1. Johannes 3, 1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat.
Seht welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen: Nachdem er gerade das ‘aus ihm geboren sein’ thematisiert hat, spricht Johannes voll Erstaunen über diese Liebe, die uns zu Kindern Gottes macht. Er möchte, dass wir es uns ansehen sollen – und meint damit, dass wir es uns anschauen und aufmerksam studieren.
Es ist von großem Nutzen für den Christen, genau hinzuschauen auf die Liebe Gottes, die uns erwiesen wurde.
Uns … erwiesen hat beinhaltet vieles. Erstens geht es um das Ausmaß der Liebe Gottes für uns; es könnte wörtlicher mit ‚mit der wir überschüttet wurden‘ übersetzt werden. Zweitens geht es um die Art und Weise, wie Gott seine Liebe gibt; erwiesen enthält den Gedanken eines einseitigen Gebens, statt einer Gegenleistung für etwas Verdientes.
Was ist es, das uns zögern lässt, der Liebe Gottes zu glauben? Manchmal ist es Stolz, der verlangt, sich der Liebe Gottes würdig zu erweisen, bevor man sie empfängt. Manchmal ist es Unglaube, der Gottes Liebe nicht vertrauen kann, wenn er den Schmerz und die Verletzungen des Lebens sieht. Und manchmal braucht ein Mensch einfach Zeit, um die Größe der Liebe Gottes besser zu verstehen.
Seht bedeutet, dass Gott diese Liebe sehen möchte und er sich nicht schämt, sie uns zu zeigen. „‘Da,‘ sagt er, ‚ihr armen Leute, die mich lieben, ihr kranken Leute, ihr unbekannten, unbedeutenden Leute, ihr ohne Talent, ich habe es vor Himmel und Erde bekannt gemacht, und die Engel wissen es, dass ihr meine Kinder seid und ich mich eurer nicht schäme. Ich genieße die Tatsache, dass ich euch als Söhne und Töchter angenommen habe.“ (Spurgeon)
Dass wir Kinder Gottes heißen sollen: Die Größe dieser Liebe wird darin gezeigt, dass wir Kinder Gottes heißen. Als Gott auf die verlorene Menschheit herunterblickte, hätte er auch einfach nur ein barmherziges Mitgefühl haben können, ein Mitleid mit unserer Notlage, sowohl in diesem Leben als auch in der Ewigkeit. Mit bloßem Mitleid hätte er einen Heilsplan aufstellen können, der den Menschen vor der Hölle bewahrt. Aber Gott ist weit darüber hinausgegangen, indem er uns Kinder Gottes nennt.
Wer nennt uns Kinder Gottes?
Der Vater („und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“, 2. Korinther 6, 18)
Der Sohn ( … schämt er sich auch nicht sie Brüder zu nennen,Hebräer 2, 11)
Der Geist (Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind, Römer 8, 16)
In gewissem Sinne ist dies ein völlig ‚unnötiger‘ Segen, den Gott im Zuge der Errettung gibt, und ein Beweis für seine wahre und tiefe Liebe zu uns. Wir können uns jemanden vorstellen, der jemandem hilft oder ihn rettet, aber nicht, dass er so weit geht, ihn Teil seiner Familie zu machen – aber das hat Gott für uns getan.
Damit erlangen wir in Jesus Christus etwas Größeres als Adam jemals besessen hat. Wir haben noch nie gelesen, dass Adam ein Kind Gottes in dem Sinne genannt wurde, den Johannes hier meint. Er wurde nie als Sohn Gottes adoptiert, wie es die Gläubigen sind. Wir irren uns, wenn wir denken, dass die Erlösung nur eine Wiederherstellung dessen ist, was mit Adam verloren ging; uns ist in Jesus mehr gegeben als Adam jemals hatte.
Wenn wir wirklich Kinder Gottes sind, dann sollte sich das in unserer Ähnlichkeit mit unserem Vater und in unserer Liebe für unsere ‚Geschwister‘ zeigen.
Es ist wichtig zu verstehen, was es bedeutet, ein Kind Gottes zu sein und dass nicht jeder ein Kind Gottes ist, in dem Sinne, den Johannes hier meinte. Gottes Liebe drückt sich in der Gabe Jesu für die Sünden der Welt aus (Johannes 3, 16), aber das führt nicht dazu, dass die gesamte Menschheit zu Kindern Gottes wird, so wie Johannes das hier meint. Hier spricht er von jenen, welche die Liebe Jesu empfangen haben in einem Leben der Gemeinschaft mit und im Vertrauen auf ihn. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben (Johannes 1, 12).
Darum erkennt uns die Welt nicht: Wegen unserer einzigartigen Abstammung von Gott sind wir Fremde in dieser Welt (oder sollten es sein).
Dies zeigt die große Gefahr eines Christentums, das sich so sehr bemüht, der Welt zu zeigen, wie sehr es der Welt ähneln kann. Wir dürfen dann nicht überrascht oder beleidigt sein, wenn wir feststellen, dass die Welt uns nicht erkennt.
Weil sie Ihn nicht erkannt hat: Letztendlich sollten wir erwarten, dass die Welt uns so behandelt, wie sie Ihn behandelt hat: Sie hat Jesus abgelehnt und Ihn gekreuzigt. Es stimmt zwar, dass Jesus die Sünder liebte und sie, die diese Liebe erkannten, zu ihm strömten, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass es die Welt war, die schrie: Kreuzige ihn!
1. Johannes 3, 2 Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Wir sind jetzt Kinder Gottes: Unser derzeitiger Stand ist eindeutig. Wir können wissen und dürfen uns gewiss sein, dass wir wirklich unter den Kindern Gottes sind. Römer 8, 16 sagt uns: Der Geist selbstgibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn du ein Kind Gottes bist, hast du eine innere Gewissheit darüber.
Noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden: Obwohl unser derzeitiger Stand eindeutig ist, ist unsere zukünftige Bestimmung noch verschleiert. Wir wissen im Detail nicht, wie wir es gerne wüssten, was aus uns in der jenseitigen Welt werden wird. In diesem Sinn können wir uns noch nicht einmal vorstellen, wie wir in der Herrlichkeit sein werden.
„Was wir sind, ist der Welt jetzt nicht offenbar, was wir sein werden, ist uns jetzt noch nicht offenbar.“ (Stott)
„Wenn ich so einen Ausdruck gebrauchen darf, dies ist nicht die Zeit für die Manifestation der Herrlichkeit eines Christen. Die Ewigkeit wird die Zeitperiode der vollständigen Entfaltung des Christen und für die sündlose Entfaltung seiner gottgegebenen Herrlichkeit sein. Während er hier erwarten muss, unbekannt zu sein; ist es im Jenseits, dass er als ein Sohn des großen Königs entdeckt werden soll.“ (Spurgeon)
Wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist: Wir werden in Bezug auf unseren zukünftigen Status nicht vollständig im Dunkeln gelassen. Wenn Jesus uns offenbart wird, entweder durch sein Kommen zu uns oder durch unser Kommen zu ihm werden wir ihm gleichgestaltet sein.
Die Bibel spricht von Gottes großem Plan für unser Leben wie folgt: Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Römer 8, 29). Gottes ultimatives Ziel mit unserem Leben ist, uns so wie Jesus zu machen, und hier spricht Johannes von der Verwirklichung dieses Ziels.
