Lukas 9 – Das Reich Gottes wird verkündigt und veranschaulicht
A. Die Apostel werden zum Predigen und Heilen ausgesandt
1. Jesus beruft sie und sendet sie aus
Lukas 9, 1-2
Lukas 9, 1-2 Er rief aber seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten; und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkündigen und die Kranken zu heilen.
Er rief aber seine zwölf Jünger zusammen: Die Auswahl der Jünger wurde in Lukas 6, 12-16 beschrieben. Sie waren schon seit einiger Zeit als Gruppe mit ihm zusammen, und nun delegierte Jesus einen Teil seiner Arbeit an sie.
Und gab ihnen Kraft und Vollmachtüber alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten: Jesus berief nicht nur die Zwölf. Er gab ihnen auch die Kraft, das zu tun, wozu er sie berufen hatte. Dasselbe Prinzip gilt auch heute: Wen Gott ruft, den rüstet Gott aus. Die Befähigung ist vielleicht noch nicht deutlich erkennbar, bevor der Dienst beginnt, aber sie wird währenddessen sichtbar werden.
Jesus hat den Dienst nicht delegiert, ohne gleichzeitig die Kraft und Vollmacht zu übertragen, diesen Dienst zu tun.
„Der Leser wird gebeten, folgendes zu beachten: 1. Lukas erwähnt sowohl Dämonen als auch Krankheiten; entweder hat er sich geirrt, oder Dämonen und Krankheiten sind nicht dasselbe. 2. Die Behandlung dieser beiden war nicht dieselbe: Die Dämonen sollten ausgetrieben, die Krankheiten geheilt werden.“ (Clark)
Er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkündigen: Verkündigen heißt einfach nur, es anderen weiterzusagen, ihnen die Neuigkeiten zu verkünden. Die Jünger wurden mit der Aufgabe ausgesandt, zu verkündigen, dass das Reich Gottes gegenwärtig ist und wie dieses Reich beschaffen ist.
Ihr Predigtdienst konnte unter freiem Himmel stattfinden, z.B. an Straßenecken oder auf Marktplätzen. Er konnte auch in Synagogen erfolgen, falls sie dort Gelegenheit zum Reden fanden. Er konnte in kleinen Gruppen oder in Einzelgesprächen stattfinden.
Wie auch immer der Rahmen aussah, die Botschaft war im Wesentlichen:
Der König ist eingetroffen; Jesus, der Messias, ist gegenwärtig.
Sein Reich ist anders als wir es erwartet haben.
Er schart eine Reich Gottes Gemeinschaft um sich, bestehend aus denen, die umkehren und glauben werden.
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Jesus die verfügbaren Medien seiner Zeit nutzte. Sie hatten weder Zeitungen noch Podcasts oder das Internet oder sämtliche anderen medialen Möglichkeiten, die wir heute haben. Dennoch nutzte Jesus die Medien, die ihm zur Verfügung standen, und er nutzte sie gut.
Er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkündigen und die Kranken zu heilen: Jesus sandte die Jünger nicht nur aus, um eine Botschaft zu verkündigen, sondern auch, um mit übernatürlicher Kraft Gutes zu tun; um den ganzen Menschen zu segnen und die Kranken zu heilen.
Diese Kraft und Vollmachtüber alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten war wesentlich mit der Verkündigung des Evangeliums verbunden. Beides gehört zusammen.
„Lukas erwähnt – ein Wortspiel verwendend – dass Jesus die ‚Apostel‘ ‚aussandte‘ (apostello), um das Reich Gottes zu verkündigen und um zu heilen.“ (Pate)
2. Das Königreich, das sie verkündigen, ist durch Einfachheit, Dringlichkeit und Aufrichtigkeit gekennzeichnet
Lukas 9, 3-6
Lukas 9, 3-6 Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche, weder Brot noch Geld; auch soll einer nicht zwei Hemden haben. Und wo immer ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, und von da zieht weiter. Und wo man euch nicht aufnehmen wird, da geht fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer, verkündigten das Evangelium und heilten überall.
Nehmt nichts auf den Weg: Die Jünger brauchten keine komplizierte Ausrüstung, um eine einfache Botschaft zu verkündigen. Zu viele Dinge würden ihrer dringenden Botschaft in die Quere kommen.
Unter den damaligen Rabbinern gab es die Regel, dass man den Tempelbereich nicht mit einem Stab, mit Schuhen oder einem Geldbeutel betreten durfte, weil man selbst den Anschein vermeiden wollte, sich mit einer anderen Tätigkeit als dem Dienst für den Herrn zu beschäftigen. Die Jünger waren in einer so heiligen Arbeit engagiert (das Evangelium zu verkündigen und Gottes Heilung zu bringen), dass sie nicht den Eindruck erwecken durften, sie hätten irgendein anderes Motiv.
„Er sprach wieder einmal Worte, die einem Juden sehr vertraut waren. Das sagt uns der Talmud: ‚Niemand darf mit Stab, Schuhen, Geldgürtel oder staubigen Füßen auf den Tempelberg gehen. Das Verständnis dahinter war, dass ein Mann, wenn er den Tempel betritt, deutlich machen muss, dass er alles, was mit Handel und Geschäft und weltlichen Angelegenheiten zu tun hat, hinter sich gelassen hat.“ (Barclay)
Pate stellt fest, dass Josephus schrieb, dass die Essener [eine religiöse Gruppe im antiken Judentum] ähnliche Regeln über das Reisen mit leichtem Gepäck hatten, im Vertrauen darauf, unterwegs versorgt zu werden. (J. W. 2.124-125)
Weder Stäbe noch Tasche, weder Brot noch Geld: Das Reisen mit leichtem Gepäck hat sie auch von Gott abhängig gemacht. Wenn sie nicht viel mitnahmen, mussten sie dem Herrn in allem vertrauen. Wenn der Prediger selbst Gott nicht vertraut, wie kann er dann anderen sagen, sie sollten ihm vertrauen?
„Die verbotene Tasche war wahrscheinlich die Art von Tasche, die häufig von umherziehenden Philosophen und Bettelmönchen zum Betteln benutzt wurde.“ (Liefeld)
Und wo man euch nicht aufnehmen wird: Ihre Aufgabe als Verkündiger bestand nicht in erster Linie darin, die Meinung der Menschen zu verändern. Sie sollten die Botschaft überzeugend vortragen, aber wenn sie von den Zuhörern nicht angenommen wurde, konnten sie gehen und noch den Staub von ihren Füßen schütteln, wenn sie fortgingen.
Wenn jüdische Menschen in dieser Zeit in oder durch eine heidnische Stadt gehen mussten, schüttelten sie beim Verlassen oft den Staub von ihren Füßen als Geste, die so viel bedeutete wie: „Wir wollen nichts aus dieser heidnischen Stadt mitnehmen.“ Eigentlich sagte Jesus seinen Jüngern damit, sie sollten eine jüdische Stadt, die ihre Botschaft ablehnte, wie eine heidnische Stadt betrachten.
Und sie gingen aus: Sie taten tatsächlich das, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie verkündigten das Evangelium und heilten überall, sowohl mit dem Auftrag, den Jesus ihnen erteilt hatte, als auch mit der Kraft und Autorität, diesen Auftrag zu erfüllen.
3. Herodes erfährt von Jesu Wirken und ist ratlos
Lukas 9, 7-9
Lukas 9, 7-9 Aber der Vierfürst Herodes hörte alles, was durch ihn geschah; und er geriet in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei aus den Toten auferstanden, von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von anderen, einer der alten Propheten sei auferstanden. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber der, von welchem ich dies höre? Und er wünschte ihn zu sehen.
Er geriet in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei aus den Toten auferstanden, von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von anderen, einer der alten Propheten sei auferstanden: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Herodes (Herodes Antipas, Sohn von Herodes dem Großen) ein aufrichtiger, geistlich interessierter Mann war. Dennoch interessierte er sich für Jesus als berühmten Mann, als Wundertäter und vielleicht als Rivalen. Herodes übernahm wohl die weit verbreitete Meinung, die über Jesus kursierte (wie in Lukas 9, 19).
Einige dachten, Jesus sei ein Bote Gottes, der – genauso wie Johannes der Täufer – das Volk zu Buße und Umkehr aufrief. Einige dachten, Jesus sei ein berühmter Wundertäter, wie Elia (dessen Rückkehr vor dem Kommen des Messias in Maleachi 3, 22-24 versprochen wurde). Einige dachten, Jesus sei einer der alten Propheten, vielleicht der, von dem Moses versprochen hatte, dass er kommen würde (5. Mose 18, 15-19).
Die Gerüchte und Spekulationen, die über Jesus im Umlauf waren, verwirrten Herodes vor allem, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, wegen dem Mord an Johannes dem Täufer. Ein schlechtes Gewissen verursacht Verwirrung und Ratlosigkeit.
Weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei aus den Toten auferstanden: Das letzte Mal, als Lukas von Johannes dem Täufer geschrieben hatte, war er im Gefängnis und fragte sich, ob Jesus wirklich der Messias sei (Lukas 7, 18-23). Nun erfahren wir, dass Herodes den Johannes im Gefängnis hinrichten ließ, weil Johannes den Herodes wegen seiner Sünde mit der Ehefrau seines Bruders zurechtgewiesen hatte (Matthäus 14, 1-12).
Und er wünschte ihn zu sehen: Herodes wollte Jesus sehen, aber nicht in der Haltung eines aufrichtig Suchenden. Entweder wollte er seine Neugier befriedigen oder mit Jesus dasselbe tun, was er mit seinem Cousin Johannes getan hatte. Lukas erwähnte das, um die zunehmende Gefahr zu betonen, die das Wirken Jesu umgab.
Lukas nimmt erneut Bezug auf Herodes. Später wird Jesus mitgeteilt, dass dieser Herodes ihn töten wollte. Jesus antwortete: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tag bin ich am Ziel (Lukas 13, 32).
