Epheser 5, 1-2 Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, zu einem lieblichen Geruch für Gott.
Nun: Hier schließt Paulus den Gedanken aus Epheser 4 ab, wo er beschreibt, wie Christen miteinander umgehen sollten.
Werdet nun Gottes Nachahmer: Die Überlegung ist einfach – wir sollen Gott zu unserem Vorbild machen und als Beispiel nehmen. Wir können uns nicht damit begnügen, uns als Menschen untereinander zu vergleichen. Wir müssen den Gedanken von 1. Petrus 1, 15-16 beherzigen: „Wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig‘!“
Es heißt nicht: ‚Denkt an Gott‘ oder ‚Verehrt Gott‘ oder ‚Betet Gott an‘, obwohl dies alles wichtige christliche Aufgaben sind. Dies ist ein Aufruf zu praktischem Handeln, das über unser inneres Leben mit Gott hinausgeht.
Man könnte sagen, dass dies eine Fortsetzung desselben Gedankens ist, den Paulus in Epheser 4, 13 in Bezug auf das Ausmaß des christlichen Wachstums erwähnt: zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus. Wir könnten auch sagen, dass dies eine Fortsetzung des Gedankens aus Epheser 4, 32 ist, wo uns geboten wurde, einander zu vergeben, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus. Gottes Verhalten uns gegenüber wird unser Maßstab für unser Verhalten untereinander.
Es ist wichtig zu sehen, dass Gott weit mehr ist als unser Vorbild. Viele Irrtümer kommen in die Gemeinde, wenn Jesus nur als ein Beispiel für Verhalten vorgeführt wird. Wir sind nicht durch das Vorbild von Jesu Leben gerettet, aber sind wir einmal gerettet, ist sein Beispiel für uns von Bedeutung. Gott ist mehr als unser Vorbild, aber er ist auch unser Vorbild.
Als geliebte Kinder: Kinder sind naturgemäß Nachahmer. Sie machen oft genau das, was sie ihre Eltern oder andere Erwachsene tun sehen. Wenn wir gemäß unserer Natur als Kinder Gottes handeln, werden wir ihn nachahmen.
Wenn wir Gott nachahmen, werden wir zu Repräsentanten Gottes, besonders gegenüber denen, die Gott aus ihrem Leben ausgeschlossen haben. „Wozu sind wir in die Welt gesandt? Ist es nicht so, dass wir die Menschen an Gott erinnern dürfen, den sie am liebsten vergessen würden? Wenn wir als geliebte Kinder Nachahmer Gottes sind, werden sie gezwungen sein, sich daran zu erinnern, dass es einen Gott gibt, denn sie werden seinen Charakter in unserem widergespiegelt sehen. Ich habe von einem Atheisten gehört, der sagte, er könne jede Diskussion überstehen, außer dem Beispiel des Lebens seiner gottesfürchtigen Mutter: Dem könne er niemals etwas entgegensetzen.“ (Spurgeon)
Wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt … hat: In allen Dingen ist Jesus unser Vorbild. So wie er uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat, sollten auch wir dieselbe Art von sich selbst hingebender Liebe entfalten.
Als Darbringung und Schlachtopfer: Die Selbsthingabe Jesu war offensichtlich ein Opfer, das dem Vater gefiel. Wir können auch ein wohlgefälliges Opfer darbringen (zu einem lieblichen Geruch), wenn wir uns in Liebe für andere hingeben.
Wir denken oft, wir könnten unser Leben auf dramatische Weise hingeben, um unsere Liebe für andere zu zeigen. Aber Gott ruft uns oft dazu auf, unser Leben nach und nach hinzugeben – sozusagen scheibchenweise Stück für Stück -, aber es bedeutet dennoch unser Leben hinzugeben.
Adam Clarke über ‚Darbringung‘: „Ein Opfer, ein eucharistisches Opfer; wie das Minchah-Opfer, siehe 3. Mose 2, 1 mit Folgeversen, das als ein dem Herrn dargebrachtes Speiseopfer aus mit Öl übergossenem feinem Mehl und Weihrauch darauf beschrieben wird. Damit ist jedes Opfer gemeint, durch das Dankbarkeit für irdische Segnungen ausgedrückt wurde, die aus der Gnade Gottes empfangen wurden.“
Adam Clarke über ‘ein Schlachtopfer’: „Ein Sühneopfer, ein Opfer für die Sünde; wie das Zebach-Opfer, was fast allbekannt jene Opferhandlung meint, bei der das Blut eines Tieres als Sühne für die Sünde vergossen wurde. Diese Begriffe können zu Recht so verstanden werden, dass sie jede Art von Opfer, Darbringung und Opfergabe einschließen, die Gott aus irgendeinem Grund dargebracht werden.“
2. Ein Gegensatz zum Wandeln in der Liebe: Verhalten, das für Christen unangemessen ist
Epheser 5, 3-4
Epheser 5, 3-4 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung.
Soll nicht einmal bei euch erwähnt werden: Paulus fasst diese Vorstellungen von sexueller Sünde und Ungehörigkeit zusammen und weist damit darauf hin, dass nichts davon sich für Heilige geziemt und bei Gottes Volk nicht einmal erwähnt werden sollte.
Paulus verwendete eine umfassende Liste sexueller Sünden:
Unzucht (porneia), ein weit gefasster Begriff, der sexuelle Sünde beschreibt.
Unreinheit, ein anderes weit gefasstes Wort für ‚schmutziges‘ moralisches Verhalten, insbesondere im sexuellen Sinne.
Schändlichkeit, was so ziemlich dasselbe wie Unreinheit beinhaltet.
Witzeleien, basierend auf der Grundlage eines unangemessenen, unsauberen sexuellen Humors.
Hier sollten wir den Aufruf zu moralischem Handeln bemerken. Es lautet nicht „Vermeide diese Dinge, damit du ein Heiliger sein kannst“. Vielmehr heißt es: „Du bist ein Heiliger; lebe nun in einer Weise, die einem Heiligen angemessen ist“. Der gleichbleibende moralische Appell des Neuen Testaments lautet einfach: Sei, wer du bist in Jesus.
Wie es Heiligen geziemt: Diese Betonung auf sexueller Sünde war angemessen. Die Kultur zur Zeit des Paulus (und insbesondere in der Stadt Ephesus) war der sexuellen Unmoral geweiht. Das Verhalten, von dem Paulus sagt, dass es Heiligen nicht geziemt, wurde von der Kultur seiner Zeit (und unserer eigenen) so ziemlich komplett gutgeheißen.
Habsucht … albernes Geschwätz: Paulus nahm auch Habsucht und albernes Geschwätz wegen ihrer engen Verbindung zur sexuellen Sünde mit in diese Liste auf. Der Wunsch, etwas zu haben, das uns nicht gehört, und törichtes Gerede haben viele Menschen in sexuelle Sünde geführt. Doch Habsucht und albernes Geschwätz haben auch über ihre Beziehung zur sexuellen Sünde hinaus Bedeutung.
Albernes Geschwätz ist buchstäblich ‚eine lockere Rede‘. In diesem Zusammenhang geht es um denjenigen, der jedes Gespräch in einen scherzhaften Kommentar über sexuelle Angelegenheiten verwandeln kann, in der Regel mit einer Zweideutigkeit.
Sondern vielmehr Danksagung: Positiv ausgedrückt: Der Christ soll für Sex danksagen. Wir nehmen ihn dankbar als Geschenk an, und wir genießen ihn in einer Weise, die den Geber verherrlicht.
Gottes Absicht durch die Gabe von Sex ist nicht in erster Linie die Befriedigung des Einzelnen, sondern Ehemann und Ehefrau in ihrer Beziehung aneinanderzubinden, sodass sie eine Einheit werden. Bestimmte Ausdrucksformen der Sexualität sind nicht deshalb Sünde, weil Gott irgendeinen Aspekt des Genusses vorenthalten will, sondern weil sie seiner primären Bestimmung für Sex entgegenwirken.
3. Die Folgen eines Verhaltens, das für einen Christen unangemessen ist
Epheser 5, 5-7
Epheser 5, 5-7 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. Lasst euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber!
Ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes: Das in Epheser 5, 3 erwähnte Volk (der Unzüchtige, der Unreine und der Habsüchtige) hat kein Erbe im Reich Gottes. Wenn das Reich Gottes in ihnen lebendig ist, hat eine Verwandlung stattgefunden, sodass sie keine Ruhe finden können, wenn sie diese Dinge wie gewohnt praktizieren.
Paulus‘ Gedanke in diesem Abschnitt kann aus dem Zusammenhang gerissen auf verurteilende Weise angebracht werden. Man könnte sagen: „Nun, ich habe darüber nachgedacht, Unzucht zu treiben; das heißt, ich habe in meinem Herzen Unzucht getrieben, und das bedeutet, dass ich genauso schuldig bin wie jemand, der tatsächlich Unzucht getrieben hat. Da ich genauso schuldig bin wie dieser, der kein Erbe im Reich Gottes hat, habe ich es auch nicht, wegen meiner Gedanken über Unzucht.“ Dieses trügerische Denken widerspricht dem grundlegenden Sinn des Wortes Gottes.
Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist): Bezeichnenderweise sagt Paulus, dass der Habsüchtige ein Götzendiener ist. Götzendienst geschieht auf viel subtilere (und mächtigere) Weise, als das einfache Verneigen vor einer Statue.
Lasst euch von niemand mit leeren Worten verführen: Wir dürfen nicht zulassen, dass leere Worte das Urteil aufgrund der Ausübung dieser Sünden entschuldigen oder vermindern. Es ist sicher, dass um dieser Dinge willen … der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.
So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber: Paulus nimmt an, dass Christen ihr Leben nicht gewohnheitsmäßig von Unzucht, Unreinheit oder Habsucht prägen lassen. Dennoch sollten wir nicht einmal gelegentlichMitteilhaber werden, mit denen die es tun.
4. Der Übergang von Finsternis zum Licht
Epheser 5, 8-12
Epheser 5, 8-12 Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf; denn was heimlich von ihnen getan wird, ist schändlich auch nur zu sagen.
Denn ihr wart einst Finsternis: Als Paulus diejenigen verurteilte, die Unzucht, Unreinheit oder Habsucht als die Söhne des Ungehorsams praktizierten (Epheser 5, 6), erkannte er auch, dass dies genau die Finsternis war, aus der die Christen herausgekommen waren. Aber jetzt, nachdem wir erleuchtet wurden, sollen wir als Kinder des Lichts wandeln.
Nochmals wird das Thema wiederholt: Ihr seidKinder des Lichts, also lebt wie Kinder des Lichts.
Paulus sagt nicht nur, dass wir einst in der Finsternis waren. Er sagt, wir waren einst die Finsternis selbst. Jetzt sind wir nicht nur im Licht, wir sind Licht in dem Herrn.
Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit: Im Gegensatz zu dem Wandel in Finsternis und Zorn steht die Frucht des Geistes, die in Galater 5, 22-23 ausführlicher beschrieben wird. Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit sollten uns kennzeichnen, weil wir den Heiligen Geist in unserem Leben haben.
Und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf: Statt uns mit der Gottlosigkeit zu verbinden, decken wir die unfruchtbaren Werke der Finsternis auf. Wir tun dies jedoch nicht zu dem Zweck, nur über sie zu sprechen (was schändlich ist), sondern um uns selbst dahingehend zu erziehen, sie zu vermeiden.
Christen müssen sich vor einem lustvollen Interesse an den Werken der Finsternis hüten, selbst in Zeiten des Zeugnisses oder der Forschung.
