Matthäus 13, 1-3a An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer. Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen,
Sodass er in das Schiff stieg und sich setzte: Jesus benutzte manchmal ein Boot als seine ‚Kanzel‘ (Markus 4, 1). Dadurch hatte er einen Ort zum Reden, der, weg vom Gedränge der Menschenmenge, eine gute Akustik und wahrscheinlich auch eine schöne Kulisse bot.
Dass Jesus von einem Schiff aus lehrte, war sicherlich eine neue Sache. Wir können uns vorstellen, wie einige Kritiker sagten: „Das kannst Du nicht machen! Das Lehren gehört in die Synagoge oder an einen anderen, besser geeigneten Ort.“ Es wäre einfach, Einwände dagegen zu erheben wie: „Die feuchte Luft macht die Leute krank“ oder „Es gibt eine Menge Moskitos unten am Ufer“ oder ‚Jemand könnte ertrinken.‘ Aber Jesus wusste, dass das Lehren vom Boot aus für seine Zwecke gut geeignet war.
„Als ihm die Türen der Synagoge verschlossen wurden, ging er in den Tempel, der sich unter freiem Himmel befand, und lehrte die Menschen in den dörflichen Gassen, auf den Straßen, am Seeufer und in ihren eigenen Häusern.“ (Barclay)
„Der Lehrer saß, und die Leute standen: Wir würden weniger Müdigkeitserscheinungen in unseren Gemeindeversammlungen haben, wenn dieses Vorgehen heute noch aktuell wäre.“ (Spurgeon)
Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen: Die Bedeutung, die sich hinter dem Wort Gleichnis verbirgt, ist ‚neben (etwas) werfen‘. Der Wahrheit, die vermittelt werden soll, wird anhand einer beigefügten, daneben geworfenen, Geschichte verdeutlicht. Gleichnisse wurden als „irdische Geschichten mit einer himmlischen Bedeutung“ bezeichnet.
„Das griechische parabole ist weiter gefasst als unser Wort ‚Gleichnis‘; im l, xx wird es mit masal übersetzt, welches neben Gleichnissen auch Sprichwörter, Rätsel und Weisheiten enthält. Matthäus verwendet es beispielsweise für den hintergründigen Ausspruch Jesu über die Verunreinigung (Matthäus 15, 10-11, 15), und in Matthäus 24, 32 (‚Lektion‘)) beschreibt es einen Vergleich.“ (France)
„Die Zuhörer hatten einen doppelten Vorteil: Erstens wurde ihr Gedächtnis geschult, da wir sehr gut in der Lage sind, uns an Geschichten zu erinnern. Zweitens wurde ihr Verstand geschärft, indem sie die Bedeutung dessen überprüften, was sie auf diese Weise vermittelt bekommen haben.“ (Poole)
Gleichnisse vermitteln im Allgemeinen einen Schwerpunkt oder ein Prinzip. Wir können in Probleme geraten, wenn wir erwarten, dass es sich um komplizierte theologische Systeme handelt, bei denen das kleinste Detail verborgene Wahrheiten offenbart. „Ein Gleichnis ist keine Allegorie (bildhafte Darstellung eines abstrakten Begriffs); eine Allegorie ist eine Geschichte, in der jedes mögliche Detail eine spezielle innere Bedeutung hat; jedoch muss eine Allegorie gelesen und studiert werden; ein Gleichnis wird gehört. Wir müssen sehr gut aufpassen dass wir keine Allegorien aus den Gleichnissen machen.“ (Barclay)
2. Eine einfache Geschichte über einen Landwirt und das Saatgut
Matthäus 13, 3b-9
Matthäus 13, 3b-9 Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig! Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Der Sämann ging aus, um zu säen: Jesus beschrieb die damaligen landwirtschaftlichen Bräuche. In jenen Tagen wurde zuerst der Samen gestreut und dann in den Boden gepflügt.
Bevor man ein Sämann sein kann, muss man ein Esser und Empfänger sein. Dieser Sämann kam aus dem Kornspeicher – dem Ort, wo Samen gelagert werden – und aus seiner Bibel brachte der Sämann Samen hervor.
Als er säte, fiel etliches an den Weg … auf den felsigen Boden … unter die Dornen … auf das gute Erdreich: In diesem Gleichnis fiel der Samen auf vier verschiedene Böden.
An den Weg, das war der Pfad, den die Menschen als Gehweg nutzten und auf dem daher nichts wachsen konnte, weil der Boden zu hart (ausgetreten) war.
Auf den felsigen Boden war dort, wo die Erdschicht dünn war und auf einem felsigen Untergrund lag. Auf dieser Erde geht die Saat aufgrund der Bodenwärme schnell auf, aber der Same kann wegen des felsigen Untergrundes keine Wurzeln schlagen.
Unter die Dornen bezeichnet einen fruchtbaren Boden – vielleicht zu fruchtbar, weil dort neben Getreide auch Dornen wachsen.
Das gute Erdreich bezeichnet einen Boden, der sowohl fruchtbar als auch unkrautfrei ist. Auf dem guten Erdreich wächst eine gute, ertragreiche Pflanze.
Wer Ohren hat zu hören, der höre: Dies war keine Aufforderung, dass jetzt alle zuhören sollten. Vielmehr war es ein Aufruf an diejenigen, die geistlich sensibel genug waren, dem Gesagten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dies war vor allem in Hinblick auf die nächsten Verse wichtig, in denen Jesus den Zweck von Gleichnissen erklärte.
3. Warum benutzte Jesus Gleichnisse? Sie sollten in diesem Zusammenhang hier die Wahrheit vor denen verbergen, die nicht auf den Heiligen Geist hören wollten
Matthäus 13, 10-17
Matthäus 13, 10-17 Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet: »Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.« Aber glückselig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören! Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben zu sehen begehrt, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Warum redest Du in Gleichnissen mit ihnen? Die Art und Weise, wie Jesus Gleichnisse verwendete, veranlasste die Jünger zu dieser Frage. Offenbar benutzte Jesus die Gleichnisse nicht nur als simple Veranschaulichungen der geistlichen Wahrheiten.
Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben: Jesus erklärte, dass er Gleichnisse gebrauchte, damit die Herzen derer, die ihn und seine Botschaft ablehnten, nicht noch weiter verhärtet würden.
Dieselbe Sonne, die das Wachs erweicht, härtet den Ton; und so kann dieselbe Botschaft des Evangeliums, die das ehrliche Herz demütigt und zur Umkehr führt, auch das Herz des unaufrichtigen Zuhörers verhärten und diesen in seinem Weg des Ungehorsams bestärken.
„Das Gleichnis verbirgt die Wahrheit vor denen, die nicht sehen können – weil sie entweder zu faul zum Denken oder zu sehr durch Vorurteile geblendet sind. Es überträgt die Verantwortung fair und gerecht auf den Einzelnen. Es offenbart die Wahrheit dem, der die Wahrheit begehrt; es verbirgt die Wahrheit vor dem, der die Wahrheit nicht sehen will.“ (Barclay)
„Die Gleichnisse, die zu der Menschenmenge gesprochen wurden, vermitteln somit nicht einfach nur Informationen noch verschleiern sie etwas, sondern sie fordern die Zuhörer heraus.“ (Carson)
Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat: Der Gedanke dabei ist, dass durch die Gleichnisse demjenigen mehr gegeben wird, der offen und empfänglich für die geistliche Wahrheit ist. Derjenige, der jedoch nicht offen ist – der nicht hat, wird in einem noch schlimmeren Zustand enden.
„Das Leben ist immer ein Prozess, in dem man mehr gewinnt oder mehr verliert … Denn die Schwäche ist wie die Stärke eine zunehmende Größe.“ (Barclay)
Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen: In diesem Sinne waren die Gleichnisse Jesu keine Erläuterungen, die schwierige Dinge für alle verständlich machen sollen. Sie vermittelten Gottes Botschaft so, dass die geistlich Empfindsamen sie verstehen konnten, aber die Verstockten lediglich eine Geschichte hörten, ohne dass sie sich noch mehr Schuld aufluden indem sie Gottes Wort ablehnten.
Gleichnisse sind ein Beispiel für Gottes Barmherzigkeit gegenüber den Verstockten. Sie wurden im Zusammenhang der aufkeimenden Ablehnung der jüdischen Leiter gegenüber Jesus und seinem Werk ausgesprochen. In diesem Sinne waren sie ein Beispiel für die Barmherzigkeit, die denen geschenkt wurde, die es nicht verdient haben.
Und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt: Indem Jesus in Gleichnissen sprach, erfüllte sich auch die Prophezeiung Jesajas, als er sagte, dass die Verstockten hören, aber doch nicht hören und sehen, aber doch nicht sehen würden.
Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt (abgestumpft) – buchstäblich bedeutet es hier eher ‚fett‘ anstatt verstockt (abgestumpft). „Ein fettes Herz ist eine furchtbare Plage … Keiner kann sich an Gottes Gesetz erfreuen, der ein fettes Herz hat.“ (Trapp)
„Eigentlich sahen sie nicht, was sie sahen, noch hörten sie, was sie hörten. Je schlichter die Lehre war, desto mehr wurden sie davon verwirrt.“ (Spurgeon)
Aber glückselig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören: Mit dieser Aussage sind diejenigen, die die Gleichnisse Jesu verstehen, wahrhaft glückselig (= gesegnet). Sie profitieren nicht nur von der dargestellten geistlichen Wahrheit, sondern zeigen auch eine gewisse Empfänglichkeit für den Heiligen Geist.
„Ihr, die ihr euch unter dem Evangelium befindet, seid in der Lage, das zu erkennen, was die größten und besten Menschen unter dem Gesetz nicht entdecken konnten. Der kürzeste Tag im Sommer ist länger als der längste Tag im Winter.“ (Spurgeon)
4. Die Erklärung des Gleichnisses vom Sämann: Jeder Boden stellt eine von vier Reaktionen auf das Wort vom Reich Gottes dar
Matthäus 13, 18-23
Matthäus 13, 18-23 So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war. Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, der das Wort hört und sogleich mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß. Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.
Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war: Wie die Vögel den Samen am Wegesrand aufgefressen haben (Matthäus 13, 4), so nehmen einige das Wort mit verhärtetem Herzen auf, und der Böse raubt schnell das gesäte Wort. Das Wort hat keine Wirkung, weil es nie tief genug eindringt und schnell weggenommen wird.
Der Boden an dem Weg repräsentiert diejenigen, die das Wort nie so richtig mit Verstand hören. Das Wort Gottes muss verstanden werden, bevor es wirklich Frucht bringen kann. Eines der Hauptwerke Satans ist es, die Menschen hinsichtlich ihres Verständnisses des Evangeliums in Finsternis (oder Verblendung) zu halten (2. Korinther 4, 3-4).
„Satan ist immer darauf bedacht, das Wort aufzuhalten … Selbst wenn er auf einen harten und nüchternen Verstand trifft, hat er immer Angst davor, dort die Wahrheit zurückzulassen … “ (Spurgeon)
„Viele Menschen sind mittlerweile so sehr von Predigten zermürbt, dass ihre Herzen wie Fußwege durch das Wort hart werden, das nicht mehr Spuren hinterlässt als der Regen, der auf einen Felsen fällt: Sie haben bullige Brustkörbe, verhärtete Herzen, tote und abtrünnige Gemüter.“ (Trapp)
Auf den felsigen Boden: So wie der Same, der auf den dünnen Boden mit den steinigen Stellen fällt, schnell aufgeht und dann schnell verwelkt und abstirbt (Matthäus 13, 5-6), so reagieren manche mit sofortiger Begeisterung, die dann aber bald wieder verschwindet auf das Wort.
