A. Die öffentliche Aufgabe von Johannes dem Täufer
1. Die Botschaft von Johannes dem Täufer
Matthäus 3, 1-2
Matthäus 3, 1-2 In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und verkündigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer: Matthäus stellt uns hier einen der spannendsten Charaktere des Neuen Testaments vor. Es handelt sich um Johannes, den Sohn von Zacharias und Elisabeth, ein Ehepaar, das eigentlich zu alt war, um ein Kind zu bekommen. Johannes’ wundersame Geburt wurde zusammen mit seiner Berufung zum Wegbereiter des Messias in Lukas 1 angekündigt.
In jenen Tagen: „Es ist ein allgemeiner Begriff, der wenig über die zeitliche Einordnung des Geschehens verrät, aber darauf besteht, dass der Bericht historisch ist.“ (Carson)
Und verkündigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße: Die Botschaft von Johannes war ein Aufruf Buße zu tun. Manche Menschen denken, dass es dabei vor allem um Gefühle geht, insbesondere darum, sich wegen seiner Sünde schuldig zu fühlen. Es ist wunderbar, über die eigene Sünde bekümmert zu sein, aber ‚Buße tun‘ ist kein Wort, das sich um Gefühle dreht. Es ist ein Wort, das eine Tat beschreibt. Johannes forderte seine Zuhörer auf, ihre Meinung zu ändern und sich nicht bloß wegen dem, was sie getan hatten schuldig zu fühlen. Buße tun spricht von einem Richtungswechsel, nicht von Kummer im Herzen.
Ist Buße tun etwas, das wir machen müssen, bevor wir zu Gott kommen können? Ja und nein. Buße tun beschreibt nicht etwas, das wir machen müssen, bevor wir zu Gott kommen; der Begriff beschreibt, wie es ist, zu Gott zu kommen. Wenn du in New York bist und ich dir sage, Du sollst nach Los Angeles kommen, dann brauche ich eigentlich nicht zu sagen: „Verlasse New York und komme nach Los Angeles. Nach Los Angeles zu kommen, bedeutet, New York zu verlassen, und wenn ich New York nicht verlassen habe, bin ich sicherlich nicht nach Los Angeles gekommen. Wir können nicht in das Reich der Himmel kommen, wenn wir nicht unsere Sünde und unser ichbezogenes Leben verlassen.“
Der Aufruf Buße zu tun ist wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Es ist völlig richtig zu sagen, dass dies das erste Wort des Evangeliums ist.
Buße war das erste Wort des Evangeliums von Johannes dem Täufer (Matthäus 3, 1-2).
Buße war das erste Wort im Evangelium Jesu (Matthäus 4, 17 und Markus 1, 14-15).
Buße war das erste Wort im Predigtdienst der zwölf Jünger (Markus 6, 12).
Buße war das erste Wort in den Predigtanweisungen, die Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung gab (Lukas 24, 46-47).
Buße war das erste ermahnende Wort in der ersten christlichen Predigt (Apg 2, 38).
Buße war das erste Wort, das der Apostel Paulus in seinem Amt in den Mund nahm (Apostelgeschichte 26, 19-20).
Die Wüste, die in anderen Übersetzungen auch manchmal als Wildnis bezeichnet wird, in der Johannes predigte, war nicht im eigentlichen Sinne eine Wüste. „Es ist dort heiß und, abgesehen vom Jordan selbst, weitgehend trocken, wenn auch nicht unbewohnt“. (Carson)
Denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen: Johannes wollte, dass die Menschen wissen, dass das Reich der Himmelnahe ist. Es war nicht so fern oder so verträumt, wie die Menschen es sich vorgestellt hatten. Deshalb rief Johannes so nachdrücklich dazu auf Buße zu tun. Wenn das Reich der Himmel nahe ist, dann müssen wir uns jetzt bereit machen.
Die Kernbotschaft von dem, was Johannes sagte, war nicht: „Du bist ein Sünder, du musst Buße tun.“. Was er eigentlich sagen wollte, war: „Der Messias, der König, kommt.“ Der Aufruf Buße zu tun, war die Reaktion auf die Nachricht, dass der König und sein Königreich kommen würden – und dass es sogar in gewisser Hinsicht schon da ist.
