1. Jesus warnt davor, Gutes zu tun, um sich bei anderen beliebt zu machen
Matthäus 6, 1
Matthäus 6, 1 Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt: Almosen steht eigentlich für das Wort Rechtschaffenheit. Jesus sagt uns, dass wir keine rechtschaffenen Dinge tun sollen, um in den Augen anderer gut dazustehen (um von ihnen gesehen zu werden).
Jesus hat gerade Gottes rechtschaffenen Maßstab deutlich gezeigt; vielleicht hat er folgenden Gedanken vorweggenommen: „Wäre nicht jeder beeindruckt, wenn ich so wäre? Hier sprach Jesus also die Gefahr an, ein Image der Rechtschaffenheit zu kultivieren. Es ist fast unmöglich, geistige Dinge vor anderen zu tun, ohne darüber nachzudenken, wie sie über uns denken, wenn wir diese Dinge tun, und ob sie besser oder schlechter über uns denken, wenn wir tun, was wir tun.“
Dies steht nicht im Widerspruch zu Seinem früheren Gebot, So soll euer Licht leuchten vor den Leuten (Matthäus 5, 16). Obwohl Christen dabei gesehen werden sollen, wie sie gute Werke tun, dürfen sie die guten Werke nicht nur deswegen tun, um von anderen wahrgenommen zu werden.
Sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel: Wenn wir rechtschaffene Dinge tun, um die Aufmerksamkeit und Anerkennung von Menschen zu bekommen, dann ist genau das unsere Belohnung. Es ist viel besser, einen Lohn bei eurem Vater im Himmel zu haben.
Es gibt einige, die sagen: „Wichtig ist nur, dass ich etwas tue. Wie ich es tue, ist viel weniger wichtig, als dass ich es tue.“ Es stimmt, dass es in manchen Fällen besser wäre, das Richtige auf die falsche Art und Weise oder aus der falschen Motivation heraus zu tun, als das Falsche zu tun, aber der Punkt, auf den Jesus hinauswill, ist klar: Gott kümmert sich darum, wie und mit welcher Motivation wir unsere guten Werke tun.
Jesus beschäftigt sich also mit drei geistlichen Disziplinen: dem Geben, dem Beten und dem Fasten. „Diese drei waren (und sind) die wichtigsten praktischen Anforderungen des Judentums an die persönliche Frömmigkeit … Dieselben drei Aktivitäten bilden zusammen mit den spezifisch islamischen Anforderungen der Hadsch und dem Rezitieren des Glaubensbekenntnisses auch die Fünf Säulen des Islams.“ (France)
2. Beispiele für die falsche und die richtige Art des Gebens
Matthäus 6, 2-4
Matthäus 6, 2-4 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten.
Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen: Einige Menschen hatten zur Zeit Jesu die Angewohnheit, mit ihren Spenden auf sich aufmerksam zu machen, um als großzügig angesehen zu werden. Heute blasen die Menschen nicht mehr in die Posaune, um zu betonen, wie großzügig sie sind, aber sie wissen immer noch, wie sie die Aufmerksamkeit anderer auf ihre Almosen lenken können.
In der antiken Literatur gibt es keine guten Beispiele dafür, dass Menschen tatsächlich ihre Gaben mit dem Klang einer Posaune ankündigten. Vielleicht dachte Jesus an die Spenden, die an Festtagen, durch Trompetenstöße angekündigt wurden. „Diese Anlässe waren hervorragende Gelegenheiten, um sich zu profilieren.“ (Carson)
Dennoch war der Gedanke, eine wohltätige Tat zu vollbringen – Almosen zu geben und wohltätig zu sein – tief im jüdischen Denken verankert. „Almosen zu geben und rechtschaffen zu sein war ein und dasselbe. Wer Almosen gab, verschaffte sich Anerkennung von Gott und erlangte sogar Sühne und Vergebung für vergangene Sünden.“ (Barclay)
Wie es die Heuchler: Menschen, die so handeln, werden zu Recht als Heuchler bezeichnet, denn sie sind Schauspieler, die sich als fromme, heilige Menschen ausgeben, obwohl sie es nicht sind. Man wird nicht dadurch zum Heuchler, dass man einen Maßstab hat, sondern dadurch, dass man fälschlicherweise behauptet, nach diesem Maßstab zu leben, wenn man es in Wirklichkeit nicht tut, oder dass man einen doppelten Maßstab hat, der einen zum Heuchler macht.
„Im älteren Griechisch war ein hypokrites (‚Heuchler‘) ein Schauspieler, aber im ersten Jahrhundert wurde der Begriff für diejenigen verwendet, die Rollen spielen und die Welt als ihre Bühne betrachten.“ (Carson)
„Es gibt immer noch religiöse Schauspieler, die wissen, wie man die Häuser füllt.“ (Bruce)
„Oh, lasst uns lieber versuchen, gut zu sein, als nur so zu wirken.“ (Trapp)
Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen: Jesus sagt demjenigen, der gibt, damit er den Beifall der anderen hört, dass er den Beifall genießen soll, denn das ist der einzige Lohn, den er erhalten wird. Im Himmel wird es für denjenigen, der etwas tut, um eine irdische Belohnung zu erhalten, keinen Lohn geben.
Mehr werden sie nicht erhalten. „Es wäre besser den Text folgendermaßen zu übersetzen: ‘Sie haben die Zahlung in vollem Umfang erhalten ‘. Das Wort, das im Griechischen verwendet wird, ist das Verb apechein, das das Wort war, das in der Geschäftswelt und im Handel verwendet wurde, um eine vollständige Zahlung zu erhalten.“ (Barclay)
So soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut: Wenn es möglich wäre, sollte unser Geben sogar vor uns selbst verborgen bleiben. Auch wenn es uns nicht möglich ist, nichts davon zu wissen, was wir geben, so können wir uns doch jede überschwängliche Selbstbeweihräucherung verkneifen.
„Halte die Sache so geheim, dass du selbst kaum merkst, dass du überhaupt etwas tust, was lobenswert ist. Lass Gott selbst anwesend sein, und du wirst genug Publikum haben.“ (Spurgeon)
Damit dein Almosen im Verborgenen ist: Verlieren wir automatisch unsere Belohnung, wenn jemand herausfindet, dass wir etwas gegeben haben? Hier geht es wirklich darum, warum wir etwas tun. Wenn wir etwas geben, um uns selbst zu rühmen, spielt es keine Rolle, wenn es niemand herausfindet, und wir werden trotzdem keine Belohnung von Gott bekommen. Wenn wir aber zur Ehre Gottes geben, spielt es keine Rolle, wer es herausfindet, denn die Belohnung bleibt bestehen, weil unsere Motivation zu geben die richtige ist.
Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten: Jesus wies auf den großen Wert hin, den es hat, wenn man zur Ehre Gottes gute Taten vollbringt. Es ist viel besser, unsere Belohnung von Gott zu erhalten, der im Gegensatz zu den Menschen viel großzügiger und öffentlich belohnt.
Gott sieht doch im Verborgenen. „Wir sollten uns immer daran erinnern, dass das Auge des Herrn auf uns gerichtet ist und dass er nicht nur die Tat, sondern auch alle Gründe sieht, die zu ihr geführt haben.“ (Clarke)
Wir sollten uns die Kraft der Verheißung nicht entgehen lassen – diese Dinge, die auf die richtige Weise getan werden, werden sicherlich belohnt werden. Dessen können wir uns sicher sein, auch wenn es sich nicht so anfühlt.
3. Beispiele für die falsche und die richtige Art zu beten
Matthäus 6, 5-6
Matthäus 6, 5-6 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler: Jesus ging davon aus, dass seine Jünger geben würden, also sagte er ihnen wie sie das auf die richtige Art tun könnten (Matthäus 6, 1-4). Er ging auch davon aus, dass seine Jünger beten würden, und es war wichtig, dass sie nicht auf die gleiche Weise beten wie die Heuchler.
„Es gibt keine stummen Kinder in Gottes Haus; der Geringste, unter ihnen, kann Gott darum bitten, ihn zu segnen. Nicht alle sind gleichermaßen begabt, aber jeder fromme Mensch betet zu dir, meint David in Psalm 32, 6.“ (Trapp)
Denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten: Es gab vor allem zwei Orte, an denen ein Jude zu Jesu Zeiten auf heuchlerische Weise beten konnte. Sie konnten in der Synagoge zur Zeit des öffentlichen Gebets oder auf der Straße zu den festgelegten Gebetszeiten beten (9 Uhr morgens, mittags und 15 Uhr).
„Im jüdischen Gottesdienst könnte jemand aus der Gemeinde gebeten werden, vor der Lade stehend, öffentlich zu beten.“ (Carson)
„Das Gebet wurde normalerweise nicht an den Straßenecken vollzogen, aber … jemand, der die nachmittägliche Gebetsstunde strikt einhielt, konnte seine Zeit so wählen, dass er sich zur richtigen Zeit an den Orten befand, an denen die beste Chance bestand, von anderen gesehen zu werden.“ (France)
Um von den Leuten bemerkt zu werden.: Diese Heuchler beteten nicht, um von Gott erhört, sondern um von den Leuten bemerkt zu werden. Das ist ein Fehler, der heute im öffentlichen Gebet häufig vorkommt, wenn Menschen beten, um andere zu beeindrucken oder zu belehren, anstatt wirklich ihr Herz vor Gott auszuschütten.
Solche Gebete sind eine Beleidigung für Gott. Wenn wir Worte an Gott richten, während wir eigentlich versuchen, andere zu beeindrucken, dann benutzen wir Gott nur als Werkzeug, um andere zu beeindrucken.
Sie haben ihren Lohn: Wiederum haben diejenigen, die beten, um von den Menschen gesehen zu werden, ihren Lohn bereits erhalten, und sie sollten ihn in vollem Umfang genießen – denn das ist alles, was sie erhalten werden. Es gibt im Himmel keine Belohnung für solche Gebete.
Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein: Vielmehr sollten wir uns mit Gott in unserem Kämmerlein (oder in unserer ‚Kammer‘)) treffen. Hiermit ist ein privater Ort gemeint, an dem wir niemanden außer Gott beeindrucken können.
Das altgriechische Wort, das hier für ‚Raum‘ benutzt wurde, steht für einen Lagerraum, in dem Schätze aufbewahrt wurden. Dies erinnert uns daran, dass in unserer Gebetskammer Schätze auf uns warten.
Jesus sprach sich sicher nicht gegen das öffentliche Gebet aus, aber unsere Gebete sollten immer an Gott und nicht an den Menschen gerichtet sein.
4. Die richtige Art zu beten
Matthäus 6, 7-8
Matthäus 6, 7-8 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern: Wenn wir richtig beten, plappern wir nicht, also murmeln nicht immer wieder die gleichen Worte vor uns hin, die ohne Sinn und Verstand sind.
„Rabbi Levi sagte: ‚Wer lange im Gebet ist, wird erhört.´ Ein anderes Sprichwort besagt: ‘Wann immer die Rechtschaffenen ihr Gebet lang machen, wird ihr Gebet erhört.’“ (Barclay) Ein berühmtes jüdisches Gebet begann so: „Gesegnet, gepriesen und verherrlicht, erhöht und geehrt, vergrößert und gepriesen sei der Name des Heiligen.“
Man kann lange beten – aber zum falschen Gott. In 1. Könige 18, 26 riefen die Propheten des Baals den halben Tag lang: „O Baal, erhöre uns“. In Apostelgeschichte 19, 34 rief ein Mob in Ephesus zwei Stunden lang: „Groß ist die Diana der Epheser“. Der wahre Gott ist nicht von der Länge oder schönen Auswahl der Worte in unseren Gebeten beeindruckt, sondern vom Herzen. „Das Gebet verlangt mehr vom Herzen als von der Zunge. Die Beredsamkeit des Gebets besteht in der Inbrunst des Verlangens und in der Einfachheit des Glaubens.“ (Clarke)
Wenn wir versuchen, Gott (oder noch schlimmer, andere Menschen) mit unseren vielen Worten zu beeindrucken, leugnen wir, dass Gott ein liebender und doch heiliger Vater ist. Stattdessen sollten wir dem Rat von Prediger 5, 1 folgen: denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum sollst du nicht viele Worte machen!
„Die Gebete der Christen werden anhand ihres Gewichts und nicht ihrer Länge gemessen. Viele der am meisten verbreiteten Gebete waren ebenso kurz wie intensiv.“ (Spurgeon)
Die NIV übersetzt den englischen in der KJV genutzten Ausdruck eitle Wiederholungen mit ‚plappern‘. Das ist vielleicht eine zutreffende Bedeutung des altgriechischen Wortes battalogeo, das vielleicht ein Wort ist, das wie ‚brabbeln‘ klingt und den Sinn von ‚bla-bla-bla-bla‘ hat.
Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet: Wir beten nicht, um Gott Dinge zu sagen, die er nicht wusste, bevor wir sie ihm gesagt haben. Wir beten, um mit einem liebenden Gott zu kommunizieren und den um Hilfe zu bitten, der möchte, dass wir jedes Bedürfnis und jede Sorge vor seinen Thron bringen.
„Das Gebet dient nicht allein dazu, Gott etwas mitzuteilen, sondern dem Menschen einen Einblick in sein Elend zu geben; sein Herz zu demütigen, seine Sehnsucht zu wecken, seinen Glauben zu entzünden, seine Hoffnung zu stärken, seine Seele von der Erde zum Himmel zu erheben und ihn daran zu erinnern, dass DORT sein Vater, sein Land und sein Erbe ist.“ (Clarke)
In den folgenden Versen beginnt Jesus eine einprägsame Erklärung über die richtige Art zu beten mit den Worten: ‚So betet nun‘. Dann gibt Jesus seinen Jüngern ein Beispiel für das Gebet, ein Gebet, das von enger Beziehung, Ehrfurcht, Unterordnung, Vertrauen und Abhängigkeit geprägt ist. Da in Lukas 11, 2-4 fast derselbe Inhalt zu finden ist, liegt die Vermutung nahe, dass dies nicht das einzige Mal war, dass Jesus seine Jünger zu diesem Thema belehrte.
„Jesus gibt seinen Jüngern ein Beispiel für ein Gebet, das im Gegensatz zu einem angeberischen oder unbedachten Gebet steht. Aber es ist nur ein Modell: ‚So sollt ihr beten [nicht das]´.“ (Carson)
„Wir können das ‚Vater Unser‘ nutzen, aber wir sind nicht dazu verpflichtet. Es soll nicht seinerseits zu einem Fetisch werden. Reformer treten nicht auf, um alte Fesseln zu sprengen, nur um neue zu schmieden.“ (Bruce)
5. Das Mustergebet
Matthäus 6, 9-13
Matthäus 6, 9-13 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
Unser Vater im Himmel: Richtig zu beten, heißt, zu Gott zu gehen, und zu wissen, dass er unser Vater im Himmel ist. Man erkennt zu Recht an, zu wem wir beten, und nutzt einen besonderen Titel, der für eine besonderen Beziehung steht. Es war für die Juden jener Tage sehr ungewöhnlich, Gott ‚Vater‘ zu nennen, weil man dies als zu intim empfand.
I. Es ist wahr, dass Gott der mächtige Herrscher des Universums ist, der alle Dinge erschaffen hat, der alles lenkt und richten wird – aber er ist auch unser Vater.
Er ist unser Vater, aber er ist unser Vater im Himmel. Wenn wir ‚im Himmel‘ sagen, erinnern wir uns an Gottes Heiligkeit und Herrlichkeit. Er ist unser Vater, aber unser Vater im Himmel.
Dies ist ein auf Gemeinschaft ausgerichtetes Gebet; Jesus sagte ‚Unser Vater‘ und nicht ‚Mein Vater‘. „Das ganze Gebet ist für eine Gruppe von Menschen gedacht. Das Personalpronomen wird nur in der Mehrzahl benutzt. Der Mensch tritt in die Gegenwart des Vaters und betet dann als einer aus der großen Familie.“ (Morgan)
„Es gibt keinen Hinweis darauf, dass irgendjemand vor Jesus diesen Begriff verwendet hat, um zu Gott zu sprechen.“ (Carson)
Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden: Die richtige Art zu beten steckt voller Leidenschaft für Gottes Herrlichkeit und seine Pläne. Sein Name, sein Reich und sein Wille haben oberste Priorität.
Jeder möchte seinen eigenen Namen und Ruf schützen, aber wir müssen der Neigung widerstehen, uns selbst an die erste Stelle zu setzen und dies stattdessen mit Gottes Namen, seinem Reich und seinem Willen tun.
Jesus wollte, dass unser Gebet von dem Wunsch getragen wird, dass der Wille Gottes im Himmel, so auf Erden geschieht. Im Himmel gibt es nichts, was dem Willen Gottes im Wege steht; auf der Erde gibt es Ungehorsam und zumindest scheinbare Dinge, die seinem Willen entgegenstehen. Die Bürger des Königreichs Jesu wollen, dass sein Wille auf Erden genauso ungehindert erfüllt wird wie im Himmel.
„Derjenige, der uns dieses Gebet gelehrt hat, benutzte es selbst im uneingeschränkt verwendet. Als der blutige Schweiß auf seinem Gesicht stand und all die Furcht und das Zittern eines verängstigten Mannes auf ihm lastete, widersprach er dem Urteil des Vaters nicht, sondern senkte den Kopf und schrie, ‘doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.’“ (Spurgeon)
Ein Mensch kann auf verschiedene Weise und in unterschiedlichen Stimmungen sagen: ‚Dein Wille geschehe‘. Er kann es mit einem Gefühl der Schicksalsergebenheit machen und, verbittert sagen: „Du wirst deinen Willen umsetzen, und ich kann sowieso nichts dagegen tun. Dein Wille siegt, aber es gefällt mir nicht“, oder er kann mit einem Herzen, das voll von Liebe und Vertrauen ist, sagen: „Tu deinen Willen, denn ich weiß, dass es das Beste ist. Verändere mich, wo ich Deinen Willen nicht verstehe oder akzeptiere.“
Man könnte sich zu Recht fragen, warum Gott will, dass wir dafür beten, dass sich die Dinge so entwickeln, wie er es will, als ob er selbst nicht in der Lage wäre, dies zu tun. Gott ist absolut in der Lage, seinen Willen auch ohne unser Gebet oder unsere Mitarbeit zu verwirklichen; dennoch lädt er uns dazu ein, mit unseren Gebeten, unserem Herzen und unserem Handeln dazu beizutragen, dass sein Wille wie im Himmel auf der Erde geschieht.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen: Wer richtig betet, wird seine eigenen Bedürfnisse offen vor Gott bringen. Dazu gehören die Bedürfnisse nach der Nahrung, die wir täglich brauchen, der Vergebung und der Kraft im Kampf gegen die Versuchung.
