1. Petrus 3 – Unterordnung und Leiden

A. Unterordnung in der Familie

1. Das Herz einer gottgefälligen Ehefrau

1. Petrus 3, 1-2

1. Petrus 3, 1-2
Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht keuschen Wandel ansehen.

  1. Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen: Die gottgefällige Ehefrau wird sich ihrem Mann unterordnen. Diese Unterordnung ist keine Belohnung für das gute Benehmen des Ehemannes; Gott legt die (Unter-)ordnung innerhalb der Familie fest.
    1. Die Lehre über die Unterordnung war besonders relevant für eine verheiratete Frau aus dem ersten Jahrhundert, die begonnen hatte, Jesus nachzufolgen. Sie stellte Fragen wie: „Sollte ich meinen Mann verlassen?“ oder „Sollte ich mein Verhalten ihm gegenüber ändern?“ oder „Sollte ich eine ihm überlegenere Position einnehmen, weil ich jetzt zu Jesus gehöre?“
    2. In der Kultur der antiken Welt war es für eine Ehefrau fast undenkbar, eine andere Religion als die ihres Mannes anzunehmen. Christliche Frauen, die vor ihren Ehemännern zu Jesus kamen, brauchten Anweisungen.
  2. Gleicherweise: Ordnungsgemäße Unterordnung innerhalb der Familie folgt den gleichen Unterordnungsprinzipien wie gegenüber der Regierung oder unseren Arbeitgebern. Es ist nicht nur die Unterordnung der Taten, sondern auch des Herzens – wie das sich hingebende Herz Jesu zeigt (1. Petrus 2, 21-25).
    1. Der Aufruf zur Unterordnung ist nicht nur ein Aufruf zu Liebe und rücksichtsvollem Handeln. Es ist ein Aufruf, sich der Autorität unterzuordnen. Das mit Unterordnung übersetzte altgriechische Wort wurde außerhalb des Neuen Testaments verwendet, um die Unterordnung und den Gehorsam von Soldaten in einer Armee gegenüber denen von höherem Rang zu beschreiben. Es bedeutet wörtlich: ‚sich unter ordnen‘.
    2. Dennoch kann die Unterordnung gegenüber Autorität völlig im Einklang mit der Gleichstellung in Bedeutung, Würde und Ehre stehen. Jesus war seinen beiden Eltern und Gott, dem Vater, unterstellt, aber er war nicht geringer als sie. „Daher sollte das Gebot an die Ehefrauen, sich ihren Männern unterzuordnen, niemals so aufgefasst werden, dass sie eine minderwertigere Persönlichkeit, Spiritualität oder eine geringere Bedeutung haben.“ (Grudem)
    3. Natürlich folgt die Unterordnung in der Ehe den gleichen Prinzipien wie die Unterordnung in anderen Bereichen. Wir ordnen uns der von Gott eingesetzten Autorität unter als unsere Verpflichtung Gott gegenüber, es sei denn, diese Autorität führt uns zur Sünde. In diesem Fall ist es richtig, Gott und nicht den Menschen zu gehorchen (Apostelgeschichte 4, 19-20).
  3. Sich ihren eigenen Männern unterordnen: Petrus hatte sorgfältig beobachtet, dass Ehefrauen aufgerufen sind, sich ihren eigenen Männern und nicht allen Männern im allgemeinen Sinne unterzuordnen. Die Autorität des Mannes ist ein von Gott gebotenes Prinzip innerhalb der Familie und der Kirchengemeinde, nicht für die Gesellschaft im Allgemeinen.
    1. Das Prinzip der Unterordnung wird im Neuen Testament vielfältig aufgezeigt:
      1. Jesus ordnete sich seinen Eltern unter (Lukas 2, 51).
      2. Dämonen sind den Jüngern untertan (Lukas 10, 17).
      3. Die Bürger sollen sich der staatlichen Autorität unterordnen (Römer 13, 1 und 5; Titus 3, 1; 1. Petrus 2, 13).
      4. Das Universum wird sich Jesus unterordnen (1. Korinther 15, 27 und Epheser 1, 22).
      5. Unsichtbare geistliche Wesen sind Jesus unterworfen (1. Petrus 3, 22).
      6. Christen sollten sich ihren Gemeindeleitern unterordnen (1. Korinther 16, 15-16 und 1. Petrus 5, 5).
      7. Ehefrauen sollten sich ihren Ehemännern unterordnen (Kolosser 3, 18; Titus 2, 5; 1. Petrus 3, 5 und Epheser 5, 22-24).
      8. Die Kirche sollte sich Jesus unterordnen (Epheser 5, 24).
      9. Diener sollten sich ihren Herren unterordnen (Titus 2, 9; 1. Petrus 2, 18).
      10. Christen sollten sich Gott unterwerfen (Hebräer 12, 9; Jakobus 4, 7).
    2. Keine dieser Beziehungen ist umgekehrt. Zum Beispiel wird von den Herren niemals verlangt, sich den Dienern unterzuordnen, von Jesus wird niemals verlangt, sich der Kirche unterzuordnen, und so weiter. Es muss also zwar eine dienerhafte Liebe und Haltung von Seiten derer geben, die Autoritätspositionen innehaben, aber das beseitigt nicht das Konzept von Gottes Ordnung der Autorität und der entsprechenden Unterordnung.
  4. Damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden: Der Vorteil der Unterordnung zeigt sich in der Art und Weise, wie sie die Ehemänner für Gott erreicht. Die Unterordnung einer Frau ist ein starker Ausdruck ihres Vertrauens in Gott. Diese Art des Glaubens und Gehorsams kann auch ohne Wort Großes bewirken.
    1. Ehefrauen möchten vielleicht ihre Ehemänner beeinflussen, indem sie sie entweder zu Jesus führen oder sie durch ihre Worte zu Jesus leiten. Petrus erinnert sie daran, dass es Gottes Plan ist, dass Ehefrauen ihre Männer nicht durch überzeugende Reden beeinflussen, sondern durch göttliche Unterordnung, keuschen Wandel und Gottesfurcht.
    2. Es kann auch sein, dass die Bemühungen einer Frau, ihren Mann durch ihre eigenen Worte und Bemühungen zu formen, die Kraft von Gottes Wirken an dem Mann behindern können. Es ist viel wirksamer, sich in der Art und Weise unterzuordnen, wie Gott es sagt, und so Vertrauen in ihn zu demonstrieren und Gott seinen Weg mit dem Ehemann gehen zu lassen.
    3. „Die Anziehungskraft des unterwürfigen Verhaltens einer Ehefrau selbst für einen ungläubigen Ehemann weist darauf hin, dass Gott die Richtigkeit und Schönheit von Rollenunterscheidungen in uns Menschen eingraviert hat, männliche Führung oder Leitung in der Familie und die weibliche Akzeptanz dieser Führung und ihre Reaktionsbereitschaft … Der ungläubige Ehemann sieht dieses Verhalten und nimmt tief im Inneren die Schönheit dieses Verhaltens wahr. In seinem Herzen gibt es einen Zeugen dafür, dass dies richtig ist, so hat Gott es gewollt, dass Männer und Frauen als Ehemann und Ehefrau miteinander umgehen. Daraus schließt er, dass auch das Evangelium, an das seine Frau glaubt, wahr sein muss.“ (Grudem)
  5. Wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben: Dies bezieht sich auf einen ungläubigen Ehemann, aber es bedeutet mehr als nur ‚nicht zu glauben‘. Es ist der Gedanke von jemandem in aktivem Ungehorsam gegenüber Gottes Wort. Sogar diese Ehemänner können durch das gottgefällige Verhalten von liebenden Ehefrauen gewonnen werden.

