1. Paulus‘ Trost für die beunruhigten Thessalonicher und ihre Fragen
2. Thessalonicher 2, 1-2
2. Thessalonicher 2, 1-2 Wir bitten euch aber, ihr Brüder, wegen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da.
Wegen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm: Paulus geht hier auf Fragen ein, die durch seinen ersten Brief aufgeworfen wurden. In diesem Brief unterrichtete er die Thessalonicher über die Entrückung der Gemeinde, um mit Jesus zusammen zu sein (1. Thessalonicher 4, 16-18).
Die Herausforderung beim Verständnis dieses Kapitels ergibt sich aus der Tatsache, dass es eine Ergänzung zu dem ist, was Paulus den Thessalonichern bereits in Worten vermittelt hat. Wir wissen nicht genau, was Paulus zu ihnen gesagt hat. Dennoch sind die Aussagen klar genug, wenn sie sorgfältig zusammengefügt werden.
Wegen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm: Paulus schreibt eindeutig über die Wiederkunft Jesu, aber die hier benutzte Formulierung deutet auf einen Unterschied zwischen der Wiederkunft und unserer Vereinigung hin. Dies deutet wiederum stark darauf hin, dass es im Wesentlichen zwei Wiederkünfte Jesu gibt. Eine ist für seine Gemeinde (wie in 1. Thessalonicher 4, 16-18 klar beschrieben), und die andere ist mit seiner Gemeinde, um eine rebellische Welt zu richten.
„Das sind zwei Komponenten eines großen Ereignisses.“ (Morris)
Hiebert zeigt, wie die Grammatik des Altgriechischen in 2. Thessalonichern 2, 1 dies zeigt: „Die Anordnung der beiden Substantive unter einem Artikel macht deutlich, dass an ein Ereignis gedacht wird, das aus zwei sich ergänzenden Blickwinkeln betrachtet wird.“
Dies stimmt mit anderen Stellen der Schrift völlig überein. Sie weisen auch darauf hin, dass es zwei Phasen der zweiten Wiederkunft Jesu geben muss und beide durch einen beachtlichen Zeitraum voneinander getrennt sein müssen.
Es werden verschiedene Zustände beschrieben, in der sich die Welt befindet (Matthäus 24, 37-42; Matthäus 24, 21; Offenbarung 6, 15-16).
Es werden verschiedene Arten der Wiederkunft Jesu beschrieben (1. Thessalonicher 4, 16-17, Offenbarung 19, 11, 14-15, 21).
Es werden verschiedene Szenarien bezüglich der Voraussage des Datums der Wiederkunft Jesu erschaffen (Matthäus 24, 36, Daniel 12, 11).
Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen: Offenbar hat ein Missverständnis der Lehre des Paulus (oder eine falsche Anwendung dieser Lehre) die Thessalonicher in ihrem Verständnis erschüttert und in Schrecken versetzt. Hier verwendete Paulus eine starke Formulierung und spricht sowohl von einem plötzlichen Schock (in eurem Verständnis erschüttert) als auch von einem anhaltenden Zustand der Beunruhigung (in Schrecken jagen). Ihre Ängste konzentrierten sich auf die Vorstellung, dass der Tag des Christus schon gekommen sei.
„Das Wort `erschüttert sein´ bedeutet, wie ein Schiff auf stürmischer See hin und her geworfen zu werden. Es weist stark auf die Verwirrung und Verzweiflung hin, die die Thessalonicher in ihrer falschen Vorstellung von diesem Kommen Christi empfunden haben.“ (Clarke)
Eine bevorzugte Interpretation vom 2. Thessalonicher 2, 2 ist der Tag des Herrn und nicht der Tag des Christus. Der Tag des Herrn ist ein Begriff mit einem umfassenden alttestamentlichen Hintergrund und wird bereits im vorherigen Brief von Paulus an die Thessalonicher erwähnt (1. Thessalonicher 5, 2). Es handelt sich nicht um einen einzigen Tag, sondern um eine Zeitspanne, die mit Gottes Strafgericht und der Befreiung des Volkes Gottes verbunden ist. Ein bedeutender Aspekt vom Tag des Herrn ist die Große Bedrängnis (= dramatische Endzeit, die der Neuschöpfung der Welt vorausgeht), die in Matthäus 24, 1-31 beschrieben wird.
Als wäre der Tag des Christus schon da: In einigen Übersetzungen (z.B. King James Version) steht, dass der Tag des Christus nahe ist. Diese Übersetzung wird von der New King James Version (und von anderen modernen Übersetzungen) bevorzugt. Die Thessalonicher hatten keine Angst davor, dass der Tag des Christuskommt, sondern dass sie sich bereits in ihm befinden.
