1. Warum Paulus Timotheus zu den Thessalonichern sandte
1. Thessalonicher 3, 1-3
1. Thessalonicher 3, 1-3 Weil wir es nicht länger aushielten, zogen wir es daher vor, allein in Athen zu bleiben, und sandten Timotheus, unseren Bruder, der Gottes Diener und unser Mitarbeiter am Evangelium von Christus ist, damit er euch stärke und euch tröste in eurem Glauben, damit niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen; denn ihr wisst selbst, dass wir dazu bestimmt sind.
Sandten Timotheus, … damit er euch stärke und euch tröste in eurem Glauben: Paulus erklärte im vorigen Kapitel, wie sehr er während ihrer Zeit der Anfechtungen mit den Thessalonichern zusammen sein wollte (1. Thessalonicher 2, 17-18). Da Paulus jedoch nicht selbst bei den Thessalonichern sein konnte, tat er das Naheliegendste: Er sandte seinen vertrauten Begleiter und Mitarbeiter Timotheus zu ihnen.
Zogen wir es daher vor, allein in Athen zu bleiben: Paulus war den Thessalonichern zuliebe bereit, allein in Athen zu bleiben. Es kostete ihn etwas, Timotheus zu den Thessalonichern zu schicken, doch er zog es vor, diesen Preis zu zahlen.
Unseren Bruder, der Gottes Diener ist: „Diener (engl. minister, Pfarrer) ist kein offizieller Titel und bezeichnet keinen ordinierten Geistlichen im modernen Sinne des Wortes. Das Wort bezeichnet vielmehr jemanden, der einem anderen in irgendeiner Art einen Dienst erweist. Es geht hier um den Diener im Hinblick auf seine Arbeit, während sein dienendes Handeln betont wird.“ (Hiebert)
„Ursprünglich bezeichnete das Wort die Arbeit eines Kellners, und von dort aus entwickelte sich der Begriff zur Bezeichnung für niedere Dienste jeglicher Art. Es wurde von den frühen Christen oft verwendet, um den Dienst zum Ausdruck zu bringen, den sie sowohl Gott als auch den Menschen erwiesen. Während ein Wort wie ‘Sklave‘, das oft von Christen verwendet wird, die Betonung auf die persönliche Beziehung legt, lenkt das Wort Diener die Aufmerksamkeit auf den Akt des geleisteten Dienstes.“ (Morris)
Damit er euch stärke und euch tröste in eurem Glauben: Paulus wollte, dass Timotheus zwei Dinge tut – dass er die Thessalonicher stärke und tröste. Beides ist notwendig, aber die Stärkung steht an erster Stelle. Trost kann nur dann kommen, wenn wir in der richtigen Richtung gestärkt sind; sonst werden wir nur auf dem falschen Weg bestärkt.
„Als Paulus Timotheus nach Thessalonich schickte, ging es weniger darum die Kirche dort zu prüfen, sondern vielmehr darum, ihr zu helfen.“ (Barclay)
Damit niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen: Indem die Thessalonicher gestärkt und ermutigt würden, würden sie von diesen Bedrängnissen nicht erschüttert werden. Der Dienst von Timotheus würde ihnen helfen, ihre gegenwärtige Not zu ertragen.
Das altgriechische Wort, das mit wankend übersetzt wird, entstand aus der Vorstellung eines schwanzwedelnden Hundes. „So wie ein Hund durch das Wedeln des Schwanzes Eindruck schinden will, so will dich der Teufel umgarnen, indem er dich durch das Versprechen von mehr Leichtigkeit in eine entgegengesetzte Richtung lenkt. Jedoch wird er dich stattdessen wie ein dreckiger Hund durch das Schwanzwendeln beschmutzen.“ (Trapp)
Wir sind in großer Gefahr in unserem Glauben zu wanken, wenn wir die Wahrheit über den Stellenwert von Bedrängnissen im Leben eines Gläubigen nicht verstehen.