2. Die wahre Schönheit einer gottgefälligen Frau

1. Petrus 3, 3-4

1. Petrus 3, 3-4
Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.

  1. Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein: Petrus verbot nicht jeden Schmuck. Aber für die gottgefällige Frau ist äußerliche Zierde (Schmuck) immer in Maßen vorgesehen, und die Betonung liegt immer auf der inneren Zierde.
    1. Haarflechten: Nach William Barclay lebten in der damaligen Welt von Petrus Frauen, die ihre Haare oft zurechtmachten und färbten. Sie trugen auch Perücken, insbesondere blonde Perücken, die mit aus Deutschland importiertem Haar hergestellt wurden. Petrus hatte dies im Sinn, als er von dem Schmuck sprach, welcher nur äußerlich ist. Petrus verbot einer Frau ebenso wenig, ihr Haar zu richten oder Schmuck zu tragen, wie er ihr das Tragen von Kleidung verbot.
  2. Sondern der verborgene Mensch des Herzens: Wahre Schönheit kommt aus dem verborgenen Menschen des Herzens. Es ist nicht etwas, das man trägt oder vor einem Spiegel schön macht, um es zu haben. Es ist etwas, das man ist.
    1. Die eigentliche Frage lautet: „Wovon bist du abhängig, um dich schön zu machen?“ Petrus will damit nicht sagen, dass all dies verboten ist, sondern dass die Quelle ihrer wahren Schönheit nicht der Schmuck einer Frau sein soll.
  3. Dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes: Die innere Schönheit einer gottgefälligen Frau ist unvergänglich. Das bedeutet, dass sie nicht vergeht oder sich mit dem Alter verschlechtert. Vielmehr wird die unvergängliche Schönheit erst mit dem Alter besser und ist daher von viel größerem Wert als die Schönheit, die aus dem Haar, dem Schmuck oder der Kleidung entsteht.
  4. Eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr wertvoll ist: Petrus beschrieb den Charakter der wahren Schönheit – ein sanfter und stiller Geist. Diese Charaktereigenschaften werden von unserer Kultur für Frauen nicht gefördert; dennoch sind sie in den Augen Gottes sehr kostbar.

3. Beispiele für Unterordnung

1. Petrus 3, 5-6

1. Petrus 3, 5-6
Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn »Herr« nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst.