Paulus war es wichtig, zu betonen, dass wir die unfruchtbaren Werke der Finsternis vermeiden sollten, nicht die Menschen, die in der Finsternis sind.
B. Im Licht wandeln
1. Die Anwesenheit des Lichts als Tatsache
Epheser 5, 13-14
Epheser 5, 13-14 Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird: Selbst die Dinge, die heimlich getan werden, werden enthüllt. Sie werden durch das Licht von Gottes durchdringendem Urteil aufgedeckt werden.
Dies ist ein Grund, die unfruchtbaren Werke der Finsternis, wie sie in Epheser 5, 8-12 beschrieben sind, zu vermeiden und aufzudecken. Da diese unfruchtbaren Werke dazu bestimmt sind, entlarvt zu werden und ihre Zeit vorüber sein wird, macht es für Christen Sinn, solch unfruchtbare Werke zu vermeiden.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten: Unsere Teilhabe am Licht zeigt sich in unserer Auferstehung mit Jesus (Er hat uns zusammen mit Christus lebendig gemacht, Epheser 2, 5). Paulus zitierte einen wahrscheinlich aus der frühen Kirche stammenden Lobpreischor, um diese Wahrheit zu veranschaulichen.
Denke daran, dass diese Ermahnung zum Aufwachen an Christen gerichtet ist. Es kann sein, dass ein Christ schläft, ohne es zu wissen. Solltest du schlafen, weißt du es wahrscheinlich nicht. Sobald du dir deines Schlafes bewusst wirst, ist das der Beweis dafür, dass du jetzt aufgewacht bist.
„Diese Schläfrigkeit des Christen ist auch deshalb überaus gefährlich, weil er im Schlaf eine ganze Menge tun kann, was ihn so aussehen lässt, als sei er ganz wach.“ (Spurgeon)
Wir können sprechen, während wir schlafen.
Wir können hören, während wir schlafen.
Wir können gehen, während wir schlafen.
Wir können singen, während wir schlafen.
Wir können denken, während wir schlafen.
„Dem Mann, der schläft, ist es gleichgültig, was aus seinen Nachbarn wird; wie könnte es anders sein, während er schläft? Und oh! Einigen von euch Christen ist es gleichgültig, ob Seelen gerettet oder verdammt werden … Es genügt ihnen, wenn sie sich wohl fühlen. Wenn sie ein respektables Gotteshaus besuchen und mit anderen in den Himmel kommen können, ist ihnen alles andere gleichgültig.“ (Spurgeon)
2. Im Licht zu wandeln, bedeutet, in Weisheit zu wandeln
Epheser 5, 15-17
Epheser 5, 15-17 Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist!
Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt: Weil uns dieses Licht geschenkt wurde, sollten wir mit Sorgfalt wandeln – aufmerksam, weise, nicht als Unweise.
Adam Clarke meinte, dass der Ausdruck ‚nicht als Unweise‘ mit den Praktiken der Hingabe an den altertümlichen Gott Bacchus verbunden sei – Anbetung mit Trinken und Feiern. „Werdet nicht verrückt. Hier ist eine ganz offensichtliche Anspielung auf die Orgien des Bacchus, in denen sich seine Anhänger wie Verrückte verhielten; sie rannten umher, warfen ihre Köpfe von Schulter zu Schulter und schienen in jeder Hinsicht völlig außer sich zu sein.“
Kauft die Zeit aus: Es gab zwei altgriechische Wörter, die für Zeit verwendet wurden. Das eine bezeichnete einfach den Ablauf von Tag um Tag und Stunde um Stunde. Das andere bezog sich auf einen bestimmten Zeitabschnitt; eine Zeit, in der etwas geschehen sollte. Es ist ein Unterschied zwischen Zeit und ‚der Zeit‘. Hier geht es um die ‚die Zeit‘; es ist ein bestimmter Zeitraum der Gelegenheit, den Christen auskaufen sollen. Dasselbe Wort wird in Galater 6, 10 ebenso mit Gelegenheit übersetzt.
Paulus sagt uns nicht, dass wir aus jedem Moment das Beste machen sollen, auch wenn das ein guter Rat ist. Er sagt uns, dass wir die Gelegenheit zur Ehre Jesu ergreifen sollen. Es geht nicht darum, das Beste aus Zeit zu machen, sondern darum, das Beste aus der Zeit zu machen.
Die Überlegung beim ‚Auskaufen der Zeit‘ ist, dass du wie ein kluger Geschäftsmann Gelegenheiten aufkaufst. Du machst das Beste aus jeder Gelegenheit für Jesus Christus.
Denn die Tage sind böse: Dies ist ein weiterer Grund, warum es wichtig ist, weise zu wandeln. Jesus sprach von einer Zeit, in der viele falsche Propheten auftreten und viele verführen werden. Und weil die Gesetzlosigkeit überhandimmt, wird die Liebe vieler erkalten (Matthäus 24, 11-12). Sicherlich leben wir in diesen Zeiten, denn die Tage sind böse.
Seid verständig, was der Wille des Herrn ist: Das ist es, was wahre Weisheit ausmacht. Sie ist der Gegensatz dazu, unverständig zu sein. Unser Hauptverständnis vom Willen des Herrn kommt von einer guten Kenntnis seines Wortes.
3. Im Licht zu wandeln bedeutet, sich ständig mit dem Heiligen Geist zu füllen
Epheser 5, 18
Epheser 5, 18 Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes;
Und berauscht euch nicht mit Wein: Im Gegensatz zum Verhalten der Welt (mit Wein berauscht sein) sollen wir voll des Geistes sein. Die Grammatik des Paulus sagt hier deutlich: „Seid stets mit dem Heiligen Geist erfüllt“.
Werdet voll Geistes: Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist kein einmaliges Ereignis, von dem wir für den Rest unserer Tage leben. Es ist ein fortwährendes erfüllt sein, ein Bitten darum, erfüllt zu werden, und das Empfangen der Erfüllung durch den Glauben.
Es gibt eine wunderbare und bedeutsame erste Erfahrung mit der Erfüllung durch den Heiligen Geist, die oft als die Taufe im Heiligen Geist angesehen wird (Matthäus 3, 11, Apostelgeschichte 1, 5 und 11, 16). Dies ist eine Erfahrung, die für jeden Gläubigen gültig und wichtig ist.
Ein Großteil der Schwäche, Niederlage und Lethargie in unserem geistlichen Leben ist darauf zurückzuführen, dass wir nicht ständig mit dem Heiligen Geist erfüllt sind.
Die altgriechische Grammatik für ‚werdet voll‘ weist noch auf zwei weitere wichtige Dinge hin. Erstens ist das Verb passiv, es ist also keine eigens erzeugte Erfahrung. Zweitens steht es im Imperativ, es handelt sich also nicht um eine optionale Erfahrung.
Berauscht euch nicht mit Wein: Der fleischliche Gegensatz zur Erfüllung durch den Heiligen Geist ist das Betrunkensein durch Wein. Die Bibel verurteilt Trunkenheit vorbehaltlos.
Was Ausschweifung ist: Paulus sagt, dass Trunkenheit Ausschweifung ist. Das bedeutet, dass Trunkenheit eine Verschwendung von Ressourcen ist, die Jesus gewidmet sein sollten. John Trapp schreibt vom Trinken über die ‚drei Outs‘ – „Das heißt, Bier läuft aus dem Krug, Geld fällt aus dem Geldbeutel und Verstand geht aus dem Kopf“. (Trapps Kommentar zu Galater 5, 21)
Wir sollten uns anhören, was uns Sprüche über Trunkenheit in Passagen wie Sprüche 20, 1 und 23, 29-33 sagt.
Wir dürfen nicht denken, dass nur der Zustand des ‚betrunkenen Umfallens‘ als Sünde gilt. In irgendeiner Weise durch Trinken beeinträchtigt zu sein, ist Sünde, ebenso wie das Trinken mit der Absicht, dadurch beeinträchtigt zu sein.
„Die Gefahr der Trunkenheit liegt nicht nur in sich selbst, sondern auch in dem, was sie hervorrufen kann“ (Wood). Praktisch gesehen zahlt die Welt einen hohen Preis für den Ruin durch Alkoholismus und Drogenabhängigkeit. Nur allein bezogen auf Alkohol: Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. ist jährlich mit ca. 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum zu rechnen. Der volkswirtschaftliche Schaden beziffert sich auf ca. 57 Milliarden Euro. Es ist anzunehmen, dass die Zahlen in vielen anderen Ländern vergleichbar, wenn nicht sogar schlimmer sind.
Sondern werdet voll Geistes: Paulus stellt die Wirkung des Heiligen Geistes dem Zustand der Trunkenheit gegenüber. Alkohol ist ein Beruhigungsmittel; er ‚lockert‘ die Menschen, weil er ihre Selbstbeherrschung, ihre Weisheit, ihr Gleichgewicht und ihr Urteilsvermögen vermindert. Der Heilige Geist hat genau die entgegengesetzte Wirkung. Er ist ein Wachstumsförderer; er bewegt jeden Bereich unseres Seins zu besserer und vollkommenerer Leistung.
„Wir finden es hier eingebettet zwischen Vorschriften, die die großen Gesetze der Selbstbeherrschung festlegen, und es kommt gerade vor den besonderen Anweisungen, die der Apostel für die stille Heiligkeit eines christlichen Hauses gibt … Aber dann, die ganze Zeit über handelt es sich um eine übernatürliche Sache. Es ist ein menschlicher Zustand, der durch Lehre, durch Vernunft, durch menschlichen Wunsch und Willen gänzlich unerreichbar ist. Es ist nichts Geringeres als – Gott selbst, der das ganze Leben des Menschen führt und leitet, der überall hinreicht, damit er vollständig und frei herausströmen kann und seine Wirkungen überall entfaltet.“ (Moule)
4. Das geisterfüllte Leben ist durch Anbetung und Dankbarkeit geprägt
Epheser 5, 19-20
Epheser 5, 19-20 Redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;
Redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen: Wenn wir vom Geist erfüllt sind, werden wir das Bedürfnis haben, Gott anzubeten und andere in ihrer Anbetung von Gott zu ermutigen.
Die Verbindung zwischen Erfülltsein mit dem Geist und Lobpreis ist bedeutsam. Diejenigen, die mit dem Geist erfüllt sind, werden ganz natürlich loben, und Lobpreis ist ein Weg, durch den wir mit dem Geist erfüllt werden.
Psalmen und Lobgesängen und geistliche Lieder: Diese Vielfalt deutet darauf hin, dass Gott sich an kreativer, spontaner Anbetung erfreut. Der wichtigste Ort, an dem wir ein Lied für Gott singen, ist in unserem Herzen. Viele, die stimmlich nicht so gut singen können, haben schöne Melodien in ihrem Herzen.
Die Betonung liegt mehr auf Vielfalt als auf strengen Gattungsmerkmale. „Wir können kaum sagen, was der genaue Unterschied zwischen diesen drei Begriffen ist.“ (Clarke)
Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus: Wer mit dem Geist erfüllt ist, der wird auch mit Danksagung erfüllt sein. Ein klagendes Herz und der Heilige Geist passen einfach nicht zusammen.
Paulus empfiehlt das gleiche Muster für unsere Danksagung, wie er es im Gebet in Epheser 3, 14 praktiziert hat – Dank an den Vater unseres Herrn Jesus Christus.
