A. Israels lehnt das Evangeliums der Errettung durch Jesus Christus ab
1. Israels weigert sich, sich der Gerechtigkeit Gottes zu unterwerfen
Römer 10, 1-3
Römer 10, 1-3 Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel: Paulus fühlt sich hier erneut dazu veranlasst, sein Herz in Bezug auf seine jüdischen Mitbrüder zu offenbaren. Denn Paulus freut sich nicht darüber, dass sie sich an dem Stein des Anstosses gestossen haben (Römer 9, 32).
Dieser Herzenswunsch von Paulus wurde hier in konkrete Taten umgesetzt: nämlich in sein Flehen zu Gott für Israel. Paulus ‚sorgte‘ sich nicht nur, er betete.
Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben: Paulus erkennt bereitwillig an, dass Israel einen Eifer für Gott hat, er sieht aber auch, dass dieser Eifer nicht einer nach der rechten Erkenntnis ist.
Das ist ein Punkt, bei dem so viele religiöse Menschen – sogar aufrichtige Christen – auf Abwege kommen. Sie haben viel Eifer, aber wenig Erkenntnis.
Eifer für Gott, aber nicht nach der rechten Erkenntnis: Dies ist eine perfekte Beschreibung der Lage in der Paulus sich vor seiner Bekehrung befand. Bevor Saulus von Tarsus von Jesus auf der Straße nach Damaskus zur Rede gestellt wurde, war er ein berüchtigter Christenverfolger (Apostelgeschichte 9, 1-20).
Es ist bemerkenswert, dass Paulus etwas Gutes über diese jüdischen Menschen sagen konnte, die ihn so gnadenlos verfolgten. „Sie haben wenigstens einen Eifer für Gott“, sagte Paulus.
Ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten: Dieses Bemühen zeigt, dass es den Israeliten an Erkenntnis fehlt und dass sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen. Paulus hat in den ersten Kapiteln des Römerbriefs eindrucksvoll gezeigt, wie sinnlos das ist. Paulus hat es in Römer 3, 20 auf den Punkt gebracht: „ … weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann“.
Weil sie ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen: Israel hatte einen Mangel an Erkenntnis. Aber das war nicht ihr einziges Problem. Sie hatten auch ein moralisches Problem: Sie haben sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
Ohne die richtigen Informationen über das Evangelium können Menschen nicht zu Jesus kommen, aber diese Informationen allein reichen nicht aus, um jemanden zu retten. Wir müssen uns radikal der Gerechtigkeit Gottes unterwerfen und unsere eigene Gerechtigkeit ablegen.
Auch hier dürfen wir die Betonung der persönlichen Verantwortung nicht vernachlässigen. All das, was Paulus über Gottes Erwählung und sein Recht zu wählen lehrt, schmälert nicht die Verantwortung des Menschen.
2. Der Kontrast zwischen Gottes Gerechtigkeit und unseren Bemühungen, gerecht zu sein
Römer 10, 4-8
Römer 10, 4-8 Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, so: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«. Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen.
Christus ist das Ende des Gesetzes: Für diejenigen, die glauben ist Jesus das Ende des Gesetzes. Für die Gläubigen endet das Gesetz in dem Sinne, dass unser Gehorsam gegenüber dem Gesetz nicht mehr die Grundlage für unsere Beziehung zu Gott ist. Das Gesetz ist aber nicht in dem Sinne zu Ende gegangen, dass es nicht mehr Gottes Maßstab widerspiegelt oder uns nicht mehr unser Bedürfnis nach einem Erlöser aufzeigt.
