Markus 9, 2-3 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und den Johannes zu sich und führt sie allein beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt, und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, wie kein Bleicher auf Erden sie weiß machen kann.
Petrus, Jakobus und Johannes: Die meisten gehen davon aus, dass Jesus diese drei bei dieser und anderen Gelegenheiten beiseite genommen hat, weil sie besondere Lieblinge des Herrn waren. Es könnte aber auch sein, dass sie die drei waren, die am ehesten in Schwierigkeiten gerieten, so dass er sie nah bei sich behielt, um sie im Auge zu behalten.
Führt sie allein beiseite auf einen hohen Berg: Was als Berg-Exerzitien begann, veränderte sich rasch, als die Herrlichkeit Jesu aufleuchtete und Jesus direkt vor den Augen der Jünger verwandelt wurde (er wurde vor ihnen verklärt).
Matthäus sagte, dass das Angesicht Jesu leuchtetewie die Sonne (Matthäus 17, 2) und sowohl Matthäus als auch Markus benutzten das Wort verklärt, um zu beschreiben, was mit Jesus geschah. Für diese kurze Zeit nahm Jesus eine Gestalt an, die eher zum König der Herrlichkeit passte als zu einem demütigen Mann.
Er wurde vor ihnen verklärt: Markus tat sein Bestes, um uns zu beschreiben, wie Jesus aussah – zweifellos durch die Augen des Petrus. Im Grunde leuchtete die ganze Erscheinung Jesu in herrlichem, hellem Licht – seine Kleider wurden glänzend und weißer als alles, was man auf dieser Erde sehen kann.
Wenn wir nicht aufpassen, denken wir bei der Verklärung nur an ein helles Licht, das auf Jesus fiel. Aber dies war kein Licht, das von außen auf Jesus fiel. „Das Wort verklärt beschreibt eine Veränderung im Äußeren, die von innen kommt. Es ist das Gegenteil von ‚Maskerade‘, die eine Veränderung von außen ist, die nicht von innen kommt.“ (Wiersbe)
Dies war kein neues Wunder, sondern die vorübergehende Aussetzung eines laufenden Wunders. Das wahre Wunder bestand darin, dass Jesus die meiste Zeit seine Herrlichkeit verbarg. „Für Christus war es fast weniger wichtig, herrlich zu sein, als seine Herrlichkeit zurückzuhalten oder zu verbergen. Es ist für immer sein Ruhm, dass er seine Herrlichkeit verborgen hat und dass er, obwohl er reich war, um unseretwillen arm wurde.“ (Spurgeon)
Vor ihnen verklärt: Jesus tat dies, weil er zuvor seinen Jüngern erzählt hatte, dass er den Weg des Kreuzes gehen würde (Markus 8, 31) und dass sie ihm geistlich auf dem Weg des Kreuzes folgen sollten (Markus 8, 34-38). Nach solch einer negativen Aussage hätten sie leicht das Vertrauen in Jesus verlieren können.
Aber jetzt, da Jesus seine Herrlichkeit als König über das gesamte Königreich Gottes zur Schau stellte, wussten die Jünger, dass Jesus ebenfalls wusste, was er tat. Wenn er leiden, abgelehnt und getötet werden sollte, hatte er immer noch die Kontrolle.
Jesus hat auch auf dramatische Weise gezeigt, dass Kreuzträger auch Empfänger von Herrlichkeit sein werden. Das Ziel ist nicht das Kreuz. Das Kreuz ist der Weg zum Ziel, und das Ziel ist die Herrlichkeit Gottes.
2. Elia und Mose erscheinen mit Jesus
Markus 9, 4
Markus 9, 4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, die redeten mit Jesus.
Es erschien ihnen Elia mit Mose: Sowohl Elia als auch Mose repräsentieren diejenigen, die zu Gott entrückt worden sind (Judas 9 und 2. Könige 2, 11). Mose repräsentiert diejenigen, die sterben und in die Herrlichkeit gehen, und Elia repräsentiert diejenigen, die ohne Tod in den Himmel entrückt werden (wie in 1. Thessalonicher 4, 13-18).
Sie vertreten auch das Gesetz (Mose) und die Propheten (Elia). Die Summe der alttestamentlichen Offenbarung kommt Jesus auf dem Berg der Verklärung entgegen.
Sie spielen auch bei der zukünftigen Erfüllung von Prophezeiungen eine gemeinsame Rolle. Elia und Mose stehen wahrscheinlich in Verbindung mit den Zeugen aus Offenbarung 11, 3-13. Iii. Direkt vor ihren Augen sahen die Jünger Anzeichen für ein Leben jenseits dieses Lebens. Als sie Mose und Elia sahen, wussten sie, dass Mose 1.400 Jahre zuvor diese Welt verlassen hatte und Elia etwa 900 Jahre zuvor. Und doch waren sie da, lebendig in Herrlichkeit vor ihnen. Das gab ihnen Vertrauen in den Anspruch Jesu auf die Auferstehung.
