2. Timotheus 4 – Das letzte Zeugnis des Paulus an Timotheus
A. Das letzte Zeugnis des Paulus an Timotheus
1. Ein feierlicher Auftrag für Timotheus
2. Timotheus 4, 1
2. Timotheus 4, 1 Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:
Daher bezeuge ich dir ernstlich: Bezeugen übersetzt ein starkes Wort (diamarturomai) aus dem biblischen Griechisch (wie in Apostelgeschichte 8, 25). Es bedeutet, dass Paulus ein feierliches Zeugnis für Timotheus ablegte, ein Zeugnis, das Timotheus beachten muss, wenn er ein gottesfürchtiger Pastor sein will.
„Das Verb diamartyromai hat einen juristischen Bezug und kann bedeuten, vor einem Gericht ‚unter Eid auszusagen‘ oder einen Zeugen ‚beschwören‘, das zu tun.“ (Stott)
Vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird: Paulus beschrieb hier die Mitglieder des Gerichts, vor denen Paulus sein Zeugnis ablegte, und verleiht dem dadurch mehr Gewicht.
Als Paulus in seiner kalten, feuchten Gefängniszelle saß, erkannte er, dass es eine geistliche Realität gab, die über die Mauern seiner Zelle hinausging. Im geistlichen Sinne legte er vor seinem jungen Freund und Mitarbeiter durch diesen Brief ein feierliches Zeugnis ab, und er tat das in der Gegenwart des Gottes, der uns alle richten wird.
Um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: Paulus glaubte noch an die Wiederkunft Jesu Christi. Er war seit mehr als 30 Jahren im Dienst, und in seinen frühesten Briefen (wie 1. und 2. Thessalonicher) wird die Wiederkunft Jesu erwähnt. Jetzt, so viele Jahre und Erfahrungen später, glaubte er immer noch von ganzem Herzen daran.
„Die Worte ‚wird richten‘ bedeuten wörtlich ‚steht vor dem Gericht‘; sie weisen auf die Tatsache hin, dass Paulus in der Hoffnung auf die baldige Wiederkunft Christi lebte.“ (Hiebert)
2. Die Zeugenaussage: Verkündige das Wort
2. Timotheus 4, 2
2. Timotheus 4, 2 Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!
Verkündige das Wort: Paulus hat stets das Wort Gottes betont. Es gibt in diesem Brief etwa 36 Hinweise auf das wahre Evangelium und etwa 17 Hinweise auf falsche Lehren.
Dadurch, dass Paulus das immer wieder betont, wird Timotheus klar, worum es geht:
So schäme dich nun nicht des Zeugnisses von unserem Herrn (2. Timotheus 1, 8).
Halte dich an das Muster der gesunden Worte (2. Timotheus 1, 13).
Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an (2. Timotheus 2, 2).
Teile das Wort der Wahrheit recht (2. Timotheus 2, 15).
Ein Knecht des Herrn aber soll … fähig (sein) zu lehren (2. Timotheus 2, 24).
Alle Schrift ist von Gott eingegeben (2. Timotheus 3, 16).
Verkündige das Wort: Als Pastor war Timotheus nicht nur verpflichtet, das Wort zu kennen, zu mögen oder ihm zuzustimmen; er musste das Wort verkündigen. Das Wort Gottes muss von Timotheus gepredigt werden; es sollte der Inhalt seiner Botschaft sein.
Nicht jeder, der eine Bibel aufschlägt und zu reden beginnt, predigt das Wort. Viele Prediger, die es gut meinen, reden eigentlich über sich selbst, statt über das Wort. Wenn der Schwerpunkt auf den lustigen Geschichten oder den berührenden Lebenserfahrungen des Predigers liegt, verkündet er vielleicht sich selbst.
Tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen: Hier erfahren wir, wann der Pastor bereit sein sollte, das Wort zu verkündigen. Er sollte immer bereit sein. Er sollte es verkündigen, wenn es leicht ist, und er sollte es verkündigen, wenn es schwer ist. Er sollte es verkündigen, wenn die Frucht offensichtlich ist, und er sollte es verkündigen, wenn die Frucht unsichtbar zu sein scheint. Er sollte es einfach verkündigen.
