Lukas 8 – Die Bedeutung und die Macht von Jesu‘ Wort
A. Das Gleichnis von den Böden
1. Frauen, die Jesus dienten
Lukas 8, 1-3
Lukas 8, 1-3 Und es geschah danach, dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog, wobei er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf waren mit ihm, und auch etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihm dienten mit ihrer Habe.
Und es geschah danach, dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog: Es wird oft angenommen, dass dies die zweite Reise Jesu durch die Region Galiläa war (die erste wird in Lukas 4, 42-44 beschrieben). Wahrscheinlich besuchte Jesus bei seinem Dienst als Wanderprediger dieselben Städte und Dörfer mehr als einmal.
Die Zwölf waren mit ihm bei dieser zweiten Reise durch Galiläa. Als er die erste Reise durch Galiläa antrat, waren die zwölf Jünger noch nicht offiziell ausgewählt worden.
Wobei er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte: Das beschreibt ganz allgemein das Thema der Predigten von Jesus. Er brachte den Menschen die frohe Botschaft, die Nachricht, dass Gottes Messias und König bei ihnen gegenwärtig war und sein Reich ankündigte.
Und auch etliche Frauen: Lukas erwähnte ausdrücklich etliche Frauen, die Jesus nachfolgten, denn das war ungewöhnlich. Jesus hatte eine andere Haltung gegenüber Frauen, als die religiösen Führer und Lehrer jener Zeit.
„Die Rabbiner weigerten sich, Frauen zu unterrichten und wiesen ihnen im Allgemeinen eine sehr untergeordnete Stellung zu.“ (Morris) Es ist interessant, dass alle Feinde von Jesus in den vier Evangelien Männer waren.
Eine dieser Frauen war Maria, genannt Magdalena. Diese Maria war von Dämonen besessen, bis Jesus sie befreite. Viele gehen auch davon aus, dass sie unmoralisch gelebt hat, aber das wird im biblischen Text nicht erwähnt. „Die christliche Vorstellungskraft hat sich bei Maria Magdalena die Freiheit genommen, sie meist als schöne Frau zu betrachten, die Jesus vor einem unmoralischen Leben gerettet hat. Es gibt jedoch in den Quellen keinerlei Hinweise darauf.“ (Morris)
Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes: „Herodes‘ Epitropos. Ein König hatte viele Verpflichtungen und viel Privatbesitz; sein epitropos war der Beamte, der sich um die finanziellen Interessen des Königs kümmerte … Es konnte keinen vertrauenswürdigeren und wichtigeren Beamten geben.“ (Barclay)
„Es ist erstaunlich, Maria Magdalena mit der dunklen Vergangenheit und Johanna, die Hofdame, in derselben Gemeinschaft zu finden.“ (Barclay)
Maria und Johanna gehörten zu den ersten Zeugen der Auferstehung Jesu (Lukas 24, 10).
Und viele andere, die ihm dienten mit ihrer Habe: Wir sehen das wahre demütige Wesen Jesu, der sich freiwillig von anderen abhängig machte. Das hätte er nicht tun müssen; er hätte sich einfach all das Geld oder die Nahrung schaffen können, die er brauchte. Jesus war demütig und fromm genug, um von anderen zu empfangen.
Viele von uns sind zu stolz, um Hilfe von anderen anzunehmen. Manchmal ist die Fähigkeit, demütig zu empfangen, ein besserer Maßstab für die Gegenwart von Jesus in unserem Leben, als die Fähigkeit zu geben. Etwas zu geben, versetzt uns manchmal in eine höhere Position, doch etwas zu empfangen kann uns in eine niedrigere Position versetzen.
„Die Bezeichnung für die Unterstützung von Jesu‘ Mission durch die Frauen lautet Diakonie, wahrscheinlich weil sie das in der frühen Kirche geschaffene Diakonissenamt, insbesondere das der Diakonin, vorwegnahm.“ (Pate)
2. Das Gleichnis von den Böden
Lukas 8, 4-8
Lukas 8, 4-8 Als nun eine große Menge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es. Und anderes fiel auf das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Als nun eine große Menge zusammenkam: Es gab immer wieder Situationen, in denen Jesus zu großen Gruppen sprach, doch er hatte mit Sicherheit kein Problem damit, kleinere Gruppen oder auch einzelne Menschen zu lehren. Bei vielen Gelegenheiten lehrte er große Gruppen. Es zogen Menschenmengen aus den Städten zu ihm.
In Matthäus 13, 1-3 und Markus 4, 1-2 wird berichtet, dass diese Menschenmenge so groß war, dass Jesus sie von einem Boot aus lehrte. Die Menge drängte sich am Ufer zusammen, und Jesus konnte das Boot als Kanzel nutzen, das für diesen Zweck gut geeignet war.
Sprach er in einem Gleichnis: Der Gedanke hinter dem Wort Gleichnis ist ‚danebenstellen‘. Es ist eine Geschichte, die der Wahrheit, die man lehren will, zur Seite gestellt wird. Gleichnisse wurden auch „irdische Geschichten mit himmlischer Bedeutung“ genannt.
„Das griechische Wort parabole ist weiter gefasst als unser ‚Gleichnis‘; im lxx lässt es sich übersetzen als masal, das neben Gleichnissen auch Sprichwörter, Rätsel und weise Sprüche enthält. Matthäus verwendet es beispielsweise für die geheimnisvolle Aussage Jesu über die Verunreinigung (Matthäus 15, 10-11+15), und in Matthäus 24, 32 (‚Lektion‘)) deutet es auf einen Vergleich hin.“ (France)
„Für die Zuhörer hatte das Gleichnis einen doppelten Vorteil. Erstens für ihr Gedächtnis, da wir uns Geschichten sehr gut merken können. Zweitens für ihren Verstand, da die Menschen so über die Bedeutung dessen, was sie gehört hatten, leichter nachdenken konnten.“ (Poole)
Gleichnisse lehren im Allgemeinen einen Hauptaspekt oder ein Prinzip. Wir können in Schwierigkeiten geraten, wenn wir erwarten, dass es sich um komplizierte theologische Systeme handelt, bei denen das kleinste Detail verborgene Wahrheiten offenbart. „Ein Gleichnis ist keine Allegorie; eine Allegorie ist eine Geschichte, in der jedes mögliche Detail eine innewohnende Bedeutung hat; aber eine Allegorie muss gelesen und studiert werden; ein Gleichnis wird gehört. Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit wir keine Allegorien aus den Gleichnissen machen.“ (Barclay)
Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen: Jesus sprach entsprechend den landwirtschaftlichen Gepflogenheiten seiner Zeit. In jenen Tagen wurde der Same zuerst gestreut und dann in den Boden gepflügt. Meistens wusste man erst nach der Aussaat, wie die Qualität des jeweiligen Bodens war, auf den man gesät hat.
Und als er säte, fiel etliches an den Weg … anderes fiel auf den Felsen … anderes fiel mitten unter die Dornen … anderes fiel auf das gute Erdreich: In diesem Gleichnis fielen die Samen auf vier verschiedene Arten von Böden. Obwohl es normalerweise das Gleichnis vom Sämann genannt wird, könnte man es eher das Gleichnis von den Böden nennen. Der Unterschied liegt nie im Samen, sondern in der Beschaffenheit des Bodens, auf den er fällt.
Der Weg war der Pfad, auf dem die Menschen gingen und nichts konnte dort wachsen, weil der Boden zu hart war.
Dort auf den Felsen war der Boden dünn und mit Steinen übersät. Auf diesem Boden ging der Samen wegen der Wärme des Bodens zwar schnell auf, aber der Samen konnte wegen dem felsigen Boden keine Wurzeln schlagen.
Unter die Dornen beschrieb einen Boden, der fruchtbar ist – vielleicht zu fruchtbar, denn dort wuchsen neben Getreide auch Dornen. Die Dornen erstickten das gute Korn und führten nicht zu einer ertragreichen Ernte.
Als das gute Erdreich wurde der Boden bezeichnet, der sowohl fruchtbar war als auch frei von Unkraut. Auf dem guten Erdreich wuchs eine gute, ertragreiche Pflanze. Die Ernte kann hier hundertfältige Frucht bringen im Vergleich zur Aussaat.
Wer Ohren hat zu hören, der höre: Das war kein Aufruf an alle, zuzuhören. Vielmehr war es ein Aufruf an diejenigen, die geistlich sensibel waren, nun besonders aufmerksam zu sein. Das galt vor allem in Anbetracht der nächsten Verse, in denen Jesus den Sinn von Gleichnissen erklärte.
3. Der Sinn von Gleichnissen
Lukas 8, 9-10
Lukas 8, 9-10 Da fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was bedeutet wohl dieses Gleichnis? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen.
Was bedeutet wohl dieses Gleichnis? Den Jüngern war nicht sofort klar, was dieses Gleichnis zu bedeuten hat. Offenbar waren die Gleichnisse Jesu nicht so leicht zu verstehen, wie simple Darstellungen geistlicher Wahrheiten.
Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen: So wie Jesus sie gebrauchte, glichen Gleichnisse eher Puzzles oder Rätseln als Illustrationen. Nur wer den richtigen ‚Schlüssel‘ hatte, konnte sie verstehen. Den Jüngern, denen es am Herzen lag, Gottes Willen zu begreifen, war es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen – sie konnten offen angesprochen werden. Andere dagegen wurden häufig in Gleichnissen gelehrt.
Die Geheimnisse des Reiches Gottes: In der Bibel ist ein Geheimnis nicht etwas, das man nicht herausfinden kann oder nie erfahren wird. Es ist etwas, das man nie erfahren würde, würde Gott es einem nicht offenbaren. Im biblischen Sinne kann man wissen, was das Geheimnis ist; und doch bleibt es ein Geheimnis, weil man es nie verstanden hätte, hätte Gott es einem nicht offenbart.
Damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen: Durch das Zitieren dieses Abschnitts aus Jesaja 6, 9 erklärte Jesus, dass seine Gleichnisse keine Illustrationen sind, die allen Zuhörern schwierige Dinge klar machen. Sie waren eine Möglichkeit, Gottes Botschaft so darzustellen, dass diejenigen sie verstehen konnten, die geistlich sensibel waren. Diejenigen mit verhärteten Herzen würden jedoch nur eine Geschichte hören. Wegen diesem Unverständnis können sie aber nicht dafür verurteilt werden, dass sie Gottes Wort abgelehnt haben. Sie haben es einfach nicht verstanden.
Ein Gleichnis entspricht nicht genau einer Illustration. Ein guter Lehrer kann etwas illustrieren, indem er eine Wahrheit lehrt und dann die Wahrheit durch eine Geschichte oder eine Analogie veranschaulicht. Doch wenn Jesus Gleichnisse gebrauchte, begann er nicht damit, eine Wahrheit preiszugeben. Stattdessen war das Gleichnis wie eine Tür. Jesu Zuhörer standen an der Tür und hörten ihn. Wenn sie nicht interessiert waren, blieben sie draußen. Aber wenn sie interessiert waren, konnten sie durch die Tür gehen und mehr über die Wahrheit hinter dem Gleichnis nachdenken und auch darüber, was es für ihr Leben bedeutete.
„Damit sich ihre Schuld nicht anhäuft, spricht der Herr, in der Zeit unmittelbar vor seiner Kreuzigung, sie nicht mehr direkt durch eindeutige Lehre an, sondern in Gleichnissen.“ (Geldenhuys)
Wenn man den Schlüssel zu diesem Gleichnis nicht versteht, versteht man es überhaupt nicht. Man kann sich vorstellen, was verschiedene Menschen in Jesu Zuhörerschaft gedacht haben könnten, als er dieses Gleichnis ohne eine Erklärung lehrte.
Der Landwirt dachte: „Er sagt mir, dass ich vorsichtiger sein muss in der Art und Weise, wie ich mein Saatgut ausbringe. Ich habe wohl sehr viel verschwendet.“
Der Politiker dachte: „Er sagt mir, dass ich ein landwirtschaftliches Ausbildungsprogramm beginnen muss, um den Bauern zu helfen, ihr Saatgut effizienter auszustreuen. Das wird bei meiner Wiederwahl hilfreich sein.“
Der Journalist dachte: „Er will mir damit sagen, dass es hier eine große Geschichte zum Vogelproblem gibt und wie es sich auf die Landwirtschaft auswirkt. Das ist eine großartige Idee für eine Serie in der Zeitung.“
Der Verkäufer dachte: „Er ermutigt mich bei meinen Düngemittelverkäufen. Ich könnte diesem Landwirt mehr helfen, als er ahnt, wenn er nur mein Produkt verwenden würde.“
Aber keiner von ihnen konnte die geistliche Bedeutung verstehen, bis Jesus ihnen den Schlüssel dazu erklärte: Der Same ist das Wort Gottes (Lukas 8, 11). Wenn man den Schlüssel dazu nicht hat, versteht man das ganze Gleichnis nicht. Wenn man denkt, der Same steht für Geld, verpasst man das Gleichnis. Wenn man denkt, der Same steht für Liebe, dann verpasst man das Gleichnis. Wenn man glaubt, der Same steht für harte Arbeit, dann verpasst man das Gleichnis. Man kann es nur verstehen, wenn man den Schlüssel versteht: Der Same ist das Wort Gottes.
Damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen: Wie gesegnet sind daher diejenigen, welche die Gleichnisse Jesu verstehen. Sie kommen nicht nur in den Genuss der geistlichen Wahrheit, die Jesus veranschaulicht, sondern zeigen auch ein gewisses Maß an Empfänglichkeit für den Heiligen Geist.
4. Jesus erklärt das Gleichnis
Lukas 8, 11-15
Lukas 8, 11-15 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife. Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren.
Der Same ist das Wort Gottes: Jesus verglich das Wort Gottes (sowohl das mündliche als auch das schriftliche) mit einem Samen. Ein Samenkorn besitzt in sich selbst eine enorme Kraft, aus der Leben und Nutzen entstehen kann, wenn es unter den richtigen Bedingungen empfangen (gepflanzt) wird.
Der Gedanke, dass der Same … das Wort Gottes ist, wird in der Bibel wiederholt aufgegriffen. Paulus verwendete den Gedanken in 1. Korinther 3, 6 und Petrus schrieb: Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt (1. Petrus 1, 23).
„Der Prediger des Evangeliums gleicht einem Sämann. Er produziert seinen Samen nicht; er wird ihm von seinem göttlichen Meister gegeben. Kein Mensch könnte das kleinste Korn erschaffen, das je auf der Erde gewachsen ist, geschweige denn himmlischen Samen des ewigen Lebens.“ (Spurgeon)
Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden: Wie die Vögel den Samen am Wegesrand wegpickten (Lukas 8, 5), so nehmen einige das Wort mit verhärtetem Herzen auf, aber der Teufel … nimmt das gesäte Wort schnell weg. Das Wort hat keine Wirkung, weil es nie durchdringt und schnell weggenommen wird.
Der Boden am Weg steht für diejenigen, die das Wort nie mit Verständnis gehört haben. Das Wort Gottes muss verstanden werden, bevor es wirklich Frucht bringen kann. Eines der Hauptziele Satans ist es, die Menschen hinsichtlich ihres Verständnisses vom Evangelium im Dunkeln zu lassen (2. Korinther 4, 3-4).
Das zeigt uns, dass Satan bei der Lehre und Verkündigung des Wortes Gottes am Werk ist. Satan scheint stärker an die Kraft von Gottes Wort zu glauben als viele Prediger. Er weiß, dass er etwas dagegen tun muss, wenn es gelehrt oder gepredigt wird.
Danach kommt der Teufel; er ist punktuell an der Arbeit. Der Teufel kennt genau den richtigen Zeitpunkt, um während der Predigt einzugreifen. Er weiß, wie er im richtigen Moment – oder eigentlich im falschen Moment – irgendeine Ablenkung herbeiführen kann. Manchmal bietet der Prediger selbst Gelegenheiten zur Ablenkung. Manchmal löst versehentlich ein Wort oder eine Geschichte in der Predigt eine ablenkende Assoziation aus. Manchmal füllt sich der Geist mit der Checkliste von gestern und morgen oder mit den Aktivitäten, die nach der Kirche anstehen. Manchmal erledigt ein süßes Kind oder eine kleine geflüsterte Bemerkung seitens der Gemeinde bereits die Arbeit.
Kommt der Teufel und nimmt das Wort: Jesus sagte, dass er es tatsächlich wegnimmt, nicht nur, dass er versucht es zu tun. In dieser Hinsicht hat der Teufel Macht. Er sieht, er kommt, und er siegt. Wäre da nicht das entgegengesetzte Wirken des Heiligen Geistes, würde bei der Verkündigung des Wortes gar nichts geschehen.
Der Teufel … nimmt das Wort, das zeigt auch die Absicht des Teufels. Er ist eigentlich ein ziemlich guter Theologe, und er weiß, dass der Glaube und die Erlösung zu den Menschen kommt, die das Wort Gottes hören. Er arbeitet hart daran, Errettung und geistliche Kraft von denen fernzuhalten, die sonst vielleicht gut zuhören würden.
Wenn wir sie annehmen, dann enthält Satans Strategie eine gewisse Weisheit für uns: Wenn ein Herz mit dem Wort Gottes in Kontakt bleibt, besteht eine gute Chance, dass Reue und Glaube daraus hervorgehen.
Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab: So wie der Same schnell aufwächst, der auf die dünne Erde auf den felsigen Stellen fällt und dann schnell verdorrt und stirbt (Lukas 8, 6), so reagieren manche Menschen auf das Wort mit sofortiger Begeisterung, doch sie welken bald wieder dahin.
Sie hatten guten Samen, sie hatten eine warme Umgebung, sie nahmen das Wort freudig und eifrig auf. Nichts davon war das Problem. Sie scheiterten, weil der Same keine Feuchtigkeit hatte (Lukas 8, 6) und deshalb keine Wurzel besaß, um die Zeit der Versuchung zu überstehen.
Es gab etwas, das sie nicht hatten, im Zusammenhang mit dem Geist Gottes, der das Wort bewässert. „Wenn wir von geistigem Tau sprechen, beziehen wir uns auf das Wirken des Heiligen Geistes. Wenn wir vom Fluss des Lebenswassers sprechen, meinen wir jene heiligen Dinge, die vom Thron Gottes durch das Wirken des Geistes Gottes auf uns herabströmen.“ (Spurgeon)
Spurgeon führte einige Kennzeichen dieses Wassermangels aus:
Belehrung ohne Mitgefühl
Erfahrung ohne Demut
Praktischer Einsatz ohne Herzensliebe
Glaube ohne Buße
Grenzenloses Selbstvertrauen
Handeln ohne geistliche Haltung
Eifer ohne Gemeinschaft
„Wir brauchen den Heiligen Geist; und wenn der Herr uns nicht täglich Wasser schenkt, aus den lebendigen Quellen, die in den Gipfeln der Herrlichkeit entspringen, werden wir mit Sicherheit sterben. Gebt also Acht, Brüder und Schwestern, dass es euch nicht an der Feuchtigkeit mangelt, die durch den gnädigen Einfluss des Heiligen Geistes ausgegossen wird.“ (Spurgeon)
Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife: So wie die Saat wächst, die unter die Dornen fällt und die Getreidehalme zwischen den Dornen wachsen, aber bald erstickt werden (Lukas 8, 7), so reagieren einige auf das Wort und wachsen eine Zeit lang, werden aber durch die Konkurrenz ungeistlicher Dinge erstickt und in ihrem geistlichen Wachstum aufgehalten.
Dieser Boden stellte einen fruchtbaren Boden für das Wort dar; aber der Boden war zu fruchtbar, weil er auch alle möglichen anderen Dinge hervorbrachte, die das Wort Gottes erstickten. Es wuchsen nämlich auch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens.
Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren: Manche Menschen sind wie der gute Boden und nehmen das Wort in einem feinen und guten Herzen auf. Sie behalten das Wort, tragen Frucht und erfüllen so den Zweck des Samens.
Dieser Boden steht für diejenigen, die das Wort aufnahmen und auf ihrem Boden in reichem Maße Frucht brachten (Lukas 8, 8).
Frucht bringen in standhaftem Ausharren: Dies ist offenbar das gewünschte Ergebnis, sowohl für den Landwirt als auch für den Prediger. Doch es wäre falsch, dieses Gleichnis ohne Widerspruch hinzunehmen, als ob man sagen würde: „Das ist genau die Art von Boden, die du bist oder die ich bin.“ Stattdessen ist dieses Gleichnis eine Herausforderung für jeden Zuhörer, um mit Gottes Hilfe den Boden seines Herzens so zu bebauen, dass das gute Wort Gottes die beste Wirkung in seinem Leben hat.
Wir profitieren davon, wenn wir in allen vier Böden Teile von uns selbst sehen.
Wie auf dem Weg, lassen wir dem Wort manchmal überhaupt keinen Raum in unserem Leben.
Wie bei dem Samen auf demFelsen gibt es auch bei uns manchmal Stürme der Begeisterung beim Empfangen des Wortes, die schnell vergehen.
Wie der Samen auf dem Boden unter den Dornen, drohen die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums ständig Gottes Wort und unsere Fruchtbarkeit zu ersticken.
Wie das gute Erdreich, trägt das Wort Gottes in unserem Leben Frucht.
Wir stellen fest, dass der Unterschied in jeder Kategorie auf den Boden selbst zurückzuführen ist. Der Sämann warf die gleiche Saat aus. Ihr könnt für die Unterschiede in den Ergebnissen weder dem Sämann noch dem Samen die Schuld geben, sondern nur dem Boden. „O meine lieben Zuhörer, ihr werdet heute einer Prüfung unterzogen! Vielleicht werdet ihr den Prediger richten, aber ein Größerer als der Prediger wird euch richten, denn das Wort selbst wird euch richten.“ (Spurgeon)
Das Gleichnis war auch eine Ermutigung für die Jünger. Obwohl es den Anschein hat, dass nur wenige darauf reagieren, hat Gott alles unter Kontrolle und die Ernte wird mit Sicherheit eingebracht. Das war besonders bedeutsam im Licht der zunehmenden Opposition gegen Jesus. „Nicht alle werden antworten, aber einige werden es tun, und die Ernte wird ertragreich sein.“ (France)
Mehr noch als die Beschreibung des uneinheitlichen Aufgehens der Guten Botschaft, zwingt das Gleichnis vom Sämann den Zuhörer, sich die Frage zu stellen: „Was für ein Boden bin ich? Wie kann ich mein Herz und meinen Verstand darauf vorbereiten, die richtige Art von Boden zu sein?“ Dieses Gleichnis lädt zum Handeln ein, damit wir das Wort Gottes zum vollen Nutzen empfangen.
B. Die Verantwortung derer, die das Wort empfangen
1. Diejenigen, die das Wort empfangen, sind dafür verantwortlich, die Wahrheit – d.h. das Wort Gottes – aufzudecken und zu verkündigen
Lukas 8, 16-17
Lukas 8, 16-17 Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit die, welche hereinkommen, das Licht sehen. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird.
Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter: Die Wahrheit ist ihrem Wesen nach dazu bestimmt, offenbart zu werden; und Gott hat versprochen, dass sie offenbart sein wird (nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird).
Damit die, welche hereinkommen, das Licht sehen: Wenn man die Wahrheit Gottes erkannt hat, trägt man die feierliche Verantwortung, diese Wahrheit zu verbreiten und zwar auf jede Weise, die Gott uns zur Verfügung stellt. Wenn jemand das Heilmittel für eine lebensbedrohliche Krankheit gefunden hat, trägt er ebenso die moralische Verantwortung, dieses Heilmittel zu verbreiten. Gott hat deine Lampe nicht angezündet, damit sie bedeckt ist.
Man muss entweder das Wort selbst verbreiten oder den Einfluss von Gottes Wort vergrößern, indem man andere an einen Ort bringt, wo sie es hören werden. Am besten ist es, beides zu tun.
2. Diejenigen, die das Wort empfangen, werden zur Rechenschaft gezogen; wir müssen also darauf achten, wie wir hören
Lukas 8, 18
Lukas 8, 18 So habt nun acht, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.
So habt nun acht, wie ihr hört: Es ist gut, wenn man das Wort Gottes hört; es ist viel besser, wenn man darauf achtet, wie man hört. Damit ermahnte Jesus seine Zuhörer, den Boden ihres Herzens und ihres Geistes aktiv vorzubereiten und sich selbst als Hörer mindestens ebenso zu hinterfragen wie den Prediger.
Es ist gefährlich, wenn man Gottes Wort in einer zu passiven Weise hört, ohne das Wort mit dem Verstand, dem Herzen und dem Willen in Verbindung zu bringen. Nur Hörer des Wortes zu sein und nicht auch Täter des Wortes, bringt Zerstörung (Lukas 6, 49).
In seiner Predigt mit dem Titel „Achtsames Zuhören“ schlug Charles Spurgeon einige Möglichkeiten vor, das Wort Gottes aufmerksam zu hören:
Höre aufmerksam und aufnahmefähig zu.
Höre gläubig und gehorsam zu.
Höre offen und ehrlich zu.
Höre andächtig und aufrichtig zu.
Höre ernst und geistlich zu.
Höre gefühlvoll und sensibel zu.
Höre dankbar und betend zu.
Denn wer hat, dem wird gegeben: Wenn wir das Wort Gottes hören und es mit Freude aufnehmen, wird uns aus Gottes geistlichem Reichtum noch mehr gegeben werden.
Dem wird noch mehr gegeben: Mehr was? Mehr Lust zu hören. Mehr Verständnis für das Gehörte. Mehr persönlicher Anteil an den Segnungen, von denen du hörst.
Dem wird gegeben: Jesus erinnert uns daran, dass geistliches Wachstum einer Eigendynamik folgt, ob positiv oder negativ. Wenn wir die gottgefälligen Gewohnheiten haben, das Wort zu empfangen und es im Leben umzusetzen, wird mehr auf dieser Grundlage aufgebaut. Wenn wir diese gottgefälligen Gewohnheiten verlieren, ist es äußerst schwierig, sie wiederzuerlangen.
Was er zu haben meint: Manchmal meinen wir Menschen, geistlich etwas zu besitzen, obwohl wir es gar nicht haben. So waren die Pharisäer; so war auch die Gemeinde in Laodizea (Offenbarung 3, 14-22). Die Laodizeer sagten von sich selbst: „Wir sind reich, haben Überfluss und brauchen nichts“; aber sie wussten nicht, dass sie in Wirklichkeit elend, erbärmlich, arm, blind und nackt waren.
3. Wir zeigen, dass wir Jesus nahe sind, indem wir sein Wort hören und ihm gehorchen
Lukas 8, 19-21
Lukas 8, 19-21 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und man berichtete es ihm und sagte: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen! Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun!
Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen: Wir hätten vielleicht erwartet, dass die Familie Jesu bei ihm besondere Privilegien haben würde. Fast überrascht es uns, dass sie diese nicht haben.
Die Brüder Jesu schienen seinen Dienst vor seinem Tod und seiner Auferstehung nie zu unterstützen (Johannes 7, 5; Markus 3, 21).
Brüder … Brüder … Brüder: Jesus hatte ganz offensichtlich viele Brüder und Schwestern. Die römisch-katholische Vorstellung von der ewigen Jungfräulichkeit Marias widerspricht dem, was die Bibel sagt.
„Die natürlichste Art, ‚Brüder‘ zu verstehen, ist, dass sich der Begriff auf die Söhne von Maria und Joseph und damit auf die Brüder Jesu mütterlicherseits bezieht.“ Bemühungen, Brüder zu etwas anderem zu machen, sind „nichts weniger als eine weit hergeholte Exegese zur Unterstützung eines Dogmas, das viel später entstanden ist als das Neue Testament.“ (Carson)
„Der gebildete, katholische Gelehrte Fitzmyer räumt diesen Punkt ein. Er schreibt über die angebliche ewige Jungfräulichkeit Marias: Im Neuen Testament selbst gibt es keinen Hinweis auf Maria als aei parthenos, als ‚ewige Jungfrau‘. Dieser Glaube in der einen oder anderen Form kann nur bis ins zweite Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgt werden“. (Pate)
Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun: Jesus wies darauf hin, dass seine engste Familie aus denen besteht, die Gottes Wort hören und ihm gehorchen. Wir nähern uns Jesus, indem wir sein Wort hören und es tun. Dadurch bauen wir eine Beziehung zu ihm auf, die intensiver ist als die, die man zu den Mitgliedern seiner Familie hat. Das ist eine erstaunliche Aussage.
Man mag den ganzen Tag lang beten oder singen oder fasten, aber wenn man sein Wort nicht hört und es tut, nähert man sich Gott nicht wirklich.
Die wiederholte Betonung vom Wort Gottes ist beeindruckend. „Wie jemand davon träumen kann, dass entweder das Beten oder Leiten oder die Verwaltung der Sakramente oder irgendetwas anderes wichtiger sein sollte bei dem Werk eines Dieners Christi als das Predigen, das mag zu Recht jeden denkenden Menschen, der jemals das Evangelium gelesen hat, in Staunen versetzen.“ (Poole)
C. Jesus beruhigt den Sturm
1. Der stürmische See Genezareth
Lukas 8, 22-23
Lukas 8, 22-23 Und es geschah an einem der Tage, dass er und seine Jünger in ein Schiff stiegen; und er sprach zu ihnen: Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren! Und sie fuhren ab. Auf der Fahrt aber schlief er ein. Da fiel ein Sturmwind auf den See, und [das Schiff] füllte sich, und sie waren in Gefahr.
Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren: Mit diesen Worten gab Jesus seinen Jüngern ein Versprechen. Er sagte nicht: „Lasst uns mitten auf dem See Genezareth umkommen.“ Er versprach seinen Jüngern, dass sie ans andere Ufer des Sees fahren würden.
„Der See Genezareth ist an seiner längsten Stelle etwa 21 km lang und an seiner breitesten Stelle etwa 13 km breit. An dieser Stelle war er etwa 8 km breit.“ (Barclay)
„Jona geriet wegen seines Ungehorsams in einen Sturm, aber die Jünger gerieten wegen ihres Gehorsams gegenüber dem Herrn in einen Sturm.“ (Wiersbe)
Auf der Fahrt aber schlief er ein: Wir sind beeindruckt von der Tatsache, dass er schlafen musste, was seine wahre Menschlichkeit zeigt. Er wurde müde und musste manchmal Schlaf nachholen, wo immer er konnte, auch an ungewöhnlichen Orten.
„Es war der Schlaf eines Menschen, der müde war von einem intensiven Leben, das eine ständige Belastung für Körper und Geist mit sich brachte.“ (Bruce)
Wir sind auch beeindruckt angesichts der Tatsache, dass er schlafen konnte. Sein Verstand und sein Herz waren so friedlich und vertrauten auf die Liebe und Fürsorge seines Vaters im Himmel, dass er im Sturm schlafen konnte.
Da fiel ein Sturmwind auf den See: Der See Genezareth ist bekannt für seine plötzlichen, heftigen Stürme. Die Schwere des Sturms zeigt sich darin, dass die Jünger (viele von ihnen waren erfahrene Fischer auf diesem See) in Angst und Schrecken gerieten (Markus 4, 40).
2. Jesus beruhigt den Sturm
Lukas 8, 24-25
Lukas 8, 24-25 Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und befahl dem Wind und den Wasserwogen; und sie legten sich, und es wurde still. Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorsam sind?
Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Die Jünger ließen sich nicht von dem schlafenden Jesus trösten und begriffen nicht, dass alles gut werden würde, wenn er ruhen konnte. Sie brauchten seine Hilfe, also weckten sie ihn auf.
„Das ‚wir‘ in ihrem Schrei ‚Meister, Meister, wir kommen um‘ schloss sowohl ihn als auch sie ein. Wenn dieses Boot unterging, ging alles mit ihm unter – seine Mission, ihre Hoffnungen und die großen Vorhaben, zu deren Ausführung er sie in die Gemeinschaft mit sich selbst berufen hatte.“ (Morgan)
„Wie oft sind wir überängstlich bezüglich der Vorhaben unseres Herrn! In der Stunde des Sturms stellen wir uns vor, dass alles kurz vor dem Untergang steht. Dann sagt er jedes Mal zu uns: ‚Wo ist euer Glaube? ‘“ (Morgan)
Er aber stand auf und befahl dem Wind und den Wasserwogen: Jesus beruhigte nicht nur den Wind und das Meer; er befahl dem Wind und den Wasserwogen. Diese Tatsache und die große Angst der Jünger und das, womit Jesus an ihrem Zielort konfrontiert werden würde, vermittelt den Eindruck, dass Satan einen bedeutenden Einfluss in diesem Sturm hatte.
Adam Clarke vermutete, dass der Sturm „wahrscheinlich von Satan, dem Fürsten der Macht der Luft, erregt wurde, der glaubte, nachdem er den Urheber und alle Prediger des Evangeliums in einem kleinen Schiff zusammengebracht hatte, durch das Sinken des Schiffes die Absichten Gottes zu vereiteln und so die Rettung einer zerstörten Welt zu verhindern. Welch willkommene Gelegenheit muss das dem Feind des Menschengeschlechts gewesen sein!“
Wo ist euer Glaube? Jesus hat nicht gesagt: „Wow, was für ein Sturm.“ Stattdessen fragte er: „Wo ist euer Glaube?“ Der Sturm konnte Jesus nicht beunruhigen, aber der Unglaube seiner Jünger konnte es und tat es.
Ihr Unglaube bestand nicht darin, dass sie sich vor einem furchtbaren Umstand fürchteten, sondern darin, dass Jesus gesagt hatte: Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren (Lukas 8, 22). Jesus sagte nicht: „Lasst uns alles tun, was möglich ist, und vielleicht werden wir alle ertrinken.“
Schwierige Umstände – Stürme sozusagen – sind kein Beweis für Unglauben. Unglaube ist die Ablehnung eines Versprechens oder eines Gebotes Gottes, das für eine bestimmte Situation relevant ist.
Die Jünger hätten auch wissen müssen, dass Gott nicht zulassen würde, dass der Messias in einem Boot umkommt, das den See Genezareth überquert. Es war nicht möglich, dass die Geschichte von Jesus, dem Messias, damit endete, dass er im See Genezareth ertrank.
Dieser Bericht zeigt die ständige Fürsorge, die Jesus für sein Volk hat. „Es gibt heute viele Christen, die zu glauben scheinen, dass das Boot untergeht! Ich bin des Wehklagens einiger meiner Freunde müde, die diese Ansicht vertreten. Das Boot kann nicht untergehen. Jesus ist an Bord.“ (Morgan)
Sie aber fürchteten und verwunderten sich: Die völlige Ruhe auf dem See hätte sie mit Frieden erfüllen sollen, doch stattdessen hatten sie genauso viel Angst, als er den Sturm gestillt hat, wie mitten im Sturm.
Die Jünger waren erstaunt. Solch eine mächtige Zurschaustellung der Macht Jesu über die Schöpfung veranlasste sie zu der Frage: „Wer ist denn dieser … ?“ Es konnte nur der HERR Jahwe sein, der als einziger diese Macht und Autorität hat: O HERR, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, HERR? Und deine Treue ist um dich her! Du beherrschst das ungestüme Meer; wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie. (Psalm 89, 9-10)
Innerhalb weniger Augenblicke sahen die Jünger sowohl die vollständige Menschlichkeit Jesu (in seinem tiefen Schlaf) als auch die Fülle seiner Gottheit. Sie sahen Jesus als den, der er war: Wahrhaft Mensch und wahrhaft Gott.
D. Die Befreiung des Gadareners von Dämonen
1. Beschreibung des von Dämonen besessenen Mannes
Lukas 8, 26-29
Lukas 8, 26-29 Und sie fuhren in das Gebiet der Gadarener, das Galiläa gegenüberliegt. Und als er ans Land gestiegen war, kam ihm ein Besessener aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider mehr trug und sich auch in keinem Haus aufhielt, sondern in den Gräbern. Als er aber Jesus sah, schrie er, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht! Denn Er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren; denn der hatte ihn schon lange Zeit in seiner Gewalt, und man hatte ihn mit Ketten gebunden und mit Fußfesseln verwahrt, aber er zerriss die Fesseln und wurde von dem Dämon in die Einöde getrieben.
In das Gebiet der Gadarener: Den meisten Schätzungen zufolge, war das auf der östlichen Seite des See Genezareth, im größtenteils heidnischen Gebiet von Dekapolis, den heidnischen Städten der weiteren Umgebung.
Kam ihm ein Besessener aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte: Das ist die detaillierteste Beschreibung eines von Dämonen besessenen Mannes, die wir in der Bibel haben. Es ist das klassische Profil dämonischer Besessenheit.
Der Mann war seit langer Zeit von Dämonen besessen.
Der Mann trug keine Kleider und lebte eher wie ein wildes Tier und nicht wie ein Mensch (und sichauch in keinem Haus aufhielt … von dem Dämon in die Einöde getrieben).
Der Mann lebte unter den Verwesenden und den Toten (in den Gräbern), entgegen dem jüdischen Gesetz und dem menschlichen Instinkt.
Der Mann hatte übernatürliche Kraft (zerriss die Fesseln).
Der Mann war gepeinigt und selbstzerstörerisch (er schrie und schlug sich selbst mit Steinen, Markus 5, 5).
Der Mann hatte ein unkontrollierbares Verhalten (und niemand konnte ihn bändigen, Markus 5, 4).
Merkwürdigerweise glauben einige Christen, dass der Heilige Geist auf ähnliche Weise wirkt; indem er die Funktionen des Körpers überwältigt und einen dazu bringt, seltsame und groteske Dinge zu tun.
Wir können sicher sein, dass es nicht schon immer so war. Dieser Mann lebte einst mit anderen im Dorf. Aber sein eigenes irrationales, wildes Verhalten überzeugte die Dorfbewohner davon, dass er von Dämonen besessen oder zumindest wahnsinnig war. Sie fesselten ihn mit Ketten, um ihn davon abzuhalten, andere zu verletzen, aber er zerbrach die Ketten immer wieder. Schließlich vertrieben sie ihn aus der Stadt, und er lebte auf dem Dorffriedhof, ein Wahnsinniger zwischen den Gräbern, und er verletzte die einzige Person, die er noch verletzen konnte – sich selbst.
Von dem Dämon … getrieben: „Wie ein Pferd von seinem Reiter (das bedeutet dieses Wort) oder wie ein Schiff mit Rudern.“ (Trapp)
Kam ihm ein Besessener … entgegen: Das bedeutet, dass Jesus diesen Mann nicht direkt aufsuchte, sondern dass der Mann sich zu Jesus hingezogen fühlte.
Er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren: Der Mann konnte oder wollte sich nicht befreien, aber Jesus hatte alle Autorität über den unreinen Geist.
Was habe ich mit dir zu tun … Ich bitte dich, quäle mich nicht! Das war der dämonische Geist in dem Besessenen, nicht der Mann selbst. Der Dämon wollte den Körper, den er bewohnte, nicht verlassen.
