Psalmen, die in dieser Zeit entstanden sein könnten: 8, 19, 23 und 29.
1. Gott befiehlt Samuel, hinzugehen und einen neuen König über Israel zu salben
1. Samuel 16, 1-3
1. Samuel 16, 1-3 Und der HERR sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen! Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern! Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde!
Bis wann trägst du noch Leid um Saul: Es gibt eine Zeit zum Trauern, aber es gibt auch eine Zeit, um weiterzumachen. Die Aufforderung: Fülle dein Horn mit Öl war für Samuel sicher aufregend. Ihm war klar, dass Gott wollte, dass er jemand anderen zum König über Israel salbt.
Gott wird niemals zulassen, dass sein Werk durch den Tod oder das Versagen eines Menschen beendet wird. Wenn es Gottes Werk ist, dann ist es größer als ein Mensch. Vielleicht war Samuel wegen der tragischen Rebellion Sauls vor Trauer gelähmt, aber für Gott galt das nicht.
Ich will dich zu Isai dem Bethlehemiter senden: Israels nächster König würde unter seinen Söhnen, den Söhnen Isais, gefunden werden. Isai war der Enkel von Rut und Boas (Rut 4, 17 + 22).
Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten: Wir können Samuels Angst durchaus nachvollziehen. Es besteht kein Zweifel, dass Saul dies als Verrat ansehen würde. Gleichzeitig zeigt Samuels Frage eine Art der Ängstlichkeit auf, die uns fast überrascht. Vielleicht war Samuels große Trauer über Sauls Verhalten der Grund dafür, dass sich Spuren von Angst und Unglauben in seinem Herz einnisten konnten. Dabei brauchte sich Samuel keine Sorgen zu machen, denn Gott hatte versprochen: Ich aber will dir zeigen, was du tun sollst.
Hat Gott Samuel gesagt, er solle lügen? Ganz und gar nicht. „Das war absolut richtig; Samuel brachte ein Opfer dar; und es scheint nicht, dass er das Werk, das Gott plante, hätte tun können, ohne dieses Opfer darzubringen und [dazu] die Ältesten des Volkes zusammenzurufen. Dieses Opfer sorgte dafür, dass die Söhne Isais zusammenkamen. Aber er [d.i. Samuel] sagte nicht, was der Grund seines Kommens war; hätte er es getan, hätte es Böses und nichts Gutes bewirkt.“ (Clarke)
Denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen: Jahre zuvor hatte Israel den Herrn als seinen König abgelehnt und wollte stattdessen einen menschlichen König. Gott gab ihnen mit Saul einen menschlichen König der ihrem eigenen Wunsch entsprach, aber Gott war immer noch auf dem Thron und krönte, wen er wollte, wie er wollte.
Es ist einfach eine Tatsache, dass Gott Israel regiert hat. Die Israeliten konnten seine Herrschaft anerkennen, sich ihr unterwerfen und die daraus erwachsenen Vorteile genießen. Oder sie konnten sich seiner Herrschaft über Israel widersetzen und unter den Folgen leiden. In Bezug auf Gottes endgültigen Sieg spielt es keine Rolle, wie meine Einstellung zu ihm ist. Er wird letztendlich siegen, und das ganz unabhängig von meiner Einstellung zu ihm. Der Herr ist Gott und König. Er wird immer triumphieren. Aber meine Einstellung spielt eine große Rolle, wenn es um mein ewiges Schicksal geht.
Wir brauchen uns nicht vor der Zukunft zu fürchten, wenn wir wissen, dass Gott selbst für Führungskräfte gesorgt hat. An unscheinbaren Orten beruft Gott Leiter für sein Volk. Er wird sie im Verborgenen halten, bis die richtige Zeit gekommen ist, dann wird er sie einsetzen.
Sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde: Der erste König von Israel wurde für das Volk gesalbt. Er war der „König aus dem Mittelmaß“, die Art von König, die das Volk wollte. Nun versagte der ‚Auserwählte des Volkes‘ und disqualifizierte sich selbst. ‚Jetzt‘, sagte der Herr, „ist es Zeit für einen König den du mir salbst.“ Gott wollte Israel den König zeigen, den er erwählt hatte.
