A. David schlägt vor, Gott ein festes Haus zu bauen
1. Nathans voreiliger Rat an David
2. Samuel 7, 1-3
2. Samuel 7, 1-3 Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher, da sprach der König zu dem Propheten Nathan: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, aber die Lade Gottes wohnt unter Teppichen! Und Nathan sprach zum König: Geh hin und tue alles, was dir am Herzen liegt, denn der HERR ist mit dir!
Und der Herr, [der] ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher: Das führt uns zu der Annahme, dass die Ereignisse in 2. Samuel 7 nach den Eroberungskriegen stattfanden, die in 2. Samuel 8 beschrieben werden. Dieser Abschnitt ist im Text vor den Kriegsberichten platziert, um seine größere Bedeutung aufzuzeigen.
Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz: Zedernholz war besonders wertvoll. Das bedeutete, dass David in einem schönen und teuren Haus wohnte. Als er sich daran erinnerte, dass die Lade Gottes unter Teppichen wohnt, störte ihn der Kontrast. David störte der Gedanke, dass er in einem schöneren Haus wohnte als die Bundeslade.
In einem Haus aus Zedernholz: „Es war ein bemerkenswerter Kontrast zu dem Unterschlupf in der Höhle Adullam.“ (Meyer)
Ohne es ausdrücklich mitzuteilen, sagte David zu Nathan, dass er einen Tempel bauen wollte, um die Stiftshütte zu ersetzen. Als Israel mehr als 400 Jahre zuvor in der Wüste war, hatte Gott Mose befohlen, ein Zelt der Begegnung nach einem bestimmten Plan zu bauen (2. Mose 25, 8-9). Gott verlangte nie ein permanentes Gebäude, um das Zelt zu ersetzen, aber jetzt wollte David dies für Gott tun.
Das Zelt der Begegnung – auch als Stiftshütte bekannt – war in der Wüste perfekt für Israel geeignet, weil sie ständig weiterzogen. Jetzt, da Israel wohlbehalten im Land angekommen war und sich die Bundeslade in Jerusalem befand (2. Samuel 6, 17), dachte David, es wäre besser und angemessener, einen Tempel zu bauen, um die Stiftshütte zu ersetzen.
Geh hin und tue alles, was dir am Herzen liegt, denn der Herr ist mit dir: Nathan sagte dies zu David, weil es seiner Meinung nach gut und vernünftig war. Was sollte daran falsch sein, dass David einen Tempel baute?
Alles, was dir am Herzen liegt, zeigt, dass Davids Herz von dieser Frage erfüllt war: „Was kann ich für Gott tun?“ Er war so von Dankbarkeit und Sorge um Gottes Herrlichkeit erfüllt, dass er etwas ganz Besonderes für Gott tun wollte.
2. Gottes Antwort auf Davids Angebot
2. Samuel 7, 4-7
2. Samuel 7, 4-7 Aber es geschah in derselben Nacht, da erging das Wort des HERRN an Nathan so: Geh hin und rede zu meinem Knecht, zu David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Denn ich habe in keinem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israels aus Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, sondern ich bin stets in einem Zelt und in einer Wohnung umhergezogen! Wo ich auch immer umherzog mit allen Kindern Israels, habe ich auch jemals ein Wort geredet zu einem der Stammeshäupter Israels, denen ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir kein Haus aus Zedernholz?
In derselben Nacht, da erging das Wort des Herrn an Nathan: Die Antwort Nathans an David war anmaßend. Er antwortete nach menschlichem Ermessen und gesundem Menschenverstand, aber er tat dies, bevor er das Wort des Herrn gehört hatte.
