1. Saul plant die Ermordung Davids und versucht, Jonathan und seine Diener dafür zu gewinnen
1. Samuel 19, 1a
1. Samuel 19, 1a Saul aber redete zu seinem Sohn Jonathan und zu allen seinen Knechten, dass sie David töten sollten.
Zu seinem Sohn Jonathan: Saul brachte Jonathan in eine schwierige Lage. Jonathan liebte David, und Gott schuf ein wunderbares Band der Freundschaft zwischen ihnen, das durch einen Bund besiegelt wurde (1. Samuel 18, 1-4). Jonathan wusste, dass David dazu bestimmt war, der nächste König Israels zu werden, auch wenn Jonathan offiziell der Kronprinz war. Gleichzeitig befahl ihm sein Vater und König, David zu töten.
Und zu allen seinen Knechten: Saul brachte seine Knechte in eine schwierige Lage. Er gefiel dem ganzen Volk (1. Samuel 18, 5), und doch wird ihnen von ihrem König befohlen, David zu töten.
Dass sie David töten sollten: Saul brachte David in eine schwierige Lage. Wem kann er vertrauen? Selbst wenn er Jonathan vertraute, wusste er doch ganz genau, dass es mindestens einen ehrgeizigen Mann in Sauls Stab gab, der alles tun würde, was Saul sagt, ohne sich darum zu kümmern, was richtig und was falsch war.
2. Jonathan warnt David aus Loyalität zu ihm
1. Samuel 19, 1b-3
1. Samuel 19, 1b-3 Aber Jonathan, Sauls Sohn, hatte großes Wohlgefallen an David. Darum berichtete Jonathan dies dem David und sprach: Mein Vater Saul trachtet danach, dich zu töten! So nimm dich nun morgen in Acht und bleibe verborgen und verstecke dich! Ich aber will hinausgehen und neben meinem Vater auf dem Feld stehen, wo du bist; und ich will mit meinem Vater deinetwegen reden, und was ich sehe, das will ich dir berichten!
Aber Jonathan, Sauls Sohn, hattegroßes Wohlgefallen an David: Zweifellos kritisierten Saul und viele seiner Mitarbeiter David. Sie suchten nach allem, was sie gegen ihn vorbringen konnten, und wenn sie nichts finden konnten, erfanden sie etwas. Jonathan hat sich das angehört, aber es veränderte seine Meinung über David nicht. Er hatte immer noch großes Wohlgefallen an David.
Darum berichtete Jonathan dies dem David: Das machte Saul wütend, aber Jonathan wusste, dass er richtig gehandelt hatte. Er durfte David nicht töten, weil sein Vater und König ihm befahl, etwas zu tun, was eindeutig im Widerspruch zu dem stand, was Gott sagte. Jonathan wusste, dass in der Bibel stand: Du sollst nicht töten (2. Mose 20, 13). Die Bibel war eindeutig, und Saul sagte nachweislich, dass sie David töten sollten (1. Samuel 19, 1).
Wir stehen in vielen verschiedenen Bereichen unter der Autorität Gottes und sind aufgefordert, uns seiner Herrschaft zu unterwerfen. In der Bibel heißt es, dass sich Kinder ihren Eltern, Bürger ihrer Regierung, Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern, Christen ihrer Kirchenleitung und Ehefrauen ihren Ehemännern unterwerfen sollen. Aber in all diesen Beziehungen werden wir nie von der Sünde freigesprochen, wenn wir einer Autoritätsperson gehorcht haben, die uns befohlen hat zu sündigen. Hier wäre es falsch, wenn Jonathan seinem Vater gehorchen und David töten würde.
In diesem Falle könnte Jonathan sagen, was die Apostel sagten, als man ihnen sagte, sie sollten aufhören, das Evangelium zu predigen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apostelgeschichte 5, 29). Aber Jonathan hatte auch das Herz der Apostel in Apostelgeschichte 5; sie wurden heftig geschlagen und waren bereit, für das zu leiden, was in Gottes Augen richtig war, und freuten sich, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen (Apostelgeschichte 5, 40-41). Jonathan war bereit, seine Schläge einzustecken, weil er Gott gehorchte, und er jammerte nicht darüber.