2. Samuel kommt nach Bethlehem, um zu opfern
1. Samuel 16, 4-5
1. Samuel 16, 4-5 Und Samuel machte es so, wie es ihm der HERR gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden? Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein.
Und Samuel machte es so, wie es ihm der HERR gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem: Bethlehem war eine kleine Stadt, nicht sehr weit von Jerusalem entfernt. Es war die Heimat von Rut und Boas, von denen die Familie von Isai abstammte. Es war eine hügelige Getreideanbauregion mit vielen kleinen Getreidefeldern, die in die Hänge gehauen waren.
Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden: Wenn man bedenkt, was Samuel gerade mit Agag, dem König der Amalekiter getan hatte (1. Samuel 15, 33), ist es kein Wunder, dass die Ältesten von Bethlehem Angst hatten.
Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern: Es ging nicht darum, dass Isai und seine Söhne nur zusehen sollten, wie Samuel diese junge Kuh opferte. Sie sollten bei der Opferung zusehen und dann an einem großen feierlichen Mahl teilnehmen und das Fleisch des geopferten Tieres essen.
Wenn ein Tier geopfert wurde, um die Sünde zu sühnen, wurde nichts davon gegessen und alles wurde vor dem Herrn verbrannt. Aber wenn ein Tier als Friedensopfer, Gemeinschaftsopfer oder Weiheopfer dargebracht wurde, dann wurde ein Teil des Tieres vor dem Herrn verbrannt, und ein Teil davon wurde bei einem besonderen und feierlichen Mahl gegessen.
3. Gott erwählt keinen von Isais älteren Söhnen
1. Samuel 16, 6-10
1. Samuel 16, 6-10 Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiss ist [hier] vor dem HERRN sein Gesalbter! Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt! Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt! So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat diese nicht erwählt!
Gewiss ist [hier] vor dem Herrn sein Gesalbter: Als Samuel den ältesten Sohn Eliab ansah, dachte er: „Dieser Mann sieht wirklich aus wie ein König. Das muss derjenige sein, von dem Gott mir sagen wird, dass ich ihn salben soll. Das ist eine gute Wahl, Gott!“ Samuel sah einen großen, gutaussehenden jungen Mann, der so aussah, als würde er ein großer König und Anführer sein.
Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen: Samuel machte den Fehler, Eliab aufgrund seines Aussehens zu beurteilen. Das war derselbe Fehler, den Israel bei seinem ersten König gemacht hatte. Saul sah zwar gut aus, aber er hatte nicht das Herz, das ein König des Volkes Gottes haben sollte. Es spielte keine Rolle, wie gut Eliab aussah, denn Gott sagte: „Ich habe ihn verworfen.“
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an: Dies war sowohl eine Feststellung von Tatsachen als auch eine Ermahnung hin zu gottgefälligem Denken.
Erstens war es eine Feststellung von Tatsachen. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an. Selbst die wohlmeinendsten Menschen schauen auf das, was vor Augen ist. In diesem Moment war Samuel in diese Falle getappt. Wir müssen verstehen, dass wir nicht in das Herz eines anderen hineinschauen können und oft nur nach dem äußeren Erscheinungsbild urteilen. „Die Welt ist voll von Götzendienst, aber ich bezweifle, dass irgendein Götzendienst in größerem Ausmaß praktiziert wird als die Anbetung dessen, was vor Augen ist.“ (Blaikie)
Es war auch eine Ermahnung zu gottgefälligem Denken. Gott sagte zu Samuel: „Deine natürliche Neigung ist es, nur nach dem zu urteilen was vor Augen ist. Aber ich kann das Herz beurteilen, das du nicht sehen kannst. Schau also auf mich und sei nicht so schnell bereit, eine Person nur nach dem zu beurteilen was vor Augen ist.“ Samuel musste seine natürliche Neigung, nur nach dem zu beurteilen was vor Augen ist, erkennen. Gleichzeitig musste er lernen, ihr nicht nachzugeben. Er konnte den Herrn suchen und nach Gottes Herz und Verstand fragen, wenn er andere Menschen beurteilte.