Dies bedeutet nicht, dass wir aufhören, wir selbst zu sein, mit der ausgeprägten Persönlichkeit und dem Charakter, die Gott uns gegeben hat. Der Himmel wird nicht wie das Nirvana der fernöstlichen Mystik sein, wo alle Persönlichkeit in Gott aufgelöst wird wie ein Tropfen im Ozean. Wir werden immer noch wir selbst sein, aber unser Charakter und unsere Natur wird vervollkommnet in das Bild von Jesu Vollkommenheit. Wir werden im Himmel keine ‚Klone‘ von Jesus sein!
Der Christ sollte sich danach sehnen, wie Jesus zu sein, aber nicht vergessen, dass Gott einen Menschen niemals dazu zwingen wird, wie Jesus zu sein, wenn er es nicht will. Und dafür ist die Hölle da: Menschen, die nicht wie Jesus sein wollen. Die ernüchternde ewige Wahrheit ist: Gott gibt dem Menschen, was dieser wirklich will. Wenn du wirklich wie Jesus sein willst, dann wird sich das in deinem Leben im Hier und Jetzt zeigen und es wird eine Tatsache in der Ewigkeit sein. Wenn du nicht wirklich wie Jesus sein möchtest, dann wird sich das auch in deinem Leben im Hier und Jetzt zeigen und es wird auch eine Tatsache in der Ewigkeit sein.
Dass wir ihm gleichgestaltet sein werden: Das erinnert uns daran, dass wir, auch wenn wir jetzt in das Bild Jesu hineinwachsen, noch einen langen Weg vor uns haben. Keiner von uns wird fertig sein, bis wir Jesus sehen und erst dann werden wir ihm wirklich gleichgestaltet sein.
Wir werden ihn sehen, wie er ist: Vielleicht ist dies die größte Herrlichkeit des Himmels: nicht persönlich verherrlicht zu werden, sondern um in der ungehinderten, uneingeschränkten Gegenwart unseres Herrn zu sein.
Paulus sagt von unserem gegenwärtigen Wandel: Wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin (1. Korinther 13, 12). Wenn wir heutzutage in einen guten Spiegel schauen, ist das Bild deutlich zu erkennen. Aber in der Antike wurden Spiegel aus poliertem Metall hergestellt und das Bild war immer undeutlich und etwas verzerrt. Wir sehen Jesus jetzt nur schemenhaft und undeutlich, aber eines Tages werden wir ihn mit vollkommener Klarheit sehen.
Der Himmel ist uns aus vielerlei Gründen kostbar. Wir sehnen uns danach, mit Geliebten zusammen zu sein, die vor uns verschieden sind und welche wir so innig vermissen. Wir sehnen uns danach, mit den großen Männern und Frauen Gottes zusammen zu sein, die Jahrhunderte vor uns verstorben sind. Wir wollen auf den Straßen aus Gold wandeln, die Perlentore sehen und die Engel, die Gott rund um den Thron Gottes Tag und Nacht anbeten. Trotzdem macht keines dieser Dinge, so kostbar sie auch sein mögen, den Himmel wirklich zum ‚Himmel‘. Was den Himmel zum Himmel macht, ist die ungehinderte, uneingeschränkte Gegenwart unseres Herrn, und ihn zu sehen, wie er ist, wird die großartigste Erfahrung unserer ewigen Existenz sein.
Was werden wir sehen, wenn wir Jesus sehen? Offenbarung 1, 13-16 beschreibt eine Vision von Jesus im Himmel: Er war gekleidet in ein langes Gewand mit einer goldenen [Brustplatte], sein Haupt und sein Haar waren weiß wie schneeweiße Wolle, seine Augen glühten wie Feuer, und seine Füße glänzten wie die feinste Bronze im Ofen glüht. Seine Stimme hatte den Klang eines großen Wasserfalls, und ich sah, dass er in seiner rechten Hand sieben Sterne hielt. Ein scharfes, zweischneidiges Schwert kam aus seinem Mund, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Glut. (übersetzt nach der englischen J.B. Phillips Übersetzung). Dies ist nicht der gleiche Jesus, der auf dieser Erde gewandelt ist und wie ein normaler Mensch aussah.
Zugleich wissen wir, dass Jesus im Himmel noch immer die gleichen Narben seines Leidens auf dieser Erde tragen wird. Nachdem Jesus von den Toten in seinem verherrlichten Körper auferstanden ist, hat sein Körper auf einzigartige Weise die Wundmale der Nägel in seinen Händen und das Wundmal an seiner Seite behalten (Johannes 20, 24-29). In Sacharja 12, 10 spricht Jesus prophetisch von dem Tag, an dem das jüdische Volk sich ihm zuwandte und ihn in Herrlichkeit sah: und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn]. Sacharja 13, 6 führt diesen Gedanken weiter: Und er wird zu ihm sagen: „Was sind das für Wunden in deinen Händen?“ – Und er wird antworten: „Die hat man mir geschlagen im Haus meiner Lieben!“
Dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, … denn wir werden ihn sehen, wie er ist: Johannes stellt eine Verbindung her zwischen ihn zu sehen, wie er ist und unsere Transformation in Jesu Ebenbild. Wir können sagen, dass das gleiche Prinzip jetzt in diesem Augenblick gilt. In dem Ausmaß, wie du Jesus siehst, so wie er ist, in genau diesem Ausmaß gleichst du ihm in deinem Leben.
Wir können sagen, dass dies durch Reflexion geschieht. „Wenn ein Mensch in einen hellglänzenden Spiegel schaut, macht es ihn auch glänzend, denn er wirft sein eigenes Licht auf sein Angesicht; und in einer sehr viel wunderbareren Weise, wirft Christus, der ganz hellstrahlender Glanz ist, etwas von seinem Glanz auf uns.“ (Spurgeon)
3. Unsere Bestimmung zu kennen, reinigt unser Leben im Hier und Jetzt
1. Johannes 3, 3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.
Jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich: Unsere ewige Bestimmung zu kennen und in dieser Hoffnung zu leben, wird unser Leben reinigen. Wenn wir wissen, dass es unser Ziel ist, mehr wie Jesus zu sein, führt das dazu, dass wir im Jetzt mehr wie Jesus sein wollen.
Die Vorfreude auf das Zusammensein mit Jesus, auf das baldige Kommen Jesu Christi, kann eine wunderbare reinigende Wirkung in unserem Leben haben. Es führt dazu, dass wir bereit sein, Jesus jetzt dienen und ihm wohlgefällig sein wollen.
Diese Hoffnung auf ihn: Letztendlich ist unsere Hoffnung nicht auf den Himmel gerichtet oder auf unsere eigene Herrlichkeit im Himmel. Unsere Hoffnung ist auf ihn gerichtet. Wir dürfen niemals unsere Hoffnung in andere Dinge setzen; nicht in eine Beziehung, auf Erfolg, auf Investmentfonds, auf deine Gesundheit, auf deine Besitztümer oder einfach nur auf dich selbst. Unsere einzige wirkliche Hoffnung ist die Hoffnung auf ihn.
B. Sünde – ein Angriff auf die Beziehung
1. Das Wesen der Sünde und das Werk Jesu zur Beseitigung unserer Sünde
1. Johannes 3, 4-5 Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.
Sünde ist Gesetzlosigkeit: Johannes definiert Sünde an ihrer tiefsten Wurzel. Sie ist eine Missachtung des Gesetzes Gottes, und darin enthalten ist eine Missachtung des Gesetzgebers, von Gott selbst.
