Matthäus 22 – Jesus beantwortet und stellt schwierige Fragen
A. Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl
1. Die erste Einladung wird abgelehnt
Matthäus 22, 1-3
Matthäus 22, 1-3 Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen.
Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Jesus fuhr fort, den religiösen Führern und der zuhörenden Menge zu erklären wie gefährlich es ist, die Einladung abzulehnen.
Gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete: Ein Hochzeitfest war (und ist auch heute oft) das bedeutendste gesellschaftliche Ereignis im Leben eines Menschen. Die Hochzeit eines Prinzen wäre ein spektakuläres Ereignis, und eine Einladung würde normalerweise sehr geschätzt werden.
Dieses Gleichnis ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Gleichnis aus Lukas 14, 15-24. Die Unterschiede zwischen den beiden Gleichnissen sind jedoch noch offensichtlicher. „Die meisten Prediger werden eine gute Geschichte mehr als einmal und in verschiedenen Formen verwenden, um verschiedenen Zusammenhängen gerecht zu werden, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass Jesus dies auch tut.“ (France)
Aber sie wollten nicht kommen: Es ist seltsam, dass die potentiellen Gäste eine Einladung zu einer königlichen Hochzeit ablehnten. Dies veranschaulicht das Prinzip, dass es keinen logischen Grund gibt, Gottes gute Gaben abzulehnen.
2. Die zweite Einladung wird auch abgelehnt und der König reagiert
Matthäus 22, 4-7
Matthäus 22, 4-7 Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.
Sagt den Geladenen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet: Der König bestand darauf, die Einladung so attraktiv wie möglich zu gestalten. Er wollte wirklich, dass die Eingeladenen zum Fest kommen.
Barclay sagt, dass, wenn in der damaligen jüdischen Kultur ein großes gesellschaftliches Ereignis stattfand, Menschen eingeladen wurden, aber ohne feste Zeitvorgabe zu bekommen. Am entsprechenden Tag, wenn der Gastgeber bereit war, die Gäste zu empfangen, schickte er Boten aus, um zu sagen, dass alles bereit und es Zeit sei, zum Fest zu kommen.
„So hatte also der König in diesem Gleichnis seine Einladungen verschickt vor langer Zeit; aber erst als alles vorbereitet war, wurde die letzte Aufforderung ausgesprochen – und in beleidigender Art und Weise abgelehnt.“ (Barclay)
Alles ist bereit ist die Botschaft des Evangeliums. Man kommt nicht zu Gottes Fest und bereitet sein eigenes Mahl vor. Er hat es für dich bereitet; du kommst, um es zu empfangen.
Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin: Die Reaktion der Eingeladenen ergab keinen Sinn, aber sie spiegelt die Reaktion vieler auf das Evangelium wider. Viele achteten nicht darauf; andere kehrten zu ihrem Gewerbe zurück.
„Der Rebell schien zu sagen: ‚Der König soll mit seinen Ochsen und Masttieren tun, was er will; ich werde mich um meinen Hof oder um meine Waren kümmern.‘“ (Spurgeon)
Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um: Der König hat zurecht das Urteil über die Täter gefällt. Sie lehnten nicht nur seine Einladung ab, sondern ermordeten auch seine Boten.
Dies war eine Prophezeiung dessen, was mit Jerusalem, der Stadt, deren religiöse Führer Jesus und sein Evangelium so entschieden ablehnten, geschehen würde.
3. Die dritte Einladung
Matthäus 22, 8-10
Matthäus 22, 8-10 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen.
Ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet: Der König war entschlossen, dass er keinen leeren Festtsaal haben würde, also wurde eine Einladung an alle ausgesprochen, die sie hören wollten.
Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute: Als die erste und die zweite Einladung so dramatisch abgelehnt wurden, wurde die dritte Einladung auf breiterer Ebene ausgesprochen. Alle wurden eingeladen, ob gut oder böse.
In diesem Sinne können wir sagen, dass dies ein Gleichnis über die Gnade ist. Diejenigen, die eingeladen waren – und die kamen – hatten die Einladung überhaupt nicht verdient, geschweige denn das Hochzeitsfest selbst.
4. Der Mann ohne Hochzeitsgewand
Matthäus 22, 11-14
Matthäus 22, 11-14 Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!
Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen: Der König untersuchte seine Gäste sorgfältig, um festzustellen, ob sie alle die Gewänder trugen, die üblicherweise den Teilnehmern eines Hochzeitsfestes angeboten wurden.
Einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte: Der Mann ohne Gewand fiel durch seine Andersartigkeit auf. Er kam unpassend gekleidet zum Fest und der König bemerkte es.
Unter den Kommentatoren gibt es eine Debatte darüber, ob es üblich war, dass ein König oder Adliger seinen Gästen bei einer solchen Gelegenheit ein Kleidungsstück zum Anziehen anbot. Es scheint eine gewisse Tradition unter den Griechen gegeben zu haben, aber es gibt keine Beweise für diese Praxis aus den Tagen Jesu.
Ganz abgesehen davon, wer die richtigen Kleidungsstücke geliefert hat, war der Mann eindeutig fehl am Platz. „Ist es angemessen, in deiner schlimmsten Zeit zu einem solchen Fest zu kommen? In den ledernen Mänteln, in den zerfetzten Lumpen und den unreinen Kleidern des elenden alten Adam?“ (Trapp)
„Er kam, weil er eingeladen war, aber er kam nur zum Schein. Das Bankett sollte den Sohn des Königs ehren, aber dieser Mann hatte nichts dergleichen im Sinn; er war bereit, die guten Dinge zu essen, die ihm vorgesetzt wurden, aber in seinem Herzen gab es weder Liebe für den König noch für seinen geliebten Sohn.“ (Spurgeon)
Er war sprachlos: „Er war mundtot oder verstummt, das heißt, er schwieg, als hätte er ein Zaumzeug oder ein Halfter im Mund gehabt. Dies ist die Bedeutung des griechischen Wortes, das hier verwendet wird.“ (Trapp)
Werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis: Der Mann, der am Hochzeitsmahl tat, was ihm gefiel, erlitt, anstatt den König zu ehren und seinen Erwartungen zu entsprechen, ein schreckliches Schicksal.
„Er hatte durch seine Taten, wenn auch nicht mit Worten, gesagt: ‚Ich bin ein freier Mann und werde tun, was mir gefällt.‘ Da sagte der König zu den Dienern: ‘Bindet ihn.‘ Fesselt ihn; er soll nie wieder frei sein. Er war zu sorglos mit den heiligen Dingen umgegangen; er hatte den König aktiv beleidigt.“ (Spurgeon)
Dieses Gleichnis zeigt, dass diejenigen, denen das Evangelium gleichgültig ist, diejenigen, die dem Evangelium feindlich gegenüberstehen, und diejenigen, die vom Evangelium unverändert geblieben sind, das gleiche Schicksal teilen. Keiner von ihnen genoss das Fest des Königs.
Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt: Diese Aussage Jesu weist in diesem Zusammenhang auf das große Zusammenwirken der Entscheidungen des Menschen und der Wahl Gottes hin. Warum sind sie nicht zur Hochzeitsfeier gekommen? Weil sie die Einladung abgelehnt haben. Warum sind sie nicht zur Hochzeitsfeier gekommen? Weil sie berufen, aber nicht auserwählt waren.
B. Frage der Pharisäer
1. Nach einer schmeichelhaften Einleitung stellen die Pharisäer Jesus eine schwierige Frage
Matthäus 22, 15-17
Matthäus 22, 15-17 Da gingen die Pharisäer und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten. Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm, die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an. Darum sage uns, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?
Hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten: Hier arbeiteten die Pharisäer und die Herodianer zusammen. Dies war ein Beweis für ihren großen Hass auf Jesus, denn sie waren bereit, ihre eigenen Differenzen beiseitezulegen, um sich gegen Jesus zu vereinen.
Die Herodianer: „Der Name dieser Gruppe hat seinen Ursprung wahrscheinlich in einer Art Heldenverehrung von Herodes dem Großen.“ (Bruce)
Jesus hatte die religiösen Führer direkt angeklagt und entlarvt; nun schlagen sie zurück. „Jetzt sehen wir, wie die jüdischen Führer ihren Gegenangriff starten; und sie tun dies, indem sie sorgfältig formulierte Fragen an Jesus richten.“ (Barclay)
Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an: In ihrem Komplott näherten sie sich Jesus mit Schmeicheleien. Sie hofften, er sei unsicher oder töricht genug, um sich von ihrem hohlen Lob beeindrucken zu lassen.