Dämonische Besessenheit liegt vor, wenn ein dämonischer Geist in einem menschlichen Körper wohnt und gelegentlich seine eigene Persönlichkeit durch die Persönlichkeit des Wirtskörpers zeigt. Dämonische Besessenheit ist auch heute eine Realität, daher müssen wir uns davor hüten, dämonische Aktivitäten zu ignorieren, aber auch davor, vermeintlich dämonische Aktivitäten übermäßig zu betonen.
Es wird uns nicht genau gesagt, wie es geschieht, dass eine Person von einem Dämon besessen wird, außer der Feststellung, dass es durch irgendeine Art von Einladung geschehen muss, unabhängig davon ob sie wissentlich erfolgt oder nicht.
Aberglaube, Wahrsagerei, so genannte harmlose okkulte Spiele und Praktiken, Spiritismus, New-Age-Illusion, Magie, Drogenkonsum und andere Dinge öffnen dem Gläubigen Türen der Täuschung und dem Ungläubigen Türen zu echter dämonischer Gefahr.
Menschen lassen sich oft auf okkulte oder dämonische Dinge ein, weil es dort etwas gibt, das zu wirken scheint. Leider ist da nicht etwas am Werk, sondern es ist jemand am Werk – ein dämonischer Geist.
Man könnte sagen, dass Dämonen Körper aus demselben Grund bewohnen wollen, aus dem der Vandale eine Spraydose oder ein gewalttätiger Mensch eine Pistole haben will – ein Körper ist eine Waffe, die sie bei ihrem Angriff gegen Gott einsetzen können. Dämonen greifen Menschen auch deshalb an, weil sie das Bild Gottes im Menschen hassen, also versuchen sie, dieses Bild zu zerstören, indem sie den Menschen entwürdigen und ihn grotesk erscheinen lassen.
Dämonen haben bei Christen das gleiche Ziel (das Gottesebenbild zu zerstören), aber ihre Möglichkeiten sind begrenzt. In Bezug auf Christen wurden dämonische Geister durch Jesu Wirken am Kreuz entwaffnet (Kolosser 2, 15), obwohl sie Christen sowohl täuschen als auch einschüchtern und sie mit Furcht und Unglauben binden können.
Ich bitte dich, quäle mich nicht! Das war eine ironische Aussage, denn der Mann wurde ständig von den Dämonen gequält, die ihn an seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele überwältigten. Dennoch dachte er, dass Jesus ihn quälen würde.
Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten: Das sagten die Dämonen als Antwort auf den Befehl Jesu, von dem Menschen auszufahren (Er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren). Auf diese Weise versuchten sie unter anderem, dem Wirken Jesu zu widerstehen.
Im Hintergrund von all dem stand der uralte Aberglaube, dass man geistige Macht über einen anderen hat, wenn man seinen genauen Namen kennt oder ausspricht. Deshalb sprachen die unreinen Geister Jesus mit diesem vollen Titel an: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten. Nach dem Aberglauben der damaligen Zeit war das wie ein Schuss, der auf Jesus zurückgefeuert wurde.
In ihrer Auseinandersetzung mit Jesus haben sie zwar die richtigen theologischen Fakten, aber sie haben nicht das richtige Herz. Die Dämonen, die den Mann bewohnten, hatten eine Art ‚Glauben‘ an Jesus. Sie kannten die wahre Identität Jesu besser als die religiösen Oberhäupter. Doch nicht der Glaube oder das Wissen um Jesus konnte die Menschen retten (Jakobus 2, 19).
2. Jesus demonstriert seine Autorität über böse Geister
Lukas 8, 30-33
Lukas 8, 30-33 Jesus aber fragte ihn und sprach: Wie heißt du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und er bat ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren. Es war aber dort eine große Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, dass er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank.
Wie heißt du? Nach den Sitten der damaligen jüdischen Exorzisten musste man den Namen des Dämons kennen, um die Autorität über ihn zu erlangen und die dämonenbesessene Person zu befreien. Doch Jesus benutzte den Namen nicht, den er bei diesem Austausch erfuhr; er hatte Autorität über Dämonen, die weit über den damaligen Aberglauben hinausging.
Er sprach: Legion! Jesus fragte wahrscheinlich nach dem Namen des Dämons, damit wir das ganze Ausmaß des Problems erfahren, denn er wusste, dass viele Dämonen in ihm waren, nicht nur einer. Wir stellen fest, dass Legion kein Name ist; es war ein Ausweichmanöver, eine Bedrohung und ein Einschüchterungsversuch.
Eine römische Legion bestand in der Regel aus sechstausend Mann. Das bedeutet nicht, dass der Mann von sechstausend Dämonen besessen war, sondern dass er viele hatte.
Es ist auch möglich, dass dies der Versuch der Dämonen war, Jesus einzuschüchtern. Ein in die Enge getriebenes Tier wird oft versuchen, sich vor dem Raubtier, das ihn jagt, größer darzustellen als es eigentlich ist. Diese vielen Dämonen könnten in der irrigen Annahme, Jesus damit einzuschüchtern, eine gewaltige Behauptung aufgestellt haben. Legion bedeutet also so viel wie: „Wir sind viele, wir sind organisiert, wir sind geeint, wir sind bereit zu kämpfen, und wir sind mächtig.“
Nach dem damaligen Aberglauben dachten die Schaulustigen wahrscheinlich, dass die unreinen Geister die Oberhand hatten. Sie kannten und verkündeten den vollständigen Namen Jesu. Sie wichen seiner Frage nach ihrem Namen aus. Und schließlich hofften sie, Jesus mit ihrer großen Zahl einzuschüchtern. Aber Jesus nahm ihnen diesen alten Aberglauben nicht ab und trieb die unreinen Geister mit Leichtigkeit aus dem geplagten Mann aus.
Und er bat ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren: Die Dämonen, die diesen Mann bewohnten, wollten nicht im Abgrund gefangen sein, der in Offenbarung 9, 11 beschrieben wird. Scheinbar handelt es sich um einen Ort, an dem bestimmte dämonische Geister gefangen gehalten werden.
Diese Dämonen wollten nicht untätig werden. „Siehe, es ist eine weitere Hölle für den Teufel, untätig zu sein, oder anderes als Böses zu tun.“ (Trapp)
Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine: Die Vorstellung, dass Dämonen den Körper von Tieren bewohnen können, erscheint seltsam, aber der Gedanke findet sich auch schon in 1. Mose 3. Es war auch passend, dass diese Dämonen in Schweine fuhren, da sie keine koscheren Tiere sind.
Beachte, dass die Dämonen ohne die Erlaubnis Gottes nicht einmal Schweine befallen können. „Da ein Dämon nicht einmal in ein Schwein fahren kann, ohne von Gott selbst geschickt zu sein, wie wenig ist die Macht oder Bosheit der Dämonen von denen zu fürchten, die Gott als Anteil und als Beschützer haben!“ (Clarke)
„Satan würde lieber Schweine quälen, als überhaupt kein Unheil anzurichten. Er liebt das Böse so sehr, dass er es auch Tieren antun würde, wenn er Menschen nichts Böses tun kann.“ (Spurgeon)
Jesus erlaubte das, weil die Zeit der völligen Offenbarung seiner Autorität über die Dämonen noch nicht gekommen war – das würde erst am Kreuz geschehen. In Kolosser 2, 15 heißt es, dass Jesus am Kreuz die Dämonen in ihren Angriffen auf die Gläubigen entwaffnet hat, ihre Niederlage öffentlich zur Schau gestellt hat und sie durch seinen Tod am Kreuz besiegt hat.
Die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank: Wie zerstörerisch dämonische Geister sind, zeigte sich an ihrer Wirkung auf die Schweine. Sie waren wie Satan ihr Anführer, dessen Wunsch es ist, zu stehlen, zu töten und zu verderben (Johannes 10, 10).
Das erklärt, warum Jesus den Dämonen erlaubte, in die Schweine zu fahren. Er wollte, dass alle wissen, was die wahre Absicht dieser Dämonen war. Sie wollten den Mann genauso vernichten, wie sie die Schweine vernichteten. Da die Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, konnten sie bei dem Mann nicht so leicht ihren Willen durchsetzen, aber ihre Absicht war genau dieselbe: ihn vollständig zu vernichten.
Einige meinen, dies sei gegenüber dem Schweinebesitzer unfair gewesen. „’Aber die Besitzer der Schweine haben ihr Eigentum verloren.‘ Ja, und lerne daraus, wie geringwertig zeitliche Reichtümer in der Einschätzung Gottes sind. Er lässt es zu, dass sie verloren gehen, manchmal, um uns durch Barmherzigkeit von ihnen zu befreien; manchmal aus Gerechtigkeit, um uns dafür zu bestrafen, dass wir sie entweder durch Habgier oder Ungerechtigkeit erworben oder bewahrt haben.“ (Clarke)
Spurgeon schrieb mehrere weise Bemerkungen über die Art und Weise, wie die Dämonen auf die Schweine einwirkten:
„Schweine ziehen den Tod dem Teufel vor; und wenn die Menschen nicht schlimmer wären als die Schweine, wären sie der gleichen Meinung.“
„Wen der Teufel antreibt, der läuft schnell.“
„Der Teufel treibt seine Schweine auf einen schlechten Markt.“
3. Die Reaktion der Umstehenden auf die Befreiung des von Dämonen besessenen Mannes
Lukas 8, 34-37
Lukas 8, 34-37 Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und gingen hin und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land. Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich. Die aber, welche es gesehen hatten, erzählten ihnen auch, wie der Besessene gerettet worden war. Da bat ihn die ganze Volksmenge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte zurück.
Sie fürchteten sich … es hatte sie eine große Furcht ergriffen: Sie fürchteten sich mehr vor einem freien Mann als vor einem Besessenen. Als sie den Mann vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen sahen, fürchteten sie sich.
Ein Teil ihrer Angst lag in der Tatsache begründet, dass ihr Aberglaube zerstört worden war, und sie nicht wussten, was sie davon halten sollten. Ihrem Aberglauben nach, hätten die Dämonen die Oberhand gegenüber Jesus haben sollen – doch das hatten sie überhaupt nicht. Es fiel ihnen schwer, das zu akzeptieren.