Wir versagen oft im Kampf gegen die Sünde, weil wir sie nicht als das bezeichnen, was sie wirklich ist: Gesetzlosigkeit, ein Vergehen gegen den großen Gesetzgeber Gott. Stattdessen, sagen wir Dinge wie „Falls ich irgendetwas Falsches getan habe … “ oder „Fehler wurden gemacht … “ und so weiter. Bezeichne sie als das, was sie ist: Sünde und Gesetzlosigkeit. „Der erste Schritt in Richtung eines heiligen Lebens ist es, die wahre Natur und Bosheit der Sünde zu erkennen.“ (Stott)
Ihr wisst, dass er erschienen ist, um unsere Sünden wegzunehmen: Johannes definiert hier die Mission Jesu Christi an seiner tiefsten Wurzel – um unsere Sünden wegzunehmen. Der Engel Gabriel verhieß Josef in Bezug auf Jesu Dienst: Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden (Matthäus 1, 21).
Jesus nimmt unsere Sünde weg in dem Sinn, dass er die Strafe für unsere Sünde auf sich nimmt. Das geschieht unmittelbar, wenn man im Glauben zu Jesus kommt.
Jesus nimmt unsere Sünden weg in dem Sinn, dass er die Macht der Sünde wegnimmt. Das ist ein kontinuierliches Werk in den Leben derer, die Jesus nachfolgen.
Jesus nimmt unsere Sünden weg in dem Sinn, dass er die Gegenwart der Sünde wegnimmt. Das ist ein Werk, das vollendet werden wird, wenn wir in die Ewigkeit gehen und mit Jesus verherrlicht werden.
Dass er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen: Das ist das Werk Jesu in unserem Leben. Es ist ein Werk, auf das wir reagieren müssen, aber es ist sein Werk in uns.
Wir können nicht die Strafe für unsere eigene Sünde wegnehmen. Es ist unmöglich, uns selbst auf diese Weise zu reinigen. Wir müssen stattdessen das Werk Jesu annehmen, das unsere Sünde wegnimmt.
Wir können nicht die Macht der Sünde in unserem Leben wegnehmen. Das ist sein Werk in uns, und wir reagieren auf dieses Werk. Jemand, der zu Jesus kommt, muss sich nicht zuerst selbst reinigen, aber er muss willig sein, dass Jesus seine Sünde wegnimmt.
Wir können nicht die Gegenwart der Sünde in unseren Leben wegnehmen. Das ist Jesu Werk in uns, das letztendlich vollendet wird, wenn wir in ihm verherrlicht werden.
In ihm ist keine Sünde: Jesus hatte keine Sünde wegzunehmen; daher konnte er unsere Sünde wegnehmen, indem er sie auf sich selbst nahm.
1. Johannes 3, 6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
Wer in ihm bleibt, sündigt nicht: Da Sünde Gesetzlosigkeit ist, eine Missachtung Gottes (1. Johannes 3, 4), und da Jesus kam, um unsere Sünde wegzunehmen (1. Johannes 3, 5), und weil in Jesus keine Sünde ist (1. Johannes 3, 5), bedeutet in ihmzubleiben, nicht zu sündigen.
Es ist sehr wichtig, zu verstehen, was die Bibel meint – und was sie nicht meint – wenn es heißt, sündigt nicht. Nach der Zeitform des Verbs, die Johannes gebraucht, bedeutet sündigt nicht, keinen Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde zu leben. Johannes hat uns schon in 1. Johannes 1, 8 gesagt: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. In 1. Johannes 1, 8 zeigt die Grammatik, dass Johannes über gelegentliche Taten der Sünde spricht. Die Grammatik von 1. Johannes 3, 6 weist darauf hin, dass Johannes von einem festgelegten, andauernden Lebensstil der Sünde spricht. Johannes lehrt hier nicht die Möglichkeit von sündloser Perfektion.
„Die Gegenwartsform im griechischen Verb impliziert Gewohnheit, Kontinuität, ununterbrochene Abfolge“ (Stott). In der ‚Hoffnung für Alle‘-Bibelübersetzung wird das zum Ausdruck gebracht mit: „der wird nicht länger sündigen … “ oder „Wer aber weiter sündigt … „.
Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht: Johannes Botschaft ist klar und in Übereinstimmung mit dem Rest der Schriften. Sie sagt uns, dass ein Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde mit einem Leben des Bleibens in Jesus Christus unvereinbar ist. Ein wahrer Christ kann nur zeitweise in einem Lebensstil der Sünde sein.
Paulus Lehre in Römer 6 ist ein großartiges Beispiel dieses Prinzips. Er zeigt uns, dass wenn eine Person zu Jesus kommt, wenn ihre Sünden vergeben und Gottes Gnade ihr angeboten wird, sie radikal verändert wird – der alte Mensch ist tot, und der neue Mensch lebt. So ist es absolut unvereinbar für eine neue Schöpfung in Christus, sich in gewohnheitsmäßiger Sünde wohlzufühlen; so ein Ort kann für den Christen nur vorübergehend sein.
In mancher Hinsicht ist die Frage nicht: „Sündigst du oder nicht?“ Jeder einzelne von uns sündigt. Die Frage ist: „Wie reagierst du, wenn du sündigst? Gibst du dem Muster der Sünde nach und lässt zu, dass sie deinen Lebensstil beherrscht? Oder bekennst du deine Sünde demütig und kämpfst mit der Kraft, die Jesus geben kann, dagegen an?“
Deshalb ist es so schmerzhaft zu sehen, wenn Christen für ihre Sünde Ausreden haben und sie nicht demütig bekennen. Wenn die Sünde nicht direkt angegangen wird, wird sie zu einem Muster der Sünde beitragen, das bald zu ihrem Lebensstil werden kann – vielleicht ein verborgener Lebensstil, aber nichtsdestotrotz ein Lebensstil.
Es ist wirklich wichtig, dass wir niemals einen ‚Friedensvertrag‘ mit der Sünde unterschreiben. Wir können sie nicht mit einem Augenzwinkern ignorieren oder entschuldigen, indem wir sagen „Jeder hat seine eigenen sündigen Bereiche, und dies ist meiner. Jesus versteht das.“ Das widerspricht allem, was wir in Jesus sind, und dem Werk, das er in unserem Leben getan hat.
Wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt: Einen Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde zu leben, zeigt, dass man ihn nicht gesehen hat (in einer gegenwärtigen Bedeutung des letztendlichen ‚ihn sehen‘, das in 1. Johannes 3, 2 erwähnt ist) und dass man ihn nicht erkannt hat. Es gibt einige Leute, die so großartig und so wunderbar sind, dass sie zu sehen oder sie zu kennen, dein Leben für immer verändern wird. Jesus ist diese Art von Person.
3. Gerechtigkeit wird sich im Leben einer Person zeigen
1. Johannes 3, 7 Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist.
Lasst euch von niemand verführen: Dies macht deutlich, dass Johannes gegen eine Verführung schrieb, die die Christen in seiner Zeit bedrohte.
Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht: Johannes schließt es aus, eine religiöse Gerechtigkeit von einem Leben der Gerechtigkeit zu trennen. Wenn wir gerecht gemacht sind durch unseren Glauben an Jesus Christus (Römer 3, 22), wird sich das an unserem gerechten Leben erkennen lassen.
Das Wichtigste, was eine Person jemals tun kann, ist sicherzustellen, dass sie gerecht vor Gott ist. Das bedeutet, dass man vor Gott gerechtfertigt ist. Es ist mehr als nur ‚Nicht schuldig‘ zu sagen. Es ist eher so, als würde man sagen: „Nicht schuldig und im Recht“. Hier geht es um die Gegenwart des Guten, nicht nur um die Abwesenheit des Bösen.
