A. Die Jünger von Ephesus werden im Heiligen Geist getauft
1. In Ephesus findet Paulus einige Jünger vor, die den Heiligen Geist noch nicht empfangen hatten
Apostelgeschichte 19, 1-2
Apostelgeschichte 19, 1-2 Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gebiete durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er einige Jünger fand, sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber antworteten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist da ist!
Paulus kam, nachdem er die höher gelegenen Gebiete durchzogen hatte, nach Ephesus: Paulus war während seiner zweiten Missionsreise auf dem Rückweg von Korinth zuletzt in Ephesus gewesen. Nun kam er aus dem Osten, aus der Gegend von Phrygien in Ephesus. Er kehrte nach Ephesus zurück, wie er es in Apostelgeschichte 18, 21 versprochen hatte.
Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Anscheinend gab es etwas an diesen Jüngern, das Paulus zu dieser Frage veranlasste. Wir haben keinen Hinweis darauf, dass es seine Gewohnheit war, die Menschen zu fragen, ob sie den Heiligen Geist empfangen hatten, als sie gläubig wurden.
Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist da ist: Durch ihre Antwort zeigten diese Jünger aus Ephesus, dass sie nicht viel über Gottes Wesen wussten, wie sie in Jesus offenbart wurde. Sie wussten genug, um gerettet zu werden und Schüler Jesu zu sein (man nannte sie Jünger), aber sie wussten nicht viel darüber was Jesus , besonders in seinem Versprechen, bei seiner Himmelfahrt den Heiligen Geist zu senden für uns getan hat.
Es mag sein, dass dies nicht die Kerngruppe von Jüngern war, zu der Paulus ursprünglich in Ephesus sprach (Apostelgeschichte 18, 19-21) und für die Aquila und Priscilla zurückgelassen wurden, um ihnen zu dienen. Aquila und Priscilla waren anderthalb Jahre lang mit Paulus in Korinth, und aus seinen Briefen an die Korinther geht hervor, dass Paulus sie über die Person und das Wirken des Heiligen Geistes unterrichtet hat. ‚Einige Jünger‘, das mögen neue oder junge Jünger gewesen sein, und nicht die Hauptgruppein Ephesus.
2. Paulus unterscheidet zwischen der Taufe des Johannes und der Taufe im Namen von Jesus
Apostelgeschichte 19, 3-4
Apostelgeschichte 19, 3-4 Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber erwiderten: Auf die Taufe des Johannes. Da sprach Paulus: Johannes hat mit einer Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommt, das heißt an den Christus Jesus.
Auf die Taufe des Johannes: Diese Jünger aus Ephesus hatten nur ein grundlegendes Verständnis von Jesus, dem Messias und vom seinem Dienst. Sie wussten lediglich das, was durch die Botschaft von Johannes dem Täufer vermittelt werden konnte. Sie befanden sich in der gleichen Situation wie Apollos, bevor Aquila und Priscilla ihm den Weg Gottes noch genauer auslegten (Apostelgeschichte 18, 24-26).
Sie könnten die Taufe des Johannes aus den Händen von Johannes selbst erhalten haben; oder vielleicht von einigen Jüngern des Johannes, die seinen Dienst nach dessen Tod weiterführten.
Johannes hat mit einer Taufe der Buße getauft: Paulus weist darauf hin, dass die Taufe des Johannes eine Taufe der Buße war, nicht notwendigerweise eine Taufe des Glaubens zur Errettung. Die Botschaft des Johannes wies auf Jesus hin, führte die Menschen aber nicht selbst dorthin.
Man kann annehmen, dass diese Jünger aus Ephesus durch die Botschaft des Johannes vom Kommen des Messias, und von der Notwendigkeit, durch Buße vorbereitet zu sein, den Messias zu empfangen hörten. Doch sie scheinen noch nicht gehört zu haben, dass der Messias schon gekommen war, und sie hatten auch noch nicht von der Notwendigkeit erfahren, ihr Vertrauen auf seine Person und sein Werk zu setzen.
Einige haben vermutet, dass diese Jünger aus Ephesus eigentlich noch gar keine Christen waren. Das Problem dabei ist, dass sie Jünger genannt werden, was sich fast immer auf Christen, auf echte Nachfolger Jesu Christi bezieht. Es muss jedoch gesagt werden, dass das Wort ‚Jünger‘ nicht ausschließlich in diesem, wenn auch am häufigsten auftretenden Sinn benutzt wird – nämlich der Beschreibung eines Nachfolgers Jesu.
Bruce weist jedoch darauf hin: „Wenn die Männer ohne weitere Angaben als Jünger bezeichnet werden, scheint das … zu bedeuten, dass sie Jünger Jesu waren. Hätte Lukas gemeint, dass sie Jünger von Johannes dem Täufer waren … hätte er das ausdrücklich gesagt“.
3. Die zwölf Jünger aus Ephesus glauben an Jesus, lassen sich taufen und empfangen den Heiligen Geist mit seinen Gaben
Apostelgeschichte 19, 5-7
Apostelgeschichte 19, 5-7 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren aber im Ganzen etwa zwölf Männer.
Ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus: Nachdem sie durch ihre Reaktion auf die Predigt von Johannes dem Täufer vollständig vorbereitet waren, waren sie auch bereit, Jesus vollständig anzunehmen und sie ließen sich taufen auf den Namen Jesus.
Kam der Heilige Geist auf sie: Nachdem sie getauft waren, und als Paulus ihnen die Hände auflegte, wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt und empfingen seine Gaben.
Paulus schrieb in dieser Zeit seines Aufenthaltes in der Stadt Ephesus den 1. und 2. Korintherbrief. Der 1. Korintherbrief hat viel über die Person und das Wirken des Heiligen Geistes zu sagen.
Es waren aber im Ganzen etwa zwölf Männer: Das erinnert uns daran, dass nicht die gesamte Gemeinde in Ephesus dieses unvollständige Wissen über die Person und das Werk Jesu hatte, sondern nur eine kleine Gruppe.
Eine oft diskutierte Frage ist: „Waren diese 12 Jünger aus Ephesus vor dieser bemerkenswerten Erfüllung mit dem Heiligen Geist tatsächlich Christen oder nicht? Einerseits nannte man sie Jünger – und sie erschienen als Teil der Gruppe von Christen in Ephesus, was man normalerweise nicht von ihnen sagen würde, wenn sie nicht tatsächlich Christen wären. Andererseits wussten sie so wenig über Jesus; und sie wurden erneut im Wasser getauft, diesmal auf den Namen Jesu. Es ist schwierig, mit Gewissheit zu sagen, ob sie bereits Christen waren oder nicht, aber man kann mit Gewissheit sagen, dass Paulus erkannte, dass ihnen etwas vom Heiligen Geist in ihrem Leben fehlte.“
Es ist für heutige Christen durchaus angebracht, beim Betrachten des eigenen Lebens zu überlegen, ob man dort ein auffälliges Fehlen der Person und der Kraft des Heiligen Geistes feststellen würde.
Diese Jünger aus Ephesus spürten ihr Bedürfnis, mit Gott ins Reine zu kommen, und sie wussten, dass die Antwort in Gottes Messias lag – aber sie waren nicht darüber hinaus gegangen. Sie müssen den Weg zu Ende gehen, indem sie allem vertrauen, wofür Jesus steht und was er getan hat, und mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt werden.
„Hast du denn den Geist empfangen, seit du gläubig bist? Mein Liebster, empfängst du jetzt den Geist? Lebst du unter seinem göttlichen Einfluss? Bist du mit seiner Kraft erfüllt? Stelle dir die Frage persönlich. Ich fürchte, einige Professoren werden zugeben müssen, dass sie kaum wissen, ob es den Heiligen Geist gibt; und andere werden eingestehen müssen, dass sie zwar ein wenig von seinem rettenden Werk erfahren haben, aber nicht viel über seinen veredelnden und heiligenden Einfluss wissen.“ (Spurgeon)
Gott will immer, dass wir tiefer gehen. Wir neigen dazu, dort zu nippen, wo wir viel trinken könnten; wir trinken viel, wo wir hineinwaten könnten, und wir waten dort hinein, wo wir reinspringen und schwimmen könnten. Die meisten von uns müssen ermutigt werden, tiefer und weiter in die Dinge des Heiligen Geistes einzutauchen.
Wenn jemand nicht zu wissen scheint, ob er die Kraft und Gegenwart des Heiligen Geistes in seinem Leben hat, kann man annehmen, dass er sie nicht hat. Wenn du sie hast, solltest du sie kennen. „Verpasse einem Menschen einen Stromschlag, und ich versichere dir, er wird es spüren; aber wenn er den Heiligen Geist hat, wird er es noch viel mehr bemerken. (Spurgeon) Das ist nichts, worauf man hofft; wir können wissen – man kann wissen, dass man mit dem Heiligen Geist erfüllt ist.“
B. Paulus‘ fortwährender Dienst in der Stadt Ephesus
1. Paulus verlässt schließlich die Synagoge und beginnt in einem fremden Schulgebäude zu unterrichten
Apostelgeschichte 19, 8-10
Apostelgeschichte 19, 8-10 Und er ging in die Synagoge und trat öffentlich auf, indem er drei Monate lang Gespräche führte und sie zu überzeugen versuchte von dem, was das Reich Gottes betrifft. Da aber etliche sich verstockten und sich weigerten zu glauben, sondern den Weg vor der Menge verleumdeten, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab und hielt täglich Lehrgespräche in der Schule eines gewissen Tyrannus. Das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in [der Provinz] Asia wohnten, das Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden als auch Griechen.
Und er ging in die Synagoge und trat öffentlich auf, … drei Monate lang: Paulus hatte eine längere Predigtzeit in der Synagoge, aber schließlich trieb ihn der Einfluss der Juden, die die Botschaft ablehnten, hinaus. Dann nahm er seine Lehrtätigkeit im Saal eines heidnischen Lehrers namens Tyrannus wieder auf (täglich Lehrgespräche in der Schule des Tyrannus).
