2. Samuel 14 – Absalom kehrt nach Jerusalem zurück

A. Joab setzt sich für Absalom ein

1. Joabs Plan, um David und Absalom zu versöhnen

2. Samuel 14, 1-3

2. Samuel 14, 1-3
Als aber Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich zu Absalom neigte, da sandte er hin nach Tekoa und ließ eine kluge Frau von dort holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie eine Frau, die lange Zeit um einen Toten Leid getragen hat. Dann sollst du zum König hineingehen und mit ihm so und so reden! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund.

  1. Als aber Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich zu Absalom neigte: David war offensichtlich beunruhigt über seine zerrüttete Beziehung zu Absalom beunruhigt. Joab, Davids oberster General, erkannte dies und beschloss, etwas zu tun, damit David und Absalom sich wieder versöhnen.
    1. „Im Fall von Absalom und dem König war das Verhältnis praktisch festgefahren, da keine der beiden Seiten den geistlichen Anreiz hatte, den Konflikt zu überwinden.“ (Baldwin)
    2. Wir wissen, dass Joab David gegenüber sehr loyal war, und er könnte dies getan haben, um David zu schützen. Joab erkannte, dass es gefährlich sei, Absalom in einem fernen Land schmoren zu lassen, und hielt es für das Sicherste, dafür zu sorgen, dass Vater und Sohn sich wieder versöhnen.
  2. Da sandte er hin nach Tekoa und ließ eine kluge Frau von dort holen: Joab beschloss, etwas dafür zu tun, damit David wieder besser auf Absalom zu sprechen war, indem er eine Witwe vorstellte, die eine ähnliche Geschichte von ihrem Sohn zu erzählen hatte.

2. Die Frau von Tekoa erzählt eine Geschichte, in der ein Sohn tot und ein anderer Sohn vom Tod bedroht ist

2. Samuel 14, 4-11

2. Samuel 14, 4-11
Als nun die Frau von Tekoa mit dem König reden wollte, fiel sie auf ihr Angesicht zur Erde, verneigte sich und sprach: Hilf doch, o König! Der König aber sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sie sprach: Wahrlich, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben! Und deine Magd hat zwei Söhne, die stritten miteinander auf dem Feld, und als niemand rettend dazwischentrat, erschlug einer den anderen und tötete ihn. Und siehe, nun ist die ganze Verwandtschaft gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, und damit wir auch den Erben vertilgen! Sie wollen so den Funken auslöschen, der mir noch übrig geblieben ist, um meinem Mann keinen Namen und keine Nachkommenschaft auf Erden zu lassen. Da sprach der König zu der Frau: Geh heim, ich will deinetwegen Befehl geben! Da sprach die Frau von Tekoa zum König: Auf mir, mein Herr und König, sei die Schuld und auf dem Haus meines Vaters; der König aber und sein Thron seien unschuldig! Der König sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir, so soll er dich nicht mehr antasten! Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichte und dass man meinen Sohn nicht verderbe! Er sprach: So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen!

  1. Hilf doch, o König: Im damaligen Israel hatten diejenigen, die sich von den Richtern vor Ort nicht fair behandelt fühlten, Zugang zum Gericht des Königs selbst.
  2. Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, und damit wir auch den Erben vertilgen: Die Frau von Tekoa bezog sich auf den Brauch des Bluträchers. Der Bluträcher hatte die Verantwortung, den Tod eines Familienmitglieds zu rächen.
    1. Die in 4. Mose 35, 9-34 erwähnten Zufluchtsstädte sollten jemanden, der sich des Totschlags schuldig gemacht hatte, davor schützen, von einem Bluträcher getötet zu werden, bevor der Fall richtig verhandelt werden konnte.
  3. So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen: Das war es, was die Frau – und Joab hinter ihr – eigentlich hören wollte. Indem er dies sagte, ignorierte David die Gerechtigkeit um der familiären Sympathie und Loyalität willen. In persönlichen Beziehungen ist es eine gute und schöne Sache, zu vergeben und barmherzig zu sein, wenn man ungerecht behandelt wird. Aber David hatte eine Verantwortung als König und oberster Richter Israels, und als er stark versucht war, diese Verantwortung zu vernachlässigen, tat er es auch.
    1. „Er bot ihr auf Kosten der Gerechtigkeit Sicherheit an, und die weitsichtige Frau lockte ihn sofort in ihre Falle.“ (Redpath)
    2. Die Bitte dieser Frau wurde aus mehreren Gründen erfüllt.
      1. Sie war eine Witwe, was Sympathie hervorrief.
      2. Sie lebte in einiger Entfernung von Jerusalem, was es schwierig machte, die Fakten ihres Falles leicht zu erfahren oder zu erfragen.
      3. Sie war alt, was ihrer Geschichte mehr Würde verlieh.
      4. Sie trug Trauerkleidung, um den Effekt zu verstärken.
      5. Sie brachte David einen Fall in dem sich eine Familie zerstritten hatte.
      6. Sie brachte einen Fall, der dem seinen nicht zu ähnlich war, um nicht Davids Verdacht zu wecken.

