1. Zachäus klettert auf einen Baum und geht das Risiko ein, sich lächerlich zu machen, um Jesus zu sehen
Lukas 19, 1-4
Lukas 19, 1-4 Und er kam nach Jericho hinein und zog hindurch. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und dieser war reich. Und er wollte gerne Jesus sehen, wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge; denn er war von kleiner Gestalt. Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er vorbeikommen.
Und er kam nach Jericho hinein und zog hindurch: Jericho war eine antike und wichtige Stadt, und als Jesus diese Stadt auf seinem Weg nach Jerusalem passierte, schien der Hauptgrund dafür ein Treffen mit diesem Mann, genannt Zachäus gewesen zu sein.
Jericho war eine wohlhabende Stadt. „Es gab einen großen Palmenwald und weltberühmte Balsamhaine, deren Geruch in der Luft über Meilen hinweg wahrgenommen werden konnte. Ihre Rosengärten waren weit und breit bekannt. Die Menschen nannten sie ‚die Stadt der Palmen‘. Josephus nannte sie ‚eine himmlische Region‘, ‚die Prächtigste in Palästina‘. Die Römer sorgten dafür, dass die Datteln und der Balsam aus dieser Gegend weltberühmt und allerorts gehandelt wurden.“ (Barclay)
Zachäus, ein Oberzöllner: Zachäus war nicht nur ein Zöllner, sondern ein Oberzöllner – und die Juden hassten Männer wie ihn. Das lag nicht nur an ihrer natürlichen Abneigung gegen Steuern, sondern mehr noch an der als Steuerpacht bekannten Praxis, bei der der Steuereintreiber seinen Gewinn aus allem herausholte, was er seinen Opfern an zusätzlichen Kosten auferlegen konnte. Ein Zöllner war somit motiviert, die Steuern so hoch wie möglich anzusetzen.
Als Zöllner zu Johannes dem Täufer kamen und ihn fragten, was sie tun sollten, um mit Gott ins Reine zu kommen, sagte er zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch vorgeschrieben ist! (Lukas 3, 13). Wenn du ein reicher Zöllner warst, dann warst du ein Schurke.
Morris schreibt zu dem Begriff Oberzöllner: „Der Titel ist nirgendwo sonst zu finden, so dass seine genaue Bedeutung nicht bekannt ist, aber er scheint auf den Leiter der örtlichen Steuerstelle hinzuweisen.“
Der Name Zachäus bedeutet ‚der Reine‘. Dieser Mann war alles andere als rein – bis er Jesus als seinen Herrn annahm. „Er hätte von seinem Namen her ein Puritaner (im besten Sinne) sein sollen, aber er war ein gerissener Zöllner, ein öffentlicher Sünder, nicht einfältig, sondern raffiniert, ein gieriger Wucherer, ein reicher, aber erbärmlicher Kriecher.“ (Trapp)
Er wollte gerne Jesus sehen, wer er sei: Zachäus wollte seinen Blick auf Jesus richten; er suchte ihn. Vielleicht hatte Zachäus gehört, dass Jesus Menschen wie ihn akzeptierte; er sehnte sich danach, diesen außergewöhnlichen Mann Jesus, selbst zu sehen.
Denn er war von kleiner Gestalt: Seine Körpergröße war ein Nachteil bei der Suche nach Jesus. Wahrscheinlich wirkte sich das auch auf seine Persönlichkeit aus. Wir können uns vorstellen, wie Zachäus aufgrund seiner geringen Größe von anderen verspottet und gehasst wurde – und wie er das erlebte Leid erwiderte, indem er die Steuern für seine Opfer erhöhte.
Wenn Zachäus nicht von ganzem Herzen entschlossen gewesen wäre Jesus zu sehen, hätte er aufgegeben und keinen weiteren Aufwand betrieben. „Aber Zachäus war zuvor entschieden gewesen, reich zu werden, und er hatte einen Weg gefunden dieses Ziel zu erreichen. Und nun war er entschlossen, Jesus zu sehen, und er gehörte nicht zu der Art von Menschen, die sich aufhalten lassen.“ (Morrison)
Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum: Weil Zachäus so vehement nach Jesus suchte, machte es ihm nichts aus, etwas zu tun, von dem viele dachten, es sei unter der Würde eines erwachsenen, wohlhabenden Mannes – er kletterte auf einen Maulbeerbaum.
Er kletterte wie ein kleiner Junge auf den Baum, und ohne es zu wissen, erfüllte sich das Wort Jesu, dass wir das Reich Gottes nicht sehen werden, wenn wir nicht wie Kinder werden (Matthäus 18, 3).
„Ein Reisender beschreibt den Baum wie folgt ‚die Stieleiche und ihr Schatten ist sehr angenehm … man kann leicht an ihr hochklettern. ‘“ (Barclay)
„Ich wünschte, es gäbe mehr von uns, denen es nichts ausmacht, für das ausgelacht zu werden, was uns helfen könnte, Jesus zu sehen.“ (MacLaren)
2. Jesus lädt sich selbst in das Haus des Zachäus ein
Lukas 19, 5-6
Lukas 19, 5-6 Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige schnell herab; denn heute muss ich in deinem Haus einkehren! Und er stieg schnell herab und nahm ihn auf mit Freuden.
Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn: Weil Zachäus sich anstrengte und riskierte sich lächerlich zu machen, um Jesus zu sehen, sah Jesus ihn und ging nicht an ihm vorbei. Zachäus ist Jesus aufgefallen, und Jesus nahm Kontakt zu ihm auf.
Zachäus, steige schnell herab: Jesus begann damit, Zachäus beim Namen zu nennen. Jesus kannte die Bedeutung des Namens einer Person. Es mag das erste Mal gewesen sein, dass Zachäus, mal abgesehen von seiner Mutter, jemanden seinen Namen freundlich aussprechen hörte.
Das Jesus seinen Namen ausgesprochen hat, hat alles verändert; Jesus sagte zu Zachäus: „Ich kenne dich, und ich erhebe Anspruch auf dich.“
Jesus wusste um die Bedeutung eines Namens. Er sagte, dass er seine Schafe beim Namen ruft: Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus (Johannes 10, 3). In der Offenbarung wird uns ein neuer Name verheißen, den nur Gott kennt und den wir kennen. Wenn wir in den Himmel kommen, wird dort jemand sein, der unseren Namen kennt.
