütten.
Wir müssen das vollkommen wertschätzen und die väterliche Liebe empfangen, die Gott uns zu geben hat. Aus welchem Grund auch immer sind manche von uns dahin gekommen, sich Gott den Vater als fern und gemein vorzustellen, vielleicht der sogenannte ‚zornige Gott‘ des Alten Testamentes. In diesem falschen Denken stellen sich viele vor, dass sie den netten und lieben Jesus stattdessen bevorzugen. Aber der Vater liebt uns auch; und die Liebe, welche Jesus in seinem Dienst ausdrückte, war die gleiche Liebe, die Gott der Vater uns gegenüber hat. Wir können die heiligende Kraft in der Liebe unseres Vaters empfangen.
Dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat: Johannes legt Wert darauf, Jesus den eingeborenen Sohn zu nennen. Dieser spezielle Begriff bedeutet, dass Jesus eine Sohnschaft hat, die einzigartig ist (eingeboren) und eingeboren weist darauf hin, dass Jesus und der Vater aus derselben Substanz bestehen und dasselbe Wesen haben.
Wir verwenden den Begriff schaffen, um etwas zu beschreiben, dass von jemandem herrührt, aber nicht von derselben grundlegenden Natur oder demselben Wesen ist. Ein Mensch kann eine Statue schaffen, die genau so wie er aussieht, aber sie wird niemals menschlich sein. Wir verwenden dagegen den Begriff gebären, um etwas zu beschreiben, dass genau gleich ist wie wir in seiner grundlegenden Natur und in seinem Wesen. Wir sind adoptierte Söhne und Töchter Gottes, aber wir sind nicht von derselben grundlegenden Natur und vom Wesen her Gott – sondern wir sind menschliche Wesen. Aber Jesus ist der eingeborene Sohn, das bedeutet, seine Sohnschaft ist anders als unsere; Er war und ist von derselben wesentlichen Natur und demselben Wesen wie Gott der Vater. Wir sind menschliche Wesen, er ist ein ‚Gott-Wesen‘ – der seiner Göttlichkeit Menschlichkeit hinzufügte.
Damit wir durch ihn leben sollen: Die Liebe des Vaters wird nicht nur in der Sendung des Sohnes deutlich, sondern auch in dem, was diese Sendung für uns bewerkstelligt hat. Sie bringt Leben zu all denen, die auf Jesus und sein Werk zu ihren Gunsten vertrauen, weil er das Sühnopfer für unsere Sünden ist.
Sühnopfer enthält das Konzept des Opfers, welches den Zorn Gottes abwendet. Gott betrachtete uns getrennt von ihm zu Recht als würdige Ziele seines Gerichtsurteils. Wir waren Rebellen und Feinde von ihm, obwohl wir es nicht wussten. Aber am Kreuz nahm Jesus die Strafe auf sich, die unsere Sünde verdiente – sein Opfer wendete das Gericht ab, welches wir empfangen hätten. Wir denken leicht, dass dies die Liebe Jesu zeigt, aber Johannes möchte, dass wir verstehen, dass dies auch die Liebe Gottes des Vaters zeigt: Dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden.
Damit wir durch ihn leben sollen: Die Größe der Liebe Gottes wird nicht nur darin gezeigt, dass er uns aus dem Gericht rettet, das wir verdient hätten, sondern auch darin, dass er möchte, dass wir durch ihn leben. Leben wir durch ihn? Das ist eine großartige Weise, das christliche Leben dadurch zu definieren, dass wir durch ihn leben.
DassGott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat: Dies zeigt die Liebe Gottes, weil Liebe ihr Bestes gibt. Es gab nichts besseres, dass Gott der Vater der verlorenen Menschheit hätte geben können, als das Geschenk des Sohnes Gottes persönlich. Jesus war, wie Paulus es in 2. Korinther 9, 15 beschreibt, des Vaters unaussprechliche Gabe.
„Wenn Versöhnung zwischen Gott und Mensch geschehen sollte, hätte der Mensch zu Gott senden sollen; der Täter sollte damit anfangen, um Vergebung zu bitten; der Schwächere sollte den Größeren um Hilfe ersuchen; der arme Mensch sollte denjenigen, der Almosen verteilt, darum bitten; aber „Hierin ist die Liebe“, dass Gott ‚gesandt‘ hat. Er hat damit angefangen, eine Botschaft des Friedens zu senden.“ (Spurgeon)
Dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden: Dies zeigt die Liebe Gottes. Es könnte genug Liebe darin gezeigt worden sein, dass der Vater den Sohn gesandt hat, und nicht einen Engel von niedrigem Rang; aber er sandte den Sohn nicht zu einer Mission, um die Fakten herauszufinden oder nur zu einer Barmherzigkeitsmission – er sandte den Sohn, um für unsere Sünden zu sterben.