In diesen Bedrängnissen; denn ihr wisst selbst, dass wir dazu bestimmt sind: Paulus wollte die Thessalonicher wissen lassen, dass ihre Zeit des gegenwärtigen Leidens unter Gottes Kontrolle war. Sie waren bestimmt zu diesen Leiden. Als Teil des normalen christlichen Lebens haben Gläubige eine Berufung zum Leiden.
Einige glauben, dass Christen keine Bedrängnisse erleiden sollten und dass Gott uns nur durch sein Wort lehren will, und nicht durch Prüfung oder Leiden. Es stimmt, dass uns viel Leid erspart werden könnte, wenn wir einfach Gottes Wort gehorchen würden. Gott will uns dieses Leid ersparen. Dennoch war das Leiden gut genug, um Jesus zu lehren (Hebräer 2, 10 und 5, 8), und aus diesem Grund ist es auch gut genug, um uns zu lehren. In Anfechtungen lehrt Gott den Gläubigen Ausdauer, Gehorsam, wie man andere tröstet, und tiefere Gemeinschaft mit Jesus.
Einige glauben, dass die einzige Art von Leid, die ein Christ erfahren sollte, Verfolgung ist. Es gibt jedoch zwei verschiedene altgriechische Wörter, die beide mit dem Begriff des Leidens übersetzt werden. Keines von beiden wird ausschließlich im Zusammenhang mit Verfolgung verwendet. Thilipsis wurde im Kontext von körperlichen Schmerzen, emotionalen Nöten und Leiden aufgrund von Versuchung verwendet. Pasko wurde etwa für körperliche Leiden, die nicht mit Verfolgung zusammenhängen, für Leiden aufgrund von Versuchungen und für Nöte im allgemeinen Sinne verwendet.
Einige glauben, dass Leiden bedeutet, dass Gott zornig auf den Gläubigen ist. In Wahrheit bedeutet Leiden, dass Gott uns genug liebt, um uns das Beste zu geben, auch wenn wir vielleicht nur das Einfache wünschen. Das Symbol des Christentums ist das Kreuz und nicht ein bequemes Bett. Leiden gehört einfach zur Nachfolge Jesu. Deshalb kam Paulus zu der Erkenntnis, dass Christen zu Bedrängnissen bestimmt sind.
„Als er die gesamte christliche Bewegung überblickte, sah er Leiden überall als Folge der Treue zum Glauben; und er betrachtete es nicht nur als etwas, das man ertragen musste. Er sah Gott über alles herrschen und er wusste, dass dieser Weg des Schmerzes ein göttlich geplanter Weg war.“ (Morgan)
2. Bedrängnis sollte den Christen niemals überraschen
1. Thessalonicher 3, 4
1. Thessalonicher 3, 4 Als wir nämlich bei euch waren, sagten wir euch voraus, dass wir Bedrängnisse erleiden müssten, und so ist es auch gekommen, wie ihr wisst.
Als wir nämlich bei euch waren, sagten wir euch voraus: Paulus warnte die Thessalonicher davor, dass sie Bedrängnisse erleiden müssten, als er nur wenige Monate vor dem Verfassen dieses Briefes bei ihnen war. Obwohl er nur wenige Wochen bei ihnen war, lehrte er sie über den Stellenwert des Leidens im christlichen Leben.
Dass wir Bedrängnisse erleiden müssten: Jesus beschreibt im Gleichnis vom Ackerboden (Matthäus 13, 1-23) wie einige vom Glauben abfallen, wenn Bedrängnis oder Verfolgung aufgrund von Gottes Wortes kommen – Jesus sagte, wenn Bedrängnis kommt und nicht falls Bedrängnis kommt. Der Glaube des Christen wird geprüft werden. Paulus wusste das und als guter Pastor warnte er die Thessalonicher davor.
3. Paulus Dringlichkeit Timotheus zu den Thessalonichern zu schicken
1. Thessalonicher 3, 5
1. Thessalonicher 3, 5 Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei.
Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus: Paulus hielt den Gedanken kaum länger aus, dass der Glaube der Thessalonicher unter dieser Zeit der Bedrängnis zusammenbrechen könnte. Deshalb sandte er Timotheus, sowohl um nach ihnen zu sehen als auch um ihnen zu helfen.