  1. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Petrus erinnert die Frauen daran, dass er sie nicht zu einem neuen Standard berief, sondern zu etwas, das von den heiligen Frauen in früheren Zeiten schon praktiziert wurde.
  2. Die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Wenn Frauen sich ihren Männern unterordnen und nicht auf ihre äußere Zierde vertrauen, sind sie wie die heiligen Frauen früherer Zeiten, die ihre Hoffnung auf Gott setzten. Sie demonstrieren ihren Glauben sehr stark.
    1. Eine Frau kann sich auf ihr eigenes Talent verlassen, ihren Mann zu beeinflussen und zu kontrollieren, oder sie kann Gott vertrauen und sich unterordnen. Eine Frau kann sich auf ihre äußere Schönheit und Zierde verlassen, oder sie kann Gott vertrauen und einen sanften und stillen Geist pflegen. Alles hängt vom Vertrauen in Gott ab; deshalb sollte sie wie die heiligen Frauen sein, die ihre Hoffnung auf Gott setzten.
  3. Wie Sarah dem Abraham gehorchte: Zwei Dinge zeigten, dass Sarah sich Abraham unterordnete. Erstens gehorchte sie Abraham auch dann, wenn es schwierig war und selbst dann, wenn er Unrecht hatte (wie in 1. Mose 12, 10-20). Zweitens ehrte sie Abraham, indem sie ihn Herr nannte. Es ist möglich, sich jemandem unterzuordnen, ohne ihm die Ehre zu erweisen, die Teil der Unterordnung ist. Wahre Unterordnung kennt den Platz sowohl von Gehorsam als auch von Ehre.
    1. „Eine Gesinnung der Unterordnung unter die Autorität eines Ehemannes wird sich jeden Tag in zahlreichen Worten und Handlungen widerspiegeln, die die Achtung vor seiner Führung und die Anerkennung seiner letztendlichen Verantwortung widerspiegeln.“ (Grudem)
  4. Wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst: Wahre Unterordnung, mit vollem Glauben an Gott, lässt keinen Platz für Furcht oder Schrecken. Sie tut Gutes und überlässt das Ergebnis Gott und nicht dem Menschen.
    1. Die Worte ‚Gutes tun‘ erinnern uns daran, dass wahre Unterordnung keine schmollende Kapitulation vor der Autorität ist. Es ist ein aktives Annehmen von Gottes Willen, das das Vertrauen in ihn demonstriert.

4. Das Herz eines gottgefälligen Ehemannes

1. Petrus 3, 7

1. Petrus 3, 7
Ihr Männer sollt gleichermaßen einsichtig mit eurer Frau als dem schwächeren Gefäß zusammenleben und ihr Ehre erweisen, weil ihr ja gemeinsam Erben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht verhindert werden.