Es scheint, dass die Jünger einfach wussten, dass dies Elia und Mose waren. Das zeigt uns, dass wir einander kennen werden, wenn wir in den Himmel kommen. Wir werden im Himmel nicht weniger wissen als auf der Erde.
Die redeten mit Jesus: Elia und Mose waren an der Ausführung von Gottes Plan durch Jesus interessiert. Sie sprachen darüber, was Jesus in Jerusalem erreichen wollte (Lukas 9, 31).
3. Petrus‘ unkluges Angebot, drei Hütten zu bauen, um Jesus, Mose und Elia zu ehren, und die Antwort des Vaters
Markus 9, 5-10
Markus 9, 5-10 Und Petrus begann und sprach zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind! So lass uns drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine! Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren voller Furcht. Da kam eine Wolke, die überschattete sie, und aus der Wolke kam eine Stimme, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot er ihnen, niemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei. Und sie behielten das Wort bei sich und besprachen sich untereinander, was das Auferstehen aus den Toten bedeute.
So lass uns drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine: Als Petrus Jesus in seiner Herrlichkeit sah, muss er sich gesagt haben: „Das ist gut. So sollte es sein. Vergessen wir die Sache mit dem Leiden, dem Zurückgewiesenwerden und dem Gekreuzigtwerden. Lasst uns ein paar Hütten bauen, damit wir die ganze Zeit mit dem verherrlichten Jesus leben können.“
Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte: Wir geraten oft in Schwierigkeiten, wenn wir wie Petrus sprechen und nicht wissen, was wir sagen sollen. Wir sehen auch, dass Petrus aus der Angst heraus sprach (denn sie waren voller Furcht). Wir sagen viele törichte Dinge, ohne nachzudenken und aus Angst.
„Petrus war offenherzig, mutig, enthusiastisch. Meiner Meinung nach hat Petrus etwas sehr Liebenswertes an sich; und meiner Meinung nach brauchen wir mehr Menschen wie Petrus in der Kirche der Gegenwart. Auch wenn sie voreilig und impulsiv sind, so ist doch Feuer in ihnen, und es ist Dampf in ihnen, so dass sie uns antreiben.“ (Spurgeon)
Lukas berichtet uns, dass Petrus, Jakobus und Johannes schliefen, und als sie erwachten, sahen sie Jesus verklärt mit Elia und Mose. „Petrus, der plötzlich rechtzeitig aus dem Schlaf erwachte, um zu sehen, wie die Herrlichkeit verblasste, war in seinem Schrecken so geschwätzig, wie es manche Menschen sind.“ (Cole)
Was Petrus sagte, war töricht, denn er stellte Jesus auf die gleiche Stufe wie Elia und Mose – eine Hütte für jeden! Aber Jesus ist nicht nur ein weiterer Mose oder Elia oder sogar ein noch größerer Mose oder Elia. Jesus ist der Sohn Gottes.
Denn sie waren voller Furcht: In der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes zu sein, ist nicht unbedingt eine angenehme Erfahrung – besonders wenn wir wie Petrus sind und Gott nicht wirklich verherrlichen. Manchmal zeigt sich die Herrlichkeit Gottes in der Art und Weise, wie er uns zurechtweist.
Da kam eine Wolke, die überschattete sie: Dies ist eine vertraute Wolke, die Wolke der Herrlichkeit Gottes, traditionell bekannt als die Schechina.
Es war die Wolkensäule, die Israel in der Wüste zur Seite stand (2. Mose 13, 21-22).
Es war die Wolke der Herrlichkeit, aus der Gott zu Israel sprach (2. Mose 16, 10).
Von dieser Wolke der Herrlichkeit aus begegnete Gott Mose und anderen (2. Mose 19, 9; 24, 15-18; 4. Mose 11, 25; 12, 5; 17, 7).
Es war die Wolke der Herrlichkeit, die an der Tür der Stiftshütte stand (2. Mose 33, 9-10).
Von dieser Wolke aus erschien Gott dem Hohenpriester am Heiligen Ort hinter dem Vorhang (3. Mose 16, 2).
Aus dieser Wolke erschien Gott Salomo, als der Tempel eingeweiht wurde, und erfüllte den Tempel so sehr, dass die Priester nicht weitergehen konnten (1. Könige 8, 10-11, 2. Chronik 5, 13-14).
Es war die Wolke der Vision Hesekiels, die den Tempel Gottes mit dem Glanz seiner Herrlichkeit erfüllte (Hesekiel 10, 4).
Es war die Wolke der Herrlichkeit, die Maria überschattete, als sie durch die Kraft des Heiligen Geistes Jesus empfing (Lukas 1, 35).
Es war die Wolke der Herrlichkeit, die Jesus bei seiner Himmelfahrt in den Himmel aufnahm (Apostelgeschichte 1, 9).
Es war die Wolke, die die Herrlichkeit Jesu Christi zeigen wird, wenn er triumphierend auf diese Erde zurückkehren wird (Lukas 21, 27).
Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Die Stimme aus der Wolke der Herrlichkeit machte deutlich, dass Jesus nicht auf der gleichen Ebene wie Elia und Mose stand. Er ist der geliebte Sohn – also: auf ihn sollt ihr hören!