„Die zurückhaltende Missionstätigkeit des Paulus in Korinth vor der Rückkehr von Silas und Timotheus (Apostelgeschichte 18, 5) scheint darauf hinzudeuten, dass Paulus wegen der schweren Last der Ungewissheit und der Unsicherheit über den Ausgang seiner Missionstätigkeit in Thessalonich sehr niedergeschlagen war.“ (Hiebert)
Ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe: Paulus erkannte, dass der Versucher – also Satan – diese Leidenszeit ausnutzen wollte. Wie im Fall von Hiob wollte Satan die Thessalonicher versuchen, Gott aufzugeben.
Und unsere Arbeit umsonst gewesen sei: Paulus würde seine Arbeit unter ihnen als umsonst betrachten, wenn die Thessalonicher in ihrem Glauben wanken würden. Im Gleichnis vom Ackerboden (Matthäus 13, 1-23) beschrieb Jesus den Samen, der unter der Hitze der Anfechtungen vertrocknete. Paulus’ harte Arbeit als Sämann unter ihnen hätte keine Ernte gebracht, wenn die Thessalonicher verdorrten.
Paulus tat etwas, um das Zusammenbrechen der Thessalonicher unter ihren Bedrängnissen zu verhindern. Er sandte Timotheus zu ihnen, weil Menschen, die in Bedrängnis sind, die Hilfe anderer gottesfürchtiger Menschen brauchen.
B. Timotheus’ ermutigender Bericht
1. Die gute Nachricht von Timotheus
1. Thessalonicher 3, 6
1. Thessalonicher 3, 6 Nun aber, da Timotheus von euch zu uns zurückgekehrt ist und uns gute Nachricht gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe, und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und danach verlangt, uns zu sehen, gleichwie [auch] wir euch,
Und uns gute Nachricht gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe: Als Timotheus von seinem Besuch bei den Thessalonichern zurückkehrte, überbrachte er gute Nachricht. Den Thessalonichern ging es im Glauben und in der Liebe gut, und Paulus half ihnen es noch besser zu machen, indem er diesem Brief schrieb.
Calvin über Glauben und Liebe: „Mit diesen beiden Worten bringt er die Summe der Gottesfurcht auf den Punkt. Alle, die dieses doppelte Ziel anstreben, sind für ihr ganzes Leben von der Gefahr des Irrtums befreit.“
Morris zu gute Nachricht: „Die von ihm verwendeten Wörter werden üblicherweise mit ‚das Evangelium predigen‘ übersetzt. In den gesamten Schriften des Paulus ist dies tatsächlich die einzige Stelle, an der die Wörter in einem anderen Sinn verwendet werden.“
„Alle Pastoren werden hierdurch an die Art von Beziehung erinnert, die zwischen ihnen und der Gemeinde bestehen sollte. Sie sollten sich glücklich schätzen, wenn es der Gemeinde gut geht, auch wenn sie in anderer Hinsicht von viel Leid umgeben sind. Andererseits sollen sie aber vor Kummer und Sorgen sterben, wenn sie das von ihnen errichtete Gebäude einstürzen sehen, auch wenn es in anderer Hinsicht guten Erfolg und Wohlstand gibt.“ (Calvin)
Dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt: Timotheus brachte auch die gute Nachricht, dass die Thessalonicher den bösen und falschen Gerüchten über Paulus nicht geglaubt hatten.
2. Die Wirkung der guten Nachricht auf Paulus
1. Thessalonicher 3, 7-9
1. Thessalonicher 3, 7-9 da sind wir deshalb, ihr Brüder, euretwegen bei all unserer Bedrängnis und Not getröstet worden durch euren Glauben. Denn nun leben wir, wenn ihr fest steht im Herrn! Denn was für einen Dank können wir Gott euretwegen abstatten für all die Freude, die wir um euretwillen haben vor unserem Gott?