„Wenn Gott Jesus nur gesandt hätte, um uns über ihn selbst zu lehren, dann wäre das wunderbar genug gewesen. Es wäre weit mehr als wir verdient hätten. Wenn Gott Jesus gesandt hätte, um unser Vorbild zu sein, dann wäre das auch gut gewesen und hätte einigen Wert gehabt … Aber die wunderbare Tatsache ist, dass Gott dabei nicht stehen geblieben ist, sondern seinen Sohn gesandt hat, nicht nur um lediglich zu lehren und um unser Vorbild zu sein, sondern um den Tod eines Schwerverbrechers zu sterben, um uns von Sünde zu retten.“ (Boice)
Für unsere Sünden: Dies zeigt die Liebe Gottes. Gott gab seinen Sohn, um zu sterben, um für Sünder zu sterben. Wir können an jemanden denken, der einen hohen Preis bezahlt, um jemanden, der es verdient, zu retten, jemand Guten, jemand Edlen, jemand, der viel für einen getan hat. Aber Gott tat dies alles für Rebellen, für Sünder, für diejenigen, die die sich von ihm abgewandt hatten.
„Aber wer von uns würde daran denken, seinen Sohn hinzugeben, um für den Feind zu sterben, für jemanden, der ihm niemals einen Dienst erwiesen hat, sondern ihn undankbar behandelt hat, der tausend Angebote der Zärtlichkeit zurückgewiesen hat und seinen Hals immer weiter verstockt? Kein Mensch könnte es tun.“ (Spurgeon)
Darin besteht die Liebe: Echte Liebe, Agape Liebe, wird nicht durch unsere Liebe Gott gegenüber definiert, sondern durch seine Liebe für uns. Seine Liebe für uns initiiert unsere Beziehung der Liebe mit ihm, unsere Liebe reagiert nur auf seine Liebe zu uns. Wir können Gott nicht so lieben wie wir sollten, außer wir empfangen und leben in seiner Liebe.
Unsere Liebe zu Gott sagt nichts wirklich Großes über uns aus. Es ist nur die natürliche Reaktion darauf, die Liebe Gottes zu kennen und zu empfangen.
Wenn Gott uns so geliebt hat: Nachdem wir diese Liebe von Gott empfangen haben, werden wir angewiesen, einander zu lieben. Dieses Muster, von Gott zu empfangen und dann anderen zu geben, war Johannes vertraut (Johannes 13, 14).
Als Jesus die Füße der Jünger gewaschen hat und ihnen so große Liebe und Dienstbereitschaft gezeigt hat, hätten wir vielleicht erwartet, dass er auf seine Füße deutet und mit den Worten abschließt, wer unter ihnen ihm das tun würde, was er gerade für sie getan hatte. Stattdessen sagt Jesus: Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen (Johannes 13, 14). Der richtige Weg, um Gott als Antwort auf Seine Liebe für uns, zu lieben ist es hinauszugehen und einander zu lieben.
Diese Liebe wird zum praktischen Handeln führen. „Hat dich irgendjemand verletzt? Suche Versöhnung. ‚Oh, aber ich bin die verletzte beteiligte Person‘. So war es auch Gott, und er ist gerade losgegangen und hat Versöhnung gesucht. Bruder, tu dasselbe. ‚Oh, aber ich wurde beleidigt.‘ Das Gleiche: So war es auch bei Gott: All das Falsche ihm gegenüber, doch sandte er. ‚Oh, aber die beteiligte Person ist so unwürdig.‘ So bist du es auch; aber ‚Gott liebte dich und sandte seinen Sohn.‘ Geh und schreibe anhand dieser Vorlage.“ (Spurgeon)
Wenn wir einander nicht lieben, wie können wir sagen, dass wir die Liebe Gottes empfangen haben und von ihm geboren wurden? Uns wurde beigebracht, nach der Liebe als Nachweis zu suchen. Wenn du eine Röhre hättest, die verstopft wäre – Wasser würde hineinlaufen, aber käme niemals heraus, dann wäre diese Röhre nutzlos. Du würdest sie auswechseln. Genauso gießt Gott seine Liebe in unsere Leben, damit sie herausfließen möge. Wir wollen, dass der Herr uns freimacht und füllt, damit seine Liebe durch uns fließen kann.
C. Das Wesen einer Liebesbeziehung mit Gott
1. Gott durch den Beweis der Liebe sehen
1. Johannes 4, 12
1. Johannes 4, 12 Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden.
Niemand hat Gott jemals gesehen: Johannes schildert ein Grundprinzip über Gott den Vater – dass niemand, niemand Gott jemals gesehen hat. Jeder, der behauptet, Gott den Vater gesehen zu haben, spricht – im Bestfall – aus seiner eigenen Einbildung, denn wie Johannes es deutlich sagt: Niemand hat Gott jemals gesehen.