Der Herr hat diese nicht erwählt: Gott sagte zu Samuel, dass er keinen der sieben Söhne Isais die an dem Fest teilnahmen, erwählt hatte. Es ging nicht darum, dass diese Söhne Isais schlechte Menschen waren, aber sie waren nicht Gottes Wahl. Gott hatte einen anderen Mann im Sinn, als Samuel oder Isai es erwartet hatten.
Eliab und die sieben ältesten Söhne Isais waren perfekte potenzielle Könige, was das Fleisch anbelangt. Aber Gott wollte keinen König nach dem Fleisch. Israel hatte bereits einen solchen König.
4. Samuel erkundigt sich nach einem abwesenden Sohn
1. Samuel 16, 11
1. Samuel 16, 11 Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist!
Sind das alle jungen Männer: Samuel hatte ein Problem. Gott sagte ihm über Isai: „Denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen“ (1. Samuel 16, 1). Doch hier waren die sieben Söhne Isais, und Gott wählte keinen von ihnen aus. Samuel wusste, dass Gottes Wort wahr war, also musste es einen weiteren Sohn Isais geben, der nicht beim Opferfest war.
Der Jüngste ist noch übrig: Dies zeigt das geringe Ansehen, das David in seiner eigenen Familie hatte. Erstens nennt ihn sein Vater nicht einmal bei seinem Namen. Zweitens wurde er nicht zum Opfermahl eingeladen. Drittens wurde er nur dazu gerufen, weil Samuel darauf bestand.
„David wurde von einem Vater so geringgeachtet, dass man es nicht einmal dann für nötig hielt, ihn in die Familie einzubeziehen, als der Prophet Gottes dazu aufforderte, ein Opfer zu bringen.“ (Redpath)
Wenn wir bedenken, dass David der jüngste von acht Söhnen war, sind wir über das geringe Ansehen, das er in seiner eigenen Familie hatte nicht überrascht. Es lag nicht daran, dass Davids Charakter mangelhaft oder sein Verhalten unwürdig waren, es lag einfach daran, dass er der jüngste von acht Söhnen war.
Gott wählt oft unscheinbare Menschen aus, um sein Werk zu tun. Auf diese Weise können alle sehen, dass das jeweilige Werk Gottes Werk und nicht die Leistung eines Menschen ist. Gott möchte so wirken, dass die Menschen seine Diener so sehen, wie sie Simson wahrgenommen haben: Sie wunderten sich über das Geheimnis seiner Stärke (Richter 16, 6).
„Vielleicht bist du nicht sehr gebildet oder in deinem Familienkreis nicht hoch angesehen; vielleicht wirst du von anderen wegen deines Glaubens an Christus verachtet. Vielleicht hast du von deinen Eltern nur wenig Liebe gespürt, so wie David es tat. Dann denke daran, dass gerade diejenigen, die von den Menschen verworfen werden, nicht selten vom Herrn besonders geliebt werden.“ (Redpath)
Und siehe, er hütet die Schafe: David wurde zu dieser großen Salbung gerufen, als er draußen war und die Schafe hütete. David tat einfach seine Arbeit und war in kleinen Dingen und in dem, was sein Vater ihm auftrug, treu.
Die Schafe zu hüten war die Aufgabe eines Dieners. Die Tatsache, dass David draußen war und die Schafe hütete, zeigt, dass die Familie Isais nicht besonders wohlhabend war, denn wenn sie wohlhabend gewesen wäre, würde ein Diener die Schafe hüten. Aber sie waren nicht reich genug, um Diener zu haben.
Das Hüten der Schafe bedeutete, dass man Zeit zum Nachdenken hatte. David verbrachte viel Zeit damit, auf die Schafe aufzupassen und die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung zu bewundern. Gott schuf in ihm ein Herz, um seine Herrlichkeit in der ganzen Schöpfung zu besingen (Psalm 19, 1-4 und Psalm 8 sind gute Beispiele dafür).
