2. Timotheus 2 – Ratschläge an einen jungen Pastor
A. Für einen treuen Gott hart arbeiten
1. Sei stark in der Gnade
2. Timotheus 2, 1
2. Timotheus 2, 1 Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist.
Sei stark: Dies war eine wichtige Ermutigung. Paulus wusste, dass Timotheus Stärke und Ausdauer brauchen würde, um die Berufung zu erfüllen, die Gott ihm gegeben hatte.
Auch dies ist eines der fünfundzwanzig Male, in denen Paulus Timotheus ermutigt, stark zu sein und bei seiner Arbeit in Ephesus durchzuhalten. Vielleicht war Timotheus von Natur aus schüchtern und ließ sich leicht entmutigen, vielleicht war er aber auch ein Mann mit einem normalen Ausmaß an Mut, der große Verantwortung trug. Ihm musste oft gesagt werden: ‚Sei stark‘.
Sei stark: Gott ist immer da, um uns Kraft zu geben; Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden … die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft (Jesaja 40, 29,31). Wir müssen diese Kraft aber auch erhalten, deshalb musste Paulus Timotheus ermutigen, stark zu sein.
Gott stellt uns die Quelle seiner Kraft zur Verfügung (Epheser 6, 10-11). Doch diese Kraft wird uns nicht zuteil, wenn wir uns passiv zurücklehnen und davon ausgehen, dass Gott sie einfach in uns hineinschütten wird. Er lässt uns seine Kraft zukommen, wenn wir ihn suchen und uns auf ihn, statt auf unsere eigene Kraft verlassen.
Sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist: Paulus sagte Timotheus, dass er auf eine bestimmte Weise stark sein soll – nämlich starkin der Gnade, die in Christus Jesus ist. Diese Kraft in der Gnade ist für ein starkes christliches Leben ganz entscheidend.
„Aus theologischer Sicht hat die Gnade hier ihre einfachste Bedeutung: die göttliche Hilfe, die unverdiente Gabe der Unterstützung, die von Gott kommt“ (White). In der Gnade – der unverdienten Gunst Gottes uns gegenüber, die in Christus Jesus ist – zu ruhen, gibt uns eine Zuversicht und Kühnheit, die wir nie haben könnten, solange wir denken, dass wir uns noch vor Gott bewähren müssten oder dass Gott seine Meinung über uns noch nicht endgültig gefällt hat.
Nichts kann uns so stark machen, wie zu sagen: „Ich bin ein Kind Gottes in Jesus Christus“ und „Ich habe die Liebe und Gunst Gottes, auch wenn ich sie nicht verdiene“. Das ist die Stärke, die aus der Gnade kommt.
Paulus wusste, wie es war, die Kraft der Gnade Gottes zu empfangen, wie er in 2. Korinther 12, 9-10 erklärte: Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. So konnte er Timotheus aus seiner eigenen Lebenserfahrung heraus ermutigen.
2. Verbreitet das Wort unter treuen Menschen
2. Timotheus 2, 2
2. Timotheus 2, 2 Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.
Was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an: Paulus erinnerte Timotheus an den Kern der Wahrheit, die er vom Apostel in Gegenwart vieler anderer gehört hatte. Timotheus hörte zweifellos viele biblische Studien von Paulus und verbrachte viel Zeit mit dem Apostel in der persönlichen Nachfolge.
Es mag sein, dass Paulus Timotheus an eine besondere Botschaft erinnerte, die er bei Timotheus‘ Ordinationsgottesdienst vor vielen Zeugen vortrug. „Aber er scheint sich hier auf die Lehren zu beziehen, die ihm überliefert wurden, als er in Gegenwart vieler Zeugen die Hände auf ihn legte; siehe 1. Timotheus 6, 12. Dann gab ihm der Apostel die richtige Form aussagekräftiger Worte, die er lehren sollte. Und nun sagt er ihm, er solle diese Wahrheiten treuen Menschen in der gleichen Weise übergeben, wie sie ihm übergeben wurden.“ (Clarke)
Das vertraue treuen Menschen an: Gott übertrug Timotheus den Dienst nicht, damit er ihn für sich behält, sondern damit er ihn an andere weitergibt. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit als Pastor bestand darin, das, was Gott ihm anvertraut hatte, an andere weiterzugeben.
Man kann sagen, dass ein Pastor alles, was er in seinem Dienst tut, anderen beibringen sollte. Es gibt keine Aufgaben eines Pastors, die so heilig oder so geheim sind, dass er sie ganz für sich behalten sollte. Er sollte immer versuchen, den Dienst an andere weiterzugeben und andere zu schulen, damit sie die Aufgaben ihres Amtes erfüllen können.
Timotheus sollte andere nicht seine eigenen Ideen oder Theorien lehren, sondern ihnen die einfache apostolische Lehre und ein Vorbild sein (was du von mir gehört hast). Was Paulus ihm anvertraut hatte, sollte er auch an andere weitergeben.
Die Ausbildung von Leitern ist einfach ein Teil der Aufgabenbeschreibung eines Pastors. Er sollte nicht nur dann Leiter ausbilden, wenn der Bedarf an einem Leiter offensichtlich ist; er sollte auch nicht nur Leiter ausbilden um die Bedürfnisse seiner Gemeinde zu stillen. Er sollte Leiter für das Reich Gottes im Allgemeinen ausbilden, unabhängig davon, ob sie im Dienst in der jeweiligen Gemeinde des Pastors eingesetzt werden oder nicht.
Treuen Menschen: Als Timotheus nach Menschen suchte, denen er die apostolische Lehre in Theorie und Praxis vermitteln konnte, sollte er darauf achten, ob sie treu waren. Seine Aufgabe bestand nicht darin, kluge Menschen, beliebte Menschen, starke Menschen, einfache Menschen, perfekte Menschen oder gutaussehende Menschen zu finden. Paulus befahl ihm, nach treuen Menschen zu suchen.
Im Laufe der Geschichte des Christentums haben einige an dem Gedanken von der apostolischen Nachfolge festgehalten. Das ist die Vorstellung, dass man erkennen kann, wer ein wahrer Diener des Evangeliums ist, weil Petrus jemanden zu seinem Nachfolger bestimmt hat, und dieser jemanden zu seinem Nachfolger bestimmt hat, und der nächste jemanden zu seinem Nachfolger bestimmt hat, und so weiter und so fort – die Nachfolge treuer Menschen, die die Lehren der Apostel aufnehmen und weitergeben.
Ohne eine getreue Befolgung der Lehre und des Beispiels der Apostel ist die Vorstellung von der apostolischen Nachfolge nichts anderes als das Auflegen leerer Hände auf leere Köpfe. „Wo ist die ununterbrochene apostolische Nachfolge? Wer kann das sagen? Wahrscheinlich gibt es sie auf der ganzen Welt nicht. Alle Behauptungen gewisser Gemeinden sind ebenso dumm, wie sie müßig und sinnlos sind“. (Clarke)
Die fähig sein werden, auch andere zu lehren: Diese Aufgabe der Ausbildung von Leitern war so wichtig, dass sie nicht auf Timotheus allein beschränkt werden konnte. Diejenigen, die er ausgebildet hat, müssen ebenso die Aufgabe erhalten, auch andere zu lehren.
Die fähig sein werden „bekundet durch Erfahrung bewiesene Fähigkeiten“ (White).
3. Mit der Haltung eines Soldaten für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 3-4
2. Timotheus 2, 3-4 Du nun erdulde die Widrigkeiten als ein guter Streiter Jesu Christi! Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in die Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat.
Du nun erdulde: Dies war keine Vorschlag den Paulus Timotheus machte. Erdulde hat den Sinn einer Forderung oder eines Gebots. Es gab etwas, das Timotheus tun musste, und Paulus würde ihm sagen, dass er es tun sollte.
Erdulde die Widrigkeiten als ein guter Streiter: Timotheus muss die Haltung eines Soldaten einnehmen, der erwartet, für seine Sache Widrigkeiten zu erdulden. Kein echter Soldat – oder zumindest kein guter Soldat – hat jemals aufgegeben, nur, weil gewisse Widrigkeiten auf ihn zukamen.
