Markus 2, 1-4 Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, dass er im Haus sei, da versammelten sich sogleich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er verkündigte ihnen das Wort. Und etliche kamen zu ihm und brachten einen Gelähmten, der von vier Leuten getragen wurde. Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag.
Sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür: In Markus 1, 28 heißt es, dass sich das Gerücht von Jesus sofort in der ganzen Region um Galiläa verbreitete, nachdem er einen Mann auf dramatische Art und Weise von Dämonen befreit hatte. In dieser seines aktiven Dienstes zog Jesus die Menschenmengen an, wo immer er sich auch befand.
Und er verkündigte ihnen das Wort: Markus teilt uns nicht mit, was Jesus verkündigt hat, dennoch betont er den Predigtdienst Jesu in Markus 1, 28 und Markus 1, 38-39.
„Es ist eindeutig, dass er die Straßen gemieden hat, weil das Volk sein Tun in einen Heilungsfeldzug verwandelt hatten. Überall, wo er hinkam, bedrängten ihn Menschen Krankheiten zu heilen und Dämonen auszutreiben. Dadurch war er nicht mehr in der Lage war, das zu tun, wozu er in ursprünglich gekommen war, nämlich das Wort Gottes zu predigen.“ (Steadman)
Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab: Wegen des überfüllten Raumes mussten die Freunde des gelähmten Mannes ihn durch das Loch im Dach herunterlassen. Dies war eine ungewöhnliche Art, eine Predigt zu unterbrechen.
Deckten sie dort, wo er war, das Dach ab: Das Dach war normalerweise über eine Außentreppe zugänglich und bestand aus Stroh, Schmutz oder Ziegeln, die über Balken gelegt wurden. Man konnte einzelne Teile der Abdeckung entfernen, und die Freunde des Gelähmten ließen ihren Freund zu Jesus hinunter.
Morgan schreibt in Bezug auf deckten sie dort, wo er war, das Dach ab: „Eine solche Darstellung ist völlig irreführend. Mit diesen Worten soll uns vermittelt werden, dass sie das Dach des Hauses aufgebrochen und die Substanz aus dem das Haus bestand zerstört haben, um den Mann auf seiner Pritsche in die Gegenwart Jesu herabzulassen“.
Und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag: Dies zeigt wie groß die Entschlossenheit und der Glauben der Freunde des Gelähmten war. Sie verließen sich darauf, dass Jesus ihren Freund heilen würde, denn es wäre viel schwieriger gewesen, ihn wieder durch das Dach nach oben zu bekommen, als ihn herunterzulassen. Sie gingen davon aus, dass er den Raum gehend verlassen würde.
2. Jesus vergibt dem Gelähmten seine Sünden
Markus 2, 5-7
Markus 2, 5-7 Als aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?
Als aber Jesus ihren Glauben sah: Jesus blickte zu den vier Männern, die sich mit Seilen abmühten, die an jeder Ecke der Bahre befestigt waren, auf der ein Gelähmter lag, hoch. Er sah sie an und sah ihren Glauben. Ihr Glaube war sichtbar. Dass, und wie sie ihren Freund zu Jesus zu bringen, bewies, dass sie echten Glauben hatten.
Sohn, deine Sünden sind dir vergeben: Wir können uns vorstellen, wie sich die Freunde auf dem Dach gefühlt haben mögen. Sie haben sich viel Mühe gegeben, um zu sehen, dass ihr Freund von seiner Lähmung geheilt wird, und jetzt will der Lehrer ihm nur seine Sünden vergeben. Wir können uns vorstellen, wie sie riefen: „Nein, er ist gelähmt! Wir wollten, dass er gehen kann, und nicht, dass ihm vergeben wird!“
Dennoch wusste Jesus, was das eigentliche Bedürfnis, und was sein größtes Bedürfnis war. Was nutzte es, wenn der Mann zwei gesunde Beine hat und mit ihnen direkt in die Hölle ging. Wenn es ein Problem gibt, ist fast immer die Sünde das eigentliche Problem. Jesus ging direkt auf das Problem zu.