„Jede Stunde, ja, jeder Augenblick bringt einen Gnadenbeweis mit sich. Schaut nach unten und dankt, denn ihr seid aus der Hölle gerettet; schaut auf die rechte Seite und dankt, denn ihr seid mit gütigen Gaben beschenkt; schaut auf die linke Seite und dankt, denn ihr seid vor tödlichen Übeln geschützt; schaut nach oben und dankt, denn der Himmel erwartet euch.“ (Spurgeon)
5. Das geisterfüllte Leben ist von gegenseitiger Unterordnung geprägt
Epheser 5, 21
Epheser 5, 21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes!
Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes: Wenn wir vom Geist erfüllt sind, wird sich das in unserer gegenseitigen Unterordnung zeigen; und die Unterordnung wird in der Furcht Gottes geschehen, nicht in der Furcht vor den Menschen.
Unterordnen: Das Wort ‚unterordnen‘ bedeutet hier wörtlich „im Rang untergeordnet sein“. Es ist ein militärischer Ausdruck. Es stellt die Art und Weise dar, wie eine Armee nach Rangstufen organisiert ist. Es gibt Generäle und Oberste und Majore und Leutnante und Kommandanten und Unteroffiziere und Gefreite. Es gibt Rangstufen, und man ist verpflichtet, diejenigen mit höherem Rang zu respektieren.
Wir wissen, dass ein Privatmann als Person klüger, talentierter und ein besserer Mensch sein kann als ein General. Aber er steht immer noch unter dem Rang des Generals. Er ist dem General weniger als Person untergeordnet, sondern in dessen Rang als General.
Bei der Unterordnung geht es nicht darum, dass jemand klüger, besser oder talentierter ist. Sie hat etwas mit einer von Gott gegebenen Ordnung zu tun. „Jeder, der militärischen Dienst geleistet hat, weiß, dass ‚Rang‘ mit Ordnung und Autorität zu tun hat, nicht mit Wert oder Fähigkeit.“ (Wiersbe)
Daran sehen wir auch, wie wichtig es ist, ‚unter Rang‘ zu stehen. Im Militär hat man einen Namen dafür, wenn man sich nicht mehr gemäß ‚Dienstgrad‘ unterstellen will. Man nennt es ‚Meuterei‘. „Genauso wie eine Armee in totales Durcheinander verfallen würde, wenn es keine Autoritätsebenen gäbe, so würde die Gesellschaft ohne Unterordnung im Chaos versinken.“ (Wiersbe)
Ordnet euch einander unter: Um zu verstehen, was dies bedeutet, können wir zunächst untersuchen, was es nicht bedeutet. Es bedeutet nicht, dass es kein Konzept von ‚Rangordnung‘ im Leib Christi gibt. Wir können erkennen, dass jemand diesen Eindruck gewinnen könnte. „Es bedeutet, dass wir uns einander unterordnen sollten. Also sollte ich mich dir unterordnen, und du solltest dich mir unterordnen. Niemand hat eine größere Verpflichtung, sich unterzuordnen als jemand anderes.“
Wir wissen, dass es das ist, was Paulus gerade nicht meint, denn das wäre ein klarer Widerspruch zu alledem, was er geschrieben hat. Zum Beispiel sagt Paulus in 1. Korinther 5, 1-5 den Christen aus Korinth deutlich, dass sie sich seiner Autorität unterordnen und etwas tun sollen. Kannst du dir vorstellen, dass die Christen in Korinth antworten: „Nun, Paulus, du hast geschrieben, dass wir uns einander unterordnen sollen. Wir denken also, dass du dich uns in diesem Fall unterordnen solltest.“
Oder ein anderes Beispiel ist Hebräer 13, 17, wo es heißt: „Gehorcht euren Führern und fügt euch ihnen“. Wenn Paulus meinte, dass es unter den Gläubigen keinen ‚Rang‘ oder keine ‚Autoritätenordnung‘ gäbe, dann wäre dieses Gebot in Hebräer 13, 17 bedeutungslos.
Die Bedeutung dieser militärischen Worte lässt sich leichter anwenden, wenn ein Rang über einem anderen steht. Doch hier hat Paulus es nicht in dieser Hinsicht verwendet. Es lässt sich leichter anwenden, wenn man einem Haufen Gefreiter sagt: „Unterwerft euch den Generälen“. Etwas schwieriger ist es, die Bedeutung zu erfassen, wenn man einer Gruppe von Gefreiten sagt: „Ordnet euch einander unter“. Paulus betont die Bedeutung des Ranges nicht, weil er sich an alle Christen wendet. Aber hier ist noch etwas anderes wichtig.
Paulus meint, dass wir diese ‚Rangordnung-Haltung‘ aus dem Militär auf unseren täglichen Umgang miteinander anwenden sollten. Wenn ein Mensch zum Militär geht, ist das erste, was er tut, seine Individualität abzustreifen. Er ist jetzt das Mitglied einer Kompanie oder eines Bataillons. Er ist nicht länger ein Individuum. Wenn du in die Armee eintrittst, verzichtest du im Wesentlichen auf dein Recht zu entscheiden, was du mit deinem Leben und deiner Zeit anfangen willst. Eine Armee ist voll von Individuen, aber diese können niemals individualistisch sein. Das ist das Erste, was ein Mensch aufgibt, wenn er in die Armee eintritt.
„Niemand soll in gleichgültigen Angelegenheiten so hartnäckig an seinem eigenen Willen oder seiner Meinung festhalten, dass er den Frieden der Kirche dadurch stört; in allen diesen Angelegenheiten soll man einander nachgeben und die Liebe herrschen lassen.“ (Clarke)
In der Praxis bedeutet einander unterordnen Folgendes, ganz im Sinne des ‚Teamplayer-Gedankens‘:
Der Christ darf nicht gedankenlos sein, sondern soll an andere denken.
Der Christ darf nicht individualistisch sein oder selbstbestimmt. „Selbstbestimmung ist das genaue Gegenteil von dem, was der Apostel sagt.“ (Lloyd-Jones)
Der Christ darf niemals selbstsüchtig sein.
Wir sollen eine ‚Team-Haltung‘ haben.
Wir sollen uns freuen, wenn jemand anderes Erfolg hat oder gut abschneidet.
Wir müssen unsere eigenen Unannehmlichkeiten und Prüfungen mutig ertragen.
In der Furcht Gottes: Dies ist ein wichtiger Punkt, denn Paulus wiederholt diese Überlegung im gesamten weiteren Abschnitt, in dem es um Unterwerfung geht:
Ihr Frauen, unterwerft euch euren eigenen Ehemännern wie dem Herrn.
Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist richtig.
Knechte, seid gehorsam denen gegenüber, die nach dem Fleisch eure Herren sind, mit Furcht und Zittern, mit aufrichtigem Herzen, wie Christus.
Die Worte ‚in der Furcht Gottes‘ beschreiben, was unser Motiv dafür sein sollte, uns einander unterzuordnen. Wir sollten uns einander unterordnen – uns nicht mehr individualistisch, sondern als Einheit, als Kompanie oder als Bataillon wahrnehmen – aus Respekt vor Gott, dem Vater, aus Respekt vor Jesus Christus.
Das Motiv für Unterordnung ist nicht soziale Freundlichkeit. Das Motiv für Unterordnung ist nicht das Gesetz Gottes. Das Motiv für Unterordnung ist der Respekt vor Jesus Christus. Wenn wir Jesus respektieren, dann sollten wir uns einander unterordnen, weil wir Jesus lieben. Paulus verwendet in diesem Abschnitt den Begriff Furcht, aber es ist eine Furcht – ein Respekt – der mit Liebe vereinbar ist. Es ist eine Furcht, Jesus zu enttäuschen, eine Furcht, ihn zu betrüben. Das ist völlig vereinbar mit Liebe. Wenn man jemanden wirklich respektiert, ist es einem wichtig, ihm oder ihr zu gefallen, und man fürchtet, ihn oder sie zu enttäuschen.
C. Das geisterfüllte Leben, Unterordnung und Verantwortung in der Ehe
„Die Gefahr besteht darin, dass wir die Ehe unter Christen als im Wesentlichen gleich betrachten wie die Ehe von allen anderen, mit dem einzigen Unterschied, dass diese beiden Menschen zufällig Christen sind, während die anderen es nicht sind. Nun, wenn das immer noch unsere Vorstellung von der Ehe ist, dann haben wir diesen wesentlichen Absatz völlig vergeblich betrachtet. Die christliche Ehe, die christliche Auffassung von der Ehe, ist etwas, das sich von allen Ansichten wesentlich unterscheidet.“ (D. Martyn Lloyd-Jones)
1. Im Licht zu wandeln bedeutet, dass sich die Ehefrauen ihren Männern unterordnen
Epheser 5, 22
Epheser 5, 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn;
Frauen: Paulus sprach zuerst die Ehefrauen und ihre Verantwortung in der christlichen Ehe an. Das liegt nicht daran, dass sie das größere Problem sind oder dass sie besondere Aufmerksamkeit brauchen. Der Grund dafür ist, dass den Apostel besonders diese Frage der Unterordnung beschäftigt hat. Es war das Prinzip, das er in Epheser 5, 21 vorstellte. Dieser Aspekt der Unterordnung spielt eine besondere Rolle für Ehefrauen in einer christlichen Ehe.
Der gleiche Ansatz setzt sich in Epheser 6 fort. Dort wird das Wort erst an die Kinder gerichtet, bevor die Eltern angesprochen werden, weil Paulus in erster Linie um Unterordnung ging. Sklaven werden angesprochen, bevor ihre Herren angesprochen werden, weil es dem Apostel in erster Linie um Unterordnung ging.
Es steht außer Frage, dass der Apostel den Gedanken aus Epheser 5, 21 weiterführt: ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes. In vielen der besten urgriechischen Manuskripte der Antike taucht in Epheser 5, 22 nicht einmal das Wort Unterordnung auf. Es steht dort lediglich „Frauen, unter eure eigenen Männer“. Es geht um Unterordnung, und Paulus konzentrierte sich auf einen besonders wichtigen Bereich der Unterordnung – die christliche Ehe, von der ‚Frau unter dem Mann‘.
Es ist, als ob Paulus dies gesagt hätte: „Ich habe euch befohlen, euch ganz allgemein einander unterzuordnen. Wenn das schon euer normaler Umgang miteinander ist, wie viel mehr sollten Ehefrauen es in der besonderen Beziehung einer Ehe mit ihren eigenen Männern tun“.
Frauen, … ordnet euch … unter: Unterordnen bedeutet, dass man anerkennt, dass jemand eine berechtigte Autorität über einen selbst hat. Es bedeutet, dass man anerkennt, dass es eine Ordnung der Autorität gibt und dass man Teil einer Einheit, eines Teams ist. Du als Einzelperson bist nicht wichtiger als das Funktionieren der Einheit oder des Teams.
Wenn wir uns Gott unterordnen, erkennen wir Gottes Autorität an und handeln entsprechend. Wenn wir uns der Polizei unterordnen, erkennen wir die Autorität der Polizei an und handeln entsprechend. Wenn wir uns unserem Arbeitgeber unterordnen, erkennen wir die Autorität unseres Arbeitgebers an und handeln entsprechend.
Unterordnung bedeutet nicht Unterlegenheit. Unterordnung bedeutet auch nicht Schweigen. Unterordnung bedeutet ‚Unter-Ordnung‘. Die christliche Ehe besteht zu einem bestimmten Zweck und um diesen Zweck – Gott zu gehorchen und ihn zu verherrlichen – zu erfüllen, bedarf es einer gewissen Ordnung. Die Ehefrau sagt: „Ich werde mich diesem Auftrag unterordnen. Diese Aufgabe ist wichtiger als meine individuellen Wünsche. Ich unterstelle mich nicht meinem Mann, ich stelle mich unter den Auftrag, den Gott für unsere Ehe, für mein Leben hat“.