„Das Verb bedeutet eigentlich nicht, dass er nahe, sondern vielmehr dass er gegenwärtig ist“. (Morris) Der bemerkenswerte griechische Kommentator Dean Alford übersetzt den Abschnitt: „Der Tag des Herrn ist gegenwärtig, und nicht ‚istnahe‘: Das hier verwendete Verb kommt im Neuen Testament sechsmal vor, und zwar immer im Sinne von gegenwärtig sein; an zwei dieser Stellen, Römer 8, 38 und 1. Korinther 3, 22, wird das Gegenwärtige ausdrücklich von dem Kommenden unterschieden“.
Daraus ist ersichtlich, dass der Tag des Christus noch nicht vollendet ist. Da die Thessalonicher befürchteten, dass sie sich in der Großen Bedrängnis (dem Tag des Herrn) befanden und schon die Entrückung (= ‚Abholung‘ der Gläubigen durch Christus von der Erde) verpasst hatten, weist Paulus weiter daraufhin, dass der Tag des Christus noch nicht angebrochen ist. Dabei zeigt Paulus, dass sie noch nicht am Tag des Christus angelangt sind; denn wenn sie es wären, dann würden bestimmte Zeichen zu sehen sein.
Es ist wichtig, dass die Thessalonicher nur dann davon, in der Großen Bedrängnis zu sein, erschüttert oder beunruhigt wären, wenn sie von Paulus erfahren hätten, dass sie dieser Zeit der Bedrängnis durch die Entrückung entkommen würden. Andernfalls würden sie die Große Bedrängnis gewissermaßen als notwendigen Auftakt für die Wiederkunft aufnehmen. Aber Paulus hatte sie eindeutig gelehrt, dass sie dem Gericht Gottes auf dieser Erde während der Zeit, die als Tag des Herrn oder Tag des Christus bekannt ist, entgehen würden (1. Thessalonicher 4, 14-18).
Weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief: Vielleicht war das beunruhigende Wort durch eine irregeleitete Prophezeiung (Geist oder durch ein Wort) gekommen. Oder vielleicht schrieb ein anderer Leiter den Thessalonichern einen Brief, in dem er sie lehrte, dass sie sich bereits am Tag des Christus befänden. So oder so waren sie über die Vorstellung, dass sie irgendwie die Entrückung verpasst hatten, verärgert.
„Die Lehre der Apostel war und die Lehre des Heiligen Geistes in allen Zeitaltern ist, dass der Tag des Herrn nahe ist. Aber diese Thessalonicher stellten sich vor, dass er bereits gekommen sei.“ (Alford)
2. Hinweise auf den Tag der Wiederkunft
2. Thessalonicher 2, 3
2. Thessalonicher 2, 3 Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens,
Denn es muss unbedingt zuerst: Paulus beschreibt nicht Ereignisse, die der Entrückung vorausgehen müssen, sondern Ereignisse, die konkrete Anzeichen für die Große Bedrängnis – den Tag des Christus – sind. In diesem Sinne kann man sich nicht sicher sein, dass der Tag des Christus (die Große Bedrängnis) gekommen sei, wenn diese Zeichen nicht zu sehen sind.
Manche Übersetzungen (wie die Elberfelder Bibel) haben den Satz „⟨dieser Tag kommt nicht,⟩…“ dem Originaltext hinzugefügt. Alford sagt über diesen Satz: „Die Elberfelder Bibel ergänzt diesen Satz zurecht. Es scheint nicht die Absicht des Apostels gewesen zu sein, dies zu ergänzen: Der Leser fügt es im Kopf selbst hinzu.“
Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen: Die altgriechische Formulierung für Abfall deutet auf eine Rebellion oder einen Aufbruch hin. Bibelwissenschaftler diskutieren, ob es sich dabei um einen Abfall vom Glauben unter denen handelt, die einst Gott folgten, oder ob es um eine allgemeine weltweite Rebellion geht. Tatsächlich könnte Paulus beides im Sinn gehabt haben, da es für beides Beweise in der Endzeit gibt (1. Timotheus 4, 1-3, 2. Timotheus 3, 1-5 und 4, 3-4). Dennoch ist Paulus‘ Kernaussage klar: „Ihr seid besorgt, dass wir uns in der Großen Bedrängnis befinden und dass ihr die Entrückung verpasst habt. Aber ihr könnt wissen, dass wir nicht in der Großen Bedrängnis sind, da wir den Abfall, der zuerst kommt, noch nicht gesehen haben.“
Der Abfall: Der Artikel ‚der‘ macht es noch bedeutsamer. Es handelt sich nicht um einenAbfall, sondern um den Abfall, die große und endgültige Rebellion.