Dieser Boden steht für all jene, die das Wort mit Begeisterung aufnehmen, deren Glaubensleben aber nur von kurzer Dauer ist, weil sie nicht bereit sind, Bedrängnis oder Verfolgung … um des Wortes willen zu ertragen.
Spurgeon brachte es auf den Punkt: „Ich möchte, dass Sie klar verstehen, dass der Fehler nicht in der Schnelligkeit ihrer Bekehrung lag. Viele spontane Bekehrungen gehören zu den besten, die je stattgefunden haben.“ Das Problem war nicht ihr schnelles Wachstum, sondern der Mangel an Tiefe.
„Bedrängnis ist ein allgemeiner Begriff für Leiden, welche von außen kommen; Verfolgung wird absichtlich hinzugefügt und beinhaltet gewöhnlich ein religiöses Motiv. Anstoß nehmen bedeutet buchstäblich ‘stolpern’; es ist kein allmählicher Interessenverlust, sondern ein Zusammenbruch unter Druck.“ (France)
Unter die Dornen: Wie der Same, der unter die Dornen fiel, anfänglich wuchs, die Getreidehalme jedoch bald erstickten (Matthäus 13, 7), so haben einige auf das Wort reagiert und sind eine Zeitlang gewachsen; sie wurden aber durch konkurrierende ungeistige Dinge in ihrer geistlichen Entwicklung erstickt und gestoppt.
Dieser Boden stellt einen fruchtbaren Boden für das Wort dar; aber der Boden ist zu fruchtbar, weil dort auch alle möglichen anderen Dinge wachsen, die das Wort Gottes ersticken, und zwar sind es die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums, die das Wort ersticken.
Das gute Erdreich: So wie der Samen, der auf guten Boden fällt, eine gute Ernte bringt (Matthäus 13, 8), so reagieren einige in richtiger Weise auf das Wort und bringen Frucht.
Dieser Boden steht für all jene, die das Wort aufnehmen und durch ihren Boden Frucht hervorbringen – mit unterschiedlich hohen Erträgen (der eine hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig), wobei jeder dieser Böden eine großzügige Ernte hervorbringt.
So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Wir können davon profitieren, in allen vier Böden Teile von uns selbst zu sehen.
Wie der Boden am Weg lassen wir dem Wort manchmal überhaupt keinen Raum in unserem Leben.
Wie auf dem felsigen Boden gibt es auch bei uns bei der Aufnahme des Wortes manchmal Begeisterungsstürme, die schnell wieder vergehen.
Wie bei dem Boden unter den Dornen drohen die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ständig Gottes Wort und unsere Fruchtbarkeit zu ersticken.
Wie das gute Erdreich bringt das Wort in unserem Leben Frucht.
Wir stellen fest, dass der Unterschied in allen vier Kategorien in der Beschaffenheit des Bodens selbst lag. Die gleiche Saat wurde vom gleichen Sämann gestreut. Man kann die unterschiedlichen Ergebnisse weder dem Sämann noch dem Samen zuschreiben, sondern nur den Boden dafür verantwortlich machen. „O meine lieben Zuhörer, ihr werdet heute einer Prüfung unterzogen! Vielleicht werdet ihr den Prediger richten, aber ein Größerer als der Prediger wird euch richten, denn das Wort selbst wird euch richten.“ (Spurgeon)
Das Gleichnis war auch für die Jünger eine Ermutigung. Auch wenn es den Anschein haben mochte, dass nur wenige darauf reagiert hatten, hat Gott doch alles unter Kontrolle, und es wird sicherlich eine Ernte geben. Dies war im Angesicht des wachsenden Widertands gegen Jesus besonders wichtig. „Nicht alle werden davon angesprochen, aber einige werden es sein, und es wird eine große Ernte geben.“ (France)
„Wer weiß, o Lehrer, welches Ergebnis deine Lehre haben wird da du sogar unter den Kindern wirkst? Gutes Korn kann auf sehr kleinen Feldern wachsen.“ (Spurgeon)
Neben der Beschreibung der unterschiedlichen Auswirkungen der Botschaft des Evangeliums fordert das Gleichnis vom Sämann den Zuhörer umso mehr zu der Frage heraus: „Welche Art Boden bin ich? Wie kann ich mein Herz und meinen Verstand entsprechend bearbeiten, um die richtige Art von Boden zu sein?“ Dieses Gleichnis lädt zum Handeln ein, damit wir das Wort Gottes so empfangen, dass es uns in vollem Umfang nützt.
B. Gleichnisse über die Verdorbenheit innerhalb der Gemeinschaft des Reiches Gottes
1. Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen
Matthäus 13, 24-30
Matthäus 13, 24-30 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut. Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein!, damit ihr nicht beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausreißt. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, dass man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
Kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen: Dieses Gleichnis beschreibt das Werk eines Feindes, der versuchte, das Werk des Menschen zu zerstören, der guten Samen auf seinen Acker säte. Die Absicht des Feindes, der Unkraut mitten unter den Weizen säte, war, den Weizen zu zerstören. Aber der weise Bauer ließ nicht zu, dass der Feind Erfolg hatte. Stattdessen beschloss der Bauer, dieses Problem zur Erntezeit zu lösen.
Wir stellen fest, dass dieses Gleichnis ganz klar die Verdorbenheit unter dem Volk Gottes beschreibt. Genau wie im vorhergehenden Gleichnis steht der Weizen für das Volk Gottes. Ein verderblicher Einfluss zieht ein, und zwar ein Einfluss, der echt aussehen kann, so wie Unkraut dem echten Weizen ähneln kann.
„Bei dem Unkraut handelt es sich wahrscheinlich um Rauschgras, eine giftige Pflanze, die mit dem Weizen verwandt und bis zur Ährenbildung praktisch nicht von ihm zu unterscheiden ist.“ (France)
Damit ihr nicht beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausreißt: Im Interesse der Erhaltung und des Schutzes des Weizens hat der weise Bauer das Unkraut nicht vor der Ernte vom Weizen getrennt.