In gleicher Weise werden Gläubige, die nicht bereit sind, Widrigkeiten zu ertragen, niemals viel für Jesus Christus erreichen. Sie werden aufgeben, sobald etwas Schweres von ihnen verlangt wird; sie können den Ruf Jesu nicht erfüllen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! (Matthäus 16, 24)
„Träumt nicht von Delikatessen; meint nicht, Gott in den Gärten Ägyptens zu finden, den Mose nirgendwo anders als im brennenden Dornbusch fand.“ (Trapp)
„Paulus fordert Timotheus nicht dazu auf, ein durchschnittlicher oder gewöhnlicher Soldat zu sein, sondern ein „guter Soldat Jesu Christi“; denn nicht alle Soldaten, auch nicht alle wahren Soldaten, sind gute Soldaten. Es gibt Menschen, die nur Soldaten sind und nichts weiter; es genügt eine ausreichende Versuchung, und sie werden schnell feige, müßig, nutzlos und wertlos; aber der gute Soldat ist der, der der Tapferste der Tapferen ist, der zu jeder Zeit mutig ist, der eifrig ist, der seine Pflicht von Herzen und ernsthaft erfüllt.“ (Spurgeon)
Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts: Timotheus muss die Haltung eines Soldaten einnehmen, der sich bereitwillig von den Dingen des bürgerlichen Lebens trennt.
Ein Soldat muss viele Dinge aufgeben. Einige dieser Dinge sind schlecht (Stolz, Unabhängigkeit, Eigenwille), und einige sind gut (sein Zuhause, seine Familie). Wenn ein Soldat jedoch nicht bereit ist, diese Dinge aufzugeben, ist er überhaupt kein Soldat.
Die Dinge, in die sich ein Soldat verstricken kann, können für einen Zivilisten gut oder schlecht sein. Der Soldat kann nicht fragen, ob etwas für diejenigen, die keine Soldaten sind, gut oder schlecht ist; er muss alles aufgeben, was ihn daran hindert, ein guter Soldat zu sein oder seinem Befehlshaber zu dienen. Ein treuer Soldat hat nicht das Recht, irgendetwas zu tun, in das er sich selbst verstrickt und durch das er in seiner Funktion als Soldat weniger effektiv ist.
„Grotius bemerkte an dieser Stelle zurecht, dass es den Legionssoldaten unter den Römern nicht erlaubt war, sich mit Landwirtschaft, Handelswaren, mechanischen Arbeiten oder anderen Dingen zu beschäftigen, die ihrer Berufung widersprechen könnten.“ (Clarke)
Damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat: Wenn Timotheus die Widrigkeiten nicht ertragen und die Dinge, die ihn in die Angelegenheiten dieses Lebens verwickelten, nicht beiseitegelegt hätte, würde er seinem Offizier nicht gefallen.
Jesus Christus ist der Befehlshaber aller Armeen des Himmels. In Josua 5 erschien Jesus dem Josua als Fürst über das Heer des HERRN (Josua 5, 14). Er ist unser befehlshabender Offizier, und wir schulden ihm als solchem absoluten Gehorsam.
Es ist wahrscheinlich, dass Paulus an einen Soldaten gekettet war, während er dies schrieb. Er sah, wie sich diese Soldaten verhielten und wie sie ihren befehlshabenden Offizieren gehorchten. Paulus wusste, dass ein Christ seinem Herrn gegenüber so handeln muss.
4. Mit der Haltung eines Sportlers für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 5
2. Timotheus 2, 5 Und wenn sich auch jemand an Wettkämpfen beteiligt, so empfängt er doch nicht den Siegeskranz, wenn er nicht nach den Regeln kämpft.
Wenn sich auch jemand an Wettkämpfen beteiligt: Paulus berief sich oft auf die Welt der Sportler, um das christliche Leben zu veranschaulichen, wobei er die Leichtathletik (1. Korinther 9, 24), das Boxen (1. Korinther 9, 26) und den Ringkampf (Epheser 6, 12) erwähnte.
So empfängt er doch nicht den Siegeskranz, wenn er nicht nach den Regeln kämpft: Der Punkt ist klar. Ein Athlet kann sich die Regeln nicht nach Belieben ausdenken; er muss nach den Regeln kämpfen, wenn er den Siegeskranz erhalten will.
Man kann dem Irrtum verfallen, zu glauben, wir könnten uns eigene Regeln für unser christliches Leben aufstellen. Für manche Menschen geht ihre Sonderregelung in etwa so: „Ich weiß, dass das Sünde ist, aber Gott versteht es, also werde ich einfach an dieser Sünde festhalten.“ Das widerspricht der Haltung eines Sportlers, der nach den Regeln kämpfen muss.
5. Mit der Haltung eines Bauern für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 6
2. Timotheus 2, 6 Der Ackersmann, der sich mit der Arbeit müht, hat den ersten Anspruch auf die Früchte.
Der Ackersmann, der sich mit der Arbeit müht: Indem Paulus Timotheus dazu aufrief, die Haltung eines Bauern einzunehmen, betonte er die Tatsache, dass Bauern sich mühen. Genauso sollten sich alle, die dem Herrn dienen, mühen.
Im Gegensatz zum Soldaten und Sportler hat die Arbeit eines Bauern nichts Glamouröses an sich. Sie ist oft mühsam, langweilig und wenig aufregend. Der beste Landwirt des Landes ist nun wirklich keine Berühmtheit. Aber er muss trotzdem hart arbeiten.
Gott hat keinen Platz für faule Geistliche. Wenn du nicht hart arbeiten willst, verlasse den Dienst. Wenn du nur hart arbeiten willst, wenn du im Rampenlicht stehst, dann lasse dein Herz von Gott ändern.
„Müßiggänger sind eine Schande für jede Abteilung der christlichen Kirche. Sie können nicht lehren, weil sie nicht lernen wollen.“ (Clarke)
Sich mühen: Paul kannte den Wert harter Arbeit. Er konnte sagen, wenn er sich mit den anderen Aposteln verglich, „ich habe mehr gearbeitet als sie alle“ (1. Korinther 15, 10). Paulus war nicht nur berufen, er war nicht nur gesegnet, er war nicht nur gesalbt; Paulus mühte sich auch. Sein Dienst wäre weit weniger wert gewesen, wenn er nicht hart gearbeitet hätte.
Manche Menschen erwarten, dass sie etwas bekommen ohne etwas dafür zu tun. Aber weise Menschen wissen, dass man oft nur so viel herausbekommt, wie man hineinsteckt. Wenn Du Dich in Deinem christlichen Leben wenig anstrengst, solltest Du auch nur wenig erwarten.
Doch gleichzeitig wusste Paulus, dass all die Arbeit, die er tat, die Gabe der Gnade Gottes in ihm war: Ich habe mehr gearbeitet als sie alle; jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist (1. Korinther 15, 10). Paulus kannte das Gleichgewicht zwischen harter Arbeit und dem Bewusstsein, dass alles Gnade ist.
Hat den ersten Anspruch auf die Früchte: Als Timotheus der Gemeinde geistliche Nahrung zu geben hatte, musste er zuerst selbst davon essen. Wenn er sich nicht vom Wort Gottes ernährte, konnte er andere nicht richtig ernähren.
Ein effektiver Pastor oder Lehrer hat mehr von der Botschaft als die Zuhörer, und die Zeit der Vorbereitung auf die Lehre des Wortes Gottes wird auch eine Zeit der herzlichen Gemeinschaft mit Gott sein.
Anspruch auf die Früchte: Wie ein guter Bauer wird jeder gottesfürchtige Pastor hart arbeiten und geduldig auf die Ernte warten – die tatsächlich erst am Ende der Zeit kommt, und nicht am Ende der Veranstaltung.