Steige schnell herab: Jesus befahl Zachäus, sich zu beeilen und herabzusteigen. Wenn er sich nicht beeilte, könnte er die Gelegenheit verpassen; wenn er sich nicht selbst erniedrigte, würde er Jesus nie begegnen.
Verallgemeinert bedeutet das für jeden: „Steige von deinem hohen Platz herab. Jesus hätte niemals mit Zachäus gegessen, wenn er im Maulbeerbaum geblieben wäre.“
Denn heute muss ich in deinem Haus einkehren: Jesus wollte nicht nur zu Zachäus predigen und ihn in einem geistlichen oder religiösen Sinn bekehren. Jesus wollte eine echte Beziehung zu Zachäus haben, was damit begann, dass man gemeinsam aß und Zeit miteinander verbrachte.
Jesus lud sich selbst ein, um Zeit mit dem verhassten, ausgestoßenen Zachäus zu verbringen. Die junge Gemeinde wurde verachtet, weil sie Ausgestoßene annahm (1. Korinther 1, 26-31). Die ersten Christen betrachteten das jedoch nicht als schändlich, sondern als etwas Glorreiches.
Und nahm ihn auf: Jesus würde nur dann in das Haus des Zachäus und in sein Leben kommen, wenn er eingeladen werden würde, wenn er aufgenommen werden würde. Zuerst empfing er Jesus und dann begann er eine Beziehung zu ihm.
„Christus wird sich in das Haus von keinem Menschen hineinzwängen und dort gegen den Willen des Menschen sitzen. Das wäre nicht das, was ein Gast, sondern was ein Eindringling tut, der nicht willkommen ist.“ (Spurgeon)
Vielleicht hatte Zachäus viele Fragen; aber er stellte sie nicht von der Krone des Maulbeerbaums aus. Er kam vom Baum herunter, begegnete Jesus und fragte ihn dann, was immer er fragen wollte.
Und nahm ihn auf mit Freuden: Zachäus freute sich, Jesus aufzunehmen. Jesus rief Zachäus zu sich, und er kam freudig zu Jesus. Zachäus nahm ihn, das heißt Jesus selbst, auf, nicht in erster Linie ein Glaubensbekenntnis oder eine Lehre, keine Theorie und keine Zeremonie – sondern Jesus.
Jesus war auf seinem Weg nach Jerusalem und würde mit Freude in der Stadt aufgenommen werden, er sollte das erleben, was man als triumphalen Einzug bezeichnet. Hier hatte er vorher einen anderen Einzug gehabt in das Herz eines einzigen Mannes. Dieses Eintreten, dieser Empfang schien nachhaltige Früchte zu tragen.
Jesus freut sich, Sünder zu empfangen, und sie freuen sich, gerettet zu werden. Wir wissen, dass die Freude Jesu größer ist, denn es ist gesegneter zu geben als zu nehmen.
Zachäus ist für jeden ein Vorbild dafür, wie man Jesus aufnehmen kann:
Nimm Jesus auf, indem du in einer Art und Weise nach ihn suchst, die anstrengend ist.
Nimm Jesus auf, indem du dich demütigst.
Nimm Jesus auf, egal wie sündig oder verhasst du bist.
Nimm Jesus auf, der dich bei deinem Namen ruft, wenn er dich einlädt.
Nimm Jesus auf, ohne zu zögern.
Nimm Jesus auf, indem du zu ihm herabsteigst.
Nimm Jesus selbst auf.
Nimm Jesus in dein Leben, in dein Zuhause auf.
Nimm Jesus freudig auf.
Nimm Jesus auf, ungeachtet dessen, was andere sagen.
Nimm Jesus mit Buße und Wiedergutmachung auf.
3. Zachäus distanziert sich von seiner Sünde und Jesus verkündet sein Heil
Lukas 19, 7-10
Lukas 19, 7-10 Als sie es aber sahen, murrten sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen! Zachäus aber trat hin und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück! Und Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen: Die Leute dachten (sie alle, nicht nur die religiösen Führer), Jesus sei zu weit gegangen, indem er mit einem so schlimmen Mann wie Zachäus verkehrte – also protestierten sie.
„Während Jesus Christus in das Haus von Zachäus ging, brachte er ihm nicht bei, dass der Charakter keine Bedeutung hätte; im Gegenteil, Zachäus erkannte sofort, dass der Charakter von größter Bedeutung war, und so trat er hervor und sagte: ’Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück.’“ (Spurgeon)
Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen: Als Zachäus Jesus empfing und nur ein wenig Zeit mit ihm verbrachte, wusste er, dass er Buße tun und Wiedergutmachung leisten musste. Zuerst suchte er nur nach Jesus; aber indem er Jesus suchte, strebte er auch danach, Buße zu tun.
Zachäus bot fröhlich an, so viel oder sogar mehr zu tun, als das Gesetz verlangte. Das Versprechen, jeden, den er betrogen hatte, zu entschädigen, war bemerkenswert: „In Anbetracht dessen, wie er sein Geld verdient hatte, war es unwahrscheinlich, dass dies eine kurze Liste sein würde.“ (Morris)
Kann sich ein Leben so schnell ändern? Ja. Nicht jede Gewohnheit im Leben von Zachäus änderte sich sofort, aber das Herz änderte sich, und es gab einige Anzeichen dafür, dass sich das Leben sofort änderte.
Heute ist diesem Haus Heil widerfahren: Jesus wusste, dass der reuige Zachäus errettet war, gerettet von der Knechtschaft, der Macht, der Schuld und der Strafe seiner Sünde. Es ging nicht mehr darum, dass er ein Sünder war, sondern darum, dass ihm Heil widerfahren ist, und Jesus sagte es allen.
Jesus befahl dem reichen Obersten, alles zu verschenken (Lukas 18, 18-23). Aber für Zachäus genügte es, denjenigen, denen er Unrecht getan hatte, zurückzugeben, was er ihnen weggenommen hatte. Jesus kannte den Namen von Zachäus und wusste genau, was er tun musste, um zu bereuen und mit Gott und den Menschen ins Reine zu kommen.
In Lukas 18, 24-27 sagte Jesus, dass es für die Reichen unmöglich sei, in den Himmel zu kommen; mit Gott jedoch ist es möglich. Das ist die Erfüllung dieser Verheißung. Zachäus wurde ein freudiger Geber und zeigte damit Gottes unglaubliches Werk in ihm, aber der reiche Oberste ging traurig davon und hielt an seinem Reichtum fest.