Der weise Bauer erkannte, dass die endgültigen Maßnahmen bezüglich des Unkrauts unter dem Weizen erst bei der letzten Ernte kommen würden.
Wenn wir die Bedeutung dieses Gleichnisses kennen, wie sie in Matthäus 13, 36-43 erklärt wird, verstehen wir, warum Jesus dieses gleich nach der Erklärung des Gleichnisses vom Sämann verkündete – insbesondere mit der Betonung auf den Samen, der unter den Dornen aufwuchs. „Aber man könnte sich fragen, ob das Volk des Messias das Getreide nicht sofort vom Unkraut trennen sollte; und dieses nächste Gleichnis beantwortet die Frage negativ: Die Trennung wird bis zur Ernte verzögert werden.“ (Carson)
2. Das Gleichnis vom Senfkorn
Matthäus 13, 31-32
Matthäus 13, 31-32 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Dieses ist zwar von allen Samenkörnern das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn … wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum: Einige, oder sogar die meisten, betrachten dies als eine Beschreibung des Wachstums und der letztendlichen Vorherrschaft der Gemeinde, der Gemeinschaft des Reiches Gottes. Betrachtet man jedoch sowohl das Gleichnis selbst als auch den Kontext der Gleichnisse davor und danach, sollte dieses als eine weitere Beschreibung der Verdorbenheit in der Gemeinschaft des Reiches Gottes verstanden werden, genau wie das zuvor beschriebene Gleichnis vom Weizen und dem Unkraut (Matthäus 13, 24-30).
Adam Clarke ist ein gutes Beispiel für die überwiegende Meinung über die Bedeutung dieses und des folgenden Gleichnisses: „Diese beiden Gleichnisse sind prophetischer Natur und sollten in erster Linie zeigen, wie das Evangelium Christi trotz kleinsten Anfängen alle Nationen der Welt durchdringen und sie mit Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit erfüllen soll.“
Wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten: Auch hier betrachten dies viele, oder sogar die meisten, als ein schönes Bild für die Gemeinde, die so groß wird, dass sie der ganzen Welt Zuflucht bietet. Doch diese Pflanze aus dem Senfkorn wurde unnatürlich groß, und sie beherbergte Vögel, die in früheren Gleichnissen als Gesandte Satans dargestellt wurden (Matthäus 13, 4; 13, 19).
Wird ein Baum: Die Senfpflanze wächst normalerweise nie über die Größe eines Strauchs hinaus, und wäre bei ihrer normalen Größe daher ein ungeeigneter Ort für Vogelnester. Der Baum-ähnliche Wuchs aus diesem Senfkorn beschreibt etwas Unnatürliches.
„Die Wortwahl deutet darauf hin, dass Jesus an die alttestamentliche Verwendung des Baumes als Bild für ein großes Reich dachte (siehe besonders Hesekiel 17, 23; 31, 3-9; Daniel 4, 10-12).“ (France)
Es handelte sich um einen Baum: „Nicht im natürlichen Sinne, sondern in Bezug auf seine Größe; eine entschuldbare Übertreibung in einer öffentlichen Rede … sie dient in bewundernswerter Weise dazu, den Gedanken an ein Wachstum auszudrücken, das über alle Erwartungen hinausgeht. Wer würde von einem so winzigen Samen erwarten, dass es ein so großes Kraut, ein Monster im Garten hervorbringt?“ (Bruce)
Dieses Gleichnis beschreibt genau, wie sich die Gemeinschaft des Reiches Gottes in den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach der Christianisierung des Römischen Reiches entwickelte. In diesen Jahrhunderten nahm die Kirche ungewöhnlich stark an Einfluss und Herrschaft zu und war ein Nest für viel Korruption (Verdorbenheit). „Vögel, die in den Zweigen wohnen, bezieht sich höchstwahrscheinlich auf Elemente der Korruption, die im Schatten des Christentums Zuflucht suchen.“ (Morgan)
„Das genaue Studium über Vögel als Symbole im Alten Testament und besonders in der Literatur des späteren Judentums zeigt, dass Vögel regelmäßig das Böse und sogar Dämonen oder Satan symbolisieren (vgl. b. Sanhedrin, 107a; vgl. Offenbarung 18, 2).“ (Carson)
3. Eine weitere Veranschaulichung der Verdorbenheit in der Gemeinschaft des Reiches Gottes: das Gleichnis vom Sauerteig im Mehl
Matthäus 13, 33
Matthäus 13, 33 Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig: Jesus benutzte hier ein überraschendes Bild. Viele, wenn nicht die meisten, halten dies für eine schöne Beschreibung des Reiches Gottes, welches sich durch die ganze Welt hindurch ausbreitet. Dennoch wird Sauerteig immer wieder als ein Bild von Sünde und Verdorbenheit verwendet (insbesondere in der Passah-Erzählung von 2. Mose 12, 8 und 12, 15-20). Auch hier deuten sowohl der Inhalt als auch der Kontext darauf hin, dass es sich um eine Beschreibung der Verdorbenheit innerhalb der Gemeinschaft des Reiches Gottes handelt.
„Es war ein gewisser Schock, das Reich Gottes im Vergleich mit Sauerteig zu hören.“ (Barclay)
Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war: Dies war eine ungewöhnlich große Menge an Mehl. Es war viel mehr, als jede normale Frau zubereiten würde, und vermittelt daher wiederum die Vorstellung einer riesigen oder unnatürlichen Größe.