„Es ist überaus wichtig, dass wir unsere Wünsche, selbst die höchsten und heiligsten, immer an seinem Willen ausrichten. Ein an sich ausgezeichnetes Werk sollte nur auf ausdrücklichen Wunsch Gottes in Angriff genommen werden. Der Lauf der Zeit wird immer die Weisheit des göttlichen Willens rechtfertigen.“ (Morgan)
Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Die Tatsache, dass David Gott anbot, ihm ein Haus zu bauen, schien diesen zu ehren und zu ‚überraschen‘. Es war, als ob Gott zu David sagte: „Du willst mir ein Haus bauen? Das hat mir noch nie jemand angeboten, und ich habe es auch noch nie jemandem befohlen.“
David wollte mehr tun, als Gott geboten hatte. In unserer Beziehung zu Gott an diesem Punkt zu sein, ist wunderbar. Die meisten von uns stecken so sehr in dem Denken fest: „ Wie kann ich dem HERRN mit dem geringstmöglichen Aufwand gefallen?“, dass wir eigentlich nie mehr tun wollen, als Gott uns befiehlt.
„Obwohl der Herr es nicht zuließ, dass David sich seinen Wunsch erfüllte, tat er es auf eine höchst gnädige Weise. Er wies den Gedanken nicht zornig oder verächtlich von sich, als hätte David einen unwürdigen Wunsch gehegt, sondern er ehrte seinen Diener auch dann, als er sein Angebot nicht annahm.“ (Spurgeon)
Solltest du mir ein Haus bauen: David erfuhr nun, dass Gott nicht wollte, dass er den Tempel baute, aber Davids Reaktion sah nicht so aus, dass er gar nichts tat. Nach 1. Chronik 29, 2-9 sammelte David alle Materialien für den Bau des Tempels, damit Salomo ein prächtiges Haus für Gott bauen konnte.
„Wenn du nicht haben kannst, was du erhofft hast, setze dich nicht entmutigt hin und lasse die Kraft deines Lebens verpuffen, sondern stehe auf und gürte dich, um anderen zu helfen, etwas zu erreichen. Wenn nicht du es bist, der baut, kannst du Materialien für den sammeln, der es tun wird. Wenn du nicht in die Grube hinabsteigen darfst, kannst du die Seile halten.“ (Meyer)
B. Gott schlägt vor, David ein beständiges Haus zu bauen
1. Gott erinnert David daran, was er für ihn getan hat
2. Samuel 7, 8-9
2. Samuel 7, 8-9 So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, damit du Fürst würdest über mein Volk, über Israel; und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir her ausgerottet und dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Gewaltigen auf Erden.
Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, damit du Fürst würdest über mein Volk: Gott brachte David von der Weide auf den Thron.
Ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gegangen bist: Gott beschützte David vor all seinen Feinden.
Und dir einen großen Namen gemacht: Gott hat Davids Namen auf der ganzen Erde groß gemacht.
2. Gott verspricht David zwei Dinge
2. Samuel 7, 10-11
2. Samuel 7, 10-11 Und ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten und werde es einpflanzen, dass es dort bleiben und nicht mehr beunruhigt werden soll; und die Söhne der Bosheit sollen es nicht mehr bedrängen wie zuvor, seit der Zeit, als ich Richter über mein Volk Israel eingesetzt habe. Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe verschafft; so verkündigt dir nun der HERR, dass der HERR dir ein Haus bauen wird!
Ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten: Gott versprach David, unter seiner Herrschaft ein beständiges und sicheres Israel zu errichten. Gott versprach dies als erstes, weil er wusste, dass David als gottesfürchtiger Hirte zuallererst um das Wohlergehen seines Volkes besorgt war.
Dass der Herr dir ein Haus bauen wird: Gott versprach David, dass er ihm ein Haus bauen würde, was bedeutete, dass die nächsten Könige Israels aus der Familie Davids stammen würden. Dies war nach Davids Tod sein bleibendes Vermächtnis.
David wollte Gott einen Tempel bauen. Gott sagte: „Danke, David, aber nein danke. Lass mich dir stattdessen ein Haus bauen.“ Das war ein größeres Versprechen als Davids Angebot an Gott, denn Davids ‚Haus‘ (seine Dynastie) würde länger andauern und prächtiger sein als der Tempel, den David bauen wollte.
Gott ehrte das, was David ihm gab, auch wenn der aufrichtige Wunsch alles war, was er Gott geben konnte. Es gibt einige Dinge, die wir Gott geben wollen, aber daran gehindert werden, sie zu geben. In diesen Fällen empfängt Gott die Absicht als Geschenk.