Dieses Wort des Himmels war die Antwort auf die Zweifel der Jünger, nachdem sie die Offenbarung des leidenden Messias erhalten hatten. Es versicherte ihnen, dass der Plan auch für Gott den Vater in Ordnung war.
Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot er ihnen, niemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei: Nachdem alles vorbei war, behielten Petrus, Johannes und Jakobus dieses Wort für sich – denn wer sollte ihnen schon glauben?
Aber das Ereignis hat bei diesen Männern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Petrus berichtete in 2. Petrus 1, 16-18, wie die Stimme Gottes sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!“. Er hatte sie immer noch im Ohr und es bestätigte, wer Jesus war.
So beeindruckend diese Erfahrung auch war, sie veränderte das Leben der Jünger nicht so sehr wie die Wiedergeburt. Die Wiedergeburt durch den Geist Gottes ist das große Wunder, die größte Zurschaustellung der Herrlichkeit Gottes überhaupt.
„Es ist für einen Menschen besser, in der Nähe von Christus zu leben und sich seiner Gegenwart zu erfreuen, als von einer hellen Wolke überschattet zu werden und den göttlichen Vater selbst aus ihr sprechen zu hören.“ (Spurgeon)
4. Das Problem, dass Elia an erster Stelle steht: eine Frage, die auf Maleachi 3, 23+24 basiert
Markus 9, 11-13
Markus 9, 11-13 Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt wirklich zuvor und stellt alles wieder her, so wie es auch über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er viel leiden und verachtet werden muss. Aber ich sage euch, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie über ihn geschrieben steht.
Warum sagen die Schriftgelehrten: Elias Ankunft vor dem Messias wurde in Maleachi 3, 23+24 eindeutig prophezeit. Daher fragten sich die Jünger: „Wenn Jesus der Messias ist, wo ist dann Elia?“
Zuerst kommt Elia: Jesus sagte ihnen, dass sich die Prophezeiung über Elia aus Maleachi tatsächlich erfüllen würde. Obwohl Jesus dies hier nicht sagte, hatte die Prophezeiung über Elias Kommen mit Jesu zweitem Kommen zu tun, nicht mit seinem ersten, und Elia würde wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem der beiden Zeugen aus Offenbarung 11, 2-13 zurückkehren.
So wie es auch über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er viel leiden und verachtet werden muss: Jesus betonte hier den Gegensatz zwischen seinem ersten und seinem zweiten Kommen. Die Jünger waren sich der Prophezeiungen über die Herrlichkeit des Messias wohl bewusst; Jesus bat sie, auch die Prophezeiungen über sein Leiden zu beachten und dass er verachtet werden muss.
Aber ich sage euch, dass Elia schon gekommen ist: Es stimmt zwar, dass Elia in Bezug auf das zweite Kommen Jesu noch kommen sollte, aber es gab auch einen Sinn, in dem Elia schon gekommen ist – nämlich in der Person von Johannes dem Täufer.
Johannes war nicht etwa Elias Reinkarnation, sondern er übernahm dessen Rolle und diente in Elias Geist. Johannes der Täufer war ein Symbol oder ein Bild für Elia.
B. Jesus treibt einem Jungen einen bösen Dämon aus
1. Die Jünger sind nicht in der Lage, einen Dämon auszutreiben
Markus 9, 14-18
Markus 9, 14-18 Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge um sie her und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten. Und die ganze Volksmenge geriet sogleich in Bewegung, als sie ihn sah, und sie liefen herzu und begrüßten ihn. Und er fragte die Schriftgelehrten: Was streitet ihr euch mit ihnen? Und einer aus der Menge antwortete und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen sprachlosen Geist; und wo immer der ihn ergreift, da wirft er ihn nieder, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und wird starr. Und ich habe deinen Jüngern gesagt, sie sollten ihn austreiben; aber sie konnten es nicht!
Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten: Der Kontext lässt vermuten, dass die Schriftgelehrten die Jünger wegen ihrer Unfähigkeit, dem dämonenbesessenen Jungen zu helfen, kritisierten. „Man fragt sich, warum genau diese Schriftgelehrten, anstatt die niedergeschlagenen Jünger vor der Menge noch weiter in Verlegenheit zu bringen, nicht selbst den Dämon exorzierten, als Beweis ihrer Rechtgläubigkeit.“ (Cole)
Diese Art von Konflikt war genau das, was Petrus vermeiden wollte, indem er auf dem Berg der Verklärung bleiben wollte (Markus 9, 5). Aber so sollte es nicht sein. Sie mussten einfach vom Berg herunterkommen und sich mit dem befassen, was sie vorfanden.