Jesus meinte nicht, dass der Gelähmte besonders sündhaft war oder dass seine Lähmung direkt durch die Sünde verursacht wurde. Er sprach vielmehr das größte Bedürfnis des Gelähmten und die häufigste Ursache aller Schmerzen und Leiden an – den sündigen Zustand des Menschen.
„Die Vergebung ist das größte Wunder, das Jesus je vollbracht hat. Sie stillte das größte Bedürfnis; sie kostet den größten Preis; und sie bringt den größten Segen und die nachhaltigsten Ergebnisse.“ (Wiersbe)
Wer kann Sünden vergeben, wenn nicht Gott allein? Die Logik der Schriftgelehrten war schon richtig. Sie glaubten zu Recht, dass Gott allein Sünden vergeben kann, und sie haben auch Recht, wenn sie diesem neuen Lehrer nicht einfach blind vertrauen. Ihr Fehler war, dass sie sich weigerten zu erkennen, wer Jesus ist: Gott der Sohn, der die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben.
„Die Worte deuten darauf hin, dass die Intensität, in der die Menschen Jesus Vorwürfe machten, zunahm: Zuerst war da nur allgemeines Gefühl der Überraschung, dann folgte ein Gefühl, dass das was Jesus da tut, irgendwie nicht richtig ist, und schließlich ein letzter Schritt hin zu dem Gedanken: warum, das ist Gotteslästerung“ (Bruce)
„Im Leben Christi tauchte immer wieder das gleiche Problem auf. Wenn er nicht göttlich war, dann war er tatsächlich ein Gotteslästerer; es konnte keinen dritten Ausweg geben“. (Cole)
3. Jesus stellt seine Autorität Sünden zu vergeben, und seine Macht, Krankheiten zu heilen unter Beweis
Markus 2, 8-12
Markus 2, 8-12 Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und nimm deine Liegematte und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim! Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen!
Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten: In diesem unglaublichen Moment wussten diese Schriftgelehrten, dass Jesus ihre bösen Herzen sehen konnte. Dies hätte dazu beitragen sollen, sie davon zu überzeugen, dass Jesus wirklich Gott war und die Macht hatte, Sünden zu vergeben.
Es ist schwer zu sagen, ob Jesus dies durch sein göttliches oder durch sein menschliches Wesen, mit der geistigen Gabe der Unterscheidung oder durch ein Wort der Weisheit erkannte. Trapp findet für beide Betrachtungsweisen eine biblische Grundlage: „Das geschieht, durch seine Gottheit, wie in 1. Timotheus 3, 16 und Hebräer 9, 14 beschrieben wird, oder durch seinen eigenen Geist, wie in 1.Petrus 3, 8 steht; nicht durch Inspiration, wie in 2.Petrus 1, 21 zu lesen ist“.
Was ist leichter: Für Menschen ist sowohl unmöglich wirklich zu vergeben als auch Krankheiten zu heilen, aber für Gott ist beides leicht. Es ist eine logische Annahme, dass Jesus die Autorität hat, die Sünden des Mannes zu vergeben, wenn er auch die Macht hat. Ihn zu heilen.
In gewisser Weise war es ‚schwieriger‘, den Mann zu heilen als ihm seine Sünden zu vergeben, denn Vergebung ist unsichtbar – niemand konnte in diesem Moment überprüfen, Gott dem Mann seine Sünde vergeben hatte. Dennoch konnte sofort überprüft werden, ob der Mann gehen konnte oder nicht. Jesus ist bereit, sich selbst dem Test zu unterziehen.
Jesus begegnete den Schriftgelehrten auch auf ihrer eigenen wissenschaftlichen Basis. „Die Rabbiner hatten ein Sprichwort: ‚Es gibt keinen kranken Menschen, der von seiner Krankheit geheilt wird, bis ihm alle seine Sünden vergeben worden sind‘ … für die Juden war ein Kranker ein Mensch, auf den Gott zornig war.“ (Barclay)
Der Sohn des Menschen: Jesus bezeichnete sich oft selbst mit diesem Titel. Es handelt sich dabei nicht um einen ‚vollkommenen Menschen‘ oder ‚idealen Menschen‘ oder ‚gewöhnlichen Menschen‘, sondern um einen Hinweis auf Daniel 7, 13-14, wo der kommende König der Herrlichkeit, der kommt, um die Welt zu richten, den Titel Sohn des Menschen trägt.
