1. Timotheus 5 – Wie man Menschen in der Gemeinde behandelt
A. Eine Zusammenfassung, wie alle Menschen in der Gemeinde zu behandeln sind
1. Wie man die Männer in der Gemeinde behandelt
1. Timotheus 5, 1
1. Timotheus 5, 1 Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie Brüder,
Einen älteren Mann fahre nicht hart an: Paulus wies Timotheus an, dass ältere Männer im Allgemeinen nicht hart angefahren (in anderen Versionen heißt es auch zurechtgewiesen) werden sollten. Ein junger Pastor wie Timotheus soll sich wie ein treuer Hirte um sie kümmern und sie leiten, aber mit gebührendem Respekt vor der Lebenserfahrung und der vermutlichen Weisheit der älteren Männer.
Jede gottesfürchtige Person wird denen, die alt sind, Ehrerbietung erweisen. Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Person einesAlten ehren; und du sollst dich fürchten vor deinem Gott! Ich bin der HERR. (3. Mose 19, 32). Graue Haare sind eine Krone der Ehre; sie wird erlangt auf dem Weg der Gerechtigkeit (Sprüche 16, 31).
Es gibt noch einen weiteren Grund, einen älteren Mann zu ermahnen, anstatt ihn zu tadeln: Er nimmt womöglich keine Zurechtweisung an.
Fahre nicht hart an: Das altgriechische Verb für Zurechtweisung (wird in manchen Übersetzungen statt Anfahren verwendet) ist nicht das gebräuchliche Wort für ‚Zurechtweisung‘ im Neuen Testament. Dies ist die einzige Stelle, an der dieses Wort verwendet wird, und es bedeutet wörtlich ‚anzugreifen‘. Timotheus wurde somit angewiesen, ältere Männer nicht mit Worten anzugreifen, sondern sie mit Respekt zu behandeln – so wie er die jüngeren Männer respektvoll wie Brüder behandeln sollte.
Der Auftrag lautete nicht, dass Timotheus ältere Männer niemals zurechtweisen dürfe, sondern er sollte ihnen nicht mit einer allzu harschen Zurechtweisung begegnen.
Abgesehen von diesem besonders strengen Hinweis ist Zurechtweisung im Allgemeinen eine wichtige Pflicht eines Pastors. Es ist die einfache, klare Darstellung, dass jemand falsch liegt, entweder in seinem Verhalten oder in seinem Denken. Ihr Hauptziel ist nicht in erster Linie die Ermutigung, sondern vielmehr, jemanden eindeutig mit seinem falschen Verhalten oder Denken zu konfrontieren. In einem anderen Brief an einen Pastor machte Paulus die Bedeutung der Zurechtweisung deutlich: Dieses sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen. Niemand soll dichgering schätzen! (Titus 2, 15).
In 1. Timotheus 5, 20 – also genau in diesem Kapitel – wurde Timotheus mitgeteilt, dass es Zeiten gibt, in denen ein Ältester nicht nur getadelt, sondern in denen er sogar öffentlich getadelt werden sollte. Deshalb wurde Timotheus in diesem Vers nicht gesagt, er solle niemals zurechtweisen, sondern er solle das niemals auf eine grobe, beleidigende Art tun.
Das Problem ist, dass viele Menschen im Falle einer Zurechtweisung ihre gesamte Verteidigungsfähigkeit aufbringen – wenn nicht zu diesem Zeitpunkt, dann später, nachdem sie Zeit hatten, nachzudenken und auf ihren Stolz zu hören. Manche werden zu Experten darin, denjenigen zu kritisieren, der sie getadelt hat, und halten ihre verletzten Gefühle für wichtiger als die Wahrheit, die in dem Tadel steckt.
Niemand mag es, zurechtgewiesen zu werden; aber der Weise benutzt die Zurechtweisung als ein wertvolles Mittel zum Wachstum. Spurgeon sagte: „Ein vernünftiger Freund, der dich von Woche zu Woche schonungslos kritisiert, wird für dich ein weitaus größerer Segen sein als tausend unkritische Bewunderer, wenn du genug Verstand hast, seine Meinung zu ertragen, und genug Anstand, dafür dankbar zu sein“ (Lectures to My Students).
Sondern ermahne ihn wie einen Vater: Ermahnung ist Ermutigung, das zu tun, was getan werden muss. Es ist vergleichbar mit einem ermutigenden Trainer oder Betreuer, der dem Athleten hilft, sein Bestes zu erreichen.
Jüngere: Diese sollten wie Brüder behandelt werden; das heißt als Partner und Freunde bei der Arbeit mit dem Evangelium, aber ohne die gleiche Ehrerbietung, die älteren Männern gebührt.
2. Wie Frauen in der Gemeinde behandelt werden sollen
1. Timotheus 5, 2
1. Timotheus 5, 2 Ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit.
Ältere Frauen: Diese sollten wie Mütter behandelt werden, mit dem Respekt und der Ehre, die ihrem Alter gebührt. Ein junger Pastor muss ein gewisses Maß an Bemutterung von einigen der älteren Frauen in der Kirche akzeptieren – und schätzen – und es ist angemessen, ihnen die Ehre zu geben, die ihnen als solche gebührt.