Eine alte, wenn auch nicht inspirierte Schrift besagt, dass Paulus seine Versammlungen in der Schule des Tyrannus von elf Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags abhielt. Zu dieser Zeit ruhten sich die meisten Menschen von der Arbeit aus, einschließlich Paulus, der in Ephesus arbeitete, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten (Apostelgeschichte 20, 34-35). Dies könnten auch die ‚freien Stunden‘ für die Schule des Tyrannus gewesen sein.
Paulus tat dies täglich, also jeden Tag. In Anbetracht seiner ausgedehnten Zeit in Ephesus bedeutete dies viele hundert Stunden Unterricht. Es ist kein Wunder, dass die Arbeit in Ephesus so umfassend und effektiv war.
Das geschah zwei Jahre lang: Paulus setzte dies zwei Jahre lang fort, und seine wirksame Lehre rüstete die Gläubigen aus, die das Wort Gottes allen verkündeten die in der Provinz Asia wohnten.
Alleine hätte Paulus diese Region nicht erreichen können. Aber er konnte Christen zurüsten, um das Werk des Dienstes zu tun, genau wie er es in Epheser 4, 11-12 beschrieben hat.
2. Ungewöhnliche Wunder in Ephesus
Apostelgeschichte 19, 11-12
Apostelgeschichte 19, 11-12 Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Paulus, sodass sogar Schweißtücher oder Gürtel von seinem Leib zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.
Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder: Lukas stellt fest, dass dies ungewöhnliche Wunder waren, und nennt ein Beispiel: Paulus‘ Schweißtücher oder Gürtel auch ohne die Anwesenheit von Paulus auf eine Person gelegt werden konnten, und diese Person geheilt oder von dämonischer Besessenheit befreit wurde.
Es war ungewöhnlich, dass Gott Schweißtücher oder Gürtel auf diese Weise verwendete. „Vermutlich handelte es sich bei diesen Materialien um jene, die Paulus für seine Zeltmacherei oder Lederverarbeitung verwendete – die Schweißtücher, um sie um den Kopf und die Gürtel, um sie um die Taille zu binden.“ (Bruce)
Schweißtücher oder Gürtel von seinem Leib zu den Kranken gebracht: Wir wissen nicht genau, wie das funktionierte, außer auf dieselbe Weise, wie der Schatten von Petrus (Apostelgeschichte 5, 15) oder der Saum des Gewandes Jesu (Matthäus 14, 36) heilen konnte: Der Gegenstand wurde zu einem Berührungspunkt, wodurch bei einem Menschen der Glaube an Jesus als Heiler freigesetzt wurde.
Wir können uns vorstellen, dass dies anfangs fast zufällig geschah – vielleicht nahm eine heilungsbedürftige Person auf abergläubische Weise ein Taschentuch von Paulus und wurde geheilt. Es wurde dann zu einem Verhaltensmuster, das andere nachahmten. Wie wir sehen werden, war die abergläubische Ausübung von Magie und Zauberei in Ephesus weit verbreitet. Es sollte uns also nicht überraschen, dass einige eine recht abergläubische Sicht bezüglich der durch Paulus vollbrachten Wunder vertraten.
Gott wird sich herabbeugen, um uns selbst in unserem primitiven Aberglauben zu begegnen. Das bedeutet niemals, dass Gott sich über unseren Aberglauben freut, sondern dass er in seiner Barmherzigkeit darüber hinwegsehen kann, um ein Bedürfnis zu stillen.
Ich erinnere mich, dass ich auf einer Kanzel in Bulgarien etwas gesehen habe, das aussah wie lose zusammengerollte Zeitungen. Man sagte mir, es seien Stoffstücke (in Zeitungen eingewickelt), über denen der Pastor betete, und die dann zu kranken Menschen nach Hause gebracht wurden. Das war in diesen bulgarischen Gemeinden eine gängige Praxis.
Gott wirkte ungewöhnliche Wunder: Dieser Satz könnte folgendermaßen übersetzt werden, Wunder nicht von der gewöhnlichen Art. Selbst wenn wir Wunder erwarten sollten, so waren es doch Wunder der unerwarteten Art.
Beachte, dass dies ungewöhnliche Wunder waren; wir sollten nicht erwarten, dass Gott diese Methode weiterhin anwenden würde, um Heilung zu bringen.
Gott scheint es zu mögen, Dinge auf neue und andere Weise zu tun. Deshalb empfangen wir alles, was nachweislich aus der Hand Gottes kommt, aber wir betreiben nur das weiter, wofür wir ein biblisches Vorbild haben.
Bezeichnenderweise heißt es nicht, dass Paulus diese ungewöhnlichen Wunder vollbrachte, sondern dass Gott sie … durch die Hände des Paulus. wirkte
3. Die sieben Söhne von Skevas, als zuversichtliche jüdische Geisterbeschwörer unterwegs, werden heftig in die Schranken gewiesen
Apostelgeschichte 19, 13-16
Apostelgeschichte 19, 13-16 Es versuchten aber etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, über denen, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen, indem sie sagten: Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt! Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters Skevas, die dies taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; wer aber seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los, und er überwältigte sie und zeigte ihnen dermaßen seine Kraft, dass sie entblößt und verwundet aus jenem Haus flohen.
Etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern: Zu dieser Zeit gab es jüdische Geisterbeschwörer, die ihr Handwerk mit viel Aberglauben und Zeremonien ausübten. Hier versuchte eine Gruppe von umherziehenden jüdischen Beschwörern zu imitieren, was sie für Paulus´ Erfolgsrezept hielten.
Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt: Die jüdischen Beschwörer scheiterten, weil sie keine persönliche Beziehung zu Jesus hatten. Sie wussten nur, dass Jesus der Gott von Paulus war, aber er war nicht ihr eigener Gott.
Man könnte sagen, dass die Söhne von Skevas nicht das Recht hatten, den Namen Jesu zu benutzen, weil sie keine echte persönliche Verbindung zu ihm hatten. So, oder so ähnlich ist es für viele Kirchgänger, die in der Hölle umkommen werden, weil sie keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben. Sie kennen nur „den Jesus, den der Pastor predigt“ oder „den Jesus, an den mein Ehepartner glaubt“, und nicht den Jesus ihrer eigenen Errettung.
Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; wer aber seid ihr? Der böse Geist wusste genau, wer Jesus war, und er wusste genau, wer Paulus war. Aber er wusste nicht, wer die sieben Söhne des jüdischen Hohenpriesters Skevas waren. Offenbar wissen böse Geister, wer ihre Feinde sind (in diesem Fall Jesus und Paulus), und sie verschwenden keine Mühe damit, diejenigen zu erkennen, die keine Bedrohung für sie darstellen (in diesem Fall die sieben Söhne Skevas).
Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los, und er überwältigte sie und zeigte ihnen dermaßen seine Kraft: Da die sieben Söhne Skevas keine echte Beziehung zu Jesus hatten, hatten sie keine geistliche Macht über den bösen Geist. Sie verließen das Treffen entblößt und verwundet. Es war gefährlich für sie, die Realität der geistlichen Kriegsführung auf die leichte Schulter zu nehmen.
4. Viele in Ephesus distanzieren sich von Dingen, die mit dem Dämonischen in Verbindung gebracht werden
Apostelgeschichte 19, 17-20
Apostelgeschichte 19, 17-20 Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, sowohl Juden als auch Griechen. Und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hochgepriesen. Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten. Viele aber von denen, die Zauberkünste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wert und kamen auf 50 000 Silberlinge. So breitete sich das Wort des Herrn mächtig aus und erwies sich als kräftig.
Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, sowohl Juden als auch Griechen. Und Furcht fiel auf sie alle: Der Vorfall mit den Söhnen von Skevas hat die Menschen mit der Realität des dämonischen Reiches konfrontiert. Er ließ sie den Herrn und das Dämonische fürchten (beides auf gesunde Weise). Die Folge davon: … und der Name des Herrn Jesus wurde hochgepriesen.
„Ephesus war eine Hochburg Satans. Hier wurden viele böse Dinge, sowohl abergläubische als auch satanische, praktiziert. Bücher mit Zauberformeln und andere scheußliche und verbotene Künste gab es in dieser Stadt reichlich.“ (Gaebelein)
Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten: Offenbar wussten viele Gläubige vor dem Vorfall mit den Söhnen Skevas nicht, dass sie mit dem Dämonischen zu tun hatten. Sie sahen ihre Taten in einem weit unschuldigeren Licht, bis sie die Realität der dämonischen Aktivitäten erkannten.
Viele aber von denen, die Zauberkünste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen: Der Vorfall mit den Söhnen von Skevas veranlasste die Christen auch dazu, jeder noch verbliebenen Verbindung zum Dämonischen zu entsagen. Sie entsagten dem Dämonischen, indem sie bekannten und ihre Zauberbücher, ungeachtet des Wertes, den sie hatten, verbrannten.
Es ist bezeichnend, dass diese Magier kamen und bekannten und ihre Taten erzählten. Man glaubte, dass die Kraft dieser Zaubersprüche in ihrer Geheimhaltung lag, auf die durch das Erzählen verzichtet wurde.
Diese Bücher und Schriftrollen voller magischer Zaubersprüche, Amulette und Beschwörungsformeln waren in Ephesus hinreichend bekannt und wertvoll. Der Wert von 50 000 Silberlingen wird heute irgendwo zwischen 0, 8 und 4 Millionen Euro geschätzt.
Christen müssen dies auch heute noch tun, indem sie Bücher, Bilder, Computerdateien, Statuen, Zaubersprüche, Spiele oder was auch immer sonst mit dämonischen Geistern in Verbindung stehen könnte, entfernen. Sie sollten sie auch zerstören, damit sie für andere unbrauchbar sind.
„Du wirst genug Versuchungen in Deinem eigenen Geist haben, ohne diesen Dingen nachzugehen. Gibt es irgendeine Gewohnheit, irgendeine Praktik, die du ausübst, die deine Seele verunreinigt? Wenn Christus dich liebt und du zu ihm kommst und ihm vertraust, wirst du kurzen Prozess damit machen. Mach Schluss damit, und zwar für immer.“ (Spurgeon)
So breitete sich das Wort des Herrn mächtig aus und erwies sich als kräftig: Dies zeigt, dass das Endergebnis offensichtlich aller Mühe wert war. Die Arbeit in Ephesus und in der Region des römischen Asiens wurde in bemerkenswerter Weise fortgesetzt.
