1. In den letzten Tagen sollten Christen eine engagierte Haltung einnehmen
1. Petrus 4, 1-2
1. Petrus 4, 1-2 Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen, um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes.
Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung: Das Engagement, zu dem Gott uns beruft, ist nichts Größeres als das Engagement, mit dem Jesus das Leiden für unsere Erlösung ertragen hat. In den letzten Tagen brauchen wir eine Hingabe gegenüber Gott, die auch in großen Kämpfen Bestand hat.
Denselben Gedanken vermittelte Jesus, als er uns sagte, dass jeder, der ihm nachfolgen will, sein Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen müsse (Matthäus 16, 24). Das Aufnehmen des Kreuzes bedeutete, dass man absolut engagiert war und nicht zurückschauen durfte.
So wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung: Viele von uns werden in unserem Kampf gegen die Sünde besiegt, weil wir uns weigern, in der Schlacht etwas zu opfern. Wir wollen den Sieg nur, wenn er uns leichtfällt. Jesus rief uns zu einer Haltung auf, die im Kampf gegen die Sünde opferbereit ist (Matthäus 5, 29-30).
Denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen: Wenn ein Mensch um Jesu willen körperliche Verfolgung erleidet, verändert das fast immer zutiefst seine Einstellung zur Sünde und dem Nachgehen der Begierden des Fleisches. Es ist wahrscheinlicher, dass diese Person die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen folgt, sondern dem Willen Gottes.
„Wer dafür gelitten hat, das Richtige zu tun, und Gott trotz des damit verbundenen Leidens immer noch gehorcht hat, hat einen klaren Bruch mit der Sünde vollzogen.“ (Grudem)
Hiebert bemerkt, dass der Satzteil ‘hat mit der Sünde abgeschlossen’ „den geistigen Zustand des siegreichen Leidenden darstellt. Es beinhaltet eine triumphale Komponente; er hat tatsächlich mit einem von der Sünde beherrschten Leben gebrochen. Das bedeutet zwar nicht, dass er keinen Akt der Sünde mehr begeht, aber sein altes Leben, das von der Macht der Sünde beherrscht wurde, ist beendet.“
Wenn wir nicht physisch für die Nachfolge Jesu Christi gelitten haben, können wir uns dennoch durch den Glauben mit Jesus verbinden, der im Fleisch für uns gelitten hat. „Es gibt kein Aufhören mit der Sünde – es gibt kein Entrinnen vor ihrer Macht – außer durch Kontakt und Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus.“ (Spurgeon)
Um die noch verbleibende Zeit … nicht mehr … zu leben: Petrus gab uns zwei Zeitangaben, die hilfreich sind, um die richtige Einstellung in der Nachfolge Jesu Christi zu haben.
Erstens sollten wir nicht mehr in Sünde leben, und wir sollten auf jede Versuchung und jeden sündigen Impuls mit der Antwort ‚nicht mehr‘ antworten.
Zweitens sollten wir sorgfältig überlegen, wie wir die noch verbleibende Zeit verbringen wollen. Gott hat uns für einige weitere Tage auf dieser Erde bestimmt und dann muss jeder von uns ihm gegenüber Rechenschaft darüber ablegen, wie wir diese Zeit gelebt haben.
2. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung der Weisheit leben
1. Petrus 4, 3-6
1. Petrus 4, 3-6 Denn es ist für uns genug, dass wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben, indem wir uns gehen ließen in Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst. Das befremdet sie, dass ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm, und darum lästern sie; sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist, die Lebendigen und die Toten zu richten. Denn dazu ist auch Toten das Evangelium verkündigt worden, dass sie gerichtet würden im Fleisch den Menschen gemäß, aber Gott gemäß lebten im Geist.
Denn es ist für uns genug, dass wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben: Petrus erkannte, dass wir alle genug Zeit damit verbracht haben, wie die Welt zu leben. Jetzt sind wir aufgerufen, wie Christen zu leben. Es ist eine tiefgreifende und törichte Zeitverschwendung für Christen, wie die Welt zu leben, und wir müssen einfach aufhören, doppelzüngig zu sein, und anfangen, wie Christen zu leben.
Traurigerweise denken viele Christen (im tiefsten Herzen), dass sie nichtgenug Zeit damit zugebracht haben, den Willen der Gottlosen zu tun. Sie wollen mehr von der Welt erfahren, bevor sie sich voll und ganz der Frömmigkeit verschreiben. Dies ist ein tragischer Fehler und folgt einem Weg, der vom ewigen Leben wegführt.