Jesus benutzte diesen Titel oft, weil es zu seiner Zeit ein messianischer Titel war, frei von politischen und nationalistischen Gefühlen. Jesus hätte sich selbst häufiger als ‚König‘ oder ‚Christus‘ bezeichnen können, aber diese Titel klangen in den Ohren seiner Zuhörer wie „Derjenige, der die Römer besiegen wird“. Sohn des Menschen war „Christi Lieblingsbezeichnung für sich selbst, ein Anspruch, der Messias zu sein, und das in Begriffen, die nicht einfach angegriffen werden konnten.“ (Robertson)
Und er stand sogleich auf: Stell dir die Anspannung vor, die in dieser Szene lag. Die Schriftgelehrten waren angespannt, weil Jesus sie herausforderte und sagte, er werde beweisen, dass er der Sohn Gottes sei. Der gelähmte Mann war angespannt, weil er sich fragte, ob Jesus ihn wirklich heilen würde. Die Menge war angespannt, weil sie die Anspannung aller anderen spürte. Der Hausbesitzer war angespannt, weil er sich fragte, wie viel es kosten würde, sein Dach zu reparieren. Und die vier Freunde waren angespannt, weil sie inzwischen müde wurden. Der Einzige, der nicht angespannt war, war Jesus, weil er völlig im Einklang mit sich war, als er sagte: „Ich sage dir steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim“. Der Mann wurde sogleich geheilt. Die Macht Jesu zu heilen und die Autorität, Sünden zu vergeben, wurde sogleich gerechtfertigt.
Stell dir vor, Jesus hätte keinen Erfolg gehabt. Sein Dienst wäre auf der Stelle beendet gewesen. Die Menschenmenge würde langsam das Haus verlassen. Die Schriftgelehrten würden lächeln und sagen: „Er kann weder heilen noch vergeben. Die vier Männer würden sich abmühen, um den gelähmten Mann hochzuziehen, der niedergeschlagener und beschämter aussah denn je. Der Hausbesitzer würde sich sein Dach anschauen und denken, es sei alles umsonst gewesen.“
Aber Jesus war nicht erfolglos und konnte es auch gar nicht sein, denn alles, was er brauchte, um diesen Mann zu heilen, war sein Wort. Im Wort Jesu, in den Verheißungen Jesu, liegt für diejenigen, die im Glauben zu ihm kommen eine wunderbare heilende Kraft. Dieser Mann kam im Glauben zu Jesus, auch wenn es der geliehene Glaube seiner Freunde war.
Sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen! Jesus trug den Sieg davon und die Menschen waren erstaunt, als sie sahen, wie die Kraft Gottes in Aktion trat.
„Die Rechtsexperten hatten sich dabei selbst ein Bein gestellt. Nach ihren eigenen Überzeugungen konnte der Mann nicht geheilt werden, es sei denn, er würde werden von seinen Sünden freigesprochen. Er wurde geheilt, also war ihm seine Schuld vergeben worden. Deshalb musste die Behauptung Jesu, Sünden vergeben zu können, wahr sein.“ (Barclay)
B. Jesus isst mit den Sündern
1. Die Berufung von Levi
Markus 2, 13-14
Markus 2, 13-14 Da ging er wieder an den See hinaus, und die ganze Menge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, an der Zollstätte sitzen. Und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm.
Er lehrte sie: Wie in Markus 1, 38 beschrieben wird widmete Jesus sich der wichtigsten Aufgabe seines Dienstes: Und er spricht zu ihnen:Lasst uns in die umliegenden Orte gehen, damit ich auch dort verkündige; denn dazu bin ich gekommen! Jesus wusste, wie man fokussiert bleibt.
Sah er Levi … an der Zollstätte sitzen: Levi (wird in Matthäus 9, 9 auch als Matthäus bezeichnet) war ein Zöllner. Zu jener Zeit wurden Steuereinnehmer als Verräter und Erpresser angesehen und verachtet.
Das jüdische Volk betrachtete sie zu Recht als Verräter, weil sie für die römische Regierung arbeiteten und die Macht der römischen Soldaten hinter sich hatten, um die Leute dazu zu bringen, Steuern zu zahlen. Sie waren die auffälligsten jüdischen Mitarbeiter Roms.