C. Der Aufruhr in Ephesus
1. Die Gefährten von Paulus lassen ihn in Ephesus allein zurück
Apostelgeschichte 19, 21-22
Apostelgeschichte 19, 21-22 Nachdem aber diese Dinge ausgerichtet waren, nahm sich Paulus im Geist vor, zuerst durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und dann nach Jerusalem zu reisen, indem er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen! Und er sandte zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien und hielt sich noch eine Zeit lang in [der Provinz] Asia auf.
Nahm sich Paulus im Geist vor: Vom Heiligen Geist geleitet legte Paulus seinen Reiseplan fest. Er beschloss, durch Mazedonien und Achaia zu reisen, dann nach Jerusalem, dann nach Rom.
Lukas erwähnt es hier nicht, aber wir wissen, dass ein Grund, warum Paulus durch Mazedonien und Achaja und dann nach Jerusalem gehen wollte, darin bestand, einen Geldbetrag zu sammeln und abzuliefern, den er in anderen Gemeinden gesammelt hatte, um der Gemeinde in Jerusalem zu helfen (Römer 15, 25-31; 1. Korinther 16, 1-4).
Muss ich auch Rom sehen: Das spiegelt die Leidenschaft des Paulus wider, die christliche Gemeinde, die dort schon bestand, zu besuchen und ihr zu dienen. Diese Leidenschaft wird auch in Römer 1, 8-15 erwähnt.
Und er sandte zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien: Paulus schickte Timotheus und Erastus voraus nach Mazedonien, während er noch eine Zeitlang in Ephesus (Asia) blieb.
Zwei seiner Gehilfen: Ein bedeutender Teil der Arbeit von Timotheus und Erastus bestand einfach darin, Paulus zu helfen. Sie waren echte Gehilfen des Apostels und halfen Paulus, seinen Dienst bestmöglich zu gestalten.
2. Demetrius, ein Hersteller von Götzenbildern, wendet sich gegen Paulus, weil sein Geschäft gelitten hat
Apostelgeschichte 19, 23-28
Apostelgeschichte 19, 23-28 Aber um jene Zeit entstand ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen. Denn ein gewisser Mann namens Demetrius, ein Silberschmied, verfertigte silberne Tempel der Diana und verschaffte den Künstlern beträchtlichen Gewinn. Diese versammelte er samt den Arbeitern desselben Faches und sprach: Ihr Männer, ihr wisst, dass von diesem Gewerbe unser Wohlstand kommt. Und ihr seht und hört, dass dieser Paulus nicht allein in Ephesus, sondern fast in ganz Asia eine große Menge überredet und umgestimmt hat, indem er sagt, dass es keine Götter gebe, die mit Händen gemacht werden. Aber es besteht nicht nur die Gefahr, dass dieses unser Geschäft in Verruf kommt, sondern auch, dass der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre Majestät gestürzt wird, die doch ganz Asia und der Erdkreis verehrt! Als sie das hörten, wurden sie voll Zorn und schrien: Groß ist die Diana der Epheser!
Aber um jene Zeit entstand ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen: Als die Arbeit so gut lief, und als Paulus darüber nachdachte, Ephesus zu verlassen, entstand eine weitere Aufruhr. Zum dritten Mal in der Apostelgeschichte (und zum zweiten Mal in diesem Kapitel) wird die christliche Bewegung der Weg genannt.
Es besteht nicht nur die Gefahr, dass dieses unser Geschäft in Verruf kommt, sondern auch, dass der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre Majestät gestürzt wird: Dieser gewaltige Tempel der Diana (auch als Artemis bekannt) in Ephesus wurde als eines der sieben Weltwunder der Antike angesehen. Er wurde von 127 Pfeilern getragen, die jeweils etwa 18 Meter hoch waren und war mit großen Skulpturen verziert. Er galt lange Zeit als verschollen, bis er 1869 entdeckt wurde, sein Hauptaltar wurde 1965 ausgegraben.
„Das Epizentrum der Artemis-Verehrung war ein schwarzer Meteorit, der entweder einem grotesken Frauenbild ähnelte oder zu einem solchen geformt worden war. Der untere Teil war wie eine Mumie eingehüllt … das Götzenbild war mit Brüsten bedeckt, was Fruchtbarkeit symbolisierte.“ (Hughes)
„Der Artemis-Tempel war auch eine bedeutende Schatzkammer und Bank der Antike, in der Händler, Könige und sogar Städte Einzahlungen tätigten und wo ihr Geld unter dem Schutz der Gottheit sicher verwahrt werden konnte.“ (Longenecker)
Die doch ganz Asia und der Erdkreis verehrt: Der Dianatempel in Ephesus war in der Tat weltberühmt. Mit den Schmuckstücken und Götzenbildern aus diesem Tempel muss ein beträchtlicher Handel getrieben worden sein, egal wie unmoralisch die Verehrung der Sex-Göttin war.