Als Jesus von Brot sprach, meinte er echtes Brot und damit die tägliche Nahrung. Die ersten Theologen haben das als Gleichnis gedeutet, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass Jesus in einem so majestätischen Gebet wie diesem von einer alltäglichen Sache wie Brot spricht. Deshalb dachten sie, das Brot beziehe sich auf das Abendmahl. Einige meinten, es würde sich auf Jesus selbst als das Brot des Lebens beziehen. Andere meinten, es spreche vom Wort Gottes als unserem täglichen Brot. Calvin sagte zu Recht über solche Auslegungen, die das Interesse Gottes an den alltäglichen Dingen verkennen: „Das sei höchst absurd.“ Gott kümmert sich um die alltäglichen Dinge, und wir sollten dafür beten.
„In diesem Gebet geht es um unsere Bedürfnisse, nicht um unsere Gier. Es geht um einen Tag nach dem anderen, was die schwierige Lebenssituation vieler Arbeiter im ersten Jahrhundert widerspiegelt, die von einem Tag auf den anderen bezahlt wurden und für die es eine Tragödie sein konnte, ein paar Tage lang krank zu sein.“ (Carson)
„Die Sünde wird hier mit dem Begriff Schuld dargestellt, und da wir viele Sünden haben, werden sie hier als Schulden bezeichnet. Gott hat den Menschen geschaffen, damit er zu seiner Ehre lebe, und hat ihm ein Gesetz gegeben, nach dem er wandeln soll. Wenn er nun etwas tut, das der Ehre Gottes zuwiderläuft, lädt er der göttlichen Gerechtigkeit gegenüber eine Schuld auf sich.“ (Clarke)
Versuchung bedeutet wörtlich eine Prüfung, nicht immer eine Aufforderung, Böses zu tun. Gott hat versprochen, nicht zuzulassen, dass wir über unser Vermögen hinaus versucht werden (1. Korinther 10, 13).
„Gott ‚versucht‘ die Menschen zwar nicht, Böses zu tun (Jakobus 1, 13), aber er lässt es zu, dass seine Kinder durch Zeiten der Prüfung gehen. Aber die Jünger, die sich ihrer Schwäche bewusst sind, sollten solche Prüfungen nicht wünschen, sondern dafür beten, dass sie nicht solchen gefährlichen Situationen ausgesetzt werden.“ (France)
„Wer betet: „Führe uns nicht in Versuchung“, und dann in Versuchung gerät, ist in Gottes Augen ein Lügner … „Führe uns nicht in Versuchung“ ist eine schändliche Gotteslästerung, wenn sie aus dem Munde von Menschen kommt, die sich an Vergnügungsstätten aufhalten, die einen schlechten Ruf haben.“ (Spurgeon)
Wenn wir wirklich beten, führe uns nicht in Versuchung, dann wird dies auf verschiedene Früchte in unserem Leben tragen. Es wird bedeuten:
Rühme dich niemals deiner eigenen Stärke.
Bitte niemals darum von Gott auf die Probe gestellt zu werden.
Lass dich niemals auf eine Versuchung ein.
Führe andere niemals in Versuchung.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit: Die richtige Art zu beten preist Gott und schreibt ihm das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit zu.
Es ist umstritten, ob sich diese feierlichen Worte, mit denen Gott geehrt wurde, im Originalmanuskript von Matthäus befand, oder ob sie später von einem Schreiber hinzugefügt wurde. Die meisten modernen Bibelwissenschaftler glauben, dass in Bezug auf diese Zeile, Letzteres der Fall ist.
„Sie wird in mehreren Abschriften unterschiedlich geschrieben und von den meisten griechischen und lateinischen Vätern weggelassen. Da diese Lobrede zumindest sehr alt ist und von den Juden ebenso verwendet wurde wie alle anderen Anliegen dieses ausgezeichneten Gebetes, sollte sie meiner Meinung nach nicht aus dem Text gestrichen werden, nur weil einige Quellen sie weggelassen haben und sie in anderen unterschiedlich wiedergegeben wurde.“ (Clarke)
6. Mehr darüber, wie wichtig es ist, anderen zu vergeben
Matthäus 6, 14-15
Matthäus 6, 14-15 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben: Wer Vergebung erfahren hat, muss auch bereit sein anderen zu vergeben. Wir können es uns nicht leisten, an unserer Bitterkeit gegenüber anderen Menschen festzuhalten.
„Wenn wir erst einmal erkannt haben, wie schrecklich wir gegen Gott gesündigt haben, erscheinen uns die Verletzungen, die andere uns zugefügt haben, im Vergleich dazu als extrem unbedeutend. Wenn wir dagegen die Vergehen anderer überbewerten, beweist das, dass wir unser eigenes Vergehen heruntergespielt haben.“ (Stott, zitiert in Carson)
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt: Jesus hat noch viel mehr über Vergebung zu sagen (Matthäus 9, 2-6, 18, 21-35 und Lukas 17, 3-4). Hier liegt die Betonung darauf, dass es zwingend notwendig ist, zu vergeben.
7. Die richtige Art zu fasten
Matthäus 6, 16-18
Matthäus 6, 16-18 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.
Wenn ihr aber fastet: Jesus sprach folgende wichtige Praktiken des geistlichen Lebens in seinem Reich an: das Geben, das Beten und nun auch das Fasten. Jesus ging eindeutig davon aus, dass seine Jünger fasten würden.
Das Alte Testament schrieb das Fasten am Versöhnungstag vor (3. Mose 16, 29-31 und 23, 32-37; 4. Mose 29, 7). Während des Exils weitete das jüdische Volk die Praxis des Fastens aus (Sacharja 7, 3-5 und 8, 19).
„Das Fasten wird von den Griechen als nhstiv bezeichnet, abgeleitet von nh nicht, und esyein, essen; daher bedeutet Fasten über eine bestimmte Zeit hinweg voll und ganz auf Nahrung zu verzichten. Kein Fleisch zu essen und sich nur von Fisch, Gemüse usw. zu ernähren, ist kein Fasten oder kann eher als eine Veralberung des Fastens angesehen werden. Viele behaupten, die wahre Definition des Fastens aus Jesaja 58, 3 zu entnehmen und sagen, dass hiermit ein Fasten von der Sünde gemeint ist. Das ist ein Irrtum; es gibt in der Bibel keinen Begriff für das Fasten von der Sünde; die Vorstellung ist lächerlich und absurd, als ob die Sünde ein Teil unserer täglichen Nahrung wäre.“ (Clarke)
Es ist an sich etwas Gutes zu fasten, aber durch die Heuchelei der religiösen Menschen zur Zeit Jesu wurde es entstellt. Unsere verdorbene Natur kann etwas Gutes in etwas Schlechtes umwandeln. Ein modernes Beispiel für eine gute Sache, die schlecht geworden ist, ist die Art und Weise, sich am Sonntag schön anzuziehen. Daran ist an sich nichts auszusetzen – es kann sogar gut sein, wenn es ein Ausdruck von Ehrerbietung ist; wenn es aber dazu benutzt wird, mit anderen zu konkurrieren oder die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, ist etwas Gutes zu etwas Schlechtem geworden.