Ausschweifungen: Mit diesem Wort beginnt eine Aufzählung von Sünden, die Petrus als etwas betrachtete, das nur das vergangene Leben der Christen kennzeichnen sollte und nicht die Gegenwart. Dieses Wort bedeutet, ohne jeden Sinn für moralische Zurückhaltung zu leben, insbesondere im Hinblick auf sexuelle Unmoral und Gewalt.
Ausschweifungen „bezeichnet Übermaße aller Arten von Übel. Der Begriff beinhaltet einen Mangel an persönlicher Selbstbeherrschung und stellt Sünde als einen übermäßigen Appetitgenuss dar, der so weit geht, dass er ein Gefühl des allgemeinen Anstands verletzt.“ (Hiebert)
Wenn wir uns diese Liste ansehen (Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst), sehen wir, wie wenig der gefallene Mensch in den letzten 2000 Jahren Fortschritte gemacht hat. Diese Probleme sind in der Zeit, die vergangen ist, seit Petrus diesen Brief geschrieben hat, nicht gelöst worden.
Das befremdet sie, dass ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm: Wenn die Welt auf unser göttliches Leben schaut, finden sie es seltsam, dass wir ihnen nicht in ihrem heillosen Schlamm folgen. [New King James Bibel: „flood of dissipation (wastefulness)“ – „Flut von Ausschweifung (Verschwendung)“] Wenn das Leben gemäß dem Fleisch irgendetwas ist, dann ist es eine Verschwendung.
Und darum lästern sie: Wenn wir uns nicht an der Sünde um uns herum beteiligen, verurteilen wir diejenigen, die ihre Sünde praktizieren, und das gefällt ihnen nicht – und darum lästern sie über uns.
„Es spielt keine Rolle, wie deine guten Taten von den Menschen aufgenommen werden. Wenn du Gott gemäß lebst, wirst du feststellen, dass man sie mit Verachtung und Undankbarkeit empfängt.“ (Meyer)
„Heidnische religiöse Zeremonien waren ein fester Bestandteil des gewöhnlichen Lebens (z.B. waren alle bürgerlichen und nationalen Aktivitäten mit ihnen verbunden). Daher waren Christen gezwungen, etwas zu vermeiden, was ihren Mitmenschen als eine völlig harmlose Zusammenarbeit erschienen wäre. Das bedeutete, und mussten viel weiter gehen, als sich nur von der eigentlichen heidnischen Anbetung zu trennen.“ (Best, zitiert in Hiebert)
Sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist, die Lebendigen und die Toten zu richten: Wenn diese Rechenschaft verlangt wird, werden alle, die in den von Petrus beschriebenen Sünden leben, klar erkennen, wie töricht sie gewesen sind. Selbst wenn jemand das ‚gute Leben‘ zu leben scheint, indem er nach den Regeln der Welt lebt, wird sein Leben im Maßstab der Ewigkeit eine Verschwendung sein.
Denn dazu ist auch Toten das Evangelium verkündigt worden: Petrus sagt auch, dass wegen dieses ewigen Gerichts den Toten das Evangelium gepredigt wurde. Die rechtschaffenen Toten wissen um die Realität der Ewigkeit und leben in diesem ständigen Bewusstsein weiter – und werden durch dieses Verständnis belohnt, da sie Gott gemäß … im Geist leben.
Petrus hat uns bereits gesagt, dass Jesus den Geistern im Gefängnis gepredigt hat, indem er eine Botschaft des Gerichts verkündete (1. Petrus 3, 19). Offenbar predigte Jesus in dieser Zeit auch den gläubigen Toten in Abrahams Schoß, die das Werk des Messias für sie erwarteten, eine Heilsbotschaft (Lukas 16, 22). Diese Verkündigung an die Toten war nicht das Angebot einer zweiten Chance, sondern die Vollendung der Errettung derer, die Gott während ihrer ersten Chance treu gewesen waren.
Damit erfüllte Jesus die Verheißung, dass er Gefangene wegführen würde (Psalm 68, 19 und Epheser 4, 8) und dass er „den Gefangenen Befreiung … und Öffnung des Kerkers den Gebundenen“ verkünden würde (Jesaja 61, 1 und Lukas 4, 18).
Es könnte auch sein, dass Petrus hier an diejenigen in der christlichen Gemeinschaft dachte, die bereits gestorben waren, vielleicht sogar als Märtyrer starben. Wenn dies der Fall ist, dann benutzte Petrus ihr heroisches Beispiel, um seine leidenden Leser zu ermutigen, ebenfalls treu zu sein.
3. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung des ernsthaften Gebets leben
1. Petrus 4, 7
1. Petrus 4, 7 Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge: Wenn wir wirklich glauben, dass wir in den letzten Tagen leben, ist es umso angemessener, dass wir uns dem Gebet hingeben (So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet).
„Die Behauptung, dass das Ende des Zeitalters tatsächlich nahe bevorsteht und jederzeit hereinbrechen kann, zeigt gut die Ansicht der frühen Kirche.“ (Hiebert)
Viele Christen, die aufgrund von Prophezeiungen und politischen Ereignissen glauben, dass Jesus bald kommen wird, versäumen es, diesen Glauben in der richtigen Weise anzuwenden. Sie versäumen es, sich auf fleißigere Gebete einzulassen.
So seid besonnen … zum Gebet: Wir müssen uns ernsthaften und besonnenen Gebeten hingeben. Da wir das Gewicht der Ewigkeit auf uns zukommen sehen, wagen wir es nicht, die Notwendigkeit des Gebets auf die leichte Schulter zu nehmen.
So seid … nüchtern zum Gebet (in manchen Bibelübersetzungen heißt es ‚wachsam‘): Wir müssen uns dem wachsamen Gebet hingeben, wobei unser Herz und unser Verstand in erster Linie wachsam und bereit für die Wiederkunft Jesu Christi sein müssen. Das bedeutet aber auch, dass wir uns selbst und diese Welt beobachten und unsere Bereitschaft für das Kommen Jesu messen müssen.
4. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung der Liebe leben
1. Petrus 4, 8-11
1. Petrus 4, 8-11 Vor allem aber habt innige Liebe untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken. Seid gegeneinander gastfreundlich ohne Murren! Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: Wenn jemand redet, so [rede er es] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Vor allem aber habt innige Liebe untereinander: Wenn dies die letzten Tage sind, dann ist es wichtig für uns, die zu lieben, mit denen wir die Ewigkeit verbringen werden. Im Licht der Ewigkeit müssen wir innige Liebe untereinander haben.
Denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken: Die Liebe deckt eine Menge von Sünden zu, sowohl die Sünden desjenigen, der liebt, als auch die Sünden desjenigen, der geliebt wird.
„Wo Liebe in einer Gemeinschaft von Christen reichlich vorhanden ist, werden viele kleine und sogar einige große Vergehen leicht übersehen und vergessen. Wo aber Liebe fehlt, wird jedes Wort mit Misstrauen betrachtet, jede Handlung ist anfällig für Missverständnisse und Konflikte darüber – zur perversen Freude Satans.“ (Grudem)
Seid gegeneinander gastfreundlich ohne Murren: In der Gastfreundschaft wird sich die Liebe zeigen. Christen sollten ihre Häuser oft für andere öffnen und alles ohne Murren tun.
„Die Formulierung ‚ohne Murren‘ erkennt offen an, dass die Praxis der Gastfreundschaft kostspielig, belastend und irritierend werden könnte. Der griechische Begriff bezeichnet ein Gemurmel oder leises Sprechen als Zeichen des Missfallens. Es beschreibt einen Geist, der das Gegenteil von Heiterkeit ist.“ (Hiebert)
Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat: Die Liebe wird sich zeigen, wenn wir der Kirchenfamilie das geben, was Gott uns als Gaben geschenkt hat. Wenn wir das tun, sind wir gute Verwalter der vielfältigen (mannigfaltigen) Gnade Gottes, die uns geschenkt wurde.
In 1. Korinther 15, 10 macht Paulus deutlich, dass er nur durch Gottes Gnade war, was er war. Aber gleichzeitig sagte er „seine Gnade, die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen“, weil Paulus seine eigenen, von Gott inspirierten Bemühungen darauf ausgerichtet hat, mit Gottes Gnade zu arbeiten. Die Idee ist, dass, wenn wir schlechteHaushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes sind, es so ist, als ob uns diese Gnade vergeblich gegeben würde. Diese Gnade ist vergeudet, weil sie nur zu uns kommt und nicht durch uns wirkt.
„Vielfältige Gnade ist vielfarbige Gnade. So wie sich ein Lichtstrahl in einen Sprühnebel aus vielen Farben aufbricht, so empfängt jeder von uns Gottes Gnade in einem anderen Winkel und wirft sie gebrochen in einer neuen Farbe zurück.“ (Meyer)
Wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht: Jeder Teil ist wichtig; jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen. Selbst der kleinste, scheinbar unwichtigste Teil des Leibes Christi ist wichtig.