6. Beim Herrn nach Verständnis suchen
2. Timotheus 2, 7
2. Timotheus 2, 7 Bedenke die Dinge, die ich sage; und der Herr gebe dir in allem Verständnis!
Bedenke die Dinge, die ich sage: Paulus hat gerade drei bildhafte Darstellungen des christlichen Lebens erklärt – einen Soldaten, einen Sportler und einen Bauern. Jeder dieser drei Berufe erfordert große Ausdauer, um erfolgreich zu sein.
Der Soldat, der aufhört zu kämpfen, bevor die Schlacht beendet ist, wird niemals den Sieg erringen.
Der Sportler, der aufhört zu laufen, bevor das Rennen beendet ist, wird das Rennen nie gewinnen.
Der Bauer, der die Arbeit einstellt, bevor die Ernte abgeschlossen ist, wird nie die Früchte seiner Ernte sehen.
Und der Herr gebe dir in allem Verständnis: Timotheus wurde angewiesen, die Bedeutung der Beharrlichkeit zu erkennen und in all diesen Dingen Verständnis vom Herrn zu empfangen.
Gott ist treu und gibt uns in all diesen Dingen Verständnis und er wird treu sein, um uns die Gnade zu geben, stark zu sein. Gott gibt uns diese Gnade und wir müssen sie empfangen.
B. An der Wahrheit festhalten
1. Der Inhalt des Paulus-Evangeliums
2. Timotheus 2, 8
2. Timotheus 2, 8 Halte im Gedächtnis Jesus Christus, aus dem Samen Davids, der aus den Toten auferstanden ist nach meinem Evangelium,
Halte im Gedächtnis: Paulus hat diese Warnung nicht ausgesprochen, weil Timotheus es leicht vergessen könnte. Er sagte sie, weil Timotheus daran erinnert werden musste, dies in den Vordergrund seiner Botschaft zu stellen.
Jesus Christus, aus dem Samen Davids: Timotheus musste die Tatsache, dass Jesus der Messias Israels – der Same Davids – war, in den Vordergrund seiner Predigten stellen.
Gottes Plan der Rettung durch Jesus Christus begann nicht, als das Kind in Bethlehem geboren wurde. Die ganze Geschichte hat auf das gewartet, was Jesus tun würde, um uns zu retten.
Der aus den Toten auferstanden ist: Das ist die große Tatsache, der große Beweis für die Echtheit Jesu Christi – seine Auferstehung von den Toten.
Bedenke, dass Jesus der erste Auferstandene war. Andere, wie z.B. Lazarus, waren wiederbelebt worden, aber nur Jesus war auferstanden – zu einer neuen Lebensordnung erhoben, mit einem neuen Körper, der zwar auf dem alten basierte, aber immer noch neu und für die Herrlichkeit des ewigen Lebens geeignet war.
Die Auferstehung Jesu war der Beweis dafür, dass er, obwohl es so aussah, als sei er als gewöhnlicher Verbrecher am Kreuz gestorben, tatsächlich als sündloser Mann starb, der sein Leben aus Liebe und Selbstaufopferung hingab, um die Last unserer Sünde zu tragen. Der Tod Jesu am Kreuz war die Bezahlung, aber die Auferstehung war die Quittung, die zeigt, dass die Bezahlung von Gott, dem Vater, angenommen und als vollkommen angesehen wurde.
Aus dem Samen Davids: Diese Aussage bedeutet, dass Jesus ganz Mensch war; aus den Toten auferstanden bedeutet, dass Jesus ganz Gott war. Für Paulus war es absolut wichtig, dass Timotheus sich daran erinnerte und die Wahrheit darüber lehrte, wer Jesus war.
Nach meinem Evangelium: Natürlich gehörte das Evangelium Paulus in dem Sinne, dass er es verkündigte. Aber es gehörte ihm auch in dem Sinne, dass er daran glaubte. Es war sein Evangelium und es sollte auch das Evangelium jedes einzelnen Christen sein.
Denke daran, was das Wort Evangelium bedeutet: Gute Nachricht. Für Paulus handelte die beste Nachricht nicht von mehr Geld, mehr Liebe, mehr Status oder mehr Besitz. Bei der guten Nachricht ging es um eine echte Beziehung zu Gott durch das vollendete Werk Jesu Christi am Kreuz.
2. Die Auswirkungen des Paulus-Evangeliums
2. Timotheus 2, 9
2. Timotheus 2, 9 In dessen Dienst ich Leiden erdulde, sogar Ketten wie ein Übeltäter – aber das Wort Gottes ist nicht gekettet!
In dessen Dienst ich Leiden erdulde: Dieses Evangelium bescherte Paulus kein glanzvolles und bequemes Leben. Es brachte ihm ein Leben voller Abenteuer und Herausforderung, und ein Leben, das auch von Leid geprägt war.
Etwa um die Zeit, als Paulus den 2. Timotheusbrief schrieb, zerstörte ein schrecklicher Brand, ein Feuer, das angeblich vom Kaiser Nero als erster Schritt seines eigenen, merkwürdigen Stadterneuerungsprogramms gelegt wurde einen großen Teil Roms. Das Feuer zerstörte weite Teile der Armenviertel und als sie protestierten, gab Nero den Christen die Schuld. Er verhaftete daraufhin viele von ihnen – vielleicht auch Paulus.
Eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Israel ist die antike Stadt Beit She’an – eine atemberaubende Stadt, die Stück für Stück von Archäologen freigelegt und restauriert wird. Wenn du sie jemals besuchst, kannst du das dortige Kolosseum sehen – das ovale Stadion, komplett mit Kammern und Räumen für Löwen und andere wilde Tiere – Tiere, die mit ziemlicher Sicherheit zur Unterhaltung des Pöbels auf Christen gehetzt wurden. Für mich war es etwas Heiliges, auf dem Boden dieses Stadions zu laufen – auf dem Boden, der mit ziemlicher Sicherheit das Blut von Christen aufgenommen hatte – und es erinnerte mich an den extremen Preis, den viele zu zahlen hatten. In der modernen westlichen Welt scheint der Preis, den wir für die Treue zu Jesus zahlen, im Vergleich dazu gering zu sein.
Jeder wahre Nachfolger von Jesus Christus wird bereit sein, mit ihm zu leiden. Diejenigen, die entschlossen sind, niemals für Jesus zu leiden, bewundern ihn vielleicht aus der Ferne, aber sie folgen ihm nicht wirklich nach.
Sogar Ketten wie ein Übeltäter – aber das Wort Gottes ist nicht gekettet: Paulus‘ Handgelenk war in dem Moment, als er dies schrieb, gefesselt. Dennoch verstand er, dass sie zwar ihn, aber niemals das Wort Gottes anketten konnten.
Die Bibel ist im Laufe der Geschichte mehr angegriffen worden als jedes andere Buch. Sie wurde verbrannt, verboten, verspottet, verdreht und ignoriert – aber das Wort Gottes bleibt für immer bestehen. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit! (Jesaja 40, 8)
Das Wort Gottes ist nicht gekettet. Keine Regierung, keine religiösen Autoritäten, keine Skeptiker, keine Wissenschaftler, keine Philosophen und keine Bücherverbrenner waren jemals in der Lage, das Werk des Wortes Gottes zu stoppen. Doch wenn das Wort Gottes in irgendeiner Weise gebunden ist, dann dadurch, dass seine vermeintlichen Freunde es im Stich lassen. Wenn Predigten eher nach Selbsthilfebüchern, als nach denen klingen, die Gottes Wort verkünden; wenn die Schrift sparsam wie ein Gewürz in einer Botschaft verwendet wird, anstatt der Kern dieser zu sein, legen die Pastoren selbst eine Kette um die Bibel.
3. Warum Paulus die Folgen des Evangeliums erträgt
2. Timotheus 2, 10
2. Timotheus 2, 10 Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.
Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten willen: Wir hätten erwarten können, dass Paulus sagt, er erdulde alles um Gottes Willen. Doch Paulus wusste, dass seine Liebe zu Gott zuverlässig an seiner Liebe zu Gottes Volk gemessen werden konnte.