Einige Dispensationalisten [Dispensationalisten halten am wörtlichen Verständnis der Bibel als bester Hermeneutik fest. Beim wörtlichen Verständnis erhält jedes Wort die Bedeutung, die es im alltäglichen Sprachgebrauch hat.] sehen einen Unterschied zwischen dem Reich der Himmel und dem Reich Gottes, also den Begriffen die Markus und Lukas hauptsächlich benutzt haben. Der Gedanke, um den es hier geht, ist, dass das Reich Gottes ein jetzt gegenwärtiges geistliches Königreich ist, aber sich das Reich der Himmel auf die kommende tausendjährige Erde in ihrer Pracht bezieht. Eine viel bessere Erklärung ist, dass Matthäus einfach den Begriff Reich der Himmel statt Reich Gottes verwendete, um die jüdischen Leser, die oft direkte Bezüge zu Gott ablehnten nicht zu verärgern und sich auf seine Wohnstätte anstatt direkt auf Gott bezog.
Adam Clarke vermittelt einen anderen Gedanken zu diesem Thema: „Aber warum wird es das Reich der HIMMEL genannt? Weil Gott vorgesehen hat, dass sein Reich der Gnade hier dem Reich der Herrlichkeit oben im Himmel ähneln sollte. Und daher lehrt uns unser Herr zu beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“
2. Wer ist Johannes der Täufer
Matthäus 3, 3-4
Matthäus 3, 3-4 Das ist der, von welchem geredet wurde durch den Propheten Jesaja, der spricht: »Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben.« Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um die Lenden, und seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig.
Bereitet den Weg des Herrn: Matthäus benutzte diese Stelle aus Jesaja 40, 3, um festzustellen, dass Johannes der Täufer der Wegbereiter des Messias ist, dessen Wirken Jesaja bereits vorhergesagt hatte. In dieser Rolle bestand die Aufgabe von Johannes darin, die Herzen auf den Messias [vorzu]bereiten und Israel ein Bewusstsein über ihre Sünde zu vermitteln, damit es die vom Messias angebotene Erlösung von der Sünde empfangen konnte (Matthäus 1, 21).
„Gemäß Johannes 1, 23 wandte der Täufer diesen Abschnitt einmal auf sich selbst an. Hier tut es Matthäus für ihn.“ (Carson)
Macht seine Pfade eben: In der Stelle, aus der Matthäus zitiert (Jesaja 40, 3), soll eine große Straße für die Ankunft eines prachtvollen Königs geebnet werden. Der Gedanke, um den es hier geht, ist, die Löcher zu füllen und die Berge, die im Weg stehen, niederzureißen.
„Die Idee die dahinter steckt stammt aus der Praxis östlicher Monarchen, die immer dann, wenn sie sich auf eine Expedition begaben oder eine Reise durch ein Wüstenland unternahmen, Vorboten vor sich her sandten, um alles für ihre Reise vorzubereiten; und Wegbereiter, um die Durchgänge zu öffnen, die Wege zu ebnen und alle Hindernisse zu beseitigen.“ (Clarke)
Die Vorstellung, den Weg des Herrn vorzubereiten, ist eine bildhafte Redewendung, denn die eigentliche Vorbereitung muss in unseren Herzen stattfinden. Die Fertigstellung einer Straße kommt der Vorbereitung, die Gott in unseren Herzen tun muss, sehr nahe. Beides ist teuer, und in beiden Fällen muss man sich mit vielen verschiedenen Problemen und Rahmenbedingungen auseinandersetzen, und für beides braucht man Fachleute.
Jesus war der kommende Messias und König, und Johannes der Täufer war derjenige, dessen Stimme in der Wüste ertönte und durch seine Botschaft über Buße trug er seinen Teil dazu bei, den Weg des Herrn [vorzu]bereiten. Wir übersehen oft, wie wichtig die vorbereitende Tätigkeit des Herrn ist. Jedes große Werk Gottes beginnt mit einer großen Vorbereitung.
„Die Herzen der Menschen waren wie eine Wüste, in der es keinen Weg gibt; aber so wie treue Untertanen Wege für das Kommen beliebter Fürsten vorbereiten, so verhielten sich auch die Menschen, die den Herrn, mit ihrem gerecht gesprochenen Herzen und der Bereitschaft, den Herrn zu empfangen, willkommen hießen.“ (Spurgeon)
In Jesaja 40, 3 wird der Weg Jahwes vorbereitet und eben gemacht; in Matthäus 3, 3 ist es der Weg den Jesu später nutzte. Jesus mit Jahwe gleichzustellen ist im Neuen Testament üblich (wie in 2. Mose 13, 21 und 1. Korinther 10, 4; Jesaja 6, 1 und Johannes 12, 41).
Ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel: Die Persönlichkeit und der Dienst von Johannes dem Täufer gestalteten sich gemäß dem Vorbild des mutigen Elias (2. Könige 1, 8), der Israel furchtlos dazu aufrief Buße zu tun.
„Sowohl Elia als auch Johannes hatten ganz klar definierte Aufgaben, bei denen eine schlichte Kleidung und eine karge Ernährungsweise ihre Botschaft untermauerten. Durch diese Lebensweise verurteilten sie den Götzendienst, der sich hinter der geistlichen und körperlichen Schwäche verbirgt.“ (Carson)
Im Geiste der heutigen Zeit wäre die Zeit des Wirkens von Johannes dem Täufer ganz anders verlaufen. Er würde nicht in der Wüste beginnen. Er würde sich nicht komisch kleiden. Er würde nicht eine so direkte Botschaft predigen. Er würde Marketinguntersuchungen machen und Fokusgruppen einsetzen, um seine Botschaft und Darstellung zu verfeinern. Aber Johannes wurde nicht durch den Geist der heutigen Zeit dazu angeregt, das zu tun, was er tat, sondern durch den Geist Gottes.
Es war nicht so, dass Johannes der Täufer versuchte, dieser Elia-ähnliche Wegbereiter zu sein, der in Maleachi 3, 23 vorhergesagt wurde. So als hätte er sich allein dazu entschieden, dies zu seinem Schicksal und seinem öffentlichen Erscheinungsbild zu machen. Johannes kannte die Worte, die vor seiner Geburt zu seinem Vater Zacharias geredet wurden: Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. (Lukas 1, 17) Dies ist einfach das, was Johannes der Täufer war, und man könnte sagen, dass er dies schon war, bevor er im Mutterleib erschaffen wurde.
„Seine Nahrung war zwar begrenzt, aber sie war nahrhaft und in der Wüste leicht verfügbar.“ (France)
„Herr, lass nicht zu, dass mich meine Speise, mein Trank oder meine Kleider davon abhalten, dein Werk zu vollbringen!“ (Spurgeon)
3. Der Erfolg dessen was Johannes tat
Matthäus 3, 5-6
Matthäus 3, 5-6 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet des Jordan, und es wurden von ihm im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.
Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet des Jordan: Das Wirken von Johannes stieß auf eine wunderbare Resonanz. Es gab viele Menschen, die ihre Sündhaftigkeit und ihr Bedürfnis, sich auf den Messias vorzubereiten erkannten, und bereit waren, etwas dagegen zu tun.
Unter dem Segen Gottes trug Johannes’ Botschaft Buße zu tun, und der Aufruf sich auf den Messias vorzubereiten, große Früchte. „Die Taufe war für Sünder, und kein Jude hat sich jemals als Sünder betrachtet, der von Gott getrennt ist. Nun erkannten die Juden zum ersten Mal in der Geschichte ihres Volkes ihre eigene Sünde und ihr eigenes dringendes Bedürfnis nach Gott. Nie zuvor hatte es eine so einzigartige nationale Bewegung der Reue und der Suche nach Gott gegeben.“ (Barclay)
„Seine Predigten setzten eine weit verbreitete Erweckungsbewegung in Gang, und seine Anhänger bildeten innerhalb des Judentums eine Gruppe, die nicht zu übersehen war. Als solche blieben sie, abgesondert vom Rest ihres Volkes, über die Zeit des Neuen Testaments hinaus bestehen.“ (France)
Josephus schrieb tatsächlich mehr über Johannes den Täufer als über Jesus. Wie aus Apostelgeschichte 18, 25 und 19, 3 hervorgeht, ist der Einfluss von Johannes dem Täufer noch Jahrzehnte nach Beginn seines Dienstes ersichtlich.
Ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet: „Der Begriff ganz, der hier zweimal wiederholt wird, weist darauf hin, dass damit in der Schrift häufig nicht mehr als vieleMenschen gemeint sind. Man kann sich nicht vorstellen, dass jeder einzelne Mensch in Jerusalem und in der Gegend um den Jordan Johannes den Täufer hörte, aber sehr viele taten es.“ (Poole)
Und wurden von ihm im Jordan getauft: Mit der Taufe bot Johannes eine zeremonielle Waschung an, durch die man die Sünde bekannte und etwas tat, um Buße zu tun. Bevor wir das Königreich des Himmels erlangen können, müssen wir unsere geistliche Armut erkennen (Matthäus 5, 3). Diese Art des Sündenbewusstseins ist die Grundlage für die meisten Erweckungen.