Mein Vater Saul trachtet danach, dich zu töten! So nimm dich nun morgen in Acht und bleibe verborgen und verstecke dich: Jonathan tat mehr, als sich zu weigern, Saul zu helfen. Er half David. Jonathan hätte sagen können: „Schau, ich will nichts damit zu tun haben. Ich werde meinem Vater nicht helfen, etwas zu tun, von dem ich weiß, dass es falsch ist. Aber ich werde auch nicht versuchen, es zu verhindern. Ich werde mich einfach neutral verhalten und Gott die Sache regeln lassen.“ Aber das war nicht Jonatans Einstellung.
3. Jonathan hält zu David und spricht mit Saul
1. Samuel 19, 4-5
1. Samuel 19, 4-5 Und Jonathan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht David; denn er hat keine Sünde gegen dich getan, und seine Taten sind dir sehr nützlich. Denn er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der HERR hat ganz Israel eine große Rettung bereitet. Das hast du gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest?
Und Jonathan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul: Jonathan half David nicht nur heimlich indem er ihn mit Informationen versorgte, er redete auch Gutes über David zu seinem Vater Saul. Jonathan ließ Saul wissen: „Vater, du hast eine bestimmte Meinung über David. Aber ich teile diese Meinung nicht. Ich liebe und unterstütze David. Das solltest du auch tun.“ Es erforderte viel Mut von Jonathan das Richtige zu tun.
„Jonathan redete Gutes über David, was er nicht tun konnte ohne sich selbst zu gefährden. Hiermit erfüllte er die Pflicht eines wahren Freundes und eines tapferen Mannes.“ (Poole)
Der König versündige sich nicht an seinem Knecht David: Jonathan war mutig genug, seinem Vater zu sagen, dass dieser sich mit seinem Zorn und seine Eifersucht an David versündige, und ihm zu sagen: „Er hat keine Sünde gegen dich getan.“ Saul hatte das Gefühl, dass David in irgendeiner Weise gegen ihn gesündigt hatte, und er fühlte sich in im Recht. Jonathan sagte, was nötig war, um die ganze Sache richtigzustellen.
Denn er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der Herr hat ganz Israel eine große Rettung bereitet: Jonathan erinnerte Saul an diese Ereignisse, weil Saul sie so interpretierte, dass sein eifersüchtiger Wunsch, David zu ermorden, gerechtfertigt war.
Saul wusste, dass David den Philister erschlagen hatte, aber er konnte nicht glauben, dass David es aus einem guten Grund getan hatte. Er dachte: „David hat es nur getan, um berühmt zu werden und um meinen Thron zu übernehmen. Er ist ein habgieriger Verräter. Ich bin berechtigt, ihn zu töten, denn ich muss ihn töten, bevor er mich tötet.“
Jonathan versuchte, Saul in die Realität zurückzubringen. Er erinnerte seinen Vater: „Das hast du gesehen und dich darüber gefreut.“ Es war, als ob Jonathan sagte: „Als David damals Mal Goliath tötete, hast du dich genauso gefreut wie alle anderen. Jetzt hat Satan deinen Geist mit Neid und Eifersucht gefüllt. Denk wieder so, wie du früher gedacht hast.“
Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest: In Sauls Augen gab es einen Grund. In Sauls Augen war David nicht unschuldig. Aber die Wahrheit war, dass David unschuldig war und es keine Ursache gab, ihn zu töten. Jonathan holt Saul zurück in die Realität.
4. Die Versöhnung von Saul und David
1. Samuel 19, 6-7
1. Samuel 19, 6-7 Da hörte Saul auf die Stimme Jonathans, und Saul schwor: So wahr der HERR lebt, er soll nicht sterben! Da rief Jonathan den David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war wieder vor ihm wie zuvor.