  1. Zusammenleben: Ein gottgefälliger Ehemann lebt mit seiner Ehefrau zusammen. Er teilt nicht nur ein Haus mit ihr, sondern er lebt wirklich mit ihr zusammen. Er erkennt die große Bedeutung von Paulus Lehre über die Ehe in Epheser 5 an: „Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst.“ (Epheser 5, 28). Der gottgefällige Ehemann versteht die notwendige Einheit oder Einigkeit, die Gott zwischen Mann und Frau vorgesehen hat.
  2. Einsichtig: Ein gottgefälliger Ehemann übernimmt die wichtige Aufgabe, seine Frau zu verstehen. Wenn er sie gut kennt, kann er seine Liebe zu ihr viel effektiver zum Ausdruck bringen.
    1. Wenn ein Ehemann diese Einsicht (Verständnis) hat, weist Gott ihn an, sie zu gebrauchen, indem er einsichtig mit seiner Frau zusammenleben soll. Er soll seine Einsicht (Verständnis) im täglichen Leben mit seiner Frau anwenden. Viele Männer haben Schwierigkeiten, genau diesen Punkt umzusetzen. Sie haben vielleicht Einsicht (Verständnis) für ihre Frauen, aber sie wenden das nicht an, wenn sie mit ihnen zusammenleben.
  3. Ehre erweisen: Ein gottgefälliger Ehemann weiß, wie er seiner Frau das Gefühl geben kann, geehrt zu sein. Obwohl sie sich ihm unterordnet, achtet er darauf, dass sie sich nicht wie eine Angestellte fühlt oder einem Tyrannen untertan.
    1. Das in der Formulierung „der Frau Ehre erweisen“ verwendete altgriechische Wort für ‚Frau‘ ist ein seltenes Wort, das wörtlich eher ‚die Weibliche‘ bedeutet. Es weist darauf hin, dass die weibliche Natur der Frau den Ehemann auffordern sollte, sie zu ehren.
    2. Dies war eine radikale Lehre in der Welt, in der Petrus lebte. In dieser alten Kultur hatte ein Ehemann absolute Rechte über seine Frau, und die Frau hatte praktisch keine Rechte in der Ehe. Wenn in der damaligen römischen Welt ein Mann seine Frau beim Ehebruch ertappte, konnte er sie auf der Stelle töten. Wenn aber eine Frau ihren Mann dabei erwischte, konnte sie nichts gegen ihn unternehmen. Alle Aufgaben und Verpflichtungen in der Ehe wurden der Frau auferlegt. Petrus‘ radikale Lehre ist, dass der Ehemann von Gott gegebene Aufgaben und Verpflichtungen gegenüber seiner Frau hat.
  4. Was das schwächere Gefäß betrifft: Mit ‚schwächer‘ ist in diesem Kontext die relative körperliche Schwäche der Frau im Vergleich zum Mann gemeint. Männer sind nicht unbedingt geistig stärker als Frauen, aber sie sind im Allgemeinen körperlich stärker. Da Petrus den Gedanken der weiblichen Natur mit den Worten „die Frau“ eingebracht hat, würdigt er hier die weibliche Natur und wie ein Mann darauf reagieren sollte.
    1. Deshalb erkennt ein gottgefälliger Ehemann alle körperlichen Einschränkungen seiner Frau an und erwartet nicht mehr von ihr, als angemessen und liebevoll ist.
  5. Gemeinsam Erben: Ein gottgefälliger Ehemann erkennt, dass seine Ehefrau nicht nur seine Frau, sondern auch seine Schwester in Jesus ist. Ein Teil ihres Erbes vom Herrn wird nur in ihrer Einheit als Mann und Frau verwirklicht.
    1. Gemeinsam Erben: Dies „erinnert Ehemänner daran, dass, obwohl ihnen innerhalb der Ehe große Autorität verliehen wurde, sie mit ihren Ehefrauen die gleichen geistlichen Privilegien und ewige Bedeutung gleichermaßen teilen: sie sind ‚Miterben‘“. (Grudem)
  6. Damit eure Gebete nicht verhindert werden: Es hat geistliche Konsequenzen, wenn man darin versagt, als gottgefälliger Ehemann zu leben. Es kann und wird das Gebet behindern.
    1. Einige haben gedacht, dass Petrus hier die Gebete im Sinn hat, die Ehemänner und Ehefrauen gemeinsam beten. Aber da er sich nur an Ehemänner wendet und weil er eure Gebete sagt, bezieht er sich auf die Gebete von Ehemännern im Allgemeinen.
    2. Petrus ging davon aus, dass die Furcht vor verhindertem Gebet christliche Ehemänner motivieren würde, ihre Frauen zu lieben und für sie zu sorgen, wie sie es sollten. Viele christliche Männer haben so wenig Achtung vor dem Gebet, dass diese Warnung sie möglicherweise nicht ausreichend motiviert.
    3. „In der Tat ist das Gebet für wahre Gläubige so unschätzbar wertvoll, dass die Gefahr, es zu verhindern (erschweren), von Petrus als Motiv dafür benutzt wird, warum sie sich in ihren Ehebeziehungen und in häuslichen Angelegenheiten mit großer Weisheit verhalten sollten. Er bittet den Ehemann, ‚nach besten Gewissen‘ bei seiner Frau ‚zu wohnen‘ und ihr liebevolle Ehre zu erweisen, damit ihre gemeinsamen Gebete nicht behindert werden. Alles, was das Gebet behindert, muss falsch sein. Wenn irgendeine Leitung der Familie oder ein Mangel an Leitung unsere Macht im Gebet verletzt, dann ist eine dringende Forderung nach Änderung von Nöten.“ (Spurgeon)

B. Gottgefälligkeit im Leiden

1. Ein Appell zur Einheit und Liebe im Volk Gottes

1. Petrus 3, 8-9

1. Petrus 3, 8-9
Endlich aber seid alle gleich gesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wisst, dass ihr dazu berufen seid, Segen zu erben.