Da sind wir … euretwegen bei all unserer Bedrängnis und Not getröstet: Paulus schrieb diesen Brief aus Korinth. Seine Anreise in diese Stadt war von Schwierigkeiten geprägt. Er sagte über seine Ankunft in Korinth: Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch (1. Korinther 2, 3). Doch seit Timotheus mit guten Nachrichten zurückkam, hatte Paulus neue Kraft und Lebensfreude (Denn nun leben wir). Paulus fühlte sich viel besser, weil es den Thessalonichern gut ging.
„Der Diener Gottes ist nie so voller Freude, wie wenn er sieht, dass der Heilige Geist seinen Zuhörern begegnet, er sie den Herrn erkennen lässt und sie in dieser himmlischen Erkenntnis bestätigt. Wenn Gott auf der anderen Seite das Wort seiner Diener nicht segnet, ist das für sie wie der Tod. Zu predigen und keinen Segen zu haben, macht ihnen das Herz schwer: die Streitwagenräder werden abgenommen und sie werden schwer mitgezogen: sie scheinen weder Kraft noch Freiheit zu haben.“ (Spurgeon)
Denn was für einen Dank können wir Gott euretwegen abstatten: Paulus’ Dank und Freude sprudelten über, weil er wusste, dass sie fest im Herrn standen. Einigen fällt es leicht sich über den materiellen Wohlstand von anderen zu freuen. Paulus freute sich aber aufrichtig über den geistlichen Wohlstand der anderen.
3. Paulus’ Gebet für die Thessalonicher
1. Thessalonicher 3, 10
1. Thessalonicher 3, 10 Tag und Nacht flehen wir aufs Allerdringendste, dass wir euer Angesicht sehen und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt.
Tag und Nacht flehen wir aufs Allerdringendste: Paulus war es nicht genug die guten Nachrichten von Timotheus zu hören. Er wollte das Angesicht der Gemeinde in Thessalonich sehen. Paulus wollte es so sehr, dass er Tag und Nacht aufs Allerdringendste flehte, dass Gott einen Weg für ihn schaffen würde, sie zu sehen.
Aufs Allerdringendste: „Es gibt verschiedene Arten den Aspekt der Leidenschaft auszudrücken und diese Wortverbindung ist wahrscheinlich die deutlichste von allen.“ (Morris)
Und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt: Inmitten all dieser Freude machte Paulus auf die Tatsache aufmerksam, dass es ihnen noch immer mangelte. Obwohl der Apostel sie wiederholt lobte (1. Thessalonicher 1, 3; 1, 7; 2, 13; 2, 19-20 und 3, 6), war er auch darauf bedacht das, was in ihrem Glauben fehlte, zu ergänzen (vervollständigen).
Paulus glaubte, dass seine persönliche Anwesenheit eine Hilfe für die Thessalonicher sein würde. „Obwohl seine Briefe schon helfen könnten, würde seine persönliche Anwesenheit noch mehr bewirken. Die mündliche Predigt besitzt einen besonderen Segen, einen größeren als das Lesen.“ (Poole)
C. Paulus’ Gebet für das, was den Thessalonichern fehlt
1. Paulus betet, dass er bald mit den Thessalonichern wiedervereint sein würde, weil sie apostolischen Einfluss brauchten, um den Mangel auszugleichen
1. Thessalonicher 3, 11
1. Thessalonicher 3, 11 Er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus lenke unseren Weg zu euch!
Er selbst aber, Gott, unser Vater: Dies zeigt, dass Paulus einen Abschnitt des schriftlichen Gebets beginnt. Er zeigte den Thessalonichern, um was er für sie betete.
