Apostelgeschichte 5 – Trotz Widerstand wächst die Gemeinde
A. Der Betrug von Ananias und Saphira
1. Was Ananias und Saphira getan haben
Apostelgeschichte 5, 1-2
Apostelgeschichte 5, 1-2 Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte ein Grundstück zusammen mit seiner Frau Saphira, und schaffte etwas von dem Erlös für sich beiseite mit Wissen seiner Frau; und er brachte einen Teil davon und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte ein Grundstück zusammen mit seiner Frau Saphira: Nachdem sie sahen, wie großzügig Barnabas war und wie sehr er respektiert wurde (Apostelgeschichte 4, 36-37), beschlossen Ananias und Saphira, dass sie den gleichen Respekt erhalten wollten.
Schaffte etwas von dem Erlös für sich beiseite: Sie verkauften ein Grundstück und gaben nur einen Teil an die Gemeinde, wobei er andeutete, dass sie alles aufopferungsvoll der Gemeinde schenkten.
Das altgriechische Wort für beiseiteschaffen ist nosphizomai, was so viel bedeutet wie ‚zu veruntreuen‘. Dasselbe Wort wurde in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments für Achans Diebstahl verwendet (Josua 7, 21). Im Neuen Testament wird nosphizomai ein weiteres Mal verwendet, in dem Kontext bedeutet es ‚stehlen‘ (Titus 2:10).
„Die Geschichte des Ananias ist für die Apostelgeschichte das, was die Geschichte des Achan für das Buch Josua ist. In beiden Erzählungen unterbricht ein Akt des Betrugs den siegreichen Fortschritt des Volk Gottes.“ (Bruce)
Mit Wissen seiner Frau: Offensichtlich waren sowohl der Mann als auch seine Frau gemeinsam in die Täuschung verwickelt. Sie wollten beide für ihre große Großzügigkeit anerkannt werden, ohne tatsächlich ausgesprochen großzügig zu sein.
„Es könnte in der Tat sein, dass Ananias und Saphira gelobt hatten, den gesamten Erlös des Verkaufs Gott zu geben, dann aber ihre Meinung änderten und nur einen Teil übergaben.“ (Bruce)
„Sobald die Liebe zum Geld von einem Menschen Besitz ergreift, gibt es kein Übel, das er nicht tun kann oder will.“ (Horton)
Nach Aussage von Calvin steckt hinter den Sünden von Ananias weitaus mehr Boshaftigkeit, als der bloße Versuch, Gott und die Gemeinde zu täuschen:
Die Verachtung Gottes.
Schändliche Betrügereien.
Perverse Eitelkeit und Ambition.
Mangelndes Gottvertrauen.
Die Beschädigung einer guten und heiligen Ordnung.
Heuchelei.
2. Petrus konfrontiert Ananias
Apostelgeschichte 5, 3-4
Apostelgeschichte 5, 3-4 Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!
Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt? Gott gab Petrus offensichtlich ein übernatürliches Wissen über das, was Ananias getan hatte. Diese geistliche Gabe, die das Wort der Erkenntnis genannt wird, wird in 1. Korinther 12, 8 erwähnt.
Als Petrus dies sagte, muss Ananias niedergeschlagen gewesen sein. Sicherlich erwartete er Lob für seine großartige Gabe, wurde aber stattdessen getadelt. Petrus sah, dass Satan sogar an einem Mann wie Ananias, einem der zu den Gläubigen zählte, am Werk war.
Da seine Sünde darin bestand, nach öffentlichem Lob für seine Großzügigkeit zu lechzen, war es angemessen, dass die Sünde öffentlich bloßgestellt wurde. „Es ist eine gute allgemeine Regel, dass geheime Sünden im Geheimen, private Sünden privat und nur öffentliche Sünden öffentlich behandelt werden sollten.“ (Stott)
Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast? Petrus beschuldigte Ananias nicht der Lüge gegenüber der Gemeinde oder den Aposteln, sondern gegenüber dem Heiligen Geist.
Petrus glaubte eindeutig, dass der Heilige Geist eine Person sei, denn man kann nur eine Person belügen. Er glaubte auch, dass der Heilige Geist Gott ist (Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott).
Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Petrus erkannte freiwillig an, dass das Land und sein Wert allein Ananias gehörten; er war völlig frei, damit zu tun, was er wollte. Sein Vergehen bestand nicht darin, das Geld zurückzuhalten, sondern darin, dass er zu Unrecht vorgab, er habe alles gegeben.
Natürlich war seine Sünde Gier (das Geld zu behalten); aber seine größere Sünde war sein Stolz, weil er wollte, dass alle ihn als so geistlich ansehen, weil er ‚alles gab‘ – obwohl er es nicht getan hatte.
Ihre Sünde wird heute in vielerlei Hinsicht nachgeahmt. Wir können den Eindruck erwecken oder zulassen, dass wir Menschen des Bibellesens oder des Gebets sind, wenn wir es nicht sind. Wir können den Eindruck erwecken bzw. zulassen, dass wir alles unter Kontrolle haben, obwohl dem nicht so ist. Wir können unsere geistlichen Errungenschaften oder dessen Wirkkraft aufbauschen, um den Anschein zu erwecken, etwas zu sein, was wir nicht sind. Es ist zu einfach, sich ohne die Realität eines geistlichen Lebens mit dem Erscheinungsbild der Geistlichkeit zufrieden zu geben.
Ihre Hauptschuld war im Stolz verwurzelt. Stolz zerstört die Gemeinde schneller als alles andere.
Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Dies zeigt, wie unnötig ihre Sünde war. Ananias stand es frei, das Geld für all das zu verwenden, was er wollte, außer als Mittel, um sein geistliches Image und seinen Stolz aufzublähen.
Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Satan hatte zwar das Herz des Ananias erfüllt, doch Petrus konnte ihn fragen, weshalb er in seinem Herzen diese Tat beschlossen hatte. Satan kann das Leben eines Gläubigen zwar beeinflussen, sogar das eines geisterfüllten Gläubigen, aber er kann Deine Sünden nicht für Dich tun. Ananias musste die Sünde in seinem Herzen beschließen.
3. Der Tod von Ananias
Apostelgeschichte 5, 5-6
Apostelgeschichte 5, 5-6 Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten. Und die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied: Petrus verhängte kein Todesurteil gegen Ananias. Er konfrontierte ihn einfach mit seiner Sünde, und Ananias fiel tot um. Es ist nicht Sache der Gemeinde, ein Todesurteil über irgendjemanden zu verkünden.