Taufe bedeutet einfach ‚untertauchen oder überfluten‘. Johannes spritzte kein Wasser auf die Menschen, als er taufte. Wie es bei einigen anderen jüdischen zeremoniellen Waschungen üblich war, tauchte Johannes diejenigen, die er taufte, vollständig unter. „Daher war die Taufe natürlich nicht nur ein Besprengen mit Wasser, sondern ein Bad, in dem der ganzen Körper gebadet wurde.“ (Barclay)
Die Taufe wurde in der jüdischen Gemeinschaft bereits in Form von zeremoniellem Untertauchen praktiziert, aber typischerweise war dies nur unter den Nichtjuden üblich, wenn sie Juden werden wollten. Für einen Juden zu Johannes‘ Zeiten bedeutete die Inanspruchnahme der Taufe im Wesentlichen, zu sagen: „Ich bekenne, dass ich so weit von Gott entfernt bin wie ein Heide und dass ich mit Gott ins Reine kommen muss“. Das war etwas, was nur der Heilige Geist vollbringen konnte.
Die Taufe des Johannes könnte mit der Art und Weise, wie Anhänger des jüdischen Glaubens nichtjüdischen Konvertiten getauft haben, oder mit einigen der zeremoniellen Waschungen, die von den Juden damals praktiziert wurden, in Zusammenhang gestanden haben. Auch wenn einige Verbindungen bestehen könnten, war die Taufe gleichzeitig einzigartig – so einzigartig, dass Johannes als ‚der Täufer‘ bekannt wurde. Wenn viele Leute getauft hätten, wäre es kein einzigartiger Titel gewesen.
„Die Taufe des Johannes war etwas ganz Neues. Die nächstliegenden zeitgenössischen Parallelen sind die Selbsttaufe eines Nichtjuden, der zum Proselyten wurde, und die wiederholten rituellen Waschungen (ebenfalls eigenständig gehandhabt) die in den Qumran-Rollen beschrieben werden.“ (France)
Die christliche Taufe ist in dem Sinne wie die des Johannes, dass man durch sie zeigt, dass man Buße tut, aber sie ist auch noch mehr. Sie ist die Taufe in Christus, seinen Tod und seine Auferstehung hinein (Römer 6, 3).
Die ihre Sünden bekannten: Dies war ein weiterer wichtiger Aspekt und geht mit dem Aufruf Buße zu tun, einher. Diesen jüdischen Menschen war es sehr ernst damit, mit Gott ins Reine zu kommen.
In englischen Übersetzungen der Bibel wird hier das Partizip von bekennen genutzt. Grammatikalisch ist das ein ganz entscheidender Punkt, weil es auf die Gleichzeitigkeit der Ereignisse hinweist. Im vorliegenden Text ist es mit dem Präteritum übersetzt, das hier zweimal hintereinander verwendet wird und somit ebenfalls darauf hindeutet, dass die Dinge zur gleichen Zeit geschahen: es wurden [ … ] getauft, die [ … ] bekannten. „Es bedeutet, dass sie getauft wurden, während sie ihre Sünden bekannten, nicht, sofern sie ihre Schuld zugegeben haben. Dieses Sündenbekenntnis von einzelnen Menschen war in Israel neu. Es gab eine kollektive Beichte am großen Versöhnungstag und individuelle Beichten in bestimmten, genau festgelegten Fällen (4. Mose 5, 7), aber keine spontane große Selbstentlastung der bereuenden Seelen – wo Einzelne ihre Schuld bekannten. Es muss ein ergreifender Anblick gewesen sein“. (Bruce)
„Das ‚Bekenntnis ihrer Sünden‘, das mit der Taufe im Jordan einherging, gab der Taufe ihre Bedeutung. Ohne das Schuldbekenntnis wäre es nur ein Bad der Person gewesen, das keine geistliche Bedeutung gehabt hätte.“ (Spurgeon)
4. Johannes gerät mit den Pharisäern und Sadduzäern aneinander
Matthäus 3, 7-12
Matthäus 3, 7-12 Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen? So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! Und denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken! Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen! Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah: Hier lernen wir diese beiden wichtigen Gruppen des Judentums im ersten Jahrhundert kennen. Sie waren sehr unterschiedlich und hatten häufig heftige Meinungsverschiedenheiten. Zusammen repräsentierten sie die Führung des Judentums.