Es gab einmal einen Geistlichen der Church of England, der glorreich gerettet wurde. Als Jesus sein Leben änderte, begann er, seiner ganzen Gemeinde das Evangelium zu predigen, und sie wurden alle gerettet. Dann begann er, in den Nachbargemeinden zu predigen, und die Geistlichen dieser Gemeinden waren beleidigt. Sie baten den Bischof, dem Mann Einhalt zu gebieten. Als der Bischof ihn damit konfrontierte, sagte er: „Ich habe gehört, dass Sie immer predigen und scheinbar nichts Anderes tun.“ Der veränderte Mann antwortete: „Nun, Herr Bischof, ich predige nur zu zwei bestimmten Zeitpunkten.“ Der Bischof sagte: „Ich bin froh, das zu hören; welche Zeitpunkte sind das?“ Er antwortete: „Wenn es gelegen, und wenn es ungelegen ist!“
Überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung: In seiner Predigt sollte Timotheus das Wort Gottes in das Leben seines Volkes einfließen lassen. Er sollte das Wort nicht so behandeln, als sei es mit interessanten Ideen oder faszinierenden Theorien gefüllt. Er sollte das Wort Gottes auf das Leben seines Volkes anwenden und Gott sein Werk tun lassen.
3. Die Notwendigkeit die Wahrheit zu verkündigen
2. Timotheus 4, 3-4
2. Timotheus 4, 3-4 Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
Da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen: Timotheus musste sich weiterhin auf das Wort Gottes konzentrieren, denn der Mensch will aufgrund seines natürlichen Triebes Gottes Offenbarung nicht hören. Er möchte lieber das hören, was er hören will – etwas, das seinen empfindliche Ohren angenehm ist.
Clarke zu empfindliche Ohren: „Sie sind unendlich neugierig, haben ein unstillbares Verlangen nach Abwechslung und lassen sich von der Sprache und dem Akzent der Person berieseln, indem sie den guten und treuen Prediger für den guten Redner verlassen.“
Das zeigt auch, dass Gott etwas Wunderbares in uns tut, wenn wir Gottes Wort hören wollen. Wenn wir uns selbst überlassen bleiben, würden wir es lieber auf unsere Weise tun, aber Gott verändert unser Herz auf wunderbare Weise, indem er uns das Verlangen nach seinem Wort schenkt.
Sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen: Das erinnert uns daran, dass die beliebtesten Lehrer nicht unbedingt die treuesten Lehrer sind. Wir sollten nicht davon ausgehen, dass ein Lehrer den empfindlichen Ohren schmeichelt, nur weil er beliebt ist, aber wir sollten auch nicht davon ausgehen, dass er dem Wort Gottes treu ist, nur weil er beliebt ist.
Und sich den Legenden zuwenden: Wenn Menschen einmal das Wort Gottes verlassen haben, geben sie sich oft phantastischen Phantasien hin. Wenn ein Mensch die Wahrheit Gottes ablehnt, dann nicht, weil er an nichts glaubt; er wird an alles glauben.
Zu glauben, dass das Universum durch Zufall entstanden ist, bedeutet, an eine Fabel zu glauben. Diese Beschreibung der Entwicklung des Universums in einem Artikel der Los Angeles Times ist ein Beispiel für eine dieser Legenden: Am Anfang war das Licht – aber auch die Quarks und Elektronen. Der Urknall spuckte Energie aus, die sich in Strahlung und Teilchen verdichtete. Die Quarks vereinigten sich zu Protonen und bewegten sich wild umher in einem heißen, dichten, glühenden Schleim, der so undurchsichtig wie ein Stern war. Die Zeit (etwa 300.000 Jahre) verging. Der Raum erweiterte sich. Die Materie kühlte ab. Die Elektronen und Protonen, die einander elektrisch anzogen, verschmolzen zu neutralem Wasserstoff, und aus dieser Verbindung entstanden die ersten Atome. Der Raum zwischen den Atomen wurde so durchsichtig wie ein Kristall – ziemlich genau so, wie er heute aussieht. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte. Atome verschmolzen zu Staubwolken, aus denen Sterne, Galaxien und Galaxienhaufen entstanden. Die Sterne verbrauchten ihren Kernbrennstoff, kollabierten und explodierten in wiederkehrenden Zyklen und verschmolzen dabei Elemente. Irgendwann verdichtete sich ein stabiler Planet um einen Stern der zweiten Generation, auf dem sich kohlenstoffbasierte Lebensformen u.a. zu Weltraumforschern entwickelten, um das Ganze besser betrachten zu können. (Aus einer Randbemerkung zu einem Wissenschaftsartikel in der Los Angeles Times mit dem Titel „Der Urknall und was darauf folgte“))
Es ist vielen Kirchgängern möglich, sich von der Wahrheit abzuwenden und vielen Legenden zu glauben:
Die Legende, dass du dir deinen Weg vor Gott verdienen musst.
