1. Samuel spricht über die Zeit seiner Führungsrolle in Israel
1. Samuel 12, 1-3
1. Samuel 12, 1-3 Samuel aber sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt. Und nun siehe, da geht euer König vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden; und siehe, meine Söhne sind bei euch. Ich aber bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis zu diesem Tag. Hier bin ich! Legt Zeugnis ab gegen mich vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten: Wessen Ochsen habe ich genommen? Oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich übervorteilt? Wen habe ich misshandelt? Von wessen Hand habe ich Bestechungsgeld genommen, dass ich ihm zuliebe ein Auge zudrückte? So will ich es euch erstatten!
Samuel aber sprach zu ganz Israel: Nach dem Sieg Sauls über die Ammoniter, der in 1. Samuel 11 beschrieben wird, wusste Samuel, dass das Volk nun darauf hoffen würde, dass dieser König die Führung übernimmt. Hier half er Israel, den Übergang von seiner Leitung zu Sauls Leitung zu meistern. Samuel machte dies deutlich, als er sagte: „Da geht euer König vor euch her“ und „Ich aber bin alt und grau geworden.“ Samuel sagte dem Volk Israel, dass seine Zeit vorbei ist und Sauls Zeit beginnt.
Es ist wahr, dass Samuel Israel alle Tage seines Lebens richtete (1. Samuel 7, 15), aber jetzt, da ein König eingesetzt war, würde sich seine Rolle ändern und sein Einfluss abnehmen. Samuel ist nie offiziell von der Leitung Israels als Richter ‚zurückgetreten‘, aber er ließ nicht zu, dass sein Licht Saul in den Schatten stellt. Vielleicht wusste er, dass Saul schon genug Probleme haben würde, und Samuel wollte nicht, dass man ihm vorwarf, Sauls Herrschaft als König zu untergraben.
Darin erwies Samuel sich als ein wahrhaft gottesfürchtiger Mann. Er war bereit, von der Bildfläche zu verschwinden, als Gott einen anderen Leiter einsetzte. Samuel klammerte sich nicht an eine Position, als Gott sie ändern wollte.
Ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt: Samuel wollte deutlich machen, dass es nicht sein Wunsch war, einen König über Israel zu ernennen. Das war eine Idee die im Herzen Israels entstand, nicht im Herzen und Verstand Gottes. Gott erlaubte es und leitete die Einführung des Königtums, aber es war die Stimme des Volkes, die dies veranlasste.
Meine Söhne sind bei euch: In 1. Samuel 8, 1-5 war Samuel herausgefordert worden, seine Söhne aus der Leitung Israels zu entfernen, weil sie keine gottesfürchtigen Männer waren. Obwohl es schwierig gewesen sein muss, tat er es. Die Worte „meine Söhne sind bei euch“ sind ein Beweis dafür, dass Samuels Söhne einfach ein Teil der Versammlung Israels waren und nicht mit Samuel „oben auf der Bühne“ standen.
„Es besteht allgemein Einigkeit darüber, dass diese Worte andeuten [implizieren], dass Samuel sie ihrer öffentlichen Ämter beraubt und sie auf eine Stufe mit dem einfachen Volk gestellt hatte.“ (Clarke)
Ich aber bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis zu diesem Tag: Samuel erinnerte sich an seine bescheidenen Anfänge als Kind, das dem Herrn geweiht war und Israel und dem Herrn in der Stiftshütte diente (1. Samuel 2, 18; 3, 1).
„Ich aber bin vor euch hergegangen“ bedeutet nicht: „Ich bin vor euch hergezogen“. Stattdessen ist es die Beschreibung eines Hirten, der vor seiner Herde hergeht und sie anführt. Samuel war in diesen vielen Jahren für Israel ein gottesfürchtiger Leiter und Hirte gewesen.