Matthew Poole wies auf vier Dinge bezüglich der Pharisäer hin.
Sie glaubten, dass man durch die Einhaltung des Gesetzes vor Gott gerecht wird, und sie glaubten, dass sie selbst auf diese Weise Gerechtigkeit erlangt hatten.
Sie haben das Gesetz oft falsch interpretiert.
Sie meinten, dass viele ihrer Traditionen die gleiche Autorität besaßen, wie die Heilige Schrift.
In dem, was sie taten, erwiesen sie sich oft als Heuchler und vernachlässigten den Kern und Geist des Gesetzes, wenn es darum ging, ihn in ihrem eigenen Leben anzuwenden.
Bruce nannte die Pharisäer „Rechtsverdreher, Virtuosen der Religion“. Über die Sadduzäer sagte er, sie seien „Männer der Tat, die die Welt liebten, und größtenteils aus der priesterlichen Klasse stammten“.
Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen: Johannes warf diesen Anführern vor, dass sie nur so taten, als würden sie den Messias fürchten, aber nicht im eigentlichen Sinne Buße tun und ihre Herzen vorbereiten. Deshalb verlangte Johannes Früchte, die der Buße würdig sind.
„Viele Pharisäer und Sadduzäer mögen mit der gleichen zur Schau gestellten Arroganz zur Taufe gekommen sein, die auch ihre anderen religiösen Aktivitäten kennzeichnete, … sie zeigten der Welt, wie bereit sie für den Messias waren, obwohl sie eigentlich gar nicht Buße getan hatten.“ (Carson) Johannes erinnerte sie daran, dass im Leben offensichtlich wird, wenn man wirklich Buße tut. Es muss darum gehen, Buße zu leben, und nicht nur über Buße zu reden.
„Ihr kommt hierher und stürzt euch in eine Schar von Büßern, aber das ist nicht genug, wahre Umkehr ist keine unfruchtbare Sache … ihr müsst die Früchte der Heiligkeit hervorbringen, Früchte, die dem Wesen der aufrichtigen Buße entsprechen“. (Poole)
Natürlich glaubte die Mehrheit des jüdischen Volkes an den zukünftigen Zorn; sie hatten nur eine deutlich andere Meinung, wenn es darum ging, auf wen dieses Gericht abzielte. „Sie meinten, das Gericht gelte den heidnischen Völker; Johannes sah es als ein Gericht über die Gottlosen in Israel an.“ (Bruce)
Wir können viel von Johannes dem Täufer lernen, wenn er predigt: „Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen?“.
Dieser Zorn ist der ZornGottes.
Dieser Zorn ist gerecht und die Menschen, die ihn abbekommen, haben das auch verdient.
Dieser Zorn wird oft ignoriert oder missachtet, weil er nicht unmittelbar, sondern erst später (zukünftig) zu spüren ist.
Dieser Zorn wird nicht dadurch ungewiss, dass er verzögert (zukünftig) zum Vorschein kommt.
Dieser Zorn ist schrecklich, wenn er einsetzt, denn es ist Gottes Zorn.
Diesem Zorn kann man nicht entgegentreten; der einzige Weg zu überleben ist, ihm erfolgreich zu entfliehen.
Aufschlussreich ist auch das, was Johannes darüber sagte, was sie tun sollten: entfliehen.
Entfliehen steht für ein sofortiges Handeln.
Entfliehen steht dafür, die Dinge schnell zu erledigen.
Entfliehen steht für eine geradlinige Bewegung ohne Umwege.
Und denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«: Johannes warnt sie davor, sich weiterhin nur auf ihr jüdisches Erbe zu verlassen, denn sie müssen wirklich Buße tun und nicht einfach nur auf das vertrauen, was Abrahams vollbracht hatte.
Damals wurde weitestgehend gelehrt, dass Abrahams Verdienste für die Rettung eines jeden Juden ausreichen würden, und dass ein Jude nicht in die Hölle kommen könne. Johannes weist darauf hin, dass diese Pharisäer und Sadduzäer einer anderen Familie angehören; sie sind eine Schlangenbrut – also eine Familie, die mit Schlangen in Verbindung gebracht wird!
Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt: „Die Feststellung, dass es hier eine Anspielung auf einen Holzfäller gibt, der, nachdem er einen Baum für die Fällung markiert hat, seine Axt an die Wurzel legt und sein Obergewand auszieht, damit er seine Schläge kräftiger ausführt und seine Arbeit schnell ausgeführt werden kann, ist gut und richtig.“ (Clarke)
„Johannes war nicht nur zum Beschneiden und Trimmen gekommen; er benutzte eine scharfe Axt, die jeden wertlosen Baum fällen sollte.“ (Spurgeon)
Ich taufe euch mit Wasser zur Buße: Die Taufe von Johannes war eine Taufe zur Buße. In dieser Hinsicht war sie nicht mit der christlichen Taufe oder der Taufe auf Christus gleichzusetzen (Römer 6, 3). Denn die beinhaltet ja eine Demonstration der Reue und Reinigung, zeigt aber auch, dass der Gläubige bewusst an dem Tod, dem Begräbnis und der Auferstehung Jesu teilhat (Römer 6, 3-4).
Sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen: Johannes erkennt in welcher Beziehung er zu Jesus steht. Er ist einer, der nicht würdig ist, die Schuhe Jesu zu tragen, und er sah sich nicht als jemanden an, der weit über denen stand, die er aufgerufen hatte Buße zu tun. Er wusste, wo er selbst in Bezug auf Jesus stand (anstatt wegen der Menge, die er anzog, und der Reaktion, die er sah, stolz zu werden).
Indem er dies sagte, stellte sich Johannes in der Beziehung zu Jesus niedriger als ein normaler Jünger eines gewöhnlichen Rabbis es tat. „Von dem Schüler eines Rabbiners wurde praktisch erwartet, dass er so handelte wie ein Sklave es seinem Herrn gegenüber tat, aber seine Schuhe auszuziehen, war eine Aufgabe, die sogar unter dem Niveau eines Jüngers war (Ketuboth 96a).“
Der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen: Johannes ermahnt sie eindringlich, sich auf das Kommen des Messias vorzubereiten, denn er kommt mit dem Gericht.
Wird euch mit dem Heiligen Geist: Dies ist die versprochene Ausgießung des Geistes, die mit dem Neuen Bund verheißen wurde (Hesekiel 37, 14).
Und Feuer: Mit Feuer zu taufen bedeutet, das Feuer des Gerichts zu den Menschen zu bringen, dass die Reinen reinigen, aber die Bösen wie Spreu vernichten wird. Spreu ist der wertlose Rückstand eines Weizenhalms, nachdem das Getreidekorn entfernt worden ist. Diese stolzen und reuelosen Führer waren für Gott genauso nutzlos. „Die Reinigung durch das Feuer war zudem eine prophetische Hoffnung (Jesaja 4, 4; Sacharja 13, 9; Maleachi 3, 2; vgl. Jesaja 1, 25). Johannes sagte daher eine wirkliche Reinigung voraus, das im Gegensatz zu seinem eigenen, nur äußerlichen Zeichen stand“. (France)
„Eine Getreideschwinge warf beides in die Luft. Der Wind blies die Spreu weg, und das schwerere Korn fiel herunter, um vom Boden aufgelesen zu werden. Die im weiteren Umfeld verteilte Spreu wurde aufgefegt und verbrannt, und der Dreschboden wurde gesäubert.“ (Carson)
Die jüdischen Führer glaubten, dass der Messias mit dem Gericht kommen würde, das aber nur gegen die Feinde Israels gerichtet sei. Sie waren in ihrem selbstgerechten Vertrauen darauf, dass nur andere mit Gott ins Reine kommen müssten blind. Viele haben heutzutage die gleiche Vorstellung. „Johannes der Täufer wird traurigerweise heute gebraucht. Vieles von dem, was wir Christentum nennen, ist nur ein christianisiertes Heidentum … wir brauchen Johannes den Täufer mit seinen strengen Worten über die Axt, die Wurfschaufel und das Feuer. Nichts Geringeres wird uns helfen, den Weg für ein neues Kommen Christi zu bereiten“. (Meyer)
B. Die Aufgabe von Johannes bei der Taufe Jesu
1. Jesus kommt zu Johannes, um sich taufen zu lassen
Matthäus 3, 13-14
Matthäus 3, 13-14 Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen: Dass Jesus hier, nach Jahren, die er in der Verborgenheit verbracht hat, ins Licht der Öffentlichkeit ritt, ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Diese ersten Werke in seinem öffentlichen Wirken sind von großer Bedeutung für das Verständnis dessen, was er in der darauffolgenden Zeit tun wird.