Ordnet euch euren eigenen Männern unter: Dies definiert den Bereich der Unterordnung einer Ehefrau. Die Bibel befiehlt niemals eine allgemeine Unterwerfung von Frauen unter die Männer in der Gesellschaft. Diese Ordnung wird nur im häuslichen und kirchlichen Bereich befohlen. Gott hat in seinem Wort nicht befohlen, dass Männer die ausschließliche Autorität in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Bildung usw. haben.
Als dem Herrn: Dies ist ein entscheidender Zusatz. Er färbt auf alles andere ab, was wir von diesem Abschnitt verstehen. Es gab im Wesentlichen zwei falsche Interpretationen dieses Zusatzes, die jeweils eine bestimmte Position vertreten.
Die falsche Auslegung, die den Ehemann begünstigt, ist, dass ‚als dem Herrn‘ bedeutet, eine Frau solle sich ihrem Mann so unterordnen, als wäre er Gott selbst. Gemeint ist: „Du unterwirfst dich Gott in absolut allem ohne Frage, also musst du dich deinem Ehemann in der gleichen uneingeschränkten Weise unterwerfen“. Diese Interpretation geht davon aus, dass die Worte ‚als dem Herrn‘ das Ausmaß der Unterwerfung definieren.
Das ist falsch. Es stimmt, dass die Ehefrau dem Ehemann sehr viel Respekt schuldet. Petrus bringt das zum Ausdruck, wenn er Sarah, die Frau Abrahams, als Beispiel für eine gottesfürchtige Ehefrau preist, als sie Abraham ‚Herr‘ nannte. Das bedeutet nicht ‚Herr‘ im Sinne von Gott, sondern ‚Herr‘ im Sinne von ‚Meister‘. Das ist eine Menge Respekt. Dennoch geht es nicht so weit, dass gesagt wird: „Du unterwirfst dich ganz Gott, also musst du dich auch deinem Ehemann ganz unterwerfen“. Einfach ausgedrückt, die Heilige Schrift sagt an keiner Stelle, dass sich eine Person einer anderen Person auf diese Weise unterordnen sollte. Es gibt Grenzen für die Unterordnung, die ein Arbeitgeber von einem erwarten kann. Es gibt Grenzen für die Unterordnung, die die Regierung von einem erwarten kann. Es gibt Grenzen für die Unterordnung, die Eltern von Kindern erwarten können. An keiner Stelle lehrt die Heilige Schrift eine uneingeschränkte, ausnahmslose Unterordnung – außer gegenüber Gott, und zwar Gott allein. Wer dagegen verstößt, begeht die Sünde des Götzendienstes.
Die falsche Auslegung, die die Ehefrau begünstigt, besagt, dass ‚als dem Herrn‘ bedeutet: „Ich werde mich ihm unterordnen, solange er tut, was der Herr will“. Dann denkt die Frau oft, es sei ihre Aufgabe, zu entscheiden, was der Herr will. Diese Auslegung meint, dass ‚als dem Herrn‘ die Grenze der Unterordnung definiert.
Dies ist falsch. Es stimmt, dass der Unterordnung einer Ehefrau Grenzen gesetzt sind; aber wenn die Ehefrau sich ‚als dem Herrn‘ auf diese Weise nähert, entartet das in einen Fall von „Ich ordne mich meinem Mann unter, wenn ich mit ihm übereinstimme. Ich ordne mich ihm unter, wenn er die richtigen Entscheidungen trifft und sie auf die richtige Weise umsetzt. Wenn er eine falsche Entscheidung trifft, stimmt er nicht mit ‚dem Herrn‘ überein, also sollte ich mich ihm dann nicht unterordnen“. Das ist überhaupt keine Unterordnung. Mit Ausnahme derer, die schlichtweg zänkisch und streitsüchtig sind, ordnet sich so gesehen jeder den anderen unter, wenn sie miteinander übereinstimmen. Nur wenn es eine Meinungsverschiedenheit gibt, wird Unterordnung auf die Probe gestellt.
‚Als dem Herrn‘ definiert weder das Ausmaß der Unterordnung noch die Grenze der Unterordnung einer Ehefrau. Es definiert das Motiv der Unterordnung einer Ehefrau.
„Es bedeutet: ‚Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, denn es ist ein Teil eurer Pflicht gegenüber dem Herrn, denn es ist ein Ausdruck eurer Unterordnung unter den Herrn‘. Oder: ‚Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter; tut es auf diese Weise, tut es als Teil eurer Unterordnung unter den Herrn‘. Mit anderen Worten, ihr tut es nicht nur für den Ehemann, ihr tut es in erster Linie für den Herrn selbst … ihr tut es um Christi willen, ihr tut es, weil ihr wisst, dass er euch ermahnt, es so zu tun, weil es in seinen Augen wohlgefällig ist, dass ihr es so tut. Es ist Teil eures christlichen Verhaltens, es ist ein Teil eurer Jüngerschaft.“ (Lloyd-Jones)
„Um des Herrn willen, der es befohlen hat, so dass ihr ihm nicht untertan sein könnt, ohne euch ihnen unterzuordnen.“ (Clarke)
‚Als dem Herrn‘ bedeutet …
Die Unterordnung einer Frau ihrem Mann gegenüber ist Teil ihres christlichen Lebens und Gehorsams.
Wenn eine Ehefrau diesem Wort nicht gehorcht, sich dem eigenen Mann unterzuordnen als dem Herrn, dann versagt sie nicht nur als Ehefrau. Sie wird auch der Nachfolge von Jesus Christus nicht gerecht.
Dies liegt völlig außerhalb des Bereichs der Natur oder der Persönlichkeit der Ehefrau.
Dies hat nichts mit der Intelligenz, Begabung oder Fähigkeit eines Ehemannes zu tun. Es hat etwas mit der Ehrung des Herrn Jesus Christus zu tun.
Dies hat nichts damit zu tun, ob der Ehemann in einer bestimmten Frage Recht hat oder nicht. Es hat etwas damit zu tun, ob Jesus Recht hat.
Das bedeutet, dass eine Frau bei der Wahl ihres Mannes sehr sorgfältig vorgehen sollte. Anstatt nach einem attraktiven Mann, nach einem wohlhabenden Mann, nach einem romantischen Mann zu suchen, sollte eine Frau zunächst nach einem Mann suchen, den sie respektieren kann. G. Campbell Morgan erinnert sich an die Geschichte der älteren christlichen Frau, die nie geheiratet hatte, und sie erklärte: „Ich habe nie einen Mann getroffen, der mich anführen konnte“. Sie hatte das richtige Verständnis.
Wenn ihr Jesus gefallen wollt, wenn ihr ihn ehren wollt, dann ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn.
„Es kann kein überzeugenderes Motiv für irgendeine Handlung als dieses geben; und jede christliche Ehefrau, die über alles andere besorgt ist, dem Herrn Jesus Christus zu gefallen, wird in diesem Absatz keine Schwierigkeiten finden; es wird in der Tat ihre größte Freude sein, das zu tun, was der Apostel uns hier sagt.“ (Lloyd-Jones)
2. Gründe für die Unterordnung einer christlichen Ehefrau
Epheser 5, 23-24
Epheser 5, 23-24 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.
Denn: Der in Epheser 5, 22 gegebene Befehl ist schwierig. Gott weiß das, deshalb führt er auch Gründe für sein Gebot mit an. Er möchte, dass wir das Prinzip hinter dem Gebot verstehen.
Der erste Grund für eine christliche Ehefrau, sich ihrem Mann unterzuordnen, findet sich in Epheser 5, 22, in den Worten ‚als dem Herrn‘. Das bedeutet, dass das Motiv ihrer Unterordnung Gehorsam und Respekt gegenüber Jesus sein muss, anstelle von Gehorsam und Respekt gegenüber ihrem Ehemann.
Denn der Mann ist das Haupt der Frau: Paulus nennt hier den zweiten Grund für die Unterordnung der Ehefrau. Denn der Ehemann ist das Haupt der Frau. In seinem vollen Sinn ist mit dem HauptdasOberhaupt und Autorität gemeint. Es bedeutet, die entsprechende Verantwortung zur Führung und die entsprechende Rechenschaftspflicht zu haben. Es ist richtig und angemessen, sich jemandem unterzuordnen, der unser Haupt ist.
Wenn man sich das biblische Konzept bezüglich des ‘Oberhaupts‘ in anderen Passagen wie 1. Korinther 11 und 1. Timotheus 3 ansieht, wird fortwährend die Betonung auf die Tatsache gelegt, dass der Mann zuerst erschaffen wurde und nicht die Frau. Es gibt also eine Priorität der Schöpfung des Mannes. Die Heilige Schrift betont auch die Tatsache, dass die Frau aus dem Mann geschaffen wurde, dass sie aus dem Mann herausgenommen wurde, was eine Verbindung zu ihm aufzeigt, und dass sie dazu bestimmt war, eine Hilfe für den Mann zu sein, eine Hilfe für den Mann, die ihm angemessen war.
„Beachte, dass die Apostel großen Wert darauflegen. Der Mann wurde zuerst erschaffen. Aber nicht nur das; der Mann wurde auch zum Herrn der Schöpfung gemacht. Es war der Mann, dem diese Autorität über die reine tierische Schöpfung gegeben wurde; es war der Mann, der dazu aufgerufen wurde, ihnen Namen zu geben. Hier gibt es Hinweise darauf, dass dem Mann eine Position der Führung, Herrschaft, Autorität und Macht verliehen wurde. Er trifft die Entscheidungen, er fällt die Urteile. Das ist die fundamentale Lehre in Bezug auf diese ganze Thematik.“ (Lloyd-Jones)
Bibelstellen wie 1. Korinther 11, 7-10 weisen darauf hin, dass Gott Adam zuerst erschaffen und ihm die Verantwortung für Eva übertragen hat. Dies geschah vor dem Sündenfall. Daher macht dieser Abschnitt deutlich, dass Gott vor wie nach dem Sündenfall Mann und Frau verschiedene Rollen zugewiesen hat. Die Rollenunterschiede zwischen Mann und Frau sind nicht das Ergebnis des Sündenfalls und werden mit unserem neuen Leben in Jesus nicht wegradiert.
„Was er damit sagen will, ist, dass die Frau anders ist, dass sie die Ergänzung des Mannes ist. Was er verbietet, ist, dass die Frau danach streben sollte, männlich zu sein, d.h. dass eine Frau nicht danach streben sollte, sich wie ein Mann zu verhalten, oder dass eine Frau danach streben sollte, sich den Platz, die Stellung und die Macht anzueignen, die dem Mann von Gott selbst gegeben wurden. Das ist alles, was er sagt. Das ist keine Sklaverei; er ermahnt seine Leser, das zu erkennen, was Gott verordnet hat.“ (Lloyd-Jones)
„Wenn eine Frau heiratet, gibt sie ihren Namen auf, sie nimmt den Namen ihres Mannes an. Das ist biblisch und auch Brauch in großen Teilen der Welt. Das lehrt uns die Beziehung zwischen dem Mann und der Frau. Nicht der Mann ändert seinen Namen, sondern die Frau.“ (Lloyd-Jones)
Wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist … Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem: Paulus stellt hier einen dritten Grund für die Unterordnung einer christlichen Frau unter ihren Mann vor. Sie sollte sich unterordnen, weil die Beziehung zwischen Mann und Frau ein Modell des Bundes zwischen Jesus und der Gemeinde ist.