Weil auch er ein Sohn Abrahams ist: Da Zachäus von seinen jüdischen Mitbürgern so sehr gehasst wurde, sagten sie wahrscheinlich oft, dass er kein ‚echter‘ Jude sei. Jesus wollte, dass alle wissen, dass Zachäus wirklich ein Sohn Abrahams war, sowohl genetisch als auch vom Glauben her – weil er Jesus wahrhaftig und freudig aufnahm.
Die Priester von Jericho (es war eine levitische Stadt) hatten Zachäus wahrscheinlich oft verurteilt und ihn aufgefordert den Armen etwas abzugeben. Aber nach der Begegnung mit Jesus wurde gerne ein solches Opfer gebracht. Die Liebe zu Jesus kann uns zu Größerem motivieren, als Gesetzlichkeit, Schuldgefühle oder Manipulation es je tun könnten.
Der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist: Jesus erklärte, warum er so an einer Freundschaft zu einem berüchtigten Sünder wie Zachäus interessiert war. Jesus ist gerade deshalb gekommen, um Menschen wie Zachäus zu retten.
Zachäus glaubte wirklich an Jesus. Ein wahrer Sohn Abrahams stammte nicht nur genetisch von Abraham ab, sondern hatte auch den gleichen Glauben an Gott, den Abraham hatte.
Obwohl Zachäus Jesus suchte, stellte sich heraus, dass er derjenige war, der verloren war, und Jesus suchte ihn (ist gekommen, um zu suchen). Zachäus war für seine Eltern verloren; für die Religiösen verloren, für seine Gemeinde verloren, für die Freunde, die er gehabt haben mag, verloren – und doch in gewisser Weise war er für Gott nicht verloren. „Während die Geschichte seiner Bekehrung weiterging, stellte sich heraus, dass seine Suche nach Jesus (Lukas 19, 3) das Ergebnis der vorangegangenen Suche von Jesus nach ihm war (Lukas 19, 10).“ (Pate)
Der gesamte Bericht über Zachäus gibt uns einen bemerkenswerten Einblick in das Wer, Was, Wo, Wann, Warum und Wie der Aufnahme von Jesus.
Wen will Jesus aufnehmen: Die Verlorenen.
Was will Jesus zu denen haben, die ihn aufnehmen: Eine Beziehung.
Wohin will Jesus gehen: Zu dir.
Wann will Jesus von dir empfangen werden: Sofort, unverzüglich.
Warum will Jesus, dass du ihn empfängst: Um mit ihm zu sein, um in deinem Leben eine Beziehung zu ihm zu haben.
Wie will Jesus von dir aufgenommen werden: Freudig.
B. Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden
1. Der Zweck des Gleichnisses
Lukas 19, 11
Lukas 19, 11 Als sie aber dies hörten, fuhr er fort und sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen.
Weil er nahe bei Jerusalem war: Jericho ist nicht weit von Jerusalem entfernt, und als Jesus sich der Stadt näherte, erwarteten die Jünger und auch andere, dass Jesus sich als Messias und als politischen Retter Israels zu erkennen geben würde (sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen).
Das Passahfest sollte bald stattfinden. Laut Josephus strömten in dieser Jahreszeit mehr als zwei Millionen Pilger nach Jerusalem. Es herrschte also eine große messianische Erwartung, die die Vorstellung bestärkte, dass das Reich Gottes … unverzüglich erscheinen würde.
George MacDonald schrieb einen hübschen Reim über ihre verdrehten Erwartungen: They were all looking for a King, To slay their foes and lift them high. He came a little baby thing, That made a woman cry. (Sie alle suchten nach einem König, um ihre Feinde zu töten und sie zu erhöhen. Er kam, als kleines Baby, das eine Frau zum Weinen brachte.)
Sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen: Jesus erzählte dieses Gleichnis, um seine Jünger darauf vorzubereiten, dass er weggehen und wiederkommen würde, bevor das Königreich in voller Herrlichkeit zu ihnen kommen würde, und um ihnen zu sagen, wie sie sich in seiner Abwesenheit verhalten sollten.
„Es war eine Metapher seiner eigenen Abreise in ein fernes Land, um ein Königreich zu empfangen. Es lehrte in einem Gleichnis, dass es erst den Aufbruch und die lange Abwesenheit des Königs geben musste, bevor das Königreich in seiner vollen Pracht kommen konnte.“ (Morrison)
Das folgende Gleichnis ist reich an historischen Anspielungen. „Der Erlöser leitete die Einzelheiten dieses Gleichnisses vermutlich aus der tatsächlichen Geschichte von Archelaus ab. Er war der Sohn von Herodes, der nach dem Tod seines Vaters nach Rom ging, um gemäß den Absichten des Testaments seines Vaters die Hoheitsgewalt über einen Teil des Königreichs seines Vaters zu erhalten. Die Bestätigung durch den römischen Kaiser war notwendig, weil das Reich des Herodes in Wirklichkeit ein Teil des Römischen Reiches war. Eine jüdische Abordnung ging damals ebenfalls nach Rom, um Archelaus‘ Anspruch auf das Königtum anzufechten. Der Kaiser ernannte ihn dennoch zum Herrscher (wenn auch nicht als vollwertigen König) über die Hälfte des Königreichs seines Vaters.“ (Geldenhuys)
2. Der Meister verteilt Pfunde (Geldeinheiten)
Lukas 19, 12-13
Lukas 19, 12-13 Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann wiederzukommen. Und er rief zehn seiner Knechte, gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!
Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann wiederzukommen: Dieses Gleichnis ist anders als das Gleichnis von den Talenten in Matthäus 25. Hier erhielt jeder der zehn Diener jeweils die gleiche Menge an Geld. Die Summe entsprach etwa drei Monatslöhnen eines Arbeiters.
Einige Gaben verteilt Gott unterschiedlich, so wie es ihm gefällt. Andere Gaben erhält jeder Gläubige auf der ganzen Welt – wie das Evangelium, das jedem Christen gleichermaßen gegeben wird.
Gab ihnen zehn Pfunde: Es ist nicht so, dass jeder Diener zehn Pfunde erhielt, sondern dass zehn Pfunde an die Gruppe als Ganzes verteilt wurden, eines an jeden der zehn Diener.
