2. Samuel 18, 1-4 Und David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte Oberste über je Tausend und über je Hundert. Und David ließ das Volk ausrücken, ein Drittel unter Joab, ein Drittel unter Abisai, dem Sohn der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der König sprach zu dem Volk: Ich will auch mit euch [in den Kampf] ziehen! Aber das Volk sprach: Du sollst nicht [in den Kampf] ziehen! Denn wenn wir fliehen müssten, so wird man sich nicht um uns kümmern, und selbst wenn die Hälfte von uns umkäme, würde man sich nicht um uns kümmern; denn jetzt bist du so viel wie zehntausend von uns. So ist es nun besser, dass du uns von der Stadt aus beistehst! Der König sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, das will ich tun! Und der König stand beim Tor, während das ganze Volk zu Hunderten und zu Tausenden auszog.
David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte Oberste über je Tausend und über je Hundert: David wusste genau, wie er sein Heer aufstellen musste. Er teilte sie unter der Führung von Joab, Abisai und Ittai, dem Gatiter in drei Abteilungen ein.
Ich will auch mit euch [in den Kampf] ziehen: David wusste, dass der Feldherr in die Schlacht gehörte. Er wollte seinen früheren Fehler nicht wiederholen, nicht in die Schlacht zu ziehen, als er es hätte tun sollen (2. Samuel 11, 1).
Du sollst nicht [in den Kampf] ziehen: Das Volk, das David umgab, wollte ihm nicht erlauben, mit dem Rest seines Heeres in die Schlacht zu ziehen. Es gab drei Gründe, warum sie darauf bestanden:
Sein Leben war kostbarer (Du bist so viel wie zehntausend von uns).
Er könnte Nachschub holen, falls nötig (So ist es nun besser, dass du uns von der Stadt aus beistehst).
Sie erkannten, dass es für David schwer sein würde, gegen Absalom, seinen eigenen Sohn, zu kämpfen.
Was gut ist in euren Augen, das will ich tun: Er wusste, wie man sich dem guten Rat anderer unterwirft. Er hörte nicht auf, die Führung zu übernehmen, sondern bewies, dass er in der Lage war, gut zu führen, indem er auf die weisen Ratschläge seiner Mitmenschen hörte.
Und der König stand beim Tor, während das ganze Volk zu Hunderten und zu Tausenden auszog: Sie waren bereit, zum Wohle ihres Königs Opfer zu bringen und Risiken auf sich zu nehmen. Die Art und Weise, in der sie David ergeben sind, ist ein Beispiel dafür, wie der Gläubige sich dem König der Könige, Jesus Christus, unterordnen sollte.
2. Davids Befehl an die drei Hauptleute
2. Samuel 18, 5
2. Samuel 18, 5 Und der König gebot dem Joab, dem Abisai und dem Ittai und sprach: Geht mir schonend um mit dem Jungen, mit Absalom! Und das ganze Volk hörte es, wie der König allen Hauptleuten wegen Absalom Befehl gab.
Und der König gebot: David wollte, dass alle wussten, dass Absalom lebendig gefangen genommen und in keiner Weise misshandelt werden sollte.
Das ganze Volk hörte es: David erließ dieses Gebot in Gegenwart des ganzen Volkes, damit die Hauptleute einen größeren Druck verspürten, zu tun, was David befahl.
3. Absaloms Armeen werden besiegt
2. Samuel 18, 6-8
2. Samuel 18, 6-8 So zogen denn die Leute ins Feld, Israel entgegen; und es kam zur Schlacht im Wald Ephraim. Und das Volk Israel wurde dort vor den Knechten Davids geschlagen, und es fand an jenem Tag dort eine große Niederlage statt; [es fielen] 20 000 [Mann]. Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, und der Wald fraß mehr unter dem Volk, als das Schwert an jenem Tag fraß.
So zogen denn die Leute ins Feld, Israel entgegen: Diejenigen, die David treu waren, kämpften gegen Israel, denn Israel war David nicht treu. Israel ließ sich von Absaloms Ausstrahlung und Macht verführen.
Und das Volk Israel wurde dort vor den Knechten Davids geschlagen: Der Hauptgrund für ihren überwältigenden Sieg war wahrscheinlich die langjährige Erfahrung von David und seinen Hauptleuten.