Dieser Punkt ist einfach und klar. Wir haben ein Modell für die Ehebeziehung: die Beziehung zwischen Jesus und der Gemeinde. In dieser Beziehung ist Jesus Christus zweifellos das Oberhaupt. So ist auch der Ehemann das Oberhaupt des ‚Teams‘, also der Beziehung als ein Fleisch zwischen Mann und Frau.
Vielleicht will die christliche Ehefrau keinen ‚Kopf‘ oder Leiter des Teams zwischen Mann und Frau. Wenn das der Fall ist, versteht die Ehefrau eine biblische Ehe nicht und wird immer auf die eine oder andere Weise gegen sie arbeiten. Es ist die gleiche Dynamik, wie wenn ein Christ sagt, er wolle nicht, dass Jesus sein ‚Haupt‘ ist.
Und er ist der Retter des Leibes: Wir können verstehen, dass der Mann das Haupt der Frau ist, so wie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Manchmal ist es schwierig zu verstehen, inwiefern der Ehemann der Erlöser des Leibes ist, so wie Jesus der Retter des Leibes, d.h. der Gemeinde, ist.
Lloyd-Jones ist der Meinung, dass Paulus das Wort ‚Retter‘ in einem weiter gefassten Verständnis verwendet, nämlich einfach als ‚Bewahrer‘. 1. Timotheus 4, 10 spricht davon, dass Jesus der Retter aller Menschen ist, besonders derer, die an ihn glauben. Wie kann Jesus der Retter aller Menschen sein? In dem Sinne, dass er alle Menschen bewahrt und alle Menschen mit Gutem vom Himmel droben segnet. Auf diese Weise sollen die Ehemänner die Retter ihrer Frau sein. Paulus wiederholt im Wesentlichen den gleichen Gedanken in Epheser 5, 28-29: „Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde“.
„Was ist dann die Lehre? Es ist einfach so: Die Ehefrau ist diejenige, die vom Ehemann gehalten, beschützt, bewacht, abgesichert und versorgt wird. Das ist die Beziehung – so wie Christus die Kirche nährt und wertschätzt, so nährt und wertschätzt der Mann die Frau – und die Frau sollte anerkennen, dass das ihre Position in dieser Beziehung ist.“ (Lloyd-Jones)
Des Leibes: Das Bild des Leibes zeigt, wie wesentlich die Unterordnung einer christlichen Ehefrau ist. „Die Ehefrau darf nicht handeln, bevor der Ehemann handelt. Alle Lehren deuten darauf hin, dass er das Haupt ist, dass er letztlich alles steuert. Sie handelt also nicht nur nicht unabhängig von ihm, sie handelt nicht bevor er handelt … Ebenso wahr ist die Aussage, dass sie das Handeln nicht verzögern darf, sie darf das Handeln nicht blockieren, sie darf sich nicht weigern zu handeln. Zurück zum Vergleich mit dem Bild des Leibes: Denkt man an jemanden, der einen ‚Schlaganfall‘ erlitten hat … der Arm ist nicht gesund, er widersetzt sich der Bewegung.“ (Lloyd-Jones)
„Wir können es so zusammenfassen: Die Lehre ist, dass die Initiative und die Leitung letztlich beim Ehemann liegen, aber die Aktion muss immer koordiniert werden. Das ist die Bedeutung dieses Bildes – koordinierte Aktion, aber Leitung durch das Oberhaupt. Es gibt kein Minderwertigkeitsgefühl, das dadurch suggeriert wird. Die Ehefrau ist nicht geringwertiger als ihr Mann; sie ist anders.“ (Lloyd-Jones)
Wie nun: Wir sehen in diesem Abschnitt drei Gründe für die Unterordnung einer Frau unter ihren Mann:
Es ist Teil ihres Gehorsams gegenüber Jesus (als dem Herrn).
Sie ist der Schöpfungsordnung angemessen (der Mann ist das Haupt der Frau).
Es ist dem Modell der Beziehung zwischen Jesus und der Gemeinde angemessen (wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist … wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet).
Der erste Grund ist überzeugend genug, aber für sich genommen schließt er die Frage nicht ab. Wenn alles, was wir hätten, der Satzteil ‚als dem Herrn‘ wäre, wäre es dann nicht angemessen zu fragen: „Sollten Männer nicht auch gemäß ‚als dem Herrn‘ leben? Sollten Männer sich nicht auch ihren Frauen im Gehorsam gegenüber Jesus in gleicher Weise unterordnen?“ Dann gäbe es kein echtes ‚Oberhaupt‘ des Hauses. Das ist das Ziel in manchen Ehen. „Niemand hat wirklich das Sagen. Wir sind gleichberechtigte Partner. Ich unterwerfe mich manchmal dir, und ein anderes Mal unterwirfst du dich mir. Wir lassen einfach Jesus unser Haupt sein und arbeiten jede Situation so aus, wie sie kommt, und werden schon sehen, wer sich wem unterordnet.“
Um es einfach zu sagen, das ist keine biblische Ehebeziehung. Sie ignoriert die grundlegende Ordnung der Schöpfung, und sie ignoriert das Modell der Beziehung zwischen Jesus und der Kirche. Das bringt uns dazu, Unterordnung im Allgemeinen sorgfältig unter die Lupe zu nehmen. Das Prinzip der Unterordnung wird im Neuen Testament auf viele verschiedene Arten dargestellt.
Jesus ordnete sich seinen Eltern unter (Lukas 2, 51).
Dämonen ordneten sich den Jüngern unter (Lukas 10, 17).
Bürger sollen sich der Staatsgewalt unterordnen (Römer 13, 1 und 5; Titus 3, 1; 1. Petrus 2, 13).
Das Universum wird sich Jesus unterwerfen (1. Korinther 15, 27 und Epheser 1, 22).
Unsichtbare geistliche Wesen unterwerfen sich Jesus (1. Petrus 3, 22).
Christen sollen sich den Gemeindeleitern unterordnen (1. Korinther 16, 15-16 und Hebräer 13, 17).
Ehefrauen sollen sich den Ehemännern unterordnen (Kolosser 3, 18; Titus 2, 5; 1. Petrus 3, 5; Epheser 5, 22-24).
Die Kirche soll sich Jesus unterordnen (Epheser 5, 24).
Diener sollen sich den Herren unterordnen (Titus 2, 9 und 1. Petrus 2, 18).
Christen sollen sich Gott unterwerfen (Hebräer 12, 9 und Jakobus 4, 7).
Wir stellen fest, dass keine dieser Beziehungen umgekehrt wird. Zum Beispiel wird von den Herren niemals verlangt, sich Dienern zu unterwerfen, von Jesus wird niemals verlangt, sich der Kirche unterzuordnen, und so weiter. Die konsequente Verwendung des Begriffs der Unterordnung in der Heiligen Schrift veranschaulicht im Grunde eine ‚einseitige‘ Unterordnung gemäß der Rangordnung von Autorität, wie Gott sie geplant hat.
Wenn Paulus bei Epheser 5, 24 stehen bliebe, wäre es für eine christliche Frau leicht, das Gefühl zu haben, dass alle Verpflichtungen auf ihr lasten. Glücklicherweise fährt er fort und zeigt auf, welche Verpflichtungen der christliche Ehemann in der Ehe hat. Aber die christliche Ehefrau hat dennoch ihre Verpflichtungen.
Beide, Mann und Frau, sind aufgerufen, sich selbst zu sterben – Unterordnung ist die Art und Weise, wie die Frau es tut.
Beide, Mann und Frau, sind zum Opfer aufgerufen – Unterordnung ist die Art und Weise, wie die Frau es tut.
Sowohl Ehemann als auch Ehefrau sind aufgerufen, ihre Ehe als ein Modell der Beziehung Jesu zur Kirche zu sehen – die Ehefrau ehrt dieses Modell durch Unterordnung.
Sowohl Mann als auch Frau sind aufgerufen, die Schöpfungsordnung zu ehren – Unterordnung ist die Art und Weise, wie die Frau ihren Platz in dieser Ordnung erfüllt.
Ihren eigenen Männern in allem: Paulus sagt, dass die Frau ihrem Mann in allem untertan sein soll. Meint er wirklich in allem? Das muss so verstanden werden, wie wir Unterordnung in anderen Bereichen verstehen. Wenn Paulus zum Beispiel in Römer 13 sagt, dass der Christ sich dem Staat unterordnen muss, verstehen wir, dass es Ausnahmen gibt. Was sind also die Ausnahmen für ‚in allem‘?
Wenn der Ehemann die Frau darum bittet oder von ihr erwartet, dass sie sündigt, ist sie von ihrer Unterordnungspflicht befreit. Dies gilt für Fälle, in denen eindeutig biblisch fundierte Sünde vorliegt – wie etwa die Unterzeichnung einer wissentlich falschen Steuererklärung. Es gilt auch in Angelegenheiten, die wahre christliche Überzeugung betreffen. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein, um zu unterscheiden zwischen wahrer christlicher Überzeugung und unbegründeter Meinung. Dennoch muss sich die Ehefrau nicht einer Aufforderung zur Sündenbegehung unterwerfen.
Wenn der Ehemann aus medizinischer Sicht behindert oder geisteskrank ist, ist sie von ihrer Unterordnungspflicht befreit. Eine Ehefrau muss sich nicht den Bitten eines Ehemannes unterwerfen, wenn dieser geisteskrank oder aus medizinischen Gründen entmündigt ist.
Wenn der Ehemann sie körperlich misshandelt und die Sicherheit der Ehefrau oder der Kinder gefährdet, ist die Ehefrau von ihrer Unterordnungspflicht befreit. Sie muss sich seiner Gewalt nicht unterordnen.
Wenn der Ehemann das Ehebündnis durch Ehebruch löst. Offensichtlich muss sich eine Ehefrau dem Ehebruch ihres Mannes nicht unterordnen und ihn einfach akzeptieren. Die Bibel sagt, dass sie in solchen Fällen das Recht hat, „aus der Unterordnung herauszutreten“. „Wenn der Ehemann sich des Ehebruchs schuldig gemacht hat, ist die Ehefrau nicht mehr verpflichtet, ihm in allem Gehorsam zu leisten. Sie kann sich von ihm scheiden lassen, die Heilige Schrift erlaubt ihr das. Sie hat das Recht dazu, weil Ehebruch die Einheit und die Beziehung zerbricht. Sie sind jetzt getrennt und nicht mehr eins. Er hat die Einheit zerbrochen, er ist aus ihr herausgetreten. Wir dürfen diese Schrift also nicht so interpretieren, als lehre sie, dass die Ehefrau so unwiderruflich, unausweichlich und für den Rest ihres Lebens an einen ehebrecherischen Ehemann gebunden ist. Sie kann sich dafür entscheiden, es zu sein – das ist ihre Entscheidung. Alles, was ich sage, ist, dass diese Heilige Schrift es nicht gebietet.“ (Lloyd-Jones)
3. Das schlichte Gebot für christliche Ehemänner: Liebe deine Frau
Epheser 5, 25a
Epheser 5, 25a Ihr Männer, liebt eure Frauen,
Ihr Männer, liebt eure Frauen: Paulus‘ Worte an christliche Ehemänner sichern seine früheren Worte an Ehefrauen ab. Obwohl Ehefrauen sich ihren Ehemännern unterordnen müssen, entschuldigt das niemals, dass Ehemänner ihren Frauen gegenüber als Tyrannen auftreten.