Ein Mann baute den Motor seines Rasenmähers um, und als er fertig war, hatte er ein kleines Teil übrig, und er wusste nicht mehr, wo es hinkam. Er startete den Motor und er lief großartig, also dachte er, dass das Teil nutzlos war – bis er versuchte, den Rasenmäher anzuhalten, und er nicht mehr aufhörte! Selbst das kleinste, scheinbar unwichtigste Teil des Leibes Christi ist wichtig.
Wenn wir einander dienen, tun wir das aus der Kraft, die Gott darreicht, mit der Fähigkeit, die Gott uns gibt – denn ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!
B. Verständnis für die Zeit der Prüfung
1. Mit der richtigen Einstellung Versuchungen ertragen
1. Petrus 4, 12-13
1. Petrus 4, 12-13 Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt.
Die unter euch entstandene Feuerprobe: Anstatt Proben (selbst feurige Proben) als fremdartige Ereignisse zu betrachten, sehen wir sie als Wege, wie wir Anteil an den Leiden des Christus haben. Und wenn wir an seinen Leiden teilhaben, werden wir auch an seiner Herrlichkeit und Freude teilhaben.
Petrus sagte Jesus einmal, er solle das Leiden am Kreuz vermeiden (Markus 8, 32-33). „Einst schien es dem Apostel Petrus seltsam, dass sein Meister an Leiden dachte. Jetzt findet er es seltsam, dass er sich etwas anderes hätte vorstellen können.“ (Meyer)
Anteil habt an den Leiden des Christus: Wir können an den Leiden Jesu nur Anteil haben, weil er an unserer Menschlichkeit und unseren Leiden Anteil gehabt hat. Er ist Mensch geworden und hat gelitten, damit unser Leiden nicht bedeutungslos wird. Es ist gut, alles mit Jesus zu teilen, sogar sein Leiden.
In dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt: Wir neigen dazu, die Herrlichkeit und die Freude zu umarmen und jede Teilhabe an den Leiden Jesu zu vermeiden. Oder wir fixieren uns krankhaft auf das Leiden und vergessen, dass es nur ein notwendiger Auftakt zur Herrlichkeit und Freude ist.
Wir sollten niemals den Platz des Leidens beim Aufbau der Frömmigkeit im christlichen Leben verleugnen. Es gibt zwar viel unnötigen Schmerz, den wir aus Mangel an Wissen oder Glauben ertragen, aber es gibt auch notwendiges Leiden. Wenn das Leiden ein geeignetes Mittel war, Jesus zu lehren (Hebräer 5, 8), dann ist es ein geeignetes Mittel, seine Diener zu lehren.
Der Ausdruck ‘in dem Maß, wie’ weist explizit auf ein Maß hin. Diejenigen, die in Jesus mehr gelitten haben, werden sich mehr über sein Kommen in Herrlichkeit freuen.
2. Der Unterschied zwischen dem Leiden als Christ und dem Leiden als Übeltäter
1. Petrus 4, 14-16
1. Petrus 4, 14-16 Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht. Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt; wenn er aber als Christ leidet, so soll er sich nicht schämen, sondern er soll Gott verherrlichen in dieser Sache!
Wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen: Das Leiden für den Namen Christi ist ein Segen, denn es zeigt, dass wir Jesus wirklich nachfolgen, und dass wir leiden, weil wir mit ihm identifiziert sind.
Bei ihnen ist er verlästert: Wir erwarten von der Welt, dass sie Jesus lästert. Aber unter Christen sollte er immer verherrlicht werden.
Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt: Das Leiden als Übeltäter ist verdient und bringt Schande über den Namen Jesu. Petrus erkannte, dass nicht alles Leiden, das Christen erfahren, Leiden im Namen Jesu ist.
Wir verstehen, wenn Petrus über das Leid schreibt, das dem Mörder, dem Dieb oder dem Übeltäter widerfahren könnte. Dennoch sollten wir nicht überrascht sein, dass er auch den einbezieht, der sich in fremde Dinge mischt. Solche Menschen leiden zwar viel Trauer und Schmerz, aber nicht um Jesu willen.
Wenn er aber als Christ leidet, so soll er sich nicht schämen: Wer als Christ leidet, braucht sich nicht zu schämen, auch wenn die Welt den leidenden Christen verachtet. Stattdessen sollten wir Gott in diesen Sachen verherrlichen.