Das Hüten der Schafe erforderte ein besonderes Herz, eine besondere Sorgfalt. Es bedeutete, dass man wusste, dass Schafe die Fürsorge und Hilfe eines guten Hirten brauchen. In gewisser Weise lernte der Hirte selbst, dass er eine Art Schaf war und Gott sein Hirte. Während dieser Jahre bildete Gott in David ein Herz aus, das über den Herrn als seinen Hirten singen würde (wie in Psalm 23).
Die Schafe zu hüten bedeutete, dass man Gott inmitten von Gefahren vertrauen musste. David hatte mit Löwen, Bären und Wölfen zu kämpfen und die Schafe mussten beschützt werden. „Das Land um Bethlehem herum war kein friedliches Paradies, und der Berufsalltag eines Schafhirten war nicht das einfache Leben liebeskranker Junggesellen, von dem die Dichter träumen.“ (Blaikie)
Davids Jahre, in denen er die Schafe hütete, waren keine Wartezeit; sie waren eine Zeit der Vorbereitung. David war ein großer Mann und ein großer König über Israel, weil er nie sein Hirtenherz verlor. Psalm 78, 70-72 handelt von der Verbindung zwischen David, dem König, und David, dem Hirten: Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg. Als er den tragenden Schafen nachging, holte Er ihn, Dass er Jakob weiden sollte, sein Volk, und Israel, sein Erbe. Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit weiser Hand.
5. David wird erwählt und gesalbt
1. Samuel 16, 12-13
1. Samuel 16, 12-13 Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist’s! Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.
Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen: Die Beschreibung von Davids Äußerem sagt uns, dass er eine helle Hautfarbe hatte (das ist wahrscheinlich die Bedeutung von rötlich, und eine helle Hautfarbe wurde in dieser Kultur als attraktiv angesehen). Er hatte schöne Augen, die von Vitalität und Intelligenz sprechen. David war auch von gutem Aussehen.
David hatte eine angenehme Erscheinung, aber er sah nicht aus wie Saul, der wie ein Anführer und ein König aussah (1. Samuel 9, 2). David sah nett aus, aber man sah ihn nicht an und sagte: „Da ist ein geborener Führer. Da ist ein König.“ Das ist es, was die Leute sagten, als sie Saul ansahen. Als sie David ansahen, sagten sie: „Das ist ein gutaussehender Junge.“
Wir wissen nicht, wie alt David zu dieser Zeit war. Der antike jüdische Historiker Josephus sagt, dass David zehn Jahre alt war. Andere schätzen, dass er etwa fünfzehn Jahre alt war. Wir können davon ausgehen, dass er sich in dieser Altersspanne befand.
Und der Herr sprach: Auf, salbe ihn, denn der ist’s: Allem äußeren Anschein nach schienen Davids sieben Brüder das bessere Material zu sein, um daraus einen König zu machen. So unwahrscheinlich es auch schien, David war der, der’s ist.
David war ein Schafhirte, aber es gab viele Schafhirten. David war gutaussehend, aber das waren viele junge Männer auch. David war jung, aber es gab eine Menge junger Männer, die Gott hätte auswählen können. Was David besonders machte, beschrieb Gott in 1. Samuel 13, 14: „ Der HERR hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht; dem hat der HERR geboten, über sein Volk Fürst zu sein.“ Was David zu dem machte, von dem Gott sagte der ist’s, war, dass er ein Mann nach Gottes Herzen war.
Die Tatsache, dass Gott David ausgewählt hat zeigt, dass wir nicht unsere Jobs aufgeben und in den Vollzeitdienst gehen müssen, um Menschen nach Gottes Herzen zu sein. Wir müssen nicht berühmt oder prominent sein, um Menschen nach Gottes Herzen zu sein. Wir müssen nicht von anderen respektiert oder gar gemocht werden, um Menschen nach Gottes Herzen zu sein. Wir brauchen keinen Status, keinen Einfluss, keine Macht, keinen Respekt oder Anerkennung von Menschen oder große Verantwortung, um Menschen nach Gottes Herzen zu sein.