Einige haben angenommen, dass der Gedanke hinter dem Abfall in Wirklichkeit ein Aufbruch im Sinne der Entrückung der Gemeinde ist. Ein Aufbruch jedoch setzt voraus, dass derjenige, der geht, dies aus eigenem Antrieb und aus eigener Initiative tut. Dies ist bei der Entrückung der Gemeinde nicht der Fall. Darüber hinaus impliziert das altgriechische Wort im Neuen Testament (Apostelgeschichte 21, 21, Verlassen) oder in der Septuaginta immer etwas Sündhaftes und Negatives.
Der Gedanke von einem großen endzeitlichen Glaubensabfall widerspricht auch nicht der Vorstellung von einer großen endzeitlichen Erweckung. Einige Christen zweifeln an der Vorstellung von einer großen Erweckung in den letzten Tagen oder begrüßen sogar den Abfall vom Glauben, da es das Ende ankündigt. Aber so wie das Buch der Offenbarung die große Ablehnung Jesu während der Großen Bedrängnis (Offenbarung 9, 20-21 und 17, 2-6) und die große Annahme Jesu (Offenbarung 7, 9-14) beschreibt, kann beides gleichzeitig stattfinden.
Und der Mensch der Sünde geoffenbart werden: Bevor die Große Bedrängnis mit Sicherheit identifiziert werden kann, muss eine bestimmte Person – bekannt als der Mensch der Sünde – geoffenbart werden. Dennoch ist Paulus‘ Kernaussage klar: „Ihr seid besorgt, dass wir uns in der Großen Bedrängnis befinden und dass ihr die Entrückung verpasst habt. Aber ihr könnt wissen, dass wir nicht in der Großen Bedrängnis sind, da wir noch nicht gesehen haben, dass der Mensch der Sünde offenbart wurde“.
Das traditionellste Verständnis von diesem Menschen der Sünde besagt, dass es sich nicht um eine Einzelperson, sondern es sich um ein System oder ein Amt handelt. Historisch gesehen haben protestantische Übersetzer den Menschen der Sünde als die Abfolge der Päpste gesehen. Calvin sah das folgendermaßen: „Paulus spricht jedoch nicht von einer Einzelperson, sondern von einem Königreich, das von Satan in Besitz genommen werden sollte, um einen Sitz des Gräuels und Schreckens inmitten des Tempels Gottes zu errichten. Wir sehen, dass das im Papsttum verwirklicht wurde.“
Es gibt jedoch keinen guten Grund, diesen Menschen der Sünde anders zu sehen als das, was hier am deutlichsten zu verstehen ist – ein Individuum, das in den allerletzten Tagen zu großer Bekanntheit gelangen wird. So wurde es auch in den frühesten Tagen des Christentums verstanden. „Die Gemeindeväter verstanden, dass damit der Antichrist gemeint war. Sie hatten sich aber davon auch keine bestimmte Vorstellung gemacht.“ (Clarke)
Daniel beschrieb eine einzelne Person: Der zukünftige Fürst (Daniel 9, 26), ein frecher und listiger König (Daniel 8, 23), der eigensinnige König (Daniel 11, 36-45).
Jesus beschrieb eine einzelne Person: Einen, der in seinem eigenen Namen kommt (Johannes 5, 43).
Es überrascht uns nicht, dass Paulus diesen Menschen der Sünde als eine individuelle Person und nicht als ein System oder ein Amt beschrieben hat.
Dieser Mensch der Sünde ist eine herausragende Figur in der Bibel und die absolute Personifizierung des Geistes des Antichristen, von dem in 1. Johannes 4, 2-3 die Rede ist. Er wird zweifellos noch viele Jahre vor der Großen Bedrängnis leben, aber er wird erst in dieser Zeit als der Mensch der Sünde geoffenbart werden. Bei dem Titel Mensch der Sünde geht es darum, dass „die Sünde eine uneingeschränkte Macht über ihn hat, und dass er die eigentliche Verkörperung davon zu sein scheint“. (Hiebert)
Sohn des Verderbens: Verderben oder auch Verdammnis bedeuten Zerstörung bzw. der vollständige Verlust des Wohlbefindens. Es ist wirklich das Gegenteil von Erlösung. Ihn als Sohn des Verderbens zu bezeichnen, heißt, dass sein Charakter von dieser Zerstörung geprägt ist. Moffatt sagt, der Ausdruck ‚Sohn des Verderbens‘ bedeutet im Wesentlichen der Verdammte.