Da hörte Saul auf die Stimme Jonathans: Das erforderte echte Demut von Saul. Es war einfach zu sagen: „Ich bin der König und ich habe Recht. Es ist mir egal, was du sagst.“ Aber in diesem Fall hörte Saul auf die Stimme Jonathans.
Saul schwor: So wahr der Herr lebt, er soll nicht sterben: Das zeigt, dass der Herr das Herz Sauls wirklich berührt hatte. Gott benutzte Jonathan, aber es war nicht das Werk von Jonathan. Es war das Werk des Herrn, und Saul erkannte dies, indem er diesen Schwur leistete.
Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war wieder vor ihm wie zuvor: Es scheint alles geklappt zu haben. Der Befehl, David zu töten, wird zurückgenommen. Saul und David sind wieder beieinander, so wie in früheren Tagen.
5. David entgeht einem weiteren Anschlag auf sein Leben
1. Samuel 19, 8-10
1. Samuel 19, 8-10 Es brach aber wieder ein Krieg aus, und David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen. Und der böse Geist vom HERRN kam über Saul, als er in seinem Haus saß und den Speer in seiner Hand hatte; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. Und Saul versuchte, David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich Saul aus, und er stieß den Speer in die Wand. Und David floh und entkam in jener Nacht.
Es brach aber wieder ein Krieg aus: In diesem Zusammenhang ist von einem weiteren Krieg zwischen Israel und den Philistern die Rede, aber es war auch geistlich gesehen wahr. Am Ende von 1. Samuel 19, 7 gab es im geistlichen Krieg zwischen David und Saul einen Waffenstillstand. Aber immer, wenn wir uns im geistlichen Krieg in einer Zeit des Waffenstillstands befinden, wissen wir, dass die Schlacht schon bald wieder beginnen wird. Über unser Leben kann man immer sagen: „Es brach aber wieder ein Krieg aus.“
David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen: Geistlich gesehen sind das die Vorboten eines aufziehenden Sturms. Zuvor war es Davids Erfolg, der Sauls Eifersucht erregte. Wenn David wieder erfolgreich war, würde Saul sicherlich wieder eifersüchtig werden.
Und der böse Geist vom Herrn kam über Saul: Die bösen Geister waren jederzeit bereit, Saul dort anzugreifen, wo er am verwundbarsten war. Der Angriff war bereits im Gange.
Als er in seinem Haus saß und den Speer in seiner Hand hatte: Saul befindet sich in einer schlechten Verfassung. Er wird versucht und geistlich angegriffen, und nun hat er sich selbst in eine Situation gebracht, in der er möglicherweise sündigt. David spielte mit der Hand auf den Saiten, aber Saul kannte sich mit Speeren besser aus als mit Lobgesang.
Und Saul versuchte, David mit dem Speer an die Wand zu spießen: Saul ließ sich von seinem Sinneswandel abbringen und brach seinen Schwur, David nicht zu töten. All das wurde genauso einfach weggeworfen, wie der Speer. Aber es geschah nicht ‚einfach so‘. Saul war nicht darauf vorbereitet, mit Versuchungen und geistlichen Angriffen umzugehen, und die Gelegenheit zu sündigen war zum Greifen nahe. Die meisten von uns werden unter diesen Umständen stolpern.
Er aber wich Saul aus, und er stieß den Speer in die Wand: David war weg, aber der Speer blieb. Die Sache, die Saul nicht brauchte – der Speer – war noch da. Die Sache, die Saul wirklich brauchte – David – war weg. Saul hat in beiden Fällen verloren.
Und David floh und entkam in jener Nacht.: David kehrte nie wieder in den Palast zurück, bis er – etwa 20 Jahre später – König von Israel wurde! Von nun an bis zu dem Tag, an dem Saul stirbt, lebt David als Flüchtling.
B. David flieht vor Saul
1. David entkommt mit Hilfe seiner Frau Michal
1. Samuel 19, 11-12
1. Samuel 19, 11-12 Da sandte Saul Boten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Michal aber, seine Frau, berichtete es David und sprach: Wenn du diese Nacht nicht deine Seele rettest, so wirst du morgen umgebracht! Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter, und er ging davon, floh und entkam.