„Unter dem Gesetz nahm das Fasten einen wichtigen Platz in der Frömmigkeit ein, und es könnte auch jetzt unter dem Evangelium gewinnbringend praktiziert werden. Die Puritaner nannten es „Das Fasten, durch das die Seele gemästet wird“, und viele haben es auch so empfunden.“ (Spurgeon)
Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler Die heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäer wollten sicherstellen, dass jeder wusste, dass sie fasteten, indem sie finster dreinsehen und ihr Angesicht verstellt haben, damit alle sehen konnten, wie sehr sie dabei litten.
Die Pharisäer fasteten in der Regel zweimal pro Woche (Lukas 18, 12). „Zweimal pro Woche in gewöhnlicher pharisäischer Praxis: Donnerstag und Montag (Die Tage an denen Mose auf den Berg und wieder herunterstieg).“ (Bruce)
Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen: Wenn Heuchler für ihre ‚geistlichen‘ Bemühungen von den Menschen bewundert werden, ist das der einzige Lohn, den sie jemals erhalten werden.
Das eigentliche Problem mit dem Heuchler ist, dass es ihm nur um sich selber geht. „Letztendlich ist unser einziger Grund, den Menschen um uns herum zu gefallen, der, dass wir uns freuen können.“ (D. Martin Lloyd-Jones)
Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest: Im Gegensatz dazu forderte Jesus uns auf, uns wie gewohnt um uns selbst zu kümmern und das Fasten vor Gott geheim zu halten.
„Das Öl steht hier nicht für extravagante Freude, sondern für eine normale Körperpflege.“ (Carson)
B. Der Stellenwert, den all die Dinge haben, die wir besitzen: eine Warnung vor Habgier
1. Es geht darum, sich für einen von zwei Schätzen zu entscheiden
Matthäus 6, 19-21
Matthäus 6, 19-21 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden: Im Altgriechischen heißt es wörtlich: Sammelt für euch selbst keine Schätze auf Erden. Worum es geht, ist, dass irdische Schätze nur eine Zeit lang da sind und verblassen (wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen), aber der himmlische Schatz wird nie vergehen.
Es geht nicht darum, dass irdische Schätze an sich schlecht sind, aber sie haben auch keinen bleibenden Wert. Wenn dies der Fall ist, dann ist es für den Jünger Jesu falsch, sein Leben darauf zu verwenden, seine irdischen Schätze ständig zu vergrößern.
Sich Schätze zu sammeln auf Erden, bedeutet auch, sich selbst zu einem Leben voller Frustration und Leere zu verdammen. Was die materiellen Dinge angeht, liegt das Geheimnis des Glücks nicht im Mehr, sondern in der Zufriedenheit. In einer Umfrage aus dem Jahr 1992 wurden die Menschen gefragt, wie viel Geld sie verdienen müssten, um den ‚amerikanischen Traum‘ zu verwirklichen. Diejenigen, die etwa 22.000 € oder weniger im Jahr verdienten, meinten, sie bräuchten etwa 48.000 €. Diejenigen mit einem Jahreseinkommen von 88.000 € gaben an, dass sie sich den Traum für durchschnittlich 170.000 € pro Jahr leisten könnten. Diese Zahlen zeigen, dass wir normalerweise denken, wir müssten etwa das Doppelte von dem haben, was wir verdienen, um ein gutes Leben zu führen. Aber der Apostel Paulus hatte in 1. Timotheus 6, 6 die richtige Idee: Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird.
„Der Meister sagt nicht, dass es falsch ist, einen irdischen Schatz zu besitzen. Er sagt aber, dass es falsch sei, ihn für sich selbst anzuhäufen. Wir sollen den Schatz so behandeln, als wären wir dessen Verwalter.“ (Morgan)
Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel: Im Gegensatz dazu sind die himmlischen Schätze ewig und unvergänglich. Die Schätze im Himmel bereiten uns jetzt Freude, indem sie uns Zufriedenheit und ein Gefühl des Wohlbefindens schenken, das sich daraus ergibt, dass wir anderen Menschen etwas geben. Aber die eigentliche Freude darüber wird auf der anderen Seite der Ewigkeit stattfinden.
Jemand hat einmal ganz trefflich bemerkt, dass ein Umzugswagen voller Habseligkeiten niemals einem Leichenwagen folgt. Alles, was man in die jenseitige Welt mitnehmen könnte, bleibt zurück. Die ägyptischen Pharaonen wurden mit Gold und Schätzen begraben, um diese mit ins Jenseits zu nehmen, aber sie ließen sie alle zurück. Mehr noch: Obwohl Gold auf der Erde ein kostbares Gut ist, verwendet Gott es im Himmel, um damit die Straßen zu pflastern.
Jesus hat einmal ein Gleichnis benutzt, das einige beunruhigt hat. In Lukas 16, 1-14 erzählte er von einem unehrlichen Haushalter, der bald zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Da er wusste, dass er entlassen werden würde, begann er, mit den Schuldnern seines Herrn zu günstigen Bedingungen abzurechnen, damit sie ihn freundlich behandeln würden, wenn der Herr ihn entlassen würde. Am Ende lobte der Meister den Haushalter für seine geschickte Taktik (vermutlich, bevor er ihn entließ). Dieser unehrliche Haushalter sollte aus zwei Gründen gelobt werden. Erstens wusste er, dass er für sein Leben zur Rechenschaft gezogen werden würde, und er nahm es ernst. Zweitens nutzte er seine gegenwärtige Position, um sich eine komfortable Zukunft zu sichern – und wir können unsere materiellen Ressourcen schon jetzt für das ewige Wohl einsetzen – auch wenn wir sie nicht mitnehmen können.
Unsere materiellen Schätze werden nicht von diesem Leben in das nächste übergehen; aber das Gute, das wir durch die Verwendung unserer Schätze für das Reich Gottes getan haben, bleibt für die Ewigkeit bestehen, und das Werk, das Gott dadurch tut, dass wir gewissenhaft geben, wird für die Ewigkeit bestehen bleiben.
Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein: Jesus schloss daraus, dass man seinen Schatz (und sein Herz) nur an einem Ort haben kann; wir können nicht gleichzeitig auf der Erde und im Himmel Schätze sammeln.
„Es geht Jesus nicht so sehr um den Reichtum des Jüngers, sondern um seine Treue. Wie Matthäus 6, 24 deutlich machen wird, stehen der Materialismus und unsere Loyalität gegenüber Gott in direktem Widerspruch zueinander.“ (France)
2. Die Wahl liegt bei uns
Matthäus 6, 22-23
Matthäus 6, 22-23 Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
Das Auge ist die Leuchte des Leibes: Es geht einfach darum, dass das ‚Licht‘ durch das Auge in den Körper gelangt. Wenn unsere Augen blind wären, würden wir in einer ‚finsteren‘ Welt leben.
Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein: Die Vorstellung, die hinter einem lauteren Auge steckt, ist entweder großzügig oder zielstrebig zu sein. Beide Konzepte gelten für die Beziehung des Jüngers zu materiellen Dingen.
„Hier scheint eine bewusste Doppeldeutigkeit vorzuliegen, denn haplous greift nicht nur das Thema der ungeteilten Loyalität auf, sondern geht auch darauf ein, sich von materiellen Sorgen zu verabschieden, und somit großzügig zu sein.“ (France)
Wenn wir großzügig sind, bringt das Licht in unser Leben hinein. Wir sind glücklicher und zufriedener, wenn wir uns Gottes Herz der Großzügigkeit zu eigen machen. Aber wenn wir nicht großzügig sind, ist es, als ob dein ganzer Leib finster sein wird. Unsere selbstsüchtige, geizige Art verfinstert alles, was wir denken und tun.
Zielstrebig zu sein bringt Licht in unser Leben, und wir sind auch glücklicher und zufriedener, wenn wir uns auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit konzentrieren, in dem Wissen, dass alle materiellen Dinge zu uns kommen werden (Matthäus 6, 33). Aber wenn wir versuchen, uns auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, ist es, als ob unser ganzer Leib finster ist. Wir versuchen, zwei Herren gleichzeitig zu dienen, und das legt einen finsteren Schatten über alles was in unserem Leben geschieht.
Licht … Finsternis: Auf alle Fälle sagt Jesus uns, dass unser Auge entweder auf himmlische Dinge (und daher licht) oder auf irdische Dinge (und daher voller Finsternis) gerichtet ist.
„Ein böser Blick (Auge verdorben) war ein Ausdruck, der damals unter den Juden benutzt wurde, um einen neidischen, habgierigen Menschen oder eine entsprechende Veranlagung zu bezeichnen; ein Mensch also, der sich über den Wohlstand seines Nächsten ärgerte, sein eigenes Geld liebte und um Gottes willen nichts aus Nächstenliebe tun wollte.“ (Clarke)
Wie groß wird dann die Finsternis sein: In Anlehnung an den Vergleich mit dem Auge erinnert Jesus uns daran, dass, wenn unsere Augen blind sind, dies für unseren ganzen Körper gilt. Die Finsternis in unserem ganzen Körper ist dann sehr groß. Genauso wird die Einstellung, die wir materiellen Schätzen entgegenbringen entweder großes Licht oder große Finsternis in unser Leben bringen.
Oft rechtfertigt ein materialistischer, geiziger, selbstsüchtiger Christ seine Sünde mit den Worten: „Das ist nur ein Bereich meines Lebens“. Aber so wie die Finsternis des Auges alles im Körper betrifft, so bringt eine falsche Haltung gegenüber materiellen Dingen diese über unser ganzes Wesen.
3. Wir müssen uns zwischen zwei Herren entscheiden
Matthäus 6, 24
Matthäus 6, 24 Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!
Niemand kann zwei Herren dienen: Zwei Herren zu haben ist nicht dasselbe wie zwei Jobs zu haben. Jesus dachte an die Beziehung zwischen dem Herrn und dem Sklaven, und kein Sklave kann zwei Herren dienen.
Jesus sagt, dass es einfach unmöglich ist, zwei Herren zu dienen. Wenn Du denkst, es gelänge Dir, zwei Herren zu dienen, dann hast Du Dich getäuscht. Es ist nicht möglich. Als das alte Israel mit dem Götzendienst kämpfte, dachten sie, sie könnten Gott und Baal verehren. Gott erinnerte sie ständig daran, dass sie ihn verließen, wenn sie Baal anbeteten. Dem einen anhängen, bedeutet, den anderen zu verachten.
„Unter natürlichen Bedingungen ist es für einen Sklaven unmöglich, zwei Herren zu dienen, denn jeder beansprucht ihn als sein Eigentum, und der Sklave muss dem einen oder anderen von beiden mit völliger Hingabe dienen, sei es aus Liebe oder aus Pflichtgefühl.“ (Bruce)
Man kann es einfach ausdrücken: Diene nicht deinem Geld. Lass dein Geld dem Herrn dienen, und es wird dir dienen.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon: Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, woher der Begriff ‚Mammon‘ stammt. Manche meinen, es sei der Name eines heidnischen Gottes. Andere meinen, der Name komme „vom hebräischen aman, vertrauen, sich anvertrauen; denn die Menschen neigen dazu, auf Reichtum zu vertrauen“. (Clarke) Was auch immer der Ursprung des Begriffs ist, die Bedeutung ist klar: Mammon ist Materialismus oder ‚persönlicher Reichtum‘. (Bruce)
Nach Ansicht von France war der Begriff Mammon an sich moralisch neutral. Das Wort wurde in einigen alten jüdischen Texten verwendet, die dies zeigten, indem sie Sprüche 3, 9 als Ehre Gott mit deinem Mammon und 5. Mose 6, 5 als „Du sollst den Herrn, deinen Gott, mit … all deinem Mammon lieben“ übersetzten. Deshalb stellt der Mammon selbst materielle Dinge dar, die wir besitzen oder haben wollen, und diese Dinge können für Gottes Reich und Herrlichkeit oder als Götzen benutzt werden.