3. Was der Mensch der Sünde tut
2. Thessalonicher 2, 4
2. Thessalonicher 2, 4 Der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.
Der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt: Der Mensch der Sünde fordert für sich selbst eine Anbetung, die nur Gott gehört (Lukas 4, 8). Dieses Verlangen nach Anbetung wird auch in Offenbarung 13, 1-6 beschrieben.
„Er stellt sich gegen jede göttliche Autorität und erhebt sich über jedes Objekt der Anbetung und jede Institution, die mit der Anbetung Gottes zusammenhängt.“ (Clarke)
Das Verständnis der Stärke und Breite dieser Aussage zeigt uns, dass die Behauptung, der Antichrist sei der Papst, viel zu einfach gedacht ist. Er wird eine Religion unterstützt, die die Verehrung von niemandem und nichts außer ihm selbst duldet. Die abgefallene römisch-katholische Kirche mag Teil dieser Endzeitreligion sein, aber sie wird sie nicht vollständig abdecken.
„Beachte bitte, dass die Bedeutung dieser Worte höchstwahrscheinlich nicht von jemandem erfüllt werden kann, der als Papst, Objekte der Anbetung erschafft und sich damit (durch bloßen Rückschluss) größer macht als die Objekte, die er schafft: es ist aber erforderlich, dass dieser Antichrist sich selbst als Objekt der Anbetung über und als ‚jeden, der Gott genannt oder angebetet wird‘, erhebt und so seine Überlegenheit deutlich macht.“ (Alford)
Sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott: Das Verlangen des Menschen der Sünde nach Anbetung wird so extrem sein, dass er sich selbst als Gott im Tempel in Jerusalem aufstellen und diese gotteslästerliche Anbetung von allen fordern wird (Offenbarung 13, 14-15 und Matthäus 24, 15; 21, 29-31).
Tempel Gottes: Dass es sich um einen buchstäblichen Tempel handelt, geht aus dem Text klar hervor und wurde schon von den frühesten Christen als solcher verstanden. „Wenn aber dieser Antichrist alles in dieser Welt verwüstet hat, wird er drei Jahre und sechs Monate regieren und im Tempel in Jerusalem sitzen; und dann wird der HERR vom Himmel in den Wolken, in der Herrlichkeit des Vaters kommen und diesen Menschen und die ihm folgen in den Feuersee senden; den Gerechten aber wird er die Zeit des Gottesreichs bringen.“ (Irenäus, geschrieben im späten zweiten Jahrhundert)
Das wörtliche Verständnis von Paulus‘ Worten wird auch durch die Tatsache unterstützt, dass zur Zeit, als er diesen Brief schrieb, etwas Ähnliches in der jüngsten Vergangenheit beinahe geschehen wäre. „Der jüngste Versuch Caligulas, im Tempel in Jerusalem eine Statue von sich selbst aufzustellen, könnte ein Merkmal für Paulus‘ Schilderung des zukünftigen Betrügers geliefert haben; die furchtbare Gottlosigkeit dieses Ausbruchs hatte im Judentum einen tiefen Schock ausgelöst, der auch von jüdischen Christen empfunden werden würde.“ (Moffatt)
Sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott: Das spezifische altgriechische Wort für Tempel bezeichnet das Allerheiligste und nicht den Tempel als Ganzes. „Es ist nicht so, dass er den Tempelbereich betritt: Er dringt in den heiligsten Ort ein und nimmt dort seinen Platz ein. Sein Handeln an sich ist schon eine Beanspruchung der Göttlichkeit.“ (Morris) Dies ist die schlimmste Gotteslästerung, die ein sicheres Gericht zur Folge hat: den Gräuel der Zerstörung, von dem sowohl Daniel als auch Jesus sprachen.
Der Prophet Daniel sagte uns, dass der Antichrist seinen Bund mit den Juden brechen und Opfer und Gaben zu einem Ende bringen wird; dass der Antichrist den Tempel verunreinigen wird, indem er dort etwas Abscheuliches hinstellt (Daniel 9, 27; 11, 31 und 12, 11).
Jesus sagte, man solle nach einem Gräuel Ausschau halten, der an der heiligen Stelle stehe. Es würde das entscheidende Zeichen dafür sein, dass die Zeit des Zornes Gottes über die Erde gekommen sei (Matthäus 24, 15-16 und 24, 21).
„Jeder Mensch kann sich davon überzeugen, dass Paulus auf Daniels Beschreibung angespielt hat. Paulus hat nicht nur die gleichen Gedanken, sondern sogar einige der Sätze und Ausdrücke übernommen.“ (Clarke)
Sich selbst für Gott ausgibt: Der Mensch der Sünde ist wahrhaftig ein Antichrist. Satan hat den Werdegang des Menschen der Sünde so geplant, dass er das Wirken Jesu widerspiegelt.