Lukas beschreibt auch, dass Jesus diesem Herodes schließlich am Morgen seiner Kreuzigung begegnete. Herodes war zu dieser Zeit in Jerusalem und als er hörte, dass Pilatus Jesus zu ihm geschickt hatte, war er erfreut und aufgeregt. Herodes wollte, dass Jesus ein Wunder für ihn vollbringt. Doch Jesus tat keinerlei Wunder für Herodes, und als er Jesus viele Fragen stellte, antwortete Jesus ihm nichts. Daraufhin behandelte Herodes Jesus mit Verachtung, verspottete ihn mit einem purpurnen Gewand und schickte ihn zu Pilatus zurück.
4. Die Apostel kehren zurück
Lukas 9, 10
Lukas 9, 10 Und die Apostel kehrten zurück und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück an einen einsamen Ort bei der Stadt, die Bethsaida heißt.
Und die Apostel: Als sie Jesus in Lukas 9, 1 verließen, wurden sie Jünger genannt – das bedeutet ‚Lernende‘. Als sie von ihrer Verkündigungsmission zurückkehrten, wurden sie Apostel genannt – das heißt, „die mit Vollmacht und einer Botschaft Gesandten“. Sie blieben zwar Jünger, waren sich aber sowohl ihres Auftrags als auch ihrer Autorität nun viel bewusster.
Sie erzählten ihm alles, was sie getan hatten: Jesus wollte wissen, wie es ihnen ergangen war. Jesus interessiert sich für die Ergebnisse unseres Dienstes.
Er nahm sie zu sich und zog sich zurück an einen einsamen Ort: Jesus tat das, um denen zu dienen und die zu segnen, denen er sein Werk übertrug. Es ist Jesus ein besonderes Anliegen, diejenigen zu segnen und denen zu dienen, die ihm dienen.
B. Die Speisung der Fünftausend
1. Jesus dient der Menge
Lukas 9, 11
Lukas 9, 11 Als aber die Volksmenge es erfuhr, folgten sie ihm nach; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich Gottes, und die, welche Heilung brauchten, machte er gesund.
Als aber die Volksmenge es erfuhr, folgten sie ihm: Jesus war nach Bethsaida gegangen, um seine Jünger nach ihrem Dienst für ihn zu segnen und ihnen zu dienen. Sie konnten die Volksmenge nicht lange von sich fernhalten; sie folgte ihm auch dorthin.
Er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich Gottes, und die, welche Heilung brauchten, machte er gesund: Jesus diente der suchenden, bedürftigen Menge auf dreifache Weise.
Er nahm sie auf: Das beschreibt seine Haltung. Er lief nicht vor der Menge weg oder sagte ihnen, sie sollten weggehen. Er nahm sie auf mit Liebe und mit einem dienenden Herzen.
Redete zu ihnen vom Reich Gottes: Hier geht es um seine Lehre. Da das Lehren der Schwerpunkt seines Wirkens war, verkündete Jesus der Menge eine Botschaft.
Machte er gesund: Jesus gab ihnen nicht nur geistliche Unterweisung, sondern er tat auch Gutes unter ihnen – mit übernatürlicher Befähigung.
2. Jesus fordert seine Jünger heraus, für die Bedürfnisse der Menge zu sorgen
Lukas 9, 12-15
Lukas 9, 12-15 Aber der Tag fing an, sich zu neigen; und die Zwölf traten herzu und sprachen zu ihm: Entlasse das Volk, damit sie in die Dörfer und die Höfe hingehen und einkehren und Speise finden; denn wir sind hier an einem einsamen Ort! Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; oder sollen wir hingehen und für diese ganze Menge Speise kaufen? Denn es waren etwa 5000 Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich gruppenweise setzen, je fünfzig und fünfzig! Und sie machten es so und ließen alle sich setzen.
Entlasse das Volk: Nach dem langen Tag (der Tag fing an, sich zu neigen) war die Menge den Jüngern lästig. Genau wie Jesus waren sie nach Bethsaida gekommen, um der Menge zu entfliehen, nicht um ihr zu dienen.
Eigentlich ist es nicht so ganz fair, die Jünger zu kritisieren für ihren Vorschlag, das Volk zu entlassen. Sie konnten sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen, dass Jesus die Menge auf wundersame Weise speisen konnte oder würde. Sie hatten das Gefühl, dass sie der Menge etwas Gutes taten, wenn sie sie wegschickten, um einzukehren und Speise zu finden.
Gebt ihr ihnen zu essen: Für die Jünger muss diese Bitte seltsam oder sogar schockierend geklungen haben. Es war für sie offensichtlich, dass sie nicht die Mittel hatten, auch nur einen Bruchteil der Menge satt zu machen. Mit dieser Äußerung forderte Jesus sowohl ihren Glauben als auch ihr Mitgefühl heraus.
Sowohl Jesus als auch die Jünger waren sich der großen Menge und ihrer Bedürfnisse bewusst. Doch es war das Erbarmen Jesu (Matthäus 14, 14) und seine Kenntnis der Macht Gottes, die ihn dazu brachte, sich darum zu kümmern, die Menge zu versorgen.
Die Menschen sind hungrig, und die Atheisten und Skeptiker versuchen, sie davon zu überzeugen, dass sie gar nicht hungrig sind.
Die Menschen sind hungrig, und der hohle Religiöse bietet ihnen eine Zeremonie oder leere Worte an, die sie niemals befriedigen können.
Die Menschen sind hungrig, und der religiöse Showmaster schenkt ihnen Videos, spezielle Beleuchtung und hochmoderne Musik.
Die Menschen sind hungrig, und der Entertainer bietet ihnen laute und schnelle Aktionen, so laut und schnell, dass sie keine Zeit zum Nachdenken haben.
Die Menschen sind hungrig – und Jesus hat das Brot des Lebens.
Lasst sie sich gruppenweise setzen, je fünfzig und fünfzig: Jesus wollte, dass sie diese Aufgabe in geordneter, organisierter Weise angehen, und er wollte auch, dass sie das Mahl genießen. Dieser Auftrag deutet darauf hin, dass es um mehr ging, als nur die Mägen der Menschen mit Essen zu füllen; das hätte man auch im Stehen tun können. Die Absicht war, dass so etwas wie eine festliche Atmosphäre des Genießens entstehen sollte.
Die Einteilung gruppenweise … je fünfzig Mann machte es auch möglich, die Menge viel leichter zu zählen, was der genannten Zahl von etwa 5000 Männern Verlässlichkeit verleiht.
3. Die Menge wird versorgt
Lukas 9, 16-17
Lukas 9, 16-17 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, damit diese sie der Menge austeilten. Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgehoben, was ihnen von den Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll.
Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische: Jesus nahm das Wenige, das sie hatten (erstmals erwähnt in Lukas 9, 13), und er dankte Gott dafür. Man könnte leicht denken, dass eine so kleine Menge an Nahrung wertlos war, um eine so große Menge zu versorgen, aber Jesus gebrauchte, was ihm zur Verfügung stand.
Im Bericht des Johannes (Johannes 6, 8-9) erfahren wir, dass diese fünf Brote und die zwei Fische von einem kleinen Jungen stammten. Die kleine Menge an Nahrung, die die Ausgangsbasis für dieses Wunder bildete, wurde von einem jungen Mann geliehen, der das Essen mitgebracht hatte.
In 2. Könige 4, 42-44 versorgte Elia hundert Männer mit einigen Gerstenbroten und Ähren – mit einigen Resten. Die Speisung der 5000 zeigt uns, dass Jesus größer ist als Elia und auch als Mose (unter dem eine Menge in der Wüste satt wurde).
Blickte zum Himmel auf und segnete sie; und er brach sie: Als Jesus vor der Mahlzeit betete, segnete er nicht das Essen. Er dankte Gott dafür, dass er es bereitgestellt hatte. Der Gedanke, vor einer Mahlzeit zu beten, besteht nicht darin, das Essen zu segnen, sondern Gott dafür zu danken, dass er uns mit dem Essen gesegnet hat.
Obwohl es nicht viel war, dankte Jesus dem Vater für die Nahrung, die er vor sich hatte. Vielleicht betete er vor der Mahlzeit ein vertrautes jüdisches Gebet: „Gesegnet seist du, Jahwe, unser Gott, König des Universums, der du das Brot aus der Erde hervorbringst.“
Segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, damit diese sie der Menge austeilten: Dieses Wunder zeigt die absolute Autorität Jesu über die Schöpfung. Dennoch bestand Jesus darauf, dieses Wunder durch die Hände der Jünger zu tun. Er hätte es direkt tun können, aber er wollte es mit den Jüngern tun.
Niemand wusste, wo dieses Brot eigentlich herkam. Jesus zeigte, dass Gott Ressourcen bereitstellen kann, die wir weder sehen, noch in irgendeiner Weise wahrnehmen können. Es ist leichter, Glauben zu haben, wenn wir meinen zu wissen, wie Gott uns versorgen könnte, doch Gott versorgt uns oft auf unerwartete und überraschende Weise.
Und sie aßen und wurden alle satt: Jesus vervielfachte auf wundersame Weise die Brote und Fische, bis weit mehr als 5000 Menschen satt wurden. Scheinbar geschah das Wunder in den Händen Jesu, nicht in den Händen der Jünger. Sie verteilten einfach, was Jesus auf wundersame Weise bereitgestellt hatte.
Wenn jemand hungrig blieb, dann entweder, weil er das Brot von Jesus nicht annahm oder weil die Apostel das Brot nicht an alle austeilten. Jesus sorgte reichlich für alle.
Die Gewissheit, dass Jesus uns – sogar auf wundersame Weise – mit allem versorgen kann, was wir brauchen, sollte für uns kostbar sein; für die ersten Christen war sie es. An den Wänden der Katakomben und an anderen Orten der frühchristlichen Kunst sind oft Brote und Fische zu finden.
Was wir selbst haben, um es anderen zu geben, ist unbedeutend, aber wenn wir es in Jesu Hände legen, kann er mit unseren Gaben und Talenten große Dinge tun, um das Leben anderer zu berühren.