3. Die Frau von Tekoa bezieht ihre Geschichte auf David und Absalom

2. Samuel 14, 12-17

2. Samuel 14, 12-17
Und die Frau sprach: Lass doch deine Magd meinem Herrn, dem König, etwas sagen. Er aber sprach: Rede! Die Frau sprach: Warum hast du denn so etwas gegen das Volk Gottes im Sinn? Und mit dem, was der König geredet, hat er sich selbst schuldig gesprochen, weil der König den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat! Denn wir müssen zwar gewiss sterben und sind wie das Wasser, das sich auf die Erde ergießt und das man nicht wieder auffangen kann. Aber Gott will das Leben nicht hinwegnehmen, sondern sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe! Dass ich nun gekommen bin, mit meinem Herrn, dem König, dies zu reden, geschah deshalb, weil das Volk mir Angst machte; deine Magd aber sagte sich: Ich will doch mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt; denn der König wird seine Magd erhören, dass er mich errette aus der Hand des Mannes, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbe Gottes vertilgen will. Und deine Magd sagte sich: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mir gewiss ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes, um Gutes und Böses anzuhören, darum sei der HERR, dein Gott, mit dir!

  1. Und mit dem, was der König geredet, hat er sich selbst schuldig gesprochen, weil der König den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat: Die Frau von Tekoa sprach David mutig auf seine Sünde an, dass er nichts dafür tat, um sich mit Absalom zu versöhnen. Weil er sich von David entfremdet hatte und immer verbitterter wurde, war Absalom eine Bedrohung für Israel und David ließ es zu (Warum hast du denn so etwas gegen das Volk Gottes im Sinn?).
    1. Es war in gewisser Weise Davids Verantwortung, die Versöhnung einzuleiten. Wenn David auf Absalom zuging, wurde er vielleicht abgewiesen, aber er trug immer noch die Verantwortung, es zu versuchen. Doch als König und oberster Richter Israels hatte er sowohl die Verantwortung, eine Versöhnung herbeizuführen, als auch, dies auf die richtige Art und Weise zu tun. David würde dies nicht gelingen.
    2. „Er ist bereit, dem gemeinsten seiner Untertanen den Mord an einem Bruder zu verzeihen, weil eine arme Witwe ihn dazu aufgefordert hat, und er ist nicht bereit, seinem Sohn Absalom zu verzeihen, obwohl das ganze Volk etwas davon hätte, wenn er ihn zurückgewinnen könnte.“ (Clarke)
  2. Denn wir müssen zwar gewiss sterben und sind wie das Wasser, das sich auf die Erde ergießt: Die Worte, die die Frau von Tekoa benutzte, um David auf die Dringlichkeit der Versöhnung hinzuweisen, waren weise. „David, wir alle sterben und dann ist die Gelegenheit zur Versöhnung vorbei. Tu es jetzt.“
  3. Aber Gott will das Leben nicht hinwegnehmen, sondern sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe: Die Frau von Tekoa meinte: „Finde einen Weg, es zu tun, David. Gott findet einen Weg, um uns wieder zu sich zu bringen.“ Es ist wahr, dass Gott einen Weg findet – aber nicht auf Kosten der Gerechtigkeit. Gott versöhnt uns, indem er der Gerechtigkeit Genüge tut, nicht, indem er sie ignoriert.
    1. Dieser Text ist der, der dem Evangelium im Alten Testament am nächsten kommt. Wenn wir unter der Züchtigung Gottes stehen, können wir uns wie Verbannte fühlen. Doch wir können unseren Platz, Seine Verstoßenen zu sein, einnehmen, zu ihm gehören und darauf vertrauen, dass er uns zu sich zurückbringt.
    2. Gott hat sich einen Weg ausgedacht, die Verbannten zu sich zurückzubringen, damit sie nicht von ihm ausgestoßen werden. Jesus, und das, was er am Kreuz für die schuldigen Sünder tat und dass er die Strafe, die wir verdient haben, auf sich nahm, ist der Weg.