Von Gott dem Vater sprechend, schrieb Paulus in 1. Timotheus 1, 17 Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren. Jesus verkündigte über Gott den Vater, Gott ist Geist (Johannes 4, 24). Dieser Begriff bedeutet, dass Gott der Vater keinen berührbaren Körper hat, der gesehen werden kann.
Das Wissen, dass Gott der Vater unsichtbar ist, sollte uns demütiger in unserer Beziehung zu ihm machen. Gott der Vater kann nicht vollständig von uns erkannt werden; wir können Gott nicht vollständig verstehen oder alle seine Geheimnisse kennen. Er ist jenseits von uns.
Natürlich hat nie jemand Gott, den Heiligen Geist zu irgendeiner Zeit gesehen, obwohl er sich selbst auf verschiedenartigen Wegen dargestellt hat. Und genauso sicher wurde Gott der Sohn, Jesus Christus gesehen – Johannes selbst bezeugte dies in 1. Johannes 1, 1-3. Aber von Gott dem Vater kann wahrhaftig gesagt werden, dass niemand Gott jemals gesehen hat.
„Die alttestamentlichen Theophanien [Erscheinung Gottes in der Menschenwelt], einschließlich des offensichtlich widersprüchlichen Statements in 2. Mose 24, 10, gingen nicht einher mit der vollständigen Offenbarung Gottes, wie er in sich selbst ist, sondern nur mit einer Andeutung dessen, was er ist, in einer Form, die ein menschliches Wesen verstehen konnte.“ (Boice)
Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns: Das ist der größte Beweis für Gottes Gegenwart und Werk unter uns – Liebe. Da niemand Gott jemals gesehen hat, liefert dies einen Beweis für die Gegenwart Gottes.
Manche Menschen denken, dass der größte Beweis für Gottes Gegenwart oder Werk Macht ist. Manche Menschen denken, dass der größte Beweis für Gottes Gegenwart oder Werk Popularität ist. Manche Menschen denken, dass der größte Beweis für Gottes Gegenwart oder Werk leidenschaftliche Gefühle sind. Aber der größte Beweis für Gottes Gegenwart oder Werk ist Liebe. Wo Gott gegenwärtig ist und wirkt, dort wird Liebe sein.
Manchmal schien Jesus schwach und mangelnd an Macht, aber er war immer voller Liebe. Manchmal war Jesus überhaupt nicht populär, aber er war immer voller Liebe. Manchmal inspirierte Jesus überhaupt keine leidenschaftlichen Gefühle in Menschen, aber er war immer voller Liebe. Liebe war der konstante, größte Beweis der Gegenwart und des Werkes Gottes in Jesus Christus.
Seine Liebe ist in uns vollkommen geworden: Vollkommen verwendet das griechische Wort teiloo, welches nicht so sehr ‚perfekt‘ bedeutet sondern ‚reif‘ und ‚vollständig‘.
Johannes kehrt zurück zu dem vertrauten Gedanken: Wenn wir wirklich in Gottes Liebe uns gegenüber wandeln, wird das ersichtlich in unserer Liebe füreinander.
Der reife Christ wird von Liebe gekennzeichnet sein. Nochmals: der echte Maßstab der Reife ist nicht das Abbild der Macht oder Popularität oder von leidenschaftlichen Gefühlen – sondern dass die Gegenwart von Gottes Liebe in unseren Leben bleibt und an andere weitergegeben wird.
2. Gewissheit über das Werk des Dreieinigen Gottes in uns
1. Johannes 4, 13-15
1. Johannes 4, 13-15 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben: Indem er mit dem Wort daran beginnt, verbindet Johannes den Inhalt dieses Verses direkt mit dem vorherigen Vers. Wir können durch Erfahrungerkennen, dass wir in Gott leben, wenn seine Liebe in uns vollkommen geworden ist. Und wir wissen, dass seine Liebe in uns vollkommen geworden ist; wenn wir einander lieben.
Einfach gesagt, können wir Christen sagen: „Wir erkennen.“ Wir müssen nicht einfach nur ‚hoffen‘, dass wir gerettet sind, und ‚hoffen‘, dass wir es in den Himmel schaffen, und so keine Gewissheit der Errettung haben, bevor wir aus dieser Welt in die nächste übergehen. Wir können erkennen, und wir können jetzt erkennen, auf dieser Seite der Ewigkeit.