„Das ist ein reiner Handschuh, der auf eine unreine Hand gezogen wurde.“ (Trapp)
„Das Kompliment war nicht nur verräterisch, sondern auch beleidigend und implizierte, dass Jesus ein rücksichtsloser Einfaltspinsel war, der sich selbst verraten würde, und ein eitler Mensch, dem man schmeicheln konnte.“ (Bruce)
Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht? Das Dilemma, das sich für Jesus durch diese Frage ergab, war einfach. Wenn er sagte, dass die Steuern gezahlt werden sollten, könnte man ihn beschuldigen, die Souveränität Gottes über Israel zu leugnen (und sich damit beim jüdischen Volk unbeliebt machen). Wenn er sagte, dass keine Steuern gezahlt werden sollten, machte er sich selbst zu einem Feind Roms.
„Erlaubt (in anderen Bibelübersetzungen „Entspricht es dem Gesetz“)) bezieht sich nicht auf das römische Recht (das stand außer Frage!), sondern auf das Gesetz Gottes; ist es dem Volk Gottes erlaubt, einem heidnischen Kaiser die gehorsam zu sein?“ (France)
Barclay behauptet, dass es drei reguläre Steuern gab. Es gab die Grundsteuer, bei der es sich um eine 10%ige Steuer auf die Getreideproduktion und eine 20%ige Steuer auf Öl und Wein handelte. Es gab die Einkommenssteuer, die 1% des Einkommens eines Menschen betrug. Und es gab die Kopfsteuer, die von jedem Mann im Alter von 14 bis 65 Jahren und jeder Frau im Alter von 12 bis 65 Jahren gezahlt wurde; diese Steuer betrug ein Denar pro Jahr.
In diesem Fall handelte es sich die Kopfsteuer. „Die Zahlung der Kopfsteuer war das offensichtlichste Zeichen dafür, sich Rom zu unterwerfen … Zeloten behaupteten, die Kopfsteuer sei ein gottesverachtendes Zeichen der Sklaverei der Heiden.“ (Carson)
2. Jesus antwortet: Gebt dem Kaiser, was ihm gehört, aber gebt Gott, was Gott gehört
Matthäus 22, 18-22
Matthäus 22, 18-22 Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Steuermünze! Da reichten sie ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ab von ihm und gingen davon.
Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift: Wiederum zeigte Jesus mit seiner weisen Antwort, dass er die vollständige Kontrolle hatte. Er tadelte die Bosheit und Heuchelei der Pharisäer und Herodianer.
So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist: Jesus bekräftigte, dass die Regierung legitime Forderungen an uns stellt. Wir sind Gott gegenüber in allen Dingen verantwortlich, aber wir müssen der Regierung in zivilen und nationalen Angelegenheiten gehorsam sein.
Petrus hat es so gesagt: Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König! (1. Petrus 2, 17)
„Jeder Christ hat eine doppelte Staatsbürgerschaft. Er ist Bürger des Landes, in dem er zufällig lebt. Ihm verdankt er viele Dinge. Es bietet ihm die Sicherheit vor Gesetzlosen, die nur eine beständige Regierung geben kann; sowie die Versorgung durch verschiedene öffentlichen Dienste.“ (Barclay)
Das Verb im griechischen Urtext in Vers 21 „bedeutet ‚zurückgeben’ (während das Verb, das in Vers 17 verwendet wurde, einfach ‚geben’ war). Es ist das Verb für das Bezahlen einer Rechnung oder das Begleichen einer Forderung; sie schulden es ihm. “ (France)
Und Gott, was Gottes ist: Jedem Menschen ist das Ebenbild Gottes aufgeprägt. Das bedeutet, dass wir Gott, und nicht dem Kaiser oder gar uns selbst gehören.
„Indem er zwischen Gott und dem Kaier differenzierte, sagte Jesus in der Tat: Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt; es ist möglich, ein wahrer Bürger des Reiches zu sein und sich dennoch still der Zivilregierung eines fremden Potentaten zu unterwerfen.“ (Bruce)
„Es legt die Grenzen fest, regelt die Rechte und unterscheidet die Gerichtsbarkeit der beiden Reiche des Himmels und der Erde. Das Bild der Fürsten, das auf ihrer Münze eingeprägt ist, bedeutet, dass alle weltlichen Dinge ihrer Regierung gehören. Das Bild Gottes, das auf die Seele geprägt ist, bedeutet, dass all ihre Fähigkeiten und Kräfte dem Allerhöchsten gehören und für Gott und sein Reich eingesetzt werden sollten.“ (Clarke)
Hätten die Juden Gott den ihm gebührenden Dienst erwiesen, hätten sie dem Kaiser nie irgendetwas zurückerstatten müssen. In neutestamentlicher Zeit hätten sie Unterdrückung durch die Besetzung des Römischen Reiches nie ertragen müssen, wenn sie ihrem Bund mit Gott treu gewesen wären.