„Der heilige Paulus wurde sehr von dem Gedanken getragen, dass seine Mühen und Leiden in der Vorsehung Gottes für andere von Nutzen waren.“ (White)
Damit auch sie die Errettung erlangen: Paulus verbrachte sein Leben nicht nur damit, Menschen in Jesus zu retten, sondern auch damit, zu sehen, wie sie wachsen und in ihrer Beziehung zu ihm vollkommen werden.
Ewiger Herrlichkeit: Der Gedanke der ewigen Herrlichkeit ist für uns schwer zu begreifen. Die Bibel sagt uns, dass es eine Herrlichkeit gibt, die dem Volk Gottes in der Ewigkeit gehört, und die größer ist als jede irdische Herrlichkeit. Die ewige Herrlichkeit ist viel mehr wert als die irdische Herrlichkeit.
4. Paulus beschreibt sein Evangelium als ein glaubwürdiges Wort
2. Timotheus 2, 11-13
2. Timotheus 2, 11-13 Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird er uns auch verleugnen; wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.
Glaubwürdig ist das Wort: Wir wissen, wie es ist, ein Lobpreislied im Kopf zu haben, eines, das unser Herz zum Ausdruck bringt. Hier zitierte Paulus einen frühchristlichen Hymnus, der unter den Christen seiner Zeit bekannt war.
Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben: Das Lied beginnt damit, dass denjenigen, die mit Jesus gestorben sind, versprochen wird, wieder aufzuerstehen.
Die Bibel spricht auf mindestens zwei Arten davon, mit Jesus zu sterben.
Die erste ist bei allen Christen weit verbreitet und wird durch die Taufe veranschaulicht (Römer 6, 3-5). Jeder von uns kann ein Leben nach dem Tod mit Jesus erleben, indem wir sehen, wie unser altes Leben mit Jesus am Kreuz endete und wie unser neues Leben mit seiner Auferstehung von den Toten beginnt.
Die andere Art und Weise, wie die Bibel vom Sterben mit Jesus spricht, ist natürlich im Sinne des Martyriums – wenn man den ultimativen Preis dafür bezahlt, dass man Jesus nachfolgt. Paulus dachte dabei wahrscheinlich an Folgendes: „Wenn wir mit ihm sterben, sind wir nicht tot – wir leben mit ihm“. Noch wichtiger ist, dass Paulus dies in Erwartung seiner eigenen Hinrichtung durch die römische Regierung schrieb.
„Der Kontext scheint hier auf den physischen Tod als den höchsten Punkt des Leidens für Christus hinzuweisen. Er bezieht sich also auf den Märtyrertod, der jetzt vom Standpunkt des Krönungstages aus betrachtet wird.“ (Hiebert)
Wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen: Das Lied sichert dem treuen Gläubigen eine ewige Belohnung zu. Dieser Grundsatz gibt uns die Gewissheit, dass es sich lohnt, unsere gegenwärtigen Schwierigkeiten oder Prüfungen zu ertragen. Die Belohnung ist größer als das, was man gewinnen könnte, wenn man aufgibt. Wir werden mitherrschen!
Die Bibel teilt uns mit, dass wir mit Jesus Christus herrschen und regieren werden. Dieses zukünftige Schicksal erklärt einen Großteil der in diesem Abschnitt beschriebenen Schwierigkeiten. Wir verstehen, dass Gott uns darin schult, in der künftigen Welt neben ihm zu herrschen und zu regieren.
Wenn wir verleugnen, so wird er uns auch verleugnen: Das Lied warnt diejenigen, die Jesus verleugnen davor, dass sie selbst verleugnet werden. Durch seine Lehre oder seine Lebensweise kann man leugnen, wer Jesus ist, oder was er für uns getan hat, oder was er uns zu tun befiehlt.
Jesus hat es klar und deutlich gesagt: Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel. (Matthäus 10, 33)
Wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu: Wir können Jesus nicht verleugnen, und wir müssen ihm treu bleiben. Wenn man jedoch abfällt, ändert das nichts daran, wer Gott ist – er bleibt treu.
Es ist schrecklich, wenn Menschen, die sich auf den Namen Jesus berufen, sich als untreu erweisen; viele haben sich aufgrund der Heuchelei derer, die seinen Namen tragen, von Jesus abgewandt. Aber alle Treulosigkeit der Menschen widerlegt nicht die Treue Gottes.
„Unser Unglauben kann den Sohn Gottes und seine Herrlichkeit in keiner Weise schmälern. Da er in sich selbst vollkommen ist, hat er unser Bekenntnis nicht nötig. Es ist, als hätte er gesagt: ‚Lasst alle los, die Christus verlassen werden, denn sie entziehen ihm nichts. Wenn sie zugrunde gehen, bleibt er unverändert.“ (Calvin)
Aber die Christen können treu bleiben, weil Gott ihnen die Kraft dazu gibt. Selbst wenn jemand ins Wanken geraten ist, haben sie noch Zeit – da der Geist Gottes sogar jetzt zu ihnen ruft – sich wieder dem treuen Gott zuzuwenden. Wir können wie der verlorene Sohn sein, der zur Besinnung kam, seine Treue sah und nach Hause zu seinem Vater kam, der ihm die ganze Zeit treu gewesen ist.
Als einem Christen in den Tagen des alten Römischen Reiches befohlen wurde, Geld für den Bau eines heidnischen Tempels zu geben, weigerte er sich. Und obwohl er alt war, zog man ihn praktisch nackt aus und schnitt ihn am ganzen Körper mit Messern und Speeren auf. Sie fingen an, ihn zu bemitleiden, und sagten: „Gib einfach einen Schekel für den Bau des Tempels.“ Aber er wollte immer noch nicht. „Verbrenne nur ein Weihrauchkorn für diesen heidnischen Gott“, baten sie ihn – aber er wollte nicht. So wurde er mit Honig beschmiert und während seine Wunden noch bluteten, hetzten sie Bienen und Wespen auf ihn, bis er zu Tode gestochen wurde. Er konnte sterben, aber er konnte seinen Herrn nicht verleugnen. Der Herr kann dir die gleiche Kraft geben, für ihn zu leben, auch wenn dieser Mann für Ihn gestorben ist.
C. Die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken
1. Bleib fokussiert, lass Dich nicht von unnützen Dingen ablenken
2. Timotheus 2, 14
2. Timotheus 2, 14 Bringe dies in Erinnerung und bezeuge ernstlich vor dem Herrn, dass man nicht um Worte streiten soll, was zu nichts nütze ist als zur Verwirrung der Zuhörer.
Bringe dies in Erinnerung: Nachdem er Timotheus an die wesentlichen Punkte des Evangeliums erinnert hatte, fügte Paulus hinzu, dass Timotheus seinen Zuhörer immer dies in Erinnerung bringen muss. Timotheus‘ Aufgabe als Pastor war es, seine Gemeinde immer auf das Evangelium auszurichten.
Die Gemeinde ist ständig versucht, sich von der Botschaft, auf die es wirklich ankommt, abzulenken und sie ist versucht, ein Unterhaltungszentrum, eine Agentur für soziale Dienste, eine Gesellschaft gegenseitiger Bewunderung oder eine Reihe anderer Dinge zu werden. Aber dieser Versuchung muss widerstanden werden und die Gemeinde sollte dies ständig in Erinnerung behalten.
Im 2. Timotheus 2, 8 lesen wir dazu: Halte im Gedächtnis Jesus Christus, aus dem Samen Davids, der aus den Toten auferstanden ist nach meinem Evangelium.
Im 2. Timotheus 2, 11-13 lesen wir dazu: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir verleugnen, so wird er uns auch verleugnen; wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.
Dass man nicht um Worte streiten soll, was zu nichts nütze ist: Gleichzeitig gab es Dinge, auf die sich Timotheus nicht konzentrieren durfte. Die Gemeinde muss für die Wahrheit einstehen, aber sie darf nicht zu einem Debattierclub werden.