Da kommt Jesus: Niemand zwang Jesus, sich taufen zu lassen. Er kam aus eigener Entscheidung zu Johannes. Es gibt einige alte falsche Überlieferungen (von Barclay erwähnt), dass Jesus sich unter dem Druck seiner Mutter und seiner Brüder hat taufen lassen, da alle anderen es taten und sie dachten, er sollte es auch tun.
Ich habe es nötig, von Dir getauft zu werden, und kommst Du zu mir: Johannes erkannte die Ironie, die dieser Situation innewohnte. Jesus hatte nichts zu bereuen, und es wäre angemessener, wenn Jesus Johannes taufen würde.
Es war, als ob Johannes zu Jesus sagte: „Ich brauche deine Geistes-und-Feuer-Taufe, nicht du meine Wassertaufe“. (France)
2. Jesus lässt sich von Johannes taufen
Matthäus 3, 15
Matthäus 3, 15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach.
So gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen: Jesus verstand, warum Johannes dies seltsam vorkam, aber es war dennoch notwendig, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Es war nicht so, dass diese eine Tat an sich alle Gerechtigkeit erfüllte, aber es war ein weiterer wichtiger Schritt in der allgemeinen Mission Jesu, sich mit dem gefallenen und sündigen Menschen zu identifizieren. Das war eine Aufgabe, die erst am Kreuz endgültig erfüllt werden würde.
Dennoch wäre es für einen Zuschauer leicht denkbar, dass Jesus nur ein weiterer Sünder war, der getauft wurde; und sich dadurch mit dem sündigen Menschen identifizierte. „Die Taufe Christi könnte Missverständnisse hervorrufen, so wie es auch sein Umgang mit Zöllnern und Sündern tat. Er machte sich nichts daraus, missverstanden zu werden.“ (Bruce)
Da gab er ihm nach: Das Ziel war, dass Jesus sich voll und ganz mit dem sündigen Menschen identifizieren konnte. Das ist genau das, was er durch seine Geburt, seine Erziehung und seinen Tod tat. Hier stand Jesus also an der Stelle des sündigen Menschen, und Johannes gab ihm nach.
„In der Taufe bekannte er Sünden, die er nicht begangen hatte, als seine eigenen, und bereute sie vor Gott. Er wurde zu den Gesetzlosen gezählt und trug die Sünden vieler.“ (Morgan)
In einem gewissen Sinn war dies ein wichtiger Neubeginn für Jesus; nicht in dem Sinne, dass er sich von der Sünde abwandte, sondern insofern, als dass er mit seinem früheren Leben abschloss. „In Übereinstimmung mit der symbolischen Bedeutung der Zeremonie, dem alten Leben zu sterben und zu einem neuen Leben aufzuerstehen, empfing Jesus die Taufe mit der Absicht, dass er den alten natürlichen Beziehungen zu seinen Eltern, Nachbarn und den irdischen Aufgaben starb und sich ab dem Zeitpunkt ganz seiner öffentlichen messianischen Berufung hingab.“ (Bruce)
3. Gott sagt klar und deutlich, dass Jesus sein Sohn ist
Matthäus 3, 16-17
Matthäus 3, 16-17 Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!
Da öffnete sich ihm der Himmel: Es war wichtig für Gott den Vater, öffentlich zu kundzutun, dass die Taufe Jesu nicht einfach nur eine Taufe wie jede andere, also ein Zeichen der Buße war. Das war sie nicht, sondern Jesu stellte sich, motiviert durch Liebe, und den Wunsch dem Vater wohlgefällig zu sein, mit den Sündern, welche gerecht gesprochen wurden, gleich.
Er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen: Dies war eine dramatische Erfahrung mit dem Heiligen Geist, mit dem Geist Gottes, der auf eine Weise auf Jesus herabkam, die man tatsächlich sehen konnte (ähnlich dem Herabkommen des Geistes Gottes auf die Jünger, die in Apg 2, 1-4 einmütig beisammen sind).
Lukas 3, 22 drückte es folgendermaßen aus: Und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab. Auf eine bestimmte Art und Weise war der Geist gegenwärtig und ‚flog‘ wie eine Taube auf Jesus herab. Was auch immer es genau war, es war real. Der Text in Johannes 1, 32-34 weist darauf hin, dass Johannes der Täufer dieses Phänomen sah und verstand, was es bedeutete.