Legt Zeugnis ab gegen mich vor dem Herrn: Samuel erinnerte sie daran, dass er sie nicht betrogen oder unterdrückt hatte oder in irgendeiner Weise bestechlich gewesen war. Er forderte das Volk einfach heraus: „Wenn ich Euch irgendein Unrecht zugefügt habe oder bestechlich war, dann tretet jetzt vor und sagt es mir.“
Samuel wollte, dass das Volk wusste, dass er dem neuen König Saul in Hinblick auf die Führung des Volkes ein gutes Erbe übergeben hatte. Er wollte, dass Israel erkennt, dass er Saul kein Chaos hinterlassen hat, das er beseitigen musste. Wenn Saul sich als schlechter Leiter erwies, konnte niemand sagen, dass dies auf Samuels schlechtes Vorbild zurückzuführen war.
So will ich es euch erstatten: Es scheint, als ob Samuel sagen wollte: „Ich habe vielleicht jemandem Unrecht getan, ohne es zu wissen. Wenn das der Fall ist, dann sage es jetzt, damit ich es wiedergutmachen kann. Ich möchte keine unerledigten Angelegenheiten hinterlassen.“ Das zeugte von Samuels demütigem Herzen.
2. Israel bestätigt die tadellose Leitung von Samuel
1. Samuel 12, 4-5
1. Samuel 12, 4-5 Sie sprachen: Du hast uns nie übervorteilt, noch uns unterdrückt, noch von jemandes Hand irgendetwas genommen! Er sprach: Der HERR ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist Zeuge am heutigen Tag, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge!
Du hast uns nie übervorteilt, noch uns unterdrückt: Israel wusste, dass Samuel ein guter, gottesfürchtiger Leiter war. Er leitete sie nicht, weil er etwas von ihnen bekommen, sondern weil er ihnen etwas geben konnte.
Der Herr ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist Zeuge am heutigen Tag: Samuel hat die Angelegenheit geregelt. Alle Parteien waren sich einig, dass er Israel gut führte. Das ist das zweite Mal in diesem Abschnitt, dass Samuel seinen Gesalbten erwähnt, und der Satz bezieht sich auf Saul, weil er zum König gesalbt wurde (1. Samuel 10, 1). Samuel bezog Saul absichtlich mit ein, um den Gedanken eines Übergangs zwischen seiner und Sauls Leitung deutlich zu machen.
In welchem Sinne war der Herr Zeuge gegen sie? Wenn Israel später Samuel des Unrechts beschuldigen würde, könnte er sie auf das, was sie hier sagten, als ein Zeugnis gegen sie verweisen. Ebenso, wenn Israel jemals versuchen würde, Sauls Probleme auf Samuel zu schieben, würde das, was sie hier sagten, ein Zeuge gegen sie sein.
B. Samuel fordert Israel auf – auch als Untertanen ihres neuen Königs – Gott weiterhin zu dienen
1. Samuel gibt eine kurze Geschichtsstunde
1. Samuel 12, 6-12
1. Samuel 12, 6-12 Und Samuel sprach zum Volk: Der HERR ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus dem Land Ägypten geführt hat! So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem HERRN wegen aller gerechten Taten des HERRN, die er an euch und an euren Vätern getan hat! Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrien eure Väter zum HERRN. Und der HERR sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten und ließen sie an diesem Ort wohnen. Aber sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, und er verkaufte sie unter die Hand Siseras, des Heerführers von Hazor, und unter die Hand der Philister und unter die Hand des Königs von Moab; die kämpften gegen sie. Sie aber schrien zum HERRN und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir den HERRN verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben; nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! Da sandte der HERR Jerub-Baal und Bedan und Jephtah und Samuel und errettete euch aus den Händen eurer Feinde ringsum und ließ euch sicher wohnen. Als ihr aber saht, dass Nahas, der König der Ammoniter, gegen euch heranzog, da spracht ihr zu mir: »Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!«, obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist.
Die gerechten Taten des Herrn: In diesen Gedanken an Gottes Wirken von der Zeit des Exodus bis zu seinem Tag konzentrierte sich Samuel nicht auf die Geschichte Israels, sondern auf die Geschichte der gerechten Taten des Herrn.