„Er fand streitende Schriftgelehrte vor, einen verwirrten Vater, einen von Dämonen besessenen Jungen und niedergeschlagene Jünger … Er brachte die Schriftgelehrten zum Schweigen, er tröstete den Vater, er heilte den Jungen, er unterwies die Jünger … “ (Morgan)
Einen sprachlosen Geist: In den Augen der zeitgenössischen jüdischen Exorzisten war dies ein besonders schwer – wenn nicht gar unmöglich – auszutreibender Dämon. Das lag daran, dass sie glaubten, dass man den Namen eines Dämons erst in Erfahrung bringen müsse, bevor man ihn austreiben könne, und wenn ein Dämon jemanden stumm machte, konnte man seinen Namen niemals erfahren.
Und wo immer der ihn ergreift, da wirft er ihn nieder, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und wird starr: Der Junge zeigte Anzeichen, die viele heute als Anzeichen von Epilepsie ansehen würden, aber Jesus erkannte, dass sie durch dämonische Besessenheit verursacht wurden. Sicherlich sind manche, die wir heute als körperlich oder geistig krank diagnostizieren, eigentlich dämonisch besessen.
„Jesus spricht den Dämon als ein von dem Jungen getrenntes Wesen an, wie er es oft tut. Das macht es schwer zu glauben, dass Jesus lediglich einem verbreiteten Aberglauben gefolgt ist. Offensichtlich betrachtet er den Dämon in diesem Fall als Ursache für das Unglück des Jungen.“ (Robertson)
Sie sollten ihn austreiben; aber sie konnten es nicht: Dieser besondere Fall von dämonischer Besessenheit war zu viel für die Jünger, obwohl Jesus ihnen Autorität über unreine Geister gegeben hatte (Markus 6, 7).
Offenbar sind einige Dämonen stärker – d.h. hartnäckiger oder einschüchternder als andere. Epheser 6, 12 scheint verschiedene Rangstufen dämonischer Wesen zu beschreiben, und es ist nicht abwegig zu glauben, dass einige Ränge mächtiger sein könnten als andere.
2. Jesus befreit den Jungen
Markus 9, 19-27
Markus 9, 19-27 Er aber antwortete ihm und sprach: O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm. Und sobald der Geist ihn sah, zerrte er ihn, und er fiel auf die Erde, wälzte sich und schäumte. Und er fragte seinen Vater: Wie lange geht es ihm schon so? Er sprach: Von Kindheit an; und er hat ihn oft ins Feuer und ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen; doch wenn du etwas kannst, so erbarme dich über uns und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben! Da nun Jesus eine Volksmenge herbeilaufen sah, befahl er dem unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre aus von ihm und fahre nicht mehr in ihn hinein! Da schrie er und zerrte ihn heftig und fuhr aus; und er wurde wie tot, sodass viele sagten: Er ist tot! Aber Jesus ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf.
O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wenn Jesus eine ungläubige Generation beschreibt, bezieht er sich vielleicht auf die umstrittenen Schriftgelehrten, auf den verzweifelten Vater oder auf die erfolglosen Jünger.
Und sobald der Geist ihn sah, zerrte er ihn, und er fiel auf die Erde: Als Jesus sich näherte, wusste der Dämon in dem Jungen, dass seine Zeit um war. Er wollte noch so viel Schaden anrichten, wie er konnte, bevor er ihn verließ.
Doch wenn du etwas kannst: Der Mann schien unsicher zu sein, ob Jesus etwas tun konnte. Aber das ‚wenn‘ bezog sich nicht auf das, was Jesus tun konnte. Das ‚wenn‘ bezog sich auf den Glauben des Mannes. Also sagte Jesus ihm, wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt. Wenn wir Gott als wahrhaftig und allen seinen Verheißungen als wahrhaftig vertrauen, sind alle Dinge, die er verspricht, möglich.
Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben: Der arme Vater in diesem Bericht wurde durch die Ermahnung Jesu zum Glauben herausgefordert. Er glaubte an die Macht Jesu, seinen Jungen zu befreien – warum wäre er sonst zu Jesus gekommen? Aber er erkannte auch seine Zweifel. So flehte er Jesus unter Tränen an: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!
In diesem Fall war der Unglaube des Mannes nicht eine Rebellion gegen ihn oder eine Ablehnung von Gottes Versprechen. Er leugnete Gottes Versprechen nicht; er begehrte es. Aber es schien einfach zu schön, um wahr zu sein. So sagte er: „Hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!“
Hilf … meinem Unglauben ist etwas, was ein Mensch nur durch Glauben sagen kann. „Während die Menschen keinen Glauben haben, sind sie sich ihres Unglaubens nicht bewusst; aber sobald sie ein wenig Glauben bekommen, beginnen sie, sich der Größe ihres Unglaubens bewusst zu werden.“ (Spurgeon)
Da schrie er und zerrte ihn heftig und fuhr aus: Jesus hatte keinerlei Schwierigkeiten damit, mit dem Dämon fertig zu werden, obwohl der Dämon ein letztes Mal seine schreckliche Kraft zur Schau stellte. Da er wusste, dass er gehen musste, richtete der Dämon noch den größtmöglichen Schaden an, bevor er den Jungen verließ. Aber es war kein bleibender Schaden.
3. Warum waren die Jünger erfolglos?
Markus 9, 28-29
Markus 9, 28-29 Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten.
Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Jesus offenbarte den Grund für ihre Schwachheit: Sie war auf einen Mangel an Gebet und Fasten zurückzuführen.
Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten: Es ist nicht so, dass Gebet und Fasten uns würdiger machen, Dämonen auszutreiben. Es geht darum, dass Gebet und Fasten uns näher an das Herz Gottes heranführen und uns mehr in Einklang mit seiner Macht bringen. Sie sind ein Ausdruck unserer völligen Abhängigkeit von ihm.
Jesus gab ihnen bereits die Vollmacht, Dämonen auszutreiben (Markus 3, 14-15). Dennoch: „Die Autorität, die Jesus ihnen gegeben hatte, war nur wirksam, wenn sie durch Glauben ausgeübt wurde, aber der Glaube muss durch geistliche Disziplin und Hingabe kultiviert werden.“ (Wiersbe)
Diese völlige Abhängigkeit von Gott ist das Heilmittel für viele geistliche Probleme. Von sich selbst enttäuscht zu sein, bedeutet, auf sich selbst vertraut zu haben.
C. Auf nach Jerusalem
1. Jesus erinnert seine Jünger an seine Mission
Markus 9, 30-32
Markus 9, 30-32 Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, dass es jemand erfuhr. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tag auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.
Und er wollte nicht, dass es jemand erfuhr: Das lag vermutlich daran, dass Jesus nicht wollte, dass sich die galiläische Menge an ihn klammerte und diese wichtige Reise nach Jerusalem verhinderte.
Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert; und sie werden ihn töten: Jesus hat seinen Jüngern dieses Schicksal bereits in Markus 8, 31 deutlich gemacht. Als sie nun von Galiläa nach Jerusalem aufbrachen, machten sie sich auf den Weg zu dem Schicksal, von dem Jesus gesprochen hatte.
Sie aber verstanden das Wort nicht: Die Jünger konnten nicht ‚verarbeiten‘, was Jesus über sein Schicksal in Jerusalem gesagt hatte – zu sterben und dann wieder aufzuerstehen. Leider fürchteten sie sich, ihn zu fragen.
2. Der Disput auf der Straße
Markus 9, 33-34
Markus 9, 33-34 Und er kam nach Kapernaum; und als er zu Hause angelangt war, fragte er sie: Was habt ihr unterwegs miteinander verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander verhandelt, wer der Größte sei.
Sie aber schwiegen: Dies war ein beschämtes Schweigen. Es zeigte, dass sie sich für ihre Besessenheit was die Größe anbetrifft, schämten. Es war ein gesundes Gefühl der Scham und bewies, dass ein Teil der Botschaft Jesu in ihren Herzen ankam.
Denn sie hatten unterwegs miteinander verhandelt, wer der Größte sei: Es scheint, dass dies das bevorzugte Diskussionsthema unter den Jüngern war. Sie alle verließen sich darauf, dass Jesus die Welt als königlicher Messias übernehmen würde, und die Debatte drehte sich darum, wer am würdigsten war, Jesu oberster Mitarbeiter zu sein.
3. Wahre Größe im Reich Gottes
Markus 9, 35-37
Markus 9, 35-37 Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von allen der Letzte und aller Diener! Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie; und nachdem er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Er setzte sich: Das war wichtig, denn durch das Hinsetzen zeigte Jesus, dass er sie lehren wollte. „Wenn ein Rabbiner als Rabbiner lehrte, wie ein Meister seine Lehrlinge und Jünger lehrt, wenn er wirklich etwas erklärte, setzte er sich, um zu lehren. Jesus nahm absichtlich die Position eines Rabbiners ein, der seine Schüler unterrichtete, bevor er sprach.“ (Barclay)
Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von allen der Letzte und aller Diener: Die Frage, die sich stellte, war: „Wer wäre der Größte?“ Jesus hätte die Frage beantworten können: „He, ihr Dummköpfe – ich bin der Größte“. Aber Jesus stellte nicht sich selbst in den Mittelpunkt. Als Beispiel für Größe stellte Jesus den Letzten und den Diener in den Mittelpunkt.
Natürlich ist Jesus der Größte im Königreich. Als er nun sagte, er sei der Letzte und ein Diener, beschrieb er sich selbst – und er stellte sein Wesen präzise dar. Er war wirklich der Erste und machte sich doch zum Letzten und aller Diener um unseretwillen.
Jesus forderte uns dazu heraus, von allen der Letzte zu sein. Der Wunsch, gelobt zu werden und Anerkennung zu erlangen, sollte einem Nachfolger Jesu fremd sein. Jesus möchte, dass wir den Letzten als eine Wahl annehmen und zulassen, dass andere bevorzugt werden, und das nicht nur, weil wir gezwungen sind, die Letzten zu sein.