Dass dieser Paulus … eine große Menge überredet und umgestimmt hat, indem er sagt, dass es keine Götter gebe, die mit Händen gemacht werden: Der Widerstand von Demetrius und den anderen Götzenherstellern war ein großes Kompliment für die Wirksamkeit der Arbeit des Paulus in der Region. Paulus ging es nicht um die Schließung des Dianatempels; er tat einfach das Werk des Herrn. Als die Menschen zu Jesus kamen, hörten sie natürlich auf, Diana anzubeten und mit dem Tempel verbundene Heiligtümer zu kaufen.
Das Christentum sollte die Wirtschaft beeinflussen – nicht nur persönlich, sondern auch in einer Gesellschaft. Dieser Effekt wird nicht immer willkommen sein. In Ephesus waren die Geschäfte in den heidnischen Heiligtümern wegen der Veränderungen, die eine Ausbreitung des Christentums mit sich brachte am Boden. Dies geschieht immer wieder, wenn Jesus sein Werk tut. Zum Beispiel schrieb ein römischer Beamter namens Plinius später einen Brief an einen anderen Beamten namens Trajan, in dem er beschrieb, dass die Menschen wegen des christlichen Einflusses nicht mehr zu den Heiligtümern gingen. Plinius wollte wissen, was er dagegen tun sollte.
Genau so sollten wir danach streben die Gesellschaft zu verändern. „Ich wünschte, das Evangelium würde das Handelswesen in London beeinflussen; ich wünschte, es wäre möglich. Es gibt einige Gewerbe, die beeinflusst werden müssen, die ein wenig beschnitten werden müssen … Nicht durch ein Gesetz des Parlaments! Lassen wir die Gesetze des Parlaments in Ruhe. Wir können diesen Kampf allein führen. Aber möge er durch die Ausbreitung des Evangeliums zu einem Ende kommen … Ich glaube nicht an eine Reformation, die nicht durch eine Veränderung der Herzen der Menschen geschieht“. (Spurgeon)
Auch, dass der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre Majestät gestürzt wird, die doch ganz Asia und der Erdkreis verehrt: Demetrius war geschickt darin, wie er zu der Menge sprach. Er appellierte zunächst an ihr eigenes finanzielles Interesse, und dann an ihren Stolz als Bürger dieser Stadt („Wie kann Paulus es wagen, unseren großen Tempel zu beleidigen und zu verachten!“)).
Die ganz Asia und der Erdkreis verehrt, ist das ‚Jeder tut es‘ Argument. ‚Jeder tut dies‘ und ‚Jeder denkt dies‘ sind keine wortgewandten Argumente, aber sie sind wirksam.
Doch in Apostelgeschichte 19, 37 sagte der Stadtschreiber ausdrücklich, dass Paulus der Göttin Diana nicht gelästert habe. Paulus befand sich mehr in einer Pro-Jesus-Kampagne als in einer Anti-Alles-Andere-Kampagne.
3. Der Aufstand gewinnt an Fahrt
Apostelgeschichte 19, 29-34
Apostelgeschichte 19, 29-34 Und die ganze Stadt kam in Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater und zerrten die Mazedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mit sich. Als aber Paulus unter die Volksmenge gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu. Auch etliche der Asiarchen, die ihm wohlgesonnen waren, sandten zu ihm und baten ihn, sich nicht ins Theater zu begeben. [Hier] schrie nun alles durcheinander; denn die Versammlung war in der größten Verwirrung, und die Mehrzahl wusste nicht, aus welchem Grund sie zusammengekommen waren. Da zogen sie aus der Volksmenge den Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben. Und Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte sich vor dem Volk verantworten. Als sie aber vernahmen, dass er ein Jude sei, schrien sie alle wie aus einem Mund etwa zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
Und die ganze Stadt kam in Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater: Angesichts der Tatsache, dass Rom auf solche zivilen Unruhen mit eiserner Hand reagierte, liefen die Dinge schnell aus dem Ruder.
Es ist in der Geschichte des Christentums oft vorgekommen, dass, wenn Gott sich inmitten seines Volkes bewegt und die Menschen ihr Christsein sehr ernst nehmen, dass dies die Lebensgrundlage derjenigen beeinträchtigt, die mit Laster oder Unmoral handeln. Zum Beispiel war die Heilsarmee in den frühen Jahren so effektiv, dass Zuhälter und Barbesitzer eine ‚Skelettarmee‘ organisierten, um sie mit Drohungen und Gewalt zu bekämpfen – und es wurden sogar ein paar Mitarbeiter der Heilsarmee ermordet.
Da zogen sie aus der Volksmenge den Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben: Alexander wollte sicherstellen, dass der Mob wusste, dass die Juden Paulus auch nicht gut fanden; aber er erreichte nichts vor der wütenden Menge.
Groß ist die Diana der Epheser! Dieser wiederholte Sprechgesang muss den Christen, einschließlich Paulus, der ihn zweifellos von außerhalb des Theaters hören konnte, einen Schauer über den Rücken gejagt haben.