C. Eine Frage der Sadduzäer
1. Die Sadduzäer versuchen, die Idee der Auferstehung lächerlich zu machen
Matthäus 22, 23-28
Matthäus 22, 23-28 An jenem Tag traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und sie fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken. Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. Gleicherweise auch der andere und der dritte, bis zum siebten. Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau. Wem von den Sieben wird sie nun in der Auferstehung als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau gehabt.
Die sagen, es gebe keine Auferstehung: Die Sadduzäer waren die antike Version der modernen liberalen Theologen. Sie lehnten alles Übernatürliche ab, sahen nur die ersten fünf Bücher Mose als authentisch an – und missachteten, was in diesen Büchern geschrieben stand, wenn es ihnen gerade passte.
„Es gab nicht besonders viele Sadduzäer; aber sie waren die wohlhabende, aristokratische und regierende Klasse.“ (Barclay)
„Zur Zeit Jesu hatte das Judentum als Ganzes überraschend unterschiedliche Ansichten über den Tod und das, was jenseits Davon liegt.“ (Carson)
Nun waren bei uns sieben Brüder: Die Sadduzäer stellten Jesus – in der Hoffnung zu zeigen, dass die Idee der Auferstehung Unsinn ist – eine hypothetische und lächerliche Frage. Basierend auf 5. Mose 25, 5-10 war es, wenn ein verheirateter Mann kinderlos starb, die Verantwortung seines Bruders, die Witwe seines Bruders zu schwängern und das Kind dann als Nachkomme des verstorbenen Ehemannes zu zählen. Die Pharisäer stellten sich ausgeklügelte Umstände in dieser Richtung vor und stellten die Frage: „Wem von den Sieben wird sie nun in der Auferstehung als Frau angehören? “
Diese Praxis, bei der ein Schwager die Witwe seines Bruders heiratet, ist als Levirat bekannt. Der Begriff stammt vom lateinischen ‚lavir‘ und bedeutet ‚Schwager‘. Dies ist der spezifische Gedanke um den es in der Frage geht. „Heirat ist nicht das normale griechische Wort, sondern ein Fachbegriff für die Erfüllung der Leviratspflicht.“ (France)
„Wahrscheinlich war dies eine der Standardgeschichten, die sie zu erzählen pflegten, um die Auferstehung ins Lächerliche zu ziehen.“ (Spurgeon)
2. Jesu Antwort: Ihr kennt die Heilige Schrift nicht, und ihr kennt die Macht Gottes nicht
Matthäus 22, 29
Matthäus 22, 29 Aber Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt.
Ihr irrt: Die Sadduzäer haben ihre Gedanken mit einer Bibelstelle verbunden, aber die Stelle nicht richtig durchdacht. Diese extrem gut ausgebildeten Männer irrten sich in Bezug auf ihr grundlegendes Verständnis der biblischen Wahrheit.
Weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt: Ihr Irrtum hatte zwei Ursachen. Erstens kannten sie die Schriften nicht (obwohl sie dachten, sie würden sie kennen). Zweitens kannten sie die Kraft Gottes nicht, da sie im Grunde genommen alles Übernatürllich ablehnten. Dies traf auf sie zu, obwohl Religion ihr Beruf war und sie sehr gut ausgebildet waren.
Weder die Schriften … kennt: Es ist möglich, dass eine Person sehr viel über die Bibel weiß, aber die Schriften nicht grundlegend kennt. Paulus sagte später zu Timotheus, Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist! (2. Timotheus 1, 13) Das deutet darauf hin, dass die biblische Wahrheit ein Muster hat, ein Muster, das vom scharfsichtigen Herzen erkannt werden kann. Es legt auch nahe, dass man dieses Muster verlieren kann (durch den Befehl halte). Die Sadduzäer wussten zwar sehr gut, was alles in der Bibel steht, aber sie hielten sich nicht an die Muster der gesunden Worte; viele sind heute in dieser Hinsicht wie sie.