Die er an euch und an euren Vätern getan hat: Israel sollte sich an seine Rettung aus der Sklaverei und das neue Leben erinnern, das Gott ihnen im verheißenen Land schenkte. Dies war eine der gerechten Taten des Herrn.
Er verkaufte sie unter die Hand Siseras: Israel sollte sich daran erinnern, dass Gott zuließ, dass das ungehorsame Israel von seinen Feinden beherrscht wurde, um es zur Umkehr zu bewegen. Dies war eine der gerechten Taten des Herrn.
Wir sollten die Züchtigung als eine der gerechten Taten des Herrn begreifen. Seine Züchtigung ist genauso gerecht wie seine Befreiung.
Sie aber schrien zum Herrn … nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! … Und der Herr sandte … und befreite euch: Israel sollte sich daran erinnern, dass Gott sie erlöste, als sie zu ihm schrien, ihre Sünde bekannten und sich in Reue vor ihm demütigten. Dies war eine der gerechten Taten des Herrn.
Jerubbaal war ein anderer Name für Gideon (Richter 6, 32).Bedan wird im Buch der Richter nicht namentlich erwähnt. Vielleicht war er ein Befreier, der in ihrer Geschichte, aber nicht im Buch der Richter erwähnt wird. Oder Bedan könnte eine abweichende Schreibweise oder ein Name für Barak sein, der in Richter 4, 6 erwähnt wird. Die Septuaginta, eine alte Übersetzung des Alten Testaments, übersetzt den Namen mit Barak. Andere alte Übersetzungen sprechen von Samson, und einige Kommentatoren glauben, dass Jair gemeint ist.
Als Nahas, der König der Ammoniter, gegen euch heranzog: Samuel erinnerte sich an das jüngste Beispiel von Gottes Befreiung für Israel (aufgezeichnet in 1. Samuel 11). Samuel verknüpfte die Geschichte der Befreiung Israels durch Gott aus der Zeit des Exodus mit der heutigen Zeit. Jedes dieser Beispiele war ein Beispiel für die gerechten Taten des Herrn.
Als Israel den Übergang zur Monarchie vollzog, mussten sie sich an die gerechten Taten des Herrn erinnern. Alles, was der Herr tun wird, steht im Zusammenhang mit dem, was er bereits in unserem Leben getan hat.
Da spracht ihr zu mir: »Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!«, obwohl doch der Herr, euer Gott, euer König ist: Als sie begannen, unter dem König zu leben, erinnerte Samuel das Volk an ihr ungehorsames Verlangen nach einem König. Der Herr war ein guter König für Israel, aber der Wunsch nach einem menschlichen König hatte fleischliche Gründe.
2. Wenn ihr den Herrn fürchtet: Israel muss sich entscheiden
1. Samuel 12, 13-15
1. Samuel 12, 13-15 Und nun, seht, da ist euer König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; denn siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt! Wenn ihr nur den HERRN fürchtet und ihm dient und seiner Stimme gehorcht und gegen den Befehl des HERRN nicht widerspenstig seid, und wenn nur ihr und euer König, der über euch herrscht, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt! Wenn ihr aber der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern gegen den Befehl des HERRN widerspenstig seid, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter!
Da ist euer König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt: Samuel hatte wahrscheinlich das Gefühl: „Hier ist der König, den ihr euch gewünscht habt. Ihr werdet feststellen, dass er nicht ganz der König ist, den ihr braucht, aber er ist der König, den ihr haben wolltet.“
Wenn ihr nur den Herrn fürchtet und ihm dient und seiner Stimme gehorcht: Samuel lässt Israel eine wichtige Entscheidung treffen. Ihr Wunsch nach einem König entsprang ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit, doch Gott gab ihnen einen. Wenn sie trotzdem den Herrn fürchten und ihm dienen würden, könnte Gott sie immer noch segnen.