Dass wir in ihm bleiben und er in uns: Unser Bleiben in Jesus ist keine einseitige Beziehung, bei der wir darum kämpfen, in ihm zu bleiben und bei der Jesus versucht, vor uns zu fliehen. Genauso wie es wahr ist, dass wir in ihm bleiben sollten, so ist wahr, dass er in uns bleibt.
Jesus sagte in Johannes 15, 4 Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch. Und in Johannes 15, 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben. Eine der Weisen, in der Jesus in uns bleibt – in uns lebt – ist durch sein Wort.
Dass er uns von seinem Geist gegebenhat: Johannes schneidet an diesem Punkt das Thema des Werkes des Heiligen Geistes in uns durch zwei wichtige Zusammenhänge an. Erstens, es ist der Geist Gottes in uns der die bleibende Gegenwart Jesu – die Gegenwart seines Geistes ist, wie er in uns bleibt. Zweitens, es ist das Zeugnis des Heiligen Geistes in uns, welches es uns ermöglicht, zu erkennen, dass wir in ihm bleiben. So wie es Paulus in Römer 8, 16 ausdrückt Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Der Heilige Geist gibt uns diese Gewissheit.
Wir haben gesehen und bezeugen: Mit ‚wir‘, die hier Zeugnis geben, sind diejenigen gemeint, die Jesus ursprünglich gesehen haben, die Augenzeugen seiner Gegenwart. Sie wusstendass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter.
Wir haben gesehen und bezeugen: Als derjenige sprechend, der den Geist Gottes hat (Dass er uns von seinem Geist gegeben hat), verkündet Johannes drei entscheidende Wahrheiten darüber wer Gott ist und wie er uns errettet.
Dass der Vater den Sohn gesandt hat.
Dass er (Jesus) als Retter der Welt gesandt wurde.
Jesus zu kennen und zu verstehen, ist die Grundlage dafür, um in ihm zu bleiben (Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und Gott in ihm).
Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott: Es ist nicht genug, nur die Fakten darüber zu kennen, wer Jesus ist; wir müssen die Wahrheit bekennen. Die Vorstellung hinter dem Wort bekennen ist „in Übereinstimmung zu sein mit“. Wir müssen mit Gott darin übereinstimmen, wer Jesus ist, und wir finden durch das Wort Gottes heraus, was Gott über Jesus sagt. Du magst etwas kennen ohne damit in Übereinstimmung zu sein; Gott verlangt unsere wahrheitsgemäße Übereinstimmung.
Obwohl Johannes viel über Liebe geschrieben hat, ignoriert er nicht das Thema der Wahrheit. Johannes denkt nicht, es sei ‚genug‘ wenn eine Person eine Art von Liebe in ihrem Leben hat, wenn sie nicht bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Es ist nicht eine Option, zwischen Liebe oder Wahrheit zu entscheiden; wir müssen beides haben.
„Anzuerkennen, dass Jesus der Sohn Gottes ist, bedeutet nicht, eine Aussage über seinen metaphysischen Zustand zu machen, sondern gehorsames Vertrauen in den Einen auszudrücken, der solch einen Zustand hat.“ (Marshall)
„An Christus zu glauben und die Brüder zu lieben, sind nicht Bedingungen, durch die wir in Gott wohnen, sondern vielmehr Beweise für die Tatsache, dass Gott schon von unserem Leben Besitz ergriffen hat, um das möglich zu machen.“ (Boice)
3. Des Christen Antwort Gott und seiner Liebe gegenüber
1. Johannes 4, 16
1. Johannes 4, 16 Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat: Das ist des Christen rechte Reaktion auf die Tatsache, wer Gott ist und wie er uns liebt. Wir sind berufen die Liebe und Gnade zu nehmen, die Gott uns gibt, sie durch Erfahrung zu kennen und ihr zu glauben. Darum geht es bei der Gemeinschaft mit Gott.
Menschen reagieren auf die Liebe Gottes unterschiedlich.
Einige reagieren mit einem Anflug von Überheblichkeit („Ich bin so großartig, selbst Gott liebt mich!“)).
Einige reagieren mit Zweifel („Kann Gott selbst mich lieben?“)).
Einige reagieren mit Bosheit („Gott liebt mich, also kann ich tun was ich will.“)).
Gott möchte, dass wir reagieren indem wir (durch Erfahrung) erkennen und der Liebe glauben, die Gott zu uns hat.
Der Christ muss die Liebe, die Gott zu uns hat, kennen und glauben. Wir sollten darüber nachdenken, was es brauchen würde, damit wir aufhören zu glauben, dass Gott uns liebt. Paulus wusste, dass nichts ihn von Gottes Liebe trennen konnte, die in Jesus Christus war (Römer 8, 35-39) und jeder Christ solle dieselbe Zuversicht haben.