Noch die Kraft Gottes: Die Sadduzäer leugneten übernatürliche Wahrheiten wie die Existenz von Engelwesen und die leibliche Auferstehung. Sie hatten einen grundlegenden Zweifel an der Kraft Gottes, etwas zu tun, das über das hinausgeht, was sie in der materiellen Welt messen und verstehen konnten; viele Menschen sind heute in dieser Hinsicht wie die Sadduzäer.
„Wenn du die Kraft Gottes kennen würdest, wüsstest du, dass Gott in der Lage ist, Tote auferstehen zu lassen … Wenn du die Heilige Schrift kennen würdest, wüsstest du, dass Gott Tote auferstehen lassen wird.“ (Poole)
3. Jesus antwortet: Das Leben nach der Auferstehung ist anders
Matthäus 22, 30-33
Matthäus 22, 30-33 Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der spricht: »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als die Menge dies hörte, erstaunte sie über seine Lehre.
In der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet: Zunächst erinnerte Jesus sie daran, dass das Leben nach der Auferstehung ganz anders ist als dieses Leben. Es setzt nicht einfach diese Welt und ihre Vereinbarungen fort, sondern es ist das Leben einer völlig anderen Ordnung.
Dieser Abschnitt hat viele dazu veranlasst, sich zu fragen, ob es im Himmel Ehebeziehungen geben wird, oder ob diejenigen, die auf Erden Mann und Frau sind, im Himmel keine besondere Beziehung haben werden. Wir wissen nicht genug über das Leben im Jenseits, um sehr detailliert zu antworten, aber wir können einige Prinzipien verstehen.
Familienbeziehungen werden auch im Leben im Jenseits noch bekannt sein. Der reiche Mann, den Jesus im Jenseits beschrieben hat, war sich seiner Familienbeziehungen bewusst (Lukas 16, 27-28).
Die Herrlichkeit des Himmels wird eine Beziehung und Verbindung mit Gott sein, die alles andere übertrifft, einschließlich der gegenwärtigen Familienbeziehungen (Offenbarung 21, 22-23).
Wenn es den Anschein hat, dass das Leben in der Auferstehung, von dem Jesus hier sprach, einige der Freuden des Lebens, die wir auf Erden kennen, nicht einschließt, dann nur deshalb, weil die Dinge, die uns im Himmel Freude und Erfüllung verschaffen, weit über das hinausgehen, was wir auf Erden kennen. Wir können nicht ganz sicher sein, wie das Leben in der Herrlichkeit darüber hinaus sein wird, aber wir können mit Gewissheit sagen, dass niemand von dem enttäuscht sein wird, was er dort vorfindet (Offenbarung 22, 1-5).
Diese Frage ist nicht nur theoretisch. Es wird viele im Himmel geben, die mehr als einen Ehepartner gehabt haben, aus einer beliebigen Anzahl von Gründen. Jesus sagte uns hier, dass Eifersucht und Ausgrenzung keinen Platz im Himmel haben werden.
Dieses biblische Verständnis des Himmels unterscheidet sich dramatisch von den eher sinnlichen Träumen vom Himmel, wie man sie in der islamischen und mormonischen Theologie findet. „Mohammed behauptete, dass er selbst eine besondere Genehmigung hatte, die ihm von Gott gegeben wurde, um zu wissen, welche Frau er wollte, und er sie loszuwerden konnte, wann er wollte; so versprach er allen seinen Verehrern und Anhängern die gleichen fleischlichen Freuden bei der Auferstehung.“ (Trapp)
Sind wie die Engel Gottes im Himmel: Jesus sagte hier, dass die Engel Gottes im Himmel nicht heiraten; wir gehen davon aus, dass dazu auch gehört, dass sie keine sexuellen Beziehungen haben.
Der offensichtlichste Punkt darf nicht vernachlässigt werden: Jesus sagte den Sadduzäern, dass Engel real seien. „Tatsächlich enthält Jesu Erwähnung von Engeln eine doppelte Attacke, da die Sadduzäer ihre Existenz leugneten.“ (Carson)
Engel werden in der Bibel durchweg als männliche Figuren dargestellt und niemals spezifisch als weibliche (1. Mose 18, 2; 16; 1. Mose 19, 1-11).
Dies wirft eine Frage bezüglich der wahrscheinlichen Verbindung zwischen gefallenen Engelwesen und menschlicher Sexualität auf, wie sie in 1. Mose 6, 1-8 und Judas 6-7 beschrieben wird. Doch die Worte Jesu schließen eine solche Verbindung aus mehreren Gründen nicht aus.