„David hatte dafür gesorgt, dass die Schlacht in diesem Terrain stattfand, in dem die Erfahrung und der Mut jedes einzelnen Soldaten mehr zählte als die bloße Anzahl der Kämpfer.“ (Baldwin)
Der Wald fraß mehr unter dem Volk, als das Schwert an jenem Tag fraß: Dieser Satz impliziert, dass Gott auf ungewöhnliche Weise für David kämpfte. Die Soldaten, die Absalom treu waren, schienen von den Wäldern ‚gefressen‘ zu werden.
„Sie starben nicht nur durch das Schwert, sondern auch unter den dicken Eichen und den verworrenen Büschen des Waldes, die furchtbare Abgründe und große Höhlen verbargen, in die die Aufständischen in ihrer wilden Angst stürzten, als die Flucht begann.“ (Spurgeon)
„Es wird allgemein angenommen, dass sie sich, in den Wald zurückgezogen haben, als das Heer auseinanderbrach, und dass sie in Gruben, Sümpfe usw. gefallen sind und von Davids Männern niedergestreckt wurden; aber im Chaldäischen, Syrischen und Arabischen heißt es, dass sie im Wald von wilden Tieren gefressen wurden. “ (Clarke)
4. Joab tötet Absalom
2. Samuel 18, 9-17
2. Samuel 18, 9-17 Absalom aber wurde von den Knechten Davids gesehen. Absalom ritt nämlich auf dem Maultier. Als nun das Maultier unter die dichten Zweige einer großen Terebinthe kam, da blieb er mit dem Kopf in der Terebinthe hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte, denn das Maultier lief unter ihm weg. Das sah ein Mann; der berichtete es Joab und sprach: Siehe, ich sah Absalom in einer Terebinthe hängen! Da sprach Joab zu dem Mann, der ihm Bericht gegeben hatte: Siehe doch, wenn du das gesehen hast, warum hast du ihn nicht auf der Stelle zu Boden geschlagen? So könnte ich dir jetzt zehn Silberlinge und einen Gürtel geben! Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn ich 1 000 Silberlinge auf meine Hand bekommen würde, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an den Sohn des Königs legen; denn der König hat dir und Abisai und Ittai vor unseren Ohren geboten und gesagt: Gebt acht, wer es auch sei, auf den Jungen, auf Absalom! Hätte ich aber heimtückisch gegen sein Leben gehandelt, so bliebe doch gar nichts dem König verborgen; und du selbst hättest mir nicht beigestanden! Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir warten! Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, als er noch lebend in der Terebinthe hing. Danach umringten ihn zehn junge Männer, Joabs Waffenträger, und schlugen Absalom noch vollends tot. Und Joab stieß in das Horn und rief das Volk von der Verfolgung Israels zurück; denn Joab wollte das Volk schonen. Sie nahmen aber Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Ganz Israel aber war geflohen, jeder zu seinem Zelt.
Absalom ritt nämlich auf dem Maultier: Absaloms Eitelkeit brachte, entgegen dem weisen Rat Ahitophels (2. Samuel 17, 1-14) ihn in diese Schlacht. Als Absalom auf einem Maultier in die Schlacht ritt, wirkte er nicht wie ein großer General.
Da blieb er mit dem Kopf in der Terebinthe hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte: Absalom war für sein gutes Aussehen und sein üppiges Haar (2. Samuel 14, 25-26) bekannt. Was einst sein Ruhm war, war nun sein Fluch – Absalom wurde buchstäblich von seinem eigenen Haar in den dicken Bäumen des Waldes gefangen.