Der Geist Gottes wurde hier nicht vorrübergehend, also zeitlich begrenzt, verliehen. Dies bezeugte Johannes der Täufer in Johannes 1, 32-33, als er sagte: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er blieb auf ihm. Jesus war im Begriff, sein öffentliches Wirken zu beginnen, und er würde es in der Kraft des Geists Gottes tun. „Es war der Geist Gottes, der den Dienst Jesu Christi erfolgreich werden ließ.“ (Spurgeon)
Wie eine Taube das Werk des Heiligen Geistes darstellt:
Wie eine Taube kann das Werk des Heiligen Geistes flink sein.
Wie eine Taube kann das Werk des Heiligen Geistes sanft und sachte sein.
Wie eine Taube bringt das Werk des Heiligen Geistes Frieden.
Wie eine Taube ist das Werk des Heiligen Geistes ungefährlich.
Wie eine Taube äußert sich das Werk des Heiligen Geistes in Liebe.
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe: Als diese Stimme Gottes, des Vaters, aus dem Himmel sprach, wusste jeder, dass Jesus nicht einfach irgendein Mensch war, der getauft wurde. Sie wussten, dass Jesus der vollkommene Sohn Gottes ist (an dem ich Wohlgefallen habe), der sich mit dem sündigen Menschen identifiziert. Dadurch wusste jeder, dass Jesus anders war. Jesus wurde getauft, um sich mit dem sündigen Menschen gleichzustellen, aber er wurde auch getauft, um sich vor dem sündigen Menschen als Sohn Gottes zu erweisen.
In Lukas 3, 21 lesen wir, dass der Himmel aufging, während Jesus betete. „Als er betete; denn das Gebet ist der Schlüssel des Himmels, mit dem wir aus Gottes Schatzkammer reichlich Barmherzigkeit für uns selbst und für andere entnehmen können“. (Trapp)
Dadurch drückte Gott der Vater auch aus, dass er das Leben, das Jesus bis zu diesem Zeitpunkt geführt hatte, guthieß. „Durch den göttlichen Ausruf bei der Taufe verkündete Gott die Gegenwart des Königs und setzte das Siegel Seiner Zustimmung auf die bereits gelebten Jahre.“ (Morgan)
Den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen … Dies ist mein geliebter Sohn: Wir sollten den offensichtlichen Punkt nicht übersehen: Gott, der Vater, liebt Gott, den Sohn, und hat diese Liebe durch Gott, den Heiligen Geist, mitgeteilt. Hier sehen wir die Liebesbeziehung und Zusammenarbeit zwischen den Personen der Dreieinigkeit bei einem Ereignis, bei dem sich der Vater, der Sohn und der Heilige Geist gleichzeitig offenbarten.
„So sehr hat Gott seinen Sohn geliebt, dass er ihm die ganze Welt zum Besitz gab, Psalm 2; aber er hat die Welt so sehr geliebt, dass er den Sohn und alles zu ihrer Erlösung gab.“ (Trapp)
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Jesus mit diesem Erlebnis der Sohn Gottes wurde. „Wir brauchen nicht davon auszugehen, dass Jesus keine vorherige Erfahrung mit dem Geist Gottes gemacht hatte; die Vision symbolisiert seinen Auftrag für sein messianisches Werk, nicht einen neuen spirituellen Status.“ (France)
Matthäus 3 – Das Wirken von Johannes dem Täufer
A. Die öffentliche Aufgabe von Johannes dem Täufer
1. Die Botschaft von Johannes dem Täufer
Matthäus 3, 1-2
Matthäus 3, 1-2
In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und verkündigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
2. Wer ist Johannes der Täufer
Matthäus 3, 3-4
Matthäus 3, 3-4
Das ist der, von welchem geredet wurde durch den Propheten Jesaja, der spricht: »Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben.« Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um die Lenden, und seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig.
3. Der Erfolg dessen was Johannes tat
Matthäus 3, 5-6
Matthäus 3, 5-6
Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet des Jordan, und es wurden von ihm im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.
4. Johannes gerät mit den Pharisäern und Sadduzäern aneinander
Matthäus 3, 7-12
Matthäus 3, 7-12
Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen? So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! Und denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken! Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen! Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
B. Die Aufgabe von Johannes bei der Taufe Jesu
1. Jesus kommt zu Johannes, um sich taufen zu lassen
Matthäus 3, 13-14
Matthäus 3, 13-14
Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
2. Jesus lässt sich von Johannes taufen
Matthäus 3, 15
Matthäus 3, 15
Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach.
3. Gott sagt klar und deutlich, dass Jesus sein Sohn ist
Matthäus 3, 16-17
Matthäus 3, 16-17
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.