Jüngere: Diese jüngeren Frauen sollten wie Schwestern behandelt werden; Timotheus sollte, wie jeder gottesfürchtige Mann, stets darauf achten, dass sein Verhalten gegenüber jüngeren Frauen immer rein und über jeden Vorwurf erhaben war. Ein gottesfürchtiger Mann ist nicht anzüglich oder provokativ und verwendet keine Doppeldeutigkeit (witzige Sprüche, die anzüglich oder provokativ verstanden werden können).
B. Wie man Witwen und Bedürftige behandelt
1. Der allgemeine Grundsatz: Hilf den Bedürftigen, die wirklich in Not sind
1. Timotheus 5, 3
1. Timotheus 5, 3 Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind
Ehre die Witwen: In der Zeit, in der das Neue Testament geschrieben wurde, gab es kein staatliches Sozialhilfesystem. Zu jener Zeit gab es eine besonders gefährdete Schicht: ältere Witwen, die in der Regel ohne Unterstützung durch Ehemänner oder erwachsene Kinder und ohne Mittel für einen angemessenen Lebensunterhalt waren. Das sind diejenigen, die wirklich Witwen sind.
„Eine Bedeutung des Wortes zu ehren, ist unterstützen, fördern; und hier ist es ganz offensichtlich so zu verstehen.“ (Clarke)
Die hier dargelegten Grundsätze sind auch heute noch äußerst relevant, da viele die Kirchengemeinde als einen Ort betrachten, an den sich Arme und Bedürftige wenden können, um finanzielle Hilfe zu erhalten.
Fast jeder Pastor kann dir viele Geschichten über Fremde erzählen, die mit der Kirche Kontakt aufnehmen und um irgendeine Art von Hilfe bitten – und diese Pastoren können dir sagen, wie schwer es ist, in solchen Situationen mit Liebe zu handeln, ohne dabei ausgenutzt zu werden. Der Autor hat mehrere Erfahrungen mit der Art von Menschen gemacht, die von einem Hotel aus mit einer schlimmen, traurigen Geschichte anrufen und im Namen der christlichen Nächstenliebe um Geld bitten. Wenn man dann dort ankommt, ist das Zimmer für gewöhnlich ein einziges Durcheinander, der Fernseher völlig verdreckt, und es finden sich Hinweise auf Anrufe bei Kirchen in der ganzen Stadt, wo nach Pastoren gesucht wurde, denen man die traurige Geschichte erzählen konnte. Wenn die Person dann gebeten wird, ihren Lieblingsbibelvers zu nennen, ist sie fast immer irritiert und nicht in der Lage, zu antworten. Bei vielen anderen Gelegenheiten, bei denen Bedürftigen bereits geholfen wurde, wurden diese gebeten, den Pastor ihrer Heimatgemeinde anzurufen und sich zu bedanken – und das geschah nie.
Diewirklich Witwen sind: Denjenigen, die wirklich Witwen waren, sollte Ehre zuteilwerden – was in diesem Zusammenhang finanzielle Unterstützung bedeutet, die jedoch auf eine ehrwürdige und respektvolle Weise gewährt wird.
2. Wie man diejenigen bestimmt, die wirklich Witwen sind
1. Timotheus 5, 4-6
1. Timotheus 5, 4-6 Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus gottesfürchtig zu handeln und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott. Eine wirkliche und vereinsamte Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und bleibt beständig im Flehen und Gebet Tag und Nacht; eine genusssüchtige jedoch ist lebendig tot.
Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat: Diejenigen, die rechtmäßig unterstützt werden sollten von der Kirche, sollten keine Familie mehr haben, die sie unterstützen kann. Falls sie eine Familie haben, die sie unterstützen kann, liegt es in der Verantwortung der Familie, dies zu tun.
Dieser Abschnitt beschreibt eine ‚echte‘ Witwe als eine vereinsamte; sie hat sonst niemanden, der sie unterstützt. „Dies zeigt, dass Witwen tatsächlich diejenigen sind, die weder Kinder noch Neffen haben, keine Verwandten, die ihnen helfen wollen oder können, oder keine nahen Verwandten, die noch am Leben sind“ (Clarke).
Sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus gottesfürchtig zu handeln und den Eltern Empfangenes zu vergelten erinnert uns an die anhaltende Verantwortung, die erwachsene Kinder gegenüber ihren Eltern und Großeltern haben.
„Der Christ, der noch weniger als den besten heidnischen Standard der familiären Zuneigung aufweist, ist umso tadelnswerter, da er ja im Gegensatz zu den Heiden das höchste Beispiel der Liebe in Jesus Christus hat.“ (White)
Hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und bleibt beständig im Flehen und Gebet Tag und Nacht: Diejenigen, die berechtigterweise kirchliche Hilfe bekommen, sollten der Kirche in irgendeiner Weise dienen. In diesem Fall würde den Witwen die Aufgabe übertragen, für die Kirche zu beten.