Handelt damit, bis ich wiederkomme: Während der Edelmann unterwegs war, um sein Königreich zu empfangen, erwartete man von den Dienern, dass sie Handel trieben – dass sie die Mittel nutzten, die der Herr ihnen gab und dass sie diese optimal einsetzten.
3. Der Aufstand der Bürger
Lukas 19, 14
Lukas 19, 14 Seine Bürger aber hassten ihn und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!
Seine Bürger aber hassten ihn: Es waren die Bürger des Edelmanns, die in dem von ihm regierten Gebiet lebten. Es waren nicht die Diener, die die Pfunde erhielten.
Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche: Diese Bürger hassten ihn, und sie machten es dem Edelmann klar. In Jesu Gleichnis tat der Edelmann nichts, was diese Ablehnung verdient hätte. Es lag nur daran, dass die Bürger ein von Hass erfülltes Herz hatten.
4. Die ersten beiden Diener legen ihrem Herrn Rechenschaft ab
Lukas 19, 15-19
Lukas 19, 15-19 Und es geschah, als er wiederkam, nachdem er die Königswürde empfangen hatte, da ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, vor sich rufen, um zu erfahren, was jeder erhandelt habe. Da kam der erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazugewonnen! Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben! Und der zweite kam und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erworben! Er aber sprach auch zu diesem: So sollst auch du über fünf Städte gesetzt sein!
Nachdem er die Königswürde empfangen hatte, da ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, vor sich rufen: Als der Edelmann zurückkehrte, beschäftigte er sich zuerst mit seinen Dienern. Später befasste er sich mit den aufständischen Bürgern, doch sie waren nicht sein Hauptanliegen. Zuerst wollte er wissen, wie treu seine Diener in seiner Abwesenheit gewesen waren.
Da kam der erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazugewonnen! Der erste Diener gab einen positiven Bericht ab. Er machte mit dem Pfund seines Meisters Geschäfte und hatte zehn weitere Pfunde vorzuweisen. Das war eine beeindruckende Steigerung um 1000 %.
Der erste Diener hörte ein schönes Lob von seinem Meister: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben! Weil er sich als treuer Verwalter über die Mittel seines Herrn erwies, wurde ihm Autorität über zehn Städte des Königreichs verliehen, welches sein Meister gerade erhalten hatte.
Vollmacht über zehn Städte haben: Der Lohn für treue Dienste ist nicht Ruhe, sondern mehr Dienst. Das ist für den Diener Gottes durchaus erfreulich. „Der Lohn für gut geleistete Arbeit ist mehr Arbeit … Der große Lohn Gottes für den Mann, der die Prüfung bestanden hat, ist mehr Vertrauen.“ (Barclay)
Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erworben: Der zweite Diener legte auch einen positiven Bericht vor. Er machte mit den Pfunden seines Herrn Geschäfte und hatte fünf weitere Pfunde vorzuweisen – eine Steigerung um 500 %.
Jeder der Diener schrieb die Leistung der Gabe des Meisters (dein Pfund) zu und nicht seiner eigenen Anstrengung oder Intelligenz. „Nicht meine Mühen, sondern dein Pfund hat es getan.“ (Trapp)
Er wurde auch belohnt, wenn auch nicht mit den Worten „Recht so, du guter Knecht“. „Die Zahl der Städte, über die er die Hoheitsgewalt erhielt, stand im Verhältnis zu seiner Treue im Umgang mit den Mitteln seines Herrn.“
5. Der dritte Diener legt Rechenschaft vor seinem Herrn ab
Lukas 19, 20-26
Lukas 19, 20-26 Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich im Schweißtuch aufbewahrt habe! Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht eingelegt, und erntest, was du nicht gesät hast. Da sprach er zu ihm: Nach [dem Wort] deines Mundes will ich dich richten, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht eingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Warum hast du dann mein Geld nicht auf der Bank angelegt, sodass ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen hätte einziehen können? Und zu den Umstehenden sprach er: Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat! Da sagten sie zu ihm: Herr, er hat schon zehn Pfunde! Denn ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von ihm wird auch das genommen werden, was er hat.
Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich im Schweißtuch aufbewahrt habe: Der dritte Diener erstattete keinen positiven Bericht. Er gehorchte dem Befehl des Meisters nicht, Handel zu treiben, bis ich wiederkomme. Er bewahrte lediglich die Mittel des Herrn auf und tat nichts Gutes mit ihnen.
Der dritte Diener entschuldigte seinen Ungehorsam mit der Behauptung, sein Herr sei so mächtig, dass er die Hilfe des Dieners nicht benötige (du nimmst, was du nicht eingelegt, und erntest, was du nicht gesät hast).
Nach [dem Wort] deines Mundes will ich dich richten, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein strenger Mann bin: Der Herr hat den dritten Diener nicht belohnt. Stattdessen tadelte er ihn, weil die große Macht des Meisters den Diener zu mehr Fleiß, und nicht zu Ungehorsam und Faulheit hätte inspirieren sollen.
Es wäre für diesen Diener ein Leichtes gewesen, mit den Mitteln seines Herrn etwas anzufangen (warum hast du dann mein Geld nicht auf der Bank angelegt), doch aus Ungehorsam tat er nichts.
Das hilft uns, den Plan des Meisters zu verstehen. Es ging nicht darum, mit seinen Dienern Geld zu verdienen, sondern darum ihren Charakter zu formen. Er brauchte sie nicht, um Geld zu verdienen, aber sie mussten mit ihm zusammenarbeiten, um ihren Charakter auszubilden.
Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat: Dem dritten Diener wurde alles genommen. Er blieb der Diener seines Herrn und er blieb in seinem Haus, aber er hatte nichts mehr. Er erwies sich als unfähig, die Dinge seines Herrn zu verwalten, und ihm wurde nichts zum Verwalten gegeben.