„Gottes Liebe zu spüren ist sehr kostbar, aber ihr zu glauben wenn du sie nicht spürst, ist das Edelste.“ (Spurgeon)
Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm: Der Christ, der diese Art von Beziehung mit Gott hat, wird praktisch in Gottes Liebe ‚eingetaucht‘; sie wird seine Umgebung, sein Platz des Bleibens.
4. Die Vervollkommnung der Liebe, sowohl jetzt als auch in Ewigkeit
1. Johannes 4, 17-18
1. Johannes 4, 17-18 Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.
Darin ist die Liebe … vollkommen geworden: Für vollkommen verwendet Johannes nicht das griechische Wort teleioo (was die Bedeutung der ‚Reife‘ und ‚Vollständigkeit‘ ausdrückt); er schreibt teleioo teleioo – wodurch Liebe ausgedrückt wird, die ‚vollkommen vollendet‘ oder ‚vollständig vervollständigt‘ ist.
Am Tag des Gerichts: Das ist, wann die Vollkommenheit des Werkes der Liebe in uns demonstriert wird. So sehr wir die Vollkommenheit von Gottes Liebe jetzt kennen können, werden wir sie noch vollständiger am Tag des Gerichteskennen.
Du magst jetzt wissen, dass du ein Sünder bist; du wirst es wirklich wissenam Tag des Gerichts.
Du magst jetzt wissen, dass du nicht ein besserer Mensch bist, als diejenigen, die in die Hölle gehen; du wirst es wirklich wissenam Tag des Gerichts.
Du magst jetzt die Realität der Hölle kennen; du wirst sie wirklich kennenam Tag des Gerichts.
Du magst die Größe von Jesu Errettung jetzt kennen; du wirst sie wirklich kennenam Tag des Gerichts.
Dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts: Dies zeigt die Größe von Gottes Werk in uns. Wir mögen damit zufrieden sein, den Tag des Gerichts einfach zu überleben, aber Gott möchte unsere Leben so mit seiner Liebe und seiner Wahrheit füllen, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts.
Die Bibel sagt, dass eines Tages die gesamte Menschheit sich vor dem großen weißen Thron einfinden wird und dem Gericht gegenüberstehen wird. Dieser Tag kommt! „Der Tag des Gerichts ist so festgesetzt in Gottes Zeitplan, wie jeder andere Tag der Weltgeschichte.“ (Boice)
Manche denken, sie werden hingehen und Gott richten („Wenn ich Gott sehe, gibt es einige Fragen, die ich ihm stellen werde!“)) , aber das ist Unsinn. Der einzige Weg, um Freimütigkeit zu haben am Tag des Gerichts, ist es, die lebensverändernde Liebe Gottes heute zu empfangen und darin zu wandeln.
Freimütigkeit … am Tag des Gerichts: Wie kann irgendjemand solch eine Freimütigkeit haben? Wir können uns ausmalen, dass Jesus vor dem Thron Gottes freimütig ist, aber wir? Doch wenn wir in ihm bleiben, und er in uns (1. Johannes 4, 13), dann ist unsere Identität an Jesus Christus gebunden: Gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt.
Wie ist Jesus jetzt? Er ist verherrlicht, gerechtfertigt, für immer gerecht und freimütig, sitzend zur Rechten Gottes des Vaters. Geistlich können wir denselben Stand jetzt haben, während wir in dieser Welt sind, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt.
In uns ist diese Herrlichkeit sicherlich nur in der Form eines ‚Samens‘; sie hat sich noch nicht vollständig entwickelt in das, was sie einmal sein wird. Aber sie ist da und ihre Gegenwart wird durch unsere Liebe füreinander und unsere Übereinstimmung mit Gottes Wahrheit demonstriert – und das alles dient dazu, uns Freimütigkeit zu geben.
Furcht ist nicht in der Liebe: Die Vollendung der Liebe bedeutet, dass wir uns nicht in Angst vor Gott niederkauern, sein Gericht fürchtend, und das weder jetzt noch am Tag des Gerichts. Wir wissen, dass das ganze Gericht, das wir jemals verdient hätten – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – auf Jesus Christus am Kreuz ausgegossen wurde.
Was ist mit den vielen Passagen in der Schrift, im alten und im neuen Testament (so wie Prediger 12, 13 und 1. Petrus 2, 17), die uns sagen, dass wir Gott fürchten sollten? Die Furcht, von der Johannes hier schreibt, ist nicht die angemessene Ehrfurcht, die wir alle Gott gegenüber haben sollten, sondern die Art von Furcht, die mit Strafe zu tun hat – die qualvolle Art von Furcht, die unserer Seele all die Freude und die Zutrauen Gott gegenüber raubt. Es ist die Furcht, die das Gegenteil der Freimütigkeit am Tag des Gerichts ist.