Die Legende, dass Gott dich nur liebt, wenn du gut bist.
Die Legende, dass du dich als Christ für etwas Besseres halten solltest.
4. Die Zeugenaussage wurde neu formuliert: Richte deinen Dienst völlig aus
2. Timotheus 4, 5
2. Timotheus 4, 5 Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!
Du aber: Das ist ein Gegensatz zu den im vorigen Satz genannten Personen. Andere wandten sich zwar den Fabeln zu, aber Timotheus sollte sich noch mehr dafür einsetzen, das zu tun, was Gott von ihm wollte. Ihre Anwesenheit sollte ihn noch hingebungsvoller machen und nicht noch mehr entmutigten.
„Je entschlossener die Menschen werden, die Lehren Christi zu verachten, desto eifriger sollten gottesfürchtige Diener sein, sie zu bekräftigen, und desto mehr sollten sie sich bemühen, sie vollständig zu bewahren.“ (Calvin)
Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen: Timotheus konnte sein Amt nicht erfüllen, wenn er nicht sorgfältig aufpasste und in allen Dingen nüchtern war. Jeder gute Hirte hat seine Augen stets offen.
Erdulde die Widrigkeiten: Der Dienst ist wie das Leben – es gibt Widrigkeiten, die man ertragen muss. Für einige ist das ein beunruhigender Gedanke, weil sie dachten, dass der Dienst eine wunderbare geistliche Erfahrung nach der anderen sein würde. Es gibt viele wunderbare Segnungen im Dienst für Gott, aber es sind auch Widrigkeiten zu ertragen.
Tue das Werk eines Evangelisten: Das bedeutet, dass Timotheus als Evangelist nicht besonders begabt war, aber dennoch dieses Werk als Verkünder des Wortes Gottes treu verrichten musste.
Richte deinen Dienst … aus: Paulus gab Archippus einen ähnlichen Befehl (Kolosser 4, 17) und er wusste, was es bedeutete, seinen eigenen Dienst in diesem Sinne zu verrichten (Apostelgeschichte 12, 25).
Es kann viele Gründe dafür geben, dass der Dienst eines Menschen nicht zur vollen Entfaltung kommt, und jeder muss ernsthaft bekämpft werden:
Furcht
Unglaube
Die Sorgen der Welt
Angst, andere Menschen vor den Kopf zu stoßen
Kritik und Entmutigung
Sünden, die zur Gewohnheit werden
B. Die letzten Worte von Paulus: seine triumphierende Zuversicht
1. Paulus‘ triumphierende Zuversicht
2. Timotheus 4, 6-7
2. Timotheus 4, 6-7 Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
Denn ich werde schon (als Trankopfer) geopfert: Bei einem Trankopfer brachte man Wein vor den Herrn und goss ihn vor seinem Altar aus. Es war eine Möglichkeit, Gott Wein zu opfern, so wie man auch ein Tier opfern kann.
Der Gedanke eines Trank – Opfers wird erstmals in 1. Mose 35, 14 vorgestellt, wo Jakob ein Trankopfer vor dem Herrn als Opfer ausgießt. Im mosaischen Gesetz konnten Trankopfer ein Teil des Opfers für den Herrn sein (2. Mose 29, 40-41 und 3. Mose 23, 13).
Es gab auch einen römischen Gedanken dahinter. Jede römische Mahlzeit endete mit einem kleinen Opferritual für die Götter – man nahm einen Becher Wein und goss ihn vor den Göttern aus. In diesem Sinne sagte Paulus: „Der Tag ist vorüber, das Mahl ist gerade zu Ende, und ich werde vor Gott ausgegossen.“
Geopfert beinhaltet die Vorstellung eines vollständigen Gebens, ohne Vorbehalt. Die Flüssigkeit wird vollständig aus dem Becher gegossen und vollständig Gott übergeben.
Paulus wurde also schon ausgegossen [geopfert]. Sein Kopf war noch nicht auf dem Henkersblock, aber sein Herz war da. Er war bereit, das ultimative Opfer zu bringen. „Er betrachtet sich selbst als jemanden, der kurz davor steht, geopfert zu werden, und sieht sein Blut als das Trankopfer an, das über das Opfer gegossen wurde. Er hätte nicht so positiv sprechen können, wenn das Todesurteil nicht bereits über ihn verhängt worden wäre.“ (Clarke)
Die Zeit meines Aufbruchs ist nahe: Paulus fühlte, dass er sich im Flughafen befand und sein Flugzeug in den Himmel zum Abflug bereit war. Er wartete darauf, dass er an Bord gehen konnte.