  1. Seid alle gleich gesinnt: Die meisten von uns sind bereit, der gleichen Gesinnung (Meinung) zu sein, solange diese Gesinnung die eigene Gesinnung ist! Aber die gleiche Gesinnung soll der Sinn des Christus sein (1. Korinther 2, 16). Unsere gemeinsame, einheitliche Gesinnung ist es, Jesu Gesinnung zu sein.
    1. Dieser Befehl bringt uns zu der Notwendigkeit zurück, Gottes Wort zu kennen. Wir können nicht geich gesinnt sein, des Sinnes von Jesus, wenn wir nicht wissen, was seine Gesinnung ist. Das Wort Gottes zeigt uns die Gesinnung Jesu.
  2. Seid alle gleich gesinnt: Hier geht es um die notwendige Einheit im Volk Gottes. Wir sind eins; aber wir sind nicht alle gleich. Obwohl wir alle gleich gesinnt sein sollen, können wir trotzdem nicht erwarten, dass alle so sind wie wir. Gott hat sowohl Einheit als auch Vielfalt unter seinem Volk geschaffen.
    1. Jede Zelle deines Körpers ist anders, und jede hat ihre eigene Rolle auszuführen. Aber in jeder Zelle deines Körpers steht der gleiche DNA-Code geschrieben, der Masterplan für den ganzen Körper. Jede Zelle in deinem Körper hat die gleiche ‚Gesinnung‘.
    2. Wir könnten sagen, dass Christen wie ein guter Chor sein sollen. Jeder singt mit seiner eigenen Stimme und einige singen verschiedene Teile, aber alle singen zur gleichen Musik und in Harmonie miteinander.
  3. Mitfühlend … barmherzig … gütig: Petrus beschrieb die Art der herzlichen Liebe, die im Volk Gottes herrschen sollte. Wir sollten barmherzig, brüderlich, mitfühlend und sogar höflich sein.
    1. Denke daran, dass dies das Kennzeichen war, das Jesus der Welt gab, um seine wahren Jünger zu identifizieren: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes 13, 35). Jesus hat uns nicht befohlen, unsere Brüder und Schwestern in Christus zu mögen. Aber uns ist geboten, sie zu lieben; und wenn wir anfangen, sie zu lieben, werden wir anfangen, sie zu mögen.
  4. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet: Die größte Herausforderung für unsere Liebe zu anderen kommt zum Vorschein, wenn uns Unrecht geschieht. In diesen Zeiten der Herausforderung sind wir aufgerufen, nicht Böses mit Bösem zu erwidern, sondern stattdessen Segen zurück zu geben.
    1. Keine Auseinandersetzung, Streit oder Persönlichkeitskonflikt zwischen Gläubigen sollte bestehen bleiben. Selbst wenn ein Christ aus der Reihe tanzt, sollte die liebevolle Reaktion der anderen Christen das Problem klein und kurzlebig halten.
    2. Die natürliche Reaktion auf Feindseligkeit ist Vergeltung. Darum geht es bei den schrecklichen ethnischen Konflikten auf der ganzen Welt – eine Gruppe tut einer anderen Unrecht und widmet den Rest ihrer Existenz der Wiedergutmachung dieses Unrechts. Nur Jesu Liebe zu unseren Feinden kann diesen schrecklichen Zyklus durchbrechen.
    3. Jesus erinnerte uns daran, dass es kein großer Verdienst ist, wenn wir diejenigen lieben, die uns ebenfalls lieben; die wahre Prüfung der Liebe besteht darin, unseren Feinden gegenüber Mitgefühl zu zeigen (Matthäus 5, 44-47).
  5. Dass ihr dazu berufen seid, Segen zu erben: Wir lieben einander, aber nicht nur um Jesu willen, zu dessen Leib wir gehören. Wir lieben einander, aber nicht nur um unseren Bruder oder unserer Schwester willen, für die Jesus gestorben ist. Wir lieben einander auch um unseretwillen – indem wir diejenigen segnen, die uns Unrecht getan haben, werden wir einen Segen erben. Wenn du nicht um Jesu willen oder um deines Bruders willen lieben kannst, dann tue es um deinetwillen!

2. Ein Zitat aus Psalm 34, 13-17 zeigt den Segen, der denen zuteil wird, die sich vom Bösen abwenden und Gutes tun

1. Petrus 3, 10-12

1. Petrus 3, 10-12
Denn
»Wem das Leben lieb ist
Und wer gute Tage sehen will,
Der bewahre seine Zunge vor Bösem
Und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden;
Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes;
Er suche den Frieden und jage ihm nach!
Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten,
Und seine Ohren hören auf ihr Flehen;
Das Angesicht des Herrn aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun.«

  1. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes: Gutes zu tun ist oft schwierig, denn im Allgemeinen wird Böses sofort belohnt und die Belohnung für gute Taten kommt oft erst später. Aber die Belohnung des Guten ist besser und viel sicherer als die Belohnung für das Böse. Das verspricht Gott in dem von Petrus zitierten Abschnitt.

3. Wie wir damit umgehen, wenn unser Gutes mit Bösem erwidert wird

1. Petrus 3, 13-17

1. Petrus 3, 13-17
Und wer will euch Schaden zufügen, wenn ihr Nachahmer des Guten seid? Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Ihr Drohen aber fürchtet nicht und lasst euch nicht beunruhigen; sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung; und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen. Denn es ist besser, dass ihr für Gutestun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Bösestun.