Hiebert weist darauf hin, dass es sich hier streng genommen nicht um ein Gebet handelt. „Man sollte die Tatsache anerkennen, dass diese Verse in ihrer eigentlichen Aussage kein direkt an Gott gerichtetes Gebet bilden. Sie sind vielmehr ein ehrfürchtiger Gebetswunsch … der feierliche Ton dieses inbrünstigen Gebetswunsches nähert sich der Sprache des Gebetes an und ist praktisch ein Gebet.“
Und unser Herr Jesus Christus: „Zwei Personen, die als eine Person angesehen werden (vgl. Johannes 10, 30), besitzen die Macht, den Weg nach Thessalonich wieder frei zu machen; ‚Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus‘ ist das zusammengesetzte Subjekt eines singulären Verbs … , wahrscheinlich ein Hinweis auf die Einheit der Gottheit.“ (Thomas)
Lenke unseren Weg zu euch: Paulus wurde durch den gegenwärtigen Zustand der Thessalonicher und durch die Früchte, die der Dienst von Timotheus hervorbrachte, ermutigt. Dennoch betete er immer noch, dass Gott seinen Weg zu den Thessalonichern lenken möge. Das zeigt, dass Paulus, obwohl er den Dienst schätzte, den andere ihnen brachten, glaubte, dass die Thessalonicher immer noch die autoritäre Unterweisung und Ermutigung brauchten, die nur die Apostel geben konnten.
Da dies zutrifft, brauchen auch wir apostolischen Einfluss. Paulus und die anderen sind in die Herrlichkeit gegangen, aber ihre Schriften sind geblieben. Gott hat die Lehre der Apostel für uns im Neuen Testament erhalten.
Die Kirche ist auf dem Fundament der Apostel mit Jesus Christus selbst als wichtigstem Eckstein gegründet (Epheser 2, 20). Das Fundament des neuen Jerusalem sind die zwölf Apostel (Offenbarung 21, 14). Die Apostel und Propheten des ersten Jahrhunderts hatten etwas signifikant Einzigartiges an sich. Und dieser einzigartige Dienst ist im Neuen Testament festgehalten.
2. Um den Mangel auszufüllen, müssen sie wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander
1. Thessalonicher 3, 12
1. Thessalonicher 3, 12 Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben,
Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander: Dies war keine lieblose Kirche, aber sie hatten noch Raum in der Liebe zu wachsen. Denn die Liebe ist ein wesentliches Kennzeichen des christlichen Glaubens.
Jesus sprach von dem entscheidenden Charakterzug der Liebe als Erkennungszeichen des Christen: Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt (Johannes 13, 35). Der Apostel Johannes betonte ebenfalls dieses Grundprinzip: Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? (1. Johannes 4, 20).
In der Liebe zueinander und zu allen: Paulus achtete darauf, dass die thessalonischen Christen Liebe zueinander und zu allen Menschen zeigten. Diese Liebe beginnt in der Familie Gottes, aber sie muss darüber hinausgehen. Jesus sagte uns, dass unsere Liebe klein und oberflächlich ist, wenn wir nur diejenigen lieben, die uns auch lieben (Matthäus 5, 46-47).
Gleichwie auch wir sie zu euch haben: Paulus hat sich mutig selbst als Vorbild in Sachen Liebe dargestellt, dem man nacheifern sollte. Wir sollten ein derart christliches Leben führen, dass wir jungen Christen sagen können: „Liebt andere Menschen genauso wie ich es tue.“
3. Um den Mangel auszufüllen, brauchten sie Herzen, die in Heiligkeit verankert sind
1. Thessalonicher 3, 13
1. Thessalonicher 3, 13 damit er eure Herzen stärke und sie untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.
Damit er eure Herzen stärke und sie untadelig seien in Heiligkeit: Paulus wusste, dass Gott die Herzen der Thessalonicher untadelig in der Heiligkeit verankert haben wollte. Der Begriff der Heiligkeit bedeutet, sich von der Welt zu trennen und Gott zuzuwenden. Die wahrhaft heilige Person ist von der Herrschaft der Sünde, der Herrschaft des Selbst und der Welt getrennt, aber sie ist Gott zugewandt.