Johannes sagt nicht, dass wir gerecht gemacht werden durch unsere eigenen gerechten Taten – die Bibel lehrt eindeutig, dass wir gerecht gemacht sind durch den Glauben an Jesus Christus – doch diese Gerechtigkeit in Jesus wird in unserem Leben sichtbar werden.
Offenbar gab es solche Menschen, die lehrten, dass du gerecht vor Gott sein kannst, ohne einen Beweis von Gerechtigkeit in deinem Leben zu haben – Johannes weist diese Vorstellung zurück. Charles Spurgeon drückte es so aus: „Die Gnade, die mein Leben nicht verändert, wird meine Seele nicht retten.“
Gleichwie Er gerecht ist: Wir können ein Leben führen, das von Gerechtigkeit und nicht von Sünde geprägt ist, weil uns die Gerechtigkeit Jesu geschenkt wurde und Er gerecht ist. Wir haben die Mittel, die wir für ein gerechtes Leben brauchen!
4. Die Wurzel der Sünde und die Wurzel der Gerechtigkeit
1. Johannes 3, 8-9 Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel: Menschen, die in gewohnheitsmäßiger Sünde verharren, sind nicht Gottes Kinder – sie sind aus dem Teufel. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören und uns aus der Knechtschaft des Teufels zu befreien.
„Nun, täuschen Sie sich nicht, Sir. „Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel“. Es bringt nichts, Ausflüchte und Entschuldigungen vorzubringen; wenn Sie ein Liebhaber der Sünde sind, sollen Sie dorthin gehen, wo die Sünder hingehen. Wenn Sie, die Sie so leben, sagen, dass Sie an das kostbare Blut Christi geglaubt haben, glaube ich Ihnen nicht, Sir. Hätten Sie einen wahren Glauben an das kostbare Blut, würden Sie die Sünde hassen. Wenn Sie es wagen zu sagen, dass Sie auf das Sühnopfer vertrauen, während Sie in Sünde leben, dann lügen Sie, Sir; Sie vertrauen nicht auf das Sühnopfer, denn wo ein echter Glaube an das Sühnopfer vorhanden ist, reinigt es den Menschen und bewegt ihn dazu, die Sünde zu hassen, die das Blut des Erlösers vergossen hat.“ (Spurgeon)
Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre: Johannes gab uns in 1. Johannes 3, 5 eine Begründung, warum Jesus gekommen ist (Er ist erschienen, um unsere Sünden hinwegzunehmen). Jetzt gibt uns Johannes einen weiteren Grund: dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Wir können uns das Herz Gottes vorstellen, das über die Zerstörung trauert, die der Teufel auf der Erde angerichtet hat, und darüber, dass der Mensch dem Teufel erlaubt hat, das alles zu tun. Jesus kam, um all dem Einhalt zu gebieten, indem er den Teufel durch sein Leben, sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung überwand.
Beachte das Ziel Jesu: die Werke des Teufels zu zerstören. Nicht um sie zu neutralisieren, nicht um sie zu lindern oder zu begrenzen. Jesus möchte die Werke des Teufels zerstören!
Viele Menschen haben unnötigerweise Angst vor dem Teufel und fürchten, was er gegen sie tun könnte. Wenn sie nur wüssten, dass der Teufel Angst vor uns hat, wenn wir in Jesus wandeln! Wenn wir in Jesus wandeln, dann helfen wir mit, dass er die Werke des Teufels zerstört!
Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm: Der Wandel von ‘aus dem Teufel sein’ hin zu ‘Kinder Gottes sein’ kommt, wenn wir aus Gott geboren werden; wenn das passiert, stirbt unsere alte Natur, die von der alten angeborenen Rebellion Adams geprägt ist – und wir werden mit einer neuen Natur beschenkt, die dem natürlichen Gehorsam von Jesus Christus entspricht.
Johannes stellt hier schlicht heraus, was es bedeutet, wiedergeboren zu sein. Es bedeutet, dass eine Veränderung in unser Leben kommt – eine Veränderung, die sich in jedem Bereich unseres Lebens auswirken wird, wenn wir in Christus wachsen; aber es ist eine echte, beobachtbare Veränderung.
Dies ist die gleiche Botschaft, die Paulus predigte, der sagte, dass wir als Gläubige, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen ablegen [sollen], der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, und wir sollen den neuen Menschen anziehen, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit (Epheser 4, 22 und 24).
Tut nicht Sünde … er kann nicht sündigen: Tut nicht Sünde und kann nicht sündigen haben beide die gleiche Verb-Zeitform wie der sündigt nicht in 1. Johannes 3, 6 und bedeuten eine kontinuierliche Praxis von gewohnheitsmäßiger Sünde. Johannes sagt uns, dass, wenn wir wiedergeboren werden – in die Familie Gottes hinein –, sich unser Verhältnis zur Sünde wirklich ändert.
C. Hass: Ein Angriff auf die Beziehung
1. Zwei unentbehrliche Dinge: gerechter Lebenswandel und Liebe für die Brüder
1. Johannes 3, 10 Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.
Die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Johannes hat das Konzept, ein Kind Gottes zu sein, bereits eingeführt (1. Johannes 3, 1 dass wir Kinder Gottes heißen sollen und 1. Johannes 3, 9 aus Gott geboren). Er hat bereits von einigen geschrieben, die aus dem Teufel sind (1. Johannes 3, 8). Aber hier macht er es deutlich: Einige sind die Kinder Gottes und einige sind die Kinder des Teufels.
Johannes verbringt keine Zeit damit, die Existenz des Teufels zu beweisen oder zu erklären. Er weiß, dass die Realität des Teufels ein biblischer Fakt ist. Heutzutage mangelt es manchen an dieser weisen Erkenntnis des Johannes und sie leugnen entweder die Existenz des Teufels oder sie sind besessen von der Thematik des Teufels.
Manche mögen denken, dass Johannes viel zu harsch ist, wenn er sagt, dass einige Kinder des Teufels sind, weil sie annehmen, dass Johannes vielleicht Menschen nicht so liebte, wie Jesus es tat. Aber Jesus hat Menschen in Johannes 8, 41-45 auch Kinder des Teufels genannt. In diesem Textabschnitt ist Jesu Kernpunkt wichtig: Er etablierte das Prinzip, dass unsere geistliche Elternschaft unsere Natur und unser Schicksal bestimmt. Wenn wir wiedergeboren werden und Gott als unseren Vater haben, wird sich das in unserer Natur und in unserem Schicksal zeigen. Aber wenn unser Vater der Teufel oder Adam ist, wird sich das auch in unserer Natur und in unserem Schicksal zeigen – so wie es sich in diesen Gegnern Jesu zeigte.
Sind … offenbar: Johannes gab einen simplen – aber nicht einfachen – Weg, um zu identifizieren, wer die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels sind. Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.
Beides ist unentbehrlich. Gerechtigkeit ohne Liebe macht einen zum religiösen Pharisäer, und Liebe ohne Gerechtigkeit macht einen zu einem Partner im Bösen.
Wie sind Gerechtigkeit und Liebe im Gleichgewicht? Sie sind es nicht. Wir sollen niemals auf Kosten von Gerechtigkeit lieben, und wir sollen niemals auf Kosten von Liebe gerecht sein. Wir suchen nicht nach einer Balance zwischen den beiden, weil sie keine Gegensätze sind. Echte Liebe ist die größte Gerechtigkeit und echte Gerechtigkeit ist die größte Liebe.