Jesus unterstrich das, indem er sagte: Denn ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von ihm wird auch das genommen werden, was er hat. „Diese paradoxe, ja beinahe widersprüchlich anmutende Aussage spiegelt das geistliche Gesetz aus Lukas 8, 18 wider: Wer dem Herrn treu ist, wird belohnt werden, wer nicht treu ist, wird Schaden erleiden. Licht, was empfangen wird, bringt mehr Licht; Licht, was abgelehnt wird, bringt die Dunkelheit.“ (Pate)
„Im christlichen Leben stehen wir nicht still. Wir nutzen unsere Gaben und machen Fortschritte, oder wir verlieren, was wir haben.“ (Morris)
Der Hauptpunkt dieses Gleichnisses ist klar; das Reich Gottes wird noch etwas auf sich warten lassen, deshalb müssen wir uns in der Zwischenzeit darauf konzentrieren, treue Diener zu sein. Unser Meister ist in ein fernes Land gegangen und wird eines Tages mit seinem Königreich zurückkehren. In der Zwischenzeit wurde uns befohlen, mit dem zu wirtschaften, was er uns gegeben hat, bis er zurückkehrt.
„Die zehn Pfunde, die jedem gegeben werden, stehen für die gute Botschaft vom Reich Gottes, die jedem Menschen gilt, der sich zum Glauben an Christus bekennt, und die er zur Rettung seiner Seele annehmen soll. Allen wird dasselbe Wort gegeben, damit alle glauben und gerettet werden.“ (Clarke)
Wenn unser Meister zurückkehrt, wird er kommen, um uns gemäß unserer Treue zu belohnen, und wir werden mit verschiedenen Ebenen von Autorität in seinem Reich belohnt werden.
Die untreuen Diener waren diejenigen, die dachten, ihr Meister brauche ihre Hilfe nicht, weil er so mächtig war. Aber es geht nicht darum, dass er meine Hilfe braucht. Es geht um mein Bedürfnis, ihm zu helfen und mein Bedürfnis an seinem Werk teilzuhaben.
6. Für die Feinde des Meisters kommt der Tag des Jüngsten Gerichts
Lukas 19, 27
Lukas 19, 27 Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!
Bringt sie her: Die Diener mussten sich alle für ihre Arbeit in Abwesenheit des Meisters verantworten, aber zumindest machte sich keiner von ihnen des Verrats schuldig. Nun hatte es der Meister mit seinen Feinden zu tun, den in Lukas 19, 14 erwähnten rebellischen Bürgern, die ihn hassten und die sagten: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“.
Die nicht wollten, dass ich König über sie werde: Sie können versuchen, die Herrschaft des Meisters zu leugnen, so viel sie wollen, es würde ihnen jedoch nichts bringen. Er würde auf die eine oder andere Weise über sie herrschen.
Und erschlagt sie vor mir: Die Diener des Herrn mussten sich vor ihm verantworten, aber ebenso seine Feinde. Sie erwartete ein sicheres, endgültiges Urteil. Dieses dramatische und starke Ende zeigt, dass die Antwort auf die Herrschaft von Jesus eine Entscheidung über Leben und Tod ist.
C. Jesus betritt Jerusalem
1. Auf nach Jerusalem
Lukas 19, 28
Lukas 19, 28 Und nachdem er das gesagt hatte, zog er weiter und reiste hinauf nach Jerusalem.
Nachdem er das gesagt hatte: Nachdem er seine Nachfolger sorgfältig über die wahren Hintergründe seines Reiches und seiner Mission unterrichtet hatte, ging Jesus unbeirrt in Richtung Jerusalem.
„Endlich ist Jerusalem, die Tempelstadt, in der in der folgenden Woche das größte und heiligste Drama der Welt aufgeführt wird, in unmittelbarer Nähe.“ (Geldenhuys)
Zog er weiter und reiste hinauf nach Jerusalem: Im Bewusstsein dessen, was ihn erwartete, und dass er das Kreuz ertragen musste, bevor er das Reich Gottes empfangen konnte, zog er weiter. Wir sollten Jesus in seinen Leiden bewundern und nicht bemitleiden. Er wusste genau, was ihm bevorstand.
Johannes 11, 57 macht deutlich, dass ein Preis auf Jesu Kopf ausgesetzt war und dass er ein Mann war, der gesucht wurde. Trotzdem kam Jesus auf dem Weg nach Jerusalem der am stärksten frequentiert war.
2. Es werden sorgfältige Vorbereitungen für die Eintrittszeremonie getroffen
Lukas 19, 29-34
Lukas 19, 29-34 Und es geschah, als er in die Nähe von Bethphage und Bethanien kam, zu dem Berg, welcher Ölberg heißt, da sandte er zwei seiner Jünger und sprach: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann sprecht so zu ihm: Der Herr braucht es! Da gingen die Abgesandten hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen seine Besitzer zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los? Sie aber sprachen: Der Herr braucht es!
Geht in das Dorf, das vor euch liegt; und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden: Als Jesus diese letzte, so entscheidende Woche vor der Kreuzigung begann, schickte er seine Jünger vorsichtig und bedacht los, um Vorkehrungen für seine Ankunft in Jerusalem zu treffen. Jesus war schon viele Male zuvor in Jerusalem gewesen; aber an dieser Reise nach Jerusalem war etwas besonders.
Ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: Jesus ritt auf diesem relativ bescheidenen Tier nach Jerusalem. Anstatt als siegreicher Feldherr auf einem Pferd zu kommen, kam er auf einem Füllen, wie es für Mitglieder des Königshauses üblich war. Er kam als Friedensfürst nach Jerusalem.
„Der Esel war das Reittier eines Mannes des Friedens, eines Kaufmanns oder eines Priesters. Ein König könnte gelegentlich auf einem Esel reiten, aber er würde eher auf einem mächtigen Kriegspferd erscheinen. Die Prophezeiung Sacharjas beschrieb den Messias als Friedensfürsten.“ (Morris)
„Dieser Einzug in Jerusalem wurde als der Triumph Christi bezeichnet. Es war in der Tat der Triumph von Demut über Stolz und weltliche Größe, von Armut über den Wohlstand und von Sanftmut über Wut und Bosheit.“ (Clarke)
Auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: F.B. Meyer bemerkte, dass dies eine bildliche Darstellung dafür ist, dass Gott eine ungeteilte Loyalität von uns verlangt; dass der Herrschaftsanspruch Jesus, und Jesus allein zusteht. Er merkte auch an, dass Jesus möglicherweise nur einen kurzen Einsatz für sein Reich von uns verlangt, der Ansehen oder Beachtung nach sich zieht. Wenn dies sein Plan ist, werden wir Befriedigung darin finden.