Woher hatte David dieses Herz? Offensichtlich aus der Zeit, die er mit dem Herrn verbracht hatte. Aber jemand hat ihn auf diesen Weg gebracht. David sagt nichts über seinen Vater, aber in den Psalmen bezieht er sich zweimal auf seine Mutter als Magd des Herrn (Psalm 86, 16 und 116, 16). Wahrscheinlich war es Davids gottesfürchtige Mutter, die ihr Herz, ihre Liebe und Hingabe an den Herrn in ihn einpflanzte und ihm ein Fundament gab, auf das er sein eigenes Leben mit dem Herrn aufbauen konnte. Wie bei Timotheus benutzte Gott die Mutter, um einen gottgefälligen Glauben in ihm zu verankern (2. Timotheus 1, 5).
Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern: Wenn wir uns vor Augen führen, wie David, Isai und Davids Brüder sich nach der Salbung verhielten, können wir davon ausgehen, dass nur Gott und Samuel genau wussten, was hier geschah.
Alle anderen dachten wahrscheinlich, dass Samuel David einfach aus einem unbekannten Grund ehrte. Wahrscheinlich wagte niemand auch nur daran zu denken, dass dies eine göttliche Salbung eines Königs war. Aber Gott wusste es, weil er schon lange in Davids Herz gearbeitet hatte. „Die öffentliche Salbung war das Ergebnis dessen, was lange vorher im Verborgenen zwischen David und Gott stattgefunden hatte.“ (Redpath)
Und der Geist des Herrn kam über David von dem Tag an und weiterhin: Die eigentliche Salbung geschah, als der Heilige Geist über David kam. Das Öl auf dem Kopf war nur ein sichtbares Zeichen für diese innere Realität.
Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama: Samuel gründete keine „Lasst uns David inthronisieren“-Partei, und er fing auch nicht an, Sauls Königtum zu untergraben und nach einem Weg zu suchen, David als König einzusetzen. Samuel warf einen Blick auf David und reagierte genauso, wie Gott es von ihm wollte: „Herr, ich weiß nicht, warum du diesen Jungen ausgewählt hast. Aber du wirst ihn auf den Thron setzen müssen. Ich kann es nicht tun.“
Gott hat es getan. Im 1. Samuel 16:13 wird der Name ‚David‘ zum ersten Mal im 1. Samuel erwähnt. Er wurde schon vorher prophetisch erwähnt (wie in 1. Samuel 13, 14 und 15, 28). Aber dies ist die erste Erwähnung seines Namens, der ‚Geliebter‘ bedeutet.
David wird zu einem der größten Männer der Bibel, der auf den Seiten der Schrift mehr als 1.000-mal erwähnt wird – häufiger als Abraham, als Mose, als jeder Mann im Neuen Testament. Es ist kein Zufall, dass Jesus nicht als ‚Sohn Abrahams‘ oder ‚Nachfolger von Mose‘ bekannt wurde, sondern als Sohn Davids (Matthäus 9, 27 und an mindestens einem Dutzend anderer Stellen).
„Von welcher Seite aus wir das Leben Davids auch betrachten, es ist bemerkenswert. Es mag sein, dass Abraham ihn im Glauben übertraf, Mose ihn in der Kraft der konzentrierten Gemeinschaft mit Gott, und Elia in der feurigen Kraft seiner Begeisterung. Aber keiner von ihnen war so vielseitig wie der vielfältig begabte Sohn Isais.“ (Meyer)
B. Sauls böser Geist
1. David kommt an Sauls Hof
1. Samuel 16, 14
1. Samuel 16, 14 Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist, von dem HERRN [gesandt], schreckte ihn.
Aber der Geist des Herrn wich von Saul: In 1. Samuel 16, 13 ruhte der Geist des Herrn von diesem Tag an auf David. Als der Heilige Geist auf David kam, kam ein böser Geist zu Saul und schreckte ihn.
Ein böser Geist von dem HERRN [gesandt], schreckte ihn: Wenn Gott wirklich nur gut ist, warum sandte er dann einen bösen Geist auf Saul? Es gibt zwei Arten, wie Gott etwas senden kann. Er kann etwas im aktiven oder im passiven Sinne senden. Aktiv: Gott veranlasst niemals etwas Böses oder führt es aus; er ist der Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel (Jakobus 1, 17). Passiv kann Gott seine schützende Hand zurückziehen und so das Böse zulassen, ohne selbst dessen Quelle zu sein.