Da bat ihn die ganze Volksmenge … von ihnen wegzugehen: Es schien ihnen nichts auszumachen, diesen von Dämonen besessenen, gequälten Mann in ihrer Mitte zu haben, aber es schien ihnen etwas auszumachen, Jesus um sich zu haben – also baten sie ihn zu gehen – und er ging!
Das Werk Jesu hatte die ganze Volksmenge geeint, und sie waren alle gekommen, um Jesus zu treffen und mit ihm zu reden; aber nicht auf eine gute Art und Weise. „Hier war eine ganze Stadt bei einer Gebetsversammlung und betete gegen ihren eigenen Segen … Schrecklich war ihr Gebet; aber es wurde erhört, und Jesus verließ ihre Küsten.“ (Spurgeon)
Wenn Menschen mehr Angst davor haben, was Jesus in ihrem Leben tun wird, als davor, was Satan im Moment tut, dann stoßen sie Jesus oft weg – und vielleicht geht er, wenn er darum gebeten wird.
4. Die Reaktion des Mannes, der von Dämonen befreit wurde
Lukas 8, 38-39
Lukas 8, 38-39 Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus entließ ihn und sprach: Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte.
Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren: Das ist ein wunderbarer Name. Vielleicht wird dieser Mann für den Rest seines Lebens einen Namen tragen, der an das große Werk erinnert, das Jesus für ihn getan hat.
Bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe: Anfangs saß dieser ehemals von Dämonen besessene Mann einfach zu den Füßen von Jesus (Lukas 8, 35). Aber dann wollte er bei Jesus bleiben und ihm als Jünger folgen.
Dieser Mann wollte nicht nur das, was Jesus für ihn tun konnte. Die wahre Veränderung in seinem Herzen zeigte sich darin, dass er Jesus selbst wollte.
Aber Jesus entließ ihn: Der Wunsch des Mannes, Jesus nachzufolgen, war gut, aber Jesus erlaubte es nicht. Jesus wusste, dass er einen wichtigeren Dienst in seiner eigenen Familie und Gemeinde hatte.
Manchmal fällt es uns schwer, die Wege Gottes zu verstehen. Die Menschen aus der Stadt hatten eine böse Bitte (baten Ihn, von ihnen wegzugehen) und Jesus erhörte ihr Gebet. Der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, hatte eine göttliche Bitte, dass er bei ihm bleiben dürfe, und Jesus sagte ‚Nein‘ zu diesem Gebet.
Das geschah deshalb, weil dieser Mann ein Licht unter den Menschen dieser heidnischen Städte sein konnte, was Jesus und die Jünger nicht konnten. Aber es ging auch darum, den Mann von jeglichem Aberglauben zu befreien. Vielleicht dachte er, dass er in Jesu Nähe bleiben müsse, damit die Dämonen nicht zurückkämen. „Vielleicht wurde sein Gebet auch nicht erhört, um seine Angst nicht zu bestärken. Wenn er befürchtete – und ich bin mir sicher, dass er das tat -, dass die Dämonen zurückkehren würden, dann sehnte er sich natürlich danach, bei Christus zu sein. Aber Christus nimmt ihm diese Angst und sagt gleichsam zu ihm: ‘Du brauchst nicht in meiner Nähe zu sein; ich habe dich so geheilt, dass du nie mehr krank sein wirst.’“ (Spurgeon)
„Wir sehen also, dass es ein alter Irrtum und eine alte Schwäche der Menschen ist, sich zu sehr von der körperlichen Gegenwart Christi abhängig zu machen … Christus möchte nicht, dass der Mensch von seiner körperlichen Gegenwart abhängig ist, sondern von seiner allmächtigen Kraft.“ (Trapp)
Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte: Das war eine großartige Botschaft und jeder Nachfolger Jesu sollte in der Lage sein, diese Botschaft zu verkündigen. Seine Geschichte zeigte den Wert, den ein einziges Leben für Jesus hat, denn das war der einzige Grund, warum Jesus auf diese Seite des See Genezareth kam. Seine Geschichte zeigte auch, dass bei Jesus niemand ohne Hoffnung ist, denn wenn dieser Mann verändert werden konnte, gilt es für jeden.
Jesus sagte ihm, er solle erzählen, was Gott ihm Großes getan hat, und der Mann erzählte anderen davon, was Jesus ihm Großes getan hatte. Das ist kein Widerspruch, denn Jesus ist Gott.
E. Eine Frau geheilt, ein Mädchen von den Toten auferweckt
1. Die Bitte eines Vaters, dass Jesus seine einzige Tochter heilen möge
Lukas 8, 40-42
Lukas 8, 40-42 Als Jesus zurückkam, geschah es, dass ihn die Volksmenge freudig empfing; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, es kam ein Mann namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge; und er warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen. Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging, bedrängte ihn die Volksmenge.
Dass ihn die Volksmenge freudig empfing: Jesus verließ die heidnische Region am See Genezareth, wo er den von vielen Dämonen besessenen Mann geheilt hatte. Nun kehrte er in die jüdischen Städte auf der anderen Seite des Sees zurück, und die vielen Menschen warteten alle auf ihn.
Der war ein Oberster der Synagoge: Der Oberste der Synagoge war so etwas wie ein moderner Pastor. Er verwaltete sowohl die geistlichen als auch die geschäftlichen Angelegenheiten der Synagoge. Jairus kam in seiner Verzweiflung zu Jesus (warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn), weil seine Tochter im Sterben lag.
„Als Synagogenvorsteher war er ein Laie, der die Stelle eines Beamten bekleidete, der für die Aufsicht über das Gebäude und die Gestaltung des Gottesdienstes verantwortlich war.“ (Lane)
Als der Hauptmann in einer ähnlichen Situation zu Jesus kam (Lukas 7, 1-10), ging Jesus nicht einmal zum Haus des Hauptmanns, um den Knecht zu heilen – er erklärte ihn einfach aus der Ferne für geheilt.
„Jeder in Kapernaum kannte Jairus; aber niemand wusste, dass er an Christus glaubte, bis seine kleine Tochter an der Schwelle des Todes stand. Dann gestand er es.“ (Morrison)
Als er aber hinging: Jesus verlangte von Jairus nicht, dass er denselben Glauben aufbrachte wie der Hauptmann. Jesus reagierte auf den Glauben, den Jairus zum Ausdruck brachte und ging mit ihm, während ihn die Volksmenge bedrängte.
Das altgriechische Wort das hier als ‚bedrängte‘ übersetzt wird, bedeutet so viel wie „fast erstickte – so groß war die Bedrängnis um ihn herum.“ (Clarke) Das gleiche griechische Stammwort wird verwendet, um das Ersticken des Samens des Wortes zu beschreiben (Lukas 8, 7).
2. Eine Frau wird von ihrem Blutfluss geheilt
Lukas 8, 43-44
Lukas 8, 43-44 Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluss zum Stehen.
Eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt … hatte: Diese Frau war in einem verzweifelten Zustand. Ihre Blutung machte sie zeremoniell und sozial unrein, und es war eine große Bürde, zwölf Jahre lang damit zu leben.
Nach den damaligen jüdischen Vorstellungen übertrug diese Frau ihre Unreinheit auf jeden, den sie berührte. Eine Unreinheit die es ihnen nicht erlauben würde, auch nur an einem Teil von Israels Gottesdienst teilzunehmen (3. Mose 15, 19-31).
All ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte: Sie ging zu den Ärzten, um gesund zu werden, litt aber nur noch mehr und wurde ärmer. Der Arzt Lukas wusste, dass Arztrechnungen einem alles rauben konnten, was man hatte.
Die alten Rabbiner hatten viele verschiedene Ratschläge, um so einer geplagten Frau zu helfen. „Rabbi Jochanan sagt: ‘Nimm vom Gummi aus Alexandria, von Alaun und vom Gartenkrokus, jeweils vom Gewicht eines Zuz; lasse sie zusammen zerstoßen und gib sie im Wein der Frau, die einen Blutfluss hat. Wenn aber das nicht gelingt, so nimm von den persischen Zwiebeln neun Scheite, koche sie in Wein und gib ihr zu trinken und sprich: Steh auf von deinem Fluss! Schlägt dies aber fehl, so setze sie an einen Ort, wo sich zwei Wege treffen, und lasse sie einen Becher Wein in der Hand halten; und jemand komme von hinten, erschrecke sie und sage: Steh auf aus deinem Fluss! Aber wenn das alles nichts nützt.’“ (Clarke)
Wenn heute ein Mensch krank ist, geht er oft zu verschiedenen ‚Ärzten‘, wendet viel Zeit und Geld auf und wird von keinem geheilt. Eine kranke Seele geht vielleicht zu ‚Doktor Unterhaltung‘, findet aber keine Heilung. Sie mag vielleicht zu ‚Doktor Erfolg‘ gehen, aber er ist auf lange Sicht auch keine Hilfe. ‚Doktor Freude‘, ‚Doktor Selbsthilfe‘ oder ‚Doktor Religion‘ können keine wirkliche Heilung bringen. Nur ‚Doktor Jesus‘ kann es.
Trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an: Weil der Zustand dieser Frau peinlich war und weil sie zeremoniell unrein war und dafür verurteilt worden wäre, Jesus zu berühren oder gar in einer drängenden Menschenmenge zu sein, wollte sie heimlich zu Jesus gelangen. Sie bat Jesus also nicht offen darum, geheilt zu werden.
„Das Wort ‚Fransen‘ [Saum] ist im Griechischen das Wort kraspedon, und der Begriff, der in der Septuaginta (dem griechischen Alten Testament) dafür verwendet wird, ist der Begriff für die Quasten, die männliche Juden an den Ecken ihrer äußeren Kleidung tragen sollten.“ (Pate)
Die Frau näherte sich Jesus mit einem gewissen Aberglauben, denn sie dachte, dass in dem Saum seines Gewandes eine Kraft steckte. Doch es gab auch ein Element des Glaubens, denn es gibt keinen Beweis dafür, dass Jesus jemals zuvor auf diese Weise geheilt hatte.