Jesus spricht hier eindeutig über das Herz. Viele Menschen behaupten, Gott zu lieben, aber ihr Umgang mit Geld zeigt, dass sie es eigentlich nicht tun. Wie können wir erkennen, wem oder was wir dienen? Eine Möglichkeit ist, sich an diesen Grundsatz zu erinnern: Du wirst Opfer für deinen Gott bringen. Wenn du um des Geldes willen bereit bist Opfer zu bringen, aber nicht um Jesu willen, dann mach dir nichts vor: Geld ist dein Gott.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht reich sein müssen, um dem Mammon (Geld und materielle Dinge) zu dienen; die Armen können genauso geizig und habgierig sein wie die Reichen.
C. Der Platz, den die materiellen Dinge einnehmen: die Angst sie zu verlieren
1. Deshalb: Weil das Reich Gottes allem irdischen Streben so weit überlegen ist, verdient es unsere Aufmerksamkeit
Matthäus 6, 25
Matthäus 6, 25 Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Sorgt euch nicht um euer Leben: Wir sollten uns nicht in Sorgen um die Dinge dieser Welt verstricken, denn unser Leben ist so viel mehr als diese Dinge
„Man kann Gott untreu werden, wenn man ihm dient, aber auch wenn man etwas begehrt.“ (Bruce)
Was ihr essen und was ihr trinken sollt … was ihr anziehen sollt: „Diese drei Fragen nehmen die ganze Aufmerksamkeit derer in Anspruch, die ohne Gott in der Welt leben. Der Bauch und der Rücken eines Weltmenschen sind sein zusammengesetzter Gott; und diesen betet er in der Lust des Fleisches, in der Lust der Augen und im Stolz des Lebens an.“ (Clarke)
Vielleicht würde Adam Clarke in unserem Zeitalter hinzufügen: „Was wirst du tun, um dich zu amüsieren.“
Sorgt euch nicht: Es gibt einen Unterschied zwischen einem göttlichen Verantwortungsgefühl und einem gottlosen, misstrauischen Gefühl der Sorge. Ein gottloses, misstrauisches Gefühl der Sorge tarnt sich jedoch gewöhnlich als Verantwortung.
„Man kann nicht sagen, dass Jesus Christus sich jemals den Kopf darüber zerbrach, was er essen oder was er trinken sollte; sein Essen und Trinken bestand darin, den Willen seines Vaters zu tun.“ (Spurgeon)
Wir sollen uns um die richtigen Dinge kümmern; um die letzten Fragen des Lebens – und dann überlassen wir die Verwaltung (und die Sorge) über materielle Dinge unserem himmlischen Vater.
Ist nicht das Leben mehr als die Speise: Die Sorge, von der Jesus sprach, erniedrigt den Menschen auf das Niveau eines Tieres, das sich nur um körperliche Bedürfnisse kümmert. Dein Leben ist mehr, und Du hast ewige Angelegenheiten, um die Du Dich kümmern musst.
2. Gute Gründe sich keine Sorgen zu machen
Matthäus 6, 26-30
Matthäus 6, 26-30 Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?
Seht die Vögel des Himmels an … euer himmlischer Vater ernährt sie doch: Gott sorgt für die Vögel, und Er kümmert sich um sie. Deshalb sollten wir erwarten, dass Gott sich auch um uns kümmert.
Doch aufgepasst: Die Vögel machen sich keine Sorgen, aber sie arbeiten. Vögel sitzen nicht einfach mit offenem Maul da und erwarten, dass Gott sie füttert.
„Dieses Argument setzt eine biblische Weltordnung voraus, ohne die der Glaube keinen Sinn ergibt. Gott herrscht so souverän über das Universum, dass selbst die Fütterung eines Zaunkönigs in seine Zuständigkeit fällt.“ (Carson)
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Die Sorge vieler Menschen um die materiellen Dinge des Lebens beruht darauf, dass sie nicht verstehen, wie wertvoll sie in Gottes Augen sind. Sie begreifen nicht, wie sehr er sie liebt und sich um sie kümmert.
Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen: Es bringt nichts, sich zu sorgen; wir können unserem Leben nichts hinzufügen, indem wir uns sorgen. Es mag größere Sünden geben als sich Sorgen zu machen, aber es gibt keine, die selbstzerstörerischer und nutzloser ist.
Kann hinzusetzen: Der Begriff, der hier im altgriechischen benutzt wird, mag zwar, zum Leben hinzuzufügen, statt zur Höhe bedeuten, aber der Gedanke ist derselbe. In der Tat können wir, anstatt unser Leben zu bereichern, uns selbst durch Sorgen Schaden zufügen. Stress ist eine der Hauptursachen für Krankheiten und einen schlechten Gesundheitszustand.
Wenn nun Gott das Gras des Feldes … so kleidet: Gott kümmert sich sogar um das Gras auf dem Feld, so wird Er sich mit Sicherheit auch um dich sorgen. Wir setzen unser Vertrauen auf die Macht und die Fürsorge eines liebenden himmlischen Vaters.
Ihr Kleingläubigen: „`Kleingläubigkeit‘ ist kein geringes Vergehen; denn es tut dem Herrn unrecht und betrübt den besorgten Geist. Es ist eine Schande zu denken, dass der Herr, der die Lilien kleidet, seine eigenen Kinder nackt dastehen lässt. O Kleingläubiger, lerne dich besser zu benehmen!“ (Spurgeon)
3. Du hast einen himmlischen Vater, der deine Bedürfnisse kennt
Matthäus 6, 31-32
Matthäus 6, 31-32 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.
Darum sollt ihr nicht sorgen: Wir sind dazu aufgerufen, uns von den Sorgen und Ängsten zu befreien, die sich aus der übermäßigen Sorge um materielle Dinge ergeben. Wir können uns die gleiche Gesinnung zu eigen machen, die Matthäus Henry an den Tag legte, als er nach einem Raubüberfall das Folgende sagte: Herr, ich danke Dir: Dass ich noch nie zuvor ausgeraubt worden bin. Dass sie zwar mein Geld genommen, aber mein Leben verschont haben. Dass sie mir zwar alles genommen haben, aber dass es nicht sehr viel war. Dass ich es war, der ausgeraubt wurde, und nicht ich, der ausgeraubt hat.
Denn nach all diesen Dingen trachten die Heiden: Jesus stellte das Leben derer, die Gott nicht kennen und von ihm getrennt sind, dem Leben derer gegenüber, die Gott kennen und seine liebevolle Fürsorge erfahren. Diejenigen, die Gott kennen, sollten nach anderen Dingen trachten.