Eine genusssüchtige: Diejenigen, denen die Kirche legitimerweise hilft, sollten ein gottgefälliges Leben führen. Es ist angemessen zu sagen: „Du führst kein gottgefälliges Leben, also erhältst du keine finanzielle Unterstützung von der Kirche.“
„Es bedeutet nicht, dass es sich um schwerwiegende kriminelle Vergnügungen handelt; sondern einfach nur, dass man sich gutem Essen und Trinken hingibt und seinen Körper auf Kosten des Geistes verwöhnt.“ (Clarke)
Ist lebendig tot: Das Leben, das nur zum Vergnügen und mit Leichtigkeit gelebt wird, ist überhaupt kein Leben. Es ist ein lebendiger Tod, ob von einer jungen Witwe oder von jemand anderem gelebt.
Viele, die in die Kirche kommen, um Hilfe zu erhalten, sind in Not, weil sie ihr Leben für die Verlockungen des Alkohols, der Drogen oder was auch immer gelebt haben; jetzt sind sie in Not und wollen, dass die Kirche ihnen hilft. Es ist legitim zu sagen: „Nein, du hast genusssüchtig gelebt und nun trage die Konsequenzen. Die Mittel dieser Gemeinde sind in diesem Fall nicht für deine Unterstützung bestimmt.“
3. Woher die Versorgung kommen sollte
1. Timotheus 5, 7-8
1. Timotheus 5, 7-8 Sprich das offen aus, damit sie untadelig sind! Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
Sprich das offen aus: Ein guter Pastor wird diese Dinge lehren, damit alle wissen, was Gott von ihnen erwartet.
Wenn aber jemand für die Seinen … nicht sorgt: Gott sorgt normalerweise nicht durch die örtliche Gemeinde für die Bedürftigen, sondern durch unsere eigene harte Arbeit.
Hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger: Paulus betonte nachdrücklich die Verantwortung eines Mannes, für seine Familie zu sorgen – alles zu tun, was er kann, um sie zu unterstützen.
Dies ist das Minimum, das von einem christlichen Mann verlangt wird; wenn er nicht einmal das tut, ist sein Verhalten schlimmer als das eines Ungläubigen.
„Wir können hinzufügen, dass Jesus selbst ein Beispiel dafür gab, wie man für die Seinen sorgen kann, als er seiner Mutter mit dem geliebten Jünger ein Zuhause gab.“ (White)
Deshalb können wir, wenn jemand arbeitslos ist, mit großer Zuversicht beten, weil wir wissen, dass es Gottes Wille ist, dass er durch seine Arbeit für die Bedürfnisse seiner Familie sorgt.
4. Hilfe für ältere Witwen
1. Timotheus 5, 9-10
1. Timotheus 5, 9-10 Eine Witwe soll nur in die Liste eingetragen werden, wenn sie nicht weniger als 60 Jahre alt ist, die Frau eines Mannes war und ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder aufgezogen, Gastfreundschaft geübt, die Füße der Heiligen gewaschen, Bedrängten geholfen hat, wenn sie sich jedem guten Werk gewidmet hat.
Eine Witwe soll nur in die Liste eingetragen werden, wenn sie nicht weniger als 60 Jahre alt ist: Die Annahme ist, dass diejenigen, die unter sechzig Jahre alt sind, sich noch selbst versorgen oder wieder heiraten können. Sie mussten nicht auf die Liste der von der Kirche unterstützten Personen gesetzt werden.
Ein Zeugnis guter Werke hat … wenn sie sich jedem guten Werk gewidmet hat: Die Witwen, die von der Kirche unterstützt werden sollten, mussten nicht nur echte Witwen sein, sondern auch ein gottgefälliges Wesen haben. Sie wurden zu einer Aufgabe berufen, nicht nur dazu, Almosen zu empfangen.
Wenn Paulus sagt, dass sie Kinder aufgezogen haben sollen, hat er wahrscheinlich sowohl die Erziehung der eigenen Kinder als auch die Aufnahme ausgesetzter Kleinkinder im Sinn (was allzu häufig vorkam in der Antike). „Die Worte aufgezogen mögen sich auf die Kinder anderer beziehen, die von frommen christlichen Frauen im christlichen Glauben erzogen wurden“ (Clarke).
5. Hilfe für jüngere Witwen
1. Timotheus 5, 11-16
1. Timotheus 5, 11-16 Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie gegen [den Willen des] Christus begehrlich geworden sind, wollen sie heiraten und kommen [damit] unter das Urteil, dass sie die erste Treue gebrochen haben. Zugleich lernen sie auch untätig zu sein, indem sie in den Häusern herumlaufen; und nicht nur untätig, sondern auch geschwätzig und neugierig zu sein; und sie reden, was sich nicht gehört. So will ich nun, dass jüngere [Witwen] heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen und dem Widersacher keinen Anlass zur Lästerung geben; denn etliche haben sich schon abgewandt, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so soll er sie versorgen, und die Gemeinde soll nicht belastet werden, damit diese für die wirklichen Witwen sorgen kann.