Laut 2. Timotheus 1, 7 hat Gott uns den Geist der Kraft – aber auch der Liebe – gegeben. Macht soll in einem christlichen Leben immer in Liebe ausgeübt werden. „Es ist keine bloße Macht, es ist nicht die Macht eines Diktators oder eines kleinen Tyrannen, es ist nicht das Bild eines Mannes, der sich bestimmte Rechte anmaßt und die Gefühle seiner Frau mit Füßen tritt oder ähnliches, und der als Diktator im Haus sitzt … Kein Ehemann hat das Recht zu sagen, dass er das Oberhaupt der Frau ist, wenn er seine Frau nicht liebt … Die Herrschaft des Ehemannes soll also eine Herrschaft und ein Führen der Liebe sein; sie ist eine Leitung voller Liebe.“ (Lloyd-Jones)
Liebt eure Frauen: Paulus benutzte das altgriechische Wort ‚agape‘. Die alten Griechen hatten vier verschiedene Wörter, die wir mit Liebe übersetzen. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen den Wörtern zu verstehen und nachzuvollziehen, warum der Apostel Paulus hier das griechische Wort ‚agape‘ wählte.
Eros war eines der Worte für Liebe. Es beschrieb, wie man aus dem Wort selbst erraten kann, die erotische Liebe. Es bezieht sich auf eine vom Verlangen getriebene Liebe.
Storge war das zweite Wort für Liebe. Es bezieht sich auf die Liebe innerhalb der Familie, die Art von Liebe, die es zwischen Eltern und Kind oder zwischen Familienmitgliedern im Allgemeinen gibt. Es ist eine Liebe, die vom Blut angetrieben wird.
Philia ist das dritte Wort für Liebe. Es spricht von einer brüderlichen Freundschaft und Zuneigung. Es ist die Liebe einer tiefen Freundschaft und Partnerschaft. Man könnte sie als die höchste Form von Liebe bezeichnen, zu der der Mensch ohne Gottes Hilfe fähig ist. Es ist Zuneigung oder Liebe, die von gemeinsamen Interessen und Zuneigung angetrieben wird.
Agape ist das vierte Wort für Liebe. Eros, Storge und Philia sprechen jeweils von gefühlter Liebe. Sie beschreiben ‚instinktive‘ Liebe, eine Liebe, die spontan aus dem Herzen kommt. Paulus geht davon aus, dass Eros (Verlangen) und Phileo (Zuneigung) vorhanden sind. Christen sollten nicht so tun, als ob diese Dinge in der Ehebeziehung keine Rolle spielen würden. Sie sind wichtig. Aber Paulus geht es in Wirklichkeit darum, eine höhere Art der Liebe anzusprechen, die Agape-Liebe. Agape beschreibt eine andere Art der Liebe. Es ist eher eine Liebe der Entscheidung als eine Liebe des spontanen Herzens. Sie ist ebenso eine Sache des Verstandes wie des Herzens, weil sie sich dafür entscheidet, die Unwürdigen zu lieben.
„Agape hat mit dem Verstand zu tun: Es ist nicht einfach eine Emotion, die ungefragt in unseren Herzen aufsteigt; es ist ein Prinzip, nach dem wir ganz bewusst leben.“ (Barclay) Agape hat wirklich nicht viel mit Gefühlen zu tun – es ist eine Frage von Entscheidungen.
Streng genommen kann Agape nicht als ‚Gottes Liebe‘ definiert werden, weil von den Menschen gesagt wird, dass sie die Sünde und die Welt agape-gemäß lieben (Johannes 3, 19 und 1. Johannes 2, 15). Dennoch kann sie als eine opfernde, gebende, aufnehmende Liebe definiert werden. Das Wort hat wenig mit Emotionen zu tun; es hat viel mit Selbstverleugnung um eines anderen willen zu tun.
Es ist eine unveränderliche Liebe.
Es ist eine sich selbst gebende Liebe, die gibt, ohne eine Rückzahlung zu verlangen oder zu erwarten.
Die Liebe ist so groß, dass sie den Unliebsamen oder Unsympathischen gegeben werden kann.
Es ist eine Liebe, die liebt, auch wenn sie abgelehnt wird.
Agape-Liebe gibt und liebt, weil sie will; sie verlangt oder erwartet keine Rückzahlung von der gegebenen Liebe. Sie gibt, weil sie liebt, sie liebt nicht, um zu empfangen.
Wir können diesen Abschnitt lesen und denken, dass Paulus sagt: „Ihr Männer, seid freundlich zu euren Frauen“. Oder: „Männer, seid nett zu euren Frauen“. Es besteht kein Zweifel, dass dies für viele Ehen eine große Verbesserung wäre. Aber das ist nicht das, was Paulus hier schrieb. Was er wirklich meinte, ist: „Ehemänner, entscheidet euch fortwährend, Selbstverleugnung um eurer Frauen willen zu praktizieren“.
4. Maßstab und Beispiel für die Liebe eines christlichen Ehemannes
Epheser 5, 25b-27
Epheser 5, 25b-27 Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat: Die Haltung Jesu gegenüber der Kirche ist ein Muster für die Liebe des christlichen Ehemannes zu seiner Frau. Das zeigt, dass eine lieblose Ehe Gott nicht gefällt und den von ihm ihr zugedachten Zweck nicht erfüllt. Es ist die Liebe, die denen, die es nicht verdienen, gegeben wird. Es ist die Liebe, die zuerst gegeben wird. Es ist die Liebe, die abgelehnt werden kann, aber dennoch liebt.
„Ist es möglich, dass manche Ehemänner sagen: ‚Wie kann ich eine solche Frau, wie ich sie habe, lieben?‘ Es mag den Fall geben, dass ein Christ mit einem ungläubigen Partner zu einem völlig ungleichen Paar zusammengefügt wurde und sich für immer an jemanden gefesselt wiederfindet, der eine mürrische Gemütsverfassung, ein launisches Temperament und einen bitteren Geist besitzt. Er könnte daher sagen: ‚Sicherlich bin ich in einem solchen Fall davon entschuldigt, meinen Ehepartner zu lieben. Es kann nicht erwartet werden, dass ich das liebe, was an sich gar nicht liebenswert ist.‘ Aber bedenke, geliebter Mensch, die Weisheit des Apostels. Er bringt diese Ausrede zum Schweigen, die ihm vielleicht beim Schreiben des Textes in den Sinn gekommen ist, indem er das Beispiel des Erlösers nimmt, der liebte, nicht weil es in seiner Kirche Liebeswertes gab, sondern um sie liebenswert zu machen.“ (Spurgeon)
Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat: Man könnte sagen, dass Paulus hier zwei Dinge auf einmal lehrte. Er lehrte über das Wesen der Beziehung zwischen Mann und Frau, und er lehrte über die Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche. Beide Beziehungen veranschaulichen wichtige Prinzipien über die jeweils andere.
Es zeigt, dass Jesus seine Kirche mit einer besonderen Liebe liebt. Jesus liebt die Welt und ist für die Welt gestorben; aber so wie ein Ehemann eine allgemeine Liebe zu allen Menschen haben kann, sollte er auch eine besondere Liebe zu seiner Braut haben.
„Ich bitte dich, zu beachten, dass der Herr Jesus seine Gemeinde uneigennützig liebt, was im Hinblick auf den Ehemann und die Ehefrau nicht immer der Fall ist; das heißt, er hat sie nie um dessentwillen geliebt, was sie hat, sondern um dessentwillen, was sie ist; nein, ich muss noch weiter gehen und sagen, dass er sie geliebt hat, nicht so sehr um dessentwillen, was sie ist, sondern um dessentwillen, was sie zum Gegenstand seiner Liebe macht. Er liebt sie nicht für das, was sie ihm zuteilwerden lässt, sondern für das, was er ihr zu schenken vermag. Seine Liebe ist die stärkste, die es je gab.“ (Spurgeon)
Wenn wir die Liebe eines idealen Ehemannes als Vorbild nehmen, könnten wir sagen, dass Jesus eine beständige Liebe zu seinem Volk hat, eine andauernde Liebe zu seinem Volk und eine herzliche Liebe zu seinem Volk.
Und sich selbst für sie hingegeben hat: Das Handeln Jesu gegenüber der Kirche hat ein Muster. Das hilft uns zu definieren, worum es bei der Agape-Liebe geht: Es ist selbstaufopfernde Liebe. Wie sollte ein Ehemann seine Frau lieben? Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat. Was beinhaltete das? Die vielleicht beste Aussage zu diesem Thema findet sich in Philipper 2, 5-8, wo veranschaulicht ist, dass der Schwerpunkt Jesu auf der Gemeinde lag. Was er tat, tat er für die Gemeinde, nicht für sich selbst.
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. (Philipper 2, 5-8)
Diese Worte sind besonders für Ehemänner notwendig, die das ‚Hauptsein‘ und die Unterordnung im weltlichen Sinne verstehen und nicht wie Gott sie sieht. Einige Ehemänner denken, dass sie, weil Gott gesagt hat, dass sie das Oberhaupt des Hauses sind und die Ehefrau verpflichtet ist, sich ihnen unterzuordnen, nicht demütig sein, ihr Leben hingeben und Opfer für das Wohl ihrer Frau bringen müssen. Sie müssen den Unterschied im Denken zwischen weltlichem Oberhaupt und göttlichem Oberhaupt verstehen.
Ein weltliches Oberhaupt sagt: „Ich bin dein Oberhaupt, also nimm deine Befehle von mir entgegen und du musst tun, was ich will“.
Das göttliche Oberhaupt sagt: „Ich bin dein Oberhaupt, also muss ich für dich sorgen und dir dienen“.
In der weltlichen Unterordnung heißt es: „Du musst dich mir unterwerfen. Also hier sind die Dinge, die du für mich tun sollst“.
Die göttliche Unterordnung besagt: „Du musst dich mir unterordnen, deshalb bin ich vor Gott für dich verantwortlich. Ich muss für dich sorgen und dir dienen“.
Dies ist nicht der Höhepunkt der romantischen Liebe, wie die Welt sie kennt. Das ist keine Liebe, die auf Aussehen, Image, der Fähigkeit, freundlich und total cool zu sein, basiert. Dies ist Liebe, die sich durch Opfer ausdrückt.
Damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort: Als Jesus sich selbst für die Kirche am Kreuz hingab, sorgte er auch für die Reinigung von jedem Makel, den die Sünde macht. Da das Werk Jesu am Kreuz durch das Wort Gottes und das gepredigte Wort zu uns kommt, kann man sagen, dass wir durch das Wasserbad im Wort gewaschen werden.
Als Paulus ‚durch das Wasserbad im Wort‘ schrieb, benutzte er das altgriechische Wort Rhema. „Es stimmt, dass Rhema nicht ganz dasselbe ist wie Logos, aber es trägt eindeutig die Bedeutung des gesprochenen Wortes in sich … es kann damit die Wahrheit gemeint sein, wie sie verkündet wird, das gepredigte Wort oder Evangelium.“ (Salmond) Es hat etwas Reinigendes, unter der Lehre des Wortes zu stehen.