Jesus sprach von den Engeln Gottes im Himmel, nicht von den gefallenen Engelwesen, auf die in 1. Mose und in Judas hingewiesen wird.
Jesus sagte nicht, dass Engelwesen unfähig seien, Sex zu haben, sondern nur, dass es solche Beziehungen unter den Engeln im Himmel nicht gäbe.
Wir können uns nicht sicher sein, welche Art der sexuellen Verbindung in den Passagen 1. Mose und Judas angegeben ist. Es ist möglich, dass die Verbindung nicht zwischen materiellen Erscheinungen dieser Engelwesen und Menschen bestand, sondern dass die bösen Engelwesen sich durch einzigartig dämonenbesessene Menschen auslebten.
Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der spricht: Jesus demonstrierte die Realität der Auferstehung nur anhand der Thora, der fünf Bücher Mose, welches die einzigen Bücher waren, die die Sadduzäer als gültig akzeptierten. Wenn Abraham, Isaak und Jakob nicht in der Auferstehung weiterlebten, dann würde Gott sagen, dass er der Gott Abrahams war, anstatt zu sagen: „Ich bin der Gott Abrahams“.
„Der lebendige Gott ist der Gott der lebenden Menschen; und Abraham, Isaak und Jakob sind noch am Leben und werden als dieselben Personen identifiziert, die auf der Erde gelebt haben.“ (Spurgeon)
„Wie kein Mensch ein Vater sein kann, wenn er keine Kinder hat. noch ein König ohne ein Volk, so kann der Herr streng genommen nur der Gott der Lebenden genannt werden.“ (Calvin, zitiert von France)
D. Eine Frage eines Schriftgelehrten
1. Frage eines Gesetzesgelehrten unter den Pharisäern: Welches ist das größte Gebot?
Matthäus 22, 34-36
Matthäus 22, 34-36 Als nun die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich; und einer von ihnen, Gesetzesgelehrter, stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach: Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?
Als nun die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich: Matthäus beschreibt uns die faszinierende Szene, wo die Gegner Jesu hart daran arbeiten, ihn in Verlegenheit zu bringen – dabei jedoch erfolglos sind.
„Sie versammelten sich ist wahrscheinlich ein gewolltes Echo der Verschwörung der Heiden gegen den Gesalbten Gottes in Psalm 2, 2.“ (France)
Um ihn zu versuchen, und sprach: Auch diese Frage war geplant, um Jesus in eine Falle zu locken. Indem sie Jesus baten, das größte Gebot zu wählen, war ihre Hoffnung, dass Jesus andere Gebote vernachlässigte.
„Die Rabbiner haben 613 Gebote des Gesetzes aufgeführt und teilten sie in die Größeren und die Kleineren auf. Letztere, meinten sie, könnten vernachlässigt oder übertreten werden und sich nur ein wenig oder gar nicht schuldig zu machen.“ (Trapp)
2. Jesus antwortet: Gott und den Nächsten lieben
Matthäus 22, 37-40
Matthäus 22, 37-40 Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.
Und Jesus sprach zu ihm: Da Jesus das Wesen des Gesetzes vollkommen verstand, hatte er keine Schwierigkeiten, darauf zu antworten. Anstatt ein Gebot über ein anderes zu stellen, definierte Jesus das Gesetz in seinen Kernprinzipien: deinen Gott lieben mit allem, was du hast, und deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Es ist klar genug, was es bedeutet, den Herrn mit allem, was wir sind, zu lieben, auch wenn es unmöglich ist, dies perfekt zu tun. Aber es hat viel Verwirrung darüber gegeben, was es bedeutet, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben. Das bedeutet nicht, dass wir uns selbst lieben müssen, bevor wir einen anderen lieben können; es bedeutet, dass wir, so wie wir für uns selbst sorgen und uns um unsere eigenen Interessen kümmern, auch für die Interessen anderer sorgen und uns um sie kümmern sollten.
Das erste und größte Gebot: „In Bezug auf Ordnung, Menge und Würde.“ (Trapp)
An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten: Gottes moralische Erwartung an den Menschen kann in diesen beiden Sätzen kurz und kraftvoll ausgedrückt werden. Wenn das Leben Gottes in unserem Leben real ist, wird es sich durch die Gegenwart dieser Liebe zu Gott und den anderen zeigen.