Jüngere Witwen aber weise ab: Diese sollten in der Regel nicht in die Liste der zu unterstützenden Personen der Ortsgemeinde aufgenommen werden, da sie in der Regel für sich selbst sorgen und wieder heiraten konnten.
Adam Clarke über den Gedanken des „begehrlich (oder auch übermütig) werden“ (er bezieht sich hier auf den englischen Ausdruck ‚grow wanton‘): „Man nimmt an, dass das Wort von entfernen und Zügel abgeleitet ist; es ist eine Metapher für ein verwöhntes Pferd, dem der Zügel aus dem Maul genommen wurde, so dass es nichts mehr gibt, was es zügeln oder einschränken könnte. Die Metapher ist eindeutig und die Anwendung ist einfach.“ Es bedeutet also, dass diese jungen Witwen im wahrsten Sinne des Wortes zügellos leben, statt zu arbeiten und ein anständiges Leben zu führen.
Wollen sie heiraten und kommen [damit] unter das Urteil: Paulus verurteilte junge Witwen nicht, weil sie heiraten wollten, sondern stellte nur fest, dass viele unverheiratete Frauen so versessen auf Ehe und Gesellschaft sind, dass sie sich in Bezug auf Beziehungen nicht gottgefällig verhalten.
Viele Menschen geraten in eine unheilvolle Liebesbeziehung oder zerstören eine Freundschaft, weil sie verzweifelt nach einer Beziehung suchen. Das passiert häufig, und Paulus hat davor gewarnt.
Man muss keine junge Witwe sein, um diese Beschreibung zu erfüllen: Zugleich lernen sie auch untätig zu sein, indem sie in den Häusern herumlaufen; und nicht nur untätig, sondern auch geschwätzig und neugierig zu sein; und sie reden, was sich nicht gehört. Diejenigen, die viel Zeit damit verbringen, über das Leben anderer Menschen zu reden, müssen anfangen, ein eigenes Leben zu führen. „Es ist keinesfalls eine Sünde, zu heiraten, Kinder zu gebären und für eine Familie zu sorgen; aber es ist auf jeden Fall eine Sünde, untätig zu sein, zu schwatzen, zu tratschen, sich damit zu beschäftigen, Familiengeheimnisse anderer zu durchforsten und zu verbreiten“ (Clarke).
Paulus verurteilte nicht den Wunsch einer jungen Witwe nach einer romantischen Beziehung; aber er bestand darauf, dass dieser Wunsch mit der Reinheit verfolgt und umgesetzt wird, die alle Gläubigen kennzeichnen sollte.
Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so soll er sie versorgen: Paulus schloss mit einem Prinzip, auf das er in diesem Abschnitt bereits dreimal angespielt hat (1. Timotheus 5, 4; 5, 5 und 5, 8). Die Verantwortung für die Unterstützung liegt zunächst beim Elternhaus; die Ortsgemeinde soll die wirklich Bedürftigen, die gottesfürchtig sind, unterstützen.
C. Wie man Ältere behandelt
1. Älteste sind nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift zu ehren
1. Timotheus 5, 17-18
1. Timotheus 5, 17-18 Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!«, und »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert«.
Ältesten: Der Begriff wird hier im weiteren Sinn für Führungspersönlichkeiten verwendet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Ältesten, die gut vorstehen, und den Ältesten, die lehren (im Wort und in der Lehre arbeiten). Nicht unbedingt wird jeder Älteste, der vorsteht, auch ein lehrender Ältester sein.
Doppelter Ehre wertgeachtet werden: Wenn ein Ältester (z.B. ein Pastor) gut vorsteht und im Wort und in der Lehre arbeitet (wobei eindeutig von harter Arbeit die Rede ist), dann ist er doppelter Ehre würdig.
In diesem Zusammenhang bedeutet doppelte Ehre finanzielle Unterstützung. Paulus sagte bereits, dass bestimmte Witwen zu ehren seien (1. Timotheus 5, 3), und sprach von finanzieller Unterstützung. Nun fügte er hinzu: Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Manche sind der Meinung, dass die Kirche keine Pastoren und Mitarbeiter unterstützen sollte und dass der bezahlte Dienst ein Gräuel ist – sie finden, dass die Kirche stattdessen das Geld zur Unterstützung der Bedürftigen verwenden sollte. Das ist eine verführerische Sichtweise; aber sie ist nicht biblisch. Wenn die Bedürftigen (d.h. die wirklich Bedürftigen) der Ehre würdig sind, dann sind diejenigen, die in der Kirche entsprechend leiten und lehren, doppelter Ehre würdig.