Eure Herzen … untadelig seien in Heiligkeit: Das Herz muss zuerst heilig gemacht werden. Der Teufel will, dass wir ein heiliges Äußeres entwickeln und dabei das Innere vernachlässigen, wie schöngefärbte Gräber, die voller Tod sind (Matthäus 23, 27).
Untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus: Paulus wurde an die Wiederkunft Jesu erinnert, da uns nichts so sehr zur Heiligkeit ermutigen kann, wie die Vorstellung, dass Jesus heute zurückkommen könnte.
Das Gebet von Paulus für die Thessalonicher betonte drei Aspekte, die für jeden Christen heute wichtig sind:
Erstens wollte er bei ihnen sein, damit sie von seiner apostolischen Weisheit und Autorität profitieren könnten.
Er wollte, dass sie voller Liebe sind.
Er wollte, dass sie in echter Herzensheiligkeit verankert sind.
Mit allen seinen Heiligen: „Es ist am besten die ‚Heiligen‘ als all jene leuchtenden Wesen zu betrachten, die sein Gefolge ausmachen werden, seien es Engel oder die Heiligen, die vor uns gegangen sind.“ (Morris)
1. Thessalonicher 3 – Zum Leiden berufen
A. Eine Berufung zum Leiden
1. Warum Paulus Timotheus zu den Thessalonichern sandte
1. Thessalonicher 3, 1-3
1. Thessalonicher 3, 1-3
Weil wir es nicht länger aushielten, zogen wir es daher vor, allein in Athen zu bleiben, und sandten Timotheus, unseren Bruder, der Gottes Diener und unser Mitarbeiter am Evangelium von Christus ist, damit er euch stärke und euch tröste in eurem Glauben, damit niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen; denn ihr wisst selbst, dass wir dazu bestimmt sind.
2. Bedrängnis sollte den Christen niemals überraschen
1. Thessalonicher 3, 4
1. Thessalonicher 3, 4
Als wir nämlich bei euch waren, sagten wir euch voraus, dass wir Bedrängnisse erleiden müssten, und so ist es auch gekommen, wie ihr wisst.
3. Paulus Dringlichkeit Timotheus zu den Thessalonichern zu schicken
1. Thessalonicher 3, 5
1. Thessalonicher 3, 5
Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei.
B. Timotheus’ ermutigender Bericht
1. Die gute Nachricht von Timotheus
1. Thessalonicher 3, 6
1. Thessalonicher 3, 6
Nun aber, da Timotheus von euch zu uns zurückgekehrt ist und uns gute Nachricht gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe, und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und danach verlangt, uns zu sehen, gleichwie [auch] wir euch,
2. Die Wirkung der guten Nachricht auf Paulus
1. Thessalonicher 3, 7-9
1. Thessalonicher 3, 7-9
da sind wir deshalb, ihr Brüder, euretwegen bei all unserer Bedrängnis und Not getröstet worden durch euren Glauben. Denn nun leben wir, wenn ihr fest steht im Herrn! Denn was für einen Dank können wir Gott euretwegen abstatten für all die Freude, die wir um euretwillen haben vor unserem Gott?
3. Paulus’ Gebet für die Thessalonicher
1. Thessalonicher 3, 10
1. Thessalonicher 3, 10
Tag und Nacht flehen wir aufs Allerdringendste, dass wir euer Angesicht sehen und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt.
C. Paulus’ Gebet für das, was den Thessalonichern fehlt
1. Paulus betet, dass er bald mit den Thessalonichern wiedervereint sein würde, weil sie apostolischen Einfluss brauchten, um den Mangel auszugleichen
1. Thessalonicher 3, 11
1. Thessalonicher 3, 11
Er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus lenke unseren Weg zu euch!
2. Um den Mangel auszufüllen, müssen sie wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander
1. Thessalonicher 3, 12
1. Thessalonicher 3, 12
Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben,
3. Um den Mangel auszufüllen, brauchten sie Herzen, die in Heiligkeit verankert sind
1. Thessalonicher 3, 13
1. Thessalonicher 3, 13
damit er eure Herzen stärke und sie untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.