„Drei Scheffel Mehl wären etwa 40 Liter, was genug Brot für eine Mahlzeit für 100 Personen ergeben würde, ein außergewöhnliches Backwerk für eine gewöhnliche Frau.“ (France)
Heimlich … hineinmischte: Die Vorstellung, heimlich Sauerteig in drei Scheffel Mehl hineinzumischen, dürfte jeden aufmerksamen Juden empört haben. Dies ist sicherlich kein Bild von der Gemeinde, die allmählich die ganze Welt zum Guten beeinflusst. Vielmehr kündigte Jesus im Zusammenhang mit dem zunehmenden Widerstand gegen sein Wirken an, dass auch seine Gemeinschaft des Reiches Gottes von Verdorbenheit und Unreinheit bedroht sein würde.
G. Campbell Morgan schrieb, dass der Sauerteig ‚heidnische Einflüsse‘ darstellt, die in die Gemeinde eingebracht werden.
4. Jesu Lehre in Gleichnissen als Erfüllung der Prophetie
Matthäus 13, 34-35
Matthäus 13, 34-35 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der spricht: »Ich will meinen Mund zu Gleichnisreden öffnen; ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war«.
Ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen: Das bedeutet nicht, dass Jesus in seinem gesamten Lehr- und Predigtdienst nie ohne ein Gleichnis gesprochen hat. Es beschreibt diese spezielle Zeitspanne des Wirkens Jesu, wiederum im Zusammenhang mit dem zunehmenden Widerstand seitens der jüdischen Leiter.
„Das deutet darauf hin, dass dies die ständige Gewohnheit Jesu war … Kurz gesagt: Gleichnisse waren ein wesentlicher Teil seines Predigtdienstes.“ (Carson)
Ich will meinen Mund zu Gleichnisreden öffnen: Ein weiterer Grund, warum Jesus in Gleichnissen über die Gemeinschaft des Reiches Gottes lehrte, ist, dass die Gemeinde selbst Teil dessen war, was von Grundlegung der Welt an verborgen war und erst später in ihrer ganzen Fülle offenbart werden sollte.
Was von Grundlegung der Welt an verborgen war: Später drückt Paulus in Epheser 3, 4-11 denselben Gedanken über die Gemeinde aus.
5. Jesus erklärt das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut
Matthäus 13, 36-43
Matthäus 13, 36-43 Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen. Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit; die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende dieser Weltzeit. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden alle Ärgernisse und die Gesetzlosigkeit verüben aus seinem Reich sammeln und werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker: In seiner Erklärung machte Jesus deutlich, wofür die verschiedenen Details in dem Gleichnis stehen.
Der Acker repräsentiert die Welt.
Der gute Same steht für Gottes wahres Volk, die Kinder des Reichs.
Das Unkraut stellt falsche Gläubige in der Welt dar, die Kinder des Bösen, die (wie das Unkraut unter dem Weizen) oberflächlich betrachtet wie Gottes wahres Volk aussehen können.
Hier sehen wir, dass das Gleichnis vom Unkraut die Details gegenüber dem Gleichnis von den Böden leicht verändert (Matthäus 13, 3-9; 13, 18-23). Im Gleichnis von den Böden stellt der Same das Wort Gottes dar; hier repräsentiert er die wahren Gläubigen. Die beiden Gleichnisse haben eine völlig unterschiedliche Bedeutung; das Gleichnis von den Böden zeigt, wie die Menschen das Wort Gottes empfangen und darauf reagieren, und das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker zeigt, wie Gott am Ende der Weltzeit sein wahres Volk von den falschen Gläubigen trennen wird.
„Satan hat einen Keim der Ungerechtigkeit für jeden Keim der Gnade; und wenn Gott sein Werk wiederaufleben lässt, belebt Satan auch das seine.“ (Clarke)
Dieses Gleichnis lehrt eindringlich, dass die Trennung Gottes Aufgabe im Gericht ist. „Magistrate und Kirchen können die offensichtlichen Bösen aus ihrer Gesellschaft entfernen; über diejenigen, die nach außen hin gut, aber innerlich wertlos sind, haben sie keine Macht; denn das Richten der Herzen liegt außerhalb ihrer Zuständigkeit.“ (Spurgeon)
„Jesus verkündete das Reich Gottes, was viele seiner Zuhörer veranlasste, eine katastrophale Zerrüttung der Gesellschaft zu erwarten, eine sofortige und absolute Trennung zwischen den ‚Söhnen des Lichts‘ und den ‚Söhnen der Finsternis‘ … Gegen diese Ungeduld richtete sich das Gleichnis in erster Linie.“ (France)
Der Acker ist die Welt: Bemerkenswerterweise veranschaulicht dieses Gleichnis nicht unbedingt, dass es unter den wahren Gläubigen in der Gemeinde auch falsche Gläubige geben wird (obwohl das bis zu einem gewissen Grad auch stimmt); sonst hätte Jesus erklärt, dass der Acker dieGemeindeist. Dennoch sagte er mit aller Sorgfalt, dass der Acker die Welt ist.
„Von größerer Bedeutung in der Kirchengeschichte war die Ansicht, dass die eigentliche Bedeutung des Felds (hier: ‘des Ackers’) die Gemeinde ist. Diese Ansicht wurde weitgehend von den frühen Kirchenvätern vertreten, und die Tendenz, das Gleichnis auf diese Weise zu interpretieren, wurde durch die konstantinischen Anordnungen verstärkt. Augustinus gab dieser Auslegung im Kampf gegen die Donatisten einen offiziellen Charakter (Donatisten =nordafrikanischeAbspaltungvon der westlichenchristlichen Kirche’), … Die meisten Reformatoren folgten der gleichen Linie.“ (Carson)
Doch der Punkt ist sowohl in die Welt als auch in der Gemeinschaft im Reiches Gottes klar. Letztlich ist es nicht die Aufgabe der Gemeinde, diejenigen auszusondern, die scheinbar Christen sind, es aber in Wirklichkeit nicht sind; das ist Gottes Aufgabe am Ende der Weltzeit.