Gott sagte ‚Nein‘ zu Davids Angebot, denn David war ein Mann des Krieges, und Gott wollte, dass ein Mann des Friedens, seinen Tempel baute. 1. Chronik 22, 8-10 erklärt dies: Aber das Wort des Herrn erging an mich, und er sprach: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; du sollst meinem Namen kein Haus bauen, weil du so viel Blut vor mir auf die Erde hast … ein Sohn wird dir geboren werden, der wird ein Mann der Ruhe sein … Der soll meinem Namen ein Haus bauen.
Die in 1. Chronik 22, 8 aufgezeichnete Erklärung an David erfolgte erst Jahre später. Wir können vermuten, dass David viele Jahre lang den genauen Grund dafür, dass Gott nicht wollte, dass er den Tempel baute, nicht kannte. „Es hätte David unnötig verletzt, wenn man ihm das damals gesagt hätte … Unterdessen behielt David seine Seele in Geduld und sagte sich: ‚David aber blieb geduldig und sagte zu sich selbst: Gott hat einen Grund; ich kann ihn nicht verstehen, aber es ist gut so wie es ist.‘“ (Meyer)
3. Gott beschreibt seine Verheißung, ein Haus für David zu bauen
2. Samuel 7, 12-17
2. Samuel 7, 12-17 Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir beseitigt habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen! Alle diese Worte und diese ganze Offenbarung teilte Nathan dem David mit.
So will ich deinen Samen nach dir erwecken: Darin versprach Gott David ausdrücklich, dass es seine Kinder und Kindeskinder sein würden, die Israel regieren würden. Es war wichtig, dass Gott diese Verheißung so deutlich wiederholte, weil es in Israel noch nie einen König gegeben hatte, der von seinem Sohn abgelöst wurde.
„Die Familie von Saul starb völlig aus; die Familie von David bestand bis zur Geburt Christi fort.“ (Clarke)
Diese große Verheißung, die Gott David gegeben hatte, sollte sich erst in der Zukunft erfüllen. David würde zu seiner Zeit nur durch Glauben von der Verheißung profitieren. Wenn David eine ‚Was-ist-jetzt-für-mich-drin‘-Einstellung gehabt hätte, hätte ihm die Verheißung nichts bedeuten.
„Die Freude, die Davids Schoß erfüllte, war eine geistliche, weil er wusste, dass Jesus aus seiner Nachkommenschaft hervorgehen würde und dass in ihm ein Reich der Ewigkeit aufgerichtet werden würde, auf das die Heiden ihr Vertrauen setzen sollten.“ (Spurgeon)
Der wird meinem Namen ein Haus bauen: Obwohl David keinen Tempel für Gott bauen würde, würde Davids Nachkomme es tun.
Ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen: Die Familie Davids herrschte mehr als vier Jahrhunderte lang über Israel, wurde aber schließlich abgesetzt, weil das Böses überhandnahm. Doch aus dem ‚Baumstumpf‘ Isais ließ Gott einen neuen Zweig hervorgehen, der für immer und ewig herrschen wird (Jesaja 11, 1-2).
Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen: Dieser Nachkomme Davids wird eine besondere Beziehung zu Gott haben. Wenn er sündigt, wird Gott ihn nicht verstoßen. Stattdessen wird Gott ihn züchtigen, ohne ihn zu verwerfen.
Dein Thron soll auf immer bestehen: Gott versprach David, dass die Herrschaft seiner Dynastie ewig andauern würde.
Jede dieser großen Verheißungen wurde teilweise in Salomo, Davids Sohn und Nachfolger auf seinem Thron, erfüllt.
Salomo regierte auf Davids Thron.
Gottes Barmherzigkeit wich nie von Salomo, obwohl er sündigte.
Salomo baute Gott ein prächtiges Haus.
Aber die Propheten sagten eine größere Erfüllung dieser Verheißungen voraus.
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. … Und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Der Herr ist unsere Gerechtigkeit«. (Jeremia 23, 5-6)
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter … auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. (Jesaja 9, 5-6)
Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. (Lukas 1, 31-33)
Das Versprechen Gottes, ein Haus für David zu bauen, hat sich in Jesus Christus vollständig erfüllt.