Das jüdische Volk betrachtete sie zu Recht als Erpresser, weil sie alles behalten konnten, was sie zu über das Maß hinaus eingenommen hatten, das ihnen zustand. Ein Steuereinnehmer bewarb sich unter anderem für den ‚Steuervertrag‘. Viele Steuereinnehmer wollten zum Beispiel den ‚Steuervertrag‘ für eine Stadt wie Kapernaum haben. Die Römer vergaben den Vertrag an den Höchstbietenden. Der Mann trieb die Steuern ein, bezahlte den Römern, was er versprochen hatte, und behielt den Rest. Daher gab es für die Steuereintreiber einen großen Anreiz, wo immer sie nur konnten zu viel zu verlangen und zu betrügen. Für sie war es reiner Profit.
„Wenn ein Jude begann als Zöllner zu arbeiten, galt er als Ausgestoßener der Gesellschaft: Er durfte weder als Richter noch als Zeuge in einer Gerichtsverhandlung auftreten, wurde aus der Synagoge ausgeschlossen und in den Augen der Gemeinde ersteckte sich seine Schande auch auf seine Familie.“ (Lane)
Und er sprach zu ihm: Folge mir nach: Wenn man bedenkt, dass fast jeder die Zöllner hasste, ist es bemerkenswert zu sehen, wie Jesus Levi liebte und ihn aufforderte ihm nachzufolgen. Jesus hatte seine Liebe dort sehr sinnvoll eingesetzt, weil Levi auf die Einladung Jesu reagierte, indem er sein Steuereinnehmer Geschäft hinter sich ließ und Jesus nachfolgte.
In gewisser Weise brachte er ein größeres Opfer als einige der anderen Jünger. Petrus, Jakobus und Johannes konnten leichter zu ihrem Fischergeschäft zurückkehren, aber für Levi wäre es schwer gewesen, wieder in das Steuergeschäft einzusteigen. „Steuereintreiber-Jobs waren sehr begehrt, weil sie ein als sicherer Weg waren, schnell reich zu werden.“ (Wessel)
2. Jesus wird vorgeworfen, sich mit Sündern zu verbrüdern
Markus 2, 15-17
Markus 2, 15-17 Und es geschah, als er in dessen Haus zu Tisch saß, dass auch viele Zöllner und Sünder sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch setzten, denn es waren viele, die ihm nachfolgten. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer sahen, dass er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Als Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
Und es geschah, als er in dessen Haus zu Tisch saß, dass auch viele Zöllner und Sünder sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch setzten: Die meisten Menschen betrachten dies als ‚Abschiedsparty‘, die Levi für seine Freunde veranstaltete, nachdem er das Steuereintreibungsgeschäft aufgegeben hatte. Jesus saß bei den Zöllnern und Sündern und aß gemeinsam mit ihnen. Zusammen mit Menschen an einem Tisch sitzen und zu essen, war ein Zeichen von Freundschaft und Beziehung.
Das ist der große Skandal – Jesus war ein Freund der Sünder. Natürlich wussten die Sünder das und reagierten darauf, dass er ihnen Liebe entgegenbrachte und ihr Freund war: denn es waren viele, die ihm nachfolgten.
Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer sahen, dass er mit den Zöllnern und Sündern aß: Die Pharisäer waren dagegen, dass Jesus Zeit mit den Sündern verbrachte. Die Pharisäer waren eine angesehene konservative religiöse Gruppe, hatten aber in vielen Bereichen eine andere Meinung als Jesus.
Der Name Pharisäer bedeutet ‚Abgesonderte‘. Sie trennten sich von allem, was sie für unheilig hielten und sie dachten, dass jeder außer ihnen von der Liebe Gottes getrennt sei.
Nicht die Starken brauchen den Arzt: Die Antwort die Jesus gab, war sowohl einfach als auch tiefgründig. Jesus war der Arzt der Seele und daher erschien es ihm als sinnvoll, bei denen zu sein, die an der Sünde erkrankt waren.
Jesus ist der perfekte Arzt, um uns von unserer Sünde zu heilen.
Er ist immer erreichbar.