Petrus war wahrscheinlich mehr als jeder andere überrascht, als Ananias tot umfiel. „Beachte bitte, dass Petrus kein Wort zu Ananias über seinen Tod sagte. Das Urteil wurde nicht durch die Willkür eines Gemeindemitarbeiters über einen Mann mit einem Fluch gefällt. Der Tod des Ananias war die Handlung Gottes.“ (Morgan).
Fiel er nieder und verschied: Dies war eine harte Strafe für eine Sünde, die heutzutage üblich zu sein scheint. Manche fragen sich, ob Gott nicht übermäßig hart gegen Ananias vorgegangen ist.
Das größere Wunder ist, dass Gott sein gerechtes Urteil in praktisch allen anderen Fällen hinauszögert. Ananias erhielt genau das, was er verdiente; er konnte einfach nicht in der Umgebung der Reinheit leben, die die Gemeinde zu dieser Zeit kennzeichnete.
Der physische Auslöser für den Tod von Ananias war vielleicht ein durch plötzlichen Schock oder Entsetzen verursachter Herzinfarkt. Er lebte in einer Zeit und inmitten eines Volkes, das wirklich glaubte, dass es im Himmel einen Gott gibt, vor dem wir alle Rechenschaft ablegen müssen. Es erschreckte ihn, dass seine Sünde aufgedeckt worden war und er wusste, dass er sich vor Gott dafür verantworten musste. Weder gähnte noch diskutierte er, als er mit seiner Sünde konfrontiert wurde; er fiel nieder und verschied.
Was Ananias tat, muss auch im Kontext seiner Zeit gesehen werden. Dies war ein kritischer Zeitpunkt für die frühe Gemeinde. Eine solche Form von Unreinheit, Sünde, Skandal und satanischer Infiltration hätte die gesamte Gemeinde an ihren Wurzeln zerstören können. „Die Gemeinde ist nie durch äußerlichen Widerstand beschädigt oder behindert worden; sie ist durch ständige Gefahren von innen beschädigt und behindert worden.“ (Morgan)
Wir können vermuten, dass ein Grund dafür, weshalb wir in der heutigen Zeit nicht dasselbe bemerkenswerte Gericht Gottes auf diese Weise erleben, darin besteht, dass Gottes Gemeinde so viele Zweige hat. Selbst wenn der gesamte Leib Christi in den Vereinigten Staaten durch einen Skandal oder eine Sünde zerstört werden würde, sind andere Bereiche des Baumes noch immer stark.
„Die heutige Leitung der Gemeinde ist nicht mehr das, was sie einmal war, sonst gäbe es am Ende mancher Gottesdienste viele tote Männer und Frauen“. (Morgan)
Fiel er nieder und verschied: Der Schock, dem er ausgesetzt war, war zu viel für Ananias. Für viele kompromissbereite Christen besteht ihre größte Angst nicht darin, selbst zu sündigen, sondern dabei entdeckt zu werden.
Die Lektion von Ananias und Saphira ist vor allem, dass wir uns Gott gegenüber sehr anmaßen, wenn wir annehmen, dass es immer genug Zeit gibt, um Buße zu tun, Zeit, um mit Gott ins Reine zu kommen, Zeit, um ehrlich zu ihm zu sein. Jede solche von Gott geschenkte Zeit ist ein unverdientes Geschenk, das er niemandem schuldet; wir sollten niemals annehmen, dass diese Zeit immer da sein wird.
„Wir dürfen aus der Seltenheit solcher Urteile in diesem Wort nicht schließen, dass sich Gottes Meinung über die übergroße Sündhaftigkeit, Abscheulichkeit und Bösartigkeit der Sünde, die er so getadelt hat, geändert hat. Das einzelne Beispiel muss als ein dauerhaftes und schreckliches Zeichen dafür stehen, was Gott von dieser Sünde hält.“ (Pierson)
Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten: Gottes Absicht wurde in der Gemeinde als Ganzes verwirklicht. Dies war ein Beweis für ein großes Werk Gottes unter seinem Volk.
Die letzte Predigt von Dr. J. Edwin Orr trug den Titel Erweckung ist wie der Jüngste Tag. Darin beschreibt er, wie das Kommen der Erweckung fast immer durch ein radikales Wirken Gottes im Umgang mit den Sünden der Gläubigen gekennzeichnet ist.
„Nun, stell das mal in einen modernen Kontext. Wenn das heute passiert wäre, hätten wir ein Vertuschungskomitee, um es nicht an die Öffentlichkeit zu tragen. Sei mutig, es mag überraschend sein, wenn Gott Dinge aufdeckt … eines der Ergebnisse war, dass das Werk wieder an Kraft gewann, als Gott bestärkt wurde.“ (Orr)
„William Castle aus Sichuan in China sagte: ‚Erweckung bedeutet Gerichtstag‘. Genau das ist in Shantung geschehen. Es wurden Missionare, Pastoren und Menschen gerichtet, und es kam Furcht über die Welt, und Gottes Name wurde verherrlicht. Menschen haben eine so falsche Vorstellung davon, was Erweckung bedeutet … Sie betrachten Erweckung als etwas Triumphales und, als einen, sagen wir mal, Überfluss an großem Segen. Jedoch ist es der Tag des Jüngsten Gerichts für die Gemeinde. Aber nach dem Gericht und nachdem die Dinge geklärt sind, ist es Segen im Überfluss.“ (Orr)
4. Petrus steht Saphira gegenüber
Apostelgeschichte 5, 7-9
Apostelgeschichte 5, 7-9 Und es geschah, dass nach ungefähr drei Stunden auch seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was sich ereignet hatte. Da richtete Petrus das Wort an sie: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja, um so viel! Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen!
Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Saphira war eine wissende und willige Teilnehmerin an der Sünde, ebenso wie an der eklatanten Vertuschung. Gottes Urteil über sie war genauso gerecht wie Sein Urteil über Ananias.
Seid ihr übereingekommen: Wir wissen nicht, ob Ananias und Saphira eine gute oder eine schlechte Ehe führten, ob sie sich oft einig waren oder oft gestritten haben. Wir wissen aber, dass sie zumindest übereingekommen sind, den Geist des Herrn zu versuchen. Sie hätten für den Herrn einig sein sollen, statt gegen ihn.
Wir wissen nicht, ob Ananias dies vorgeschlagen hat oder ob Saphira es getan hat oder ob sie gemeinsam auf die Idee gekommen sind. Aber wenn es Ananias‘ Idee war und er Saphira dazu drängte, mitzumachen, dann war es falsch, dass er es tat, und es war falsch, dass sie mitmachte. Das Konzept der Unterwerfung erstreckt sich nicht auf die Unterwerfung unter die Sünde.