Solange Gottes Volk noch in dieser Welt (dem Acker) ist, wird es Ungläubige unter ihnen geben; aber es sollte nicht so sein, dass Gottes Volk die Ungläubigen so aufnimmt, als wären sie Gläubige, und damit den Glauben oder das Verhalten von bekennenden Gläubigen ignoriert.
Es gibt eine zusätzliche Bedeutung in der Unterscheidung: „Der Acker ist die Welt“ anstelle von „Der Acker ist Israel“. „Diese kurze Aussage setzt eine Mission jenseits Israels voraus.“ (Carson)
Der Feind, der es sät, ist der Teufel: Offensichtlich pflanzt der Feind in der Welt und in der Gemeinschaft des Reiches Gottes Fälschungen, und deshalb reicht es nicht aus, nur ein Mitglied innerhalb der christlichen Gemeinde zu sein.
Die Schnitter sind die Engel … Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden: Wir bedenken oft nicht, dass die Engel Gottes eine besondere Funktion in Gottes Gericht über die Welt haben. Doch ist es genau so, und aufgrund dieser Rolle verdienen sie Respekt.
„Dies wirft besonderen Hohn auf den großen bösen Engel. Er sät das Unkraut und versucht, die Ernte zu vernichten; und deshalb werden die guten Engel herbeigebracht, um seine Niederlage zu feiern und sich zusammen mit ihrem Herrn über den Erfolg der ‘göttlichen Landwirtschaft‘ zu freuen.“ (Spurgeon)
Und werden sie in den Feuerofen werfen … werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters: Jesus benutzte dieses Gleichnis, um die Wahrheit, dass es zwei verschiedene Wege und ewige Schicksale gibt deutlich zu veranschaulichen. Ein Feuerofen repräsentiert das eine Schicksal und die strahlende Herrlichkeit (leuchten wie die Sonne) das andere.
„Das Schicksal dieser Gottlosen wird das Feuer sein, die schrecklichste aller Strafen; aber es wird sie nicht vernichten; denn sie werden die sichersten Merkmale eines lebendigen Wehrufs zeigen – ‚Heulen und Zähneknirschen‘.“ (Spurgeon)
Der Weizen kommt aus aller Welt in Gottes Scheune, aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen Zeitaltern der Gemeinde Gottes. Eines haben sie gemeinsam: Sie wurden vom Herrn gesät, und zwar aus dem guten Samen seines Wortes.
C. Weitere Gleichnisse über das Reich Gottes
1. Das Gleichnis vom verborgenen Schatz
Matthäus 13, 44
Matthäus 13, 44 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
Gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker: Der Acker ist die Welt, aber der Mensch repräsentiert nicht den Gläubigen, denn wir haben nichts, um diesen Schatz zu kaufen. Stattdessen ist Jesus der Mensch, der alles gegeben hat, was er hatte, um das Feld zu kaufen.
„Nach rabbinischem Recht wäre es so, dass wenn ein Arbeiter auf einen Schatz in einem Acker stoßen und ihn herausholen würde, würde dieser Schatz seinem Herrn, dem Besitzer des Ackers, gehören; aber hier achtet dieser Mensch darauf, den Schatz solange nicht herauszuholen, bevor er den ganzen Acker gekauft hat.“ (Carson)
Dieses und das folgende Gleichnis haben einen anderen Charakter als die drei vorhergehenden. Die vorherigen drei Gleichnisse (der Weizen und das Unkraut, das Senfkorn, der Sauerteig) sprachen jeweils von der Verdorbenheit innerhalb der Gemeinschaft des Reiches Gottes. Diese beiden Gleichnisse hier sprechen davon, wie sehr der König sein Volk schätzt.
Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker: Der Schatz, der so wunderbar ist, dass Jesus alles einsetzte, um ihn zu kaufen, ist der einzelne Gläubige. Dies zeigt eindrucksvoll, wie Jesus alles gegeben hat, um die ganze Welt zu erlösen, um in ihr einen Schatz zu bewahren, und dieser Schatz ist sein Volk.
„Es scheint ein Zufall zu sein, dass dieser Schatz gefunden wurde. In einem Land wie Palästina, dass so häufig verwüstet wurde, haben zweifellos viele Menschen ihre Schätze vergraben; aber … einen Schatz tatsächlich zu finden, würde einmal in tausend Leben geschehen. So betont dieses außergewöhnliche Gleichnis die überragende Bedeutung des Königreichs.“ (Carson)
„So kaufte Jesus selbst die Welt zum höchsten Preis, um seine Gemeinde zu gewinnen, die der Schatz war, den er begehrte.“ (Spurgeon)
2. Das Gleichnis von der kostbaren Perle
Matthäus 13, 45-46
Matthäus 13, 45-46 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte: Auch hier ist Jesus der Käufer, und der einzelne Gläubige ist die Perle, die er für so wertvoll hält, dass er gerne alles dafür gab, um sie für immer zu besitzen.
„Für die alten Völker war, wie wir gerade gesehen haben, eine Perle die schönste aller Besitztümer; das bedeutet, dass das Himmelreich die Schönste Sache der Welt ist.“ (Barclay)
Eine kostbare Perle: Es scheint verrückt für einen Händler zu sein, alles, was er hat, für eine Perle zu verkaufen, aber für diesen Händler war es das wert. Das zeigt, wie sehr er diese kostbare Perle schätzte und wie sehr Jesus sein Volk schätzt.
3. Das Gleichnis vom Fangnetz
Matthäus 13, 47-50
Matthäus 13, 47-50 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten [von Fischen] zusammenbrachte. Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg. So wird es am Ende der Weltzeit sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.
Gleicht das Reich der Himmel einem Netz: Jesus zeigt, dass die Welt bis zum Ende gespalten bleiben wird, die Gemeinde wird die Welt nicht reformieren und in das Reich Gottes hineinführen.