„Diese Speisung ist auf bemerkenswerte Weise eine Parabel – eine Veranschaulichung der Methode, mit der diejenigen, die ihm dienen, die Bedürfnisse der Menschheit stillen sollen. Ihre Pflicht ist es, ihm alles zu geben, was sie haben, und ihm dann zu gehorchen, ganz gleich, ob bloße Vorsicht und weltliche Weisheit diese Methode in Frage stellen will.“ (Morgan)
C. Das Königreich und das Kreuz
1. Petrus‘ Verständnis davon, wer Jesus ist
Lukas 9, 18-20
Lukas 9, 18-20 Und es geschah, als er [einmal] für sich allein betete, dass die Jünger in seiner Nähe waren; und er fragte sie und sprach: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten und sprachen: Für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; und andere [sagen], einer der alten Propheten sei auferstanden. Da sprach er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach: Für den Christus Gottes!
Und es geschah, als er [einmal] für sich allein betete, dass die Jünger in seiner Nähe waren: Diese Szene beginnt damit, dass Jesus betete und die Jünger sich ihm anschlossen. Wir wissen nicht genau, ob sie sich ihm im Gebet anschlossen oder ob sie seine Gebetszeit irgendwie unterbrachen. Als Jesus mit dem Gebet fertig war, stellte er ihnen eine Frage: Für wen halten mich die Leute?
Jesus stellte diese Frage nicht, weil er in diesem Punkt unwissend war und Informationen von seinen Jüngern brauchte. Er fragte, weil er diese Frage dazu benutzen wollte, um eine noch wichtigere Folgefrage einzuleiten.
G. Campbell Morgan war überzeugt davon, dass die Jünger das Gebet Jesu unterbrachen. „Ein sorgfältiges Studium der Erzählungen des Evangeliums hat zu der berechtigten Schlussfolgerung geführt, dass unser Herr nie mit seinen Jüngern gebetet hat. Oft verließ er sie, wenn er beten wollte. Wenn er in ihrer Gesellschaft betete, betete er nicht mit ihnen zusammen, sondern getrennt … Seine Gebete fanden auf einer anderen Ebene statt.“ (Morgan)
Für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; und andere [sagen], einer der alten Propheten sei auferstanden: Menschen, die dachten, Jesus sei Johannes der Täufer, wussten nicht viel über ihn, denn er und Johannes hatten zur selben Zeit gewirkt. Sowohl Johannes als auch Elia waren nationale Reformer, die sich gegen die korrupten Herrscher ihrer Zeit stellten, und da Jesus ebenfalls deren Mut und Sinn für Gerechtigkeit besaß, war das vielleicht ein Grund für diese Vermutung.
Vielleicht hoffte das Volk auf einen politischen Messias, indem es Jesus als Johannes oder Elia betrachtete, einen, der die korrupten Mächte stürzen würde, die Israel unterdrückten.
Für wen halten mich die Leute? Für die Jünger war es gut zu wissen, was die Leute über Jesus dachten. Aber Jesus musste sie als Einzelpersonen fragen, was sie über Jesus dachten.
Jesus ging davon aus, dass die Jünger eine andere Meinung von ihm haben würden als die Leute. Sie bekamen ja nicht nur die gängige oder landläufige Meinung über ihn mit. Sie sollten wissen, wer Jesus war.
Das ist die Frage, die allen gestellt wird, die von Jesus hören; und nicht er, sondern wir werden nach unserer Antwort beurteilt. Tatsächlich beantworten wir diese Frage jeden Tag durch das, was wir glauben und tun. Wenn wir wirklich glauben, dass Jesus der ist, für den er sich ausgibt, wird sich das auf unsere Lebensweise auswirken.
Den Christus Gottes: Petrus kannte Jesus besser als die Menge es tat. Er wusste, dass Jesus der Christus Gottes ist, Gottes Messias, der verheißene Erlöser aus dem Alten Testament, der Messias nach dem Herzen Gottes, nicht der Messias, den die Menschen sich wünschten.
2. Jesus offenbart die wahre Natur seines Auftrags
Lukas 9, 21-22
Lukas 9, 21-22 Er aber ermahnte sie ernstlich und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, indem er sprach: Der Sohn des Menschen muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden.
Er aber ermahnte sie ernstlich und gebot ihnen, dies niemand zu sagen: Jesus freute sich, dass seine Jünger wussten, wer er in Wahrheit war, aber er wollte trotzdem nicht, dass seine Identität vor dem richtigen Zeitpunkt bekannt wurde. Die Menge konnte nicht verstehen, dass Jesus wirklich der Messias war, und doch leiden musste – das sollten zuerst die Jünger wissen.
„Bevor sie verkündigen konnten, dass Jesus der Messias war, mussten sie erst erfahren, was das bedeutet.“ (Barclay)
Der Sohn des Menschen muss viel leiden: Nachdem er gehört hatte, was die Menge von ihm dachte, sagte Jesus ihnen schließlich, wozu er wirklich gekommen war: leiden und verworfen werden … getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden. Das war ganz und gar nicht das, was seine Jünger oder die Menge erwartet oder gewollt hatten.
Das war ein unglaublicher Schock für alle, die erwartet oder gehofft hatten, dass Jesus der nationale und politische Messias sei. Das wäre in etwa so, als wenn wir uns vorstellen würden, dass ein Kanzlerkandidat gegen Ende seines Wahlkampfes ankündigen würde, er wolle nun nach Berlin gehen, um dort abgelehnt und hingerichtet zu werden.
Muss viel leiden: Muss ist hier ein wichtiges Wort. Das war nicht nur ein Plan oder ein Hinweis oder eine Vorhersage; das war die Erfüllung dessen, was vor Grundlegung der Welt zu unserer Errettung geplant war (1. Petrus 1, 20 und Offenbarung 13, 8).
Und am dritten Tag auferweckt werden: Die Auferstehung war ebenso ein Muss wie jeder andere Aspekt seines Leidens; Jesus musste von den Toten auferstehen.
3. Jesus ruft jeden, der ihm nachfolgen will, dazu auf, das zu tun, was er tun wird
Lukas 9, 23
Lukas 9, 23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
Er sprach aber zu allen: Es war schlimm genug für die Jünger zu hören, dass Jesus leiden, abgelehnt werden und am Kreuz sterben würde. Nun sagte er ihnen, dass sie das Gleiche erleben würden oder zumindest die gleiche Einstellung haben sollten.
So verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach: Als Jesus diese Worte sprach, wusste jeder, was Jesus meinte. In der römischen Welt musste ein Mensch, bevor er am Kreuz starb, sein Kreuz (oder zumindest den horizontalen Balken des Kreuzes) zum Ort der Hinrichtung tragen.
Wenn die Römer einen Verbrecher kreuzigten, hängten sie ihn nicht einfach an ein Kreuz. Zuerst hängten sie ein Kreuz an ihn.
Das Tragen eines Kreuzes führte immer zum Tod am Kreuz. Niemand hat zum Spaß ein Kreuz getragen. Die ersten Zuhörer Jesu brauchten keine Erklärung für das Kreuz; sie wussten, dass es ein unerbittliches Instrument der Folter, des Todes und der Erniedrigung war. Wenn jemand sein Kreuz aufnahm, kam er nie wieder zurück. Es war eine Reise ohne Wiederkehr.
Niemand nahm in der römischen Welt die Kreuze auf sich (was auf eine freiwillige Handlung hindeuten würde). Stattdessen wurden die Kreuze den Menschen aufgezwungen, unabhängig von ihrer Bereitschaft dazu. Hier sagt Jesus, dass diejenigen, die ihm nachfolgen, ihr Kreuz freiwillig auf sich nehmen müssen.
Das soll nicht heißen, dass wir unseren eigenen Weg wählen können, wie wir als Nachfolger Jesu einen aktiven Tod sterben. Aber wenn sich Umstände im Leben ergeben, die wir uns so nicht ausgesucht hätten, entscheiden wir uns dafür, sie zu (er-)tragen, um täglich zur Ehre Jesu zu sterben.
So verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich: Jesus vollzog die Selbstverleugnung mit der Aufnahme seines Kreuzes. Die beiden Sätze drücken denselben Gedanken aus. Beim Kreuz ging es nicht um Selbstdarstellung oder Selbstbestätigung. Die Person, die ein Kreuz trug, wusste, dass sie sich selbst nicht retten konnte, und dass dieses Selbst zum Sterben bestimmt war.
Sich selbst verleugnen bedeutet, als Mensch zu leben, der auf andere Menschen konzentriert ist. Jesus war der einzige Mensch, dem das ausnahmslos gelungen ist, wir aber sollten seinem Vorbild folgen.
Nehme sein Kreuz auf sich täglich: Jesus machte deutlich, dass er im übertragenen Sinne sprach, als er das Wort täglich hinzufügte. Niemand konnte tatsächlich täglich gekreuzigt werden. Täglich jedoch könntest Du die gleiche innere Haltung haben wie Jesus.
Das ist die Nachfolge Jesu in ihrer einfachsten Form. Er trug ein Kreuz, also tragen seine Nachfolger eines. Er ging bis zu seinem eigenen Tod, so müssen es auch diejenigen tun, die ihm nachfolgen wollen.
4. Warum wir unser Kreuz auf uns nehmen, und Jesus nachfolgen müssen
Lukas 9, 24-27
Lukas 9, 24-27 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt? Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen.
Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten: Wir müssen Jesus auf diese Weise folgen, denn es ist der einzige Weg, auf dem wir jemals Leben finden werden. Die Aussage klingt seltsam: „Du wirst niemals leben, bis du mit Jesus in den Tod gehst“, aber das ist die Kernaussage. Du kannst kein Leben in der Auferstehung erlangen, ohne vorher zu sterben.
Das ist ein starkes und zuverlässiges Versprechen für das Leben nach dem Tod. Wenn es kein Leben nach dem Tod gäbe, dann ergäbe das, was Jesus sagte, keinen Sinn, es gäbe keine Belohnung, weder für den sterbenden noch für den lebenden Märtyrer.
Du verlierst keinen Samen, wenn du ihn einpflanzt, obwohl er tot und begraben scheint. In Wahrheit lässt du ihn frei, damit er das wird, was er schon immer sein sollte.
Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt: Wenn wir es vermeiden, mit Jesus in den Tod zu gehen, bedeutet das, dass wir die ganze Welt gewinnen können – und am Ende alles verlieren.