Liebe und Gerechtigkeit sind beide am perfektesten in dem Wesen Jesu dargestellt. Er war sowohl gerecht als auch vollkommen liebend.
1. Johannes 3, 11 Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.
Das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Johannes hat den Befehl zu lieben schon als das Wort, dass ihr von Anfang an gehört habt (1. Johannes 2, 7) betont. Indem er an diese Botschaft, einander zu lieben, erinnerte, erinnerte er an das Gebot Jesu in Johannes 13, 34.
Dass wir einander lieben sollen: Die grundlegende christliche Botschaft hat sich nicht verändert. Vielleicht haben einige gedacht, weil Christen von einer „persönlichen Beziehung zu Jesus Christus“ sprechen, dass es nur auf uns und Jesus ankommt. Aber wie wir andere behandeln – wie wir einander lieben –, ist wirklich von Bedeutung vor Gott.
1. Johannes 3, 12 Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
Nicht wie Kain: Als ein negatives Beispiel präsentiert uns Johannes Kain, der nicht in der richtigen Beziehung mit Gott stand (seine Werke waren böse) und der seinen Bruder hasste. Wenn zwei Kinder Gottes da sind, die beide zu Gott in der richtigen Beziehung stehen, dann wird dort Liebe sein.
Der aus dem Bösen war: Kain ist ein gutes Beispiel für Versagen in der Liebe.
Wir können davon ausgehen, dass Kain eine gottesfürchtige Erziehung hatte, die ihn zur Liebe hätte befähigen sollen, aber er entschied sich dagegen.
Kains Ungehorsam rührte von einem Mangel an Glauben her (Hebräer 11, 4), was als Erstes in Ungehorsam und im Weiteren in Hass mündete.
Kains Ungehorsam und Hass waren begründet in Stolz (1. Mose 4, 5).
Kains Ungehorsam und Hass machten ihn wütend (1. Mose 4, 5).
Kain schlug die Warnung, die Gott ihm gab, in den Wind, und gab der Sünde des Hasses nach (1.Mose 4, 6-7).
Kains Sünde des Hasses führte zum Handeln gegen denjenigen, den er hasste (1. Mose 4, 8).
Kain war in Bezug auf seine Sünde des Hasses ausweichend und versuchte, sie zu verbergen. Aber Gott fand alles heraus (1.Mose 4, 9).
1. Johannes 3, 13-15 Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.
Verwundert euch nicht: Wir sollten nicht überrascht sein, wenn die Welt uns hasst; aber wir sollten überrascht sein, wenn es im Leib Christi untereinander Hass gibt.
Wir wissen: Johannes besteht darauf, dass der Gläubige zu einer echten Gewissheit kommen kann. „Ich habe gehört, dass gesagt wurde – von denen, die für Philosophen gehalten werden wollen – dass wir in der Religion glauben müssen, aber nicht wissen können. Ich bin mir weder im Klaren darüber, welchen Unterschied sie zwischen Wissen und Glauben sehen, noch habe ich Interesse, nachzufragen; denn ich bestehe darauf, dass wir in den Angelegenheiten bezüglich der Religion wissen; in den Angelegenheiten Gottes glauben und wissen wir.“ (Spurgeon)
Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind: Eine Liebe für das Volk Gottes ist ein grundsätzliches Kennzeichen der Wiedergeburt. Wenn diese Liebe in unseren Leben nicht offensichtlich ist, kann unsere Errettung bezweifelt werden. Wenn sie präsent ist, gibt sie uns Gewissheit.
An unserer Liebe zu anderen Christen können wir erkennen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind. Der Ort des Hasses, der Eifersucht, der Bitterkeit an dem du dich befindest, ist ein Ort des Todes. Du musst aus dem Todzum Leben gelangen.
Das bedeutet zwei Dinge zu wissen. Erstens wissen wir, dass wir tot waren. Zweitens wissen wir, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind. Aus dem Tod zum Leben zu gelangen ist das Umgekehrte des Normalen. Wir alle erwarten, vom Leben zum Tod zu gelangen; aber in Jesus können wir es umkehren.
Hier wird unser Streben nach Gemeinschaft angesprochen. Wenn wir die Brüder lieben, werden wir bei ihnen sein wollen – und selbst wenn wir durch lieblose Brüder geschlagen und verwundet wurden, wird da immer noch etwas in uns sein, dass uns zurückzieht in die Gemeinschaft mit den Brüdern, die wir lieben.
„Liebst du sie um Christi willen? Sagst du zu dir selbst: „Das ist einer von Christi Leuten; das ist einer, der Christi Kreuz trägt; das ist eines der Kinder Gottes; daher liebe ich ihn, und habe Freude an der Gemeinschaft mit ihm.“ Dann ist das ein Beleg dafür, dass du nicht von der Welt bist.“ (Spurgeon)
Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder: Unseren Bruder zu hassen bedeutet, ihn in unseren Herzen zu ermorden. Obwohl wir die Aktion vielleicht nicht ausführen (aufgrund von Feigheit oder Furcht vor Strafe), wünschen wir uns den Tod dieser Person. Oder wir behandeln jemanden vielleicht, als sei er tot, indem wir ihn ignorieren. Hass kann sich passiv oder aktiv zeigen.
Johannes scheint die Lehre Jesu aus der Bergpredigt hinsichtlich der wahren Erfüllung des Gesetzes im Sinn gehabt zu haben (Matthäus 5, 21-22).
„Im Herzen ist da kein Unterschied; zu hassen heißt zu verachten, von der Beziehung abzuschneiden, und Mord ist einfach die Ausführung dieser Einstellung.“ (Baker)
„Jeder Mensch, der einen anderen hasst, hat das Gift des Mordes in seinen Venen. Er wird vielleicht nie die tödlichen Waffen in die Hand nehmen und Leben vernichten; aber wenn er sich wünscht, dass sein Bruder aus dem Weg ist, wenn er froh wäre, wenn es diesen Menschen nicht gäbe, dann kommt dieses Gefühl vor dem Gericht Gottes einem Mord gleich.“ (Spurgeon)
Ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat: In der Praxis des Mordes zu leben – oder einen Lebensstil des gewohnheitsmäßigen Hasses auf unsere Brüder zu führen – ist ein Zeichen, dass wir nicht das ewige Leben bleibend in uns haben, dass wir nicht wiedergeboren sind.
Es gibt viele Menschen, für die Christsein ‚keines der genannten‘ Dinge bedeutet. Sie halten sich selbst für Christen, weil sie nicht Moslems oder Juden oder Buddhisten oder Atheisten sind. Aber ein Christ zu sein, definiert sich nicht dadurch, dass man ‚nichts von alledem‘ ist.
Ein Christ zu sein bedeutet mehr, als zu sagen: „Ich bin ein Christ.“ Es gibt tatsächlich einige, die behaupten, Christen zu sein und es nicht sind. Wie können wir wissen, ob wir einer von diesen sind? Johannes Erwiderung war beständig und einfach. Es gibt drei Tests, um zu prüfen, ob es sich um einen echten Christen handelt: Der Wahrheitstest, der Liebestest und der moralische Test. Wenn wir glauben, dass das, was die Bibel lehrt, wahr ist, wenn wir anderen die Liebe Jesu erweisen, und wenn unser Wandel verändert wurde und immer mehr wie Jesus wird, dann erweist sich unsere Behauptung, Christ zu sein, als wahr.