Sowohl Jesus als auch der Mensch der Sünde haben ein Wiederkommen (2. Thessalonicher 2, 1 und 2, 9).
Sowohl Jesus als auch der Mensch der Sünde werden sich offenbaren (2. Thessalonicher 1, 7 und 2, 3).
Sowohl Jesus als auch der Mensch der Sünde haben ein Evangelium (2. Thessalonicher 2, 10-11).
Sowohl Jesus als auch der Mensch der Sünde sagen, dass sie allein angebetet werden sollen (2. Thessalonicher 2, 4).
Sowohl Jesus als auch der Mensch der Sünde bekräftigen ihre Aussagen durch wundersame Werke (2. Thessalonicher 2, 9).
Offensichtlich ist der Mensch der Sünde Satans Parodie des wahren Messias. Doch am Ende kann der Mensch der Sündesichselbst nur als Gottausgeben. Die Wiederkunft Jesu und das Gericht Gottes werden deutlich machen, dass der Mensch der Sünde überhaupt nicht Gott ist.
4. Was das Kommen dieses Menschen der Sünde zurückhält
2. Thessalonicher 2, 5-8
2. Thessalonicher 2, 5-8 Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird,
Dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war: Paulus war nur einige Wochen bei den Thessalonichern (Apg 17, 1-10). Aber er hielt es für wichtig, diese noch jungen Christen über biblische Weissagungen zu belehren, und er unterrichtete sie ausführlich.
Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält: Denn gegenwärtig werden Satan und der Mensch der Sünde zurückgehalten. Das Grundprinzip ihres Wirkens ist bereits vorhanden (das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken). Aber zur rechten Zeit wird der Heilige Geist (welcher jetzt zurückhält), der ihre volle Offenbarung zurückhält, erst aus dem Weg sein.
Erst aus dem Weg sein: Wir sollten nicht denken, dass der Heilige Geist die Erde während der Großen Bedrängnis verlassen würde. Er wird während der Großen Bedrängnis auf der Erde gegenwärtig sein, da viele in dieser Zeit gerettet, versiegelt und Gott dienen werden (Offenbarung 7, 3-14 und 14, 1-5). Dies kann nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes geschehen. Der Heilige Geist wird aus dem Weg sein, nicht entfernt.
„Der Ausdruck wird für jede Person oder Sache verwendet, die aus dem Weg geräumt wird, sei es durch Tod oder auf andere Weise“. (Alford)
Einige sehen dies als das Ende der Offenbarungszeit: „Die besondere Gegenwart des Heiligen Geistes als der Bewohner der Heiligen wird bei der Wiederkunft abrupt enden, so wie sie an Pfingsten abrupt begann. Sobald der Leib Christi in den Himmel gehoben worden ist, wird der Dienst des Geistes wieder zu dem werden, was er während der Zeit des Alten Testaments für die Gläubigen war.“ (Thomas)
Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken: Dieser große Grundsatz des Bösen ist bereits in der Welt vorhanden. Es wird endgültig im Menschen der Sünde offenbart werden. Er bringt aber keine neue Bosheit in die Welt ein, sondern nur eine Verstärkung der früheren Bosheit.
Im Augenblick ist diese Gesetzlosigkeit ein Geheimnis – das heißt, sie kann nur durch die Offenbarung gesehen und verstanden werden. Ansonsten ist sie verborgen. „Es sind nicht offene Sünden und Bosheiten, sondern versteckte Frömmigkeit, trügerischen Irrtümern, und Bosheit unter einer Form von Frömmigkeit, die listig gehandhabt wird. Das ist hier gemeint.“ (Poole)
Und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden: Paulus stellt zwei bestimmte Tatsachen über den Menschen der Sünde, hier der Gesetzlose, fest. Erstens ist es sicher, dass der Gesetzlose geoffenbart werden wird, wenn der Heilige Geist seine Beschränkung aufhebt. Zweitens ist es sicher, dass der Gesetzlose durch die bloße Erscheinung Jesu bei seiner Wiederkunft vernichtet wird.
Paulus hat wahrscheinlich Jesaja 11, 4 im Sinn: Er wird die Erde mit dem Stab seines Mundes schlagen und den Gesetzlosen mit dem Hauch seiner Lippen töten. Die Stelle aus Jesaja bezieht sich auf den Herrn – auf Jahwe – aber Paulus benutzte sie frei übersetzt in Bezug auf Jesus. Er erkannte, dass Jesus Jahwe ist.