Er stellt immer eine perfekte Diagnose.
Er sorgt immer für eine vollständige Heilung.
Er zahlt sogar die Arztkosten.
C. Ein wenig Streit um das Fasten und den Sabbat
1. Warum fasten Jesus und seine Jünger nicht
Markus 2, 18-20
Markus 2, 18-20 Und die Jünger des Johannes und die der Pharisäer pflegten zu fasten; und sie kamen zu ihm und fragten: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.
Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Die Pharisäer waren dafür bekannt, dass sie zweimal in der Woche fasteten (Lukas 18, 12). Es war logisch, dass die Jünger des Johannes fasteten, weil sein Dienst die Buße betonte. Doch für Jesus und seine Jünger hatte das Fasten nicht den gleichen Stellenwert wie für die anderen geistlichen Männer.
Gott ist nicht gegen das Fasten; er dafür. Aber das Fasten hat seine Zeit und seinen Ort im christlichen Leben. Die meisten von uns haben keine Zeit oder keinen Ort zum Fasten, und so sind wir aus dem Gleichgewicht geraten. Diejenigen die hier das Thema anschnitten kamen von der anderen Seite.
Können die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Mit der Anspielung auf eine Hochzeit (der Bräutigam) griff Jesus auf ein starkes Bild bei den Juden zurück. Während der einwöchigen Hochzeitsfeier erklärten die Rabbiner, dass die Freude wichtiger sei als die Einhaltung religiöser Rituale.
In der Zeit, als Jesus auf der Erde tätig war, erklärten einige Rabbiner, dass man das Gesetz nicht einhalten müsse, wenn die Einhaltung irgendeines Gesetzes dem Vergnügen während einer Hochzeit im Wege stehe. Man konnte einfach hingehen und sich amüsieren. „Hochzeitsfeiern waren Zeiten außergewöhnlicher Festlichkeiten und bei einigen Völkern aus dem Osten kam es sogar zu Ausschreitungen.“ (Clarke)
Die Botschaft, die Jesus hie verkündete, war mutig und klar: „Ich bin nicht wie die Pharisäer oder wie Johannes der Täufer. Ich bin der Messias, der Bräutigam des Volkes Gottes. Wo immer ich bin, ist es angebracht, die Freude zu empfinden, die wir mit Hochzeiten verbinden“.
Es werden aber Tage kommen … in jenen Tagen, werden sie fasten: Jesus wusste, dass er nicht immer sofort und physisch bei den Jüngern sein würde. Wenn er physisch nicht mehr da war, wäre es angemessener, zu fasten.
2. Eine bildhafte Beschreibung von Gewändern und Weinschläuchen und ihrer Beziehung zum neuen Wirken von Jesus
Markus 2, 21-22
Markus 2, 21-22 Und niemand näht einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst löst sein neuer Flicken sich ab vom alten, und der Riss wird schlimmer. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben; sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden.
Niemand näht einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid: Die Gefahr etwas Neues auf etwas Altes zu legen, wird durch den Vergleich mit einem Kleidungsstück und seinem Flicken deutlich gemacht. Dasselbe Prinzip galt aber auch für Weinschläuche. Ein Weinschlauch dehnte sich unter dem Druck der Gärung aus. Wenn also neuer und unvergorener Wein in einen alten und brüchigen Weinschlauch gegeben wurde, platzte er mit Sicherheit.
Neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden: An diesen Beispielen wurde deutlich, worauf Jesus hinauswollte. Man kann sein neues Leben nicht in die alten Formen stecken. Jesus tauschte das Fasten gegen ein Festmahl; Sackleinen und Asche gegen ein Festgewand; einen Geist der Schwermut gegen Lobpreis; Trauer gegen Freude; und das Gesetz gegen die Gnade.
Über die Jahrhunderte hinweg konnten alte starre Formen das Wirken des Heiligen Geistes nur selten in sich aufnehmen. Im Laufe der Generationen sucht Gott oft nach neuen Weinschläuchen, weil die alten sich nicht weiter dehnen.