Jesus fordert uns heraus, der Diener aller zu sein. In der weltlichen Vorstellung von Macht zeichnet sich ein bedeutender Mensch dadurch aus, wie viele Menschen ihm dienen. Im alten China war es Mode, dass wohlhabende Männer ihre Fingernägel so lange wachsen ließen, dass ihre Hände für grundlegende Aufgaben unbrauchbar waren. Das zeigte, dass sie nichts für sich selbst tun mussten; ein Diener war immer da und bediente sie. Die Welt mag das als Größe ansehen, Gott jedoch nicht. Jesus erklärte, dass wahre Größe nicht dadurch gezeigt wird, wie viele einem dienen, sondern wie vielen man dient.
„Jesus hat den Ehrgeiz nicht etwa abgeschafft. Vielmehr hat er den Ehrgeiz neu geschaffen und aufgewertet. Den Ehrgeiz zu herrschen ersetzte er durch den Ehrgeiz zu dienen. An die Stelle des Ehrgeizes, Dinge für uns tun zu lassen, trat der Ehrgeiz, Dinge für andere zu tun.“ (Barclay)
Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie: Jesus lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sein Wesen, indem er ihnen ein Kind als Beispiel zeigte. Zu jener Zeit wurden Kinder mehr als Eigentum denn als Individuen betrachtet. Es galt, dass sie gesehen und nicht gehört werden sollten. Jesus sagte, dass die Art und Weise, wie wir Menschen, die als Kinder betrachtet werden, aufnehmen, zeigt, wie wir ihn aufnehmen würden (Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf).
Kinder sind nicht bedrohlich. Wir haben keine Angst davor, einem 5-Jährigen in einer dunklen Gasse zu begegnen. Wenn wir ein starkes, einschüchterndes Auftreten haben, so sind wir nicht wie Jesus.
Kinder sind nicht gut im Täuschen. Sie sind nicht sehr gut darin, ihre Eltern zu täuschen. Wenn wir gut darin sind, uns zu verstecken und andere zu täuschen, sind wir nicht wie Jesus.
Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf: Jesus ist der Letzte von allen und aller Diener und somit wie ein Kind. Wenn wir also ein Kind anerkennen und aufnehmen – oder jemanden, der ein Diener wie Jesus ist -, so erkennen wir Jesus selbst an und empfangen ihn.
4. Wahre Größe ist nicht engstirnig; sie hat einen umfassenden Charakter
Markus 9, 38-42
Markus 9, 38-42 Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen Dämonen austreiben, und wir wehrten es ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehrt es ihm nicht! Denn niemand, der in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich bald darauf schmähen können. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Ihm wird sein Lohn nicht ausbleiben. Wer aber einem der Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.
Meister, wir sahen einen: Es musste die Jünger Jesu frustrieren, dass diese anderen Nachfolger Jesu erfolgreich Dämonen austrieben, während sie gerade versagt hatten (Markus 9, 18). Kein Wunder, dass Johannes wollte, dass sie damit aufhörten.
„Wir können uns daher mit Sicherheit vorstellen, dass es sich entweder um einen der Jünger Johannes’ des Täufers handelte, der auf Geheiß seines Meisters an Jesus geglaubt hatte, oder um einen der siebzig, die Christus ausgesandt hatte, Lukas 10, 1-7, der sich, nachdem er seinen Auftrag erfüllt hatte, von der Begleitung der anderen Jünger zurückgezogen hatte; da er aber immer noch an seinem Glauben an Christus festhielt und in gutem Gewissen wandelte, blieb der Einfluss seines Meisters bei ihm, so dass er genauso wie die anderen Jüngern auch Dämonen austreiben konnte.“ (Clarke)
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns: Es gibt viele, die wohl in irgendeinem Aspekt ihrer Darstellung oder Lehre falsch liegen, und doch stellen sie Jesus in irgendeiner Weise dar. Gott soll sich um sie kümmern. Diejenigen, die nicht gegen einen biblischen Jesus sind, sind immer noch für ihn, zumindest in gewisser Weise.
Paulus sah viele Männer, die Jesus aus vielen Motiven heraus verkündigten, einige von ihnen aus schlechten Motiven – und doch konnte er sich darüber freuen, dass Christus verkündigt wurde (Philipper 1, 15-18).
Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört: Wegen dieses Prinzips der Einheit ist es angebracht, anderen im Namen Jesu Freundlichkeit zu erweisen. Auch ein Becher Wasser, wenn er in der Nachfolge Jesu gegeben wird, wird belohnt werden.
Nichts könnte belangloser erscheinen, als jemandem einen einfachen Becher Wasser zu geben. Aber Gott erinnert sich an das Herz, nicht nur an das Geschenk selbst.
Wer aber einem der Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt: Wenn ein kleiner Akt der Freundlichkeit gegenüber anderen, der im Namen Jesu getan wurde, ewig in Erinnerung bleibt, so wird es auch mit jedem Anlass zum Stolpern sein. Und die Strafe ist hart: für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.
Zu dieser Zeit gab es zwei verschiedene Größen von Mühlsteinen. Ein kleinerer wurde von einer Frau benutzt, um eine kleine Menge Getreide zu mahlen. Ein größerer wurde von einem Esel gedreht, um eine größere Menge Getreide zu mahlen. Jesus bezog sich hier auf die größere Art von Mühlstein.