Da sandte Saul Boten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten: Zuvor hatte Saul geschworen: „So wahr der Herr lebt, er soll nicht sterben.“ (1. Samuel 19, 6). Jetzt bricht Saul zum zweiten Mal seinen Schwur.
Michal aber, seine Frau, berichtete es David: Sie hat die Situation bereinigt. Michal war die Tochter von Saul, also war dies für Michal ein Loyalitätskonflikt. Sollte sie im Interesse ihres Vaters oder im Interesse ihres Mannes handeln? Hier traf sie die richtige Wahl und unterstützte ihren Mann, David.
Michal folgt dem was im 1. Mose 2, 24 steht: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. Obwohl die Passage im ersten Buch Mose speziell vom Ehemann spricht, drückt sie ein Prinzip aus, das in einer Ehe für beide Partner gilt: nämlich, dass die früheren familiären Bindungen und Verpflichtungen hinter der Verbundenheit und Verpflichtung gegenüber der neuen Familie verschwinden.
Und sprach: Michal half, indem sie David warnte. Sie sah vielleicht die ‚Auftragskiller‘ kommen, bevor er es tat, und sie kannte auch den Charakter ihres Vaters besser, als David es tat. Michal war wahrscheinlich weniger überrascht als David, als dieser feststellte, dass Saul ‚Auftragskiller‘ auf ihn angesetzt hatte.
David tat gut daran, diese Warnung von seiner Frau anzunehmen. Manchmal sind Männer so verbohrt und hartherzig, dass sie nicht hören, wie Gott sie durch ihre Frauen warnen möchte. Wenn David diese Warnung ignoriert hätte, weil er die Quelle nicht mochte, wäre er vielleicht tot gewesen.
Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter: Als David sich entschied, wie er vorgehen wollte, stand sie ihm zur Seite und half ihm bei der praktischen Umsetzung. Michals Hilfe war erfolgreich, denn David floh und entkam.
In dieser Nacht, als Männer sein Haus bewachten und David entkam, schrieb er ein Lied für den Herrn, das in Psalm 59 zu finden ist. In der Einleitung dieses Psalms heißt es, als Saul das Haus bewachen ließ, um ihn zu töten. In einer Zeit, in der Gefahr drohte, konnte David dem Herrn singen.
2. Michal täuscht die Männer, die gekommen sind, um David zu töten
1. Samuel 19, 13-17
1. Samuel 19, 13-17 Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn auf das Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaaren an sein Kopfende und deckte ihn mit Kleidern zu. Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank! Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn samt dem Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte! Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Teraphim im Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren an seinem Kopfende! Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind laufen lassen, dass er entkam? Michal sagte zu Saul: Er sprach zu mir: »Lass mich gehen oder ich töte dich!«
Und Michal nahm den Teraphim: Der Teraphim war eine Figur, die als Hausgötze oder als Fruchtbarkeits- und Glücksbringer verwendet wurde. Im alten Israel waren die Teraphim als Hilfe bei der Anbetung des wahren Gottes gedacht. Sie betrachteten die Teraphim nicht als andere Götter, sondern als Repräsentanten des Gottes Israels.
Offensichtlich hatte Gottes Volk kein Recht, einen solchen Teraphim zu besitzen oder zu benutzen. Wir können uns nicht vorstellen, dass dieser Teraphim, dieser Hausgötze, David gehörte; es zeigt also, dass Michal nicht die Art von Beziehung zu Gott hatte, die sie haben sollte. Diese schwache Beziehung zu Gott wird bei Michal im weiteren Verlauf der Geschichte von Davids Leben deutlich (2. Samuel 6, 16-23). „Wenn wir diese Berichte lesen, überraschen uns die charakterlichen Mängel die wir bei Michal feststellen, nicht.“ (Balikie)
Bringt ihn samt dem Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte: Das bedeutet, dass Saul nicht auf die Täuschung seiner Tochter hereingefallen ist. Dies macht auch etwas von dem tiefen Hass Sauls auf David deutlich, denn er wollte ihm den Todesstoß selbst versetzen.