Jesus regiert auf dem Thron Davids und wird es für immer tun.
Die Barmherzigkeit des Vaters ist nie von Jesus gewichen, selbst als er für uns zur Sünde gemacht wurde.
Jesus baut dem Vater ein herrliches Haus (Hebräer 3, 3-6), und zwar in dem Sinne, dass wir Gottes Tempel sind (1. Petrus 2, 5) und die Gemeinde Gottes neues Haus ist.
C. Davids Dankgebet
1. Demütig preist er Gott für seine Güte
2. Samuel 7, 18-24
2. Samuel 7, 18-24 Da kam der König David und setzte sich vor dem HERRN nieder und sprach: Wer bin ich, HERR, du [mein] Herr, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast? Und das war noch zu wenig in deinen Augen, HERR, du [mein] Herr; sondern du hast über das Haus deines Knechtes noch von ferner Zukunft geredet, und zwar, HERR, [mein] Herr, als Weisung für den Menschen! Was kann da David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, HERR, du [mein] Herr! Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, um es deinem Knecht zu verkünden! Darum bist du, HERR Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben! Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, um derentwillen Gott hingegangen ist, sie als Volk für sich zu erlösen und sich einen Namen zu machen und so großartige und furchtgebietende Taten für dein Land zu tun vor dem Angesicht deines Volkes, das du dir aus Ägypten, [von] den Heidenvölkern und ihren Göttern erlöst hast? Und du hast dir dein Volk Israel fest gegründet, damit es auf ewig dein Volk sei; und du, o HERR, bist ihr Gott geworden!
Wer bin ich, Herr, du mein Herr? … Darum bist du, Herr Gott, auch so hoch erhaben: Als David dieses spektakuläre Geschenk erhielt, dachte er nicht, dass es ihn größer machen würde. In Davids Augen machte es Gott größer.
Davids Einstellung war nicht: „Ich bin so groß, dass sogar Gott mir Geschenke macht.“ Seine Einstellung war: „Gott ist so groß, dass er sogar mich beschenkt.“ Wir sollten die Errettung und jeden Segen mit der gleichen Einstellung empfangen. Die Tatsache, dass Gott Menschen etwas gibt, spiegelt die Größe des Gebenden wider, nicht die des Empfängers.
Dein Knecht: Davids zeigt durch die zehnmalige Wiederholung des Satzes ‚Dein Diener‘ in diesem Gebet, dass er dieses Geschenk demütig angenommen hat.
Es zeigt, dass David demütig akzeptierte, dass Gott ‚nein‘ sagte, als er den Tempel bauen wollte. „Es gibt einige Professoren, die großartige Dinge tun würden, wenn sie könnten, aber wenn es ihnen nicht erlaubt wird, eine glänzende Rolle zu spielen, schmollen sie und sind zornig auf ihren Gott. Als Davids Vorschlag abgelehnt wurde, begann er in seinem Herzen nicht zu murren, sondern zu beten.“ (Spurgeon)
2. David bittet mutig darum, dass die Verheißung wie versprochen erfüllt wird
2. Samuel 7, 25-29
2. Samuel 7, 25-29 So erfülle nun, HERR Gott, auf ewig das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du geredet hast, damit man ewiglich deinen Namen erhebe und sage: Der HERR der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Knechtes David möge vor dir Bestand haben! Denn du, HERR der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechts geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen! Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten. Und nun, HERR, [mein] Herr, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt. So lasse es dir nun wohlgefällig sein, das Haus deines Knechtes zu segnen, dass es ewiglich vor dir sei; denn du selbst, HERR, [mein] Herr, hast es gesagt. So möchte denn das Haus deines Knechtes mit deinem Segen gesegnet werden ewiglich!