5. Der Tod von Saphira
Apostelgeschichte 5, 10-11
Apostelgeschichte 5, 10-11 Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dies hörten.
Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied: Passenderweise kam über Saphira dasselbe Urteil wie über ihren Mann Ananias. Da sie die gleiche Sünde begingen, war es angemessen, dass es in ihnen dieselbe Reaktion hervor rief – Schock und Entsetzen.
Ananias und Saphira sind beide gestorben, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht in den Himmel gekommen sind. Es ist unmöglich, dies mit Sicherheit zu sagen, denn allein Gott weiß es. Aber wir können anhand der Schrift sehen, dass es für einen Christen möglich ist, bis zum Tode zu sündigen (1. Johannes 5, 16-17), und wir haben neutestamentliche Beispiele von geretteten Christen, die dadurch gerichtet werden, dass sie im Tod ‚heimgeholt‘ werden (1. Korinther 11, 27-32). „Wahre Christen verlieren ihre Errettung nicht durch ihre Sünden. Die Bestrafung von Ananias und Saphira war zwar extrem, aber sie galt nur für dieses Leben.“ (Boice)
Wenn man einen Vergleich zwischen dem Vorfall von Ananias und Saphira und dem von Achan im Buch Josua zieht, ist es spannend, dabei die Gegensätze zu betrachten. Bei Josua erwartete Gott, dass das Volk Gottes selbst das Urteil über den Täter vollstrecken würde. Aber in der Apostelgeschichte überließ Gott die Art von Urteilsvollstreckung nicht den Händen der Gemeinde, sondern er vollzog selbst das Urteil. Dies weist daraufhin, dass es in der Gemeinde keinen Platz für die eigenmächtige Verhängung solcher Strafen oder zivile Behörden gibt, die dies für sie durchführt.
Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde: Der Name Saphira bedeutet auf Aramäisch ‚schön‘. Der Name Ananias bedeutet im Hebräischen ‚Gott ist gnädig‘. Es mag so aussehen, als ob ihre Namen ihrem Leben widersprachen, aber wir sehen hier die Schönheit und Gnade Gottes auf zwei bedeutsame Arten.
Wenn Ananias und Saphira tatsächlich im Himmel sind, zeigt dies, dass Gott schön und gnädig genug war, ihnen die Erlösung nicht einmal für eine schwere Sünde zu verweigern.
Die Schönheit und Gnade Gottes zeigte sich im fortgesetzten Segen Gottes über die Gemeinde. Er schützte sie nicht nur vor Angriffen von außen, sondern auch vor sich selbst. Wenn Ananias und Saphira von Gnade erfüllt gewesen wären, hätte ihnen das gefallen. „Oh Herr, nimm uns jetzt in den Himmel auf, wenn es sein muss; aber lass dein Werk weitergehen und lass deinen Namen verherrlicht werden.“
Dies ist die erste Verwendung des Wortes Gemeinde in der Apostelgeschichte. „Die christliche ekklesia war sowohl neu als auch alt – neu, wegen ihrer Beziehung von Jesus als Herrn, ihres Zeugnisses über ihn, sowie zu den epochalen Ereignissen seines Todes, seiner Verherrlichung und der Sendung des Heiligen Geistes; alt, als Fortsetzung der ‚ganzen Gemeinde des Herrn‘, die früher innerhalb der Grenzen einer Nation geschlossen, nun aber, nachdem sie mit Christus gestorben und auferstanden war, ohne Unterscheidungen allen Gläubigen offenstehen sollte.“ (Bruce)
B. Die Kraft in der Gemeinde besteht auch weiter
1. Gottes Kraft wird durch Wunder und Einheit sichtbar
Apostelgeschichte 5, 12
Apostelgeschichte 5, 12 Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos.
Geschahen viele Zeichen und Wunder: In Apostelgeschichte 4, 30 lesen wir, dass diese frühen Christen beteten, dass Gott durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus weiterhin Zeichen und Wunder tun möge. Dies zeigt, dass dieses Gebet erhört wurde, und diese bemerkenswerten Zeichen und Wunder setzten sich fort.
Man sagt uns nicht, was diese Zeichen und Wunder waren. Vermutlich glichen sie den Zeichen und Wundern, welche wir an anderen Stellen in der Apostelgeschichte und in den Evangelien sehen – Heilungen, Befreiung von dämonischen Mächten, ungewöhnliche Segnungen.
Sie waren alle einmütig beisammen: Oft ist die Tatsache, dass Gottes Volk einmütig beisammen ist, ein größerer Beweis für die Kraft des Heiligen Geistes als irgendein bestimmtes Zeichen oder Wunder. Unsere selbstsüchtigen Herzen und eigensinnigen Gemüter sind oft schwerer zu versetzen als jeder Berg.
Durch die Hände der Apostel: Anscheinend hat Gott beschlossen, diese wunderbaren Werke durch die Hände der Apostel zu tun und nicht hauptsächlich durch andere. Dennoch wählt Gott weise aus, welche Hände ein Wunder vollbringen werden. Er hat die Absicht, dies durch die Hände der Apostel zu tun.
Halle Salomos: Der zweite Tempel war eine massive Anlage mit ausgedehnten Säulengängen und überdachten Bereichen. Zweifellos versammelten sich die Christen der Urgemeinde in einem bestimmten Bereich des Tempelkomplexes, der für alle zugänglich war.
2. Das Ansehen und Wachstum der Gemeinde
Apostelgeschichte 5, 13-14
Apostelgeschichte 5, 13-14 Von den Übrigen aber wagte keiner sich ihnen anzuschließen; doch das Volk schätzte sie hoch; und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und Frauen,
Von den Übrigen aber wagte keiner sich ihnen anzuschließen: Die Gemeinschaft der Christen war über die Maßen für seine Integrität bekannt, und jeder wusste, dass es eine ernste Sache war, Jesus nachzufolgen. Ein Vorfall wie der von Ananias und Saphira hätte den Wert des zwanglosen Einsatzes verringert.
Und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten: Doch die Gemeinde wuchs weiter. Obwohl die Menschen wussten, dass es eine ernste Sache war, Christ zu sein, bewegte sich der Geist Gottes voller Kraft weiter.
Immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten: Neue Gläubige wurden hinzugefügt, nicht zu einer ‚Gemeinde‘ oder zu einer Person oder sogar einer Bewegung, sondern zu Gott selbst. Es wurden immer mehr hinzugetan.
Die Erwähnung einer Menge von Männern und Frauen ist Lukas‘ Art, uns daran zu erinnern, dass die mit Ananias und Saphira verbundene Säuberung der Gemeinde keinen bleibenden Schaden angerichtet hat.
3. Die Erwartungshaltung der jungen Christen gegenüber Wundern
Apostelgeschichte 5, 15-16
Apostelgeschichte 5, 15-16 Sodass man die Kranken auf die Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele. Es kamen aber auch viele aus den umliegenden Städten in Jerusalem zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.
Man die Kranken auf die Gassen hinaustrug: Die Menschen waren so überzeugt von der Wahrhaftigkeit und Kraft dessen, was die Christen glaubten, dass sie dachten, sie könnten durch die bloße Berührung des Schattens des Petrus geheilt werden.
Damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele: Unser Text sagt nicht ausdrücklich, dass Menschen durch den Schatten des Petrus geheilt wurden; er sagt uns lediglich, dass die Menschen dachten, es würde so sein, und dass sie aufgrund diesen Glaubens Maßnahmen ergriffen. Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob Menschen tatsächlich geheilt wurden, als sein Schatten über sie hinwegging.
Damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele: In der Annahme, dass Menschen geheilt würden, wurde anscheinend sogar der Schatten des Petrus zu einem Punkt, an dem Menschen den Glauben an Jesus als Heiler offenbarten. Es scheint, dass die Menschen gut verstanden haben, was Petrus in Apostelgeschichte 3, 12-16 sagte: Jesus heilt, auch wenn er sein Heilungswerk durch seine Apostel tut.
Es mag verrückt klingen, dass man durch die Berührung eines Schattens geheilt werden könnte, aber wir wissen, dass eine Berührung der Kleidung Jesu eine Frau heilte (Lukas 8, 44). Es war nichts Magisches an dem Gewand, aber es war ein Weg, auf dem ihr Glaube offenbart wurde. Auch im Schatten des Petrus selbst gab es keine Kraft, jedoch gab es eine Kraft, wenn eine Person daran glaubte, dass Jesus sie heilen würde. Das Vorbeiziehen von Petrus‘ Schatten mag einigen geholfen haben, zu glauben.
„Es mag bezeichnend sein, dass das von Lukas gewählte Verb episkiazo, das ‚überschatten‘ bedeutet, zweimal in seinem Evangelium für die Überschattung durch die Gegenwart Gottes verwendet wurde.“ (Stott)
„Die Vorstellung, dass Schatten magische Kräfte haben, sowohl wohlwollende als auch böswillige, war in der Antike weit verbreitet und erklärt die Motivation der Menschen.“ (Marshall)
Wir können jedoch darauf vertrauen, dass Lukas nicht nur Legenden aufzeichnete. „Nach dem, was wir von Ärzten wissen, selbst von damals, können wir davon ausgehen, dass Lukas nicht ohne weiteres leichtgläubig Geschichten von ‚wunderbaren Heilungen‘ akzeptiert, ohne sie zu überprüfen.“ (LaSor)
Die alle geheilt wurden: Wie auch immer Gott sich entschieden hat, die Heilung zu veranlassen, es besteht kein Zweifel, dass ein bemerkenswertes Heilungswerk stattfand. Wir sollten nicht den Zusammenhang zwischen der im ersten Teil des Kapitels bewahrten Reinheit (durch den Tod Ananias und der Gottesfurcht unter den Christen) und der hier gezeigten Kraft übersehen. Gott segnete eine reine Gemeinde mit geistlicher Kraft.
Es kamen aber auch viele aus den umliegenden Städten in Jerusalem zusammen: Dies ist die erste Erwähnung des Werkes, welches über Jerusalem hinausgeht. Die Menschen kamen dorthin, anstatt dass die Apostel zu ihnen gingen. Das war aufregend, aber nicht gerade nach dem Willen Jesu. Er befahl den Jüngern, nach Jerusalem zu gehen und nach Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde (Apg 1, 8). Die Apostel verließen Jerusalem erst, als sie durch Verfolgung dazu gezwungen wurden (Apostelgeschichte 8, 1; 12, 1-2).
C. Die Apostel werden von den jüdischen Machthabern inhaftiert
1. Die Festnahme und Inhaftierung der Apostel
Apostelgeschichte 5, 17-18
Apostelgeschichte 5, 17-18 Es erhob sich aber der Hohepriester und sein ganzer Anhang, nämlich die Richtung der Sadduzäer; sie waren voll Eifersucht und legten ihre Hände an die Apostel und brachten sie in öffentlichen Gewahrsam.
Es erhob sich aber der Hohepriester: Die Begegnung von Petrus und Johannes mit den religiösen Führern in Apostelgeschichte 4, 5-22 endete für die frühen Nachfolger Jesu gut. Doch damit war die Sache noch nicht erledigt, und die religiösen Leiter stellten sich erneut gegen sie.
„Lukas wechselt zwischen einem Bild der Gemeinde an sich … und einem Bild der Gemeinde, wie sie in ihrer Beziehung zur Welt existiert hin und her. Das zweite Bild beschäftigt sich zunehmend mit Verfolgung.“ (Boice)
Sie waren voll Eifersucht: Die Apostel wurden, wie Jesus selbst, den sie repräsentierten, verfolgt, weil ihre guten Werke und ihre Popularität eine Bedrohung für diejenigen darstellten, die ein Interesse am Status quo des religiösen Apparates hatten. Traurigerweise brachte das religiöse Gefüge jener Tage die Menschen eher in eine schlechtere Lage anstatt in eine bessere.
Brachten sie in öffentlichen Gewahrsam: Anscheinend schloss dies alle Apostel (an die Apostel) ein. Es war nicht das erste Mal, dass Petrus und Johannes inhaftiert wurden (Apg 4, 3).
2. Durch das Eingreifen eines Engels werden die Apostel befreit
Apostelgeschichte 5, 19-20
Apostelgeschichte 5, 19-20 Aber ein Engel des Herrn öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sprach: Geht hin, tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens!
Aber ein Engel des Herrn öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses: Dies war für Gott leicht zu arrangieren. Engel sind alle dienstbaren Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen (Hebräer 1:14). Gott sandte diesen Engel aus, um den Aposteln zu dienen. Verschlossene Türen sind weiter für Gott oder diejenigen, die Er gebraucht, kein Problem.