„Der Lärm muss ohrenbetäubend gewesen sein. Die Akustik des Theaters ist auch heute noch ausgezeichnet und war damals sogar noch besser, weil im ganzen Saal klingende Gefäße aus Bronze und Ton aufgestellt waren.“ (Williams)
Zwei Stunden lang riefen sie: „Groß ist die Diana der Epheser!“ Denke daran, wie dies in unserer Zeit nachklingt, und schau dir die Befremdlichkeit unserer Welt an. Die Menschen sagen heute in Worten, Taten, Zeit oder aufgewendeten Euros:
„Groß ist meine Sportmannschaft!“
„Groß ist meine politische Partei!“
„Groß ist die Konsumwirtschaft!“
‚Groß ist Internetpornografie!‘
„Groß ist materieller Reichtum!“
„Groß ist es, sich zu betrinken oder high zu werden!“ Und doch, wenn man sagt: „Groß ist der Herr Jesus Christus“ – wird man von vielen als seltsam empfunden.
Bei aller vermeintlichen Größe der Diana von den Ephesern, betet sie heute niemand mehr an (zumindest nicht direkt). Dennoch gibt es heute Millionen und Abermillionen, die für Jesus Christus leben und ihn anbeten und die bereitwillig für ihn sterben würden. Götzen und falsche Götter haben alle ein Verfallsdatum – Jesus von Nazareth lebt ewig.
4. Der Stadtschreiber ist in der Lage, die Aufregung der Menge zu besänftigen
Apostelgeschichte 19, 35-41
Apostelgeschichte 19, 35-41 Da beruhigte der Stadtschreiber die Menge und sprach: Ihr Männer von Ephesus, wo ist denn ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt Ephesus die Tempelpflegerin der großen Göttin Diana und des vom Himmel gefallenen [Bildes] ist? Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr euch ruhig verhalten und nichts Übereiltes tun. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch eure Göttin gelästert haben. Wenn aber Demetrius und die Künstler, die mit ihm sind, gegen jemand eine Klage haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da; sie mögen einander verklagen! Habt ihr aber ein Begehren wegen anderer Angelegenheiten, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Denn wir stehen in Gefahr, dass wir wegen des heutigen Tages des Aufruhrs angeklagt werden, weil kein Grund vorliegt, womit wir diese Zusammenrottung entschuldigen könnten! Und als er das gesagt hatte, entließ er die Versammlung.
Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr euch ruhig verhalten und nichts Übereiltes tun: Der Stadtschreiber (so etwas wie der Bürgermeister der Stadt) hat vernünftige Worte gesprochen. Lukas wollte zeigen, dass vernünftige Menschen nichts im Christentum sahen, was zu fürchten oder zu bekämpfen wäre.
Gott wirkte in Ephesus mächtig, aber der Teufel tat es auch. Das mag ein Grund dafür sein, dass Paulus in seinem Brief an die Epheser (Epheser 6, 10-20) so spezifisch über den geistlichen Kampf schreibt, den jeder Christ gegen die Mächte der geistlichen Finsternis führt.
„Dieses Kapitel vermittelt uns allen eine beständige Lektion: Wenn die Jünger eine wahre Erweckung haben, kommt es zu einer Revolution in der Gesellschaft. Wenn sich der Geist mächtig unter den Kindern Gottes bewegt, können wir nach anderen mächtigen Bewegungen unter den Ungläubigen Ausschau halten und brauchen uns nicht zu wundern, wenn der Teufel selbst mit großem Zorn herabkommt, als ob er wüsste, dass seine Zeit knapp ist.“ (Pierson)
Entließ er die Versammlung: Gott benutzte den Stadtschreiber, um den Mob zu beruhigen und die unmittelbare Bedrohung für Paulus und die anderen Christen zu beenden. Gott hatte sein Werk und sein Volk erneut bewahrt.
Versammlung in Apostelgeschichte19, 41 ist das griechische Wort ekklesia, dasselbe Wort, das für ‚Gemeinde‘ verwendet wird. Es war ein nichtreligiöser Begriff, der zur Beschreibung einer Versammlung oder Vereinigung von Menschen verwendet wurde.
Apostelgeschichte 19 – Paulus in Ephesus
A. Die Jünger von Ephesus werden im Heiligen Geist getauft
1. In Ephesus findet Paulus einige Jünger vor, die den Heiligen Geist noch nicht empfangen hatten
Apostelgeschichte 19, 1-2
Apostelgeschichte 19, 1-2
Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gebiete durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er einige Jünger fand, sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber antworteten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist da ist!
2. Paulus unterscheidet zwischen der Taufe des Johannes und der Taufe im Namen von Jesus
Apostelgeschichte 19, 3-4
Apostelgeschichte 19, 3-4
Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber erwiderten: Auf die Taufe des Johannes. Da sprach Paulus: Johannes hat mit einer Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommt, das heißt an den Christus Jesus.
3. Die zwölf Jünger aus Ephesus glauben an Jesus, lassen sich taufen und empfangen den Heiligen Geist mit seinen Gaben
Apostelgeschichte 19, 5-7
Apostelgeschichte 19, 5-7
Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren aber im Ganzen etwa zwölf Männer.
B. Paulus‘ fortwährender Dienst in der Stadt Ephesus
1. Paulus verlässt schließlich die Synagoge und beginnt in einem fremden Schulgebäude zu unterrichten
Apostelgeschichte 19, 8-10
Apostelgeschichte 19, 8-10
Und er ging in die Synagoge und trat öffentlich auf, indem er drei Monate lang Gespräche führte und sie zu überzeugen versuchte von dem, was das Reich Gottes betrifft. Da aber etliche sich verstockten und sich weigerten zu glauben, sondern den Weg vor der Menge verleumdeten, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab und hielt täglich Lehrgespräche in der Schule eines gewissen Tyrannus. Das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in [der Provinz] Asia wohnten, das Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden als auch Griechen.