Wer auch immer der Mensch der Sünde ist, er hatte seine große Stunde noch nicht. Wir wissen das, da der Mensch der Sünde am Ende seiner Zeit von Jesus Christus selbst zunichte gemacht wird.
5. Der Charakter und die Strategie des Menschen der Sünde
2. Thessalonicher 2, 9-12
2. Thessalonicher 2, 9-12 Ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.
Ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt: Der Antichrist wird mit allen betrügerischen Kräften, Zeichen und Wundern kommen. Wie in Offenbarung 13, 13-17 beschrieben, geschieht all dies aufgrund der Wirkung des Satans.
Wenn jemand geistliche Kräfte, Zeichen oder Wunder hat, reichen diese nicht aus, um zu beweisen, dass sie von Gott kommen. Der Satan kann seine eigenen mächtigen Werke entweder durch Täuschung oder durch seine eigenen Kräfte vollbringen.
„Er ist den Messias des Satans, eine höllische Karikatur des wahren Messias.“ (Moffatt)
Bei denen, die verlorengehen: Die Täuschung kann jedoch in denjenigen wachsen, die die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben. Diese Menschen sind bereit für die Täuschung des Antichristen, weil sie eine Lüge wollen.Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden.
Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden: Letztendlich ist der Antichrist nur Gottes Bote. Gott wird das Urteil verkünden und er wird … eine wirksame Kraft der Verführung durch den Antichristen senden. Gott wird diese Verführung niemandem aufzwingen, aber diejenigen, die die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, werden diese starke Verführung erfahren.
Alford übersetzt: Gott sendet ihnen das Wirken der Täuschung, damit sie der Lüge glauben.
„Sie wurden zuerst irregeführt. Das war ihre Sünde. Gott sendet ihnen eine starke Täuschung. Das ist ihre Strafe.“ (Poole)
Sodass sie der Lüge glauben: Gott schickt ihnen, genauer gesagt, dieLüge. Das ist nicht irgendeineLüge, sondern dieLüge. Die Lüge, die die ganze Menschheit seit Adam in ihren Bann gezogen hat. Es ist die Lüge, dass Gott nicht Gott ist und dass wir Götter sind oder sein können.
„Es geht ihm darum, dass der letzte Pseudo-Messias oder Antichrist alles Weltliche, die Gotteslästerung und jedes denkbare Element der Gottlosigkeit verkörpern wird; und dass er, anstatt abgelehnt zu werden, von Juden wie von Heiden willkommen geheißen wird.“ (Moffatt)
Damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit: Wenn Gott dem rebellischen Menschen die Lüge gibt, die er sich wünscht, geschieht dies nicht aus seiner Großzügigkeit heraus. Stattdessen zeigt es Gottes Urteil über diejenigen, die die Wahrheit ablehnen. Wie aus Römer 1 hervorgeht, kann Gott im Gericht einen Menschen der Verdorbenheit seines Herzens bzw. seinem Wohlgefallen … an der Ungerechtigkeit überlassen.
„Sie denken, dass sie sich gegen ihn auflehnen. Am Ende stellen sie aber fest, dass genau die Taten, in denen sie ihren Ungehorsam zum Ausdruck brachten, das Mittel ihrer Bestrafung waren.“ (Morris)
B. Eine Ermutigung für die Gläubigen der letzten Tage
1. Paulus dankt für das Wirken Gottes in den Thessalonichern
2. Thessalonicher 2, 13-14
2. Thessalonicher 2, 13-14 Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt.
Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken: Paulus wiederholt seinen Gedanken aus 2. Thessalonicher 1, 3, dass er angesichts der Größe dieses Werkes verpflichtet sei, Gott für sein Werk an den Thessalonichern zu danken.
Vom Herrn geliebte Brüder: Paulus ist zunächst dankbar, dass sie vom Herrn geliebt sind. Gottes Liebe zu uns ist die Hauptmotivation für all sein Wirken in und durch uns.
DassGott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat: Paulus lobte auch die überragende Entscheidung Gottes, die Thessalonicher zu erretten. Gott sie von Anfang an erwählt. Bevor sie sich für Gott entschieden, erwählte er sie, und er erwählte sie zur Errettung in der Heiligung des Geistes.
„Von Anfang an! Wer kann den Inhalt der unermesslichen unbekannten Tiefe erfassen, der in diesem Satz enthalten ist? Dem Anfang der Schöpfung ging die Vorhersage der Erlösung und die Liebe Gottes zu allen, die eins mit Christus sind, voraus.“ (Meyer)
Errettung erwählt hat in der Heiligung des Geistes: Die Beiden gehören zusammen. Diejenigen, die behaupten, auserwählt zu sein, denen aber der Beweis der Heiligung (Trennung von der Welt und von Gott) fehlt, stehen auf wackligem Boden. Wir können nicht sehen, ob eine Person auserwählt ist, aber wir können sehen, ob sie geheiligt ist.