D. Was Liebe ist und wie wir einander lieben sollten
1. Die objektive Realität der Liebe und wie sie sich in unseren Leben zeigt
1. Johannes 3, 16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
Daran haben wir die Liebe erkannt: Was ist Liebe? Wie wir Liebe definieren, ist wichtig. Wenn wir Liebe in der falschen Art und Weise definieren, dann besteht entweder jeder den Liebestest oder jeder fällt beim Liebestest durch. Um das biblische Konzept von der Liebe zu verstehen, sollten wir damit beginnen, zu verstehen, welche Wörter die alten Griechen für Liebe verwendet haben, in deren Sprache uns ursprünglich das Neue Testament gegeben wurde.
Eros ist ein Wort für Liebe. Es beschreibt, wie wir von dem Wort selbst erahnen können: erotische Liebe. Es bezieht sich auf sexuelle Liebe.
Storge ist das zweite Wort für Liebe. Es bezieht sich auf Liebe innerhalb der Familie, die Art von Liebe, die zwischen einem Elternteil und einem Kind vorhanden ist, oder zwischen Familienangehörigen allgemein.
Philia ist das dritte Wort für Liebe. Es bedeutet eine brüderliche Freundschaft und Zuneigung. Es ist die Liebe von tiefer Freundschaft und Partnerschaft. Philia-Liebe könnte beschrieben werden, als die größte Art von Liebe, zu welcher man ohne Gottes Hilfe fähig ist.
Agape ist das vierte Wort für Liebe. Sie beschreibt eine Liebe, die liebt, ohne sich zu verändern. Es ist eine selbst-gebende Liebe, die gibt, ohne zu verlangen oder Rückzahlung zu erwarten. Es ist eine Liebe, die so groß ist, dass sie den nicht liebenswerten oder denen, die in den Augen anderer kein Gefallen finden, zuteilwerden kann. Es ist Liebe, die selbst dann liebt, wenn sie abgelehnt wird. Agape-Liebe gibt und liebt, weil sie lieben möchte; sie verlangt oder erwartet keine Rückzahlung als Antwort auf die gegebenen Liebe – sie gibt, weil sie liebt, sie liebt nicht, um zu empfangen.
Viele Menschen bringen diese vier Liebesbegriffe durcheinander und sind als Resultat am Ende sehr verletzt. Oft wird eine Person einer anderen Person sagen ‚Ich liebe dich‘ und meint damit eine Art von Liebe, aber die andere Person glaubt, sie meint eine andere Art von Liebe. Oft hat ein Mann einer Frau gesagt: ‚Ich liebe dich‘, wenn er in Wirklichkeit eine selbstsüchtige Liebe ihr gegenüber hatte. Sicher, da waren starke Gefühle im Herzen – aber es waren Gefühle, die etwas von der anderen Person habenwollten.
„Es ist wahr, du kannst zu einem Mädchen sagen ‚Ich liebe dich‘, aber was du wirklich meinst, ist etwa dies: „Ich möchte etwas haben. Nicht dich, aber etwas von dir. Ich habe keine Zeit zu warten. Ich möchte es sofort.“ … Das ist das Gegenteil von Liebe, denn Liebe möchte geben. Liebe möchte den anderen glücklich machen und nicht sich selbst.“ (Walter Trobisch in Ich liebte ein Mädchen, zitiert von Boice)
Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat: Echte Liebe wird nicht einfach nur ‚gefühlt‘ als Gefühl im Innern; sie wird demonstriert – und die ultimative Demonstration war die Hingabe Jesu am Kreuz.
Der genau gleiche Gedanke wurde von Paulus in Römer 5, 8 ausgedrückt: Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Es ist nicht der Tod Jesu selbst, der die ultimative Demonstration der Liebe ist; es ist der Tod Jesu, zusammen mit dem, was er für uns bewirkt, das den Inbegriff der Liebe verkörpert. Wenn ich auf einem Landungssteg bin und ein Mann ins Wasser springt und ertrinkt, und mit seinem letzten Atemzug schreit „Ich gebe mein Leben für dich!“ kann ich das nicht wirklich als einen Akt der Liebe verstehen – es scheint einfach nur seltsam zu sein. Aber wenn dieser Mann ins Wasser springt, um mich vorm Ertrinken zu retten und sein eigenes Leben gibt, damit ich überlebe, dann kann ich vollkommen verstehen, wie die Hingabe seines Lebens eine große Tat der Liebe war.
In einer Predigt mit dem Titel „Der Tod Christi für sein Volk“ hat Charles Spurgeon drei Punkte aus diesem großen Satz abgeleitet.
Wie groß müssen unsere Sünden gewesen sein
Wie groß muss seine Liebe gewesen sein
Wie sicher der Gläubige in der Liebe Christi ist
Daran haben wir die Liebe erkannt: In gewisser Weise würden wir gar nicht erkennen, worum es in der Liebe geht, wenn das Werk Jesu am Kreuz nicht geschehen wäre. Wir haben eine angeborene Fähigkeit, die wahre Bedeutung der Liebe zu pervertieren und alles Mögliche zu verfolgen, unter dem Deckmantel der Suche nach Liebe.
Die Natur kann uns viele Dinge über Gott lehren. Sie kann uns seine Weisheit, seine Intelligenz, seine große Macht zeigen. Aber die Natur in und aus sich selbst heraus lehrt uns nicht, dass Gott ein Gott der Liebe ist. Der Tod von Gott dem Sohn, Jesus Christus, war notwendig, um das letztendlich für uns zu demonstrieren.
David Scott Crother starb an AIDS Anfang des Jahres 1993, steckte aber zuvor seine nicht mit Namen genannte Partnerin an, die Crother dann verklagte. Die Frau sagte in einem Interview: „Das ist kein Angriff. Das ist Mord … Alles, was ich wollte, ist jemanden, der mich liebt und jetzt werde ich dafür sterben. Ich denke nicht, dass ich dafür sterben sollte.“ Wir alle haben dieses Verlangen nach Liebe, aber wir suchen in den falschen Wegen und an den falschen Orten danach.
Auch wir: Da wir mit dem gleichen Mandat gesendet wurden, mit dem Jesus gesandt wurde, müssen wir unsere Liebe demonstrieren, indem wir für die Brüder unser Leben hingeben. Jesu Worte Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch (Johannes 20, 21) scheinen in Johannes Ohren zu klingen.
Stott über ‘hat hingegeben’ und ‘hingeben’: „Es scheint nicht so sehr das niederlegen, sondern das zur Seite legen von etwas wie Kleidung zu beinhalten … Es wird, tatsächlich, in Johannes 13, 4 verwendet, wo Christus sein Obergewand auszieht.“ [Betonung hinzugefügt]
Wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben: Der Fokus ist hier darauf die Brüder zu lieben. Natürlich sind wir auch berufen, unsere Feinde und diejenigen, die uns hassen zu lieben (Matthäus 5, 44), aber Johannes ruft uns zu einem einfacheren Test – falls wir nicht einmal unsere Brüder lieben können, was für eine Art von Christen sind wir?
Das Leben hinzugeben: Johannes erinnert uns auch, dass Liebe und ihre Demonstration oft mit Opfer verbunden sind – das Niederlegen unserer Leben für andere. Uns zu wünschen, liebevoller zu sein, wird nicht ausreichen, weil diese Haltung nicht dort ein Opfer erbringt, wo es notwendig ist.