„Moses fasste alles in den zehn Geboten zusammen, auf die sich, richtig interpretiert, alle Gebote der Schrift reduzieren lassen. Christus fasst hier die zehn Gebote in zwei zusammen.“ (Poole)
E. Jesus stellt seinen Gegnern eine Frage
1. Jesus fragt nach der Abstammungslinie des Messias
Matthäus 22, 41-42a
Matthäus 22, 41-42a Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?
Als nun die Pharisäer versammelt waren: Bevor ihnen eine andere Frage einfiel, um ihn zu prüfen, stellte Jesus ihnen eine Frage.
Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Dies ähnelte der Frage, die Jesus seinen Jüngern in Matthäus 16, 13-15 stellte (Wer, sagst du, bin ich?). Jesus konfrontierte seine Gegner mit der Notwendigkeit, zu entscheiden, wer er sei, und verband dies damit mit dem alttestamentlichen Verständnis von dem Messias (von dem Christus).
2. Die Pharisäer beziehen sich auf den Stambaum des Messias
Matthäus 22, 42b
Matthäus 22, 42b Sie sagten zu ihm: Davids. Diese Antwort impliziert, dass Christus der Sohn Davids ist.
Der Sohn Davids: Dies ist einer der großen alttestamentlichen Titel des Messias. Er basiert auf dem Bund, den Gott im 2. Samuel 7 mit König David geschlossen hat, und identifiziert den Christus als den auserwählten Nachkommen von König Davids königlicher Linie (siehe auch Jeremia 23, 5-6, Jesaja 9, 6-7 und Lukas 1, 31-33).
Der Sohn Davids: Es ist möglich, dass die Pharisäer nicht wussten oder vergessen hatten, dass Jesus aus der Linie des Königs David stammte und sogar in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren wurde. Als Jesus kurz zuvor Jerusalem betreten hatte, wurde festgestellt, dass er aus Nazareth stammte, und vielleicht war seine Verbindung zu König David unbekannt oder vergessen worden (Matthäus 21, 11).
3. Jesus ist nicht nur Davids Sohn; er ist auch Davids Herr
Matthäus 22, 43-45
Matthäus 22, 43-45 Er spricht zu ihnen: Wieso nennt ihn denn David im Geist »Herr«, indem er spricht: »Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«? Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?
Wieso nennt ihn denn David im Geist »Herr«: Die Pharisäer hatten teilweise recht, als sie sagten, dass der Messias der Sohn Davids ist. Aber sie hatten kein vollständiges Verständnis davon, wer der Messias ist. Er ist nicht nur Davids Sohn (ein Hinweis auf seine Menschlichkeit), sondern er ist auch Davids Herr (ein Hinweis auf die Gottheit Jesu, den Messias).
„Die Kraft der Argumentation Jesu hängt von seiner Verwendung von Psalm 110, dem am häufigsten zitierten Kapitel des AT im NT ab.“ (Carson)
Dies ist der Gedanke, der in Offenbarung 22, 16 vermittelt wird: Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, und in Römer 1, 4 wird Jesus sowohl als der Sohn Davids als auch als der Sohn Gottes dargestellt. Wir dürfen keine der beiden Facetten der Person Jesu vernachlässigen. Er ist wahrhaftig Mensch und wahrhaftig Gott, und er kann nur unser Erlöser sein, wenn er beides ist.
Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein? Diese brillant einfache Erklärung der Heiligen Schrift brachte die Pharisäer in die Defensive. Sie wollten nicht zugeben, dass der Messias auch Gott der Herr war, aber Jesus zeigte, durch die Heilige Schrift, dass dies wahr ist.
„Was meinte Jesus? Er kann nur eines gemeint haben – dass die wahre Bezeichnung für ihn der Sohn Gottes ist. Sohn Davids ist kein adäquater Titel; nur Sohn Gottes wird genügen.“ (Barclay)
4. Jesu Feinde auf dem Rückzug
Matthäus 22, 46
Matthäus 22, 46 Und niemand konnte ihm ein Wort erwidern. Auch getraute sich von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen.
Niemand konnte ihm ein Wort erwidern: Die religiösen Führer hofften, Jesus in eine Falle zu locken und ihn vor den Passah-Pilgern, die sich in Jerusalem drängten und ihn lehren hörten, in Verlegenheit zu bringen. Doch stattdessen brachte Jesus sie in Verlegenheit.