Ein Engel des Herrn: Möglicherweise haben sie erst im Nachhinein verstanden, dass es sich um einen Engel handelt. Engel erscheinen oft in menschlicher Gestalt, und es ist nicht immer einfach, einen Engel zu erkennen (Lukas 24, 3-7, Hebräer 13, 2).
„Auch hier gibt es einen gewissen göttlichen Humor, denn die Sadduzäer [Apostelgeschichte 5, 17] glaubten nicht an Engel“. (Hughes)
Geht hin, tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens: Ihre Rettung aus dem Gefängnis war wunderbar, diente aber einem Zweck – damit sie ihr Werk fortsetzen konnten. Gott hat sie nicht in erster Linie um ihrer Sicherheit oder Bequemlichkeit willen befreit. Sie wurden aus einem Grund befreit. Nach diesem Mal wurden sie nicht immer befreit.
Die spätere Geschichte dieser Apostel – und anderer, die mit ihnen in der frühen Gemeinde verbunden waren – zeigt, dass Gott manchmal durch ein Wunder befreit, manchmal aber auch nicht. Laut der ziemlich zuverlässigen Geschichte der Gemeinde und ihrer Tradition wurden sie nicht immer von wundertätigen Engeln befreit.
Matthäus wurde mit einem Schwert enthauptet.
Markus starb in Alexandria, nachdem er durch die Straßen der Stadt geschleift worden war.
Lukas wurde in Griechenland an einem Olivenbaum erhängt.
Johannes starb eines natürlichen Todes, aber man versuchte, ihn in Öl zu kochen, was jedoch nicht gelang.
Petrus wurde kopfüber in Rom gekreuzigt.
Jakobus wurde in Jerusalem enthauptet.
Jakobus, der Kleinere wurde aus der Höhe hinabgeworfen und dann mit Keulen erschlagen.
Philippus wurde erhängt.
Bartholomäus wurde ausgepeitscht und zu Tode geprügelt.
Andreas wurde gekreuzigt und predigte seinen Verfolgern mit lauter Stimme bis zu seinem Tod.
Thomas wurde mit einem Speer durchbohrt.
Judas, Bruder des Jakobus, wurde mit den Pfeilen eines Henkers getötet.
Matthias wurde gesteinigt und dann enthauptet – ebenso wie Barnabas.
Paulus wurde in Rom enthauptet.
Dies erinnert uns daran, dass wir darauf vertrauen, dass Gott Wunder tut und eine Sehnsucht in uns haben sollten, diese mehr und mehr sehen zu wollen; aber wir wissen auch, dass es einem Zweck dient, wenn Er kein Wunder vollbringt. Des Weiteren macht das deutlich, dass wir, wie die Apostel, aus gutem Grund befreit sind – und nicht nur, um allein für uns selbst zu leben.
„Der Engel des Herrn öffnete die Gefängnistür und ließ die Prediger frei, aber er selbst war vielleicht kein Prediger. Er konnte den Predigern ihren Auftrag geben, aber er hatte nicht den Auftrag, selbst zu predigen.“ (Spurgeon)
3. Die Apostel nehmen ihre Arbeit wieder auf und werden im Gefängnis als vermisst gemeldet
Apostelgeschichte 5, 21-23
Apostelgeschichte 5, 21-23 Als sie das hörten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Es kam aber der Hohepriester und sein Anhang, und sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Kinder Israels zusammen und sandten in das Gefängnis, um sie herbringen zu lassen. Als aber die Diener hinkamen, fanden sie jene nicht im Gefängnis. Da kehrten sie zurück, meldeten es und sprachen: Das Gefängnis fanden wir zwar mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wächter außen vor den Türen stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin!
Gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten: Ihr Gehorsam und ihre Kühnheit waren bemerkenswert. Wenn sie unsicher waren, ob Gott wollte, dass sie ihre öffentliche Lehrtätigkeit fortsetzen sollten, machte das Wort des Engels in Apostelgeschichte 5, 20 deutlich, dass sie weitermachen sollten.
Sie gingen an den öffentlichsten Ort, der Ihnen möglich war (den Tempel), und das taten sie, so schnell sie konnten (frühmorgens). Als man dachte, sie seien im Gefängnis, vermittelten sie gehorsam dem einfachen Volk Gottes Wort.
Da kehrten sie zurück, meldeten es: In all dem steckt Humor. Das religiöse Gefüge versammelt sich feierlich, um sich mit den Unruhestiftern auseinanderzusetzen, die über Jesus lehren. Sie schüchtern sie mit einem Gefängnisaufenthalt ein und bringen sie vor den Hohen Rat, um sie an den richtigen Ort zu bringen. Doch als die Diener nach ihnen sahen, sahen sie die Gefängnistür, wie sie sein sollte, die Wachen, wie sie sein sollten, aber keine Apostel in der Zelle.
4. Die Apostel werden gefunden und erneut verhaftet
Apostelgeschichte 5, 24-26
Apostelgeschichte 5, 24-26 Als aber der [Hohe]priester und der Tempelhauptmann und die obersten Priester diese Worte hörten, gerieten sie ihretwegen in Verlegenheit, was daraus werden sollte. Da kam jemand und meldete ihnen und sprach: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gebracht habt, stehen im Tempel und lehren das Volk! Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, doch nicht gewaltsam, damit sie nicht gesteinigt würden; denn sie fürchteten das Volk.
Gerieten sie ihretwegen in Verlegenheit, was daraus werden sollte: An diesem Punkt mussten sich die religiösen Führer fragen, womit sie es zu tun hatten. Es gab immer wieder Anzeichen dafür, dass bei den Nachfolgern Jesu übernatürliche Kräfte am Werk waren.
Wenn wir Lukas‘ Geschichte bis zu diesem Punkt verfolgen, verstehen wir, warum sie sich fragten, was daraus werden sollte. Doch wir, als Leser des Zeugnisses, wundern uns nicht. Wir wissen, dass Gottes Werk weitergehen wird.
Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, doch nicht gewaltsam: Die Apostel wurden erneut verhaftet. Es war vielleicht verlockend für sie zu glauben, dass Gott sie, da sie zuvor auf wundersame Weise freigelassen wurden, davor bewahren würde, wieder verhaftet zu werden. Das war jedoch nicht der Fall.
Als die Apostel wieder in Gewahrsam genommen wurden, wussten sie, wie einfach es für Gott sein würde, sie wieder freizulassen, wenn es ihm gefiel. Ihre frühere Erfahrung der Kraft Gottes hatte sie mit Glauben für die Gegenwart erfüllt.