4. David fragt die Frau von Tekoa, ob Joab sie angestiftet hat

2. Samuel 14, 18-20

2. Samuel 14, 18-20
Der König antwortete und sprach zu der Frau: Verheimliche mir doch nicht, was ich dich frage! Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede! Und der König sprach: Ist nicht Joabs Hand mit dir bei alledem? Die Frau antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, es ist nicht möglich, weder zur Rechten noch zur Linken, auszuweichen bei allem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Knecht Joab hat es mir befohlen, und er selbst hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt. Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Knecht Joab dies getan; aber mein Herr ist so weise wie ein Engel Gottes, dass er alles auf Erden weiß!

  1. Ist nicht Joabs Hand mit dir bei alledem: David wusste irgendwie, dass ein so raffinierter Plan aus der Hand Joabs stammen musste.
  2. Er selbst hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt: Joab hat dies ganz genau durchdacht. Er wusste ganz genau, welche Fäden er bei David ziehen musste. Joab war David gegenüber loyal, aber es war keine selbstlose Loyalität.

5. Absalom kehrt nach Jerusalem zurück, aber nicht zu David

2. Samuel 14, 21-24

2. Samuel 14, 21-24
Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich will dies tun; so geh nun hin und hole den jungen Mann Absalom zurück! Da fiel Joab auf sein Angesicht und verneigte sich und segnete den König; und Joab sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass ich vor deinen Augen Gnade gefunden habe, mein Herr und König, da der König getan hat, was sein Knecht sagt! So machte sich Joab auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. Aber der König sprach: Lass ihn wieder in sein Haus gehen, aber mein Angesicht soll er nicht sehen! So ging Absalom wieder in sein Haus und sah das Angesicht des Königs nicht.

  1. Hole den jungen Mann Absalom zurück: Joab bekam, was er wollte und was seiner Meinung nach das Beste für das Volk Israel war. Er hoffte, dass die Versöhnung Absaloms mit David eine Rebellion verhindern würde.
  2. Lass ihn wieder in sein Haus gehen, aber mein Angesicht soll er nicht sehen: David war in der Vergangenheit zu nachsichtig mit seinen Söhnen gewesen (wie zum Beispiel in 2. Samuel 13, 21, als er wütend wurde, aber nichts gegen Amnon unternahm). Jetzt ist David zu hart zu Absalom, weil er sich weigert, ihn zu sehen, nachdem er drei Jahre lang in der Verbannung in Geschur war (2. Samuel 13, 38).
    1. Wenn Eltern ihre Kinder nicht von Anfang an richtig erziehen, neigen sie dazu, im Namen der ‚Strenge‘ mit übertriebener Härte zu kompensieren. Das reizt die Kinder oft zum Zorn (Epheser 6, 4) und verschlimmert Beziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind.

B. Absalom erhält eine Audienz bei seinem Vater

1. Absaloms stattliche Erscheinung

2. Samuel 14, 25-27

2. Samuel 14, 25-27
Aber in ganz Israel war kein Mann so berühmt wegen seiner Schönheit wie Absalom. Von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Makel an ihm. Und wenn er sein Haupt scheren ließ (dies geschah nämlich am Ende jedes Jahres, denn es war ihm zu schwer, sodass man es abschneiden musste), so wog sein Haupthaar 200 Schekel nach königlichem Gewicht. Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar; die war eine Frau von schönem Aussehen.

  1. Aber in ganz Israel war kein Mann so berühmt wegen seiner Schönheit wie Absalom: Dies beginnt zu erklären, warum Absalom in Israel so beliebt war. Israel fühlte sich zu König Saul hingezogen, weil er ein sehr gut aussehender Mann war (1. Samuel 9, 2).
    1. Absalom war auch ein Mann mit einem politischen Schicksal. Er war der dritte Sohn Davids (2. Samuel 3, 2-5). Der Erstgeborene Amnon war tot, und wir hören nichts mehr von Kileab, dem Zweitgeborenen. Es ist wahrscheinlich, dass Absalom der Kronprinz war, der nächste in der Thronfolge.
  2. So wog sein Haupthaar 200 Schekel: Absalom hatte ein so großes Haupthaar, dass er jedes Jahr fünfeinhalb Pfund Haare (entspricht ungefähr zweieinhalb Kilogramm) von seinem Kopf abschnitt.
    1. „Er war sehr stolz auf sein langes Haar, und hat deswegen sein Leben verloren.“ (Redpath)
  3. Eine Tochter, die hieß Tamar: Absalom war ein Mann voller Sympathie und Mitgefühl. Er gedachte seiner geschundenen Schwester Tamar, indem er eine Tochter nach ihr benannte.