Jesus kam, um etwas Neues einzuführen, nicht, um etwas Altes zu flicken. Darum geht es bei der Erlösung. Dabei zerstört Jesus nicht das Alte (das Gesetz), sondern er erfüllt es, so wie sich die Aufgabe einer Eichel erfüllt, wenn sie zu einer Eiche heranwächst. Es ergibt einen Sinn, dass die Eichel verschwindet, aber ihre Bestimmung in großem Umfang erfüllt wird.
3. Jesus und seine Jünger wird vorgeworfen, den Sabbat gebrochen zu haben
Markus 2, 23-24
Markus 2, 23-24 Und es begab sich, dass er am Sabbat durch die Kornfelder ging. Und seine Jünger fingen an, auf dem Weg die Ähren abzustreifen. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist?
Und seine Jünger fingen an, auf dem Weg die Ähren abzustreifen: An dem, was sie taten, gab es nichts auszusetzen, denn das Sammeln von Ähren, die bei der Ernte auf dem Feld zurückgebliebenen waren, wurde gemäß 5.Mose 23, 25 nicht als Stehlen angesehen. Das Problem war nur der Tag, an dem sie es taten. Die Rabbiner erstellten eine ausführliche Liste von Dingen, die man am Sabbat tun oder nicht tun durfte, und dies verstieß gegen einen der Punkte auf dieser Liste.
Als die Jünger anfingen an den Sabbaten die Ähren abzustreifen, verletzten sie den Sabbat in den Augen der religiösen Führer in vier Fällen. Sie verletzten die Traditionen des Erntens, Dreschens, Aussortierens und Zubereitens von Speisen.
Zu dieser Zeit ergänzten die Rabbiner das Judentum mit aufwendigen Ritualen, die mit dem Sabbat und der Einhaltung anderer Gesetze zusammenhingen. Die alten Rabbiner lehrten, dass ein Mann am Sabbat weder in der rechten noch in der linken Hand, über der Brust oder auf der Schulter etwas tragen durfte. Aber man konnte etwas mit dem Handrücken, mit dem Fuß, mit dem Ellbogen oder im Ohr, in den Haaren oder am Saum des Hemdes, des Schuhs oder der Sandale tragen. Oder es war am Sabbat verboten, einen Knoten zu binden – außer eine Frau konnte in ihrem Hüftgürtel einen Knoten binden. Wenn also ein Eimer mit Wasser aus einem Brunnen gehoben werden musste, durfte man kein Seil an den Eimer binden, aber eine Frau durfte ihren Gürtel an den Eimer binden.
Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? Jesus hat nie gegen Gottes Gebot, den Sabbat zu halten, verstoßen oder es gutgeheißen, dass seine Jünger gegen Gottes Gebot, den Sabbat zu halten, verstoßen. Aber er brach oft die gesetzlichen Ergänzungen der Menschen zu diesem Gesetz, und manchmal schien er sie absichtlich zu brechen.
4. Jesus antwortet, indem er zwei Prinzipien formuliert
Markus 2, 25-28
Markus 2, 25-28 Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel litt und er und seine Gefährten Hunger hatten, wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, die niemand essen darf als nur die Priester, und auch denen davon gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also ist der Sohn des Menschen Herr auch über den Sabbat.
Habt ihr nie gelesen, was David tat? Jesus deutete auf ein wichtiges Prinzip hin, als er sich darauf bezog, wie David in 1.Samuel 21, 1-6 das ‚heilige Brot‘ genutzt hatte – menschliche Bedürfnisse sind wichtiger als religiöse Rituale. Der Sabbat war dazu bestimmt, dem Menschen zu dienen (Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen).
Das ist genau das, was viele traditionsbewusste Menschen einfach nicht akzeptieren können: dass Gott Wohlgefallen an Liebe und nicht am Opfer hat (Hosea 6, 6); dass es wichtiger ist, andere Menschen zu lieben, als religiöse Rituale einzuhalten (Jesaja 58, 1-9); Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten (Psalm 51, 19).