  1. Und wer will euch Schaden zufügen: Obwohl Petrus sagt, dass Christen auf Böses immer mit Gutem reagieren sollten, lebte er aber auch in der realen Welt und wusste, dass die Menschen oft Gutes mit Bösem vergelten.
    1. „Nicht von der Welt gehasst zu werden; von der Welt geliebt und geschmeichelt und gestreichelt zu werden – ist eine der schrecklichsten Positionen, in denen sich ein Christ befinden kann. ‚Was habe ich Schlimmes getan‘, fragte der alte Weise, ‚dass er gut von mir spricht’?“ (Meyer)
  2. Wenn ihr Nachahmer des Guten seid: Wörtlich genommen heißt ‚Nachahmer sein‘ hier ‚eifrig sein‘. „Einige Juden waren Eiferer, die sich mit ihrem Eifer für den Herrn oder für sein Gesetz rühmten … alle Christen sollten Eiferer für das Gute sein.“ (Hart)
  3. Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr: Petrus erinnert uns daran, dass es für uns sogar einen Segen gibt, wenn wir um der Gerechtigkeit willen leiden. Gott wird für uns sorgen, besonders wenn wir zu Unrecht leiden müssen.
    1. Jesus sprach von der gleichen Haltung: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle!“ (Matthäus 10, 28).
  4. Ihr Drohen aber fürchtet nicht und lasst euch nicht beunruhigen: Das Auftreten oder die Möglichkeit des Leidens, wenn wir Gutes tun, sollte uns nicht davor zurückschrecken lassen, Gutes zu tun. Stattdessen sollten wir Gott in unseren Herzen einen besonderen Platz einräumen (heiligt) und immer bereit sein, unseren Glauben zu erklären (Rechenschaft ablegen) und dies immer mit der richtigen Einstellung (Sanftmut und Ehrerbietung) tun.
    1. Andere Manuskripte übersetzen heiligt Gott, den Herrn, in euren Herzen, mit heiligt Christus als Herrn in euren Herzen. „Die einfache Bedeutung dieser Aufforderung ist, dass es im Zentrum des Lebens einen Herrn geben soll, und das ist Christus … Anderen Herren ist es erlaubt, in das Heiligtum des Herzens einzudringen und die Herrschaft zu übernehmen. Unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche, die Meinung anderer, weltliche Weisheit, der Erwartungsdruck der aktuellen Umstände, diese und viele andere Herren beherrschen uns, und wir wenden uns von unserer schlichten und vollständigen Treue zu unserem einen Herrn ab.“ (Morgan)
    2. Wir können allezeit bereit sein, Rechenschaft abzulegen, wenn wir mit dem Wissen der Bibel ausgerüstet sind. Petrus wusste, wie wichtig es war, bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann zu sein, der Rechenschaft fordert. Er musste dies in den Situationen tun, die in Apostelgeschichte 2, 14-39, Apostelgeschichte 3, 11-26, Apostelgeschichte 4, 8-12 und Apostelgeschichte 5, 29-32 beschrieben sind. In jedem Punkt der Prüfung verließ sich Petrus auf die Kraft des Heiligen Geistes und konnte Rechenschaft ablegen.
  5. Damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen: Unser guter Wandel, als Antwort darauf, wenn unser Gutes mit Bösem erwidert wird, wird anderen zeigen, dass sie in ihrer Meinung über uns falsch liegen, und sie werden sich schämen, dass sie gegen unser göttliches Leben gesprochen haben.
  6. Denn es ist besser, dass ihr für Gutestun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Bösestun: Keiner von uns will leiden. Aber wenn wir leiden müssen, dann sollte es sein, weil wir Gutes tun und nicht, weil wir Böses tun. Manchmal verhalten sich Christen unausstehlich und sind beleidigend, woraufhin sie dann dafür leiden müssen. Sie mögen sich vielleicht wünschen, es wäre Verfolgung um des Evangelium willen, aber in Wirklichkeit ist es einfach nur Leiden, weil sie Böses getan haben.

C. An Jesus sehen wir die Kraft des Leidens in gutem Wandel

1. Durch sein göttliches Leiden hat Jesus uns zu Gott geführt

1. Petrus 3, 18

1. Petrus 3, 18
Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist,

  1. Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten: Jesus hat einmal für Sünden gelitten. Es gibt kein Opfer oder Sühneopfer mehr, das Gott mehr gefallen kann als das, was Jesus am Kreuz geleistet hat. Selbst unser eigenes Leiden wird nicht für unsere Sünden bezahlen. Der Preis ist bereits bezahlt worden.
    1. Obwohl Petrus das Leiden Christi als Ermutigung und Kraft für seine geplagten Leser nutzte, dürfen wir nicht vergessen, dass auch Petrus Jesus in seinem Leiden völlig von allen anderen unterschied. Spurgeon erinnerte an das heroische Leiden eines einzigen gottesfürchtigen Mannes: „Ich erinnere mich, dass ich in Foxes Book of Martyrs (Buch der Märtyrer) die Geschichte eines Mannes Gottes las, der an einen Pfahl gebunden war, um für Christus zu sterben; da stand er, ruhig und still, bis seine Beine weggebrannt waren, und die Umstehenden sahen zu, wie sein hilfloser Körper von den kohlschwarzen Ketten fiel, ohne dass noch Details zu erkennen waren; aber jemand, der in der Nähe stand, war sehr überrascht, als er sah, dass der arme schwarze Leichnam seinen Mund öffnete und zwei Worte herauskamen; und was glaubst du, was sie waren? ‘lieblicher Jesus!‘ (Sweet Jesus) Und dann fiel der Märtyrer auf die Ketten, und endlich war das Leben vergangen.“
    2. Dieser Heilige hatte die liebliche Gegenwart Jesu bei sich, die ihm durch sein schreckliches Leiden half; aber Jesus hatte nicht die liebliche Gegenwart seines Vaters, um ihm am Kreuz zu helfen. Stattdessen behandelte Gott der Vater ihn, als wäre er ein Feind, als Ziel des gerechten Zornes Gottes. In diesem Sinne war das Leiden Jesu am Kreuz schlimmer als jedes Leiden, das ein Märtyrer jemals erlitten hat; vielleicht nicht schlimmer, wenn man die erlittenen körperlichen Schmerzen betrachtet, aber sicherlich in den geistlichen Leiden und der Erfahrung insgesamt.
    3. „Es ist fast so, als ob der Apostel gesagt hätte: ‚Keiner von euch hat je gelitten, im Vergleich zu ihm‘, oder zumindest war er der Erzleidende, – der Fürst der Leidenden, – der Kaiser des Reiches der Qualen, – Herr Überragend in der Trauer … Ihr wisst ein wenig über Trauer, aber Ihr wisst nicht viel. Der Saum des Gewandes der Trauer ist alles, was du je berühren wirst, aber Christus trug es als sein tägliches Gewand. Wir trinken nur einen Schluck aus dem Becher, den er bis zum letzten bitteren Tropfen getrunken hat. Wir fühlen nur ein wenig von der Wärme von Nebukadnezars Feuerofen; aber er wohnte mitten im Feuer.“ (Spurgeon)
  2. Der Gerechte für die Ungerechten: Jesus ist ein perfektes Beispiel für Leid, welches die Folge von guten Taten war. Er, der Gerechte, hat für uns alle gelitten, die wir die Ungerechten sind – und der Zweck all dessen war es, uns zu Gott zu führen, unsere zerbrochene und tote Beziehung zu ihm wiederherzustellen.
    1. Da Jesus all dies getan hat, um uns zu Gott zu führen, wie falsch ist es dann, wenn wir nicht in Gemeinschaft mit Gott sind! Das altgriechische Wort, das mit ‚bringen‘ (führen) übersetzt wird, ist dasselbe Wort, das in Römer 5, 2 und Epheser 2, 18 für den Zutritt verwendet wird. In der antiken Literatur wurde das Wort ‚bringen‘ (führen) verwendet für „den Zutritt zu einer Audienz bei dem Großen König“. (Blum)
  3. Und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist: Jesus starb zwar in seinem Leib, wurde aber durch den Heiligen Geist von den Toten auferweckt. Hier sagt uns die Bibel, dass der Heilige Geist Jesus von den Toten auferweckt hat. Sie sagt uns auch, dass der Vater Jesus von den Toten auferweckt hat (Römer 6, 4), und sie sagt, dass Jesus sich selbst von den Toten auferweckt hat (Johannes 2, 18-22). Die Auferstehung war das Werk des dreieinigen Gottes.