Die Ermahnung, die Paulus an Timotheus richtet, ist daher umso bedeutsamer, als er wusste, dass er von der Bildfläche verschwindet und Timotheus die Fackel weitertragen muss. Gottes Arbeiter gehen, aber Gottes Werk wird fortgesetzt.
Ich habe … den Lauf vollendet: Während seines gesamten Dienstes verwendete Paulus das Bild des Laufs und des Christen als Sportler, der dieses Rennen bestreitet (Philipper 3, 12-14; Apostelgeschichte 20, 24; 1. Korinther 9, 24; Hebräer 12, 1). Nun wusste er, dass sein Lauf fast vollendet war.
2. Paulus‘ Krone der Gerechtigkeit
2. Timotheus 4, 8
2. Timotheus 4, 8 Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben.
Von nun an liegt für mich … bereit: Paulus wusste, dass im Himmel eine Krone auf ihn wartete, und er war bereit, sie zu empfangen. Er war sich dessen sicher.
Im Neuen Testament gibt es zwei Hauptbegriffe für Krone. Der eine bezieht sich auf eine Königskrone und der andere auf die Krone des Siegers (die Stephanos). Hier bezog sich Paulus auf die Siegeskrone – die Krone, die im Grunde eine Auszeichnung war, in Anerkennung, dass man nach den Regeln gekämpft und den Sieg errungen hatte.
Bevor Paulus Christ wurde, beaufsichtigte er die Hinrichtung des ersten Märtyrers und begann dann damit, so viele andere Christen zu töten, wie er konnte. Aber jetzt, am Ende seines Lebens, war er bereit, eine Krone – eine Stephanos – zu empfangen. Es ist wahrscheinlich, dass er sich an den Namen des ersten Märtyrers erinnerte, der durch Paulus‘ eigene Hände starb: Stephanos (Stephanus).
In dieser Zeit erhielten die Sieger in der Welt des Sports eine Krone aus Oliven- oder Efeublättern, die bald verwelkte und verging. Aber die Krone für Gottes Volk währt ewig (1. Korinther 9, 25; 1. Petrus 5, 4).
Uns ist die Krone des Lebens verheißen, wenn wir der Versuchung widerstehen (Jakobus 1, 12).
Manche fragen sich, ob wir im Himmel mit Kronen herumlaufen werden, und ob jeder sehen wird, wer die größeren und besseren Kronen hat. Doch in Offenbarung 4, 10 nehmen die Ältesten, die den Thron Gottes umgeben, ihre Kronen und legen sie vor Jesus ab – und geben alle Auszeichnungen, die sie erhalten haben, direkt an Jesus zurück.
Die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird: Paulus stellte sich eine Preisverleihung vor, bei der er die Krone erhalten würde, die auf ihn wartete. Paulus stand kurz davor, von einem irdischen Gericht verurteilt und hingerichtet zu werden, doch er sollte auch von einem himmlischen Herrn belohnt werden.
„Dies ist höchstwahrscheinlich der letzte Brief, den der Apostel je geschrieben hat. Es ist unmöglich, ihn in einem schöneren Licht zu sehen, als er jetzt erscheint, an der Schwelle zur Ewigkeit stehend, voll von Gott und mit einer starken Vorfreude auf eine Ewigkeit der Herrlichkeit.“ (Clarke)
Einige meinen, Paulus habe sich zu sehr auf Belohnungen konzentriert und es gehöre sich nicht, dass Christen viel über die Belohnung nachdenken, die sie im Himmel erhalten werden. Doch Gott hat kein Problem damit, uns mit himmlischer Belohnung zu motivieren. Das wird es wert sein. Wir müssen jetzt ausdauernd sein. Wir werden belohnt werden.
Manche Christen sorgen sich unnötig um ihre Krone:
Was ist, wenn ich keine Krone bekomme?
Was ist, wenn meine Krone ganz klein ist?
Was, wenn der Herr von mir enttäuscht ist?
Wir sollten all diese Spekulationen ignorieren und einfach darauf bedacht sein, Gott zu dienen und ihn zu verherrlichen, und unsere Krone wird sich von selbst einstellen.
Sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben: Diese Verheißung gilt für uns – wenn wir unseren Blick auf den Himmel und auf den Jesus richten, der sowohl auf der Erde wandelte als auch jetzt im Himmel regiert, der darauf wartet, uns zu empfangen.
C. Paulus‘ letzte Worte aus dem Gefängnis
1. Die Einsamkeit des großen Apostels
2. Timotheus 4, 9-13
2. Timotheus 4, 9-13 Beeile dich, bald zu mir zu kommen! Denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit lieb gewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Nur Lukas ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienst. Tychikus aber habe ich nach Ephesus gesandt. Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst; auch die Bücher, besonders die Pergamente.
Beeile dich, bald zu mir zu kommen: Paulus war ein Mann Gottes, aber er war nicht übermenschlich. Er brauchte und wünschte sich Gemeinschaft. Paulus war einsam.
Denn Demas hat mich verlassen: Paulus gedenkt derer, die ihn im Stich gelassen haben. Einige (wie Demas) verließen ihn, weil sie die jetzige Weltzeit (wörtlich: ‚das jetzige Zeitalter‘)) geliebt hatten. Andere verließen ihn, weil sie mussten (wie Crescens und Titus). Andere verließen ihn, weil Paulus sie gesandt hatte (wie Tychikus).
Demas wurde in den früheren Briefen von Paulus als Mitstreiter erwähnt, aber später geriet er auf Abwege (Kolosser 4, 14 und Philemon 24). Seine frühere Treue machte das für Paulus noch schmerzhafter.
Nur Lukas ist bei mir: Lukas, der mit Paulus auf vielen seiner Missionsreisen gereist war, blieb bei Paulus. Alle anderen waren gegangen. Das war ein bedeutender Kontrast zur ersten römischen Gefangenschaft von Paulus zehn Jahre zuvor, wo er viele Besucher empfing (Apostelgeschichte 28, 30-31).
Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit: Dies ist ein Beweis dafür, dass das Vertrauen von Paulus in Markus wiederhergestellt worden war. In Apostelgeschichte 15, 36-40 wollte Paulus nichts mit ihm zu tun haben.
Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit: Daraus geht hervor, dass Paulus wahrscheinlich in Troas verhaftet wurde, was zu dieser zweiten Gefangenschaft in Rom führte. In jenen Tagen hatten die Soldaten bei einer Festnahme Anspruch auf alle zusätzlichen Kleidungsstücke, die sich im Besitz des Verhafteten befanden. Es kann sein, dass Paulus vor der Verhaftung gewarnt wurde und deshalb seine wenigen Bücher und diesen Reisemantel – ein äußeres Kleidungsstück – der Obhut eines ehrlichen Mannes namens Karpus übergab.
Der Reisemantel war „ein runder Umhang, der bis unter die Knie reichte, mit einer Öffnung für den Kopf in der Mitte“. (White)
Dieser Umhang, der in Troas zurückgelassen wurde, zeigt uns:
Paulus gab alles auf, um Jesus zu dienen (alles, was er am Ende seines Lebens hatte, war ein Mantel und ein paar Bücher).
Paulus wurde von seinen Freunden fast völlig im Stich gelassen (er hatte anscheinend keine Freunde, die ihm in Rom einen Mantel leihen oder besorgen konnten).
Paulus hatte einen sehr unabhängigen Geist (er würde nicht um einen Umhang betteln).
Paulus kümmerte sich nicht besonders darum, wie er gekleidet war (er hätte mehr oder andere Kleidungsstücke verlangen können).
Paulus war ein gewöhnlicher Mann mit gewöhnlichen Bedürfnissen.
„Oh, wie wenig Dinge dieser große Apostel doch hatte, sagt Erasmus: einen Mantel, um den Regen abzuhalten, und ein paar Bücher und Schriften.“ (Trapp)
Auch die Bücher, besonders die Pergamente: Paulus blieb bis zum Ende ein Gelehrter und wollte seine Bücher zurückhaben. Er wollte vor allem die Pergamente, die Teile des Alten Testaments waren.
„Diese Stelle widerlegt den Wahnsinn der Fanatiker, die Bücher verachten und alles Lesen verdammen und sich nur ihrer privaten Eingebungen durch Gott rühmen. Aber wir sollten beachten, dass diese Stelle allen gottesfürchtigen Menschen das kontinuierliche Lesen als etwas empfiehlt, von dem sie profitieren können.“ (Calvin)
3. Eine Warnung, sich vor Alexander dem Kupferschmied zu hüten
2. Timotheus 4, 14-15
2. Timotheus 4, 14-15 Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr vergelte ihm nach seinen Werken! Vor ihm hüte auch du dich; denn er hat unseren Worten sehr widerstanden.
Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen: In 1. Timotheus 1, 20 erwähnte Paulus den hier benannten Alexander als jemanden, dessen Glaube Schiffbruch erlitten hatte. Nun warnte Paulus den Timotheus vor eben diesem Mann. Paulus schrieb einfach, dass Alexander ihm viel Böses erwiesen hat – doch er würde sich auch Timotheus entgegenstellen (Vor ihm hüte auch du dich).
Es wäre falsch von Timotheus gewesen, Paulus darauf zu antworten, indem er sagte: „Paulus, Alexander ist immer nett zu mir gewesen. Er hat seine Fehler, aber haben wir die nicht alle?“ Stattdessen können wir sicher sein, dass Timotheus das Urteil des Paulus respektierte – und seinen Rat befolgte, um sich vor Alexander zu hüten.
Kupferschmied „bedeutet nicht, dass er nur mit Kupfer arbeitete. Der Begriff wurde für alle Handwerker in der Metallverarbeitung verwendet.“ (White)
Hat mir viel Böses erwiesen: Dieser Satz bedeutet, dass er „viele Dinge gegen mich vorgebracht hat“. Vielleicht war Alexander ein Verräter, ein Spitzel, der Paulus an die römische Regierung verraten hat und für seine jetzige Inhaftierung verantwortlich war. Vielleicht bedeutete der Satz, er hat unseren Worten so sehr widerstanden, dass Alexander bei seiner ersten Verteidigung ein Zeuge war, der gegen Paulus ausgesagt hat.
„Spitzel waren zu dieser Zeit einer der großen Flüche Roms. Und es kann gut sein, dass Alexander ein abtrünniger Christ war, der sich mit falschen Informationen über Paulus an die Amtsträger wandte und versuchte, ihm auf schändlichste Weise zu schaden.“ (Barclay)
„Man beschuldigte sie des ‚Atheismus‘ (weil sie Götzendienst und Kaiserkult mieden), des Kannibalismus (weil sie davon sprachen, den Leib Christi zu essen) und sogar eines allgemeinen ‚Menschenhasses‘ (wegen ihrer angeblichen Untreue gegenüber dem Kaiser und vielleicht, weil sie den beliebten Vergnügungen der Sünde abgeschworen hatten). Es könnte sein, dass einige dieser Vorwürfe gegen Paulus erhoben wurden.“ (Stott)
Der Herr vergelte ihm nach seinen Werken: Das Urteil über Alexander würde eindeutig ausfallen. Es ist eine schreckliche Sache, nach seinen Werken beurteilt zu werden.
„Dies ist weder ein Fluch noch eine Schimpfrede, sagt ein Weiser, sondern eine Voraussage, die einem Apostel wohl ansteht, der sich nicht selbst rächte, sondern vielmehr dem Zorn Gottes Raum gab, Römer 12, 19.“ (Trapp)
4. Die Treue Gottes gegenüber Paulus bei seiner ersten Verteidigung
2. Timotheus 4, 16-18
2. Timotheus 4, 16-18 Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht angerechnet! Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Verkündigung völlig ausgerichtet würde und alle Heiden sie hören könnten; und so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen. Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Stand mir niemand bei … Der Herr aber stand mir bei: Paulus war ganz allein, aber Jesus stand zu ihm, und Paulus diente Gott während seiner ersten Verteidigung.
Die Worte „es werde ihnen nicht angerechnet“ zeigen, dass Paulus nicht darüber verbittert war, dass ihn alle verließen. Das ist ein kraftvoller Beweis für ein großes Werk der Gnade und der geistlichen Reife.
Die erste Verteidigung von Paulus könnte seine erste Inhaftierung in Rom gewesen sein (von der am Ende der Apostelgeschichte die Rede ist), oder es könnte eine erste Anhörung im Rahmen seiner derzeitigen Inhaftierung gewesen sein.
So wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen: Gott hatte Paulus schon einmal erlöst, so dass er keinen Zweifel an Gottes Kraft oder Güte hatte. Paulus wusste nur nicht, ob sein Schicksal dieses Mal damit enden würde, dass er aus dem Rachen des Löwen befreit oder für sein himmlisches Reich bewahrt werden würde.
Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit: Dies zeugt von einem unvernünftigen Optimismus und einer unbändigen Freude. Paulus stand vor den letzten Momenten seines Lebens, und wie viele Berichte zeigen, besaß er keinen Pfennig, keine Freunde, keine wertvollen Besitztümer, fror, hatte keine angemessene Kleidung und war dazu bestimmt, bald zu sterben. Und doch wollte er, vor allem im Wissen um die himmlische Belohnung, die auf ihn wartete, seinen Platz mit niemandem tauschen.
5. Abschließende Grüße von Paulus an seine Freunde, die mit Timotheus in Verbindung stehen und an die römischen Christen
2. Timotheus 4, 19-21
2. Timotheus 4, 19-21 Grüße Prisca und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth, Trophimus aber ließ ich in Milet krank zurück. Beeile dich, vor dem Winter zu kommen! Es grüßen dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und alle Brüder.
Grüße Prisca und Aquila und das Haus des Onesiphorus: In seinen Abschiedsworten war das Herz von Paulus bei den Menschen, die er kannte. Er dachte an andere und nicht an sich selbst. Paulus kannte das Wesen Jesu und war ein Mensch, der sich, genau wie Jesus, auf andere konzentrierte.
Trophimus aber ließ ich in Milet krank zurück: Paulus war ein Mann, der von Gott gebraucht wurde, um bemerkenswerte Heilungswunder zu vollbringen (z.B. in Apostelgeschichte 14, 8-10 und 19, 11-20), und doch hat er Trophimus krank zurückgelassen. Dies zeigt, dass selbst der Apostel Paulus nicht über wundersame Heilkräfte verfügte, die er nach eigenem Gutdünken einsetzen konnte. Er konnte nur dann einen Menschen heilen, wenn Gott es wollte und der Zeitpunkt günstig war.
Charles Spurgeon hielt eine ganze Predigt über die Worte Trophimus aber ließ ich in Milet krank zurück (The Sick Man Left Behind). Die Punkte lauteten:
Es ist der Wille Gottes, dass einige gute Menschen krank sind.
Gute Menschen können aus dem Geschehen entfernt werden, wenn sie scheinbar am meisten gebraucht werden.
Gute Menschen wollen, dass das Werk des Herrn weitergeführt wird, was auch immer aus ihnen wird.
„Es ist möglich, dass Erastus und Trophimus bei Paulus waren, als er zum zweiten Mal verhaftet wurde, und dass sie bis Milet bzw. Korinth bei ihm blieben.“ (White)
Beeile dich, vor dem Winter zu kommen: Dahinter steckt viel Liebe und Gefühl. Als alter Mann wollte Paulus seinen jungen Mitarbeiter unbedingt noch einmal sehen, bevor er sein Leben für seinen Herrn hingibt. Wir wissen nicht, ob Paulus Timotheus jemals wiedergesehen hat, aber wir können sicher sein, dass Timotheus sein Möglichstes tat, um vor dem Winter zu kommen.
Paulus Gefangenschaft im Mamertinischen Kerker (ein trostloses Gebäude, das noch immer in Rom steht und 100 Jahre vor der Gefangenschaft des Paulus für politische Feinde Roms erbaut wurde) dauerte so lange, bis er unter Nero vor dem Ostianischen Tor Roms an einem Ort namens ‚Drei Brunnen‘ enthauptet wurde.
Irgendwann entsponn sich eine absurde Legende, die besagte, dass der abgetrennte Kopf von Paulus bei seiner Enthauptung dreimal aufprallte und dass an jeder Stelle, an der er auf dem Boden aufschlug, eine Fontäne entsprang – eine heiße, eine warme und eine dritte kalte – so wurde der Ort ‚Drei Brunnen‘ genannt.
Paulus erlitt sein Martyrium nach den großen Bränden, die im Jahre 64 n. Chr. über Rom hinwegfegten und die Nero in gewisser Weise den Christen anzulasten versuchte. Einigen Überlieferungen zufolge wurde er am selben Tag enthauptet, an dem Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde. Paulus war römischer Staatsbürger und konnte gemäß des Gesetzes nicht gekreuzigt werden.
6. Die letzten Worte aus der Feder von Paulus
2. Timotheus 4, 22
2. Timotheus 4, 22 Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! Amen.
Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! Die letzten Worte von Paulus spiegeln einen Mann wider, der Jesus einfach geliebt und seine Gnade empfangen hatte. Diese Einfachheit und all die Kraft, die damit einherging, prägten den gesamten Dienst von Paulus.