Mein Feind: Dies sind die traurigsten Worte in diesem Abschnitt. Als Saul von David spricht, nennt er ihn meinen Feind. David war eigentlich Sauls Freund und David hat Saul mehr geholfen als so ziemlich jeder andere. David war nur deshalb der Feind von Saul, weil Saul ihn so sehen wollte.
C. David, der von Saul verfolgt wird, flieht nach Najot
1. David besucht Samuel in Rama
1. Samuel 19, 18
1. Samuel 19, 18 David aber floh und entkam; und er ging zu Samuel nach Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben in Najot.
Er ging zu Samuel nach Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte: Als David sich in einer schwierigen und verwirrenden Situation befand, tat er das Richtige. Er verbrachte Zeit mit einem gottesfürchtigen Mann. Wir können uns vorstellen, wie David dem Propheten sein Herz ausschüttet: „Samuel, du hast mich zum König gesalbt und schau, was passiert ist! Ich denke, es ist noch nicht an der Zeit, aber warum ist es so schwer? Will Gott, dass ich sterbe? Warum lässt der Herr das zu?“
Sie blieben in Najot: Das Wort Najot kommt von dem hebräischen Wort für Wohnsitz. Dies bezieht sich auf Samuels Haus (das vielleicht selbst den Titel ‚Najot‘ trug), oder es könnte ein Wahrzeichen oder ein bestimmter Ort in Rama gewesen sein. Wann immer Najot erwähnt wird, wird das Wort mit Rama in Verbindung gebracht.
2. Saul schickt Boten aus, um David gefangen zu nehmen, aber sie werden vom Heiligen Geist berührt und prophezeien in Gegenwart von Samuel und anderen Propheten
1. Samuel 19, 19-21
1. Samuel 19, 19-21 Es wurde aber dem Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot bei Rama! Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel, der an ihrer Spitze stand, da kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, sodass auch sie weissagten. Als dies Saul berichtet wurde, sandte er andere Boten: Die weissagten auch. Da sandte er noch ein drittes Mal Boten, und auch sie weissagten.
Da sandte Saul Boten, um David zu holen: Saul ist böse, aber hartnäckig. Wir bewundern nie die Arbeit des Teufels, aber mit Blick auf seine Arbeitsmoral können wir das tun.
Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel, der an ihrer Spitze stand: Als die Boten Sauls kamen, um David gefangen zu nehmen, kamen sie mitten in eine Lobpreistreffen. Samuel und seine ‚Schüler‘ (die Versammlung der Propheten) warteten auf den Herrn, beteten ihn an, sprachen mit dem Herrn und hörten von ihm.
Wenn es heißt, dass sie alle weissagten, bedeutet das nicht, dass sie alle die Zukunft vorhersagten. Das hebräische Wort beschreibt einfach, dass sie unter dem Einfluss des Heiligen Geistes sprechen. Sie haben wahrscheinlich alle spontan und inspiriert Gott gepriesen.
Da kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, sodass auch sie weissagten: Sie wurden von der Atmosphäre der Anbetung und Hingabe zu Gott erfasst, und der Geist Gottes kam auf sie.
Das war ein ungewöhnliches Werk des Heiligen Geistes – über Männer zu kommen, die nicht nach Gott suchten, die sich nicht danach sehnten, mit dem Geist erfüllt zu werden. Gott tat dies, um David zu schützen, und dies war seine Art, diejenigen zu ‚entwaffnen‘, die kamen, um David festzunehmen.
Das war auch die Warnung des Heiligen Geistes an diese Männer und an Saul. Es ist, als ob der Geist sagte: „Ich will nicht, dass David gefangen genommen wird. Ich schicke diese Männer mit leeren Händen nach Hause. Anstatt zu versuchen, David zu töten, solltet ihr versuchen, mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden.“
Als dies Saul berichtet wurde, sandte er andere Boten: Saul verstand die Botschaft nicht. Also sandte er andere Boten, aber dasselbe geschah wieder – die weissagten auch. Saul verstand die Botschaft immer noch nicht, also sandte er noch ein drittes Mal Boten aus, und auch sie weissagten. Drei Gruppen von Boten kamen zurück, und Gott sagte jedes Mal durch jeden von ihnen das Gleiche.