Wir verherrlichen Gott nicht für das Leiden. Aber wir verherrlichen ihn im Leiden, und wir verherrlichen ihn für das, was er in uns und durch uns mit dem Leiden vollbringen wird.
„Der Name ‚Christianos’ (Christ), aufgebaut auf dem Namen Christus mit der Endsilbe -ianos, einer lateinischen Formation (-ianus), bezeichnet einen Partisanen-Anhänger … Christianos kategorisierte die Anhänger Christi als ‘Mitglieder der Christus-Partei‘ und nicht als ‚kleiner Christus‘, wie manche gängigen Erklärungen behaupten.“ (Hiebert)
Christen wurden zuerst als ‚Jünger‘, ‚Gläubige‘, ‚Jünger des Herrn‘ oder „Jünger, die dem Weg angehörten“ bezeichnet, bevor sie als Christen bekannt wurden (zuerst in Apostelgeschichte 11, 26). Dies ist die erste von drei Stellen im Neuen Testament, wo die Nachfolger Jesu als Christen bezeichnet werden.
In Apostelgeschichte 11, 26 heißt es, dass die Jünger in Antiochien zuerst Christen genannt wurden.
In Apostelgeschichte 26, 28 sagte Agrippa zu Paulus: „Es fehlt nicht viel, und du überredest mich, dass ich ein Christ werde!“. Dies zeigt, dass zwischen Apostelgeschichte 11, 26 und 26, 28 der Name ‚Christ‘ zu einem populären Namen für die Nachfolger Jesu geworden war.
In 1. Petrus 4, 16 geht es darum, dass einige leiden, weil sie als Christen identifiziert werden. Dies zeigt, dass die Bezeichnung sehr weit verbreitet war, so sehr, dass man verfolgt werden konnte, weil man als Christ gezählt wurde.
3. Die Seele inmitten des Leidens Gott anvertrauen
1. Petrus 4, 17-19
1. Petrus 4, 17-19 Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden? Daher sollen auch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, ihre Seelen ihm als dem treuen Schöpfer anvertrauen und dabei das Gute tun.
Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Hause Gottes: Im Zusammenhang mit dem Leiden sagt uns Petrus, dass das Gericht im Haus Gottes beginnt. Gerade jetzt gebraucht Gott das Leiden als ein Gericht (in einem positiven, reinigenden Sinn) für Christen (das Haus Gottes).
Es ist richtig, dass das Gericht beim Haus Gottes beginnt. „Darin liegt Gerechtigkeit; denn die Christen bekennen, besser zu sein als andere, und so sollten sie auch sein. Sie sagen, sie seien wiedergeboren, also sollen sie auch wiedergeboren sein. Sie sagen, dass sie ein heiliges Volk sind, abgesondert für Christus; also sollten sie heilig sein und abgesondert von Sündern, wie er es war.“ (Spurgeon)
Jetzt ist unsere Zeit der Feuerprobe (1. Petrus 4, 12); die Gottlosen werden ihr Feuer später erleben. Das Feuer, das wir jetzt ertragen, reinigt uns; das Feuer, das die Gottlosen ertragen werden, wird sie bestrafen. Doch wir erinnern uns immer daran, dass es für uns in unseren Leiden niemals eine Strafe Gottes gibt, sondern nur Läuterung. Für den Christen wurde die Frage der Bestrafung ein für alle Mal am Kreuz geklärt, wo Jesus alle Strafe ertrug, die der Christ jemals von Gott ertragen könnte.
Dasselbe Feuer, das Stroh verzehrt, reinigt auch das Gold. Das Feuer ist dasselbe aber sein Verwendungszweck ist unterschiedlich und seine Wirkung auf das Stroh und das Gold ist unterschiedlich. Dennoch erleiden Christen einige der gleichen Dinge wie Gottlose, doch der Zweck Gottes ist anders, und die Wirkung ist anders.
Wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? Es ist klar erkennbar und ernüchternd, worauf Petrus hier hinauswill. Wenn es das ist, was Gottes Kinder erleben, was wird dann aus denen werden, die sich zu seinen Feinden gemacht haben? Wie können sie jemals hoffen, vor dem Gericht und dem Zorn Gottes bestehen zu können?
Christen können sich darüber freuen, dass die Leiden, denen sie in diesem Leben ausgesetzt sind, die schlimmsten sind, denen sie in aller Ewigkeit ausgesetzt sein werden. Wir haben das Schlimmste gesehen; diejenigen, die Jesus Christus ablehnen, haben das Beste des Lebens gesehen, das ihre ewige Existenz jemals sehen wird.
Wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird: Da dies wahr ist, dass die Rettung des Gerechten nicht ohne Schwierigkeiten kommt, dann sollte es uns innehalten lassen, wenn wir selbst oder andere eine leichte Rettung zu haben scheinen.
Es ist nicht so, dass unsere Errettung schwierig ist in dem Sinne, dass wir sie verdienen oder einen Weg finden, sie zu verdienen; es ist alles ein freies Geschenk von Jesus Christus. Dennoch ist unsere Errettung in dem Sinne schwer, dass die Ansprüche der Jüngerschaft uns herausfordern und verlangen, dass wir unsere Götzen und Sünden ablegen. Echte Jüngerschaft und echte Nachfolge Jesu Christi ist manchmal eine schwierige Sache, so dass wir verstehen, warum Petrus auf den Abschnitt aus Sprüche 11, 31 hingewiesen hat: der Gerechte [nur] mit Not gerettet.
Die, welche nach dem Willen Gottes leiden: Petrus machte erneut einen Unterschied zwischen denen, welche nach dem Willen Gottes leiden, und denen, die anders leiden. Nicht alles Leiden ist der Wille Gottes.
Ihre Seelen ihm … anvertrauen: Das altgriechische Wort, das mit ‚anvertrauen‘ übersetzt wird, ist ein technisches Wort, das verwendet wurde, wenn Geld bei einem vertrauenswürdigen Freund hinterlegt wurde. Ein solches Vertrauen galt als eines der heiligsten Dinge im Leben und der Freund war durch die Ehre verpflichtet, das Geld unversehrt zurückzugeben. Es ist genau das Wort, das Jesus benutzte, als er sagte: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist“ (Lukas 23, 46).
Wenn Christen ihre Seelen ihm anvertrauen, lassen sie ihre Seelen an einem sicheren Ort. Gott ist ein treuer Schöpfer, und wir können uns ihm als formbarer Lehm in Seinen Händen übergeben.
Treuer Schöpfer: Ein großer Teil der Qualen, die wir in Zeiten der Prüfung und des Leidens erleiden, hat mit unserer Missachtung der Treue Gottes oder seines Platzes als Schöpfer zu tun. Er ist unser souveräner Schöpfer, der das Recht hat, mit uns zu tun, was ihm gefällt. Doch er isttreu und wird nur das tun, was letztlich das Beste für uns ist.
1. Petrus 4 – Gott dienen in der Endzeit
A. Haltungen für Endzeitgläubige
1. In den letzten Tagen sollten Christen eine engagierte Haltung einnehmen
1. Petrus 4, 1-2
1. Petrus 4, 1-2
Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen, um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes.
2. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung der Weisheit leben
1. Petrus 4, 3-6
1. Petrus 4, 3-6
Denn es ist für uns genug, dass wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben, indem wir uns gehen ließen in Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst. Das befremdet sie, dass ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm, und darum lästern sie; sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist, die Lebendigen und die Toten zu richten. Denn dazu ist auch Toten das Evangelium verkündigt worden, dass sie gerichtet würden im Fleisch den Menschen gemäß, aber Gott gemäß lebten im Geist.
3. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung des ernsthaften Gebets leben
1. Petrus 4, 7
1. Petrus 4, 7
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.
4. In den letzten Tagen sollten Christen mit einer Haltung der Liebe leben
1. Petrus 4, 8-11
1. Petrus 4, 8-11
Vor allem aber habt innige Liebe untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken. Seid gegeneinander gastfreundlich ohne Murren! Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: Wenn jemand redet, so [rede er es] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
B. Verständnis für die Zeit der Prüfung
1. Mit der richtigen Einstellung Versuchungen ertragen
1. Petrus 4, 12-13
1. Petrus 4, 12-13
Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt.
2. Der Unterschied zwischen dem Leiden als Christ und dem Leiden als Übeltäter
1. Petrus 4, 14-16
1. Petrus 4, 14-16
Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht. Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt; wenn er aber als Christ leidet, so soll er sich nicht schämen, sondern er soll Gott verherrlichen in dieser Sache!
3. Die Seele inmitten des Leidens Gott anvertrauen
1. Petrus 4, 17-19
1. Petrus 4, 17-19
Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben?
Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird,
wo wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden?
Daher sollen auch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, ihre Seelen ihm als dem treuen Schöpfer anvertrauen und dabei das Gute tun.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.