Führte sie herbei, doch nicht gewaltsam: Bemerkenswerterweise wandten sich die Apostel nicht an die Öffentlichkeit, um sich gegen die religiösen Leiter zu schützen. Sie hätten die Menge aufhetzen können, indem sie riefen: „Wollt ihr zulassen, dass sie uns wegbringen?“ Aber sie vertrauten auf Gott und Gott allein. Es gab eine irdische Lösung für ihr Problem, aber sie nutzten sie nicht.
Denn sie fürchteten das Volk: Die Herzen der religiösen Leiter wurden erneut entblößt. Sie fürchteten das Volk, aber sie fürchteten nicht Gott, der deutlich zeigte, dass Er unter den Jüngern am Werk war.
5. Die Anklage gegen die Apostel
Apostelgeschichte 5, 27-28
Apostelgeschichte 5, 27-28 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!
Stellten sie vor den Hohen Rat: Dies war ein weiterer Versuch, die Apostel mit den Fallen der institutionellen Macht des Rates einzuschüchtern. Da die Apostel wussten, dass Gott sie schützte, waren sie wahrscheinlich nicht eingeschüchtert oder gar übermäßig beeindruckt.
Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren? Sie hatten Petrus und Johannes befohlen, nicht mehr im Namen Jesu zu lehren (Apostelgeschichte 4, 17-18). Doch Petrus und Johannes sagten ihnen offen, dass sie im Gehorsam gegenüber Gott fortfahren würden (Apostelgeschichte 4, 19-20).
Ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre: Die Anklage des Hohepriesters war ein wunderbares Zeugnis für die Wirksamkeit der verkündeten Botschaft der Apostel. Ihre Botschaft hatte Jerusalem erfüllt.
Wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen: Indem sie Jesus diesen Menschen nannten, vermieden die religiösen Führer offensichtlich den Namen Jesus, aber sie konnten sich der Macht Jesu nicht entziehen; sie stand direkt vor ihnen.
Der Vorwurf, dass die Apostel die Absicht hatten, das Blut dieses Menschen auf uns zu bringen, ist interessant. Der Hohepriester meinte zweifellos, dass die Apostel beabsichtigten, die jüdischen Führer in gewisser Weise für die Hinrichtung Jesu verantwortlich zu machen (wie in Apostelgeschichte 2, 23). Wir wissen jedoch, dass die Apostel den Wunsch gehabt haben müssen, dass der Hohepriester und die anderen jüdischen Führer zum Glauben an Jesus kommen sollten, so wie es auch einige andere Priester taten (Apostelgeschichte 6, 7). Mit Sicherheit wollten die Apostel das alles umhüllende, reinigende Blut Jesu über den Hohenpriester und andere Mitglieder des Rates bringen.
D. Die Klärung ihres Falles vor den jüdischen Machthabern
1. Das Zeugnis der Apostel vor dem Sanhedrin (Hohen Rat)
Apostelgeschichte 5, 29-32
Apostelgeschichte 5, 29-32 Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt. Diesen hat Gott zum Fürsten und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren. Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen: Dies war ein Zeugnis von großer Kühnheit, im Gegensatz zum Sanhedrin, der mehr auf die Meinung der Menschen als auf die Meinung Gottes bedacht war.
Die Antwort der Apostel auf das Konzil war weder eine Verteidigung, noch ein Gnadengesuch; es war eine einfache Erklärung des Handelns. Im Allgemeinen lehrt das Neue Testament, dass wir uns den Autoritäten unterwerfen. Doch Unterwerfung auf der menschlichen Ebene ist nie absolut und nie wichtiger als die Unterwerfung unter Gott.
Wir sollten den Herrschenden gehorchen, aber nicht, wenn sie Gott widersprechen: „Wenn sich nun ein Vater, der sich nicht mit seinem eigenen Stand begnügt, bemüht, Gott die höchste Ehre eines Vaters zu nehmen, so ist er nichts anderes als ein Mensch. Wenn ein König oder ein Herrscher oder ein Richter sich so hoch erhebt, dass er die Ehre und Macht Gottes schmälert, so ist er nur ein Mensch. So müssen wir auch von Pastoren denken.“ (Calvin)
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt: Dies war ein Zeugnis, das dem Fundament des christlichen Glaubens treu war. Petrus sprach davon:
Die Schuld des Menschen (Jesus, den ihr umgebracht habt).
Der Tod Jesu (ihn ans Holz gehängt habt).
Die Auferstehung Jesu (hat Gott zu seiner Rechten erhöht).
Die Verantwortung des Menschen, zu handeln (um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren).
Petrus bezeichnete das Kreuz als ein Holz, weil er eine Verbindung zu 5. Mose 21, 22-23 herstellte, wo es heißt, dass eine ans Holz gehängte Person von Gott verflucht ist. Petrus machte auf das Ausmaß ihrer Ablehnung Jesu aufmerksam, indem er darauf hinwies, dass sie ihn auf die schlimmstmögliche Weise töteten, sowohl aus römischer (das Kreuz) als auch aus jüdischer Sicht (die Holzassoziation).
„Während xylon [Baum] in der Antike und im lxx unterschiedlich für ‚einen Baum‘, ‚Holz‘ jeder Art, ‚einen Pfahl‘ und verschiedene Objekte aus Holz, einschließlich ‚einen Galgen‘, verwendet wurde, wird es im NT auch für das Kreuz Jesu verwendet.“ (Longenecker)
Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist: Dies war ein zuverlässiges Zeugnis, weil es auf Augenzeugenaussagen beruhte, die auch von Gott bestätigt wurden.
2. Die heftige Reaktion des Rates
Apostelgeschichte 5, 33
Apostelgeschichte 5, 33 Als sie aber das hörten, wurden sie tief getroffen und fassten den Beschluss, sie umzubringen.
Wurden sie tief getroffen: Petrus und die Apostel hatten ihnen (wieder einmal) klipp und klar die Kerngedanken erklärt, wer Jesus war, was er für uns alle am Kreuz getan hat und wie wir auf das wer Jesus ist und was er getan hat, reagieren sollten. Ihre Reaktion war heftiger Zorn.