Adam Clarke weist sorgfältig darauf hin, dass der Text nicht besagt, dass Absalom an den Haaren gepackt wurde – wir nehmen das an. Es könnte sein, dass er auch an seinem Hals festhing. Trotzdem bleibt das Bild von Absalom, der im Baum hängt: „So hing er zwischen Himmel und Erde, wie von beiden verworfen.“ (Trapp)
„Absaloms Ende war von Angst und Schrecken gezeichnet. Als er in den Zweigen der Eiche gefangen war, wollte er sich mit einem Schwertstreich die Haare abschneiden, aber plötzlich sah er die Hölle unter sich gähnen, und er zog es vor, im Baum zu hängen, als sich lebendig in den Abgrund zu stürzen. Absaloms Verbrechen waren in der Tat so schrecklich, dass er es verdient hatte, die schlimmsten Qualen zu erleiden, und deshalb ist er einer der wenigen Juden, die keinen Anteil an der kommenden Welt haben.“ (Ginzberg, Legenden der Juden)
Siehe, ich sah Absalom in einer Terebinthe hängen: Als Joab dies erfuhr, fragte sich der General, warum der Mann Absalom nicht sofort tötete. Der Mann antwortete, dass er es wegen seines Gehorsams und seiner Treue gegenüber David nicht getan habe.
Joab bestand darauf, dass derjenige, der Absalom tötete, sowohl Geld als auch eine Beförderung erhalten würde. (So könnte ich dir jetzt zehn Silberlinge und einen Gürtel geben). Doch der Mann wollte es aus Loyalität zu David nicht tun.
„Der Militärgürtel war der wichtigste Bestandteil der Ausrüstung eines Soldaten und wurde in allen alten Völkern hochgeschätzt; er war auch ein wertvolles Geschenk eines Stammesführers an einen anderen.“ (Clarke)
Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz: Joab zögerte nicht, Absalom zu töten, obwohl er wusste, dass David ihm befohlen hatte, es nicht zu tun. Joab war davon überzeugt, dass es in Davids und Israels Interesse war, Absalom Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und nicht Gnade.
Absalom erhielt nur, was er verdiente. Er war ein Mörder, ein Verräter und ein Vergewaltiger. Joab wusste, dass David im Allgemeinen nachsichtig gegenüber seinen Kindern war und Absalom niemals bestrafen würde. „Er hatte gesehen, dass Davids Verhalten gegenüber seinen Söhnen von mangelnder Disziplin gekennzeichnet war. Im Interesse des Königreichs hob er die Hand, um Absalom zu erschlagen.“ (Morgan)
Man könnte sagen, dass Joab zwar Recht hatte, aber nicht richtig lag. Er hatte Recht, als er erkannte, dass es besser für David und für Israel war, dass Absalom tot war. Er hatte nicht recht, als er König David, der von Gott berufenen Autorität, die über ihm stand, nicht gehorchte. An Davids Umgang mit König Saul sehen wir, dass Gott sich um Autoritätspersonen kümmert. Wir dürfen uns ihrem Befehl nicht widersetzen, es sei denn, die Schrift oder ein reines Gewissen befiehlt es uns.
„Vor langer Zeit hätte er durch die Hand der Gerechtigkeit sterben sollen; und nun werden alle seine Verbrechen in seinem letzten Akt der Rebellion über ihn hereinbrechen. Doch unter den gegebenen Umständen war Joabs Tat niederträchtig und illoyal und ein feiger Mord.“ (Clarke)
Gleichzeitig gibt es dadurch, dass der Rebell Absalom in einem rebellischen Akt von Joab umgebracht wurde, eine ironische Wendung. Absalom bekam, was er verdiente, und Joab würde für das, was er Absalom antat, sowohl von Gott als auch anschließend von David, zur Rechenschaft gezogen werden (1. Könige 2, 5-6).
Danach umringten ihn zehn junge Männer, Joabs Waffenträger, und schlugen Absalom noch vollends tot: Absalom war nach drei Spießen im Körper immer noch nicht tot, weil Herz ein allgemeiner Bezug auf die Mitte des Körpers und nicht speziell auf das innere Organ ist.
„Wie er die zehn Nebenfrauen seines Vaters vergewaltigt hatte, so wurde ihm nun durch diese zehn Jugendlichen das bisschen Atem, das noch ihn ihm war, aus seinem Körper herausgeprügelt.“ (Trapp)
Sie nahmen aber Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm: Joab wollte sicherstellen, dass Absaloms Leichnam nicht dazu diente, andere Gefolgsleute oder künftige Rebellen zu inspirieren.