Der Herr braucht es: Offenbar handelte es sich um eine vorher vereinbarte Ausleihe oder Vermietung dieses Tieres zur Nutzung durch Jesus. Die Jünger mussten den Besitzern sagen, dass es für Jesus bestimmt war.
„Normalerweise wurden Tiere wie Esel (für die Armen) und Pferde, (für die Reichen) Reisenden von ihren Besitzern leihweise gegen eine Gebühr zur Verfügung gestellt.“ (Pate)
„Was ist das für eine einzigartige Verbindung der Worte ‚der Herr‘ und ‚braucht es‘. Jesus hatte ein Wesen voller Bedürfnisse angenommen, ohne seine Souveränität aufzugeben, und obwohl er bedürftig war, war er immer noch der Herr und konnte seinen Untergebenen befehlen und ihr Eigentum beanspruchen.“ (Spurgeon)
„[Er] braucht es: nicht weil er müde gewesen wäre. Er, der zu Fuß von Galiläa nach Bethanien gegangen war, hätte auch die anderen gut 3 Kilometer laufen können, doch [er brauchte es] damit er in Jerusalem einziehen konnte, wie es ihm in Sacharja 9, 9 prophezeit worden war.“ (Poole)
3. Jesus zieht in die Stadt ein mit einer bescheidenen Zurschaustellung von Lob und Anerkennung
Lukas 19, 35-40
Lukas 19, 35-40 Und sie brachten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf. Als er aber weiterzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf dem Weg. Und als er sich schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Wundertaten, die sie gesehen hatten, und sie sprachen: Gepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe! Und etliche der Pharisäer unter der Volksmenge sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch: Wenn diese schweigen sollten, dann würden die Steine schreien!
Warfen ihre Kleider auf das Füllen … breiteten sie ihre Kleider aus auf dem Weg … fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme: Die Menge ehrte Jesus in besonderem Maße und lobte Gott dafür, dass er diesen König nach Jerusalem geschickt hatte, und sagte: Gepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn!
Die Vorstellung, dass ein siegreicher König in eine Stadt einzieht, war zu dieser Zeit wohlbekannt. Üblicherweise kam ein siegreicher König in Begleitung der Bürger seines Königreichs und seiner Armee in eine Stadt. Bei seinem Einmarsch wurden Lieder gesungen, in denen der Eroberer gelobt und bejubelt wurde. Er kam mit Symbolen seines Sieges und seiner Autorität. Schließlich kam er in den berühmtesten Tempel der Stadt und brachte ein Opfer dar, um die Götter zu ehren und sich mit ihnen zu vereinen.
Die Evangelien nehmen diese bekannten Erwartungen und stellen sie auf den Kopf. Jesus betrat Jerusalem mit einer relativ bescheidenen und bunt gemischten Eskorte und Lieder wurden gesungen. Die einzigen Symbole seiner Macht waren ein bescheidener Esel und Palmzweige. Als er die Stadt betrat, brachte er keine Opfer dar, aber er forderte den religiösen Status quo heraus und reinigte den Tempel.
Meister, weise deine Jünger zurecht: Der Lobpreis der Menge machte die Feinde Jesu nervös; sie lehnten diese Form der Anerkennung ab. Ihnen wurde klar, dass sie besiegt wurden. In Johannes 12, 19 heißt es: „Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet. Siehe, alle Welt läuft ihm nach!“
Nichts zeigt Satan und seinen Anhängern so deutlich, dass sie verloren haben, wie der Lobpreis Gottes, der in ihren Ohren klingt. Satan verliert, denn wenn Gottes Volk wirklich anbetet, ist es mit Herzen und Gedanken bei ihm – und nicht bei der Sünde, bei sich selbst oder bei den Ablenkungen des Satans.
Ich sage euch: Wenn diese schweigen sollten, dann würden die Steine schreien: Das sagte Jesus, als die Pharisäer von ihm forderten, er solle diejenigen zum Schweigen bringen, die ihn lobten und als König empfingen. An diesem Tag sollte Jesus gepriesen werden. Während des größten Teils seines Dienstes tat Jesus alles, was er konnte, um die Menschen davon abzuhalten, ihn öffentlich als Messias zu feiern. Hier lud Jesus sie dazu ein, ihn öffentlich als Messias zu loben und anzubeten.
Dann würden die Steine schreien: Die Vorstellung, dass die Schöpfung selbst Gott preist, mag seltsam erscheinen, aber die Bibel spricht an einigen wenigen Stellen davon, dass Bäume, Hügel, Ozeane, Flüsse, Berge, Täler, Vieh und Kriechtiere, Vögel und Felder Gott preisen (Psalm 148, 7-13; Psalm 96, 11-12).
Doch die Steine schwiegen an diesem Tag, denn die ganze Menge lobte Jesus: Es fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben. „Und doch, so nehme ich an, hatten diese Jünger ihre Herausforderungen, so wie wir unsere. Vielleicht gab es zu Hause eine kranke Ehefrau oder ein Kind, das an einer Krankheit starb.“ (Spurgeon) Und doch lobten sie ihn alle!
Mit lauter Stimme wegen all der Wundertaten, die sie gesehen hatten: Ihr Lob war von Erinnerungen erfüllt. Sie erinnerten sich an all die mächtigen Werke, die sie Jesus haben tun sehen, wie zum Beispiel die Auferweckung des Lazarus von den Toten (Johannes 12, 17-18). Sie erzählten von den großen Dingen, die Gott in ihrem Leben getan hatte.
Ein starker Kritikpunkt an einem Großteil unseres Lobpreises ist, dass er gedankenlos ist. Wir haben nichts Bestimmtes im Sinn, wofür wir Gott loben, etwa Dinge, die wir ihn in unserem Leben haben tun sehen. Jeder, der sagt: ‚Lobt den Herrn!‘, sollte in der Lage sein, diese Frage zu beantworten: „Wofür loben wir ihn?“
4. Jesus weint über Jerusalem
Lukas 19, 41-44
Lukas 19, 41-44 Und als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufschütten, dich ringsum einschließen und von allen Seiten bedrängen werden; und sie werden dich dem Erdboden gleichmachen, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!
Und als ernäher kam und die Stadt sah, weinte er über sie: Dies war ein zutiefst bewegender Moment für Jesus. Seine Tränen galten nicht seinem eigenen Schicksal in Jerusalem, sondern dem Schicksal der Stadt selbst.