„Fast jeder namhafte Kritiker lässt zu, dass timee hier Belohnung, Stipendium, Lohn bedeutet. Derjenige, der gut regiert, soll das doppelte oder ein größeres Gehalt bekommen.“ (Clarke)
White umschrieb Paulus‘ Gedanken: „Was ich über die Unterstützung der Witwen gesagt habe, erinnert mich an eine andere Frage der kirchlichen Finanzen: die Bezahlung der Presbyter (= Ältesten). Gerechtigkeit und biblische Prinzipien legen nahe, dass sie im Verhältnis zu ihrer Leistung vergütet werden sollten.“
Denn die Schrift sagt: Das Prinzip, dass diejenigen, die dem Volk Gottes dienen, bezahlt werden sollten (natürlich nur wenn möglich), wird durch die von Paulus zitierten Stellen in der Schrift unterstützt: 5. Mose 25, 4 und Lukas 10, 7.
Paulus erklärte in 1. Korinther 9, 11, wenn jemand geistliche Dinge sät (wie etwa im Wort und in der Lehre arbeiten), sei es für denjenigen völlig angemessen, materielle Dinge von denjenigen zu erhalten, an denen er das geistliche Werk tun. In Galater 6, 6 schrieb Paulus: Wer im Wort unterrichtet wird, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern. In Philipper 4, 17 sagte Paulus, dass diese Art des Gebens dem Geber zugutekommt, da er am Lohn des unterstützten geistlichen Dienstes teilhat.
Es ist auch bezeichnend, dass Paulus hier Lukas zitiert hat und es Schrift genannt hat, ebenso wie die Stelle aus den hebräischen Schriften, auf die er sich bezogen hat.
2. Wie man mit einem der Sünde beschuldigten Leiter umgeht
1. Timotheus 5, 19-20
1. Timotheus 5, 19-20 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer aufgrund von zwei oder drei Zeugen. Die, welche sündigen, weise zurecht vor allen, damit sich auch die anderen fürchten.
Nimm keine Klage an: In diesen Versen wägt Paulus ab, auf der einen Seite nicht jedem Gerücht über einen Leiter in der Gemeinde Glauben zu schenken und entsprechend zu handeln, und auf der anderen Seite dem Ignorieren schwerer Sünden im Leben eines Leiters. Beide Extreme sind falsch.
„Nichts richtet mehr Schaden an, als wenn einige Menschen so behandelt werden, als könnten sie nichts falsch machen und andere so, als könnten sie nichts richtig machen.“ (Barclay)
„Der Grund für diesen Unterschied ist offensichtlich: Diejenigen, deren Aufgabe es ist, andere zu korrigieren, werden in der Regel viele Feinde haben; daher sollte man bei der Zulassung von Beschuldigungen gegen solche Personen äußerste Vorsicht walten lassen.“ (Clarke)
Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer aufgrund von zwei oder drei Zeugen: Jede Anschuldigung gegen einen Leiter sollte nicht ohne weiteres hingenommen werden. Die Anschuldigung sollte sorgfältig von zwei oder drei Zeugen bestätigt werden – nicht nur von zwei oder drei anderen, die ebenfalls den Vorwurf gehört haben. Timotheus sollte keine unbegründeten Anschuldigungen gegen Gemeindeleiter entgegennehmen noch diese fördern.
In seinem Kommentar zu 1. Timotheus erläuterte John Calvin einige Gründe, warum Menschen so schnell eine Klage gegen einen Pastor annehmen, obwohl sie es vielleicht nicht tun sollten: „Je aufrichtiger ein Pastor danach strebt, das Reich Christi zu fördern, desto mehr wird er mit Bosheit überschüttet, desto heftiger werden die Angriffe auf ihn. Und nicht nur das, denn sobald eine Anschuldigung gegen Diener des Wortes erhoben wird, wird sie so sicher und fest geglaubt, als sei sie bereits bewiesen. Dies geschieht nicht nur, weil von ihnen ein höheres Maß an Integrität abverlangt wird, sondern weil Satan die meisten Menschen, im Grunde fast alle, übermäßig leichtgläubig macht, so dass sie ohne Untersuchung ihre Pastoren, deren guten Namen sie eigentlich verteidigen sollten, eifrig verurteilen.“
Calvin wies darauf hin, dass in all dem ein geistlicher Angriff steckt: „Es ist in der Tat ein Trick Satans, Menschen von ihren Pastoren zu entfremden, um deren Lehre allmählich in Verruf zu bringen. Auf diese Weise wird nicht nur unschuldigen Menschen Unrecht angetan, deren Ruf unverdient geschädigt wird, sondern es wird auch die Autorität der heiligen Lehre Gottes geschmälert.“
Es gibt eine alte Geschichte über einen Pastor, der versucht hat, sich gegen Anschuldigungen zu wehren. Er erzählte: „Es kursiert das Gerücht, dass ich meiner Frau gesagt habe, sie solle nicht in eine bestimmte Kirche gehen, in der unzüchtige Treffen stattfinden. Es heißt, meine Frau sei trotzdem hingegangen, und ich habe sie an den Haaren aus der Kirche gezerrt und sie so schlimm verletzt, dass sie ins Krankenhaus gehen musste. Lassen Sie mich auf diese Anschuldigungen antworten. Zunächst einmal habe ich ihr nie gesagt, sie solle sich von dieser Kirche fernhalten. Zweitens habe ich sie nicht an den Haaren herausgezerrt. Drittens musste sie nie ins Krankenhaus gehen. Und schließlich war ich nie verheiratet, ich habe also gar keine Frau.“
Spurgeon riet in „Lectures to My Students“ (Vorlesungen für meine Studenten), dass ein Pastor, wenn Leute mit Klatsch und Tratsch zu ihm kommen, sagen sollte: „Nun, das ist alles sehr wichtig, und ich muss dem meine volle Aufmerksamkeit widmen – aber mein Gedächtnis ist nicht so gut, und ich habe so viel, worüber ich nachdenken muss. Können Sie das alles für mich aufschreiben?“ Spurgeon sagt, dass dies die Sache erledigen wird, denn sie werden ihr Geschwätz nicht aufschreiben wollen.