Eine falsche Abzweigung warf sie nicht für immer aus Gottes Plan heraus. Israel hätte niemals einen menschlichen König begehren sollen. Aber jetzt hatten sie einen, und Samuel rief sie einfach dazu auf, dem Herrn an der Stelle zu dienen, an der sie sich jetzt befanden.
Und gegen den Befehl des Herrn widerspenstig seid … dann wird die Hand des Herrn gegen euch sein: Samuel stellte Israel vor die Wahl. Sie sind falsch abgebogen, doch Gott hat sie an eine Weggabelung gestellt. Auf der einen Seite steht die Unterwerfung unter Gott und der Gehorsam, auf der anderen Seite die Rebellion und der Ungehorsam. Wenn sie den falschen Weg wählten, konnten sie darauf vertrauen, dass Gott sie nicht segnen wird.
Wie es gegen eure Väter war: Jede einzelne Generation ist versucht, sich für eine große Ausnahme zu halten. Sie wissen von den gerechten Taten des Herrn in früheren Generationen, aber irgendwie haben sie das Gefühl, dass sie eine Ausnahme sind, wenn es um Gottes Züchtigung oder Gericht geht. Samuel erinnerte Israel daran, dass sie sich nicht von ihren Vätern unterschieden, und dass Gott mit ihnen nicht anders umgehen würde als mit ihren Vätern.
3. Gott bestätigt Samuels Aussage mit einem Zeichen
1. Samuel 12, 16-18
1. Samuel 12, 16-18 Jetzt aber tretet herzu und seht, was für eine große Sache der HERR vor euren Augen tun wird! Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den HERRN anrufen, dass er es donnern und regnen lässt, damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des HERRN begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt! Da rief Samuel den HERRN an, und der HERR ließ es donnern und regnen an jenem Tag. Da fürchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel sehr.
Seht, was für eine große Sache der Herr vor euren Augen tun wird: Samuel wird beten und Gott bitten, ein Zeichen zu senden, um sein Wort zu bestätigen. Das ist ein Zugeständnis an die bösen Herzen des Volkes, denn Samuel wusste, dass nur ein Zeichen von Gott sie beeindrucken wird.
Damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des Herrn begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt: Warum sollten Samuel und der Herr mit ein solch dramatisches Zeichen bis jetzt warten? Warum haben sie es nicht getan, als Israel zum ersten Mal um einen König bat, damit sie ihre Sünde erkennen und ihre Bitte einen König zu bekommen, zurücknehmen?
Weil Gott einen guten Grund hatte, dass zuvor der ‚König des Volkes‘, Saul, kommen sollte.
Wenn es in den ersten Tagen von Sauls Herrschaft geschehen wäre, hätte das Volk ihn genauso schnell und genauso falsch verstoßen, wie sie ihn gefordert haben. Jetzt, da seine Herrschaft durch den Sieg in 1. Samuel 11 bestätigt und vom Volk akzeptiert wurde, können sie direkter mit ihrer Sünde konfrontiert werden.
Samuel hätte beschuldigt werden können, das Volk aus einem persönlichen Gefühl der Verletzung heraus zu tadeln. Indem er bis jetzt wartete, wusste jeder, dass Samuel nicht sagte: „ Beseitige Saul, damit ich die Nation wieder anführen kann.“
Nun freute sich Israel sehr (1. Samuel 11, 15). Sie waren über ihren neuen König, vielleicht ein wenig zu begeistert und Samuel möchte, dass sie eine geistlichere Perspektive haben.
Der Herr ließ es donnern und regnen an jenem Tag: Donner und Regen waren während der Weizenernte ungewöhnlich. Dies war ein bemerkenswertes Zeichen von Gott.