„Hier wird für eine sehr enge persönliche Verbindung zwischen dem Herrn und Timotheus gebetet.“ (White)
Amen: Paulus forderte Timotheus auf, all dies durch ein zustimmendes ‚Amen‘ zu bekräftigen. Paulus hatte seinen Dienst erfüllt und war bereit, seinen Lohn zu empfangen, und er wollte, dass Timotheus dasselbe tat.
2. Timotheus 4 – Das letzte Zeugnis des Paulus an Timotheus
A. Das letzte Zeugnis des Paulus an Timotheus
1. Ein feierlicher Auftrag für Timotheus
2. Timotheus 4, 1
2. Timotheus 4, 1
Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:
2. Die Zeugenaussage: Verkündige das Wort
2. Timotheus 4, 2
2. Timotheus 4, 2
Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!
3. Die Notwendigkeit die Wahrheit zu verkündigen
2. Timotheus 4, 3-4
2. Timotheus 4, 3-4
Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
Am Anfang war das Licht – aber auch die Quarks und Elektronen. Der Urknall spuckte Energie aus, die sich in Strahlung und Teilchen verdichtete. Die Quarks vereinigten sich zu Protonen und bewegten sich wild umher in einem heißen, dichten, glühenden Schleim, der so undurchsichtig wie ein Stern war.
Die Zeit (etwa 300.000 Jahre) verging. Der Raum erweiterte sich. Die Materie kühlte ab. Die Elektronen und Protonen, die einander elektrisch anzogen, verschmolzen zu neutralem Wasserstoff, und aus dieser Verbindung entstanden die ersten Atome. Der Raum zwischen den Atomen wurde so durchsichtig wie ein Kristall – ziemlich genau so, wie er heute aussieht.
Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte. Atome verschmolzen zu Staubwolken, aus denen Sterne, Galaxien und Galaxienhaufen entstanden. Die Sterne verbrauchten ihren Kernbrennstoff, kollabierten und explodierten in wiederkehrenden Zyklen und verschmolzen dabei Elemente.
Irgendwann verdichtete sich ein stabiler Planet um einen Stern der zweiten Generation, auf dem sich kohlenstoffbasierte Lebensformen u.a. zu Weltraumforschern entwickelten, um das Ganze besser betrachten zu können. (Aus einer Randbemerkung zu einem Wissenschaftsartikel in der Los Angeles Times mit dem Titel „Der Urknall und was darauf folgte“))
4. Die Zeugenaussage wurde neu formuliert: Richte deinen Dienst völlig aus
2. Timotheus 4, 5
2. Timotheus 4, 5
Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!
B. Die letzten Worte von Paulus: seine triumphierende Zuversicht
1. Paulus‘ triumphierende Zuversicht
2. Timotheus 4, 6-7
2. Timotheus 4, 6-7
Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
2. Paulus‘ Krone der Gerechtigkeit
2. Timotheus 4, 8
2. Timotheus 4, 8
Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben.
C. Paulus‘ letzte Worte aus dem Gefängnis
1. Die Einsamkeit des großen Apostels
2. Timotheus 4, 9-13
2. Timotheus 4, 9-13
Beeile dich, bald zu mir zu kommen! Denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit lieb gewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Nur Lukas ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienst. Tychikus aber habe ich nach Ephesus gesandt. Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst; auch die Bücher, besonders die Pergamente.
3. Eine Warnung, sich vor Alexander dem Kupferschmied zu hüten
2. Timotheus 4, 14-15
2. Timotheus 4, 14-15
Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr vergelte ihm nach seinen Werken! Vor ihm hüte auch du dich; denn er hat unseren Worten sehr widerstanden.
4. Die Treue Gottes gegenüber Paulus bei seiner ersten Verteidigung
2. Timotheus 4, 16-18
2. Timotheus 4, 16-18
Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht angerechnet! Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Verkündigung völlig ausgerichtet würde und alle Heiden sie hören könnten; und so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen. Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
5. Abschließende Grüße von Paulus an seine Freunde, die mit Timotheus in Verbindung stehen und an die römischen Christen
2. Timotheus 4, 19-21
2. Timotheus 4, 19-21
Grüße Prisca und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth, Trophimus aber ließ ich in Milet krank zurück. Beeile dich, vor dem Winter zu kommen! Es grüßen dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und alle Brüder.
6. Die letzten Worte aus der Feder von Paulus
2. Timotheus 4, 22
2. Timotheus 4, 22
Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! Amen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.