Denn, obwohl ihr Glaube Elemente von Irrtümern und Aberglauben enthielt, glaubte sie an die heilende Kraft Jesu, und der Saum seines Gewandes diente als Anknüpfungspunkt für diesen Glauben. Es gibt viele Dinge, die wir am Glauben dieser Frau falsch finden könnten. Doch wichtiger als alles andere war ihr Glaube an Jesus. Das Objekt des Glaubens war viel wichtiger als die Qualität des Glaubens.
Und auf der Stelle kam ihr Blutfluss zum Stehen: In der Vorstellung dieser Zeit, würde Jesus unrein werden, sobald ihn diese unreine Frau berührte. Aber wegen des Wesens Jesu und der Kraft Gottes war das nicht möglich. Als sie sein Gewand berührte, wurde Jesus nicht unrein, sondern die Frau wurde geheilt. Wenn wir mit unserer Sünde zu Jesus kommen und sie auf ihn legen, macht ihn das nicht zu einem Sünder, aber es macht uns rein.
3. Jesus spricht zu der geheilten Frau
Lukas 8, 45-48
Lukas 8, 45-48 Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Als es nun alle bestritten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volksmenge drückt und drängt dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, wie eine Kraft von mir ausging! Als nun die Frau sah, dass sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volk, aus welchem Grund sie ihn angerührt hatte und wie sie auf der Stelle gesund geworden war. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden!
Wer hat mich angerührt: Diese Frage ergab für die Jünger keinen Sinn. Lukas berichtet uns, dass ihn die Volksmenge bedrängte (Lukas 8, 42), und Jesus schien sich daran zu stören, dass ihn jemand berührte. Es gab überall Leute, die sich an Jesus drängten und eine Art körperlichen Kontakt zu ihm hatten.
Meister, die Volksmenge drückt und drängt dich: Petrus und die Jünger verstanden nicht den Unterschied zwischen dem beiläufigen Kontakt mit Jesus und dem Streben, ihn im Glauben zu berühren.
Wir können uns jemanden vorstellen, der durch den Druck der Menge gegen Jesus gestoßen ist. Als das Wunder der Frau offenbar wurde, könnte er sagen: „Ich stieß mit Jesus zusammen, ich berührte ihn – doch ich wurde nicht geheilt.“ Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob man hier und da auf Jesus stößt oder ob man die Hand ausstreckt, um ihn im Glauben zu berühren. Du kannst Woche für Woche in die Kirche kommen und ‚zufällig‘ auf Jesus stoßen. Das ist nicht dasselbe wie die Hand auszustrecken, um ihn im Glauben anzurühren.
„Nicht jede Berührung mit Christus rettet den Menschen; es ist das Wecken der eigenen Lust zur Annäherung an ihn, die entschlossene, die persönliche, die resolute, die gläubige Berührung mit Jesus Christus, die rettet.“ (Spurgeon)
„Wir können Christus sehr nahe sein und ihn bedrängen, ohne ihn zu berühren; aber niemand kann ihn berühren, egal wie leicht, ohne die benötigte Gnade zu erhalten.“ (Meyer)
Ich habe erkannt, wie eine Kraft von mir ausging: Als die Frau Jesus berührte und sofort geheilt wurde, fühlte Jesus, dass etwas geschehen war. Jesus hatte das Gefühl, dass jemand gerade geheilt worden war.
Die Frau sah, dass sie nicht unbemerkt geblieben war: Das bedeutet wahrscheinlich, dass Jesus sie direkt ansah, als er sagte: „Es hat mich jemand angerührt“ (In Markus 5, 32 steht: „Er sah sich um nach der, die das getan hatte“). Die Frau musste nach vorne kommen, denn Jesus wusste, wer sie war. Er rief sie nach vorne, und das brachte sie in Verlegenheit; aber Jesus wollte sie nicht in Verlegenheit bringen, sondern sie segnen.
Jesus tat das, damit sie wusste, dass sie geheilt war. Es stimmt, dass ihr Blutfluss sogleich zum Stehen kam, aber diese Frau war wie jeder andere Mensch. Bald würde sie anfangen zu zweifeln und hinterfragen, ob sie wirklich geheilt wurde. Sie würde sich fragen, wann das Leiden wiederkehren würde. Aber Jesus sagte ihr: „Dein Glaube hat dich gerettet.“ Jesus rief sie nach vorne, damit sie ganz sicher wusste, dass sie geheilt worden war.
Jesus tat das, damit andere wussten, dass sie geheilt worden war. Diese Frau hatte ein Leiden, das niemand sehen konnte, welches sie zu einer gesellschaftlich Ausgestoßenen machte. Es würde für viele verdächtig klingen, wenn nur sie verkünden würde, dass sie geheilt wurde. Viele würden denken, dass sie sich das nur ausgedacht hat, um wieder als rein angesehen zu werden. Jesus rief sie nach vorne, damit andere auf jeden Fall wissen würden, dass sie geheilt war, und deswegen erzählte sie ihm vor dem ganzen Volk, dass sie ihn angerührt hatte.
Jesus tat das, damit sie wusste, warum sie geheilt worden war. Als Jesus sagte: „Dein Glaube hat dich gerettet“, zeigte das der Frau, dass es tatsächlich nicht die Kleidung Jesu war, die sie geheilt hatte. Stattdessen war es ihr Glaube an Jesus und daran, was er für sie tun konnte.
Jesus tat das, weil er nicht wollte, dass sie dachte, sie hätte seinen Segen gestohlen und könnte damit Jesus nie wieder in die Augen sehen. Sie hatte nichts gestohlen, sie hatte den Segen aufgrund ihres Glaubens empfangen, und Jesus wollte, dass sie das wusste.
Jesus tat das, damit Jairus den Glauben dieser Frau sehen und in Bezug auf seine Tochter ermutigt werden konnte. Jesus rief sie nach vorne, um jemand anderen im Glauben zu ermutigen.
Jesus tat das, weil er sie auf besondere Weise segnen wollte. Er nannte sie ‚Tochter‘. „Jesus nannte nie eine andere Person bei diesem Namen. Jesus wollte, dass sie hervorkommt und diesen besonderen, zärtlichen Namen zugesprochen bekommt. Wenn Jesus uns nach vorne ruft, dann deshalb, weil er uns etwas Besonderes zu geben hat.“
Jesus mag uns bitten, Dinge zu tun, die uns zu diesem Zeitpunkt peinlich erscheinen. Er bittet uns nicht darum, sie zu tun, nur weil er uns in Verlegenheit bringen will. Es gibt auch ein höheres Ziel, obwohl wir es vielleicht nicht erkennen können. Wenn jedoch die Vermeidung von Peinlichkeiten das Wichtigste in unserem Leben ist, dann ist Stolz unser Gott. Wir sind mehr in uns selbst und in unser Selbstbild verliebt, als wir in Jesus verliebt sind.
Armer Jairus! Während all das geschieht, sitzt seine Tochter krank zu Hause, ihr Leben entgleitet ihr. Es muss ihn gequält haben, zu sehen, wie Jesus sich Zeit nahm, um sich um diese Frau zu kümmern, während seine Tochter litt. Gott ist niemals langsam, aber dem Leidenden erscheint er oft langsam.
4. Jesus ruft Jairus zu einem radikalen Glauben auf mit einer radikalen Verheißung
Lukas 8, 49-50
Lukas 8, 49-50 Während er noch redet, kommt jemand vom Synagogenvorsteher und spricht zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht! Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden!
Deine Tochter ist gestorben: Wir können uns vorstellen, wie Jairus‘ Herz brach, als er das hörte. Er hat vermutlich gedacht: „Ich wusste, dass es zu lange gedauert hat. Ich wusste, dass Jesus seine Zeit nicht mit dieser dummen Frau hätte verschwenden sollen. Jetzt ist die Situation eingetreten, die unabänderlich ist.“
Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm: Jesus forderte Jairus auf, zwei Dinge zu tun. Erstens sagte er ihm, fürchte dich nicht. Zweitens sagte er ihm, glaube nur.
Fürchte dich nicht: Es klingt fast grausam, wenn Jesus das zu einem Mann sagt, der gerade seine Tochter verloren hat, aber Jesus wusste, dass Angst und Glaube nicht zusammenpassen. Bevor Jairus Jesus wirklich vertrauen konnte, musste er sich entscheiden, die Angst beiseitezulegen.
Glaube nur: Versuche nicht, zu glauben und gleichzeitig Angst zu haben. Versuche nicht, zu glauben und alles zu verstehen. Versuche nicht, zu glauben und der Verspätung einen Sinn zu geben. Sondern, glaubenur.
Glaube nur, so wird sie gerettet werden: Das Einzige, woran Jairus glauben musste, war das Wort Jesu. Alles andere sagte ihm, dass seine Tochter für immer fort sei. Das war sowohl die beste als auch die schwierigste Situation, in der er sein konnte.
5. Jesus weckt das kleine Mädchen von den Toten auf
Lukas 8, 51-56
Lukas 8, 51-56 Und als er in das Haus kam, ließ er niemand hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes sowie den Vater und die Mutter des Kindes. Sie weinten aber alle und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war. Er aber trieb sie alle hinaus und ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.
Ließ er niemand hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes: Oft werden diese drei als der innere Kreis der Jünger Jesu angesehen. Vielleicht war es auch so, dass Jesus wusste, dass er ein besonderes Auge auf diese drei haben musste.
Sie weinten aber alle und beklagten sie: Zu dieser Zeit war es üblich, professionelle Trauernde zu engagieren, um die Atmosphäre von Trauer und Schmerz bei einem Todesfall zu verstärken. Aber die professionellen Trauernden konnten nur oberflächlich trauern. Sie gingen schnell vom Weinen zum höhnischen Gelächter über (sie lachten ihn aus).