Die, welche sündigen, weise zurecht vor allen, damit sich auch die anderen fürchten: Wenn jedoch Leiter in eine Sünde verstrickt sind, muss dies offen angesprochen werden – mit öffentlicher Zurechtweisung, um die Furcht vor Sünde in der Leitung und der gesamten Gemeinde zu fördern.
Viele Gemeinden hatten große Schwierigkeiten, weil die Sünde in der Leitung nicht offen zur Sprache gebracht wurde. Es ist wichtig, dass jeder versteht, dass die Leiterschaft in der Gemeinde nicht vor der Pflicht Rechenschaft abzulegen schützt; sie erhöht sogar noch die Pflicht Rechenschaft abzulegen.
Laut John Calvin schützte die Kirche im Mittelalter ihre korrupten Bischöfe vor Anschuldigungen, indem sie verlangte, dass 72 Zeugen vorgeladen werden, um jede Anschuldigung gegen einen Bischof zu bestätigen. Dies ist ein extremes Beispiel von korrupten Führungspersönlichkeiten, die andere korrupte Führungspersonen schützen.
3. Sei nicht voreingenommen oder zeige Befangenheit
1. Timotheus 5, 21
1. Timotheus 5, 21 Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, dass du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust!
Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln: Diese deutliche Aussage spiegelt den ernsten Charakter der Aufgabe von Leitern in der Gemeinde wider. Sie dienen einem ewigen Gott und müssen, in allem was sie tun, zuallererst ihm gefallen.
„Wir können mit Sicherheit sagen, dass die auserwählten Engel identisch sind mit ‚den Engeln, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten‘ (Judas 6), ‚die gesündigt hatten‘ (2. Petrus 2, 4).“ (White)
„Er fügt Christus die Engel hinzu, nicht als Richter, sondern als zukünftige Zeugen von Nachlässigkeit oder Unbesonnenheit oder Selbstsucht oder Unglauben. Sie sind als Zuschauer anwesend, denn ihnen wurde der Auftrag übertragen, für die Kirche zu sorgen.“ (Calvin)
„Und in der Tat muss der Mensch, den der Gedanke, dass die Gemeindeleitung unter der Aufsicht Gottes und seiner Engel steht, nicht aus seiner Sorglosigkeit und Trägheit aufrüttelt, mehr als dumm sein und ein Herz haben, das härter ist als Stein.“ (Calvin)
Dass du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust: Vorurteile, (manche Übersetzungen verwenden auch ‚Partei ergreifen‘ oder ‚voreingenommen sein‘), sind schwerwiegende Sünden vor Gott. Im Neuen Testament liegt die Betonung auf dem Vorurteil bezüglich der Klasse (Jakobus 2, 1-9); aber auch die Voreingenommenheit nach Rasse und Geschlecht wird miteinbezogen (Galater 3, 26-29) und als Sünde betrachtet.
„Behandle niemanden in religiösen Angelegenheiten gemäß dem Rang, den er im Leben innehat, oder entsprechend einer persönlichen Bindung, die du möglicherweise zu ihm hast. Jeder Mensch sollte in der Gemeinde so behandelt werden, wie er vor dem Richterstuhl Christi behandelt werden wird.“ (Clarke)
D. Wie man potenzielle Leiter in der Kirche behandelt
1. Sei achtsam bei der Genehmigung des geistlichen Dienstes einer anderen Person
1. Timotheus 5, 22
1. Timotheus 5, 22 Die Hände lege niemand schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich selbst rein!
Die Hände lege niemand … auf: Dies wird bei der Priesterweihe angewandt. Paulus ermahnte Timotheus, einen Mann sich erst beweisen zu lassen, bevor er in seinem Amt bestätigt wird. Es sollte hier keine Eile geben; die Zeit muss einen Mann und seinen Dienst reifen lassen.