„Wäre es möglich gewesen, ohne Heiligung gerettet zu werden, hätte es für Sie ein Fluch statt ein Segen sein müssen. Wenn so etwas möglich wäre, kann ich mir keinen beklagenswerteren Zustand vorstellen, als dass ein Mensch das Glück der Errettung ohne deren Heiligkeit hätte; glücklicherweise ist es nicht möglich. Wenn Sie nur von den Folgen der Sünde gerettet werden könnten, aber nicht von der Sünde selbst und von ihrer Macht und Verunreinigung, wäre das kein Segen für Sie.“ (Spurgeon)
Des Geistes und im Glauben an die Wahrheit: Gottes Werk der Heiligung benutzt zwei große Kräfte, den Geist und den Glauben an die Wahrheit. Der Geist Gottes und das Wort Gottes sind wesentlich für unsere Heiligung.
Wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium: Der Ruf zu dieser Errettung kommt durch das Evangelium. Das Evangelium, das Paulus gepredigt hat (wir verkündigen den Gekreuzigten, 1. Korinther 1, 23), und das Evangelium, das uns befähigen wird, die Herrlichkeit Jesu zu erlangen.
Damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt: Dies ist dieselbe Herrlichkeit, von der Johannes in 1. Johannes 3, 2 schrieb – wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
2. Eine Ermutigung zum Feststehen
2. Thessalonicher 2, 15
2. Thessalonicher 2, 15 So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.
So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest: So steht denn nun bedeutet, dass Paulus möchte, dass wir beachten, was er bis zu diesem Zeitpunkt geschrieben hat. In diesem Brief hat er zwingende Gründe genannt, warum Christen feststehen müssen und sich nicht beirren lassen sollen.
Steht … fest, wegen der gegenwärtigen Bedrängnis (die in 2. Thessalonicher 1, 4 beschriebenen Verfolgungen und Nöte).
Steht … fest, wegen des kommenden Gerichts dieser Welt (2. Thessalonicher 1, 8: in loderndem Feuer wird er die zur Rechenschaft ziehen).
Steht … fest, wegen der Macht der kommenden Irreführung (alle möglichen machtvollen Taten, Wunder und außergewöhnlichen Geschehnisse, 2. Thessalonicher 2, 9).
Steht … fest, wegen unserer himmlischen Bestimmung (Herrlichkeit von Jesus Christus, unserem Herrn, 2. Thessalonicher 2, 14).
So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen: Der Befehl, fest zu stehen, impliziert einen bestimmten Ort. Dies sagt uns, worauf Christen feststehen müssen. Sie müssen an Gottes Wort festhalten, das sowohl durch das maßgebende Wort der Apostel (durch ein Wort) als auch durch die Briefe der Apostel (durch einen Brief) überliefert wurde.
Überlieferungen: Die Bibel erkennt an, dass Überlieferungen (in anderen Übersetzungen Traditionen) ein gefährliches Element religiöser Systeme (Matthäus 15, 2-3) oder Traditionen von Menschen (Kolosser 2, 8) sein können. Paulus hat aber die apostolischenÜberlieferungen vor Augen, die für uns in den Aufzeichnungen des Neuen Testaments festgehalten sind.
„Das Wort paradoseis, das wir als Tradition oder Überlieferung bezeichnen, steht für alles, was auf dem Wege der Lehre übermittelt wird. Hier sind am offensichtlichsten die Lehren gemeint, die der Apostel den Thessalonichern überliefert hat; sei es in seiner Predigt, im privaten Gespräch oder durch diese Briefe.“ (Clarke)
Nur dieser Anker des Wortes Gottes kann uns befähigen, unter der Last unserer gegenwärtigen Bedrängnis und unserer kommenden Verheißung standhaft zu bleiben.
3. Ein Gebet für die Thessalonicher
2. Thessalonicher 2, 16-17
2. Thessalonicher 2, 16-17 Spurgeon hielt fünf verschiedene Predigten zu diesen wunderbaren Versen. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns geliebt hat und uns einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung gegeben hat durch Gnade, er tröste eure Herzen und stärke euch in jedem guten Wort und Werk!
Der uns geliebt hat: Bevor Paulus Gott bat, etwas Bestimmtes für die Thessalonicher zu tun, erinnerte er sich an alles, was Gott für sie getan hatte. Gott hat sie geliebt und ihnen durch Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben.