3. Saul verfolgt David selbst, aber er prophezeit auch in Gegenwart von Samuel und den Propheten
1. Samuel 19, 22-24
1. Samuel 19, 22-24 Da ging auch er selbst nach Rama; und als er zu dem großen Brunnen kam, der in Sechu ist, fragte er und sprach: Wo sind Samuel und David? Da wurde ihm gesagt: Siehe, in Najot bei Rama! Und er ging dorthin, nach Najot bei Rama. Und der Geist Gottes kam auch auf ihn; und er ging weissagend weiter, bis er nach Najot bei Rama kam. Und er zog auch seine Obergewänder aus, und er weissagte sogar vor Samuel und lag ohne Obergewand da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: »Ist auch Saul unter den Propheten?«
Da ging auch er selbst nach Rama: Dreimal sagte der Heilige Geist zu Saul: „Lass David in Ruhe! Mein Geist ist stärker als du. Du wirst diesen Kampf gegen mich und gegen David niemals gewinnen.“ Aber Saul hörte nicht darauf. Stattdessen nahm Saul die Sache noch mehr selbst in die Hand: Er ging auch selbst nach Rama.
Und der Geist Gottes kam auch auf ihn: Wie zuvor wirkte der Heilige Geist, um Davids Gefangennahme zu verhindern. Er sagte Saul auch: „Hände weg von meinem Knecht David. Ich habe hier das Sagen.“
Darin könnte eine zusätzliche Botschaft an Saul enthalten gewesen sein: „Saul, du prophezeist jetzt und sprichst wunderbare Worte dich mich loben und von meinen Wundern erzählen. So könnte ich die ganze Zeit in dir wirken, wenn du nur demütig und bereit dafür wärst.“
Und er zog auch seine Obergewänder aus, und er weissagte sogar vor Samuel: Der Geist veranlasste Saul, dies als Ausdruck tiefer Demut zu tun. Saul wollte sich nicht vor Gott demütigen, und so fand Gott einen Weg, ihn zu demütigen.
Es ist unwahrscheinlich – wenn auch möglich -, dass Saul sich nackt ausgezogen hat. Das hebräische Wort für nackt kann bedeuten, dass er sich nur bis auf die Unterwäsche auszieht. Saul zog wahrscheinlich alle königlichen Gewänder aus, die für ‚Ansehen‘ und ‚Königswürde‘ standen, und legte sich in seiner einfachen Leinenunterwäsche vor dem Herrn hin. Es war eine Möglichkeit für den Herrn zu sagen: „Du bist wirklich kein König mehr, Saul. Ich habe dich deines königlichen Glanzes beraubt.“
Ein Mensch kann von der Macht Gottes beeinflusst werden (was zu erstaunlichen Erfahrungen führt), ohne sich der Macht Gottes zu unterwerfen, (was zu einem veränderten Leben führen würde).
Ist auch Saul unter den Propheten: Dieser Ausdruck wird erstmals in 1. Samuel 10, 10-12 benutzt und drückt das Erstaunen darüber aus, dass jemand in religiöse Verzückung geriet. Saul war ein ungeistlicher Mann, der in dem Moment, als der Geist des Herrn auf ihn kam, sehr geistlich wurde.
1. Samuel 19 – David flieht vor Saul
Psalm 59 hat mit diesem Kapitel zu tun.
A. Jonathan verteidigt David vor seinem Vater
1. Saul plant die Ermordung Davids und versucht, Jonathan und seine Diener dafür zu gewinnen
1. Samuel 19, 1a
1. Samuel 19, 1a
Saul aber redete zu seinem Sohn Jonathan und zu allen seinen Knechten, dass sie David töten sollten.