Weil es die Weizenernte war, zeigte das Zeichen nicht nur Gottes Macht, sondern auch sein Gericht. Starker Regen während der Ernte konnte ihre gesamte Ernte zerstören. Das Zeichen war eine Warnung. „In diesem Teil der Welt kommt ‚Regen in der Erntezeit … nicht nur ungelegen (Spr 26, 1), er kommt so unerwartet, dass er leicht als Zeichen göttlichen Missfallens gedeutet werden könnte.“ (Youngblood)
Da fürchtete das ganze Volk den Herrn und Samuel sehr: Das Ergebnis war gut, aber es zeigte etwas Schwaches und Fleischliches in den Herzen des Volkes. Wussten sie vorher nicht, dass Gott so mächtig war? Vielleicht war ihr Wissen nur eine rein intellektuelle Erkenntnis. Sie hätten die Macht und Majestät und Souveränität Gottes in ihren Herzen vorher erkennen können, und dann wäre es unnötig gewesen, ein Zeichen zu geben, damit das Volk den Herrn und Samuel sehr fürchtete.
Ich will den Herrn anrufen, und er wird den Donner senden … So rief Samuel den Herrn an: Dies ist ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft des Gebets. Samuel ist in der Bibel als Mann bekannt dessen Gebet großen Einfluss hatte (Psalm 99, 6, Jeremia 15, 1).
4. Israel erkennt, dass ein Fehler war, sich einen König zu wünschen
1. Samuel 12, 19
1. Samuel 12, 19 Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte den HERRN, deinen Gott, für deine Knechte, damit wir nicht sterben; denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten!
Bitte den Herrn, deinen Gott, für deine Knechte: Samuel hatte gerade bewiesen, dass er ein Mann war, dessen Gebete etwas bewegten, und Israel wusste nun, wie sehr es Gebet brauchten. Es war daher sinnvoll, Samuel zu bitten, für sie zu beten!
Denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten: Schließlich sah Israel ein, dass es eine Sünde war, einen König haben zu wollen. Sie erkannten es zu spät; wenn sie es nur schon in 1. Samuel 8 begriffen hätten, als Samuel sie zum ersten Mal warnte! Jetzt haben sie einen König am Hals, aber Gott kann es immer noch zum Guten wenden, wenn Israel umkehrt und den Herrn sucht.
5. Samuel fordert Israel auf, jetzt mit Gott den richtigen Weg einzuschlagen
1. Samuel 12, 20-25
1. Samuel 12, 20-25 Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des HERRN ab, sondern dient dem HERRN von ganzem Herzen! Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig. Der HERR aber wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen, denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren! So fürchtet nun den HERRN und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat! Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden!
Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des Herrn ab, sondern dient dem Herrn von ganzem Herzen: Samuel wollte die Sünde Israels nicht verharmlosen. Dennoch wollte er nicht, dass sie bei der Sünde der Vergangenheit verweilen, sondern dass sie heute mit dem Herrn weitergehen.
Die im Original englischsprachige ‚Living Bible‘-Übersetzung drückt den Gedanken gut aus: Achtet jetzt darauf, dass ihr den Herrn mit echter Begeisterung anbetet und ihm in keiner Weise den Rücken kehret. Wir können am Gestern nichts ändern, und im Hier und Jetzt können wir Gott nicht morgen dienen. Alles, was wir in diesem Augenblick tun können ist, uns nicht von der Nachfolge des Herrn abzuwenden, sondern dem Herrn von ganzem Herzen zu dienen. Satan liebt es, wenn wir in der Vergangenheit oder in der Zukunft leben, wenn wir alles tun, außer dem Herrn mit allem, was wir jetzt haben, zu dienen.
Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig: Samuel wollte Israel wissen lassen, dass es ihnen einfach nichts nützt, den Herrn abzulehnen und sich von ihm abzuwenden. Wenn sie Gott nicht aus geistlichen Gründen dienen wollten, dann sollten sie es einfach tun, um Erfolg zu haben, weil nichts anderes Nutzen oder Errettung bringen kann.
Der Herr aber wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen, denn es hat dem Herrn gefallen, euch zu seinem Volk zu machen: Samuel wollte Israel wissen lassen, dass Gott sie liebt. Trotz der Sünde ihrer Vergangenheit konnten sie dem Herrn weiterhin dienen, und seinen Segen erfahren, weil Gott sie liebt. Seine Gunst gegenüber Israel wurde nicht dadurch ausgelöst, dass sie Gutes taten, oder versprachen Gutes zu tun. Sondern um seines großen Namens willen, weil es dem Herrn gefiel, es zu tun. Die Gründe lagen in ihm, nicht in Israel.
Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem Herrn zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten: Samuel wusste, dass das Beste, was er für Israel tun konnte, war, für sie zu beten. Seine Worte würden nichts bewirken, wenn der Herr nicht an ihren Herzen arbeitete, und der beste Weg, das Werk des Herrn an ihren Herzen zu fördern, war durch Gebet.
Samuel könnte sich verletzt gefühlt haben, weil das Volk ihn und den Herrn als Leiter über das Volk ablehnte. Er hätte verbittert über das Volk sein und sich weigern können, für sie zu beten. Aber dafür war Samuel viel zu gottesfürchtig.
Viele würden sagen: „Ich verspreche, ich werde anfangen, für dich zu beten.“ Für Samuel war es kein Problem, mit dem Beten anzufangen, denn er betete ja schon. Für ihn war das Problem, dass er aufhörte zu beten. „Samuel war so fest in der Gewohnheit verwurzelt, für das Volk zu beten, dass er bei dem Gedanken, seine Fürbitte zu beenden, scheinbar zusammenzuckt.“ (Spurgeon)
Diese Aussage Samuels macht deutlich: Es ist eine Sünde damit aufzuhören als Leiter des Volkes Gottes für sie zu beten. Es ist die wichtigste seiner Pflichten als Leiter. Wenn es schon eine Sünde ist, mit dem Beten aufzuhören, wie viel schlimmer muss es dann sein, nicht einmal damit anzufangen!
Der Segen des unaufhörlichen Gebets ist nicht allein das Eigentum des Predigers oder Leiters. Alle können daran teilhaben. „Vielleicht wirst du nie predigen, aber du kannst beten. Wenn du die Kanzel nicht besteigen kannst, kannst du dich vor dem Gnadensitz verbeugen und ein ebenso großer Segen sein.“ (Spurgeon)
Und euch den guten und richtigen Weg zu lehren: Samuel würde beten, aber er würde nicht nur beten. Es gab immer noch einen Platz für ihn als Lehrer, und Samuel würde auch diese Rolle treu erfüllen.
„Der eine sagt: Ob ein Geistlicher durch sein Gebet oder durch seine Predigt anderen mehr Gutes tut, will ich nicht entscheiden; aber er wird gewiss durch sein Gebet mehr Trost für sich selbst ernten.“ (Trapp)
Samuel möchte, dass das Volk Israel weiß, dass er, auch wenn er zurücktritt und Saul als Anführer hervortreten lässt, Israel nicht im Stich lassen wird. Er wird sie weiterhin leiten und ihnen dienen, aber mehr auf eine geistliche Weise durch Gebet und Lehre.
So fürchtet nun den Herrn … denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat: All unser Dienst, all unser Gehorsam, all unsere Liebe zu Gott sollte in diesen Zusammenhang gelebt werden. Wir tun es wegen der großen Dinge, die er für uns getan hat. Wir dienen Gott nicht, um ihn zu überreden, große Dinge für uns zu tun. Er hat die großen Dinge getan und bittet uns, sie durch den Glauben zu empfangen. Dann dienen wir ihm wegen der großen Dinge, die er für uns getan hat.
Wir können in unserem christlichen Leben nur dann die richtige Perspektive behalten, wenn wir uns darauf konzentrieren, welche großartigen Dinge er für uns getan hat. Wenn wir diese Perspektive verlieren, wird alles verzerrt. Viele Menschen neigen dazu, ihre Probleme größer zu sehen, als sie sind, und verlieren aus den Augen, welche großartigen Dinge er für sie getan hat.
Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden: Diese Warnung wurde das traurige Vermächtnis Israels, als sie erobert und aus ihrem Heimatland in die Gefangenschaft geführt wurden.