Manche Christen denken sich nichts dabei, junge, schwache Christen in ihre eigenen kleinen Zankereien und Spaltungen hineinzuziehen. Sie selbst kommen ohne großen Schaden davon, aber die Kleinen, die sie in den Streit mithineingezogen haben, enden dann oft als Schiffbrüchige.
5. Die Dringlichkeit, in Gottes Reich einzutreten
Markus 9, 43-48
Markus 9, 43-48 Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du beide Füße hast und in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.
Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab: Tragischerweise haben einige diese Worte Jesu wörtlich genommen, was er aber nicht beabsichtigt hatte, und so haben sie sich in einem irrtümlichen Kampf gegen die Sünde die Hände abgehackt oder sich auf andere Weise verstümmelt.
Das Problem dabei, die Worte Jesu hier wörtlich zu nehmen, ist, dass körperliche Verstümmelung nicht weit genug geht, um die Sünde zu kontrollieren. Sünde ist vielmehr eine Sache des Herzens als irgendeines bestimmten Glieds oder Organs, und wenn ich meine rechte Hand abhacke, ist meine linke immer noch bereit zu sündigen. Wenn ich meinen Körper vollständig zerstückle, kann ich in meinem Geist und in meinem Herzen immer noch sündigen.
„Dies war keine Forderung nach physischer Selbstverstümmelung, sondern Jesus spricht auf eindringlichste Weise von den kostspieligsten Opfern.“ (Lane)
Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst: Mit dieser Ermahnung versuchte Jesus, ein großes Missverständnis auf Seiten der Jünger zu korrigieren. Sie dachten an das Reich Gottes hauptsächlich in Bezug auf die Belohnung, nicht in Bezug auf das Opfer.
Im Wesentlichen wiederholt Jesus, was Markus in 8, 34+35 festgehalten hat: Wenn wir versuchen, unser Leben zu retten, werden wir es verlieren, und Jesus nachzufolgen, bedeutet, unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm nachzufolgen.
In die Höllefährst, in das unauslöschliche Feuer: Das Wort Hölle ist eine altgriechische Übersetzung des hebräischen Wortes für ‚Tal des Hinnom‘. Dies war ein Ort außerhalb der Mauern Jerusalems, der durch Verehrung des Gottes Molech und Menschenopfer entweiht und so zur Müllkippe wurde, wo Müll und Abfall verbrannt wurden. Die schwelenden Brände und eiternden Würmer machten es zu einem anschaulichen und wirkungsvollen Bild des Schicksals der Verdammten.
Dieser Ort wird in Offenbarung 20, 13-15 auch ‚Feuersee‘ genannt, ein Ort, der dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist (Matthäus 25, 41).
Das Feuer nicht erlischt: „Ein Kind kann eher mit einem Löffel das Meer leeren, als dass die Verdammten ihr Elend vollenden. Ein Fluss aus Schwefel kann nicht verbrennen.“ (Trapp)
Wo ihr Wurm nicht stirbt: „Es scheint, dass jeder seinen ganz eigenen Wurm hat, seine tiefempfundene Reue für die Übel, die er getan hat, und für die Gnade, die er abgelehnt hat; während das Feuer, der Zustand unerträglicher Qualen, allen gemeinsam ist. Lieber Leser! Möge der lebendige Gott dich vor diesem Wurm und vor diesem Feuer retten!“ (Clarke)
„Dieser Wurm (so sagen die Geistlichen) ist nur eine fortwährende Reue und ein wütendes Nachdenken der Seele über ihre eigene willkürliche Torheit und ihr jetziges jämmerliches Elend. Oh, bedenke dies, bevor deine Freunde um deine Güter ringen, Würmer um deinen Körper, Teufel um deine Seele.“ (Trapp)
Die Botschaft Jesu war klar: Wenn man weiß, wie schrecklich die Hölle ist, ist es jedes Opfer wert, sie zu vermeiden. Deshalb dürfen wir das Reich Gottes nicht nur im Zusammenhang mit der Belohnung sehen, sondern müssen auch an das Opfer denken.
6. Jesus spricht von Salz und Feuer
Markus 9, 49-50
Markus 9, 49-50 Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird. Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!
Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden: Jesus erklärte, dass seine Nachfolger mit Feuer gesalzen werden und dass jedes Opfer mit Salz gesalzen wird. Das Salz muss seinen Geschmack behalten, und das wird uns Frieden untereinander bringen.
Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird: Diese Passage hat zu vielen verschiedenen Auslegungen geführt.
Die erste bedeutende Auslegung ist, dass sich Feuer auf Trübsal und Leiden bezieht; diese Dinge begleiten das ‚lebendige Opfer‘ (Römer 12, 1) des Jüngers. Da zu den alttestamentlichen Opfern immer auch Salz gehörte (3. Mose 2, 13), sagt Jesus: „Wie jedes Opfer nach dem Gesetz Salz erforderte, so muss das lebendige Opfer, das meine Nachfolger mir bringen, mit Leiden und Trübsal gewürzt werden.“
Die andere bedeutende Auslegung ist, dass sich Feuer auf den Heiligen Geist bezieht. Seine Gegenwart in unserem Leben ‚würzt‘ uns, reinigt und bewahrt unser Leben und verleiht ihm Geschmack, so dass wir als ‚lebendiges Opfer‘ für Gott bereit sind.