Wer sich nun fürchtet ist nicht vollkommen geworden in der Liebe: Wenn unsere Beziehung zu Gott von dieser qualvollen Furcht gekennzeichnet ist, zeigt das, dass wir nicht vollkommen geworden sind – das heißt vollendet und reif – in Seiner Liebe. Charles Spurgeon war ein Mann, der den vollständigen Ratschluss von Gottes Wort predigte, und gab acht darauf, sich hinsichtlich eines Themengebiets nicht exzessiv zu wiederholen. Doch predigte er fünf bemerkenswerte Predigten über diese acht Worte allein.
5. Der Grund für unsere Liebe zu Jesus
1. Johannes 4, 19
1. Johannes 4, 19 Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.
Wir lieben ihn: Dieses große Statement beginnt Johannes, indem er das Ziel jedes wahren Nachfolgers Jesu Christi deklariert. Einfach und klar gesagt: Wir lieben ihn.
Dies ist eine Tatsache für jeden wahren Nachfolger Jesu Christi. „Es gibt keine Ausnahme zu dieser Regel; wenn ein Mensch Gott nicht liebt, ist er auch nicht von Gott geboren. Zeig mir ein Feuer ohne Hitze, dann zeig mir eine Wiedergeburt, die nicht Liebe zu Gott hervorbringt.“ (Spurgeon)
Das ist etwas, das jeder Christ furchtlos öffentlich bekanntmachen können sollte. „Ich liebe ihn; ich liebe Jesus.“ Kannst du das sagen? Ist dir peinlich das zu sagen? Kannst du sagen ‚Ich liebe Jesus‘?
„Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein ehrlicher Mensch sagt „Ich liebe Christus, aber ich möchte nicht, dass andere wissen, dass ich ihn liebe, damit sie mich nicht auslachen.“ Das ist ein Grund, verlacht zu werden oder vielmehr, beweint zu werden. Furcht verlacht zu werden? Oh, werter Herr, das ist wahrhaftig eine erbärmliche Furcht.“ (Spurgeon)
„Schau dir all die Seiten der Geschichtsbücher an und stelle den nobelsten Männern und Frauen, die immer noch leben, diese Frage: ‚Wer liebt Christus?‘ und sofort steigt der Schrei der Bekenner hinauf aus den dunklen Verließen und grausamen Baracken ‚Wir lieben ihn.‘, und von dem feurigen Pfahl, an dem sie in die Hände geklatscht haben, während sie zu Tode verbrannt wurden, kommt die gleiche Antwort: ‚Wir lieben ihn.‘ Wenn du durch die kilometerlangen Katakomben Roms wandern könntest, und wenn die heiligen Toten, deren Staub hier liegt, plötzlich aufwachen könnten, würden sie alle ausrufen ‚Wir lieben ihn.‘ Die besten und tapfersten Männer, die edelsten und reinsten Frauen waren alle in dieser herrlichen Gemeinschaft; also bist du sicherlich nicht beschämt, nach vorne zu kommen und zu sagen ‚Schreib meinen Namen unter dem ihrigen nieder‘.“ (Spurgeon)
„Sei hinter ihm her; bekenne Farbe, verstecke sie niemals, sondern nagele sie an den Mast und sage allen, die sich über die Heiligen lustig machen, ‚Wenn du irgendwelche bösen Worte für die Nachfolger Christi hast, bringe sie über mich … aber wisse dies – du sollt es hören, ob du es willst oder nicht – ‚Ich liebe Christus.‘“ (Spurgeon)
Weil er uns zuerst geliebt hat: Dieser Vers zeigt nicht nur unsere Liebe zu Jesus, sondern sagt uns auch, wann er uns liebte. Manche Leute stellen sich vor, dass Jesus uns liebte, weil er wusste, dass wir ihn lieben würden und zum Glauben an ihn kommen würden. Aber er liebte uns davor, und selbst bevor die Welten geschaffen wurden, als unsere einzige Existenz in den Gedanken und im Herzen Gottes war, liebte Jesus uns.
Er liebte uns, als wir noch Sünder waren: „Jeder Mensch, der jemals gerettet wurde, musste nicht als jemand zu Gott kommen, der ihn liebt, sondern als ein Sünder und dann an Gottes Liebe zu ihm als Sünder glauben.“ (Spurgeon)
„Jesus liebte dich, als du leichtsinnig gelebt hast, als du sein Wort vernachlässigt hast, als das Knie im Gebet ungebeugt war. Ah, er liebte einige von euch, als ihr im Tanzsalon wart, als ihr in der Spielhalle wart, oder selbst als ihr im Bordell wart. Er liebte euch, als ihr am Tor der Hölle wart, und Verdammnis mit jedem Schluck getrunken habt. Er liebte euch, als ihr nicht schlimmer hättet sein können oder nicht weiter von ihm weg als ihr wart. Wundersam, oh Christus, ist deine sonderbare Liebe.“ (Spurgeon)
Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat: Dieser Vers zeigt uns wo unsere Liebe zu Jesus herkommt. Sie kommt von ihm. Unsere Liebe Gott gegenüber ist immer in Erwiderung gegenüber seiner Liebe zu uns; Er initiiert und wir antworten darauf. Wir müssen niemals Gott zu uns ziehen; stattdessen zieht er uns zu sich selbst.