„Nie wurde ein Volk umfassender gewarnt, und nie hat ein Volk weniger von der Warnung profitiert.“ (Clarke)
1. Samuel 12 – Samuels Rede bei Sauls Krönung
A. Ein Zeugnis für Samuels Integrität
1. Samuel spricht über die Zeit seiner Führungsrolle in Israel
1. Samuel 12, 1-3
1. Samuel 12, 1-3
Samuel aber sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt. Und nun siehe, da geht euer König vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden; und siehe, meine Söhne sind bei euch. Ich aber bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis zu diesem Tag. Hier bin ich! Legt Zeugnis ab gegen mich vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten: Wessen Ochsen habe ich genommen? Oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich übervorteilt? Wen habe ich misshandelt? Von wessen Hand habe ich Bestechungsgeld genommen, dass ich ihm zuliebe ein Auge zudrückte? So will ich es euch erstatten!
2. Israel bestätigt die tadellose Leitung von Samuel
1. Samuel 12, 4-5
1. Samuel 12, 4-5
Sie sprachen: Du hast uns nie übervorteilt, noch uns unterdrückt, noch von jemandes Hand irgendetwas genommen! Er sprach: Der HERR ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist Zeuge am heutigen Tag, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge!
B. Samuel fordert Israel auf – auch als Untertanen ihres neuen Königs – Gott weiterhin zu dienen
1. Samuel gibt eine kurze Geschichtsstunde
1. Samuel 12, 6-12
1. Samuel 12, 6-12
Und Samuel sprach zum Volk: Der HERR ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus dem Land Ägypten geführt hat! So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem HERRN wegen aller gerechten Taten des HERRN, die er an euch und an euren Vätern getan hat! Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrien eure Väter zum HERRN. Und der HERR sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten und ließen sie an diesem Ort wohnen. Aber sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, und er verkaufte sie unter die Hand Siseras, des Heerführers von Hazor, und unter die Hand der Philister und unter die Hand des Königs von Moab; die kämpften gegen sie. Sie aber schrien zum HERRN und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir den HERRN verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben; nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! Da sandte der HERR Jerub-Baal und Bedan und Jephtah und Samuel und errettete euch aus den Händen eurer Feinde ringsum und ließ euch sicher wohnen. Als ihr aber saht, dass Nahas, der König der Ammoniter, gegen euch heranzog, da spracht ihr zu mir: »Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!«, obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist.
2. Wenn ihr den Herrn fürchtet: Israel muss sich entscheiden
1. Samuel 12, 13-15
1. Samuel 12, 13-15
Und nun, seht, da ist euer König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; denn siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt! Wenn ihr nur den HERRN fürchtet und ihm dient und seiner Stimme gehorcht und gegen den Befehl des HERRN nicht widerspenstig seid, und wenn nur ihr und euer König, der über euch herrscht, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt! Wenn ihr aber der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern gegen den Befehl des HERRN widerspenstig seid, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter!
3. Gott bestätigt Samuels Aussage mit einem Zeichen
1. Samuel 12, 16-18
1. Samuel 12, 16-18
Jetzt aber tretet herzu und seht, was für eine große Sache der HERR vor euren Augen tun wird! Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den HERRN anrufen, dass er es donnern und regnen lässt, damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des HERRN begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt! Da rief Samuel den HERRN an, und der HERR ließ es donnern und regnen an jenem Tag. Da fürchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel sehr.
4. Israel erkennt, dass ein Fehler war, sich einen König zu wünschen
1. Samuel 12, 19
1. Samuel 12, 19
Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte den HERRN, deinen Gott, für deine Knechte, damit wir nicht sterben; denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten!
5. Samuel fordert Israel auf, jetzt mit Gott den richtigen Weg einzuschlagen
1. Samuel 12, 20-25
1. Samuel 12, 20-25
Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des HERRN ab, sondern dient dem HERRN von ganzem Herzen! Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig. Der HERR aber wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen, denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren! So fürchtet nun den HERRN und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat! Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden!
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.