„Ich glaube nicht, dass hier die Taufe gemeint ist oder gar erwähnt wird. Ich weiß, dass dies von den meisten Kommentatoren behauptet wird. Ich glaube es nicht. Es fällt mir auf, dass ein Wort das Ganze erklärt. Christus heiligt und reinigt uns durch das Waschen mit Wasser, aber was für einem Wasser? Durch das Wort. Das Wasser, das die Sünde wegspült, das die Seele reinigt und läutert, ist das Wort.“ (Charles Spurgeon, ein überzeugter Baptist)
Hier ist die Arbeit Jesu für die Gemeinde gemeint. Es liegt auf der Hand, dass ein Ehemann seine Frau nicht auf dieselbe Weise geistlich reinigen kann, wie Jesus die Gemeinde reinigt. Dennoch kann ein Ehemann ein aktives, fürsorgliches Interesse an der geistlichen Gesundheit seiner Frau haben. Als ‚Priester des Hauses‘ hilft er ihr, vor dem Herrn ‚rein‘ zu bleiben.
Damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei: Das bedeutet, dass Jesus selbst seine Erwartungen, seine Zukunft mit seiner Braut teilt. Auch ein christlicher Ehemann sollte seine Erwartungen und seine Zukunft mit seiner Frau teilen. So wie eine Ehefrau an der Zukunft des Mannes teilhaben wird, so werden auch wir an der herrlichen Zukunft unseres Herrn teilhaben.
„Da die Gemeinde von Natur aus nicht Christus würdig ist, beschloss er, sie aus Gnade würdig zu machen. Er konnte nicht in Gemeinschaft mit Sünde sein. Deshalb muss diese weggetan werden. Vollkommene Heiligkeit war absolut notwendig bei jemandem, der die Braut Christi sein sollte. Er beabsichtigt, das in ihr zu bewirken und sie dahingehend zu entwickeln, dass sie seine ewige Ehefrau sein kann. Das großartige Mittel, mit dem er versucht, dies zu erreichen, ist: ‚Er hat sich für sie hingegeben‘.“ (Spurgeon)
Weder Flecken noch Runzeln: Es geht nicht darum, dass die Braut vor dem Hochzeitstag in diesem Zustand ist, sondern am Hochzeitstag. Wir werden im Himmel so rein gemacht, wenn wir mit Jesus Christus auf eine Weise verbunden sind, die alle bisherigen Erfahrungen übersteigt.
„Der Heilige Geist scheint die sprachlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, um diese Reinheit zu beschreiben. Er sagt: ‚Ohne Flecken oder Falten oder dergleichen!‘ Sie soll nichts haben, was einem Fleck gleicht, nichts, was er als eine Falte ansehen kann; sie soll gerecht und schön sein, und die Welt wird anerkennen müssen, dass sie so ist.“ (Spurgeon)
„Wenn er sie sich selbst vorstellt, und alle Fürstentümer und Machthaber und die Reihen aller Mächtigen des Himmels diese wunderbare Sache betrachten und sie untersuchen und prüfen, wird es keinen einzigen Makel geben, es wird kein Fleck auf ihr sein. Die sorgfältigste Untersuchung wird nicht imstande sein, auch nur den geringsten Fleck von Unwürdigkeit oder Sünde zu entdecken.“ (Lloyd-Jones)
5. Die Anwendung der Grundsätze auf die Pflicht eines christlichen Ehemannes
Epheser 5, 28-29
Epheser 5, 28-29 Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde.
Ebenso sind die Männer: In Epheser 5, 22-24 gab Paulus drei Gründe für die Unterordnung einer christlichen Ehefrau unter ihren Mann an. Indem Paulus sich an die christlichen Ehemänner wandte, nannte er auch ihnen drei Gründe, ihre Frau zu lieben:
Erstens sollten sie ihre Frau auf diese Weise lieben, weil es das ist, was Liebe ausmacht. Paulus weist in Epheser 5, 25 darauf hin: Ihr Männer, liebt eure Frauen.
Zweitens sollten sie ihre Frau auf diese Weise lieben, weil die Beziehung zwischen Mann und Frau entsprechend einer bestimmten Vorlage gedacht ist: die Beziehung von Jesus und seiner Gemeinde. Paulus weist darauf in Epheser 5, 25-29 hin: Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat … Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben … gleichwie der Herr die Gemeinde.
Der dritte Grund befindet sich in Epheser 5, 28-32. Der christliche Ehemann muss seine Frau auf diese Weise lieben, weil er eins mit ihr ist, so wie Jesus eins mit der Gemeinde ist.
Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber: Das Wörtchen wie ist wichtig. Paulus sagte nicht: „Die Männer sollen ihre Frauen auf dieselbe Weise lieben wie ihren eigenen Leib“. Das wäre in vielen Fällen eine Verbesserung, aber das ist nicht die Bedeutung. Gemeint ist: „So sollten auch Männer ihre Frauen lieben, denn sie sind ihre eigenen Leiber“.
Ein Mann muss seine Frau so lieben, wie er seinen Körper lieben würde, als Teil seiner selbst. Wie Eva ein Teil von Adam war, von seiner Seite genommen, so ist die Frau für den Mann, weil sie ein Teil von ihm ist. Die Realität dieser Verbindung muss das Denken und Handeln des Ehemannes in der Ehe beherrschen.
„Der Apostel drückt es in dieser Form aus, damit der Ehemann sieht, dass er sich nicht von seiner Frau lösen kann. Man kann sich nicht von seinem Körper lösen, also kann man sich nicht von seiner Frau lösen. Sie ist ein Teil von dir, sagt der Apostel, also erinnere dich immer daran.“ (Lloyd-Jones)
„Der Ehemann muss erkennen, dass seine Frau ein Teil von ihm selbst ist. Er wird dies nicht instinktiv spüren; man muss es ihm beibringen; und die Bibel in all ihren Teilen lehrt es. Mit anderen Worten, der Ehemann muss verstehen, dass er und seine Frau nicht zwei sind: sie sind eins.“ (Lloyd-Jones)
Das bedeutet, dass wir für den Erfolg in einer Ehebeziehung nachdenken und verstehen müssen. Die Welt verlässt sich auf allzu romantische Vorstellungen von Liebe und auf Gefühle, damit die Ehe funktioniert, und bringt einen Menschen nie wirklich dazu, über die Ehe nachzudenken und sie zu verstehen.
Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst: Einfach gesagt: Wenn man seine Frau liebt, profitiert man selbst. Vielleicht ist es besser, es negativ zu formulieren: Wenn man seine Frau vernachlässigt, vernachlässigt man sich selbst, und es wird als Verletzung auf einen zurückfallen.
Wir alle wissen, wie es ist, wenn man etwas vernachlässigt – wie ein Geräusch oder ein Wartungsproblem an einem Auto – und es holt uns ein, um uns zu ärgern. Ehemänner, es trifft noch mehr auf eure Frau zu, denn sie ist ein Teil von euch. Nur ein Narr vernachlässigt seinen eigenen gebrochenen Arm oder sein infiziertes Bein; dennoch gibt es viele törichte Ehemänner, die ihre Frauen verletzen oder vernachlässigen, und sie leiden darunter und werden es auch weiterhin.
„Auf der praktischen Ebene muss daher das gesamte Denken des Ehemannes auch seine Frau mit einbeziehen. Er darf, wenn er an sich denkt, dies nie isoliert oder losgelöst tun. In dem Moment, in dem er das tut, hat er das grundlegendste Prinzip der Ehe gebrochen. In gewisser Weise hat der Mann in dem Moment, in dem er völlig isoliert nur an sich alleine denkt, die Ehe gebrochen. Und er hat kein Recht, das zu tun! In gewissem Sinne kann er es nicht tun, weil die Frau ein Teil von ihm selbst ist. Aber wenn es passiert, wird er seiner Frau mit Sicherheit schweren Schaden zufügen; und es ist ein Schaden, in den er selbst verwickelt sein wird, weil sie ein Teil von ihm ist.“ (Lloyd-Jones)
Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es: Jeder Mann, der bei klarem Verstand ist, wird sich um sein eigenes Fleisch kümmern, und sei es auch nur im Sinne von Ernährung, Kleidung und Pflege des eigenen Körpers. Er weiß, dass er dafür leiden wird, wenn er es nicht tut. In gleicher Weise werden wir, sobald wir die biblische Tatsache dieser Einheit kennen, wenn wir bei klarem Verstand sind, unsere Frauen nähren und pflegen, weil sie ein Teil von uns ist.
Gleichwie der Herr die Gemeinde: Das Prinzip der Einheit ist auch in der Beziehung zwischen Jesus und seiner Gemeinde vorherrschend.
Es gibt die Einheit im Leben: Wir teilen dasselbe kraftvolle Auferstehungsleben, das in Jesus selbst wohnt.
Es gibt die Einheit im Dienst: Wir haben das Privileg, mit unserem Herrn zusammenzuarbeiten.
Es gibt die Einheit von Gefühlen: Jesus fühlt eine einzigartige Sympathie für uns, und wir fühlen eine einzigartige Sympathie für ihn.
Es gibt eine Einheit in der beiderseitigen Notwendigkeit: Wir können nicht ohne ihn existieren, und er kann nicht ohne uns existieren, in dem Sinne, dass ein Erlöser kein Erlöser ohne irgendeinen Erlösten ist; ein Erlöser ist kein Erlöser ohne irgendeinen Geretteten.
Es gibt die Einheit in der Natur: Derselbe genetische Code verbindet uns mit unserem Erlöser, und wir sind Teilhaber an der göttlichen Natur.
Es gibt die Einheit im Besitz: Wir haben Anteil an den Reichtümern seiner Herrlichkeit, jetzt und in der kommenden Zeit.
Es gibt eine Einheit im gegenwärtigen Zustand: Wenn unser Erlöser hoch erhoben wird, dann ist sein Volk mit ihm.
Es gibt eine Einheit in der zukünftigen Vorsehung: Wir werden mit ihm verherrlicht werden.
6. Die geheimnisvolle Verbindung zwischen Jesus und der Gemeinde und der Bezug zur Ehe
Epheser 5, 30-32
Epheser 5, 30-32 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. »Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde.
Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein: Paulus führt hier den Vergleich wie in einem Kreis zum Ausgangspunkt zurück. Zunächst sollte uns die Beziehung zwischen Jesus und der Kirche verdeutlichen, wie die Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau gedacht ist. Jetzt bringt uns die Betrachtung der Ehebeziehung etwas über die Beziehung zwischen Jesus und seinem Volk bei.
Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein: Paulus zitierte die wesentliche Stelle aus 1. Mose 2, 24. In Bezug auf die Ehe zeigt sie, dass so wie der erste Mann und die erste Frau eins waren – sie wurde von ihm genommen und dann zu ihm zurückgebracht – so könnte man heute von jedem verheirateten Mann sagen, dass er seiner Frau anhängt. Gott bewirkte dieses Anhängen. Ehemänner können es ihm übelnehmen, sie können sich dagegen wehren, sie können es ignorieren, aber das ändert nichts an der Tatsache.
Es zeigt ein grundlegendes Prinzip zur Förderung des Einsseins in der Ehe auf: Es muss ein Loslassen (von früheren Verbindungen) und ein Festhalten (Zusammenfügen als Einheit) geben.
Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde: Es wäre leicht zu denken, dass die Stelle in 1. Mose 2, 24 (auch von Jesus in Matthäus 19, 5 zitiert) nur von Ehe spricht. Paulus möchte, dass wir wissen, dass er auch von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde spricht.