2. Durch gottesfürchtiges Leiden predigte Jesus den Geistern im Gefängnis

1. Petrus 3, 19-20a

1. Petrus 3, 19-20a
In welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben,

  1. In welchem: Das bedeutet, dass Jesus vom Heiligen Geist inspiriert wurde, als er zu den Geistern im Gefängnis predigte. Er wurde durch den Geist lebendig gemacht und tat dann auch dieses Werk (predigen) durch denselben Geist.
  2. Er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte: Anscheinend wurde dieses Werk in der Zeit nach Jesu Tod, aber vor seiner ersten Auferstehungserscheinung vor den Jüngern getan. Jesus ging in das Totenreich – den Aufenthaltsort der Toten – und predigte dort den Geistern.
  3. Geistern im Gefängnis: Obwohl einige diese Geister als menschliche Geister betrachtet haben, ist es wahrscheinlicher, dass es sich um dämonische Geister handelt. Wir wissen, dass ihr Ungehorsam in den Tagen Noahs stattfand (1. Petrus 3, 20). Es gibt Hinweise darauf, dass dies eine Zeit von übler Sünde sowohl für Dämonen als auch für Menschen war, als es eine gottlose Vermischung von Menschen und Dämonen gab (1. Mose 6, 1-2).
    1. „Die älteste Identifizierung dieser gefangenen Geister verstand sie anscheinend als die gefallenen Engel aus 1. Mose 6. Diese Ansicht war in der apostolischen Zeit weithin bekannt und allgemein als selbstverständlich vorausgesetzt.“ (Hiebert)
  4. Geistern im Gefängnis verkündigte: Wir wissen auch nicht genau, warum Jesus diesen gefangenen Geistern das Wort verkündigt (gepredigt) hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach war dies Predigen (die Verkündigung der Botschaft Gottes), aber es war keine Evangelisation (die Verkündigung der guten Nachricht). Jesus verkündigte (predigte) diesen ungehorsamen Geistern eine Botschaft des Gerichts und der endgültigen Verurteilung im Licht seines vollendeten Werks am Kreuz.
    1. Dadurch wurde der Triumph Jesu über das Böse vollendet, sogar über das Böse, das vor der Flut geschah. Die Bibel sagt, dass sogar die Menschen unter der Erde die endgültige Herrschaft Jesu anerkennen müssen. Hier verkündete Jesus diese Tatsache: „damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“ (Philipper 2, 10).
    2. „Wir glauben nicht, dass Petrus sagte, Christus habe den gefangenen Geistern das Evangelium gepredigt; er lehrte, Christus habe seinen Triumph über das Böse angekündigt, was für sie eine schlechte Nachricht war. Für Petrus‘ Leser bedeutete dies jedoch Trost und Ermutigung.“ (Hiebert)
    3. „Was seine Botschaft war, wird uns nicht gesagt. Warum nur die Ungehorsamen in den Tagen Noahs erwähnt werden, wird uns nicht mitgeteilt. Was der Zweck oder das Ergebnis der Verkündigung Christi war, wird nicht offenbart. Zu all diesen Punkten können wir unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen, aber wir haben keine Autorität für irgendetwas, was einer dogmatischen Lehre nahe kommt.“ (Morgan)