Wir können durch endlose Diskussionen oder Streitigkeiten über Dinge, die nicht von zentraler Bedeutung sind, abgelenkt werden. „Worte, nicht Dinge, sind in der christlichen Welt eine höchst fruchtbare Quelle von Streitigkeiten gewesen; und unter religiösen Menschen ist die Hauptursache für Feindseligkeiten aus der unterschiedlichen Art und Weise entstanden, in der ein und derselbe Begriff aufgefasst wurde, während beide im Grunde genommen dasselbe bedeuteten.“ (Clarke)
„Beachten wir zunächst, dass die Lehre allein deshalb zu Recht verurteilt wird, weil sie nichts Gutes bewirkt. Es ist nicht Gottes Absicht, unsere Neugierde zu befriedigen, sondern uns nützliche Anweisungen zu geben. Weg mit allen Spekulationen, die keine Erbauung hervorbringen!“ (Calvin)
Zur Verwirrung der Zuhörer: Das zeigt, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt, bei der es viel zu verlieren gibt. Wenn wir aufhören, die Botschaft Gottes in den Mittelpunkt zu stellen, und den Fokus auf menschliche Ansichten und endlose Debatten legen, wird dies zur Verwirrung der Zuhörer führen.
In der Bibel steht: Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort (Römer 10, 17). Doch wenn die Menschen das Wort Gottes nicht hören, dann entsteht Verwirrung, sobald sie die Meinungen und Spekulationen und die Unterhaltungen der Menschen hören.
2. Bleib fokussiert; achte auf dein eigenes Leben und deinen Dienst
2. Timotheus 2, 15
2. Timotheus 2, 15 Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.
Strebe eifrig: Paulus musste Timotheus oft ermahnen, mutig zu sein und zu handeln. Zu Beginn des Kapitels (2. Timotheus 2, 3-5) ermutigt Paulus ihn dazu, hart zu arbeiten und im Dienst für den Herrn auszuharren.
Dich Gott als bewährt zu erweisen: Timotheus‘ Ziel war es nicht, sich vor den Menschen zu bewähren, sondern vor Gott. Er sollte die Aufgabe, Pastor zu sein, nicht als einen Popularitätswettbewerb betrachten, sondern als einen Aufruf zur Treue gegenüber Gott.
Dich Gott als bewährt zu erweisen: Timotheus sollte sich nicht so sehr darum kümmern, andere Menschen vor Gott zu positiv darzustellen (obwohl dies in seinem Hirtenamt durchaus seinen Platz hatte). Seine erste Sorge sollte sein, sich selbst vor Gott als bewährt zu erweisen.
Als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht: Es ist peinlich, eine Arbeit schlecht zu machen und sie dann prüfen zu lassen. Die Bibel weist uns darauf hin, dass das Werk eines jeden Christen am Richterstuhl Christi offenbar wird (2. Korinther 5, 10). Deshalb haben wir eine weitere Motivation, fleißig für den Herrn zu arbeiten, damit wir uns nicht schämen, wenn unser Werk offenbar wird.
„Am besten lässt sich das mit einem Handwerker erklären, der keinen Grund hat, sich zu schämen, wenn seine Arbeit kontrolliert wird.“ (White)
Das Wort der Wahrheit recht teilt: Dies sollte ein Schwerpunkt von Timotheus‘ harter Arbeit sein. Er sollte hart arbeiten, damit er das Wort Gottes richtig weitergeben konnte.
Timotheus sollte als treuer Pastor das Wort Gottes recht teilen. Das heißt, er musste wissen, was es sagte und was nicht, und wie es zu verstehen war und wie nicht. Es genügte Timotheus nicht, einige biblische Geschichten und Verse zu kennen und sie als Illustrationen in seine Predigten einzustreuen. Seine Lehre sollte eine ‚richtige Teilung‘ des Wortes Gottes sein, indem er seine Gemeinde richtig lehrte.
„Schwerter sind dazu bestimmt, zu schneiden und zu hacken, zu verwunden und damit zu töten, und das Wort der Wahrheit ist dazu da, Menschen ins Herz zu stechen und ihre Sünden zu töten. Das Wort Gottes ist den Dienern Gottes nicht dazu verpflichtet, die Menschen mit seinem Glanz zu unterhalten oder sie mit den Juwelen in seinem Griff zu bezaubern, sondern um ihre Seelen für Jesus zu erobern.“ (Spurgeon)
Mit dem antiken Begriff, recht zu teilen sind mehrere Gedanken verbunden.
Mit dem Wort Gottes richtig umgehen, wie man es auch mit einem Schwert tun würde.
Mit dem Wort Gottes gerade pflügen und die wesentlichen Lehren richtig darstellen.
Das Wort Gottes richtig sezieren und ordnen, so wie ein Priester ein Tier zum Opfern sezieren und ordnen würde.
Jedem seine Portion zuteilen, so wie jemand an einem Tisch das Essen verteilt.
Recht teilen: Das bedeutet auch, dass es so etwas wie ein falschesTeilen gibt; nicht jeder schneidet gerade. Wir müssen verstehen, dass die biblische Wahrheit nicht nur eine Angelegenheit ist, die jeder für sich selbst auslegen kann. Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, die Bibel zu verstehen, und besonders ein Pastor muss hart daran arbeiten, die richtige Auslegung zu beherrschen.
Wenn die Bibel zitiert wird, sagen viele Leute zum Beispiel gerne: „Das ist doch nur deine Interpretation“. Ihre Vorstellung ist: „Du legst die Bibel auf deine Weise aus, ich lege sie auf meine Weise aus, und ein anderer legt sie auf seine Weise aus. Wir können nie wirklich wissen, was es bedeutet, also verurteile mich nicht mit deinem Bibelvers.“
Wenn mir jemand sagt „Das ist nur deine Interpretation“, denke ich, „Es stimmt, dass es meine Interpretation ist, aber es ist nicht nur meine Interpretation, es ist die richtige Interpretation und wir müssen darauf achten, wie die Bibel richtig interpretiert wird.“
Dies ist ein wichtiger Punkt: Der Inhalt der Bibel ist nicht einfach so, wie man ihn gerne hätte. Es mag viele Menschen geben, die versuchen, die Heilige Schrift zu ihren eigenen Zwecken zu verdrehen, aber sie teilen das Wort der Wahrheitfalsch. Wir können nicht einfach die Auslegung wählen, die uns am bequemsten erscheint, und behaupten das sei die Wahrheit – sie muss das Wort der Wahrheit recht teilen und sie muss sowohl mit dem übereinstimmen, was die Bibel an der betreffenden Stelle sagt, als auch mit der gesamten Botschaft der Heiligen Schrift.
Eine korrekte Auslegung von Matthäus 7, 1 (Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet) lautet zum Beispiel nicht: „Ihr habt kein Recht, über mein Verhalten oder das Verhalten anderer zu urteilen.“ Wäre dies der Fall, dann hätte Jesus wiederholt gegen sein eigenes Gebot verstoßen, weil er den Menschen oft sagte, dass ihr Verhalten in den Augen Gottes falsch sei. Das richtige Verständnis von Matthäus 7, 1 wird leicht ersichtlich, wenn man Matthäus 7, 2 liest: Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, das ihr anwendet, wird auch euch zugemessen werden. Jesus wollte damit sagen: „Richtet niemanden nach einem Maßstab, nach dem ihr nicht selbst gerichtet werden wollt. Gott wird euch mit demselben Maßstab richten, mit dem ihr andere richtet.“ Das verbietet nicht, das Leben eines anderen zu beurteilen, aber es verbietet, dies ungerecht oder heuchlerisch zu tun oder dabei eine richtende Haltung einzunehmen.
Der Punkt ist klar: Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, Matthäus 7, 1, der ein Vers im Wort der Wahrheit ist, zu teilen. Jeder Christ, besonders aber die Pastoren, müssen hart daran arbeiten, das Wort der Wahrheit recht zu teilen. Obwohl es unmöglich ist, Gottes Wort perfekt zu verstehen, und man dies auch nie voraussetzen sollte, sollten wir dennoch hart daran arbeiten.
3. Der Preis dafür, nicht fokussiert zu bleiben: Der Glaube von einigen wird erschüttert
2. Timotheus 2, 16-18
2. Timotheus 2, 16-18 Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit, und ihr Wort frisst um sich wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute umstürzen.
Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide: Dies bezieht sich auf alles, was den Fokus vom Evangelium und Gottes Wort ablenkt. Diese Schwätzereien sind im Gegensatz zur Heiligkeit des Wortes Gottes unheilig. Sie sind nichtig, denn auch wenn die Menschen sie gerne hören, haben sie keinen bleibenden Wert.
Die Meinungen der Menschen, die Lehren der Menschen, die Meinungsumfragen der Menschen, die Geschichten der Menschen, die Programme der Menschen sind im Vergleich zum einfachen Wort Gottes nichts als unheilige, nichtige Schwätzereien. Wenn diese Dinge in den Mittelpunkt der Botschaft von der Kanzel gestellt werden, werden sie nur noch mehr die Gottlosigkeit fördern.
Ihr Wort frisst um sich wie ein Krebsgeschwür: Die Botschaft der unheiligen, nichtigen Schwätzereien kann sich schnell verbreiten und populär werden. Sie sind wie ein Krebsgeschwür, das sich schnell ausbreitet und sein Publikum erobert.
Die in 2. Timotheus 2, 18 „unterstellt, dass Hymenäus und Philetus nur die auffälligeren Mitglieder einer Klasse von Irrlehrern waren.“ (White)
Hymenäus und Philetus: Hymenäus wird in 1. Timotheus 1, 20 als ein Mann erwähnt, den Paulus dem Satan übergeben hat, damit er gezüchtigt wird und nicht mehr lästert. Dies ist die einzige andere Stelle, an der wir von Philetus hören und hier erzählt uns Paulus worin der Fehler dieses Mannes bestand.
Sie gehörenzu ihnen – das heißt, sie hatten eine Botschaft voller unheiliger, nichtiger Schwätzereien und offenbar war die Botschaft ziemlich populär, weil sie sich schnell verbreitete.
Sie sind von der Wahrheit abgeirrt: Offenbar hatten sie richtig angefangen und waren dann von dieser richtigen Position abgeirrt.
Sie behauptet, die Auferstehung sei schon geschehen: Es scheint, als lehrten sie, dass wir uns bereits in Gottes tausendjährigem Reich befänden oder dass es keine Auferstehung mehr geben würde – weil sie bereits geschehen sei.
Sie haben den Glauben etlicher Leute umgestürzt: Obwohl die einzige Irrlehre, die Paulus in Bezug auf diese beiden erwähnte, darin besteht, dass sie lehrten, die Auferstehung sei schon geschehen, hatten sie doch zur Folge, dass der Glaube etlicher Leute umgestürzt wurde. Zweifellos war dies nicht der einzige Punkt, in dem sie falsch lagen; und ein grundlegender Irrtum auf solch einem Gebiet führt oft zu noch viel seltsameren Überzeugungen, bis man Jesus und seine Wahrheit ganz aufgegeben hat.
Viele akzeptieren und ehren heute Prediger, die auf dem ein oder anderen Bereich der Lehre weit abgekommen sind und sie rechtfertigen dies mit den Worten: „Ich esse das Fleisch und spucke die Knochen aus.“ Diese Art des Denkens wird sicherlichden Glauben etlicher Leute umstürzen, denn einige werden sicherlich an den Knochen, die Sie angeblich ausspucken, geistlich ersticken.
Beachte, dass Paulus sagte, sie stürzen den Glauben etlicher Leute um. Wir sollten nicht darauf warten, dass jeder von einem Lehrer in die Irre geführt wird, bevor wir ihn aus dem Verkehr ziehen; es ist schon schlimm genug, wenn der Glaube etlicher gestürzt wird.
4. Der Lohn für die Konzentration: Der feste Grund Gottes
2. Timotheus 2, 19
2. Timotheus 2, 19 Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen!, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!
Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen: Im vorangegangenen Abschnitt klang Paulus so, als ob er unter schwerem Beschuss stünde und nicht gegen die steigende Flut von Täuschung und Bosheit bestehen könnte. Aber hier macht er sowohl sich selbst als auch uns klar, dass das Reich Gottes nicht erschüttert werden kann.
Auch, wenn Männer wie Hymenäus und Philetus gefährliche Angriffe gegen die Gemeinde verübten und sich ihre Botschaft wie Krebs verbreitete, und auch wenn der Glaube einiger gestürzt werden könnte, so bleibt der feste Grund Gottes … bestehen.
Gott hat einen Plan, Gott hat ein Ziel, Gott hat eine Strategie und sie wird nicht scheitern. Es spielt keine Rolle, wie viele wegfallen, wie viele die Wahrheit ablehnen, wie viele nach unheiligen, nichtigen Schwätzereien ihren eigenen Weg gehen – der feste Grund Gottes bleibt bestehen.
Und trägt dieses Siegel: „Das eine Siegel trägt zwei Inschriften, zwei einander ergänzende Teile oder Aspekte.“ (White)
Es scheint, dass Paulus diese Anspielungen in Bezug auf die Rebellion von Korah aus 4. Mose 16 gezogen hat.
Der Herr kennt die Seinen: „Die Worte wurden aus 4. Mose 16, 5 entnommen: ‚Morgen wird der HERR wissen lassen, wer ihm angehört‘“. (White)
Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit: „Die Sprache ist vielleicht eine weitere Anspielung auf die Geschichte von Korah (4. Mose 16, 26-27). Aber Jesaja 52, 11 ist gefühlsmäßig näher dran.“ (White)
Der Herr kennt die Seinen: Dies ist die erste Inschrift auf dem Siegel. Wenn Hymenäus und Philetus ihr zerstörerisches Wirken fortsetzen, kennt der Herr die Seinen. Wenn unheilige, nichtige Schwätzereien wie ein Krebsgeschwür durch die Gemeinde fegen, kennt der Herr die Seinen. Wenn der Glaube einiger gestürzt wird, kennt der Herr die Seinen.
Wir kennen nicht immer die Seinen. Wir können es für uns selbst wissen, denn wie wir in Römer 8, 16 lesen: Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Aber bei anderen können wir die Seinen nicht immer erkennen.
Gott sitzt nicht im Himmel und macht sich Gedanken darüber, ob Du gerettet bist oder nicht. Er grübelt nicht, ob Du es bis zum Ende schaffen wirst. Er weiß es. Der Herr kennt die Seinen.
Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit: Dies ist die zweite Inschrift auf dem Fundament Gottes. Es ist wahr, dass Gott die Seinen kennt; und er ruft die Seinen auf, ihre Sünde hinter sich zu lassen.
Manche könnten sagen: „Ich gehöre dem Herrn, ich weiß, dass ich zu den Seinen zähle. Ich komme in den Himmel. Es ist nicht so wichtig, wie ich lebe.“ Doch ein solcher Sohn hat vergessen, dass es zwei Inschriften auf dem Fundament Gottes gibt. Es gibt zwei – und diejenigen, die Sein sind, werden das Verlangen haben, sich von der Ungerechtigkeit abzuwenden, und danach handeln.
Wenn jemand nicht das Verlangen hat, sich von der Ungerechtigkeit abzuwenden, und danach handelt, ist es angemessen zu fragen, ob er wirklich zu Jesus gehört oder ob er sich nur selbst getäuscht hat.
Der feste Grund Gottes bleibt bestehen: Es wird sich nicht ändern; deshalb können wir uns voll und ganz darauf konzentrieren. Es ist schwer, sich auf etwas zu konzentrieren, das sich oft ändert. Deshalb hat Gott uns in seinem Wort eine solide Grundlage gegeben, auf die wir unseren Fokus richten können.
„Das erste Siegel kennzeichnet es für den Herrn, das zweite stellt sicher, dass es von den gewöhnlichen Steinen um ihn herum entfernt wird. Zuerst kommt die Erwählung, dann folgt die Heiligung. Ich möchte, dass jeder bekennende Christ dieses doppelte Zeichen hat und so ein Mensch Christi ist, der von allen als solcher erkannt wird, indem er aus dem Unreinen herauskommt und für den Herrn abgesondert wird.“ (Spurgeon)
D. Das eigene Leben leben und von Gott gebraucht werden
1. Gefäße zur Ehre und Unehre
2. Timotheus 2, 20-21
2. Timotheus 2, 20-21 In einem großen Haus gibt es aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und zwar die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von solchen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt und dem Hausherrn nützlich, zu jedem guten Werk zubereitet.