„Doch selbst ihr Schweigen war eine Huldigung. Der Lehrer, der nie die richtigen Schulen besuchte (Joh 7, 15-18), verwirrt die größten Theologen des Landes. Und wenn seine Frage (Matthäus 22, 45) zu diesem Zeitpunkt unbeantwortbar blieb, dann sollte ein junger Pharisäer, der zu dieser Zeit in Jerusalem gewesen sein mag, sie zu gegebener Zeit beantworten (Römer 1, 1-4; 9, 5).“ (Carson)
Getraute sich von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen: Ihre Logik und Rhetorik erwiesen sich als nutzlos, um Jesus anzugreifen. Nun würden seine Feinde stattdessen Verrat und Gewalt anwenden.
Jesus war fertig damit, mit den religiösen Führern zu debattieren. „Von nun an wird er nicht mehr mit den geistlichen Leitern des Volkes debattieren, sondern über ihre Köpfe hinweg in die Menge gehen.“ (France)
Matthäus 22 – Jesus beantwortet und stellt schwierige Fragen
A. Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl
1. Die erste Einladung wird abgelehnt
Matthäus 22, 1-3
Matthäus 22, 1-3
Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen.
2. Die zweite Einladung wird auch abgelehnt und der König reagiert
Matthäus 22, 4-7
Matthäus 22, 4-7
Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie.
Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.
3. Die dritte Einladung
Matthäus 22, 8-10
Matthäus 22, 8-10
Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen.
4. Der Mann ohne Hochzeitsgewand
Matthäus 22, 11-14
Matthäus 22, 11-14
Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!
B. Frage der Pharisäer
1. Nach einer schmeichelhaften Einleitung stellen die Pharisäer Jesus eine schwierige Frage
Matthäus 22, 15-17
Matthäus 22, 15-17
Da gingen die Pharisäer und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten. Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm, die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an. Darum sage uns, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?
2. Jesus antwortet: Gebt dem Kaiser, was ihm gehört, aber gebt Gott, was Gott gehört
Matthäus 22, 18-22
Matthäus 22, 18-22
Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Steuermünze! Da reichten sie ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ab von ihm und gingen davon.
C. Eine Frage der Sadduzäer
1. Die Sadduzäer versuchen, die Idee der Auferstehung lächerlich zu machen
Matthäus 22, 23-28
Matthäus 22, 23-28
An jenem Tag traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und sie fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken. Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. Gleicherweise auch der andere und der dritte, bis zum siebten. Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau. Wem von den Sieben wird sie nun in der Auferstehung als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau gehabt.
2. Jesu Antwort: Ihr kennt die Heilige Schrift nicht, und ihr kennt die Macht Gottes nicht
Matthäus 22, 29
Matthäus 22, 29
Aber Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt.
3. Jesus antwortet: Das Leben nach der Auferstehung ist anders
Matthäus 22, 30-33
Matthäus 22, 30-33
Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der spricht: »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als die Menge dies hörte, erstaunte sie über seine Lehre.
D. Eine Frage eines Schriftgelehrten
1. Frage eines Gesetzesgelehrten unter den Pharisäern: Welches ist das größte Gebot?
Matthäus 22, 34-36
Matthäus 22, 34-36
Als nun die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich; und einer von ihnen, Gesetzesgelehrter, stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach: Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?
2. Jesus antwortet: Gott und den Nächsten lieben
Matthäus 22, 37-40
Matthäus 22, 37-40
Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.
E. Jesus stellt seinen Gegnern eine Frage
1. Jesus fragt nach der Abstammungslinie des Messias
Matthäus 22, 41-42a
Matthäus 22, 41-42a
Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?
2. Die Pharisäer beziehen sich auf den Stambaum des Messias
Matthäus 22, 42b
Matthäus 22, 42b
Sie sagten zu ihm: Davids.
Diese Antwort impliziert, dass Christus der Sohn Davids ist.
3. Jesus ist nicht nur Davids Sohn; er ist auch Davids Herr
Matthäus 22, 43-45
Matthäus 22, 43-45
Er spricht zu ihnen: Wieso nennt ihn denn David im Geist »Herr«, indem er spricht: »Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«? Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?
4. Jesu Feinde auf dem Rückzug
Matthäus 22, 46
Matthäus 22, 46
Und niemand konnte ihm ein Wort erwidern. Auch getraute sich von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.