„Das Wort `weinte´ könnte auch mit Wehklagen übersetzt werden. Jesus begann zu schluchzen, als er die verpasste Gelegenheit beklagte.“ (Morris)
„Der Ausruf war der Ausdruck eines vergeblichen Wunsches. Er hatte die Stadt mit dem Wunsch besucht, sie vom Verderben zu befreien und Frieden zu bringen. Die geistliche Blindheit der Herrscher und des Volkes war so groß, dass sie den Sinn seines Besuches nicht erkannten. Das Ergebnis war unvermeidlich. Die Zerstörung war unausweichlich.“ (Morgan)
Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient! Dies war ein Wendepunkt für das jüdische Volk. Ihre Führer hatten Jesus abgelehnt, und die meisten Menschen folgten ihren Führern. Hätten sie jedoch Jesus und sein Werk als Messias erkannt, wäre ihnen vielleicht die kommende Zerstörung erspart geblieben.
In einigen alten Exemplaren der Bibel entfernten sie hier den Abschnitt über Jesus, der weint, weil sie dachten, wenn Jesus vollkommen wäre, würde er nicht weinen. Aber die Vollkommenheit Jesu verlangt, dass er bei dieser Gelegenheit weint, als Israel seine einzige Chance verwarf, der kommenden Zerstörung zu entgehen.
Jesus hat hier Gottes Herz gezeigt, denn selbst wenn ein Strafgericht verkündet werden muss, geschieht das nie mit Freude. Selbst wenn Gottes Gericht vollkommen gerecht und angemessen ist, weint sein Herz bei der Verkündigung des Urteils.
Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient! Jesus trauerte aufgrund der Tatsache, dass sie nicht wussten, wann der Messias kommen würde, an dem von Daniel prophezeiten Tag, an diesem deinem Tag.
Diesem deinem Tag: [Der Tag] war deshalb so wichtig, weil es wahrscheinlich der von Daniel prophezeite Tag war, an dem der Messias, der Fürst, nach Jerusalem kommen würde. Daniel sagte, dass vom Tag des Erlasses zur Wiederherstellung und zum Wiederaufbau Jerusalems bis zum Tag, an dem der Messias nach Jerusalem kommen würde, nach dem jüdischen Kalender 483 Jahre vergehen würden. Nach den Berechnungen von Sir Robert Anderson wurde dies auf den Tag genau 483 Jahre später erfüllt (nach der jüdischen Schätzung von 360 Tagen pro Jahr, wie in Daniel 9, 25).
Dies ist der Tag, von dem in Psalm 118, 24 die Rede ist: Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!
Was zu deinem Frieden dient: Der Name Jerusalem bedeutet ‚Stadt des Friedens‘; aber die Stadt des Friedens kannte die Dinge nicht, die ihrem Frieden dienen. Jesus wusste, dass ihr Wunsch nach einem politischen Messias in weniger als einer Generation die totale Zerstörung bringen würde.
Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufschütten: Jesus sagte fünf besondere Aspekte des römischen Angriffs auf Jerusalem voraus:
Den Bau eines Walls
Die Belagerung der Stadt
Die Zerstörung der Stadt
Die Ermordung der Einwohner der Stadt
Die vollständige Einebnung der Stadt
Der Historiker Josephus beschrieb ausführlich den Wall um Jerusalem, der die Stadt völlig vor der kompletten Zerstörung durch die Römer abschottete (Kriege der Juden, 5.12.1-3).
Von Josephus: „Jede Hoffnung, zu entkommen, war den Juden nun genommen, ebenso wie ihre Freiheit, die Stadt zu verlassen. Dann breitete sich die Hungersnot immer weiter aus und verschlang das Volk mit ganzen Häusern und Familien. Die oberen Räume der Frauen und Säuglinge, die an Hunger starben, und die Gassen der Stadt waren voll von den Leichen der Alten. Auch die Kinder und die jungen Männer irrten wie Schatten über die Marktplätze, alle aufgedunsen vor Hunger. Sie fielen tot um, wo immer ihr Elend sie erfasste. Eine Zeitlang wurden die Toten begraben; aber danach, als sie das nicht mehr tun konnten, ließ man sie von der Mauer in die darunterliegenden Täler werfen. Als Titus auf seinem Rundgang durch diese Täler sah, dass die Leichen von Blut und anderen Körpersäften überströmt waren, stöhnte er auf, breitete seine Hände zum Himmel aus und rief Gott als Zeuge an, dass dies nicht sein Werk war.“ (zitiert von Spurgeon. Er fügt hinzu: „Es gibt nichts in der Geschichte, was dieses Grauen übertreffen könnte. Aber selbst das ist nichts im Vergleich zur Zerstörung einer Seele.“)
5. Die Reinigung des Tempels
Lukas 19, 45-48
Lukas 19, 45-48 Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer darin hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus ist ein Bethaus«. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht! Und er lehrte täglich im Tempel; die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen; doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.
Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer darin hinauszutreiben: Dies scheint sich von der in Johannes 2, 13-22 erwähnten Reinigung der Tempelhöfe, die zu Beginn des irdischen Wirkens Jesu stattfand, zu unterscheiden. Der Zweck war jedoch derselbe: Die Vertreibung der Händler, die in Zusammenarbeit mit den Priestern die Besucher Jerusalems betrogen, indem sie sie zwangen, zugelassene Opfertiere und Währungen zu hohen Preisen zu kaufen, bzw. zu tauschen.
Barclay bemerkt: „Ein Paar Tauben konnten außerhalb des Tempels nur 4 Cent und innerhalb des Tempels bis zu 70 Cent kosten“. Das ist fast das Zwanzigfache.
Doch Jesu Zorn richtete sich sowohl gegen die Verkäufer als auch gegen die Käufer. „Verkäufer und Käufer wurden als Einheit betrachtet – im Geiste verwandt, die gemeinsam vertrieben werden sollten … Der Handel war notwendig und mag harmlos gewesen sein, aber der Geschäftsgeist entwickelte bald Missstände, die zu dieser Zeit zweifellos weit verbreitet waren“. (Bruce)
Was Jesus tat, war eher als darstellendes Gleichnis von Bedeutung, als wegen der Auswirkung an sich. „Es gibt keinen Hinweis darauf, noch ist es wahrscheinlich, dass eine dauerhafte Verbesserung erreicht wurde. Zweifellos waren die Tische für den Rest der Woche wieder besetzt, und Jesus unternahm keine weiteren Schritte“. (France)
Mein Haus ist ein Bethaus: Die Kaufleute arbeiteten in den äußeren Höfen des Tempels, dem einzigen Bereich, in den Heiden kommen und beten konnten. Deshalb wurde dieser Ort des Gebets zu einem Marktplatz gemacht, und zwar zu einem unehrlichen (eine Räuberhöhle).