Dies wird durch das deutlich, was mit Saul geschah. Zuerst wich der Geist des Herrn von Saul. Das bedeutete, dass Saul seinen geistlichen ‚Schutz‘ und seine Deckung verlor. Also war Satan mehr als bereit, einen bösen Geist zu schicken, um die Lücke in Saul zu füllen.
Deshalb ist die ständige Gegenwart des Heiligen Geistes für alle Christen ein solcher Trost. Wir müssen nicht befürchten, dass Gott den Heiligen Geist von uns nimmt (Römer 8, 9-11; 1. Korinther 6, 19-20).
Vom Herrn: Vielleicht war dies ein Urteil über Sauls vergangene Bosheit und Rebellion gegen die Führung des Heiligen Geistes. Dies könnte ein Beispiel dafür sein, dass Gott Saul seiner Sünde überlässt.
Es gab eine Zeit, in der Saul eindeutig den Geist des Herrn auf sich hatte (1. Samuel 10, 10). Da er stolz war und sich gegen Gott auflehnte, widersetzte Saul sich dem Heiligen Geist. Er sagte dem Heiligen Geist so oft ‚Nein‘ und ‚Geh weg‘, dass Gott Saul schließlich gab, was er wollte. Aber Saul begriff nie, welchen Preis er zahlen musste, als der Geist des Herrn von ihm wich. Saul dachte, er wäre freier, sein Ding zu machen, ohne dass der Geist des Herrn ihn ‚nervte‘. Er bemerkte nicht, dass er sich damit noch mehr in die Knechtschaft eines bösen Geistes begab, der ihn schreckte.
Selbst zu diesem Zeitpunkt konnte Saulus noch umkehren. Er war noch nicht über den Punkt der Umkehr und Wiederherstellung hinaus. Es lag an ihm, Gottes Zurechtweisung anzunehmen und mit einem weichen, reumütigen Herzen vor dem HERRN zu reagieren.
Ein böser Geist von dem HERRN [gesandt], schreckte ihn: Heute würde man wahrscheinlich sagen, dass Saul psychisch krank ist. Doch sein Problem war ein geistliches, nicht etwa ein mentales oder psychologisches.
Es gibt heute in psychiatrischen Kliniken viele Menschen, die eigentlich an geistlichen Problemen leiden. Es ist sicherlich falsch anzunehmen, dass alle psychischen Probleme geistlicher Natur sind, da es in dieser gefallenen Welt auch zu chemischen und physischen Störungen kommen kann. Dennoch gibt es sicherlich einige, die von einem bösen Geist befreit werden müssen und diese Hilfe in unserem modernen psychiatrischen System vielleicht nie finden.
2. Ein Lösungsvorschlag
1. Samuel 16, 15-17
1. Samuel 16, 15-17 Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken! Unser Herr sage doch deinen Knechten, die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht, damit er, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, mit seiner Hand spielt, damit es dir besser geht! Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringt ihn zu mir!
Siehe, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken: Das war für Sauls Knechte offensichtlich, aber für Saul offensichtlich nicht. Oft ist unser geistlicher Zustand für andere viel klarer zu sehen als für uns selbst.
Unser Herr sage doch deinen Knechten, die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht: Im Wesentlichen raten Sauls Diener ihm, das zu finden, was wir einen ‚Anbetungsleiter‘ nennen würden. Sie suchen einen Mann, der mit Hilfe von Musik die Liebe, den Frieden und die Kraft Gottes zu Saul bringen kann. König Saul musste in die Anbetung geführt werden, also war es wichtig, einen Mann zu suchen, der diese Aufgabe übernehmen konnte.
Gott schuf die Musik und verlieh ihr die Eigenschaft, Menschen sehr intensiv zu berühren. Musik kann in großem Maße zum Guten oder zum Bösen eingesetzt werden, weil sie so kraftvoll zu unserem Inneren spricht.