„Lukas beschreibt anschaulich wie sie (im Herzen) zersägt werden’“. (Williams)
Wir können uns vorstellen, was ihnen durch den Kopf ging. „Wer seid ihr, dass ihr uns zur Umkehr auffordert?“ „Wir brauchen diese Vergebung nicht.“ „Gebt uns nicht die Schuld am Tod Jesu.“ „Wisst ihr denn nicht, wer wir sind?“
Und fassten den Beschluss, sie umzubringen: Genau zu diesem Zeitpunkt wurde der Tod der Apostel in Gang gesetzt. Bis jetzt hatten wir nicht gelesen, dass sie sie umbringen wollten, aber jetzt ist es klar.
„Da sie nicht in der Lage waren, mit den Jüngern auf der Ebene der Wahrheit zu diskutieren, griffen sie zu blanker Autorität und Gewalt. Erstens: Drohungen. Zweitens: Prügel. Letztendlich Tod.“ (Boice)
3. Gamaliels Ratschlag an den Sanhedrin (Hohen Rat)
Apostelgeschichte 5, 34-39
Apostelgeschichte 5, 34-39 Es stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliel auf, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer, und befahl, die Apostel für kurze Zeit nach draußen zu bringen; dann sprach er zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmt euch in acht, was ihr mit diesen Menschen tun wollt! Denn vor diesen Tagen trat Theudas auf und gab vor, er wäre etwas; ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa 400: Er wurde erschlagen, und alle, die ihm folgten, zerstreuten sich und wurden zunichte. Nach diesem trat Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung und brachte unter seiner Führung viele aus dem Volk zum Abfall: Auch er kam um, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut. Und jetzt sage ich euch: Lasst von diesen Menschen ab und lasst sie gewähren! Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichtewerden; ist es aber von Gott, so könnt ihr es nicht vernichten. Dass ihr nicht etwa als solche erfunden werdet, die gegen Gott kämpfen!
Ein Pharisäer namens Gamaliel: Dies war der Enkel des geschätzten Hillel, des Gründers der bedeutendsten Religionsschule Israels. Gamaliel erhielt den Titel Rabban (‚unser Lehrer‘)), was eine Stufe über dem Titel Rab (‚Lehrer‘)) oder Rabbi (‚mein Lehrer‘)) lag.
Die Mischna schrieb über Gamaliel: „Seit Rabban Gamaliel, der Älteste, gestorben ist, hat es keine Ehrfurcht vor dem Gesetz mehr gegeben; und Reinheit und Enthaltsamkeit starben gleichzeitig aus.“
Bezeichnenderweise war Gamaliel ein Pharisäer. Obwohl die Sadduzäer mehr politische Macht besaßen (Apostelgeschichte 5, 17), war es für die Sadduzäer politisch töricht, die Römer zu bitten, die Apostel ohne Zustimmung der Pharisäer hinzurichten.
Denn vor diesen Tagen trat Theudas auf: Josephus, der jüdische Historiker, erwähnte einen Theudas, der zu einem späteren Zeitpunkt als diesem, eine Rebellion anführte. Es könnte sein, dass Josephus die Daten verwechselt hatte oder dass dies ein anderer Theudas war (es war ein gebräuchlicher Name). Josephus beschrieb einen Judas, der Galiläer (JüdischeAltertümer, 18.1.1, 2,6 und 20.5.2), der möglicherweise derselbe wie der ist, der hier erwähnt wird.
Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichtewerden; ist es aber von Gott, so könnt ihr es nicht vernichten.Dass ihr nicht etwa als solche erfunden werdet, die gegen Gott kämpfen: Gamaliel sprach für sich selbst und nicht für Gott. Es gibt viele Bewegungen, die in den Augen der Menschen als erfolgreich angesehen werden können, aber gegen Gottes Wahrheit sind. Erfolg ist nicht der ultimative Maßstab für Wahrheit.
Gamaliel war in Wirklichkeit ein Unentschlossener. Er sprach, als ob sie abwarten sollten, ob Jesus und die Apostel wirklich von Gott waren. Aber welch größeres Zeugnis brauchte er, abgesehen von Jesu Auferstehung und den Wundern der Apostel? Er nahm eine abwartende Haltung ein, obwohl es viele Beweise gab.
Gamaliel schlug den Test der Zeit vor, und das ist ein wichtiger Test, aber wichtiger als der Test der Zeit ist der Test der Ewigkeit.
„Wir sollten nicht allzu bereit sein, Gamaliel zuzuschreiben, dass er ein unveränderliches Prinzip geäußert hat … Das Gamaliel-Prinzip ist kein zuverlässiger Index dafür, was von Gott ist und was nicht.“ (Stott)
4. Nachdem die Apostel geschlagen wurden, predigen sie mit Freude weiter
Apostelgeschichte 5, 40-42
Apostelgeschichte 5, 40-42 Und sie fügten sich ihm und riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Schläge und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden, und entließen sie. Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen; und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen.
Riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Schläge: Die Führer dachten, sie könnten die Apostel mit einer Prügelstrafe einschüchtern und entmutigen. Stattdessen gingen sie voll Freude hinweg. Sie freuten sich nicht darüber, dass sie gelitten hatten, sondern dass sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen. Es war unter allen Umständen ein Privileg, mit Jesus in Verbindung gebracht zu werden, sogar um Schmach zu erleiden.
Gaben ihnen Schläge könnte auch mit gehäutet übersetzt werden; die Schläge, die sie erhielten, zogen ihnen die Haut vom Rücken ab. „Das war keine sanfte Option; es war bekannt, dass Menschen daran sterben konnten, auch wenn dies eine Ausnahme war. Es sollte eine ernsthafte Lektion für all jene sein, die sich dem System widersetzten.“ (Marshall)
„Wegen Gamaliels vernünftiger Bitte wurde ein Kompromiss erzielt, und die Apostel kamen glimpflich davon – glimpflich, glimpflich, wenn man neununddreißig Hiebe für glimpflich hält.“ (Hughes)
Sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen. Welch Prügel oder beschämende Behandlung der Sanhedrin ihnen auch immer gab, es hatte absolut nichts gebracht. Die Jünger hörten nicht einen Augenblick lang auf zu predigen.
Dies fordert jeden von uns als Nachfolger Jesu heraus. Sie machten dort weiter, wo wir vielleicht aufgehört haben. Die Drohung gesellschaftlicher Ablehnung ist oft schon genug, um uns zum Schweigen darüber zu bringen, wer Jesus ist und was er für uns getan hat. Wir brauchen den Mut und die Entschlossenheit der Apostel, fest für Jesus Christus einzustehen.