3. Die Errettung Noahs als ein Bild der Taufe

1. Petrus 3, 20b-22

1. Petrus 3, 20b-22
Als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser, welches jetzt auch uns in einem bildlichen Sinn rettet in der Taufe, die nicht ein Abtun der Unreinheit des Fleisches ist, sondern das Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott durch die Auferstehung Jesu Christi. Dieser ist seit seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes; und Engel und Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

  1. Acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser: Petrus zeichnete hier ein Bild mit seinen Worten. So wie die Errettung Noahs vor dem Gericht Gottes mit dem Wasser verbunden war, so ist die Errettung des Christen mit dem Wasser, dem Wasser der Taufe, verbunden.
    1. Das Wasser der Sintflut wusch Sünde und Bosheit fort und brachte eine neue Welt mit einem Neuanfang vor Gott. Das Wasser der Taufe macht das gleiche und schafft einen Übergang vom Alten zum Neuen.
    2. „Noah wurde nicht dadurch gerettet, dass die Welt allmählich reformiert und in ihre primitive Unschuld zurückversetzt wurde, sondern es wurde ein Urteil zur Verdammung ausgesprochen, und es folgten Tod, Beerdigung und Auferstehung. Noah muss in die Arche gehen und der Welt sterben; die Fluten müssen vom Himmel fallen und aus ihren versteckten Quellen unter der Erde emporsteigen, die Arche muss in vielen Wassern untergetaucht werden – hier fand die Beerdigung statt; und dann müssen Noah und seine Familie nach einiger Zeit in eine völlig neue Welt des Auferstehungslebens herauskommen.“ (Spurgeon)
  2. Nicht ein Abtun der Unreinheit des Fleisches … , sondern das Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott: Gleichzeitig war Petrus darauf bedacht, darauf hinzuweisen, dass es nicht die eigentliche Wasserreinigung der Taufe ist, die uns rettet, sondern die geistliche Realität hinter dem Untertauchen im Wasser. Was uns wirklich rettet, ist das Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott, eines Gewissens, das durch das vollendete Werk Jesu gut gemacht wurde.
  3. Dieser (Christus) ist seit seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes: Wir sehen die Vollständigkeit von Jesu Werk an seiner Erhöhung zur Rechten Gottes, des Vaters, und an der Unterwerfung aller erschaffenen Geister unter ihn (Engel und Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen). Obwohl Jesus dafür litt, Gutes zu tun, hatte er den endgültigen Triumph. Jesu Beispiel belegt den Punkt, auf den Petrus in 1. Petrus 3, 9 hinweist: Wenn wir leiden, weil wir Gutes tun, werden wir einen Segen erben.
    1. Jesus ist in den Himmel aufgefahren, und es ist besser für uns, dass er dort ist. Spurgeon bezog es darauf, wie der Hohepriester, der am Versöhnungstag für Israel diente, aus dem Volk verschwand und hinter den Vorhang ging. „Obwohl er nicht bei ihnen war, war er bei Gott, was besser für sie war. Der Hohepriester war für sie hinter dem Vorhang nützlicher als vor dem Vorhang; er tat für sie außer Sichtweite, was er ihrer Ansicht nach nicht erreichen konnte. Ich freue mich, wenn ich daran denke, dass mein Herr bei dem Vater ist. Manchmal komme ich nicht zu Gott, mein Zugang scheint durch mein Versagen versperrt zu sein; aber er ist immer bei Gott, um für mich einzustehen.“
    2. Unsere Verbindung mit Jesus ist wie der kleine Junge mit seinem Drachen. Sein Drachen flog so hoch in den Himmel, dass er ihn nicht mehr sehen konnte. Jemand fragte ihn: „Woher weißt du, dass er immer noch da oben ist?“ Der Junge antwortete: „Ich kann spüren, wie er zieht.“ Wir können Jesus nicht sehen, der im Himmel thront, aber wir können sicherlich fühlen, wie er uns zu sich zieht.
    3. Seit Jesu Himmelfahrt, ist seine Gemeinde in Sicherheit. „Lasst seine Gemeinde nicht zittern, lasst sie nicht daran denken, die Hand des Unglaubens auszustrecken, um die Arche des Herrn festzuhalten. Die Geschichte der Gemeinde soll eine Wiederholung der Geschichte Christi sein: Sie soll verraten werden, sie soll gepeitscht werden, sie soll zu Unrecht angeklagt und bespuckt werden; sie wird vielleicht ihre Kreuzigung und ihren Tod erleben; aber sie wird auferstehen. Ihr Meister ist auferstanden, und wie er wird sie auferstehen und Ruhm empfangen. Du kannst die Gemeinde niemals töten, bis du Christus töten kannst; und du kannst sie niemals besiegen, bis du den Herrn Jesus besiegst, der bereits die Krone des Triumphes trägt.“ (Spurgeon)

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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