2. Ungewöhnliche Wunder in Ephesus
Apostelgeschichte 19, 11-12
Apostelgeschichte 19, 11-12
Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Paulus, sodass sogar Schweißtücher oder Gürtel von seinem Leib zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.
3. Die sieben Söhne von Skevas, als zuversichtliche jüdische Geisterbeschwörer unterwegs, werden heftig in die Schranken gewiesen
Apostelgeschichte 19, 13-16
Apostelgeschichte 19, 13-16
Es versuchten aber etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, über denen, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen, indem sie sagten: Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt! Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters Skevas, die dies taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; wer aber seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los, und er überwältigte sie und zeigte ihnen dermaßen seine Kraft, dass sie entblößt und verwundet aus jenem Haus flohen.
4. Viele in Ephesus distanzieren sich von Dingen, die mit dem Dämonischen in Verbindung gebracht werden
Apostelgeschichte 19, 17-20
Apostelgeschichte 19, 17-20
Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, sowohl Juden als auch Griechen. Und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hochgepriesen. Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten. Viele aber von denen, die Zauberkünste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wert und kamen auf 50 000 Silberlinge. So breitete sich das Wort des Herrn mächtig aus und erwies sich als kräftig.
C. Der Aufruhr in Ephesus
1. Die Gefährten von Paulus lassen ihn in Ephesus allein zurück
Apostelgeschichte 19, 21-22
Apostelgeschichte 19, 21-22
Nachdem aber diese Dinge ausgerichtet waren, nahm sich Paulus im Geist vor, zuerst durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und dann nach Jerusalem zu reisen, indem er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen! Und er sandte zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien und hielt sich noch eine Zeit lang in [der Provinz] Asia auf.
2. Demetrius, ein Hersteller von Götzenbildern, wendet sich gegen Paulus, weil sein Geschäft gelitten hat
Apostelgeschichte 19, 23-28
Apostelgeschichte 19, 23-28
Aber um jene Zeit entstand ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen. Denn ein gewisser Mann namens Demetrius, ein Silberschmied, verfertigte silberne Tempel der Diana und verschaffte den Künstlern beträchtlichen Gewinn. Diese versammelte er samt den Arbeitern desselben Faches und sprach: Ihr Männer, ihr wisst, dass von diesem Gewerbe unser Wohlstand kommt. Und ihr seht und hört, dass dieser Paulus nicht allein in Ephesus, sondern fast in ganz Asia eine große Menge überredet und umgestimmt hat, indem er sagt, dass es keine Götter gebe, die mit Händen gemacht werden. Aber es besteht nicht nur die Gefahr, dass dieses unser Geschäft in Verruf kommt, sondern auch, dass der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre Majestät gestürzt wird, die doch ganz Asia und der Erdkreis verehrt! Als sie das hörten, wurden sie voll Zorn und schrien: Groß ist die Diana der Epheser!
3. Der Aufstand gewinnt an Fahrt
Apostelgeschichte 19, 29-34
Apostelgeschichte 19, 29-34
Und die ganze Stadt kam in Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater und zerrten die Mazedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mit sich. Als aber Paulus unter die Volksmenge gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu. Auch etliche der Asiarchen, die ihm wohlgesonnen waren, sandten zu ihm und baten ihn, sich nicht ins Theater zu begeben. [Hier] schrie nun alles durcheinander; denn die Versammlung war in der größten Verwirrung, und die Mehrzahl wusste nicht, aus welchem Grund sie zusammengekommen waren. Da zogen sie aus der Volksmenge den Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben. Und Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte sich vor dem Volk verantworten. Als sie aber vernahmen, dass er ein Jude sei, schrien sie alle wie aus einem Mund etwa zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
Und doch, wenn man sagt: „Groß ist der Herr Jesus Christus“ – wird man von vielen als seltsam empfunden.
4. Der Stadtschreiber ist in der Lage, die Aufregung der Menge zu besänftigen
Apostelgeschichte 19, 35-41
Apostelgeschichte 19, 35-41
Da beruhigte der Stadtschreiber die Menge und sprach: Ihr Männer von Ephesus, wo ist denn ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt Ephesus die Tempelpflegerin der großen Göttin Diana und des vom Himmel gefallenen [Bildes] ist? Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr euch ruhig verhalten und nichts Übereiltes tun. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch eure Göttin gelästert haben. Wenn aber Demetrius und die Künstler, die mit ihm sind, gegen jemand eine Klage haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da; sie mögen einander verklagen! Habt ihr aber ein Begehren wegen anderer Angelegenheiten, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Denn wir stehen in Gefahr, dass wir wegen des heutigen Tages des Aufruhrs angeklagt werden, weil kein Grund vorliegt, womit wir diese Zusammenrottung entschuldigen könnten! Und als er das gesagt hatte, entließ er die Versammlung.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.