Jesus selbst hatte die Gelegenheit, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er Satan angebetet hätte (Lukas 4, 5-8), er fand aber stattdessen Leben und Sieg im Gehorsam.
Erstaunlicherweise sind die Menschen, die so vor Jesus leben, diejenigen, die wirklich aufrichtig glücklich sind. Wenn wir unser Leben vollkommen Jesus hingeben und als Menschen leben, die auf andere konzentriert sind, nimmt uns das nichts von unserem Leben weg, sondern fügt ihm etwas hinzu.
Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit: Es ist nicht leicht, mit Jesus den Kreuzweg zu gehen. Es bedeutet, dass wir uns mit jemandem verbünden müssen, der verachtet und hingerichtet wurde – aber wenn wir uns für ihn schämen, wird er sich für uns schämen.
Das ist ein radikaler Aufruf zu persönlicher Treue gegenüber Jesus. Er wollte wissen, ob wir uns für ihn oder für seineWorte schämen würden. Wenn Jesus nicht Gott wäre, wäre dies eine Einladung zum Götzendienst; weil er aber Gott ist, ist es ein Aufruf zur Anbetung.
Meiner … schämt: Es ist kein Wunder, dass sich einige in den Tagen seines irdischen Wirkens für Jesus schämten; aber es ist erstaunlich, dass sich heute jemand für ihn schämt.
Jesus, offenbart in der vollen Herrlichkeit seiner aufopfernden Liebe.
Jesus, offenbart in der vollen Kraft seiner auferstandenen Herrlichkeit.
Jesus, zum Himmel aufgefahren und geehrt.
Jesus, der sein Volk vom Himmel aus liebt und für es betet. Wer könnte sich dafür schämen?
Dennoch schämen sich einige. Der beschämte Mann glaubt; man kann sich nicht für etwas schämen, an das man nicht glaubt. Er glaubt, aber er findet keine Zufriedenheit und kein Vertrauen in seinem Glauben.
Sich schämen bedeutet, dass man in der Öffentlichkeit nicht zusammen gesehen werden will.
Sich schämen bedeutet, dass man nicht über ihn sprechen möchte.
Sich schämen bedeutet, dass man ihn möglichst meidet.
Einige schämen sich aus Angst, andere aus sozialem Druck, wieder andere aus intellektuellem oder kulturellem Stolz. Objektiv betrachtet ist solche Scham ein seltsames Phänomen.
Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen: Nach diesem extremen Aufruf, Jesus bis in den Tod zu folgen, fügte er eine Verheißung von großer Herrlichkeit hinzu (bis sie das Reich Gottes sehen). Jesus wollte, dass sie wissen, dass nicht alles nur Leiden und Tod bedeutet und dass das Ende von allem nicht der Tod ist.
D. Die Verklärung Jesu
1. Jesus wird vor Petrus, Johannes und Jakobus verklärt
Lukas 9, 28-29
Lukas 9, 28-29 Es geschah aber ungefähr acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und es geschah, während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand strahlend weiß.
Dass er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf den Berg stieg, um zu beten: Was als eine Gebetsgemeinschaft auf dem Berggipfel begann, verwandelte sich schnell in das Leuchten der Herrlichkeit Jesu, und während er betete, wurde Jesus direkt vor den Augen der Jünger verwandelt.
„Obwohl Lukas den Berg nicht beim Namen nennt, haben ihn, seit Origenes einige als den Berg Tabor identifiziert, der westlich vom See Genezareth liegt. Andere glauben, es sei der Berg Hermon gemeint, der nördlich von Cäsarea Philippi liegt, dem Ort des Bekenntnisses des Petrus.“ (Pate)
Wurde das Aussehen seines Angesichts anders: Nachdem er sorgfältig den Kontext der Gebetszeit beschrieben hatte, erklärte Lukas, was mit Jesus geschah. Er veränderte seine Erscheinung, was heute als Verklärung Jesu bezeichnet wird.
Strahlend weiß übersetzt einen Ausdruck, der in etwa ‚blitzartig aufleuchtend‘ bedeutet. Die gesamte Erscheinung Jesu verwandelte sich in einen strahlenden Lichtglanz.
Matthäus schreibt, dass Jesu Angesicht leuchtete wie die Sonne (Matthäus 17, 2), und sowohl Matthäus als auch Markus benutzen das Wort verklärt, um zu beschreiben, was mit Jesus geschah. Für diese kurze Zeit nahm Jesus eine Gestalt an, die eher für den König der Herrlichkeit passend war als für einen demütigen Mann.
Das war kein neues Wunder, sondern die vorübergehende Pause eines fortlaufenden Wunders. Das eigentliche Wunder bestand darin, dass Jesus es die meiste Zeit über schaffte, seine Herrlichkeit nicht zur Schau zu stellen.
Wurde das Aussehen seines Angesichts anders: Das alles war an diesem Punkt im Dienst Jesu von großer Bedeutung, weil er seinen Jüngern gerade gesagt hatte, dass er den Weg des Kreuzes gehen würde und dass sie ihm geistlich nachfolgen sollten. Nach einer solchen Aussage, die eine scheinbare Niederlage andeutete, hätten sie leicht das Vertrauen in Jesus verlieren können. Doch in seinem verklärten Erscheinungsbild zeigte ihnen Jesus seine Herrlichkeit als König über das gesamte Königreich Gottes.
Wenn sie zuhören würden, würde das den Jüngern großes Vertrauen geben. Jesus weiß, was er tut. Er hat angekündigt, dass er leiden, sterben und wieder auferstehen würde, aber er ist immer noch der König der Herrlichkeit.
Jesus zeigte auf anschauliche Weise, dass Kreuzträger auch die Herrlichkeit empfangen werden. Das Ende ist nicht das Kreuz; das Ende ist die Herrlichkeit Gottes.
2. Mose und Elia erscheinen mit Jesus
Lukas 9, 30-31
Lukas 9, 30-31 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, das waren Mose und Elia; die erschienen in Herrlichkeit und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.
Zwei Männer redeten mit ihm: Jesus war bei dieser Darstellung seiner Herrlichkeit nicht allein. Mit ihm erschienen auch noch zwei Männer, die die Jünger sofort als Mose und Elia zu erkennen glaubten.
Die Tatsache, dass sie diese Männer sofort erkannten, die ohne Ankündigung in Herrlichkeit erschienen, ist ein Beweis dafür, dass auch wir andere im Himmel sofort erkennen können. Namensschilder werden nicht nötig sein.
Sie schienen eine wunderbare Zeit miteinander zu verbringen, als sie mit ihm redeten. „Möglicherweise war diese Verklärung ein Beispiel für die Art und Weise, wie Adam und sein ganzes Geschlecht in den Himmel gekommen wären, wenn nicht durch die Sünde der Tod über uns alle gekommen wäre.“ (Meyer)
Mose und Elia; die erschienen in Herrlichkeit: Viele fragen sich, warum es gerade diese beiden Männer aus dem Alten Testament waren und nicht zwei andere. Es waren nicht Abraham oder David oder Josua oder Joseph oder Daniel; es waren Mose und Elia.
Es könnte daran liegen, dass Mose und Elia diejenigen repräsentieren, die zu Gott emporgeholt wurden (Judas 9 und 2. Könige 2, 11). Mose repräsentiert diejenigen, die sterben und in die Herrlichkeit gehen, und Elia steht für diejenigen, die ohne Tod in den Himmel entrückt werden (wie in 1. Thessalonicher 4, 13-18).
Man kann auch sagen, dass sie das Gesetz (Mose) und die Propheten (Elia) repräsentieren. Die ganze alttestamentliche Offenbarung kam Jesus sozusagen auf dem Berg der Verklärung entgegen.
Mose und Elia treten auch in der Prophezeiung gemeinsam auf, weil sie vermutlich die Zeugen von Offenbarung 11, 3-13 sind.
Und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte: Von allen Dingen, die sie hätten besprechen können, wählten sie dieses Thema. Es scheint, dass sich Mose und Elia für die Erfüllung von Gottes Plan durch Jesus interessierten; sie sprachen darüber, was Jesus in Jerusalem erfüllen sollte.
Wir können uns bildlich vorstellen, wie Mose und Elia fragten: „Willst du das wirklich tun?“ Mose könnte gesagt haben: „Ich habe angeboten, an Stelle des Volkes gerichtet zu werden, aber Gott wollte es nicht. Kannst du das durchziehen, Jesus?“ Elia könnte hinzugefügt haben: „Ich wurde von Ahab und Isebel schrecklich verfolgt, und ich fand es furchtbar – manchmal geriet ich in eine tiefe geistliche Depression. Kannst du das aushalten, Jesus?“
Redeten von seinem Ausgang: „Auf Griechisch, von seinem Exodus; in Bezug auf diese Unternehmung oder den Auszug Israels aus Ägypten.“ (Trapp) „Der Begriff beschreibt zum großen Teil das Leiden und den Tod Jesu als Mittel seine göttliche Herrlichkeit zu empfangen.“ (Pate)
3. Die Jünger schlafen in der Gegenwart von Jesus, Mose und Elia
Lukas 9, 32
Lukas 9, 32 Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf übermannt. Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf übermannt: Das erweckt den Eindruck, dass die Jünger vielleicht nur einen Bruchteil dieser Begegnung von Jesus, Mose und Elia gesehen und gehört haben. Womöglich hatte sie noch viel länger gedauert, und sie hatten noch viele weitere Dinge besprochen.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass er bei dieser Gelegenheit mehrere Stunden lang ernsthaft gebetet hat, bevor die Verklärung kam, und es ist bemerkenswert, dass er während des Gebets verklärt wurde. Jeder Segen wird dem großen Haupt der Gemeinde und allen Mitgliedern seines geistlichen Leibes durch das Gebet zuteil.“ (Spurgeon)
Vom Schlaf übermannt: Es ist erstaunlich, sich vorzustellen, dass man sich in der Gegenwart von großer Herrlichkeit befindet und dennoch vom Schlaf übermannt wird. In diesem Zusammenhang stellen wir fest, dass geistlicher Schlaf viele davon abhält, die Herrlichkeit Gottes zu sehen oder zu erfahren.
Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit: Die Herrlichkeit war die ganze Zeit gegenwärtig, doch sie sahen sie erst, als sie erwachten. Im Erwachen sahen sie seine Herrlichkeit – ganz zu schweigen von der Herrlichkeit von Mose oder Elia. Verglichen mit der Herrlichkeit Jesu war es aber, als wären sie gar nicht anwesend.
„Die Apostel sahen den größten der Propheten und den großen Gesetzgeber, nach denen es keinen vergleichbaren mehr gegeben hatte, bis Christus selbst kam. Der inspirierte Bericht über das Ereignis lautet: ‚Sie sahen seinen Glanz und die zwei Männer, die bei ihm standen.‘“ (Spurgeon)
Die zwei Männer, die bei ihm standen: Viele stellen sich dieses Ereignis so vor, dass Jesus mit Mose und Elia in der Luft schwebte. Stattdessen sagt der Text deutlich, dass sie zusammen standen.
4. Petrus macht den unklugen Vorschlag, drei Hütten zu bauen
Lukas 9, 33-34
Lukas 9, 33-34 Und es geschah, als diese von ihm scheiden wollten, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind; so lass uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine! Und er wusste nicht, was er sagte. Während er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als jene in die Wolke hineinkamen.
Meister, es ist gut, dass wir hier sind; so lass uns drei Hütten bauen: Wie schon so oft, hat Petrus sich selbst in Schwierigkeiten gebracht, als er redete, doch er wusste nicht, was er sagte.
Als diese von ihm scheiden wollten, macht deutlich, dass Petrus diesen Satz genau in dem Moment aussprach, als Mose und Elia gerade aufbrechen wollten. Petrus wollte nicht, dass dieser Moment voller Herrlichkeit endete.
Vielleicht ging etwas Ähnliches in ihm vor: Genau so sollte es sein! Vergessen wir diese Gedanken des Leidens, der Ablehnung und des Gekreuzigt-Werdens; bauen wir ein paar Hütten, damit wir mit dem verherrlichten Jesus für immer so zusammenleben können. Petrus´ Vorschlag hätte also bedeutet, dass nicht nur Jesus das zukünftige Kreuz vermeiden würde, sondern auch Petrus.
Als Petrus drei Hütten vorschlug, beging er auch den Fehler, Jesus mit Mose und Elia gleichzustellen, mit je einer Hütte für jeden von ihnen.
Während er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie: Als Petrus das sagte, wurden sie von der Wolke der Herrlichkeit Gottes überschattet, die im Alten Testament Schechina genannt wird.
Dies ist dasselbe Überschatten wie in Lukas 1, 35, als die Herrlichkeit Gottes über Maria kam und sie das Kind Jesus empfing.
Sie fürchteten sich aber, als jene in die Wolke hineinkamen: Petrus und die Apostel spürten zunächst, dass es gut ist, dass sie hier sind, aber als die Herrlichkeit immer größer wurde, überkam sie jene Ehrfurcht und Angst, die Sünder in der Gegenwart Gottes empfinden.
Petrus wusste vielleicht nicht, was er sagte, aber er wusste, was er sah – die Wolke der Herrlichkeit war real, und er war hellwach, als er und die Apostel sie sahen.
„Wir haben unsere Religion nicht geträumt, sie ist nicht als Vision über Nacht zu uns gekommen; sondern als wir hellwach waren, sahen wir die Herrlichkeit Christi.“ (Spurgeon)
5. Die Stimme aus der Wolke der Herrlichkeit
Lukas 9, 35-36
Lukas 9, 35-36 Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Und während die Stimme kam, fand es sich, dass Jesus allein war. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.
Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Die Stimme aus der Wolke der Herrlichkeit machte deutlich, dass Jesus nicht auf derselben Ebene wie Mose und Elia stand. Er ist der geliebte Sohn – daher gilt, auf ihn sollt ihr hören!
Mose und Elia waren große Männer, und jeder von ihnen hatte einen wichtigen Platz in Gottes sich entfaltendem Heilsplan. Doch im Vergleich zu Jesus, dem Messias, dem Sohn Gottes, waren sie unbedeutend – daher sollte sich der ganze Fokus und die gesamte Aufmerksamkeit auf Jesus richten. Keiner dieser edlen Diener kann sich mit dem geliebten Sohn vergleichen, also hört auf ihn!
Petrus wusste vielleicht nicht, was er sagte, aber er wusste, was er hörte – die Stimme vom Himmel war echt, und er war hellwach, als die Apostel sie hörten.
Und während die Stimme kam, fand es sich, dass Jesus allein war: Gott machte es unmöglich, sich noch länger auf sie (Mose und Elia) zu konzentrieren. Jesus verdiente die volle Aufmerksamkeit.
Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten: Nachdem alles vorbei war, sagten Petrus, Johannes und Jakobus es niemandem – wer würde ihnen schon glauben?
Sie sagten in jenen Tagen niemand etwas, aber sie konnten es nicht völlig verschweigen. Petrus erinnerte sich deutlich daran und bezog sich auf dieses Ereignis in 2. Petrus 1, 16-18. Johannes hat es wahrscheinlich in Johannes 1, 14 erwähnt. Sie erinnerten sich an diese eindrucksvolle Erfahrung, die Jesus sowohl in seiner Herrlichkeit als auch in seiner einzigartigen Rolle als Messias zeigte: Er war noch größer als Mose und Elia.
So beeindruckend diese Erfahrung auch war, sie veränderte das Leben der Jünger an sich nicht so sehr wie die Wiedergeburt. Durch den Geist Gottes wiedergeboren zu werden, ist das allergrößte Wunder, die allergrößte Zurschaustellung der Herrlichkeit Gottes überhaupt.
E. Die Herrlichkeit Gottes in Aktion
1. Die Bitte des Vaters eines von Dämonen besessenen Jungen
Lukas 9, 37-40
Lukas 9, 37-40 Es begab sich aber am folgenden Tag, als sie den Berg hinunterstiegen, dass ihm eine große Menge entgegenkam. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief und sprach: Meister, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an, denn er ist mein einziger! Und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn hin und her, dass er schäumt, und will kaum von ihm weichen, ohne ihn zu misshandeln. Und ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.
Als sie den Berg hinunterstiegen: Unmittelbar nach der strahlenden Herrlichkeit der Verklärung kamen Jesus und die Jünger vom Berg herunter und trafen auf dämonische Schwierigkeiten und Widerstände.
„Dort der Berg, jetzt das Tal. Dort verherrlichte Heilige; hier der Besessene. Dort der König in seiner himmlischen Herrlichkeit; hier die Vertreter eines verwirrten und angeschlagenen Glaubens.“ (Morgan)
Meister, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an: Der Vater fühlte (zu Recht), dass Jesus seinen Sohn lediglich ansehen musste und die Barmherzigkeit des Erlösers würde dazu führen, dass dem geplagten Jungen geholfen wurde.
Und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn hin und her, dass er schäumt, und will kaum von ihm weichen, ohne ihn zu misshandeln: Die Beschreibung passt auf das, was wir einen epileptischen Anfall nennen. In diesem Fall wusste Jesus (und es zeigte sich auch), dass eine dämonische Kraft ihn ausgelöst hatte und es nicht nur physische Ursachen gab.
Und ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht: Die Jünger hatten zuvor einen gewissen Erfolg beim Austreiben von Dämonen gehabt (Lukas 9, 1). Womöglich war dies ein schlimmerer oder hartnäckigerer Fall von dämonischer Besessenheit.
Es gibt viele dämonische Mächte (Epheser 6, 12), und offensichtlich sind einige Dämonen stärker (hartnäckiger, widerstandsfähiger) als andere. In Matthäus 17, 21 sagt Jesus, dass ihr Versagen auf einen Mangel an Gebet und Fasten zurückzuführen sei. Es ist nicht so, dass Gebet und Fasten uns würdiger macht, Dämonen auszutreiben. Es ist eher so, dass Gebet und Fasten uns näher an das Herz Gottes heranführen und uns mehr in Einklang mit seiner Macht bringen.
Ihr Scheitern war tatsächlich gut für sie. Ihr Versagen hat sie etwas gelehrt.
Es lehrte sie, keinen ‚Dienst am Fließband‘ auszuüben.
Es lehrte sie die große Überlegenheit Jesu.
Es lehrte sie, sich die Gegenwart Jesu zu wünschen.
Es lehrte sie, mit dem Problem zu Jesus zu kommen.
„Sie waren verwirrt wegen ihrem Mangel an Erfolg – aber nicht wegen ihrem Mangel an Glauben, der die Ursache für ihr Scheitern war!“ (Clarke)
2. Jesus treibt einen Dämon aus, den seine Jünger nicht austreiben konnten
Lukas 9, 41-42
Lukas 9, 41-42 Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher! Und noch während er auf ihn zukam, warf der Dämon ihn nieder und zerrte ihn. Aber Jesus befahl dem unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Man hat das Gefühl, dass Jesus wegen seiner Jünger frustriert war. Die Zeit seines Wirkens vor seiner Kreuzigung neigte sich dem Ende zu, und vielleicht war er frustriert, dass die Jünger nicht mehr Glauben hatten.
Und noch während er auf ihn zukam, warf der Dämon ihn nieder und zerrte ihn: Selbst als der Vater den Jungen zu Jesus brachte, schien es ihm zunächst nicht besser zu gehen, und die Beschwerden zeigten sich so gravierend wie eh und je. Das war das letzte Aufbäumen des Dämons, um an dem Jungen festzuhalten und den Vater, die Jünger und alle anderen zur Verzweiflung zu treiben.