Und wenn wir die Analogie von Jesu Liebe für uns als Beispiel nehmen, wird uns der Preis der Liebe manchmal das Gefühl geben, dass wir sterben – aber das ist es, was es bedeutet, dein Leben hinzugeben. „Liebe bedeutet ‚Nein‘ zu seinem eigenen Leben zu sagen, damit jemand anderes leben kann.“ (Marshall)
Wir betrachten uns oft als bereit, unsere Leben in einer großartigen dramatischen, heldenhaften Geste hinzugeben; aber die meisten von uns ruft Gott dazu auf, unser Leben Stück für Stück hinzugeben, auf kleine, aber bedeutsame Weise jeden Tag.
Einfach ausgedrückt, sagt uns Johannes, dass wir die gleiche Sache tun sollen von der wir in Philliper 2, 3-4 lesen: Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
1. Johannes 3, 17-18 Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.
Lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit: Johannes erlaubt uns nicht einfach, nur über die Liebe zu sprechen; echte Liebe wird in Taten demonstriert (obwohl sie oft auch in unseren Gefühlen vorhanden ist).
Und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Wenn du imstande bist, die Bedürfnisse eines Bruders zu erfüllen, und du nichts unternimmst, um diese Bedürfnisse zu erfüllen, wie kannst du dann sagen, dass du diesen Bruder liebst? Wie bleibt die Liebe Gottes in dir?
„Hier ist ein Test dieser Liebe; wenn wir nicht unser Brot mit den Hungrigen teilen, würden wir mit Sicherheit nicht unser Leben für sie niederlegen. Welche Liebe für die Menschheit wir auch immer vorspiegeln mögen, wenn wir nicht wohltätig und mildtätig sind, lügen wir entgegen unserer Profession.“ (Clarke)
Was ist die Grenze dieser Art von Liebe? Die einzige Grenze ist diejenige, welche die Liebe selbst auferlegt. Wenn man einer Person gibt und damit deren wahrgenommenes oder direktes Bedürfnis stillt, aber diese Gabe demjenigen schadet, anstatt ihm zu nützen – dann ist eine Tat der Liebe, ihm nicht das zu geben, worum er bittet, sondern ihm das zu geben, was er wirklich braucht.
Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit: Wir können Liebe durch Gerede ersetzen – das heißt, darüber zu sprechen, den Bedürfnissen von Menschen zu begegnen, anstatt sie wirklich zu stillen.
Stott, der Lewis zitiert: „Es ist leichter, sich für die Menschheit als Ganzes zu begeistern, als einzelne Männer und Frauen zu lieben, insbesondere diejenigen, die uninteressant, ärgerlich, verdorben oder anderweitig unattraktiv sind. Alle im Allgemeinen zu lieben, kann eine Entschuldigung dafür sein, niemanden im Besonderen zu lieben.“
1. Johannes 3, 19-21 Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor ihm stillen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott;
Unsere Herzen vor ihm stillen: Wenn wir diese Liebe in unseren Leben am Werk sehen, dann können wir wissen, dass wir aus der Wahrheit sind – und dies bringt Gewissheit in unsere Herzen vor Gott, dass wir in ihm stehen.
Gayle Erwin erzählt eine wundervolle Geschichte über einen Mann, den er kannte als er ein kleiner Junge war. Der Name des Mannes war Jake und er war der gemeinste und betrunkenste Mann in der Stadt. Er kam von Zeit zu Zeit in die Kirche, aber nur, um die Ältesten zusammenzuschlagen. Eines Mittwochabends kam Jake zur Kirche – aber nicht, um jemanden zusammenzuschlagen. Bemerkenswerterweise gab Jake sein Leben Jesus. Er ging den Mittelgang der kleinen Kirche entlang und kniete am Altar nieder. Am nächsten Abend war ein weiteres Treffen in der Kirche und der Pastor fragte, ob jemand mitteilen wollte, was Gott in seinem Leben tut. Jake stand auf und sagte: „Ich habe etwas zu sagen. Letzte Nacht, als ich hierherkam, hasste ich euch Leute.“ Köpfe nickten in Zustimmung. „Aber etwas ist mit mir passiert und ich verstehe es nicht, aber heute Abend liebe ich euch.“ Und obwohl er nur einen Zahn hatte, hatte er ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Dies ist eine wundervolle Versicherung, dass wir wiedergeboren sind.
Gewissheit ist essentiell – wer will warten, bis es zu spät ist, um zu wissen, ob man wirklich gerettet ist oder nicht?
Werden wir unsere Herzen vor ihm stillen: Unsere Gewissheit ist zweifach. Erstens weiß Gott schon alles über dich und er liebt dich, er kümmert sich um dich, er sehnt sich nach dir; zweitens weiß Gott alles, und weiß wer wir wirklich in Jesus Christus sind. Wenn wir wiedergeboren sind, dann ist das wahre Ich, dasjenige, das im Bild Jesu Christi geschaffen ist.
Dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß: Aber was, wenn wir in Liebe gewandelt sind und unser Herz uns immer noch vor Gott verurteilt? Johannes versichert uns, dass Gott größer ist als unser Herz, und er erinnert uns, dass wir unsere Beziehung zu Gott nicht allein darauf gründen können, wie wir uns in seiner Gegenwart fühlen.
Verdammnis kann in uns aufkommen, die nichts mit unserem Stand vor Gott zu tun hat. Es kann das Werk des Feindes unserer Seelen sein (der nach Offenbarung 12, 10 die Brüder verklagt), oder das Werk eines überaktiven Gewissens. In solchen Zeiten vertrauen wir darauf, was Gottes Wort über unseren Stand sagt, nicht darauf, wie wir hinsichtlich dieser Sache empfinden.
„Manchmal verurteilt uns unser Herz, aber indem es das tut, gibt es ein falsches Urteil ab und dann haben wir die Genugtuung, den Fall einem höheren Gericht vorzulegen, denn ‚Gott ist größer als unser Herz und kennt alle Dinge.‘“ (Spurgeon)
Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott: Doch wenn wir in Gemeinschaft mit Gott sind und uns unser Herz nicht verurteilt, wissen wir, dass wir Freimütigkeit Gott gegenüber und unserem Stand ihm gegenüber haben können.
Wenn jemand in wahrer Gemeinschaft mit Gott ist – nicht sich selbst betrügt, so wie es in 1. Johannes 1, 6 erwähnt wird – dann ist die Gewissheit, die in sein Herz kommt, während er mit Gott Gemeinschaft hat, eine kostbare Sache. Darüber sprach auch Paulus in Römer 8, 16 – Der Geist selbst gibt Zeugnis, zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
Haben wir Freimütigkeit zu Gott: Wie kostbar ist die Zuversicht, die wir in Jesus Christus haben können. Es gibt so etwas wie eine falsche Zuversicht, ein Vertrauen auf sich selbst oder auf Illusionen; aber es gibt auch eine herrliche Zuversicht, die wir in Jesus haben können.
„Das Wort, das mit Freimütigkeit übersetzt wird, stand im antiken Griechenland für das am wertvollsten geachtete Recht eines Bürgers eines freien Staates, das Recht ‚seine Meinung auszudrücken‘ ungehindert durch Furcht oder Scham.“ (Barker, der Dodd zitiert)
4. Gemeinschaft in Gottes Liebe bedeutet die Gewissheit, dass Gebete erhört werden
1. Johannes 3, 22 Und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
Was immer wir bitten: Die Person, welche in der Art von Gehorsam und Liebe wandelt, von der Johannes redet, wird erfahren, wie ihre Gebete beantwortet werden. Das ist nicht so, weil ihre Liebe und ihr Gehorsam das verdient hätten, worum sie bitten, sondern ihre Liebe und ihr Gehorsam kommt aus der Gemeinschaft – dem Schlüssel zum beantworteten Gebet.