Ganz Israel aber war geflohen, jeder zu seinem Zelt: Das bedeutet, dass Absaloms Armee auf dem Rückzug war. Davids Streitkräfte haben den Sieg davongetragen.
5. Absaloms Säule
2. Samuel 18, 18
2. Samuel 18, 18 Absalom aber hatte zu seinen Lebzeiten eine Gedenksäule genommen und für sich aufgerichtet, die im Königstal steht, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten; und so nannte er die Gedenksäule nach seinem Namen, und man nennt sie »Das Denkmal Absaloms« bis zu diesem Tag.
Absalom aber hatte zu seinen Lebzeiten eine Gedenksäule genommen und für sich aufgerichtet: Das ist das, was wir von einem egoistischen, selbstgefälligen Menschen wie Absalom erwarten würden. Joab sorgte dafür, dass Absalom nach seinem Tod kein Grab bekam, aber Absalom errichtete sich selbst ein Denkmal, als er noch lebte.
Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten: Absalom hatte drei Söhne (2. Samuel 14, 27). Aus dieser Aussage schließen wir, dass sie vor ihrem Vater gestorben sind.
B. David erfährt von Absaloms Tod
1. Zwei Boten werden ausgesandt, um David den Ausgang der Schlacht mitzuteilen
2. Samuel 18, 19-27
2. Samuel 18, 19-27 Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König die gute Botschaft bringen, dass der HERR ihm Recht verschafft hat von der Hand seiner Feinde! Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute kein Mann guter Botschaft! An einem anderen Tag kannst du eine gute Botschaft bringen, heute aber kannst du keine gute Botschaft bringen; denn der Sohn des Königs ist tot! Aber zu dem Kuschiten sprach Joab: Geh hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da verneigte sich der Kuschit vor Joab und lief davon. Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach nochmals zu Joab: Wie es auch kommen mag, lass doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Joab aber sprach: Warum willst du denn laufen, mein Sohn? Dir wird doch kein Lohn für eine gute Botschaft zuteil! — Wie es auch kommen mag, ich will doch laufen! Da sprach er zu ihm: So lauf! Und Achimaaz lief den Weg der Jordanaue und kam dem Kuschiten zuvor. David aber saß zwischen den zwei Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin, und er erhob seine Augen und sah sich um, und siehe, da lief ein Mann allein. Da rief der Wächter und meldete es dem König. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist eine Botschaft in seinem Mund! Und er kam immer näher. Und der Wächter sah einen anderen Mann laufen und rief zum Torhüter und sprach: Siehe, ein Mann läuft allein! Der König aber sprach: Der ist auch ein Bote! Der Wächter sprach: Mir scheint, der erste Läufer sei Achimaaz, der Sohn Zadoks! Da sprach der König: Er ist ein guter Mann und bringt gute Botschaft!
Heute aber kannst du keine gute Botschaft bringen: Achimaaz wollte David die Nachricht vom Sieg Israels und vom Tod Absaloms überbringen. Aber Joab wollte Achimaaz, dem Sohn Zadoks, die Last ersparen, der Überbringer dieser schlechten Nachricht zu sein.
Achimaaz lief den Weg der Jordanaue und kam dem Kuschiten zuvor: Achimaaz war schneller als der andere Läufer. Da der Bote jemand war, den David kannte (Achimaaz), nahm er an, es sei eine gute Nachricht (Er ist ein guter Mann und bringt gute Botschaft).
2. David erfährt durch den Kuschit, der nach Achimaaz ankommt vom Tod Absaloms
2. Samuel 18, 28-32
2. Samuel 18, 28-32 Achimaaz aber rief und sprach zum König: Friede! Dann warf er sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gelobt sei der HERR, dein Gott, der die Leute dahingegeben hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben! Der König aber fragte: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Achimaaz aber sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht sandte, weiß aber nicht, was es war. Und der König sprach: Tritt zur Seite und stelle dich hierher! Da trat er zur Seite und blieb stehen. Siehe, da kam der Kuschit und sprach: Mein Herr, der König, lasse sich frohe Botschaft bringen! Denn der HERR hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich gegen dich auflehnten! Der König aber fragte den Kuschiten: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Der Kuschit sprach: Wie dem Jungen möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, und allen ergehen, die sich gegen dich auflehnen, um Böses zu tun!
Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut: Das war Davids einzige Sorge. Er hätte sich mehr Sorgen um Israel als Volk machen sollen als um seinen Sohn, der ein Verräter war. Gleichzeitig ist Davids Frage ein Beispiel für das große Band der Liebe zwischen Eltern und ihrem Kind, und zwischen Gott, unserem Vater, und seinen Kindern.
„Er hätte sagen können: ‚Ist der junge Mann Absalom tot? Denn wenn er aus dem Weg ist, wird Frieden in meinem Reich sein und Ruhe in meinem unruhigen Leben.‘ Aber nein, er ist ein Vater, und er muss seine eigenen Nachkommen lieben. Es ist ein Vater, der spricht, und die Liebe eines Vaters kann die Feindschaft eines Sohnes überleben.“ (Spurgeon)
„Unsere Kinder mögen sich in die schlimmsten Sünden stürzen, aber sie sind immer noch unsere Kinder. Sie mögen unseren Gott verachten; sie mögen unser Herz mit ihrer Bosheit in Stücke reißen; wir können uns nicht mit ihnen abfinden, aber gleichzeitig können wir sie nicht von uns loslösen und ihr Bild nicht aus unserem Herzen auslöschen.“ (Spurgeon)
Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht sandte, weiß aber nicht, was es war: Verglichen mit dem Kuschit war Achimaaz ein besserer Läufer, aber ein schlechterer Bote, weil er seine Botschaft nicht kannte. Eine Botschaft kann noch so schön überbracht werden, aber die erste Aufgabe des Boten ist, die Botschaft richtig zu übermitteln.
Wie dem Jungen möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, und allen ergehen, die sich gegen dich auflehnen, um Böses zu tun: Ohne es direkt zu sagen, teilte der Kuschit David mit, dass Absalom tot sei.
2. Samuel 18 – Die Niederlage Absaloms
A. Absaloms Niederlage und Tod
1. David setzt drei Anführer über das Heer
2. Samuel 18, 1-4
2. Samuel 18, 1-4
Und David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte Oberste über je Tausend und über je Hundert. Und David ließ das Volk ausrücken, ein Drittel unter Joab, ein Drittel unter Abisai, dem Sohn der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der König sprach zu dem Volk: Ich will auch mit euch [in den Kampf] ziehen! Aber das Volk sprach: Du sollst nicht [in den Kampf] ziehen! Denn wenn wir fliehen müssten, so wird man sich nicht um uns kümmern, und selbst wenn die Hälfte von uns umkäme, würde man sich nicht um uns kümmern; denn jetzt bist du so viel wie zehntausend von uns. So ist es nun besser, dass du uns von der Stadt aus beistehst! Der König sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, das will ich tun! Und der König stand beim Tor, während das ganze Volk zu Hunderten und zu Tausenden auszog.
2. Davids Befehl an die drei Hauptleute
2. Samuel 18, 5
2. Samuel 18, 5
Und der König gebot dem Joab, dem Abisai und dem Ittai und sprach: Geht mir schonend um mit dem Jungen, mit Absalom! Und das ganze Volk hörte es, wie der König allen Hauptleuten wegen Absalom Befehl gab.
3. Absaloms Armeen werden besiegt
2. Samuel 18, 6-8
2. Samuel 18, 6-8
So zogen denn die Leute ins Feld, Israel entgegen; und es kam zur Schlacht im Wald Ephraim. Und das Volk Israel wurde dort vor den Knechten Davids geschlagen, und es fand an jenem Tag dort eine große Niederlage statt; [es fielen] 20 000 [Mann]. Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, und der Wald fraß mehr unter dem Volk, als das Schwert an jenem Tag fraß.