Warf der Dämon ihn nieder: „Als er zu Jesus kam, warf ihn der Dämon nieder. Es ist der Ausdruck eines Boxers, der seinem Gegner einen k.o.-Schlag versetzt, oder eines Ringers, der jemanden zu Boden wirft.“ (Barclay)
In einer Predigt mit dem Titel Der letzte Wurf des Teufels hat Spurgeon darüber nachgedacht, dass der Teufel oft genau dann im Leben eines Menschen hart zuschlägt, wenn dieser beginnt, zum Erlöser zu kommen. „Ich habe gesehen, wie Menschen, gerade als sie anfingen, zu hören und nachzudenken, plötzlich mit einer solchen Heftigkeit von der Sünde ergriffen und von ihr so furchtbar mitgerissen wurden, dass ich an ihnen verzweifelt wäre, wenn ich nicht schon früher genau dasselbe gesehen hätte.“
Spurgeon betrachtete einige der Lügen genauer, die Satan benutzt, um Menschen niederzuwerfen, gerade dann, wenn sie zu Jesus kommen:
„Du bist nicht auserwählt.“
„Du bist ein zu großer Sünder.“
„Es ist zu spät.“
„Es hat keinen Sinn, es zu versuchen – gib es auf.“
„Das wird bei dir nicht funktionieren.“
Aber Jesus befahl dem unreinen Geist und machte den Knaben gesund: Durch diese letzte dämonische Machtdemonstration nicht eingeschüchtert, befreite Jesus den von Dämonen besessenen Jungen auf der Stelle. Was für die Jünger zu schwer war, war für Jesus nicht zu schwer.
3. Jesus erinnert seine Jünger an seine Mission
Lukas 9, 43-45
Lukas 9, 43-45 Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Als sich nun alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden! Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.
Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes: Jesus hatte gerade zweimal auf spektakuläre Weise seine Herrlichkeit offenbart – durch die Verklärung und die Austreibung eines hartnäckigen Dämons. Doch er erinnerte seine Jünger daran, dass sich an seinem Auftrag nichts geändert hatte. Er war noch immer gekommen, um für unsere Sünden am Kreuz zu sterben, und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden.
Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: „Mit anderen Worten: Ihr könnt gewissen Dingen nur gelegentlich Aufmerksamkeit schenken – aber das, was meine Leiden und meinen Tod betrifft, müsst ihr immer hören. Lasst das ständig einen Platz in euren tiefsten Gedanken und Überlegungen einnehmen.“ (Clarke)
Sie aber verstanden das Wort nicht: Obwohl sie häufig vorkamen, vergaßen die Jünger diese Erinnerungen an Jesu Leiden und Auferstehung bis nach seiner Auferstehung (Lukas 24, 6-8).
Sie … verstanden … nicht: „So berauscht waren sie von der materiellen Vorstellung eines irdischen Königreichs.“ (Trapp)
F. Der Größte im Reich Gottes
1. Wahre Größe zeigt sich darin, dass man wie ein Kind und der Geringste ist! Das entspricht nicht dem, was man sich normalerweise unter Größe vorstellt
Lukas 9, 46-48
Lukas 9, 46-48 Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, nahm er ein Kind und stellte es neben sich; und er sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein!
Der Gedanke … wer wohl der Größte unter ihnen sei: Die Jünger machten sich oft Gedanken über die Frage der Größe. Sie scheinen diese Frage mit dem Hintergedanken zu stellen, dass Jesus bereits einen von ihnen als den Größten ausgewählt hatte, oder als wollten sie, dass Jesus sich für einen von ihnen entscheidet.
„Vor langer Zeit deutete [der Theologe] Beda Venerabilis an, dass dieser besondere Streit auftrat, weil Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit auf den Berggipfel genommen hatte und die anderen eifersüchtig waren.“ (Barclay)
Wir können uns vorstellen, dass die Jünger untereinander darüber stritten, wer der Größte war (wie sie es später noch einmal in Lukas 22, 24 und an anderen Stellen taten), und dann sagten: „Lasst Jesus diese Sache klären.“
Sie hatten wahrscheinlich ihre Rolle und das Voranbringen des messianischen Königreichs im Sinn. „Er sprach von seiner Erniedrigung, sie dachten an ihren eigenen Aufstieg; und das ‚zur selben Zeit‘.“ (Spurgeon)
Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, nahm er ein Kind und stellte es neben sich: Jesus hätte die Frage „Wer ist der Größte?“ beantworten können, indem er auf sich selbst zeigte. Stattdessen lenkte Jesus ihre Aufmerksamkeit auf sein Wesen, indem er sie ein kleines Kind als Beispiel betrachten ließ.
Jesus lauschte ihrem Gespräch, aber noch wichtiger war, dass er die Gedanken ihres Herzens im Zusammenhang mit dem Gespräch verstand. Er verstand ihre Absichten und ihre Beweggründe.
Das kleine Kind diente als Beispiel für wahre Größe. Dadurch sagte Jesus zu den Jüngern: „Wenn ihr groß sein wollt, so lernt etwas von diesem kleinen Kind.“ Besonders in der damaligen Kultur waren Kinder sehr unbedeutend. Sie hatten nichts Bedrohliches an sich, waren nicht um ihren sozialen Status besorgt und noch nicht durch Erfolg und Ehrgeiz abgestumpft. Wenn wir den bescheidenen Platz, den ein Kind in dieser Kultur hatte, bestmöglich ausfüllen, dann sind wir auf dem Weg zu wahrer Größe. Niemand sollte jedoch annehmen, dass uns ein kleines Kindalles über wahre Größe und über das Reich Gottes zeigen kann, aber sicherlich einige Dinge, und zwar wichtige Dinge.
„Das von Jesus aufgestellte Prinzip besagte, dass im Reich Gottes eine Umkehrung der Werte stattfindet. Der Letzte wird der Erste sein; der Geringste wird der Größte sein.“ (Pate)
Jesus zeigte auf ein kleines Kind und nicht auf Petrus. Wenn Petrus wirklich als der erste Papst angesehen werden sollte, wie es die römisch-katholische Theologie und Geschichte tut, hätte Jesus erklären müssen, dass Petrusder Größte unter ihnen war.
Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat: Jesus sagte, dass das Kind eine Darstellung oder ein Abbild seiner selbst ist und dass Jesus ein Abbild seines Vaters im Himmel ist. Am Beispiel des Kindes wies Jesus indirekt auf sich selbst hin, als den Größten im Reich Gottes.
Wir wissen, dass ein Mann unter ihnen tatsächlich der Größte von allen war: Jesus Christus. Das bedeutet, dass Jesus selbst demütig war wie ein kleines Kind. Er war nicht um seinen eigenen Status besorgt. Er musste nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Er konnte nicht enttäuschen und er hatte kein einschüchterndes Wesen.
Da die Natur Jesu wie die eines dieser kleinen Kinder ist, zeigt die Art und Weise, wie wir diejenigen behandeln, die demütig sind wie Kinder (wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf), was wir wirklich vom Wesen Jesu halten.
„Es gibt eine Überlieferung, dass dieses Kind zu Ignatius von Antiochien heranwuchs, der später ein großer Diener der Kirche, ein bedeutender Schriftsteller und schließlich ein Märtyrer für Christus wurde.“ (Barclay) Clarke weist darauf hin, dass diese Überlieferung auf den christlichen Schriftsteller Nikephoros zurückgeht, der schrieb, dass Ignatius 107 n. Chr. von Trajan getötet wurde. Doch Clarke schreibt auch über Nikephoros, dass auf ihn „nicht viel Verlass ist, da er sowohl schwach als auch leichtgläubig ist“.
Wir können gegenüberstellen, wie der Teufel Kinder behandelt (Lukas 9, 39) und wie Jesus es tut.
Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein: Anschließend forderte Jesus seine Nachfolger auf, Geringste zu sein. Der Wunsch, gelobt zu werden und Anerkennung zu bekommen, sollte einem Nachfolger Jesu fremd sein. Jesus will, dass seine Nachfolger nicht gezwungen sind, Geringste zu sein, sondern sich bewusst dafür entscheiden, Geringste zu sein, und anderen dadurch ermöglichen, bevorzugt zu werden.
Es ist tatsächlich einfach, bescheidene Menschen zu verachten. Sie sind die Verlierer; die Art von Menschen, die es in unserer wettbewerbsorientierten und aggressiven Welt nie zu etwas bringen werden. Doch wenn wir demütige Menschen verachten, verachten wir in Wirklichkeit Jesus.
Dieser Aspekt von Demut und der Bevorzugung anderer im christlichen Glauben ist oft verspottet und verachtet worden. Nietzsche und andere verherrlichten den Willen zur Macht und schauten auf Jesus und seine Nachfolger als schwache und verachtenswerte Menschen herab. Doch Nietzsche ist verschwunden und weitgehend in Verruf geraten; Jesus und seine Nachfolger leben und verändern Leben und Kulturen durch die Macht, die (in gewisser Weise) durch ein Kind veranschaulicht wird.
2. Wahre Größe hängt nicht von einer Gruppenzugehörigkeit ab
Lukas 9, 49-50
Lukas 9, 49-50 Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen die Dämonen austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er [dir] nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen die Dämonen austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er [dir] nicht mit uns nachfolgt: Das muss für die Jünger frustrierend gewesen sein, denn es zeigte, dass andere Nachfolger Jesu Dämonen austreiben konnten, während sie selbst manchmal nicht dazu in der Lage waren (Lukas 9, 40). Kein Wunder, dass Johannes wollte, dass sie aufhören!
Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns: Jesus lehrte sie, eine großzügigere Einstellung zu haben. Es gibt viele, die in irgendeinem Aspekt ihrer Vortragsweise oder Lehre falsch liegen, und doch verkündigen sie Jesus in gewisser Weise. Gott soll sich mit ihnen auseinandersetzen. Diejenigen, die nicht gegen einen biblischen Jesus sind, sind immer noch für uns, zumindest in gewisser Weise.
Paulus sah viele Männer, die Christus aus unterschiedlichen Gründen verkündigten, einige von ihnen mit bösen Absichten – dennoch konnte er sich darüber freuen, dass Christus gepredigt wurde (Philipper 1, 15-18).
3. Wahre Größe zeichnet sich durch unerschütterliche Entschlossenheit aus
Lukas 9, 51-53
Lukas 9, 51-53 Es geschah aber, als sich die Tage seiner Wiederaufnahme [in den Himmel] erfüllten und er sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen, da sandte er Boten vor sich her. Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten. Aber man nahm ihn nicht auf, weil Jerusalem sein Reiseziel war.