Die Aufzeichnung bei Markus enthält das vollständigere Zitat von Jesu Hinweis auf Jesaja 56, 7: Steht nicht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden“ (Markus 11, 17). Es ging darum, dass Jesaja prophezeite, und Jesus forderte, dass der Tempel ein Ort für alle Nationen sein sollte, an dem gebetet wird. Die Aktivität all der Verkäufer und Käufer in den äußeren Höfen machte es für jeden suchenden Heiden unmöglich, zum Beten zu kommen.
„In diesem Aufruhr des Kaufens und Verkaufens und des Feilschens und Versteigerns war Gebet unmöglich. Diejenigen, die Gottes Gegenwart suchten, wurden durch das Volk des Hauses Gottes davon ausgeschlossen.“ (Barclay)
Und er lehrte täglich im Tempel: Nachdem er die Kaufleute aus den Tempelhöfen vertrieben hatte, setzte Jesus sein Werk des öffentlichen Lehrens und Heilens mutig fort. (Matthäus 21, 14). Er konnte weitermachen, weil die Menschen ihn hören wollten (denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu).
Lukas 19 – Der triumphale Einzug
A. Jesus und Zachäus
1. Zachäus klettert auf einen Baum und geht das Risiko ein, sich lächerlich zu machen, um Jesus zu sehen
Lukas 19, 1-4
Lukas 19, 1-4
Und er kam nach Jericho hinein und zog hindurch. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und dieser war reich. Und er wollte gerne Jesus sehen, wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge; denn er war von kleiner Gestalt. Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er vorbeikommen.
2. Jesus lädt sich selbst in das Haus des Zachäus ein
Lukas 19, 5-6
Lukas 19, 5-6
Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige schnell herab; denn heute muss ich in deinem Haus einkehren! Und er stieg schnell herab und nahm ihn auf mit Freuden.
3. Zachäus distanziert sich von seiner Sünde und Jesus verkündet sein Heil
Lukas 19, 7-10
Lukas 19, 7-10
Als sie es aber sahen, murrten sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen! Zachäus aber trat hin und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück! Und Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist;
denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
B. Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden
1. Der Zweck des Gleichnisses
Lukas 19, 11
Lukas 19, 11
Als sie aber dies hörten, fuhr er fort und sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen.
They were all looking for a King,
To slay their foes and lift them high.
He came a little baby thing,
That made a woman cry.
(Sie alle suchten nach einem König,
um ihre Feinde zu töten und sie zu erhöhen.
Er kam, als kleines Baby,
das eine Frau zum Weinen brachte.)
2. Der Meister verteilt Pfunde (Geldeinheiten)
Lukas 19, 12-13
Lukas 19, 12-13
Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann wiederzukommen. Und er rief zehn seiner Knechte, gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!
3. Der Aufstand der Bürger
Lukas 19, 14
Lukas 19, 14
Seine Bürger aber hassten ihn und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!
4. Die ersten beiden Diener legen ihrem Herrn Rechenschaft ab
Lukas 19, 15-19
Lukas 19, 15-19
Und es geschah, als er wiederkam, nachdem er die Königswürde empfangen hatte, da ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, vor sich rufen, um zu erfahren, was jeder erhandelt habe. Da kam der erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazugewonnen! Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben! Und der zweite kam und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erworben! Er aber sprach auch zu diesem: So sollst auch du über fünf Städte gesetzt sein!
5. Der dritte Diener legt Rechenschaft vor seinem Herrn ab
Lukas 19, 20-26
Lukas 19, 20-26
Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich im Schweißtuch aufbewahrt habe! Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht eingelegt, und erntest, was du nicht gesät hast. Da sprach er zu ihm: Nach [dem Wort] deines Mundes will ich dich richten, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht eingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Warum hast du dann mein Geld nicht auf der Bank angelegt, sodass ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen hätte einziehen können? Und zu den Umstehenden sprach er: Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat! Da sagten sie zu ihm: Herr, er hat schon zehn Pfunde! Denn ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von ihm wird auch das genommen werden, was er hat.
6. Für die Feinde des Meisters kommt der Tag des Jüngsten Gerichts
Lukas 19, 27
Lukas 19, 27
Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!
C. Jesus betritt Jerusalem
1. Auf nach Jerusalem
Lukas 19, 28
Lukas 19, 28
Und nachdem er das gesagt hatte, zog er weiter und reiste hinauf nach Jerusalem.
2. Es werden sorgfältige Vorbereitungen für die Eintrittszeremonie getroffen
Lukas 19, 29-34
Lukas 19, 29-34
Und es geschah, als er in die Nähe von Bethphage und Bethanien kam, zu dem Berg, welcher Ölberg heißt, da sandte er zwei seiner Jünger und sprach: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann sprecht so zu ihm: Der Herr braucht es! Da gingen die Abgesandten hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen seine Besitzer zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los? Sie aber sprachen: Der Herr braucht es!
3. Jesus zieht in die Stadt ein mit einer bescheidenen Zurschaustellung von Lob und Anerkennung
Lukas 19, 35-40
Lukas 19, 35-40
Und sie brachten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf. Als er aber weiterzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf dem Weg. Und als er sich schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Wundertaten, die sie gesehen hatten, und sie sprachen: Gepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe! Und etliche der Pharisäer unter der Volksmenge sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch: Wenn diese schweigen sollten, dann würden die Steine schreien!
4. Jesus weint über Jerusalem
Lukas 19, 41-44
Lukas 19, 41-44
Und als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufschütten, dich ringsum einschließen und von allen Seiten bedrängen werden; und sie werden dich dem Erdboden gleichmachen, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!
5. Die Reinigung des Tempels
Lukas 19, 45-48
Lukas 19, 45-48
Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer darin hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus ist ein Bethaus«. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht! Und er lehrte täglich im Tempel; die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen; doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.