Markus 9 – Die Verklärung
A. Jesus wird verklärt
1. Jesus wird vor seinen Jüngern verklärt
Markus 9, 2-3
Markus 9, 2-3
Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und den Johannes zu sich und führt sie allein beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt, und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, wie kein Bleicher auf Erden sie weiß machen kann.
2. Elia und Mose erscheinen mit Jesus
Markus 9, 4
Markus 9, 4
Und es erschien ihnen Elia mit Mose, die redeten mit Jesus.
Iii. Direkt vor ihren Augen sahen die Jünger Anzeichen für ein Leben jenseits dieses Lebens. Als sie Mose und Elia sahen, wussten sie, dass Mose 1.400 Jahre zuvor diese Welt verlassen hatte und Elia etwa 900 Jahre zuvor. Und doch waren sie da, lebendig in Herrlichkeit vor ihnen. Das gab ihnen Vertrauen in den Anspruch Jesu auf die Auferstehung.
3. Petrus‘ unkluges Angebot, drei Hütten zu bauen, um Jesus, Mose und Elia zu ehren, und die Antwort des Vaters
Markus 9, 5-10
Markus 9, 5-10
Und Petrus begann und sprach zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind! So lass uns drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine! Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren voller Furcht. Da kam eine Wolke, die überschattete sie, und aus der Wolke kam eine Stimme, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot er ihnen, niemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei. Und sie behielten das Wort bei sich und besprachen sich untereinander, was das Auferstehen aus den Toten bedeute.
4. Das Problem, dass Elia an erster Stelle steht: eine Frage, die auf Maleachi 3, 23+24 basiert
Markus 9, 11-13
Markus 9, 11-13
Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt wirklich zuvor und stellt alles wieder her, so wie es auch über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er viel leiden und verachtet werden muss. Aber ich sage euch, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie über ihn geschrieben steht.
B. Jesus treibt einem Jungen einen bösen Dämon aus
1. Die Jünger sind nicht in der Lage, einen Dämon auszutreiben
Markus 9, 14-18
Markus 9, 14-18
Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge um sie her und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten. Und die ganze Volksmenge geriet sogleich in Bewegung, als sie ihn sah, und sie liefen herzu und begrüßten ihn. Und er fragte die Schriftgelehrten: Was streitet ihr euch mit ihnen? Und einer aus der Menge antwortete und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen sprachlosen Geist; und wo immer der ihn ergreift, da wirft er ihn nieder, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und wird starr. Und ich habe deinen Jüngern gesagt, sie sollten ihn austreiben; aber sie konnten es nicht!
2. Jesus befreit den Jungen
Markus 9, 19-27
Markus 9, 19-27
Er aber antwortete ihm und sprach: O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm. Und sobald der Geist ihn sah, zerrte er ihn, und er fiel auf die Erde, wälzte sich und schäumte. Und er fragte seinen Vater: Wie lange geht es ihm schon so? Er sprach: Von Kindheit an; und er hat ihn oft ins Feuer und ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen; doch wenn du etwas kannst, so erbarme dich über uns und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben! Da nun Jesus eine Volksmenge herbeilaufen sah, befahl er dem unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre aus von ihm und fahre nicht mehr in ihn hinein! Da schrie er und zerrte ihn heftig und fuhr aus; und er wurde wie tot, sodass viele sagten: Er ist tot! Aber Jesus ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf.
3. Warum waren die Jünger erfolglos?
Markus 9, 28-29
Markus 9, 28-29
Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten.
C. Auf nach Jerusalem
1. Jesus erinnert seine Jünger an seine Mission
Markus 9, 30-32
Markus 9, 30-32
Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, dass es jemand erfuhr. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tag auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.
2. Der Disput auf der Straße
Markus 9, 33-34
Markus 9, 33-34
Und er kam nach Kapernaum; und als er zu Hause angelangt war, fragte er sie: Was habt ihr unterwegs miteinander verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander verhandelt, wer der Größte sei.
3. Wahre Größe im Reich Gottes
Markus 9, 35-37
Markus 9, 35-37
Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von allen der Letzte und aller Diener! Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie; und nachdem er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
4. Wahre Größe ist nicht engstirnig; sie hat einen umfassenden Charakter
Markus 9, 38-42
Markus 9, 38-42
Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen Dämonen austreiben, und wir wehrten es ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehrt es ihm nicht! Denn niemand, der in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich bald darauf schmähen können. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Ihm wird sein Lohn nicht ausbleiben. Wer aber einem der Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.
5. Die Dringlichkeit, in Gottes Reich einzutreten
Markus 9, 43-48
Markus 9, 43-48
Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo
ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt.
Und wenn dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du beide Füße hast und in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer, wo
ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt.
Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.
6. Jesus spricht von Salz und Feuer
Markus 9, 49-50
Markus 9, 49-50
Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird. Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.