Manche meinen, dass die Ermahnung die Hände lege niemand schnell auf damit zu tun hat, bußfertige Menschen wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufzunehmen. Es scheint, dass in einigen frühkirchlichen Kreisen diejenigen, die in schwerwiegende Sünde verfallen waren, durch Handauflegen und Gebet von Kirchenleitern wieder in die Kirche aufgenommen werden mussten. Wenn dem so ist, meinte Paulus: „Handle nicht zu schnell. Lasst sie erst einmal ihre Reue zeigen.“
Die Hände lege … auf: Da die Priesterweihe lediglich Gottes Berufung anerkennt, ist dies umso mehr ein Grund, nichts zu überstürzen – man sollte sich Zeit lassen, damit sich die Gaben und die Berufung zeigen können.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein junger Mann im Dienst ein wenig ungeduldig ist. Er möchte große Dinge für den Herrn tun und ist darauf bedacht, dass Pastoren und Älteste ihm die Hände auflegen, um Gottes Wirken in ihm anzuerkennen.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass jemand damit wartet, sich ganz in den Dienst des Herrn zu stellen, bevor er nicht mit einem Titel oder durch Handauflegen anerkannt wird. Das bedeutet, dass man sich mehr um das Bild (wie es auf andere wirkt) als um die Substanz (was man im Augenblick wirklich für den Herrn tun können) kümmert.
Bewahre dich selbst rein: Dies ist ein bedeutender Aspekt. Wenn Timotheus also dazu berufen wurde, das Leben anderer zu beobachten und zu beurteilen, war es wichtig, dass er seinem eigenen Leben umso mehr Aufmerksamkeit schenkte.
„Die Absicht dieser Warnung wäre, dass Timotheus am besten klerikale Skandale vermeiden könnte, wenn er von Anfang an vorsichtig wäre, was den Charakter derer betrifft, die er zum Dienst bestimmt.“ (White)
Mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig: Wir alle haben genug eigene Sünden; wir müssen nicht noch mehr hinzuzufügen, indem wir uns an den Sünden anderer beteiligen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir das tun können.
Wir können uns fremder Sünden teilhaftig machen, indem wir ihnen ein schlechtes Beispiel geben.
Wir können uns fremder Sünden teilhaftig machen, indem wir sie gutheißen oder ignorieren.
Wir können uns fremder Sünden teilhaftig machen, indem wir uns einer Kirche anschließen, die Irrlehren verbreitet.
2. Paulus‘ medizinischer Rat an Timotheus
1. Timotheus 5, 23
1. Timotheus 5, 23 Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deines häufigen Unwohlseins.
Gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen: In der Antike war das Wasser oft verunreinigt und Timotheus hatte vermutlich Probleme durch das unreine Wasser. Da der Gärungsprozess einige der schädlichen Stoffe im Wasser beseitigen würde, wäre es besser für ihn, ein wenigWein statt immer nur Wasser zu trinken.
Gebrauche ein wenig Wein: Timotheus hat wahrscheinlich auf Alkohol verzichtet, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Diese Enthaltsamkeit schadete jedoch seiner Gesundheit – es war sicherer Wein zu trinken als Wasser. Paulus erklärte Timotheus also, dass es nicht klug sei, seine Gesundheit um dieser Enthaltsamkeit willen zu opfern – er würde Jesus und seinem Reich mehr Gutes tun, wenn er sich unter diesen Umständen um seinen Körper kümmern würde.
„Paulus will damit nur sagen, dass eine Askese, die dem Körper mehr schadet als nützt, nicht sinnvoll ist.“ (Barclay)
Deines häufigen Unwohlseins: Timotheus litt unter häufigem Unwohlsein; dennoch befahl Paulus nicht einfach eine Heilung durch apostolische Vollmacht oder schickte ihm gar ein Taschentuch mit heilender Kraft (Apostelgeschichte 19, 11-12). Dies zeigt, dass Paulus keine Wunderkräfte auf seinen eigenen Wunsch hin, sondern nur durch die Eingebung des Heiligen Geistes besaß. Offenbar gab es im Fall von Timotheus keine solche Eingebung.
Wenn es Gottes Wille ist, dass man augenblicklich geheilt werden soll, dann führte Paulus (und der Heilige Geist, der ihn inspiriert hat) Timotheus hier in die Sünde – indem er ihn dazu aufrief, nach einem natürlichen Heilmittel statt nach einer göttlichen Heilung zu suchen. Gott benutzt Naturheilmittel und die Arbeit von Ärzten bei der Heilung sowie die übernatürliche Kraft des Heiligen Geistes – sie widersprechen einander nicht.
3. Die Schwierigkeit, die Sünde eines Menschen und seine guten Werke zu betrachten
1. Timotheus 5, 24-25
1. Timotheus 5, 24-25 Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar und kommen vorher ins Gericht; manchen aber folgen sie auch nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke allen offenbar; und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben.
Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar … manchen aber folgen sie auch nach: Bei einigen ist es leicht, die Kämpfe und Sünden zu erkennen; aber bei anderen sind die Sünden verborgen.
Wir alle haben Bereiche unseres Lebens, mit denen Gott sich befasst; und manchmal ist dieser Bereich für andere deutlich sichtbar. Aber manchmal ist der sündhafte Lebensbereich nicht offensichtlich; manche Menschen werden als heilig betrachtet, nur weil sie ihre Sünde gut verbergen können.