Erfülle nun, Herr Gott, auf ewig das Wort … und tue, wie du geredet hast: In diesem gewagten Gebet bat David Gott, zu tun, was er versprochen hatte. Das war kein passives Gebet, das aussagte: „Nun, Gott, tu, was immer du tun willst – es ist mir eigentlich egal, wie.“ Das war kein arrogantes Gebet, das aussagte: „Nun, Gott, lass mich dir sagen, was du tun sollst.“ Das war ein mutiges Gebet, das aussagte: „Gott, hier ist dein Versprechen – jetzt vertraue ich dir, dass du es großartig erfüllen wirst und tust, was Du versprochen hast.“
Der Satz „Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten“ unterstreicht dies. David sagte: „Ich bete nur, weil du es versprochen hast. Du hast mir gesagt, dass du dies tun willst.“
„Gott machte das Versprechen mit der Absicht, dass es auch genutzt wird. Wenn ich eine Banknote der ‚Bank of England‘ sehe, ist es ein Versprechen dafür, dass sie einem bestimmten Geldbetrag entspricht, und ich nehme die Banknote und benutze sie. Ich aber, oh mein Freund, versuche, Gottes Verheißungen zu gebrauchen; nichts gefällt Gott besser, als zu sehen, dass seine Verheißungen in Umlauf gebracht, und genutzt werden; er liebt es, zu sehen, dass seine Kinder sie zu ihm bringen und sagen: „Herr, tu, was du gesagt hast. Und lass mich dir sagen, dass es Gott verherrlicht, seine Verheißungen zu gebrauchen.““ (Spurgeon)
Diese Art von Gebet macht sich Gottes Verheißung zueigen. Nur weil Gott es versprochen hat, bedeutet das nicht, dass wir es besitzen. Durch ein gläubiges Gebet wie dieses verspricht Gott etwas, und wir eignen es uns an. Wenn wir sie uns nicht im Glauben aneignen, wird Gottes Verheißung nicht eingelöst.
Wir dürfen uns sein Versprechen der Vergebung aneignen: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. (1. Johannes 1, 9)
Wir dürfen uns sein Versprechen des Friedens aneignen: Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht! (Johannes 14, 27)
Wir dürfen uns seine Verheißung der Führung aneignen: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will dir raten, mein Auge auf dich richten. (Psalm 32, 8)
Wir dürfen uns seine Verheißung von Wachstum zu eigen machen: … Dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. (Philipper 1, 6)
Wir dürfen uns seine Verheißung der Hilfe aneignen: So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! (Hebräer 4, 16)
Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten: Die Elberfelder Bibel übersetzt diese Stelle wie folgt: Darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, dass er dies Gebet zu dir gebetet hat. Nimm bitte zur Kenntnis, dass Davids Gebet aus seinem Herzen stammte. Die Gebete mancher stammen aus einem Buch; die anderer aus ihrem Kopf. Der richtige Ort, von dem aus man betet, ist das Herz.
Es heißt auch, dass David vor Gott trat, um dieses Gebet zu beten. Manche Gebete werden nicht gebetet. Sie werden gesprochen oder gelesen oder gedacht, aber nicht gebetet. „Nicht um dieses Gebet zu sprechen, sondern um dieses Gebet zu beten. In diesem Ausdruck steckt eine große Kraft. Manche Gebete werden nie gebetet, sondern sind wie Pfeile, die nie vom Bogen geschossen werden. Ich darf sie kaum Gebete nennen, denn sie sind es zwar von der Form, vom Inhalt und vom Wortlaut her, aber sie werden gesprochen, nicht gebetet. Es geht in erster Linie darum, das Gebet zu beten.“ (Spurgeon)
Du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit: Das war Davids Glaubensgrundlage. Er wusste, dass Gott Gott ist, und dass jedes seiner Worte wahr ist. Er wusste, dass man Gott vertrauen kann.
„Von der großen Sünde, nicht an den Herrn Jesus Christus zu glauben, wird oft sehr leichtfertig und in einer sehr unbedeutenden Art und Weise gesprochen, als ob sie kaum eine Sünde wäre; doch nach meinem Text und in der Tat nach dem ganzen Tenor der Schrift ist Unglaube nichts anderes, als Gott der Lüge zu bezichtigen, und was kann schlimmer sein als das?“ (Spurgeon)
2. Samuel 7 – Gottes Bund mit David
A. David schlägt vor, Gott ein festes Haus zu bauen
1. Nathans voreiliger Rat an David
2. Samuel 7, 1-3
2. Samuel 7, 1-3
Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher, da sprach der König zu dem Propheten Nathan: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, aber die Lade Gottes wohnt unter Teppichen! Und Nathan sprach zum König: Geh hin und tue alles, was dir am Herzen liegt, denn der HERR ist mit dir!