„1. Wir lieben ihn, weil wir herausfinden, dass er uns liebte. 2. Wir lieben ihn aus einem Gefühl der Verpflichtung und Dankbarkeit heraus. 3. Wir lieben ihn aus dem Einfluss seiner eigenen Liebe; aus seiner Liebe, welche in unsere Herzen ausgegossen wurde, strömt unsere Liebe ihm gegenüber hervor. Sie ist der Same, der unserer Liebe entspringt.“ (Clarke)
„Sein ist die Quelle der Liebe, uns gehört der davon hinausfließende Strom: seine Liebe ist der Anreiz, das Muster und die effektive Ursache der unsrigen. Er, der zuerst Liebe ist, liebt freiheitlich; der andere liebt daher aus Bindung.“
„Mir ist manchmal aufgefallen, dass es nicht ungewöhnlich ist Sonntagsschulkindern in der Ansprache zu sagen, dass Jesus zu lieben der Weg ist, um gerettet zu werden, was nicht wahr ist. Der Weg, um gerettet zu werden für Mann, Frau oder Kind ist es, Jesus für die Vergebung der Sünden zu vertrauen und dann kommt in diesem Vertrauen Liebe als Frucht hervor. Liebe ist keineswegs die Wurzel. Glaube allein besetzt diesen Platz.“ (Spurgeon)
Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat: Dieser Vers sagt uns, warum wir Jesus lieben und wie wir ihn mehr lieben können.
„Liebe, die geglaubt wird, ist die Mutter der Liebe, die erwidert wird.“ (Spurgeon)
„Doch müssen wir nicht versuchen, uns dazu zu bringen, unseren Herrn zu lieben, sondern zuerst auf Christi Liebe schauen, denn seine Liebe zu uns wird in uns Liebe zu ihm gebären. Ich weiß, dass manche von euch sehr unglücklich sind, weil ihr Christus nicht so lieben könnt, wie ihr es gerne würdet, und du machst dir weiter Sorgen, weil es so ist. Jetzt vergiss deine eigene Liebe zu ihm, und denke an seine große Liebe dir gegenüber; und dann wird deine Liebe umgehend zu etwas Größerem werden, als das, wie du sie dir ersehnst.“ (Spurgeon)
„Jetzt erinnere dich, wir bringen uns niemals dazu Christus mehr zu lieben, wenn wir uns selbst dafür geißeln, dass wir ihn nicht mehr lieben. Wir kommen dahin, diejenigen die wir lieben besser zu lieben, wenn wir sie besser kennenlernen … Wenn du Christus mehr lieben willst, denke mehr an ihn, denke mehr daran was du von ihm empfangen hast.“ (Spurgeon)
Weil er uns zuerst geliebt hat: Das bedeutet, dass es wahr ist, dass er uns jetzt liebt. Glaubst du das? „Oh, wenn du wirklich glaubst, dass er dich so geliebt hat, setz dich hin, und betrachte das Thema in deinem Verstand, und sage dir selbst ‚Jesus liebt mich; Jesus erwählte mich; Jesus erlöste mich; Jesus rief mich; Jesus hat mir vergeben; Jesus hat mich in die Verbindung mit sich selbst genommen.“ (Spurgeon)
6. Das Gebot zu lieben
1. Johannes 4, 20-21
1. Johannes 4, 20-21 Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘: Es ist oft leichter für jemanden, seine Liebe Gott gegenüber zu verlautbaren, weil dies eine private Beziehung mit einem unsichtbaren Gott betrifft. Aber Johannes besteht korrekterweise darauf, dass unsere Behauptung Gott zu lieben falsch ist, wenn wir nicht auch unseren Bruder lieben und dass diese Liebe gesehen werden muss.
Es kann sein, dass jemand ein geistlicher Zwerg ist, weil ihm Liebe fehlt. Jemand mag das Wort kennen, niemals einen Gottesdienst verpassen, brennend beten und die Gaben des Geistes demonstrieren. Trotzdem kann es sein, dass man wie Kain ist, Gott die Früchte seiner Hände opfert und nicht die Frucht des Geistes.
Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner: Jesus sagte, dass die Welt anhand dieses entscheidenden Maßstabs unseren Status als Jünger messen könnte: nach dem Maß unserer Liebe füreinander. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt (Johannes 13, 35).
Es gibt einen Unterschied zwischen menschlicher Liebe und göttlicher Liebe. „Diese Verse sind das Äquivalent davon, zu sagen, dass eine Person nicht agape-Liebe praktizieren kann, sofern sie nicht zuerst philia-Liebe praktiziert.“ (Boice)
Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wir haben ein Gebot, zu lieben. Obwohl Liebe aus unserem beständigem Bleiben in der Beziehung mit Gott hervorsprudelt und daraus, dass wir aus ihm geboren sind, gibt es da auch den essentiellen Aspekt unseres Willens, der involviert ist. Daher wird uns befohlen unseren Bruder in Christus zu lieben.
Von Gott geboren zu sein und bei ihm zu bleiben, gibt uns die Fähigkeit, zu lieben; aber es ist eine Wahl unseres Willens, diese Ressource in Anspruch zu nehmen und sie an andere weiterzugeben. Daher ist uns das Gebot, zu lieben gegeben, dass wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
Deswegen ist die Ausrede „Ich kann diese Person einfach nicht lieben“ (oder andere solcher Ausflüchte) unzulässig. Wenn wir von ihm geboren sind und in ihm bleiben, dann sind die Ressourcen für Liebe da. Es liegt an uns diesem Gebot mit unserem Willen und unserem ganzen Wesen zu gehorchen.
Dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll: Wir können auch lernen wie wir Gott lieben können, indem wir Menschen lieben. Einer mag sagen: „Ich möchte Gott mehr lieben; ich möchte in meiner Liebe ihm gegenüber wachsen. Aber wie kann ich einen Gott lieben, der unsichtbar ist?“ Gott würde zu uns sagen: „Lerne mich zu lieben, den du nicht sehen kannst, indem du meine Kinder liebst, die du sehen kannst.“
Jesus sagte in Matthäus 5, 23-24 Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. Gott freut sich mehr darüber, wenn du mit deinem Bruder zurecht kommst, als wenn du ihm ein Opfer des Lobes oder der Ressourcen bringst.
1. Johannes 4 – In Gott und seiner Liebe bleiben
A. Der Geist der Wahrheit und Schutz vor dem Geist des Irrtums
1. Die Tatsache der falschen Propheten und die Notwendigkeit, die Geister zu prüfen
1. Johannes 4, 1
1. Johannes 4, 1
Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.
2. Wie man wissen kann, ob ein falscher Prophet spricht
1. Johannes 4, 2-3
1. Johannes 4, 2-3
Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott. Und das ist der [Geist] des Antichristen, von dem ihr gehört habt, dass er kommt; und jetzt schon ist er in der Welt.
3. Der Schutz des Kindes Gottes
1. Johannes 4, 4
1. Johannes 4, 4
Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
4. Der Kontrast von denjenigen, die aus der Welt sind, zu denjenigen, die aus Gott sind
1. Johannes 4, 5-6
1. Johannes 4, 5-6
Sie sind aus der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört auf sie. Wir sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.
B. Liebe vervollkommnet unter uns
5. Der Ruf zur Liebe
1. Johannes 4, 7-8
1. Johannes 4, 7-8
Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.
2. Die Bedeutung der Liebe und ihre Anwendung
1. Johannes 4, 9-11
1. Johannes 4, 9-11
Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind wir es auch schuldig, einander zu lieben.
C. Das Wesen einer Liebesbeziehung mit Gott
1. Gott durch den Beweis der Liebe sehen
1. Johannes 4, 12
1. Johannes 4, 12
Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden.
2. Gewissheit über das Werk des Dreieinigen Gottes in uns
1. Johannes 4, 13-15
1. Johannes 4, 13-15
Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
3. Des Christen Antwort Gott und seiner Liebe gegenüber
1. Johannes 4, 16
1. Johannes 4, 16
Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
4. Die Vervollkommnung der Liebe, sowohl jetzt als auch in Ewigkeit
1. Johannes 4, 17-18
1. Johannes 4, 17-18
Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.
Charles Spurgeon war ein Mann, der den vollständigen Ratschluss von Gottes Wort predigte, und gab acht darauf, sich hinsichtlich eines Themengebiets nicht exzessiv zu wiederholen. Doch predigte er fünf bemerkenswerte Predigten über diese acht Worte allein.
5. Der Grund für unsere Liebe zu Jesus
1. Johannes 4, 19
1. Johannes 4, 19
Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.
6. Das Gebot zu lieben
1. Johannes 4, 20-21
1. Johannes 4, 20-21
Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.