Johannes scheint Jesu Gedanke aus Johannes 15, 7 zu zitieren – Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden.
Weil wir seine Gebote halten: Gottes Gebote zu halten, ist wichtig für beantwortetes Gebet. Aber wir sollten eine Unterscheidung machen zwischen dem Gebet eines Menschen, der errettet ist, und dem Schrei des Herzens, dass Gnade von Gott in Jesus sucht. Für den Sünder, der im Gebet zu Jesus kommt und Gnade sucht, ist die einzige Voraussetzung Aufrichtigkeit des Herzens. Gott verlangt unseren Gehorsam nicht, bevor er uns errettet.
Der Schlüssel zum Gebet ist, in so enger Gemeinschaft mit Gott zu sein, dass wir um die Dinge bitten, die auf seinem Herzen sind; wir folgen seinem Plan mit unseren Bitten und unserer Fürbitte.
Der Geist wahren Gebets ist Dein Wille geschehe, nicht Mein Wille geschehe – wir wenden uns dem Gebet zu, um in Aktion zu rufen, was Gott ersehnt; selbst wenn man weiß, dass einige der Dinge, nach denen Gott sich sehnt, uns direkt und persönlich zu Gute kommen.
Und tun, was vor ihm wohlgefällig ist: Die Person, die in Gemeinschaft mit Gott lebt, wird die Dinge tun wollen, die vor ihm wohlgefällig sind. Wir sollten Herzen haben, die dem Herrn in allem, was wir tun, gefallen wollen.
Es ist ernüchternd auf unsere Leben zu schauen und zu sehen, wie sehr wir uns selbst gefallen und wie sehr wir dem Herrn gefallen. Wir sollten nicht denken, dass dies Gegensätze sind; Gott wird verherrlicht, wenn wir seine Güte und seine guten Dinge genießen. Doch wird das gottgefällige Leben stets einen besonderen Fokus darauf haben nur Gott zu gefallen, selbst wenn es uns im Moment nicht besonders gefällt.
1. Johannes 3, 23-24 Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Und das ist sein Gebot: Das Konzept von „seine Gebote halten“ im vorherigen Vers führte Johannes dazu, darüber zu sprechen, was speziell sein Gebot ist. Einfach, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben.
Hier bezieht sich Johannes nicht auf diese zwei Aspekte des Gehorsams als zwei Gebote, sondern als ein Gebot. Grammatisch gesehen mag er formell nicht korrekt sein, aber geistlich gesehen ist er es. Als Jesus vom größten Gebot sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken, fügte er ein weiteres hinzu und sagte: und das zweite ist ihm vergleichbar: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22, 37-39) Es sind zwei Gebote, aber sie sind eindeutig gleichartig.
Dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus: Erneut scheint Johannes Jesu Konzept aus Johannes 6, 29 zu zitieren: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Das erste Gebot und das größte Werk, das wir tun können, ist, an Jesus zu glauben.
Das bedeutet nicht, nur zu glauben, dass Jesus ist, sondern zu glauben, dass er bestimmte Dinge getan hat, wie an einem Kreuz zu sterben. An den Namen Jesus zu glauben bedeutet, deinen Glauben auf Jesus zu setzen, indem du ihm vertraust, dich auf ihn verlässt, und dich an Jesus festhältst. Es geht nicht um intellektuelles Wissen oder Verstehen, es geht um Vertrauen.
Und einander lieben: Das zweite Gebot ist auch ein Zitat von Jesu Konzept aus Johannes 15, 12: Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Die Liebe der Brüder ist keine Option für manche Christen, es ist ein Gebot für alle.
Der bleibt in ihm: Diejenigen, die in Jesus bleiben, wissen, dass sie in Jesus bleiben wegen der Gegenwart und Gewissheit des Heiligen Geistes. Johannes hat das gleiche Konzept wie in Römer 8, 16 (Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind).
Römer 8, 9 sagt uns, dass jeder, der zu Jesus gehört, den Geist in sich hat; der innewohnende heilige Geist gibt Gewissheit. Du kannst nicht in Jesus bleiben und keine Gewissheit haben, obwohl du von Zeit zu Zeit von Zweifel angegriffen werden kannst.
Derjenige, der nicht Gottes Gebote hält, hat nicht die Basis der Zuversicht, dass er in Jesus bleibt. Ebenso hat er nicht die Gewissheit der Gegenwart des Heiligen Geistes in seinem Leben.
Zu wissen, ob du diese Gewissheit wirklich hast, kann geistliche Unterscheidung benötigen, und damit befasst sich Johannes im nächsten Vers. Aber Gott hat uns bereits eine andere Basis für Gewissheit gegeben: Zu sehen, ob wir einander lieben (1. Johannes 3, 19).
1. Johannes 3 – Die Liebe Gottes und das Leben der Liebe
A. Die Bestimmung unserer Beziehung mit Gott
1. Die Herrlichkeit von Gottes Liebe
1. Johannes 3, 1
1. Johannes 3, 1
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat.
2. Die Bestimmung der Kinder Gottes
1. Johannes 3, 2
1. Johannes 3, 2
Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3. Unsere Bestimmung zu kennen, reinigt unser Leben im Hier und Jetzt
1. Johannes 3, 3
1. Johannes 3, 3
Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.
B. Sünde – ein Angriff auf die Beziehung
1. Das Wesen der Sünde und das Werk Jesu zur Beseitigung unserer Sünde
1. Johannes 3, 4-5
1. Johannes 3, 4-5
Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.
2. In Sünde bleiben oder in Gott bleiben
1. Johannes 3, 6
1. Johannes 3, 6
Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
3. Gerechtigkeit wird sich im Leben einer Person zeigen
1. Johannes 3, 7
1. Johannes 3, 7
Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist.
4. Die Wurzel der Sünde und die Wurzel der Gerechtigkeit
1. Johannes 3, 8-9
1. Johannes 3, 8-9
Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
C. Hass: Ein Angriff auf die Beziehung
1. Zwei unentbehrliche Dinge: gerechter Lebenswandel und Liebe für die Brüder
1. Johannes 3, 10
1. Johannes 3, 10
Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.
2. Die Notwendigkeit, einander zu lieben
1. Johannes 3, 11
1. Johannes 3, 11
Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.
3. Ein Beispiel von Hass: Kain
1. Johannes 3, 12
1. Johannes 3, 12
Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
4. Liebe als der Beweis der neuen Geburt
1. Johannes 3, 13-15
1. Johannes 3, 13-15
Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.
D. Was Liebe ist und wie wir einander lieben sollten
1. Die objektive Realität der Liebe und wie sie sich in unseren Leben zeigt
1. Johannes 3, 16
1. Johannes 3, 16
Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
2. Was es heißt, im echten Leben zu lieben
1. Johannes 3, 17-18
1. Johannes 3, 17-18
Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.
3. Die Gewissheit, welche diese Liebe bringt
1. Johannes 3, 19-21
1. Johannes 3, 19-21
Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor ihm stillen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott;
4. Gemeinschaft in Gottes Liebe bedeutet die Gewissheit, dass Gebete erhört werden
1. Johannes 3, 22
1. Johannes 3, 22
Und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
5. Das Gebot Jesu
1. Johannes 3, 23-24
1. Johannes 3, 23-24
Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.