2. Gottes Antwort auf Davids Angebot
2. Samuel 7, 4-7
2. Samuel 7, 4-7
Aber es geschah in derselben Nacht, da erging das Wort des HERRN an Nathan so: Geh hin und rede zu meinem Knecht, zu David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Denn ich habe in keinem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israels aus Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, sondern ich bin stets in einem Zelt und in einer Wohnung umhergezogen! Wo ich auch immer umherzog mit allen Kindern Israels, habe ich auch jemals ein Wort geredet zu einem der Stammeshäupter Israels, denen ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir kein Haus aus Zedernholz?
B. Gott schlägt vor, David ein beständiges Haus zu bauen
1. Gott erinnert David daran, was er für ihn getan hat
2. Samuel 7, 8-9
2. Samuel 7, 8-9
So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, damit du Fürst würdest über mein Volk, über Israel; und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir her ausgerottet und dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Gewaltigen auf Erden.
2. Gott verspricht David zwei Dinge
2. Samuel 7, 10-11
2. Samuel 7, 10-11
Und ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten und werde es einpflanzen, dass es dort bleiben und nicht mehr beunruhigt werden soll; und die Söhne der Bosheit sollen es nicht mehr bedrängen wie zuvor, seit der Zeit, als ich Richter über mein Volk Israel eingesetzt habe. Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe verschafft; so verkündigt dir nun der HERR, dass der HERR dir ein Haus bauen wird!
3. Gott beschreibt seine Verheißung, ein Haus für David zu bauen
2. Samuel 7, 12-17
2. Samuel 7, 12-17
Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir beseitigt habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen! Alle diese Worte und diese ganze Offenbarung teilte Nathan dem David mit.
C. Davids Dankgebet
1. Demütig preist er Gott für seine Güte
2. Samuel 7, 18-24
2. Samuel 7, 18-24
Da kam der König David und setzte sich vor dem HERRN nieder und sprach: Wer bin ich, HERR, du [mein] Herr, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast? Und das war noch zu wenig in deinen Augen, HERR, du [mein] Herr; sondern du hast über das Haus deines Knechtes noch von ferner Zukunft geredet, und zwar, HERR, [mein] Herr, als Weisung für den Menschen! Was kann da David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, HERR, du [mein] Herr! Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, um es deinem Knecht zu verkünden! Darum bist du, HERR Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben! Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, um derentwillen Gott hingegangen ist, sie als Volk für sich zu erlösen und sich einen Namen zu machen und so großartige und furchtgebietende Taten für dein Land zu tun vor dem Angesicht deines Volkes, das du dir aus Ägypten, [von] den Heidenvölkern und ihren Göttern erlöst hast? Und du hast dir dein Volk Israel fest gegründet, damit es auf ewig dein Volk sei; und du, o HERR, bist ihr Gott geworden!
2. David bittet mutig darum, dass die Verheißung wie versprochen erfüllt wird
2. Samuel 7, 25-29
2. Samuel 7, 25-29
So erfülle nun, HERR Gott, auf ewig das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du geredet hast, damit man ewiglich deinen Namen erhebe und sage: Der HERR der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Knechtes David möge vor dir Bestand haben! Denn du, HERR der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechts geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen! Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten. Und nun, HERR, [mein] Herr, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt. So lasse es dir nun wohlgefällig sein, das Haus deines Knechtes zu segnen, dass es ewiglich vor dir sei; denn du selbst, HERR, [mein] Herr, hast es gesagt. So möchte denn das Haus deines Knechtes mit deinem Segen gesegnet werden ewiglich!
(1. Johannes 1, 9)
… Dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. (Philipper 1, 6)
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.