4. Zusammenfassung: Setz das Reich Gottes an die erste Stelle – Er wird sich um diese Dinge kümmern
Matthäus 6, 33
Matthäus 6, 33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes: Das muss in unserem Leben zur Regel werden, wenn wir unsere Prioritäten ordnen. Es ist jedoch falsch zu denken, dass dies nur eine weitere Priorität ist, die wir auf unsere Liste der wichtigsten Dinge setzen können – und die wir an die Spitze setzen müssen. Stattdessen trachten wir in allem, was wir tun, zuerst nach dem Reich Gottes.
Zum Beispiel müssen wir uns selten entscheiden, ob wir Gott ehren oder unsere Frauen lieben oder gute Mitarbeiter sind. Wir ehren Gott und trachten zuerst nach dem Reich Gottes, indem wir gute Ehemänner und gute Mitarbeiter sind.
Wir sollten diese Aussage auch in ihrem unmittelbaren Zusammenhang sehen. Jesus erinnert uns daran, dass unser körperliches Wohlbefinden kein würdiges Ziel ist, dem wir unser Leben widmen sollten. Wenn du glaubst, es sei würdig, dass dein Gott der Mammon ist, dann ist dein Leben durch Sorgen verflucht, und du lebst zu sehr wie ein Tier, das sich hauptsächlich um seine physischen Bedürfnisse kümmert.
Jesus sagte ihnen nicht nur, sie sollten aufhören, sich Sorgen zu machen; Er sagte ihnen, sie sollten die Sorge um ihr Leben durch die Sorge um das Reich Gottes ersetzen. Eine Gewohnheit oder eine Leidenschaft kann nur für eine größere Gewohnheit oder Leidenschaft aufgegeben werden.
„Dieser Vers fordert uns also auf, uns dem Willen Gottes zuzuwenden und ihn zu tun, indem wir uns ganz und gar auf sein Ziel ausrichten. Und diese Haltung muss an erster Stelle stehen.“ (France)
So wird euch dies alles hinzugefügt werden: Wenn Du das Reich Gottes in deinem Leben an die erste Stelle setzt und nicht glaubst, dass dein körperliches Wohlbefinden ein würdiges Ziel ist, in das du dein Leben investieren solltest, dann kannst du dies alles genießen. Er verspricht himmlische Schätze, Ruhe in göttlicher Versorgung und die Erfüllung von Gottes höchstem Ziel für den Menschen – Gemeinschaft mit ihm zu haben und Teil seines Reiches zu sein.
Diese Entscheidung – zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten – ist die grundlegende Entscheidung, die jeder trifft, wenn er zum ersten Mal Buße tut und sich bekehrt. Doch an jedem weiteren Tag wird unser christliches Leben diese Entscheidung entweder bekräftigen oder verneinen.
5. Eine vernünftige Schlussfolgerung
Matthäus 6, 34
Matthäus 6, 34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.
Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag: Wenn Du Dir schon Sorgen machen musst, dann nur über die Dinge, die heute anstehen. Die meisten unserer Sorgen beziehen sich auf Dinge, auf die wir ohnehin keinen Einfluss haben, und sind daher sowohl töricht als auch schädlich
Denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen: Jesus erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für die Gegenwart zu leben. Es ist nicht falsch, sich an die Vergangenheit zu erinnern oder für die Zukunft zu planen; bis zu einem gewissen Grad ist beides gut. Doch es ist leicht, sich zu sehr auf die Vergangenheit oder die Zukunft zu konzentrieren und den Tag und seine eigene Plage zu ignorieren. Gott möchte, dass wir uns an die Vergangenheit erinnern, für die Zukunft planen, aber in der Gegenwart leben.
Matthäus 6 – Die Bergpredigt (Fortsetzung)
A. Gutes tun, um Gott zu gefallen
1. Jesus warnt davor, Gutes zu tun, um sich bei anderen beliebt zu machen
Matthäus 6, 1
Matthäus 6, 1
Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
2. Beispiele für die falsche und die richtige Art des Gebens
Matthäus 6, 2-4
Matthäus 6, 2-4
Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten.
3. Beispiele für die falsche und die richtige Art zu beten
Matthäus 6, 5-6
Matthäus 6, 5-6
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.
4. Die richtige Art zu beten
Matthäus 6, 7-8
Matthäus 6, 7-8
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.
5. Das Mustergebet
Matthäus 6, 9-13
Matthäus 6, 9-13
Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten:
Unser Vater, der du bist im Himmel!
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auch auf Erden.
Gib uns heute unser tägliches Brot.
Und vergib uns unsere Schulden,
wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern errette uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
6. Mehr darüber, wie wichtig es ist, anderen zu vergeben
Matthäus 6, 14-15
Matthäus 6, 14-15
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
7. Die richtige Art zu fasten
Matthäus 6, 16-18
Matthäus 6, 16-18
Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.
B. Der Stellenwert, den all die Dinge haben, die wir besitzen: eine Warnung vor Habgier
1. Es geht darum, sich für einen von zwei Schätzen zu entscheiden
Matthäus 6, 19-21
Matthäus 6, 19-21
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
2. Die Wahl liegt bei uns
Matthäus 6, 22-23
Matthäus 6, 22-23
Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
3. Wir müssen uns zwischen zwei Herren entscheiden
Matthäus 6, 24
Matthäus 6, 24
Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!
C. Der Platz, den die materiellen Dinge einnehmen: die Angst sie zu verlieren
1. Deshalb: Weil das Reich Gottes allem irdischen Streben so weit überlegen ist, verdient es unsere Aufmerksamkeit
Matthäus 6, 25
Matthäus 6, 25
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
2. Gute Gründe sich keine Sorgen zu machen
Matthäus 6, 26-30
Matthäus 6, 26-30
Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?
3. Du hast einen himmlischen Vater, der deine Bedürfnisse kennt
Matthäus 6, 31-32
Matthäus 6, 31-32
Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.
Herr, ich danke Dir:
Dass ich noch nie zuvor ausgeraubt worden bin.
Dass sie zwar mein Geld genommen, aber mein Leben verschont haben.
Dass sie mir zwar alles genommen haben, aber dass es nicht sehr viel war.
Dass ich es war, der ausgeraubt wurde, und nicht ich, der ausgeraubt hat.
4. Zusammenfassung: Setz das Reich Gottes an die erste Stelle – Er wird sich um diese Dinge kümmern
Matthäus 6, 33
Matthäus 6, 33
Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
5. Eine vernünftige Schlussfolgerung
Matthäus 6, 34
Matthäus 6, 34
Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.