„Jede Anwendung des Sabbatgesetzes, die sich negativ auf das Wohl des Menschen auswirkt, steht nicht im Einklang mit Gottes Willen.“ (Morgan)
Zur Zeitdes Hohenpriesters Abjatar: Manche sehen hier ein Problem, denn laut 1. Samuel 21, 1 heißt es, dass Abimelech zu dieser Zeit der Hohepriester war und dass sein Sohn Abjatar nach ihm als Hohepriester diente (1.Samuel 22, 20 und 1.Chronik 18, 16). Die meisten Menschen bringen es dann doch, mit der Aussage Jesu in 1.Samuel 21, 1 unter einen Hut, indem sie sagen, dass Vater und Sohn zusammen zu dieser Zeit als stellvertretende Hohepriester dienten, oder indem sie sagen, dass Jesus einfach sagte, dies geschah zur Zeit des Hohenpriesters Abjatars, d.h. während er lebte, nicht, während er das Amt des Hohenpriesters innehatte.
Wiersbe hat da eine andere Lösung: „Außerdem ist es wahrscheinlich, dass unser Herr (den Namen) ‚Abjatar‘ benutzte, um sich mehr auf die alttestamentliche Textstelle über Abjatar zu beziehen, und weniger auf den Menschen an sich. Auf diese Weise erkannten die Juden Abschnitte des Wortes, da ihre Schriften keine Kapitel und Verse hatten, wie wir sie heute in unseren Bibeln haben“.
Also ist der Sohn des Menschen Herr auch über den Sabbat: Das zweite Prinzip war noch dramatischer. Jesus erklärte, er sei der Herr über den Sabbat. Wenn Er, der eigentliche Herr über den Sabbat, an den Handlungen seiner Jünger keinen Anstoß nahm, dann hätten auch diese selbsternannten Kritiker aus der zweiten Reihe,keinen Anstoß nehmen dürfen.
Markus 2 – Ein Streit mit religiösen Führern
A. Jesu hat die Macht zu vergeben und zu heilen
1. Jesus lehrt und wird unterbrochen
Markus 2, 1-4
Markus 2, 1-4
Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, dass er im Haus sei, da versammelten sich sogleich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er verkündigte ihnen das Wort. Und etliche kamen zu ihm und brachten einen Gelähmten, der von vier Leuten getragen wurde. Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag.
2. Jesus vergibt dem Gelähmten seine Sünden
Markus 2, 5-7
Markus 2, 5-7
Als aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?
3. Jesus stellt seine Autorität Sünden zu vergeben, und seine Macht, Krankheiten zu heilen unter Beweis
Markus 2, 8-12
Markus 2, 8-12
Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und nimm deine Liegematte und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim! Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen!
B. Jesus isst mit den Sündern
1. Die Berufung von Levi
Markus 2, 13-14
Markus 2, 13-14
Da ging er wieder an den See hinaus, und die ganze Menge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, an der Zollstätte sitzen. Und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm.
2. Jesus wird vorgeworfen, sich mit Sündern zu verbrüdern
Markus 2, 15-17
Markus 2, 15-17
Und es geschah, als er in dessen Haus zu Tisch saß, dass auch viele Zöllner und Sünder sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch setzten, denn es waren viele, die ihm nachfolgten. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer sahen, dass er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Als Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
C. Ein wenig Streit um das Fasten und den Sabbat
1. Warum fasten Jesus und seine Jünger nicht
Markus 2, 18-20
Markus 2, 18-20
Und die Jünger des Johannes und die der Pharisäer pflegten zu fasten; und sie kamen zu ihm und fragten: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.
2. Eine bildhafte Beschreibung von Gewändern und Weinschläuchen und ihrer Beziehung zum neuen Wirken von Jesus
Markus 2, 21-22
Markus 2, 21-22
Und niemand näht einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst löst sein neuer Flicken sich ab vom alten, und der Riss wird schlimmer. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben; sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden.
3. Jesus und seine Jünger wird vorgeworfen, den Sabbat gebrochen zu haben
Markus 2, 23-24
Markus 2, 23-24
Und es begab sich, dass er am Sabbat durch die Kornfelder ging. Und seine Jünger fingen an, auf dem Weg die Ähren abzustreifen. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist?
4. Jesus antwortet, indem er zwei Prinzipien formuliert
Markus 2, 25-28
Markus 2, 25-28
Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel litt und er und seine Gefährten Hunger hatten, wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, die niemand essen darf als nur die Priester, und auch denen davon gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also ist der Sohn des Menschen Herr auch über den Sabbat.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.