2. Absalom wird eine Audienz beim König verweigert

2. Samuel 14, 28-32

2. Samuel 14, 28-32
Und Absalom blieb zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dass er das Angesicht des Königs sah. Dann aber sandte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu schicken; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte noch einmal; dennoch wollte jener nicht kommen. Da sprach er zu seinen Knechten: Habt ihr das Feld Joabs gesehen, das neben dem meinigen liegt und auf dem er Gerste hat? Geht hin und zündet sie an! Da steckten die Knechte Absaloms das Feld in Brand. Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt? Absalom aber sprach zu Joab: Siehe, ich sandte nach dir und ließ dir sagen: »Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur gekommen? Es wäre besser für mich, dass ich noch dort wäre!« Und nun möchte ich das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so soll er mich töten!

  1. Absalom blieb zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dass er das Angesicht des Königs sah: Wir können uns vorstellen, dass Absalom Während dieser zwei Jahre immer verbitterter gegen David wurde. Er wurde versöhnt, aber nur zum Teil. David bot nur eine halbherzige, unvollständige Versöhnung an.
    1. Absalom wurde aus Israel verbannt, weil er seinen Bruder Amnon ermordet hatte (2. Samuel 13). Dennoch fühlte sich Absalom völlig im Recht, als es darum ging, den Mann zu töten, der seine Schwester vergewaltigt hatte. Weil er meinte, im Recht zu sein, wurde die Bitterkeit gegen David noch größer.
  2. Habt ihr das Feld Joabs gesehen, das neben dem meinigen liegt und auf dem er Gerste hat? Geht hin und zündet sie an: Frustriert, dass er seinen Vater nicht sehen konnte, verbrannte Absalom Joabs Felder, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Dies zeigte, wie brutal und unmoralisch Absalom war.
    1. Es ist schwer, sich einen größeren Kontrast vorzustellen als den zwischen Absalom und dem verlorenen Sohn aus Jesu Gleichnis. Der verlorene Sohn kam demütig und reumütig zurück. Absalom kam zurück und brannte Joabs Felder nieder.
    2. Zugleich erregt Gott manchmal unsere Aufmerksamkeit, indem er unser ‚Gerstenfeld‘ in Brand setzt. „Er, der weiß, dass wir auf keinem anderen Weg zu ihm kommen werden, schickt eine ernste Prüfung – er setzt unser Gerstenfeld in Brand, wozu er jedes Recht hat, denn unsere Gerstenfelder gehören ihm viel mehr als uns.“ (Spurgeon)
  3. Wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so soll er mich töten: Diese Aussage spiegelt Absaloms Gefühl wider, dass er mit seiner Tat völlig im Recht war.

3. David empfängt Absalom

2. Samuel 14, 33

2. Samuel 14, 33
Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm. Und er rief Absalom; und er kam zu dem König und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; und der König küsste Absalom.

  1. Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm: So brutal und unmoralisch Absalom auch handelte, es funktionierte. Das Abbrennen von Joabs Feldern erregte seine Aufmerksamkeit und brachte Joab dazu, für Absalom einzutreten.
  2. Er kam zu dem König und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde: Nach außen hin unterwirft sich Absalom David, aber Davids zweijährige Weigerung, sich zu versöhnen, hinterlässt in Absalom eine Wurzel der Bitterkeit, die sich für David, für Absalom und für Israel als schlecht erweist.
  3. Der König küsste Absalom: David bot Absalom Vergebung an, ohne dass dieser das Unrecht bereute oder bereinigte. In persönlichen Beziehungen ist es oft ein Zeichen von Liebe und Gnade, über ein Unrecht hinwegzusehen. In Sprüche 10, 12 steht: „Hass erregt Streit, aber die Liebe deckt alle Verfehlungen zu.“ Aber als König von Israel war dies für David mehr als eine persönliche Angelegenheit. Er war der ‚oberste Richter‘ Israels und David entschuldigte und übersah die offensichtlichen Verbrechen Absaloms.
    1. „Er hätte ihn lieber treten, und ihn nicht zu weiteren Schandtaten verleiten sollen.“ (Trapp)
    2. „Die Tatsache, dass David Absalom vergab, war völlig unzureichend und führte zu einem weiteren Ausbruch der Sünde. Wenn Gott einem Menschen verzeiht, ist das völlig ausreichend und hält ihn davon ab, weiter zu sündigen.“ (Redpath)
    3. „Möge Gott es dir auf die Seele schreiben: Wenn die Vergebung, die du dir wünschst, darin besteht, dass Gott über deine Sünde hinwegsieht, wird er es nicht tun.“ (Redpath)

© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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