In unserer Fürbitte und unserem Flehen tun wir gut daran, uns an Gottes Treue in der Vergangenheit und seinen gegenwärtigen Segen zu erinnern. Seine Treue in der Vergangenheit ist ein Versprechen seiner Treue in der Zukunft.
„Gott hat uns viel gegeben, und alle seine vergangenen Gaben sind Bitten um mehr Gaben. Menschen bitten nicht auf diese Weise. Der Bettler auf der Straße kann nicht sagen: ‚Gib mir heute einen Cent, weil du mir gestern einen gegeben hast‘. Wir könnten sonst antworten: ‚Das ist der Grund, warum ich dir nicht mehr geben sollte‘. Aber wenn wir mit Gott verhandeln, ist dies eine gute Bitte.“ (Spurgeon)
Er tröste eure Herzen und stärke euch: Paulus bat Gott zwei Dinge an den Christen aus Thessaloniki zu tun. Erstens wollte er, dass Gott ihre Herzen tröstet. Zweitens bat er Gott, sie in jedem guten Wort und Werk zu stärken. Dieses Gebet um Trost, ständiges Zeugnis und Handel für Jesus ist passend angesichts der besonderen Bedürfnisse von Gläubigen in Bedrängnis.
Dies ist ein Gebet voller nützlicher und wichtiger Anregungen:
Jesus ist für uns.
Gott ist unser Vater.
Gott liebt uns.
Gott hat uns viel gegeben.
Wir haben ewigen Trost.
Es ist alles aus Gnade heraus geschehen.
Und stärke euch: „Ich glaube an eine etablierte Kirche, die nicht durch parlamentarische Beschlüsse gegründet wurde, sondern durch die Bestimmung und die Gegenwart Gottes in ihrer Mitte gefestigt wurde.“ (Spurgeon)
In jedem guten Wort und Werk: Es gibt einige Textbelege dafür, dass Paulus den Auftrag ursprünglich als jedes gute Werk und Wort formulierte. Obwohl dies ein kleiner Unterschied ist, sah Charles Spurgeon einen wichtigen Unterschied in der Ordnung.
„Einige christliche Menschen denken, dass das ‚Wort‘ alles und das ‚Werk‘ nichts sein sollte. Die Heilige Schrift ist aber nicht ihrer Meinung. Diese Prediger sprechen viel darüber, was sie tun werden, sprechen viel darüber, was andere Menschen tun sollten, und noch viel mehr darüber, was andere nicht tun; und so fahren sie fort mit Wort, Wort, Wort, Wort und nichts als Wort. Sie kommen nicht bis zum ‚Werk‘. Der Apostel aber hat in diesem Fall die Arbeit, das ‚Werk‘ an die erste Stelle gesetzt [Die Reihenfolge, in der Werk und Wort aufgezählt werden varriert je nach Bibelübersetzung. Anm. D. Übersetzers].“ (Spurgeon)
2. Thessalonicher 2 – Der Tag wird kommen
A. Unterweisung in Bezug auf die Wiederkunft Jesu
1. Paulus‘ Trost für die beunruhigten Thessalonicher und ihre Fragen
2. Thessalonicher 2, 1-2
2. Thessalonicher 2, 1-2
Wir bitten euch aber, ihr Brüder, wegen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da.
2. Hinweise auf den Tag der Wiederkunft
2. Thessalonicher 2, 3
2. Thessalonicher 2, 3
Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens,
3. Was der Mensch der Sünde tut
2. Thessalonicher 2, 4
2. Thessalonicher 2, 4
Der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.
4. Was das Kommen dieses Menschen der Sünde zurückhält
2. Thessalonicher 2, 5-8
2. Thessalonicher 2, 5-8
Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird,
5. Der Charakter und die Strategie des Menschen der Sünde
2. Thessalonicher 2, 9-12
2. Thessalonicher 2, 9-12
Ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.
B. Eine Ermutigung für die Gläubigen der letzten Tage
1. Paulus dankt für das Wirken Gottes in den Thessalonichern
2. Thessalonicher 2, 13-14
2. Thessalonicher 2, 13-14
Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt.
2. Eine Ermutigung zum Feststehen
2. Thessalonicher 2, 15
2. Thessalonicher 2, 15
So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.
3. Ein Gebet für die Thessalonicher
2. Thessalonicher 2, 16-17
2. Thessalonicher 2, 16-17
Spurgeon hielt fünf verschiedene Predigten zu diesen wunderbaren Versen.
Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns geliebt hat und uns einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung gegeben hat durch Gnade, er tröste eure Herzen und stärke euch in jedem guten Wort und Werk!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.