2. Jonathan warnt David aus Loyalität zu ihm
1. Samuel 19, 1b-3
1. Samuel 19, 1b-3
Aber Jonathan, Sauls Sohn, hatte großes Wohlgefallen an David. Darum berichtete Jonathan dies dem David und sprach: Mein Vater Saul trachtet danach, dich zu töten! So nimm dich nun morgen in Acht und bleibe verborgen und verstecke dich! Ich aber will hinausgehen und neben meinem Vater auf dem Feld stehen, wo du bist; und ich will mit meinem Vater deinetwegen reden, und was ich sehe, das will ich dir berichten!
3. Jonathan hält zu David und spricht mit Saul
1. Samuel 19, 4-5
1. Samuel 19, 4-5
Und Jonathan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht David; denn er hat keine Sünde gegen dich getan, und seine Taten sind dir sehr nützlich. Denn er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der HERR hat ganz Israel eine große Rettung bereitet. Das hast du gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest?
4. Die Versöhnung von Saul und David
1. Samuel 19, 6-7
1. Samuel 19, 6-7
Da hörte Saul auf die Stimme Jonathans, und Saul schwor: So wahr der HERR lebt, er soll nicht sterben! Da rief Jonathan den David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war wieder vor ihm wie zuvor.
5. David entgeht einem weiteren Anschlag auf sein Leben
1. Samuel 19, 8-10
1. Samuel 19, 8-10
Es brach aber wieder ein Krieg aus, und David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen. Und der böse Geist vom HERRN kam über Saul, als er in seinem Haus saß und den Speer in seiner Hand hatte; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. Und Saul versuchte, David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich Saul aus, und er stieß den Speer in die Wand. Und David floh und entkam in jener Nacht.
B. David flieht vor Saul
1. David entkommt mit Hilfe seiner Frau Michal
1. Samuel 19, 11-12
1. Samuel 19, 11-12
Da sandte Saul Boten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Michal aber, seine Frau, berichtete es David und sprach: Wenn du diese Nacht nicht deine Seele rettest, so wirst du morgen umgebracht! Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter, und er ging davon, floh und entkam.
2. Michal täuscht die Männer, die gekommen sind, um David zu töten
1. Samuel 19, 13-17
1. Samuel 19, 13-17
Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn auf das Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaaren an sein Kopfende und deckte ihn mit Kleidern zu. Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank! Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn samt dem Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte! Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Teraphim im Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren an seinem Kopfende! Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind laufen lassen, dass er entkam? Michal sagte zu Saul: Er sprach zu mir: »Lass mich gehen oder ich töte dich!«
C. David, der von Saul verfolgt wird, flieht nach Najot
1. David besucht Samuel in Rama
1. Samuel 19, 18
1. Samuel 19, 18
David aber floh und entkam; und er ging zu Samuel nach Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben in Najot.
2. Saul schickt Boten aus, um David gefangen zu nehmen, aber sie werden vom Heiligen Geist berührt und prophezeien in Gegenwart von Samuel und anderen Propheten
1. Samuel 19, 19-21
1. Samuel 19, 19-21
Es wurde aber dem Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot bei Rama! Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel, der an ihrer Spitze stand, da kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, sodass auch sie weissagten. Als dies Saul berichtet wurde, sandte er andere Boten: Die weissagten auch. Da sandte er noch ein drittes Mal Boten, und auch sie weissagten.
3. Saul verfolgt David selbst, aber er prophezeit auch in Gegenwart von Samuel und den Propheten
1. Samuel 19, 22-24
1. Samuel 19, 22-24
Da ging auch er selbst nach Rama; und als er zu dem großen Brunnen kam, der in Sechu ist, fragte er und sprach: Wo sind Samuel und David? Da wurde ihm gesagt: Siehe, in Najot bei Rama! Und er ging dorthin, nach Najot bei Rama. Und der Geist Gottes kam auch auf ihn; und er ging weissagend weiter, bis er nach Najot bei Rama kam. Und er zog auch seine Obergewänder aus, und er weissagte sogar vor Samuel und lag ohne Obergewand da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: »Ist auch Saul unter den Propheten?«
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.