So wird es am Ende der Weltzeit sein: Bis zum Ende des Zeitalters wird es sowohl die Bösen als auch die Gerechten geben (wie auch im vorherigen Gleichnis vom Weizen und dem Unkraut gezeigt wurde). Zu dieser Zeit werden die Engel ausgehen, um dem König bei der Arbeit im Gericht zu helfen und einige von ihnen zum endgültigen Gericht in den Feuerofen zu schicken.
„Der Hinweis bezieht sich, wie im Unkraut, nicht in erster Linie auf eine gemischte Gemeinde, sondern auf die Spaltung der Menschheit im Allgemeinen, die das letzte Gericht ans Licht bringen wird.“ (France)
4. Die Jünger behaupten, die Gleichnisse Jesu zu verstehen
Matthäus 13, 51-52
Matthäus 13, 51-52 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Wir fragen uns, ob die Jünger Jesu hier wirklich alles verstanden haben. Jesus leugnete jedoch nicht ihre Behauptung, ihn zu verstehen.
Vorausgesetzt, die Jünger haben tatsächlich verstanden, waren sie gegenüber vielen Zuhörern im Vorteil. „Die Menge ging weg (wie die meisten Leute von Predigten weggehen), ohne jemals klüger zu werden, da sie nichts von dem verstanden haben, was sie hörten, noch sich darum bemühten, es zu verstehen.“ (Poole)
Jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist: Jesus sagte, dass jeder, der Gottes Wort wirklich kennt, sowohl Altes kennt als auch Neues über Gottes Reich kennenlernen wird. „Er ist des Alten nicht überdrüssig; er fürchtet sich nicht vor dem Neuen.“ (Spurgeon)
Jeder Schriftgelehrte: Jesus benutzte den Begriff hier einfach, um einen Lehrer zu beschreiben. „Die Schriftgelehrten unter den Juden waren nicht nur Sachbearbeiter, die als Schreibkräfte beschäftigt und angestellt waren, sondern auch Gesetzeslehrer; Esra war so einer (Esra 7, 6).“ (Poole)
Der Hauptgedanke ist, dass die Jünger – die gerade behauptet hatten zu verstehen, was Jesus lehrte – nun dafür verantwortlich sind, ihr Wissen an andere weiterzugeben – so, als ob sie aus dem Vorratslager ihrer Weisheit und ihres Verständnisses austeilen würden. Dieses Lagerhaus enthält Neues und Altes.
„Nachdem ihr von mir unterwiesen worden seid, habt ihr nicht nur Erkenntnis über Dinge, die ihr schon immer wusstet, sondern auch über Dinge, von denen ihr bisher noch nie gehört habt, und selbst Euer bisheriges Wissen wird durch das, was ich euch gesagt habe, erleuchtet.“ (Barclay)
„Ein geringes Maß an Wissen ist für einen Prediger des Evangeliums nicht ausreichend. Die heiligen Schriften sollten sein Schatz sein, und er sollte sie richtig verstehen … sein Wissen besteht darin, gut über die Dinge, die das Himmelreich betreffen, und in der Kunst, die Menschen dorthin zu führen unterrichtet zu sein.“ (Clarke)
„Die Diener des Evangeliums sollten keine Anfänger sein, 1. Timotheus 3, 6, keine groben und unwissenden Männer; sondern Männer, die in der Heiligen Schrift bewandert sind, die gut mit den Büchern des Alten und Neuen Testaments und dem Sinn dieser Schriften vertraut sind; Männer, die über ein umfangreiches geistliches Wissen verfügen, die fähig sind, den Erschöpften ein Wort zuzusprechen und Männern und Frauen in speziellen Fällen und Fragen eine Antwort geben können.“ (Poole)
D. Weitere Ablehnung: Jesus wird in Nazareth zurückgewiesen
1. Die Menschen in Nazareth sind überrascht, dass einer von ihnen sich zu jemandem entwickeln konnte, der so spektakuläre Taten vollbringt
Matthäus 13, 53-56
Matthäus 13, 53-56 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dort weg. Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, sodass sie staunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Wunderkräfte? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder [heißen] Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher hat dieser denn das alles?
Woher hat dieser solche Weisheit und solche Wunderkräfte? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Da diese Dorfbewohner Jesus schon als Jungen kannten und nur nichts Spektakuläres von ihm wussten, können wir daraus schließen, dass Jesus als ganz normaler Junge aufgewachsen sein muss – anders als die fantasievollen Geschichten, die in apokryphen Büchern wie Die Kindheit Jesu erzählt werden.
Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns: Diese Frage beruhte auf einem aus Unwissenheit resultierenden Vorurteil. Sie kann aber auch aus tiefer Wertschätzung bezüglich der Tatsache, dass der Sohn Gottes einen so edlen, bescheidenen Platz eingenommen hat heraus entspringen.
„Justin Martyr, ein früherer Schriftsteller, bezeugt, dass unser Erlöser, noch bevor er das Amt antrat, Pflüge, Joche und dergleichen herstellte. Aber war das nicht tatsächlich ein ehrlicher Berufsstand?“ (Trapp)
„Julian, der Abtrünnige, wie er genannt wird, fragte einmal einen bestimmten Christen: ‚Was glaubst du, was der Sohn des Zimmermanns jetzt macht?‘ ‚Särge für dich und für alle seine Feinde anfertigen‘, lautete die prompte Antwort.“ (Spurgeon)
Seine Brüder [heißen] Jakobus und Joses und Simon und Judas: Jesus hatte zweifellos viele Brüder und Schwestern; die römisch-katholische Vorstellung von der fortwährenden Jungfräulichkeit Marias steht im Widerspruch zur eindeutigen Bedeutung dieser Worte in der Bibel.