Als sich die Tage seiner Wiederaufnahme [in den Himmel] erfüllten: Das ist der Beginn eines neuen Abschnitts des Lukas-Evangeliums. Jesus war auf dem Weg nach Jerusalem, zur Wiederaufnahme [in den Himmel].
Er wird in das himmlische Jerusalem aufgenommen werden.
Er wird am Kreuz aufgenommen werden.
Er wird in einer glorreichen Himmelfahrt im Himmel aufgenommen werden.
Und er sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen: Jesus unternahm diese letzte Reise nach Jerusalem mit einer Standhaftigkeit, die der Schwierigkeit der vor ihm liegenden Aufgabe entsprach.
Jesaja 50, 7 spricht prophetisch vom Messias, dem großen Knecht: Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde. Das ist Jesus, der sein Angesicht[entschlossen] nach Jerusalem ausrichtete, um dort zu leiden und zu sterben.
Jesus verhärtete sein Gesicht; nicht in dem Sinne, dass er ein harter oder zorniger Mann wurde, sondern in dem Sinne, dass er sich konzentrierte und in einer schwierigen Zeit konzentriert blieb.
Es gibt zwei Arten von Mut – den Mut des Augenblicks, der kein vorheriges Nachdenken erfordert, und einen geplanten Mut, der die Schwierigkeit vor sich sieht und entschlossen darauf zu marschiert. Jesus hatte diese Art von Mut; er sah das Kreuz am Horizont, aber er richtete sein Angesicht immer noch unerschütterlich darauf aus, nach Jerusalem zu gehen.
Spurgeon hat eine wunderbare Predigt über den Text aus Jesaja 50, 7 verfasst – mit dem Titel „Das Antlitz des Erlösers wie ein Fels gesetzt“. Darin betrachtete er, wie sehr die unerschütterliche Entschlossenheit Jesu auf die Probe gestellt wurde.
Durch weltliche Angebote
Durch die Überredungskünste seiner Freunde.
Durch die Unwürdigkeit seiner Zuhörer.
Durch die Leichtigkeit, mit der er einen Rückzieher hätte machen können, wenn er es gewollt hätte.
Durch den Hohn derer, die ihn verspotteten.
Durch die hohe Belastung und die Qual des Kreuzes.
Da sandte er Boten vor sich her: „Wörtlich: Engel; aber das beweist, dass das Wort Engel einen Boten jeglicher Art beschreibt, sei er göttlich oder menschlich. Die Boten in diesem Fall waren wahrscheinlich Jakobus und Johannes.“ (Clarke)
Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten. Aber man nahm ihn nicht auf: Weil Jesus nach Jerusalem gehen wollte, nahmen diese speziellen Samariter Jesus nicht auf. Sie hatten keine guten Beziehungen zu den Juden und Vorurteile gegen sie. Wir können das auch als Opposition ansehen (wissentlich oder nicht), die auf alle zukommt, die unerschütterlich Gottes Willen tun.
„Der Ursprung des samaritanischen Volkes scheint die Verheiratung von Juden aus dem Nordreich mit deportierten nichtjüdischen Kolonisten nach der Eroberung von 722 v. Chr. gewesen zu sein (2. Könige 17, 24). Dieses Mischvolk aus Juden und Heiden entwickelte seine eigene Übersetzung des Pentateuchs (Samaritanischer Pentateuch). Sie bauten ihren eigenen Gottesdiensttempel auf dem Berg Garizim (siehe Johannes 4, 20), der später von Johannes Hyrkanos (128 v. Chr.) zerstört wurde, und feierten ihr eigenes Passahfest.“ (Pate)
„Für Jesus war es ungewöhnlich, diesen Weg nach Jerusalem zu nehmen; und noch ungewöhnlicher war der Versuch, in einem samaritanischen Dorf Gastfreundschaft zu finden.“ (Barclay)
4. Wahre Größe ist durch Barmherzigkeit gekennzeichnet, nicht durch Verurteilung
Lukas 9, 54-56
Lukas 9, 54-56 Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Und sie zogen in ein anderes Dorf.
Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? Jakobus und Johannes, empört über den schlechten Empfang, der Jesus bei den Samaritern bereitet wurde, schlugen vor, die Stadt durch ein spektakuläres Strafgericht, um Jesu Willen zu zerstören.
Es ist interessant und vielleicht amüsant, dass Jakobus und Johannes so zuversichtlich waren, dass sie das tun konnten, besonders nach ihrem kürzlichen Misserfolg bei dem von Dämonen besessenen Jungen. Ihre wütende Reaktion zeigt, warum Jesus sie manchmal Boanerges nannte, was ‚Donnersöhne‘ bedeutet (Markus 3, 17).
„Es wäre wünschenswert, dass wir uns zuerst mit Christus und seinem Wort beraten würden, ehe wir Hand oder Fuß zur Rache bewegen.“ (Trapp)
Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich: Ihre Offensive – auch wenn sie im Namen Jesu erfolgt war – wurde nicht gewürdigt. Die in den vorigen Versen erwähnte Entschlossenheit Jesu bedeutete nicht, dass er hart oder zornig war.
Sie sahen das reglose Gesicht von Jesus und dachten, es sei gemein oder hart. Sie verstanden nicht, dass es darum ging, sich zu fokussieren, und mehr denn je auf die Liebe ausgerichtet zu sein. Dieses reglose Antlitz wird am Ende am Kreuz hängen, als endgültige Demonstration der Liebe, nicht als endgültige Demonstration des Zorns.
„Ich beschloss, alle möglichen Methoden anzuwenden, um … eine Enge des Geistes, den Arbeitseifer … jenen erbärmlichen Fanatismus zu verhindern, der viele so unfähig macht, zu glauben, dass es irgendein Werk Gottes gibt außer dem hier unter uns.“ (Wesley, zitiert von Barclay)
Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Jesus erklärte, dass ihr Versagen an diesem Punkt auf zwei Arten zustande kam.
Sie wussten es selbst nicht. Vielleicht dachten sie, sie seien wie Jesus oder zeigten den Charakter Gottes. Sie irrten sich und spiegelten nicht Gott und sein Herz wider. Er liebte die Samariter und wollte, dass sie Buße tun und gerettet werden.
Sie kannten Jesus und seine Mission nicht. Er kam, um die Verlorenen zu retten, nicht um sie mit Feuer vom Himmel zu verbrennen.
Jesus nachzufolgen bedeutet barmherzig mit anderen zu sein, statt hart mit ihnen ins Gericht zu gehen. Insbesondere sollten wir daran denken, dass Gott sagt: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“, sagt der Herr (Römer 12, 19). „Die Jünger von Christus, der für seine Feinde gestorben ist, sollten niemals daran denken, sich an ihren Verfolgern zu rächen.“ (Clarke)
5. Wahre Größe zeigt sich im Opfer
Lukas 9, 57-58
Lukas 9, 57-58 Es geschah aber, als sie ihre Reise fortsetzten, da sprach einer auf dem Weg zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Herr, ich will dir nachfolgen, wohin Du auch gehst: Wegen der Wunder, die mit dem Dienst Jesu verbunden waren, erschien die Nachfolge vielleicht glanzvoller zu sein, als sie es tatsächlich war. Jesus erhielt sicherlich viele spontane Angebote wie dieses.
Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann: Jesus hat dem Mann nicht gesagt: „Nein, du kannst mir nicht nachfolgen.“ Er sagte ihm die Wahrheit, ohne eine verklärte Version davon zu zeichnen, wie es ist, ihm zu folgen. Das ist genau das Gegenteil von den Techniken, die heute von vielen Evangelisten verwendet werden, aber Jesus wollte, dass der Mann wusste, wie es wirklich sein würde.
„Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Dienst Jesu bedeutet dieser Ausspruch nicht, dass Jesus mittellos, sondern dass er obdachlos war. Die Art seiner Mission hielt ihn in Bewegung und würde auch seine Nachfolger in Bewegung halten.“ (Carson)
Der Grund dafür, dass dieser Mann sich von Jesus abwandte, war, dass Jesus ein sehr einfaches Leben im Glauben führte, indem er seinem Vater in jeder Hinsicht vertraute und keine Reserven an materiellen Ressourcen hatte. Das ist genau die Lebensart, die Jesus für einen wahrhaft geistlichen Mann attraktiv machen würde. „Hier ist ein Mann, der völlig im Glauben lebt und mit wenigen materiellen Dingen zufrieden ist; ich sollte ihm folgen und von ihm lernen.“
„Wir haben hier gute Beweise dafür, dass er wusste, wie er die Tür sowohl schließen als auch öffnen konnte. Er wusste sowohl die Hochmütigen zu warnen als auch die Reumütigen anzunehmen.“ (Spurgeon)
6. Wahre Größe bedeutet, dass wir Jesus die oberste Priorität in unserem Leben einräumen
Lukas 9, 59-60
Lukas 9, 59-60 Er sagte aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!
Er sagte aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der in Lukas 9, 57-58 beschriebene Mann bot an, Jesus nachzufolgen. Im Gegensatz dazu bat Jesus diesen Mann, ihm nachzufolgen.
Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Eigentlich hat dieser Mann hier nicht um die Erlaubnis gebeten, ein Grab für seinen verstorbenen Vater zu graben. Er wollte im Haus seines Vaters bleiben und sich bis zum Tod des Vaters um ihn kümmern. Das war offensichtlich ein nicht definierter Zeitraum, der sich immer weiter hinziehen konnte.
„Er war nicht hin- und hergerissen zwischen dem Richtigen und dem Falschen. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Richtigen und dem Richtigen. Er zögerte zwischen zwei rivalisierenden Ansprüchen, die beide mit dem Siegel des Göttlichen versehen waren.“ (Morrison)
Der Mann wollte Jesus nachfolgen, aber noch nicht sofort. Er wusste, dass es gut war und dass er es tun sollte, aber er spürte, dass es einen guten Grund gab, warum er es jetzt nicht tun konnte. Der vorherige Mann war zu schnell, um Jesus nachzufolgen; dieser Mann war zu langsam.
Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Jesus drängte den Mann, ihm jetzt nachzufolgen, und stellte klar den Grundsatz auf, dass familiäre Verpflichtungen – oder irgendeine andere Verpflichtung – nicht über die Nachfolge Jesu gestellt werden dürfen. Jesus muss an erster Stelle stehen.
Jesus hatte keine Angst davor, potenzielle Jünger zu entmutigen. Im Gegensatz zu vielen modernen Evangelisten war er mehr an Qualität als an Quantität interessiert. Darüber hinaus war Jesus lediglich ehrlich. Das bedeutet es, ihm nachzufolgen, und er wollte, dass die Menschen es von Anfang an wussten.
7. Wahre Größe bedeutet, dass wir Jesus von ganzem Herzen und ohne zu zögern folgen
Lukas 9, 61-62
Lukas 9, 61-62 Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen! Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes!
Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen: Der Mann zuvor hat angeboten, Jesus nach einer unbestimmten, vielleicht langen Verzögerung zu folgen. Dieser Mann bot an, Jesus nach einer relativ kurzen Verzögerung nachzufolgen.
„O junger Mann, wenn du daran denkst, die Welt zu verlassen, nimm dich in Acht vor diesen Abschieden! Sie waren der Ruin von Hunderten von hoffnungsvollen Menschen. Sie sind fast schon überzeugt gewesen; aber sie sind zu ihren alten Gefährten gegangen, nur um ihnen den letzten Kuss und den letzten Handschlag zu geben, und wir haben nichts mehr von ihnen gesehen.“ (Spurgeon)
Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes! Jesus betonte diesem Mann gegenüber, dass es Verbindlichkeit in der Nachfolge gibt. Man muss eine ähnliche Entschlossenheit haben wie ein Bauer, der ein Feld pflügt, und das mit aller Kraft und immer mit dem Blick nach vorn tun muss.
Zu dieser Zeit hielt ein Bauer beim Pflügen eines Feldes die Reihen gerade, indem er sich auf ein Objekt vor ihm in der Ferne konzentrierte (z.B. einen Baum). Wenn der Bauer mit dem Pflügen begann und dabei immer wieder nach hinten schaute, konnte er niemals gerade Reihen bilden und eine gute Arbeit beim Pflügen leisten. In der Nachfolge Jesu sollen wir unsere Augen auf Jesus richten und ihn nie aus den Augen lassen. „Keiner, der pflügt, hat je eine gerade Furche gepflügt, wenn er über seine Schulter zurückblickte.“ (Barclay)
Die, die pflügen, tun noch etwas anderes von großer Bedeutung: Sie halten fest. Ein Pflügender, der loslässt, ist überhaupt kein Pflügender. „Pflügende sind in der Regel weder Gelehrte, noch sind sie getarnte Poeten. Doch es gibt eine herausragende Tugend, die sie besitzen, und das ist die Tugend des stillen Festhaltens.“ (Morrison)
Jesus lebte das mehr als jeder andere; er richtete sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem … um dorthin zu reisen (Lukas 9, 51).
Lukas 9 – Das Reich Gottes wird verkündigt und veranschaulicht
A. Die Apostel werden zum Predigen und Heilen ausgesandt
1. Jesus beruft sie und sendet sie aus
Lukas 9, 1-2
Lukas 9, 1-2
Er rief aber seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten; und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkündigen und die Kranken zu heilen.
2. Das Königreich, das sie verkündigen, ist durch Einfachheit, Dringlichkeit und Aufrichtigkeit gekennzeichnet
Lukas 9, 3-6
Lukas 9, 3-6
Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche, weder Brot noch Geld; auch soll einer nicht zwei Hemden haben. Und wo immer ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, und von da zieht weiter. Und wo man euch nicht aufnehmen wird, da geht fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer, verkündigten das Evangelium und heilten überall.
3. Herodes erfährt von Jesu Wirken und ist ratlos
Lukas 9, 7-9
Lukas 9, 7-9
Aber der Vierfürst Herodes hörte alles, was durch ihn geschah; und er geriet in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei aus den Toten auferstanden, von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von anderen, einer der alten Propheten sei auferstanden. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber der, von welchem ich dies höre? Und er wünschte ihn zu sehen.
4. Die Apostel kehren zurück
Lukas 9, 10
Lukas 9, 10
Und die Apostel kehrten zurück und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück an einen einsamen Ort bei der Stadt, die Bethsaida heißt.
B. Die Speisung der Fünftausend
1. Jesus dient der Menge
Lukas 9, 11
Lukas 9, 11
Als aber die Volksmenge es erfuhr, folgten sie ihm nach; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich Gottes, und die, welche Heilung brauchten, machte er gesund.
2. Jesus fordert seine Jünger heraus, für die Bedürfnisse der Menge zu sorgen
Lukas 9, 12-15
Lukas 9, 12-15
Aber der Tag fing an, sich zu neigen; und die Zwölf traten herzu und sprachen zu ihm: Entlasse das Volk, damit sie in die Dörfer und die Höfe hingehen und einkehren und Speise finden; denn wir sind hier an einem einsamen Ort! Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; oder sollen wir hingehen und für diese ganze Menge Speise kaufen? Denn es waren etwa 5000 Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich gruppenweise setzen, je fünfzig und fünfzig! Und sie machten es so und ließen alle sich setzen.
3. Die Menge wird versorgt
Lukas 9, 16-17
Lukas 9, 16-17
Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, damit diese sie der Menge austeilten. Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgehoben, was ihnen von den Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll.
C. Das Königreich und das Kreuz
1. Petrus‘ Verständnis davon, wer Jesus ist
Lukas 9, 18-20
Lukas 9, 18-20
Und es geschah, als er [einmal] für sich allein betete, dass die Jünger in seiner Nähe waren; und er fragte sie und sprach: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten und sprachen: Für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; und andere [sagen], einer der alten Propheten sei auferstanden. Da sprach er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach: Für den Christus Gottes!
2. Jesus offenbart die wahre Natur seines Auftrags
Lukas 9, 21-22
Lukas 9, 21-22
Er aber ermahnte sie ernstlich und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, indem er sprach: Der Sohn des Menschen muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden.
3. Jesus ruft jeden, der ihm nachfolgen will, dazu auf, das zu tun, was er tun wird
Lukas 9, 23
Lukas 9, 23
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
4. Warum wir unser Kreuz auf uns nehmen, und Jesus nachfolgen müssen
Lukas 9, 24-27
Lukas 9, 24-27
Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt? Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen.
Wer könnte sich dafür schämen?
D. Die Verklärung Jesu
1. Jesus wird vor Petrus, Johannes und Jakobus verklärt
Lukas 9, 28-29
Lukas 9, 28-29
Es geschah aber ungefähr acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und es geschah, während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand strahlend weiß.
2. Mose und Elia erscheinen mit Jesus
Lukas 9, 30-31
Lukas 9, 30-31
Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, das waren Mose und Elia; die erschienen in Herrlichkeit und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.
3. Die Jünger schlafen in der Gegenwart von Jesus, Mose und Elia
Lukas 9, 32
Lukas 9, 32
Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf übermannt. Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.
4. Petrus macht den unklugen Vorschlag, drei Hütten zu bauen
Lukas 9, 33-34
Lukas 9, 33-34
Und es geschah, als diese von ihm scheiden wollten, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind; so lass uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine! Und er wusste nicht, was er sagte. Während er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als jene in die Wolke hineinkamen.
5. Die Stimme aus der Wolke der Herrlichkeit
Lukas 9, 35-36
Lukas 9, 35-36
Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Und während die Stimme kam, fand es sich, dass Jesus allein war. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.
E. Die Herrlichkeit Gottes in Aktion
1. Die Bitte des Vaters eines von Dämonen besessenen Jungen
Lukas 9, 37-40
Lukas 9, 37-40
Es begab sich aber am folgenden Tag, als sie den Berg hinunterstiegen, dass ihm eine große Menge entgegenkam. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief und sprach: Meister, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an, denn er ist mein einziger! Und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn hin und her, dass er schäumt, und will kaum von ihm weichen, ohne ihn zu misshandeln. Und ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.
2. Jesus treibt einen Dämon aus, den seine Jünger nicht austreiben konnten
Lukas 9, 41-42
Lukas 9, 41-42
Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher! Und noch während er auf ihn zukam, warf der Dämon ihn nieder und zerrte ihn. Aber Jesus befahl dem unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
3. Jesus erinnert seine Jünger an seine Mission
Lukas 9, 43-45
Lukas 9, 43-45
Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Als sich nun alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden! Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.
F. Der Größte im Reich Gottes
1. Wahre Größe zeigt sich darin, dass man wie ein Kind und der Geringste ist! Das entspricht nicht dem, was man sich normalerweise unter Größe vorstellt
Lukas 9, 46-48
Lukas 9, 46-48
Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, nahm er ein Kind und stellte es neben sich; und er sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein!
2. Wahre Größe hängt nicht von einer Gruppenzugehörigkeit ab
Lukas 9, 49-50
Lukas 9, 49-50
Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen die Dämonen austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er [dir] nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
3. Wahre Größe zeichnet sich durch unerschütterliche Entschlossenheit aus
Lukas 9, 51-53
Lukas 9, 51-53
Es geschah aber, als sich die Tage seiner Wiederaufnahme [in den Himmel] erfüllten und er sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen, da sandte er Boten vor sich her. Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten. Aber man nahm ihn nicht auf, weil Jerusalem sein Reiseziel war.
4. Wahre Größe ist durch Barmherzigkeit gekennzeichnet, nicht durch Verurteilung
Lukas 9, 54-56
Lukas 9, 54-56
Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Und sie zogen in ein anderes Dorf.
5. Wahre Größe zeigt sich im Opfer
Lukas 9, 57-58
Lukas 9, 57-58
Es geschah aber, als sie ihre Reise fortsetzten, da sprach einer auf dem Weg zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
6. Wahre Größe bedeutet, dass wir Jesus die oberste Priorität in unserem Leben einräumen
Lukas 9, 59-60
Lukas 9, 59-60
Er sagte aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!
7. Wahre Größe bedeutet, dass wir Jesus von ganzem Herzen und ohne zu zögern folgen
Lukas 9, 61-62
Lukas 9, 61-62
Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen! Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.