Die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben: Gute Werke werden immer irgendwann offenbart; aber Sünden sind manchmal verborgen und werden erst beim Gericht offenkundig. Diese Worte sollen Timotheus bei der Ernennung von Leitern zur Vorsicht mahnen. Manchmal ist das, was man von außen sieht, nicht wirklich ein genaues Bild, deshalb müssen wir es langsam angehen lassen, damit wir auf Gottes Urteilsvermögen warten können.
1. Timotheus 5 – Wie man Menschen in der Gemeinde behandelt
A. Eine Zusammenfassung, wie alle Menschen in der Gemeinde zu behandeln sind
1. Wie man die Männer in der Gemeinde behandelt
1. Timotheus 5, 1
1. Timotheus 5, 1
Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie Brüder,
2. Wie Frauen in der Gemeinde behandelt werden sollen
1. Timotheus 5, 2
1. Timotheus 5, 2
Ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit.
B. Wie man Witwen und Bedürftige behandelt
1. Der allgemeine Grundsatz: Hilf den Bedürftigen, die wirklich in Not sind
1. Timotheus 5, 3
1. Timotheus 5, 3
Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind
2. Wie man diejenigen bestimmt, die wirklich Witwen sind
1. Timotheus 5, 4-6
1. Timotheus 5, 4-6
Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus gottesfürchtig zu handeln und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott. Eine wirkliche und vereinsamte Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und bleibt beständig im Flehen und Gebet Tag und Nacht; eine genusssüchtige jedoch ist lebendig tot.
3. Woher die Versorgung kommen sollte
1. Timotheus 5, 7-8
1. Timotheus 5, 7-8
Sprich das offen aus, damit sie untadelig sind! Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
4. Hilfe für ältere Witwen
1. Timotheus 5, 9-10
1. Timotheus 5, 9-10
Eine Witwe soll nur in die Liste eingetragen werden, wenn sie nicht weniger als 60 Jahre alt ist, die Frau eines Mannes war und ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder aufgezogen, Gastfreundschaft geübt, die Füße der Heiligen gewaschen, Bedrängten geholfen hat, wenn sie sich jedem guten Werk gewidmet hat.
Die Witwen, die von der Kirche unterstützt werden sollten, mussten nicht nur echte Witwen sein, sondern auch ein gottgefälliges Wesen haben. Sie wurden zu einer Aufgabe berufen, nicht nur dazu, Almosen zu empfangen.
5. Hilfe für jüngere Witwen
1. Timotheus 5, 11-16
1. Timotheus 5, 11-16
Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie gegen [den Willen des] Christus begehrlich geworden sind, wollen sie heiraten und kommen [damit] unter das Urteil, dass sie die erste Treue gebrochen haben. Zugleich lernen sie auch untätig zu sein, indem sie in den Häusern herumlaufen; und nicht nur untätig, sondern auch geschwätzig und neugierig zu sein; und sie reden, was sich nicht gehört. So will ich nun, dass jüngere [Witwen] heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen und dem Widersacher keinen Anlass zur Lästerung geben; denn etliche haben sich schon abgewandt, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so soll er sie versorgen, und die Gemeinde soll nicht belastet werden, damit diese für die wirklichen Witwen sorgen kann.
C. Wie man Ältere behandelt
1. Älteste sind nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift zu ehren
1. Timotheus 5, 17-18
1. Timotheus 5, 17-18
Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!«, und »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert«.
2. Wie man mit einem der Sünde beschuldigten Leiter umgeht
1. Timotheus 5, 19-20
1. Timotheus 5, 19-20
Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer aufgrund von zwei oder drei Zeugen. Die, welche sündigen, weise zurecht vor allen, damit sich auch die anderen fürchten.
3. Sei nicht voreingenommen oder zeige Befangenheit
1. Timotheus 5, 21
1. Timotheus 5, 21
Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, dass du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust!
D. Wie man potenzielle Leiter in der Kirche behandelt
1. Sei achtsam bei der Genehmigung des geistlichen Dienstes einer anderen Person
1. Timotheus 5, 22
1. Timotheus 5, 22
Die Hände lege niemand schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich selbst rein!
2. Paulus‘ medizinischer Rat an Timotheus
1. Timotheus 5, 23
1. Timotheus 5, 23
Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deines häufigen Unwohlseins.
– sie widersprechen einander nicht.
3. Die Schwierigkeit, die Sünde eines Menschen und seine guten Werke zu betrachten
1. Timotheus 5, 24-25
1. Timotheus 5, 24-25
Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar und kommen vorher ins Gericht; manchen aber folgen sie auch nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke allen offenbar; und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben.
Gute Werke werden immer irgendwann offenbart; aber Sünden sind manchmal verborgen und werden erst beim Gericht offenkundig. Diese Worte sollen Timotheus bei der Ernennung von Leitern zur Vorsicht mahnen. Manchmal ist das, was man von außen sieht, nicht wirklich ein genaues Bild, deshalb müssen wir es langsam angehen lassen, damit wir auf Gottes Urteilsvermögen warten können.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.