Damit es dir besser geht: In der Vergangenheit empfing Saul den Geist des Herrn in der Gegenwart von Musik (1. Samuel 10, 10). Vielleicht ist dies ein Versuch, an diese Erfahrung anzuknüpfen und sie wieder in ähnlicher Weise zu ermöglichen.
3. Ein Mann wird vorgeschlagen
1. Samuel 16, 18
1. Samuel 16, 18 Da antwortete einer der Burschen und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf, verständig in seiner Rede und schön; und der HERR ist mit ihm.
Ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen: Sauls Diener schlugen ihm vor, nach jemandem zu suchen; Saul befahl es, und dann fand einer von Sauls Dienern diesen Sohn Isais namens David.
Der das Saitenspiel versteht: David musste wissen, wie er Saul in der Anbetung leiten und ihm mit Musik dienen konnte. Die technische Qualität seiner Musik war wichtig. Nicht nur das Herz ist wichtig, sondern auch das technische Können.
Das bedeutet nicht, dass eine Person ein Virtuose sein muss, damit Gott sie gebrauchen kann. Aber es bedeutet, dass eine zu lässige, unbekümmerte, faule, „eigentlich haben wir es nicht nötig zu üben“-Haltung nicht geduldet werden kann. Jemand zu sein der das Saitenspiel versteht spiegelt die persönliche Einstellung im selben Maß wider wie die Fähigkeit.
Der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf: David brauchte den Charakter eines Kriegers, um Saul effektiv in der Anbetung anzuleiten und ihm mit der Musik zu dienen. Der Dienst der Anbetung ist ein ständiges Schlachtfeld. Es gibt rund um den Dienst der Anbetung oft Konflikte und Streitigkeiten, und wenn jemand nicht für den geistlichen Kampf ausgerüstet und bereit ist, wird er wahrscheinlich im Dienst der Anbetung geistlich und emotional ‚verletzt‘ werden und wahrscheinlich auch andere ‚verwunden‘.
So vieles von dem, was einen Menschen zu einem guten Musiker oder einem guten Künstler macht, steht im Gegensatz zum wahren Anbetungsdienst. Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und das Verlangen nach Rampenlicht, Beachtung und Aufmerksamkeit verhindern eine echte Anbetung.
Verständig in seiner Rede: David musste in der Lage sein, seine Worte mit Bedacht zu wählen, um Saul in der Anbetung zu führen oder ihm mit der Musik zu dienen. Gute Anbetungsarbeit erfordert eine Menge Diplomatie. Jeder hat eine Meinung zur Musik und eine Anregung. Effektive Lobpreisdiener wissen, wann sie auf der Bühne, im Team und in der Gemeinde sprechen und wann sie schweigen sollten.
Schön: David war ein gutaussehender junger Mann (1. Samuel 16, 12). Ein guter Anbetungsleiter muss kein Model sein, aber sein Aussehen ist wichtig. Sie müssen sich so präsentieren, dass sie unsichtbar sind. Wenn sie entweder so aufgetakelt oder so schäbig gekleidet sind, dass ihr Aussehen Aufmerksamkeit auf sich zieht, muss sich das ändern.
Der Herr ist mit ihm: Dies ist die wichtigste Eigenschaft. Alle anderen werden wachsen und sich entwickeln, aber es muss von jedem Anbetungsleitet gesagt werden, dass der Herr mit ihm ist. Das bedeutet, dass er von Gott berufen ist, sich Gott unterordnet und sich der Leitung unterordnet, die der Herr über ihn gestellt hat.
4. David betritt den Hof Sauls
1. Samuel 16, 19-23
1. Samuel 16, 19-23 Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir! Da nahm Isai einen Esel [beladen] mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David. So kam David zu Saul und diente ihm; und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger. Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen! Wenn nun der [böse] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir: Da dies geschah, nachdem Samuel David gesalbt hatte, bedeutet dies, dass David nach seiner Salbung einfach zu den Schafen zurückkehrte. Vielleicht verstand David die Bedeutung dessen, was Samuel tat, noch nicht. Oder wenn er es tat, verstand er, dass es Gottes Aufgabe war, ihn auf den Thron zu setzen. In der Zwischenzeit würde David einfach zu den Schafen zurückkehren.
Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir dienen, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen: David musste sich seinen Weg in den Palast oder in Sauls Gunst nicht erzwingen. Er erlaubte dem Herrn, die Türen für ihn zu öffnen. David musste sich nicht fragen: „Ist das vom Herrn oder ist das von mir?“, denn er ließ zu, dass der Herr ihm die Türen öffnete.
„Wundert euch nicht, dass David so plötzlich von einem armen, verächtlichen Hirten zu so großem Ansehen gelangte; denn das alles hat der Heilige Geist bewirkt, den er empfing, als er gesalbt wurde.“ (Poole)
Und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger: David war ein hervorragender junger Mann, der seinem Namen (‚Geliebter‘)) gerecht wurde. Saul fand sofort Gefallen an ihm und gab ihm die wichtige und vertrauenswürdige Position des Waffenträgers, seines wichtigsten Helfers im Kampf. Das Leben eines Soldaten hing oft vom Mut und der Treue seines Waffenträgers ab, und Saul wusste, dass David dieser Position würdig war.
Dies war eine wichtige Zeit in Davids Leben und eine Vorbereitung auf das, was Gott für ihn bereithielt. Zum ersten Mal lebte er an einem königlichen Hof und begann, die Sitten und Gebräuche zu lernen, die er kennen musste, um später ein guter König zu sein.
Wenn nun der [böse] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand: Eine Harfe ist eine Leier, die antike Version der Gitarre. Es ist keine der großen Harfen, die man in einem Orchester findet.
Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm: Gott gebrauchte David, um Saul zu dienen. David war glücklich, gebraucht zu werden. Was wie ein großartiges Arrangement aussah, würde nicht sehr lange großartig bleiben.
Gott war auf eine Weise am Werk, die niemand sehen konnte. Aus der heutigen Perspektive erscheint es uns klar, aber zu der Zeit wusste vielleicht nur Samuel, was genau vor sich ging. „Saul wurde ohne es zu wissen von dem Menschen abhängig, der dazu bestimmt war, sein Nachfolger zu werden.“ (Baldwin)
1. Samuel 16 – Gott erwählt David
A. David wird zum König gesalbt
Psalmen, die in dieser Zeit entstanden sein könnten: 8, 19, 23 und 29.
1. Gott befiehlt Samuel, hinzugehen und einen neuen König über Israel zu salben
1. Samuel 16, 1-3
1. Samuel 16, 1-3
Und der HERR sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen! Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern! Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde!
2. Samuel kommt nach Bethlehem, um zu opfern
1. Samuel 16, 4-5
1. Samuel 16, 4-5
Und Samuel machte es so, wie es ihm der HERR gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden? Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein.
3. Gott erwählt keinen von Isais älteren Söhnen
1. Samuel 16, 6-10
1. Samuel 16, 6-10
Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiss ist [hier] vor dem HERRN sein Gesalbter! Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt! Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt! So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat diese nicht erwählt!
4. Samuel erkundigt sich nach einem abwesenden Sohn
1. Samuel 16, 11
1. Samuel 16, 11
Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist!
5. David wird erwählt und gesalbt
1. Samuel 16, 12-13
1. Samuel 16, 12-13
Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist’s! Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.
B. Sauls böser Geist
1. David kommt an Sauls Hof
1. Samuel 16, 14
1. Samuel 16, 14
Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist, von dem HERRN [gesandt], schreckte ihn.
2. Ein Lösungsvorschlag
1. Samuel 16, 15-17
1. Samuel 16, 15-17
Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken! Unser Herr sage doch deinen Knechten, die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht, damit er, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, mit seiner Hand spielt, damit es dir besser geht! Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringt ihn zu mir!
3. Ein Mann wird vorgeschlagen
1. Samuel 16, 18
1. Samuel 16, 18
Da antwortete einer der Burschen und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf, verständig in seiner Rede und schön; und der HERR ist mit ihm.
4. David betritt den Hof Sauls
1. Samuel 16, 19-23
1. Samuel 16, 19-23
Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir! Da nahm Isai einen Esel [beladen] mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David. So kam David zu Saul und diente ihm; und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger. Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen! Wenn nun der [böse] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.