„Es ist gerade die Gewöhnlichkeit des privaten Hintergrunds von Jesus, die das Erstaunen hervorruft (vgl. Johannes 6, 42).“ (France)
„Diese kränkende Frage scheint anzudeuten, dass die Familie unseres Herrn eine sehr unbedeutende Familie war; und dass sie bei ihren Nachbarn, abgesehen von ihrer Frömmigkeit, kein besonders hohes Ansehen genossen.“ (Clarke)
Derselbe Vorwurf wird noch heute gegen Jesus erhoben: „Ich sehe die, die mit ihm in Verbindung stehen, und sie scheinen unscheinbar oder sehr normal zu sein; Jesus dürfte daher auch nichts Besonderes sein.“
Woher hat dieser denn das alles? Jesus wurde von ihnen nicht einladend oder freundlich empfangen. Sie sprechen skeptisch von ihm und bezeichnen ihn nur als ‚dieser‘.
2. Ein Prophet ohne Ehre
Matthäus 13, 57-58
Matthäus 13, 57-58 Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seinem Vaterland und in seinem Haus! Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen.
Sie nahmen Anstoß an ihm: Wenn wir bedenken, wie stark Jesus mit Nazareth in Verbindung gebracht wird (siehe Matthäus 2, 23), ist es umso erstaunlicher, dass die Bewohner von Nazareth dies nicht zu schätzen wussten. Der Erfolg und die Herrlichkeit Jesu veranlassten sie nur dazu, sich noch mehr über ihn zu ärgern.
Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seinem Vaterland und in seinem Haus: Wir haben oft eine falsche Vorstellung davon, was es bedeutet, geistlich zu sein. Wir denken oft, dass geistliche Menschen viel eher ungewöhnlich als normal sein müssten. Diejenigen, die eng mit echten geistlichen Menschen in Verbindung stehen, erkennen oft, wie normal diese sind – was sie zu der Vermutung führt, dass sie nicht geistlich sind, weil sie nur normal sind.
Er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen: Es ist wirklich bemerkenswert, dass Jesus in gewisser Weise durch ihren Unglauben eingeschränkt war. Solange Gott sich dafür entscheidet, im Zusammenwirken mit dem menschlichen Handeln zu arbeiten und unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit ihm gemeinsam zu entwickeln, kann und wird unser Unglaube das Werk Gottes behindern.
Der alte puritanische Kommentator John Trapp bemerkte hier, dass der Unglaube „eine Sünde von so giftiger Natur ist, dass er sozusagen eine tötende Lähmung in die Hände der Allmacht überträgt“.
Matthäus 13 – Die Gleichnisse des Königreichs
A. Das Gleichnis von den Ackerböden
1. Jesus lehrt anhand von Gleichnissen
Matthäus 13, 1-3a
Matthäus 13, 1-3a
An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer. Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen,
2. Eine einfache Geschichte über einen Landwirt und das Saatgut
Matthäus 13, 3b-9
Matthäus 13, 3b-9
Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig! Wer Ohren hat zu hören, der höre!
3. Warum benutzte Jesus Gleichnisse? Sie sollten in diesem Zusammenhang hier die Wahrheit vor denen verbergen, die nicht auf den Heiligen Geist hören wollten
Matthäus 13, 10-17
Matthäus 13, 10-17
Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet:
»Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen,
und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen!
Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt,
und mit den Ohren hören sie schwer,
und ihre Augen haben sie verschlossen,
dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören
und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren
und ich sie heile.«
Aber glückselig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören! Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben zu sehen begehrt, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
4. Die Erklärung des Gleichnisses vom Sämann: Jeder Boden stellt eine von vier Reaktionen auf das Wort vom Reich Gottes dar
Matthäus 13, 18-23
Matthäus 13, 18-23
So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war. Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, der das Wort hört und sogleich mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß. Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.
B. Gleichnisse über die Verdorbenheit innerhalb der Gemeinschaft des Reiches Gottes
1. Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen
Matthäus 13, 24-30
Matthäus 13, 24-30
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut. Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein!, damit ihr nicht beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausreißt. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, dass man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
2. Das Gleichnis vom Senfkorn
Matthäus 13, 31-32
Matthäus 13, 31-32
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Dieses ist zwar von allen Samenkörnern das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
3. Eine weitere Veranschaulichung der Verdorbenheit in der Gemeinschaft des Reiches Gottes: das Gleichnis vom Sauerteig im Mehl
Matthäus 13, 33
Matthäus 13, 33
Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.
4. Jesu Lehre in Gleichnissen als Erfüllung der Prophetie
Matthäus 13, 34-35
Matthäus 13, 34-35
Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der spricht:
»Ich will meinen Mund zu Gleichnisreden öffnen; ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war«.
5. Jesus erklärt das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut
Matthäus 13, 36-43
Matthäus 13, 36-43
Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen. Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit; die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende dieser Weltzeit. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden alle Ärgernisse und die Gesetzlosigkeit verüben aus seinem Reich sammeln und werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
C. Weitere Gleichnisse über das Reich Gottes
1. Das Gleichnis vom verborgenen Schatz
Matthäus 13, 44
Matthäus 13, 44
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
2. Das Gleichnis von der kostbaren Perle
Matthäus 13, 45-46
Matthäus 13, 45-46
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
3. Das Gleichnis vom Fangnetz
Matthäus 13, 47-50
Matthäus 13, 47-50
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten [von Fischen] zusammenbrachte. Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg. So wird es am Ende der Weltzeit sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.
4. Die Jünger behaupten, die Gleichnisse Jesu zu verstehen
Matthäus 13, 51-52
Matthäus 13, 51-52
Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
D. Weitere Ablehnung: Jesus wird in Nazareth zurückgewiesen
1. Die Menschen in Nazareth sind überrascht, dass einer von ihnen sich zu jemandem entwickeln konnte, der so spektakuläre Taten vollbringt
Matthäus 13, 53-56
Matthäus 13, 53-56
Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dort weg. Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, sodass sie staunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Wunderkräfte? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder [heißen] Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher hat dieser denn das alles?
2. Ein Prophet ohne Ehre
Matthäus 13, 57-58
Matthäus 13, 57-58
Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seinem Vaterland und in seinem Haus! Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.