Dies gilt in Bezug auf das Beispiel des ersten Mannes und der ersten Frau. „Die Frau wurde am Anfang als das Ergebnis einer Operation geschaffen, die Gott am Mann vornahm. Wie entsteht die Gemeinde? Als Ergebnis einer Operation, die Gott am zweiten Mann, seinem eingeborenen, geliebten Sohn auf Golgatha durchführte. Ein tiefer Schlaf fiel auf Adam. Ein tiefer Schlaf fiel auf den Sohn Gottes, er gab den Geist auf, er starb, und dort, bei dieser Operation entstand die Gemeinde. Wie die Frau aus Adam hervorgebracht wurde, so wird die Gemeinde aus Christus hervorgebracht. Die Frau wurde aus der Seite Adams herausgenommen; und von der blutenden, verwundeten Seite des Herrn kommt die Gemeinde.“ (Lloyd-Jones)
Dies gilt auch in Bezug auf das Modell einer Ehe im Allgemeinen.
Es zeigt uns, dass Jesus mehr will als nur eine äußere, oberflächliche Beziehung.
Es zeigt uns, dass Jesus möchte, dass wir eins mit ihm sind.
Es zeigt uns, dass in gewisser Hinsicht Jesus ohne uns unvollständig ist. Adam war unvollständig ohne Eva; wir können sagen, dass Eva die ‚Fülle‘ Adams ausmacht und das ausgleicht, was ihm gefehlt hat. Und genau das ist es, was die Gemeinde für Jesus ist; Epheser 1, 23 sagt von der Gemeinde, dass sie sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.
Es zeigt die gemeinsame Verbindung von Einheit und Einssein in den beiden Beziehungen. „Einheit, das merke dir, denn das ist die Essenz des Ehebündnisses. Wir sind eins mit Christus, der sich selbst eins mit seinem Volk gemacht hat.“ (Spurgeon)
7. Eine Zusammenfassung für Ehemänner und Ehefrauen
Epheser 5, 33
Epheser 5, 33 Doch auch ihr — jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!
Doch auch ihr: Paulus lehrte wirklich über zwei Dinge gleichzeitig. Er spricht über die Ehe, aber er lehrt auch über Gottes Muster für die Ehe – die Beziehung zwischen Jesus und seinem Volk. So hat er sich in Epheser 5, 31 und 32 auf die Beziehung zwischen Jesus und seinem Volk konzentriert und ist diesbezüglich begeistert. Dann schien sich Paulus daran zu erinnern, dass sein ursprüngliches Thema die Ehe war, weshalb er das Wort ‚doch‘ in Epheser 5, 33 verwendete.
Das war Pauls Art zu sagen: „Ich weiß, dass ich ein wenig vom Thema abgekommen bin. Kommen wir also auf das Thema Ehe zurück, und ich fasse es für euch zusammen. Doch auch ihr – jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!“
Jeder von euch: Das bedeutet, dass alle eingeschlossen sind. Das können wir über die gesamte Lehre über die Ehe sagen. Es ist leicht zu sagen: „Nun, ich bin einfach nicht so ein Mensch, also werde ich nie sehr gut abschneiden“. Ehemänner tun es und sagen: „Ich bin einfach nicht sehr liebevoll“. Ehefrauen tun es und sagen: „Ich bin einfach nicht der unterwürfige Typ“. Aber ganz gleich, wie unsere natürliche Veranlagung ist, wir haben ein Ziel, das wir anvisieren müssen, und ‚jeder von euch‘ bedeutet, dass wir alle unsere Augen auf das Ziel richten sollten, das uns die Bibel zeigt.
Jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst: Paulus betonte erneut die Einheit, die ein Ehemann anerkennen und von der er sein Denken und Handeln gestalten lassen muss.
„Einheit ist das zentrale Prinzip in der Ehe; und weil so viele Menschen in dieser modernen Welt noch nie eine Vorstellung davon hatten, was die Ehe vom Standpunkt der Einheit aus gesehen beinhaltet, laufen sie so locker darauf zu und brechen ihre Gelübde und Versprechen. Das passiert in so einem großen Ausmaß, dass Scheidung zu einem der Hauptprobleme unserer Zeit geworden ist. Sie haben diese Einheit nie wahrgenommen; sie denken immer noch in ihrer Individualität, und so hat man zwei Menschen, die ihre Rechte geltend machen, und deshalb kommt es zu Zusammenstößen und Zwietracht und Trennung. Laut Paulus ist die Antwort auf all das, dieses große Prinzip der Einheit zu verstehen.“ (Lloyd-Jones)
„Ihm [dem Mann] wird die Position der Würde und der Leitung und des Oberhauptes gegeben; und wenn er versteht, was sie bedeutet, wird er sie niemals missbrauchen, niemals zu unrechten Zwecken verwenden, indem er hart oder diktatorisch oder unfreundlich oder unfair ist. Sich eines solchen Verhaltens schuldig zu machen, ist eine Verleugnung des Prinzips der Ehe und zeigt das Fehlen des Geistes auf.“ (Lloyd-Jones)
Die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht: Im griechischen Text steht eine grammatische Konstruktion, um den Imperativ zu umschreiben: Die Frau aber soll den Mann achten oder Ehrfurcht vor ihm haben. Paulus rief die Ehefrau auf, hier besonders aufzupassen. Dies mag ein Punkt sein, an dem viele Ehefrauen sich aus dem einen oder anderen Grund entschuldigen könnten, aber Paulus meint: die Frau soll darauf achten, dass sie ihren Mann achtet.
Die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht: Dieses Wort ‚Ehrfurcht‘ ist dasselbe Wort, das oft gebraucht wird, um den ehrfurchtsvollen Respekt der Jünger vor Jesus auszudrücken. Es ist eine starke Aussage, aber sie weist darauf hin, dass die Art des Respekts, den die Frau dem Ehemann entgegenbringen sollte, ähnlich beschaffen ist.
„Der Apostel benutzte hier ein sehr markantes Wort. Es wird in manchen Bibelübersetzungen zu Recht mit ‚Ehrfurcht‘ übersetzt; aber das Wort bedeutet in Wirklichkeit ‚Angst‘. ‚Und die Frau sehe zu, dass sie ihren Mann fürchtet‘. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es verschiedene Arten von Angst gibt … er spricht von ‘ehrfürchtiger‘ Angst. Was es wirklich bedeutet, ist ‚Ehrerbietung‘, ‚mit ehrerbietigem Gehorsam‘.“ (Lloyd-Jones)
„Die Ehefrau soll ihren Ehemann mit Achtung behandeln; mit anderen Worten, sie soll diese biblische und christliche Sicht der Ehe anerkennen, sie soll den Ehemann als ihr Haupt anerkennen, das Oberhaupt dieser neuen Einheit. Sie sind beide eins, aber es gibt ein Haupt der Einheit, so wie es ein Haupt unseres Leibes gibt, so wie Christus das Haupt der Gemeinde ist.“ (Lloyd-Jones)
Jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht: Wenn man die Botschaft des Paulus in diesem großen Abschnitt in zwei Prinzipien zusammenfassen kann, die unser Denken und Handeln als verheiratete Menschen bestimmen müssen, so sind es diese beiden:
Ehemänner: Versteht, dass ihr und eure Frau eins seid, eine Einheit bildet.
Ehefrauen: Versteht, dass eure Einheit ein Haupt hat – euren Ehemann.
Ehefrauen sind schnell bereit, das Prinzip des Ehemannes anzunehmen und zu verstehen, und sie wollen, dass dies das bestimmende Prinzip der Ehe ist.
Ehemänner sind schnell bereit, das Prinzip der Ehefrau anzunehmen und zu verstehen, und sie wollen, dass dies das bestimmende Prinzip der Ehe ist.
Aber wir müssen uns jeder von seinem Prinzip leiten lassen. Wenn man einen Ehemann hat, der denkt: „Ich bin eins mit meiner Frau, und dementsprechend muss ich denken und handeln“, und eine Frau, die denkt: „Mein Mann ist das Haupt unseres Einsseins, und ich muss ihn als das Haupt respektieren und ihm nachgeben“, dann wird man eine gesunde, biblische Ehe haben.
„Das Höchste ist immer, unseren Herrn Jesus Christus zu betrachten. Wenn ein Mann und eine Frau gemeinsam an ihn denken, brauchen sie sich keine Sorgen um ihre Beziehung zueinander zu machen.“ (Lloyd-Jones)
Epheser 5 – Leben im Geist
A. Der Finsternis entsagen
1. In der Liebe wandeln
Epheser 5, 1-2
Epheser 5, 1-2
Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, zu einem lieblichen Geruch für Gott.
2. Ein Gegensatz zum Wandeln in der Liebe: Verhalten, das für Christen unangemessen ist
Epheser 5, 3-4
Epheser 5, 3-4
Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung.
3. Die Folgen eines Verhaltens, das für einen Christen unangemessen ist
Epheser 5, 5-7
Epheser 5, 5-7
Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. Lasst euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber!
4. Der Übergang von Finsternis zum Licht
Epheser 5, 8-12
Epheser 5, 8-12
Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf; denn was heimlich von ihnen getan wird, ist schändlich auch nur zu sagen.
B. Im Licht wandeln
1. Die Anwesenheit des Lichts als Tatsache
Epheser 5, 13-14
Epheser 5, 13-14
Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
2. Im Licht zu wandeln, bedeutet, in Weisheit zu wandeln
Epheser 5, 15-17
Epheser 5, 15-17
Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist!
3. Im Licht zu wandeln bedeutet, sich ständig mit dem Heiligen Geist zu füllen
Epheser 5, 18
Epheser 5, 18
Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes;
4. Das geisterfüllte Leben ist durch Anbetung und Dankbarkeit geprägt
Epheser 5, 19-20
Epheser 5, 19-20
Redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;
5. Das geisterfüllte Leben ist von gegenseitiger Unterordnung geprägt
Epheser 5, 21
Epheser 5, 21
Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes!
C. Das geisterfüllte Leben, Unterordnung und Verantwortung in der Ehe
„Die Gefahr besteht darin, dass wir die Ehe unter Christen als im Wesentlichen gleich betrachten wie die Ehe von allen anderen, mit dem einzigen Unterschied, dass diese beiden Menschen zufällig Christen sind, während die anderen es nicht sind. Nun, wenn das immer noch unsere Vorstellung von der Ehe ist, dann haben wir diesen wesentlichen Absatz völlig vergeblich betrachtet. Die christliche Ehe, die christliche Auffassung von der Ehe, ist etwas, das sich von allen Ansichten wesentlich unterscheidet.“ (D. Martyn Lloyd-Jones)
1. Im Licht zu wandeln bedeutet, dass sich die Ehefrauen ihren Männern unterordnen
Epheser 5, 22
Epheser 5, 22
Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn;
2. Gründe für die Unterordnung einer christlichen Ehefrau
Epheser 5, 23-24
Epheser 5, 23-24
denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.
3. Das schlichte Gebot für christliche Ehemänner: Liebe deine Frau
Epheser 5, 25a
Epheser 5, 25a
Ihr Männer, liebt eure Frauen,
4. Maßstab und Beispiel für die Liebe eines christlichen Ehemannes
Epheser 5, 25b-27
Epheser 5, 25b-27
Gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
5. Die Anwendung der Grundsätze auf die Pflicht eines christlichen Ehemannes
Epheser 5, 28-29
Epheser 5, 28-29
Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde.
6. Die geheimnisvolle Verbindung zwischen Jesus und der Gemeinde und der Bezug zur Ehe
Epheser 5, 30-32
Epheser 5, 30-32
Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. »Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde.
7. Eine Zusammenfassung für Ehemänner und Ehefrauen
Epheser 5, 33
Epheser 5, 33
Doch auch ihr — jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.