In einem großen Haus: Paulus hat soeben das Bild von Gottes Gebäude verwendet (der feste Grund Gottes bleibt bestehen). Jetzt stellt er sich dieses Gebäude als ein großes Haus vor, in dem sich eine Vielzahl von Gefäßen befindet – Schalen, Teller, Vasen und andere solche Dinge.
Die Gemeinde Gottes ist in der Tat ein großes Haus.
Sie ist ein großes Haus, weil sie Gott gehört. Das Haus unseres großen Gottes ist bestimmt ein großes Haus.
Sie ist ein großes Haus, weil es in großem Maßstab geplant und entworfen ist. Es hat den brillantesten Architekten und beherbergt viele der großartigsten Menschen, die jemals auf der Erde gewandelt sind.
Sie ist ein großes Haus, weil der Preis, sie zu bauen, sehr hoch war. Es handelt sich um ein herrschaftliches Haus, das weitaus wertvoller ist als jede Immobilie auf Erden, erbaut durch das was Jesus am Kreuz vollbracht hat.
Sie ist ein großes Haus, weil sie so wichtig ist. Dieses Haus und was in ihm geschieht, steht im Zentrum von Gottes Plan für die Ewigkeit. Was in diesem Haus vor sich geht, ist wichtiger, als all die Belanglosigkeiten, für die sich die meisten Menschen interessieren.
Nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene: Einige dieser Gefäße sind golden und silbern, und einige sind hölzern und irden. Einige werden bei Anlässen von großer Ehre verwendet (die Gold- und Silbergefäße) und einige werden zur Unehre verwendet – wie zum Beispiel ein Mülleimer oder ein Aschenbecher.
Wenn nun jemand sich von solchen reinigt: Solche sind die Dinge der Unehre, die in 2. Timotheus 2, 20 erwähnt werden. Wenn wir uns von unehrenhaften Dingen reinigen, wird Gott uns als Gefäße der Ehre betrachten, geheiligt und dem Hausherrn nützlich.
Wenn nun jemand sich … reinigt: Paulus sprach von einer Reinigung, die Gott nicht nur für uns tut, wenn wir passiv herumsitzen. Dies ist eine Selbstreinigung für den Dienst, die über eine allgemeine Reinigung von der Sünde hinausgeht.
Es gibt einen Hauptaspekt der Reinigung, der zu uns kommt, wenn wir auf Jesus und sein Werk in uns vertrauen. Dieses Werk der Reinigung ist wirklich Gottes Werk in uns und nicht unser Werk. Das ist der Sinn von 1. Johannes 1, 9: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Aber es gibt noch einen anderen Aspekt der Reinigung, von dem Gott möchte, dass wir ihn mit unserem eigenen Willen und unserer eigenen Anstrengung durchführen. Nicht, dass es unser Werk wäre, mit dem Gott nichts zu tun hätte, aber es ist ein Werk, bei dem unser Wille und unser Einsatz gefragt sind: Wenn … jemand … sich reinigt. Dieser Aspekt der Reinigung ist meist damit verbunden, dass wir uns als Diener nützlich machen und uns Gott nähern.
„Oh, glücklich seid ihr, dass ihr jetzt in diesem Haus der Reinigung seid; denn bald werdet ihr hell wie Engel in das himmlische Regal gestellt werden.“ (Trapp)
Geheiligt und … nützlich: Geheiligt bedeutet abgesondert, so wie es bestimmte Schüsseln und Teller gibt, die wir mehr benutzen als andere oder die für irgendeinen besonderen Zweck beiseitegestellt werden, so sind einige Menschen Gott gegenüber geheiligter und nützlicher als andere. Sie sind besser zu jedem guten Werk zubereitet als andere.
Wir dürfen niemals denken, dass einige Christen besser sind als andere oder dass einige an einen Ort gelangt sind, an dem sie besonders geistlich sind. Wir müssen jedoch auch erkennen, dass einige Christen sich besser von Gott gebrauchen lassen können als andere, weil sie sich gereinigt und für Gott brauchbarer gemacht haben.
Zu jedem guten Werk zubereitet: Wir dürfen nicht denken, dass wir in erster Linie im Sinne des Dienstes in der Gemeinde nützlich sind. Gott will sein Volk für jedes gute Werk einsetzen, also auch am Arbeitsplatz, in der Schule, zu Hause und in der Gemeinde. Dies geschieht, indem man sich reinigt und sich Gott als ein Gefäß der Ehre zur Verfügung stellt.
Es bleibt uns weitgehend selbst überlassen, wie wir uns von Gott gebrauchen lassen wollen. Wir haben das Potenzial, als ein Gefäß zur Ehre oder als ein Gefäß zur Unehre benutzt zu werden. Laut diesem Bild könnten wir ein Goldteller im Haus Gottes sein, auf dem die Frucht des Geistes wunderschön zur Schau gestellt wird. Oder wir könnten ein Aschenbecher oder ein Mülleimer in Gottes Haus sein.
Dein Verhalten – rein oder unrein; Gott zugewandt oder nicht zugewandt; nützlich für Jesus oder nicht nützlich für Jesus – ist wirklich von Bedeutung. Es hat große Auswirkungen darauf, wie Gott dich benutzen kann und wird, um das Leben anderer zu berühren.
2. Wie man sich reinigt
2. Timotheus 2, 22-23
2. Timotheus 2, 22-23 So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen! Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, dass sie nur Streit erzeugen.
So fliehe nun die jugendlichen Lüste: Dies ist der erste Aspekt der Reinigung, den Paulus gegenüber Timotheus erwähnte. Die jugendlichen Lüste beschreibt die Art von Begierden und Versuchungen, die besonders ausgeprägt sind, wenn jemand ein Teenager oder junger Erwachsener ist. Sexuelle Versuchung, unerlaubte Lust am Fleisch und die Sehnsucht nach Ruhm und Ehre prägen oft die Jugend.
Der Befehl ist einfach: Fliehe nun die jugendlichen Lüste. Beschäftige dich nicht mit ihnen. Fordere sie nicht heraus. Versuche nicht, sie zu ertragen. Der Gedanke: „Ich werde mich einfach selbst testen, um zu sehen, ob ich dagegen ankomme“ hat viele dazu gebracht, in Sünde zu verfallen.
Wenn du vor den jugendlichen Lüsten nicht fliehen kannst, gibt es eine reale Grenze dafür, wie sehr Gott dich gebrauchen kann, eine Grenze dafür, wie nützlich du für den Meister sein wirst. Man kann erst dann wirklich ‚Ja‘ zu Gott sagen, wenn man ‚Nein‘ zu einigen anderen Dingen sagen kann.
„Er ist soeben vor den Irrtümern des Verstandes gewarnt worden; er muss auch vor den Lastern des Blutes gewarnt werden.“ (White)
Jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach: Bei der Reinigung kann es nie nur darum gehen, den schlechten Dingen aus dem Weg zu gehen. Es muss auch darum gehen, nach guten Dingen zu streben. Deshalb gibt es sowohl Dinge, vor denen wir fliehen müssen, als auch Dinge, denen wir nachjagen müssen.
Jage … dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen: Um gereinigt zu werden, müssen wir alles tun, was wir können, um in unseren persönlichen Beziehungen zu anderen richtig zu handeln. Die Reinigung muss sich auch darauf auswirken, wie wir andere behandeln.
Manchmal sind die Beziehungen zu anderen nicht in Ordnung, aber wir haben alles getan, was wir können, um sie in Ordnung zu bringen. Wir müssen sehr darauf achten, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht. Wie Paulus in Römer 12, 18 schrieb: „Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.“
Schlechte Beziehungen behindern wirklich unseren Dienst für den Herrn. Wir müssen tun, was wir können, um die Dinge in Ordnung zu bringen, wenn wir so viel wie möglich von Gott gebraucht werden wollen.
Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück: Ein reines Leben bedeutet auch, sich von endlosen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen fernzuhalten. Diese störenden Einflüsse können die Möglichkeiten Gottes einschränken, uns zu gebrauchen.
3. Die Einstellung, die Gott gebrauchen kann: Der sanfte Diener
2. Timotheus 2, 24-26
2. Timotheus 2, 24-26 Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.
Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann: Die bedeutenden Menschen unserer Welt werden gewöhnlich weder als Diener noch als sanftmütig angesehen. Doch im Reich Gottes ist Größe dadurch gekennzeichnet, dass man ein Knecht des Herrn und milde gegen jedermann ist.
„Paulus meint damit, dass Sanftmut auch denen gegenüber gezeigt werden sollte, die es am wenigsten verdienen, und selbst wenn es zunächst keine offensichtliche Hoffnung auf Fortschritt gibt, muss die Herausforderung dennoch angenommen werden.“ (Calvin)
Ein Knecht des Herrn aber soll: Als Paulus in seinem Brief an Timotheus über einen Knecht des Herrn schrieb, berichtete er ihm von einigen der grundlegenden Eigenschaften eines gottesfürchtigen Pastors.
Timotheus soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann. Es war nicht seine Aufgabe als Pastor, Streitigkeiten anzufangen und nach Konflikten zu suchen. Manch einer fühlt sich nur angeregt und motiviert, wenn er einen Streit hat; Timotheus (und jeder Pastor) sollte anders geartet sein.
Timotheus muss fähig sein, zu lehren. Mit der großen Betonung, die Paulus auf das Wort Gottes legt, ist ein Pastor, der nicht fähig ist zu lehren, wie ein Chirurg, der kein Skalpell benutzen kann.
Timotheus muss geduldig sein. Gottes Werk ist oft zeitaufwendig. Manchmal können wir verstehen, warum es so lange dauert, manchmal nicht – aber Gott hat es nicht eilig und möchte, dass wir lernen, ihm geduldig zu vertrauen.
Timotheus soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen: Die Sanftmut und Geduld, die Timotheus an den Tag legen muss, bedeuten nicht, dass er nie diejenigen zurechtweisen soll, die zurechtgewiesen werden müssen; sondern dass er es mit Sanftmut tun muss.
Mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen: Paulus hat Timotheus ausdrücklich gesagt, wie man diese Widerspenstigen zurechtweisen kann.
Ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte: Sie müssen Buße tun, und diese Buße wird niemals geschehen, wenn Gott nicht in ihrem Herzen wirkt.
Ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte: Worum es hier geht, ist nicht: „Vielleicht wird Gott ihnen Buße geben oder vielleicht wird auch nicht“. Der Gedanke ist vielmehr: „Es ist bemerkenswert, das Werk Gottes zu sehen, und ich werde mir nicht anmaßen, zu behaupten, ich verstünde es.“
Zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden: Wer gegen Gott kämpft, wird betrogen und muss zur Vernunft kommen; Reue fließt, wenn jemand auf diese Weise zur Wahrheit kommt.
Aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind: Diejenigen, die gegen Gottes Werk angehen, sind, ob sie es wissen oder nicht, in einer dämonischen Täuschung gefangen und tun das Werk des Teufels. Sie müssen dem Fallstrick des Teufels entkommen, und Gott ist bereit, sie zu befreien.
Von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen: Paulus sprach von denen, die dem Teufel dienen, und denen, die Gott dienen. Jeder Mensch, jeder Christ, hat die Wahl, wem er dienen will.
Um ein Diener des Herrn zu sein – ein Gefäß der Ehre für ihn – müssen wir leer, sauber und verfügbar sein. Wenn wir uns weigern, uns zu entleeren, uns zu reinigen und uns dem Herrn zur Verfügung zu stellen, werden wir auf die eine oder andere Weise in die Gefangenschaft des Teufels geraten.
2. Timotheus 2 – Ratschläge an einen jungen Pastor
A. Für einen treuen Gott hart arbeiten
1. Sei stark in der Gnade
2. Timotheus 2, 1
2. Timotheus 2, 1
Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist.
2. Verbreitet das Wort unter treuen Menschen
2. Timotheus 2, 2
2. Timotheus 2, 2
Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.
3. Mit der Haltung eines Soldaten für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 3-4
2. Timotheus 2, 3-4
Du nun erdulde die Widrigkeiten als ein guter Streiter Jesu Christi! Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in die Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat.
4. Mit der Haltung eines Sportlers für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 5
2. Timotheus 2, 5
Und wenn sich auch jemand an Wettkämpfen beteiligt, so empfängt er doch nicht den Siegeskranz, wenn er nicht nach den Regeln kämpft.
5. Mit der Haltung eines Bauern für Gott durchhalten
2. Timotheus 2, 6
2. Timotheus 2, 6
Der Ackersmann, der sich mit der Arbeit müht, hat den ersten Anspruch auf die Früchte.
6. Beim Herrn nach Verständnis suchen
2. Timotheus 2, 7
2. Timotheus 2, 7
Bedenke die Dinge, die ich sage; und der Herr gebe dir in allem Verständnis!
B. An der Wahrheit festhalten
1. Der Inhalt des Paulus-Evangeliums
2. Timotheus 2, 8
2. Timotheus 2, 8
Halte im Gedächtnis Jesus Christus, aus dem Samen Davids, der aus den Toten auferstanden ist nach meinem Evangelium,
2. Die Auswirkungen des Paulus-Evangeliums
2. Timotheus 2, 9
2. Timotheus 2, 9
In dessen Dienst ich Leiden erdulde, sogar Ketten wie ein Übeltäter – aber das Wort Gottes ist nicht gekettet!
3. Warum Paulus die Folgen des Evangeliums erträgt
2. Timotheus 2, 10
2. Timotheus 2, 10
Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.
4. Paulus beschreibt sein Evangelium als ein glaubwürdiges Wort
2. Timotheus 2, 11-13
2. Timotheus 2, 11-13
Glaubwürdig ist das Wort:
Wenn wir mitgestorben sind,
so werden wir auch mitleben;
wenn wir standhaft ausharren,
so werden wir mitherrschen;
wenn wir verleugnen,
so wird er uns auch verleugnen;
wenn wir untreu sind,
so bleibt er doch treu;
er kann sich selbst nicht verleugnen.
C. Die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken
1. Bleib fokussiert, lass Dich nicht von unnützen Dingen ablenken
2. Timotheus 2, 14
2. Timotheus 2, 14
Bringe dies in Erinnerung und bezeuge ernstlich vor dem Herrn, dass man nicht um Worte streiten soll, was zu nichts nütze ist als zur Verwirrung der Zuhörer.
2. Bleib fokussiert; achte auf dein eigenes Leben und deinen Dienst
2. Timotheus 2, 15
2. Timotheus 2, 15
Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.
3. Der Preis dafür, nicht fokussiert zu bleiben: Der Glaube von einigen wird erschüttert
2. Timotheus 2, 16-18
2. Timotheus 2, 16-18
Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit, und ihr Wort frisst um sich wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute umstürzen.
4. Der Lohn für die Konzentration: Der feste Grund Gottes
2. Timotheus 2, 19
2. Timotheus 2, 19
Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen!, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!
D. Das eigene Leben leben und von Gott gebraucht werden
1. Gefäße zur Ehre und Unehre
2. Timotheus 2, 20-21
2. Timotheus 2, 20-21
In einem großen Haus gibt es aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und zwar die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von solchen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt und dem Hausherrn nützlich, zu jedem guten Werk zubereitet.
2. Wie man sich reinigt
2. Timotheus 2, 22-23
2. Timotheus 2, 22-23
So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen! Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, dass sie nur Streit erzeugen.
3. Die Einstellung, die Gott gebrauchen kann: Der sanfte Diener
2. Timotheus 2, 24-26
2. Timotheus 2, 24-26
Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.