Jesus wurde oft verspottet und ausgelacht. „Die Menschen machten sich über seine Herkunft lustig. Die Menschen verspotteten seine Taten. Die Menschen verspotteten seine Behauptung, der Messias zu sein. Nirgendwo in der Geschichte wird die Grausamkeit und Brutalität des Spottes so deutlich wie beim Spott und Hohn am Kreuz.“ (Morrison)
Mit großer Wahrscheinlichkeit leben wir heute, noch mehr als zur Zeit Jesu, in einem Zeitalter von Spott und Hohn, in einer Zeit, in der es den Menschen leichtfällt, gegen alles, was gut zu sein scheint oder den Anspruch erhebt, gut zu sein, höhnisch und spöttisch vorzugehen. „Ich möchte auch denjenigen sagen, die versucht sind, immer nur die lächerliche Seite der Dinge zu sehen, dass es vielleicht in der ganzen Bandbreite des Charakters nichts gibt, was so gefährlich ist wie diese Einstellung … Wenn wir uns angewöhnen, das Beste und Wertvollste in anderen lächerlich zu machen, zerstören wir durch eben diese Gewohnheit die Kraft, an das Wertvollste in uns selbst zu glauben.“ (Morrison)
Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft: Jesus war nicht realitätsfremd, als er das sagte. Er wollte keine falschen Hoffnungen wecken. Er sagte das, weil er eine höhere Realität kannte, eine geistliche Realität, die gewisser und mächtiger war als der Tod selbst.
Er aber trieb sie alle hinaus: Jesus wollte nichts mit diesen Menschen zu tun haben, die seinen Verheißungen nicht glaubten. Er trieb sie hinaus, damit sie den Glauben von Jairus nicht entmutigen würden.
„Es war keine Willkür, dass Jesus Christus, als er verspottet wurde, die Spötter aus dem Raum des Wunders hinauswarf. Das ist es, was der Allmächtige immer tut, wenn Männer und Frauen sich zum Spott hinreißen lassen. Er schließt die Tür vor ihnen zu, so dass sie die Wunder, von denen das Universum wimmelt, nicht sehen können. So verpassen sie das Beste, weil sie in ihrer blinden Torheit den Geber des Besten verhöhnt haben.“ (Morrison)
Kind, steh auf: Weil Jesus Gott ist, kann er zu dem Mädchen sprechen, als wäre es lebendig. In Römer 4, 17 heißt es, dass Gott die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da. Jesus sprach zu diesem Mädchen mit der Kraft Gottes, und sie wurde von den Toten auferweckt.
Er befahl, ihr zu essen zu geben: Vielleicht tat er das nicht nur zum Wohle des Mädchens, sondern auch für ihre Mutter – um ihr etwas zu geben, was sie tun konnte, um den Schock des Augenblicks zu lindern.
„Obwohl sie durch ein Wunder zum Leben erweckt wurde, sollte sie nicht durch ein Wunder bewahrt werden. Die Natur ist Gottes großes Werkzeug, und er hat Freude daran, durch sie zu wirken. Er wird auch nichts in Form von Wundern vollbringen durch seine souveräne Macht, was durch seine gewöhnliche Vorsehung bewirkt werden könnte.“ (Clarke)
Ihre Eltern gerieten außer sich: Jesus hatte Jairus nicht enttäuscht, und er enttäuschte auch die Frau nicht, die Heilung brauchte. Aber indem er beiden diente, musste er den Glauben von Jairus besonders auf die Probe stellen.
In alldem sehen wir, wie unterschiedlich und wie ähnlich das Wirken Jesu bei jedem einzelnen ist. Wenn Jesus jedes persönliche Bedürfnis stillen kann, kann er in derselben Art und Weise auch unsere Bedürfnisse stillen.
Jairus hatte zwölf Jahre Sonnenschein (Lukas 8, 42), die kurz vor der Auslöschung standen. Die Frau hatte zwölf Jahre der Qual, und die Aussicht auf Heilung schien hoffnungslos.
Jairus war ein wichtiger Mann, der Vorsteher der Synagoge. Die Frau war ein Niemand. Wir kennen nicht einmal ihren Namen.
Jairus war vermutlich wohlhabend, denn er war ein wichtiger Mann. Die Frau war arm, weil sie ihr ganzes Geld für Arztbesuche ausgegeben hatte.
Jairus kam öffentlich. Die Frau kam heimlich.
Jairus dachte, Jesus müsse viel tun, um seine Tochter zu heilen. Die Frau dachte, sie müsse nur das Gewand Jesu berühren.
Jesus reagierte sofort auf die Frau. Jesus reagierte mit Verzögerung auf Jairus.
Jairus‘ Tochter wurde heimlich geheilt. Die Frau wurde öffentlich geheilt.
Lukas 8 – Die Bedeutung und die Macht von Jesu‘ Wort
A. Das Gleichnis von den Böden
1. Frauen, die Jesus dienten
Lukas 8, 1-3
Lukas 8, 1-3
Und es geschah danach, dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog, wobei er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf waren mit ihm, und auch etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihm dienten mit ihrer Habe.
2. Das Gleichnis von den Böden
Lukas 8, 4-8
Lukas 8, 4-8
Als nun eine große Menge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es. Und anderes fiel auf das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
3. Der Sinn von Gleichnissen
Lukas 8, 9-10
Lukas 8, 9-10
Da fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was bedeutet wohl dieses Gleichnis? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen.
4. Jesus erklärt das Gleichnis
Lukas 8, 11-15
Lukas 8, 11-15
Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife. Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren.
B. Die Verantwortung derer, die das Wort empfangen
1. Diejenigen, die das Wort empfangen, sind dafür verantwortlich, die Wahrheit – d.h. das Wort Gottes – aufzudecken und zu verkündigen
Lukas 8, 16-17
Lukas 8, 16-17
Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit die, welche hereinkommen, das Licht sehen. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird.
2. Diejenigen, die das Wort empfangen, werden zur Rechenschaft gezogen; wir müssen also darauf achten, wie wir hören
Lukas 8, 18
Lukas 8, 18
So habt nun acht, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.
3. Wir zeigen, dass wir Jesus nahe sind, indem wir sein Wort hören und ihm gehorchen
Lukas 8, 19-21
Lukas 8, 19-21
Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und man berichtete es ihm und sagte: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen! Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun!
C. Jesus beruhigt den Sturm
1. Der stürmische See Genezareth
Lukas 8, 22-23
Lukas 8, 22-23
Und es geschah an einem der Tage, dass er und seine Jünger in ein Schiff stiegen; und er sprach zu ihnen: Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren! Und sie fuhren ab. Auf der Fahrt aber schlief er ein. Da fiel ein Sturmwind auf den See, und [das Schiff] füllte sich, und sie waren in Gefahr.
2. Jesus beruhigt den Sturm
Lukas 8, 24-25
Lukas 8, 24-25
Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und befahl dem Wind und den Wasserwogen; und sie legten sich, und es wurde still. Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorsam sind?
D. Die Befreiung des Gadareners von Dämonen
1. Beschreibung des von Dämonen besessenen Mannes
Lukas 8, 26-29
Lukas 8, 26-29
Und sie fuhren in das Gebiet der Gadarener, das Galiläa gegenüberliegt. Und als er ans Land gestiegen war, kam ihm ein Besessener aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider mehr trug und sich auch in keinem Haus aufhielt, sondern in den Gräbern. Als er aber Jesus sah, schrie er, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht! Denn Er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren; denn der hatte ihn schon lange Zeit in seiner Gewalt, und man hatte ihn mit Ketten gebunden und mit Fußfesseln verwahrt, aber er zerriss die Fesseln und wurde von dem Dämon in die Einöde getrieben.
2. Jesus demonstriert seine Autorität über böse Geister
Lukas 8, 30-33
Lukas 8, 30-33
Jesus aber fragte ihn und sprach: Wie heißt du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und er bat ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren. Es war aber dort eine große Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, dass er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank.
3. Die Reaktion der Umstehenden auf die Befreiung des von Dämonen besessenen Mannes
Lukas 8, 34-37
Lukas 8, 34-37
Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und gingen hin und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land. Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich. Die aber, welche es gesehen hatten, erzählten ihnen auch, wie der Besessene gerettet worden war. Da bat ihn die ganze Volksmenge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte zurück.
4. Die Reaktion des Mannes, der von Dämonen befreit wurde
Lukas 8, 38-39
Lukas 8, 38-39
Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus entließ ihn und sprach: Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte.
E. Eine Frau geheilt, ein Mädchen von den Toten auferweckt
1. Die Bitte eines Vaters, dass Jesus seine einzige Tochter heilen möge
Lukas 8, 40-42
Lukas 8, 40-42
Als Jesus zurückkam, geschah es, dass ihn die Volksmenge freudig empfing; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, es kam ein Mann namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge; und er warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen. Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging, bedrängte ihn die Volksmenge.
2. Eine Frau wird von ihrem Blutfluss geheilt
Lukas 8, 43-44
Lukas 8, 43-44
Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluss zum Stehen.
3. Jesus spricht zu der geheilten Frau
Lukas 8, 45-48
Lukas 8, 45-48
Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Als es nun alle bestritten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volksmenge drückt und drängt dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, wie eine Kraft von mir ausging! Als nun die Frau sah, dass sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volk, aus welchem Grund sie ihn angerührt hatte und wie sie auf der Stelle gesund geworden war. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden!
4. Jesus ruft Jairus zu einem radikalen Glauben auf mit einer radikalen Verheißung
Lukas 8, 49-50
Lukas 8, 49-50
Während er noch redet, kommt jemand vom Synagogenvorsteher und spricht zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht! Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden!
5. Jesus weckt das kleine Mädchen von den Toten auf
Lukas 8, 51-56
Lukas 8, 51-56
Und als er in das Haus kam, ließ er niemand hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes sowie den Vater und die Mutter des Kindes. Sie weinten aber alle und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war. Er aber trieb sie alle hinaus und ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.