Spurgeon sprach von dieser Art des kühnen Herzens: „Ich fordere jeden Christen hier auf, mutig im Namen Christi zu sprechen, so wie er Gelegenheit dazu hat, und besonders auf diese Neigung unseres Fleisches zu achten, sich zu fürchten; die praktisch dazu führt, dass wir uns bemühen, leicht davonzukommen und uns vor Schwierigkeiten zu retten. Fürchte dich nicht; sei tapfer für Christus. Lebt tapfer für den, der aus Liebe für euch gestorben ist.“
Spurgeon forderte auch das feige Herz heraus: „Und doch bist du ein Feigling. Ja, schreib es nieder: Du bist ein Feigling. Wenn jemand Dich so nennen würde, würdest Du rot anlaufen; und vielleicht bist Du kein Feigling in Bezug auf andere Themen. Was für eine Schande ist es doch, dass Du zwar in Bezug auf alles andere mutig bist, aber in Bezug auf Jesus Christus feige. Mutig für die Welt und feige gegenüber Christus!“
Apostelgeschichte 5 – Trotz Widerstand wächst die Gemeinde
A. Der Betrug von Ananias und Saphira
1. Was Ananias und Saphira getan haben
Apostelgeschichte 5, 1-2
Apostelgeschichte 5, 1-2
Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte ein Grundstück zusammen mit seiner Frau Saphira, und schaffte etwas von dem Erlös für sich beiseite mit Wissen seiner Frau; und er brachte einen Teil davon und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
2. Petrus konfrontiert Ananias
Apostelgeschichte 5, 3-4
Apostelgeschichte 5, 3-4
Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!
3. Der Tod von Ananias
Apostelgeschichte 5, 5-6
Apostelgeschichte 5, 5-6
Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten. Und die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
4. Petrus steht Saphira gegenüber
Apostelgeschichte 5, 7-9
Apostelgeschichte 5, 7-9
Und es geschah, dass nach ungefähr drei Stunden auch seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was sich ereignet hatte. Da richtete Petrus das Wort an sie: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja, um so viel! Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen!
5. Der Tod von Saphira
Apostelgeschichte 5, 10-11
Apostelgeschichte 5, 10-11
Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dies hörten.
B. Die Kraft in der Gemeinde besteht auch weiter
1. Gottes Kraft wird durch Wunder und Einheit sichtbar
Apostelgeschichte 5, 12
Apostelgeschichte 5, 12
Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos.
2. Das Ansehen und Wachstum der Gemeinde
Apostelgeschichte 5, 13-14
Apostelgeschichte 5, 13-14
Von den Übrigen aber wagte keiner sich ihnen anzuschließen; doch das Volk schätzte sie hoch; und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und Frauen,
3. Die Erwartungshaltung der jungen Christen gegenüber Wundern
Apostelgeschichte 5, 15-16
Apostelgeschichte 5, 15-16
Sodass man die Kranken auf die Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele. Es kamen aber auch viele aus den umliegenden Städten in Jerusalem zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.
C. Die Apostel werden von den jüdischen Machthabern inhaftiert
1. Die Festnahme und Inhaftierung der Apostel
Apostelgeschichte 5, 17-18
Apostelgeschichte 5, 17-18
Es erhob sich aber der Hohepriester und sein ganzer Anhang, nämlich die Richtung der Sadduzäer; sie waren voll Eifersucht und legten ihre Hände an die Apostel und brachten sie in öffentlichen Gewahrsam.
2. Durch das Eingreifen eines Engels werden die Apostel befreit
Apostelgeschichte 5, 19-20
Apostelgeschichte 5, 19-20
Aber ein Engel des Herrn öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sprach: Geht hin, tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens!
3. Die Apostel nehmen ihre Arbeit wieder auf und werden im Gefängnis als vermisst gemeldet
Apostelgeschichte 5, 21-23
Apostelgeschichte 5, 21-23
Als sie das hörten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Es kam aber der Hohepriester und sein Anhang, und sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Kinder Israels zusammen und sandten in das Gefängnis, um sie herbringen zu lassen. Als aber die Diener hinkamen, fanden sie jene nicht im Gefängnis. Da kehrten sie zurück, meldeten es und sprachen: Das Gefängnis fanden wir zwar mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wächter außen vor den Türen stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin!
4. Die Apostel werden gefunden und erneut verhaftet
Apostelgeschichte 5, 24-26
Apostelgeschichte 5, 24-26
Als aber der [Hohe]priester und der Tempelhauptmann und die obersten Priester diese Worte hörten, gerieten sie ihretwegen in Verlegenheit, was daraus werden sollte. Da kam jemand und meldete ihnen und sprach: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gebracht habt, stehen im Tempel und lehren das Volk! Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, doch nicht gewaltsam, damit sie nicht gesteinigt würden; denn sie fürchteten das Volk.
5. Die Anklage gegen die Apostel
Apostelgeschichte 5, 27-28
Apostelgeschichte 5, 27-28
Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!
D. Die Klärung ihres Falles vor den jüdischen Machthabern
1. Das Zeugnis der Apostel vor dem Sanhedrin (Hohen Rat)
Apostelgeschichte 5, 29-32
Apostelgeschichte 5, 29-32
Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt. Diesen hat Gott zum Fürsten und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren. Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
2. Die heftige Reaktion des Rates
Apostelgeschichte 5, 33
Apostelgeschichte 5, 33
Als sie aber das hörten, wurden sie tief getroffen und fassten den Beschluss, sie umzubringen.
3. Gamaliels Ratschlag an den Sanhedrin (Hohen Rat)
Apostelgeschichte 5, 34-39
Apostelgeschichte 5, 34-39
Es stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliel auf, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer, und befahl, die Apostel für kurze Zeit nach draußen zu bringen; dann sprach er zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmt euch in acht, was ihr mit diesen Menschen tun wollt! Denn vor diesen Tagen trat Theudas auf und gab vor, er wäre etwas; ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa 400: Er wurde erschlagen, und alle, die ihm folgten, zerstreuten sich und wurden zunichte. Nach diesem trat Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung und brachte unter seiner Führung viele aus dem Volk zum Abfall: Auch er kam um, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut. Und jetzt sage ich euch: Lasst von diesen Menschen ab und lasst sie gewähren! Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichtewerden; ist es aber von Gott, so könnt ihr es nicht vernichten. Dass ihr nicht etwa als solche erfunden werdet, die gegen Gott kämpfen!
4. Nachdem die Apostel geschlagen wurden, predigen sie mit Freude weiter
Apostelgeschichte 5, 40-42
Apostelgeschichte 5, 40-42
Und sie fügten sich ihm und riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Schläge und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden, und entließen sie. Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen; und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.