4. Joab tötet Absalom
2. Samuel 18, 9-17
2. Samuel 18, 9-17
Absalom aber wurde von den Knechten Davids gesehen. Absalom ritt nämlich auf dem Maultier. Als nun das Maultier unter die dichten Zweige einer großen Terebinthe kam, da blieb er mit dem Kopf in der Terebinthe hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte, denn das Maultier lief unter ihm weg. Das sah ein Mann; der berichtete es Joab und sprach: Siehe, ich sah Absalom in einer Terebinthe hängen! Da sprach Joab zu dem Mann, der ihm Bericht gegeben hatte: Siehe doch, wenn du das gesehen hast, warum hast du ihn nicht auf der Stelle zu Boden geschlagen? So könnte ich dir jetzt zehn Silberlinge und einen Gürtel geben! Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn ich 1 000 Silberlinge auf meine Hand bekommen würde, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an den Sohn des Königs legen; denn der König hat dir und Abisai und Ittai vor unseren Ohren geboten und gesagt: Gebt acht, wer es auch sei, auf den Jungen, auf Absalom! Hätte ich aber heimtückisch gegen sein Leben gehandelt, so bliebe doch gar nichts dem König verborgen; und du selbst hättest mir nicht beigestanden! Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir warten! Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, als er noch lebend in der Terebinthe hing. Danach umringten ihn zehn junge Männer, Joabs Waffenträger, und schlugen Absalom noch vollends tot. Und Joab stieß in das Horn und rief das Volk von der Verfolgung Israels zurück; denn Joab wollte das Volk schonen. Sie nahmen aber Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Ganz Israel aber war geflohen, jeder zu seinem Zelt.
5. Absaloms Säule
2. Samuel 18, 18
2. Samuel 18, 18
Absalom aber hatte zu seinen Lebzeiten eine Gedenksäule genommen und für sich aufgerichtet, die im Königstal steht, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten; und so nannte er die Gedenksäule nach seinem Namen, und man nennt sie »Das Denkmal Absaloms« bis zu diesem Tag.
B. David erfährt von Absaloms Tod
1. Zwei Boten werden ausgesandt, um David den Ausgang der Schlacht mitzuteilen
2. Samuel 18, 19-27
2. Samuel 18, 19-27
Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König die gute Botschaft bringen, dass der HERR ihm Recht verschafft hat von der Hand seiner Feinde! Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute kein Mann guter Botschaft! An einem anderen Tag kannst du eine gute Botschaft bringen, heute aber kannst du keine gute Botschaft bringen; denn der Sohn des Königs ist tot! Aber zu dem Kuschiten sprach Joab: Geh hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da verneigte sich der Kuschit vor Joab und lief davon. Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach nochmals zu Joab: Wie es auch kommen mag, lass doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Joab aber sprach: Warum willst du denn laufen, mein Sohn? Dir wird doch kein Lohn für eine gute Botschaft zuteil! — Wie es auch kommen mag, ich will doch laufen! Da sprach er zu ihm: So lauf! Und Achimaaz lief den Weg der Jordanaue und kam dem Kuschiten zuvor. David aber saß zwischen den zwei Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin, und er erhob seine Augen und sah sich um, und siehe, da lief ein Mann allein. Da rief der Wächter und meldete es dem König. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist eine Botschaft in seinem Mund! Und er kam immer näher. Und der Wächter sah einen anderen Mann laufen und rief zum Torhüter und sprach: Siehe, ein Mann läuft allein! Der König aber sprach: Der ist auch ein Bote! Der Wächter sprach: Mir scheint, der erste Läufer sei Achimaaz, der Sohn Zadoks! Da sprach der König: Er ist ein guter Mann und bringt gute Botschaft!
2. David erfährt durch den Kuschit, der nach Achimaaz ankommt vom Tod Absaloms
2. Samuel 18, 28-32
2. Samuel 18, 28-32
Achimaaz aber rief und sprach zum König: Friede! Dann warf er sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gelobt sei der HERR, dein Gott, der die Leute dahingegeben hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben! Der König aber fragte: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Achimaaz aber sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht sandte, weiß aber nicht, was es war. Und der König sprach: Tritt zur Seite und stelle dich hierher! Da trat er zur Seite und blieb stehen. Siehe, da kam der Kuschit und sprach: Mein Herr, der König, lasse sich frohe Botschaft bringen! Denn der HERR hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich gegen dich auflehnten! Der König aber fragte den Kuschiten: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Der Kuschit sprach: Wie dem Jungen möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, und allen ergehen, die sich gegen dich auflehnen, um Böses zu tun!
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.