„Christus ist nicht gekommen, um das Gesetz milder zu machen oder um es möglich zu machen, dass unser zerbrochener und zerschlagener Gehorsam als eine Art Kompromiss akzeptiert wird. Das Gesetz ist nicht gezwungen, seine Bedingungen herabzusetzen, als ob es ursprünglich zu viel verlangt hätte; es ist heilig und gerecht und gut und darf nicht im Geringsten verändert werden, und das kann es auch nicht. Unser Herr gibt dem Gesetz alles, was es verlangt, nicht nur einen Teil, denn dies wäre ein Eingeständnis, dass es sich anfangs mit Recht mit weniger hätte zufriedengeben können.“ (Spurgeon)
Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben: Das mosaische Gesetz zeigt den Weg zur Gerechtigkeit durch das Gesetz auf. Wenn du durch das Gesetz leben (durch das Gesetz das Leben finden) willst, musst du das Gesetz erfüllen – und zwar vollständig und perfekt.
Aber die Gerechtigkeit aus Glauben: Diese beruht auf Jesus, und wir müssen nichts ‚vollbringen‘, um Jesus zu bekommen. Es ist nicht so, als würden wir in den Himmel hinaufsteigen oder in den Abgrund hinuntersteigen müssen, um Jesus zu gewinnen. Wir glauben und empfangen.
Sondern was sagt sie? „Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!“ Wir müssen uns nicht erst lange anstrengen, um die Gerechtigkeit durch das Gesetz zu erlangen, sondern können die Gerechtigkeit sofort durch den Glauben empfangen, indem wir auf das Wort des Evangeliums vertrauen.
3. Wie Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben erlangt wird
Römer 10, 9-13
Römer 10, 9-13 Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.
Wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet: Wir erlangen die Gerechtigkeit Gottes nicht dadurch, dass wir Werke tun. Stattdessen erlangen wir sie dadurch, dass wir Jesus Christus und das, was er am Kreuz für uns vollbracht hat, bekennen und daran glauben.
Mit deinem Mund bekennst du: Beim Bekenntnis geht es darum, einer Sache zuzustimmen. Wenn wir … Jesus als den Herrn bekennen, stimmen wir dem zu, was Gott über Jesus, und dem, was Jesus über sich selbst gesagt hat. Es bedeutet, dass wir anerkennen, dass Jesus Gott ist, dass er der Messias ist und dass sein Werk am Kreuz der einzige Weg ist, die Menschheit zu erlösen.
Bekenne mit deinem Mund Jesus als den Herrn: Wir dürfen nie vergessen, was es damals bedeutete zu sagen, dass Jesus Christus der Herr ist. „Wenn ein Mensch Jesus Kyrios nannte, gab er ihm den gleichen Rang wie dem Kaiser und Gott; er gab ihm den höchsten Platz in seinem Leben; er versprach ihm, dass er ihm bedingungslosen Gehorsam und ehrfürchtige Verehrung entgegenbringen würde.“ (Barclay)
Wuest schreibt, der Robertson bezüglich Jesus Christus ist Herr zitierte: „Kein Jude, der Christus nicht wirklich vertraut hat, würde ihn so nennen, denn in der Septuaginta wird Kyrios für Gott verwendet. Kein Nichtjude würde dies tun, der nicht aufgehört hätte, den Kaiser als Kyrios anzubeten. Das Wort Kyrios war und ist der Prüfstein des Glaubens.“
Und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat: Auch wir müssen daran glauben. Manche fragen sich, warum Paulus in diesem Abschnitt die Kreuzigung nicht erwähnt hat. Aber wenn Paulus die Notwendigkeit betont, daran zu glauben, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, dann nicht, damit wir an die Auferstehung als Gegensatz zum Kreuz glauben, sondern daran, dass sie das Werk Jesu am Kreuz umfasst.
Glaube in deinem Herzen: Es reicht nicht aus, den Tatsachen des Kreuzes und der Auferstehung intellektuell zuzustimmen. Du musst in deinem Herzen glauben; und selbst dieser Glaube reicht ohne die damit einhergehende Handlung nicht aus, nämlich: Bekenne mit deinem Mund.
„Wir glauben alles, was der Herr Jesus gelehrt hat, aber wir müssen noch einen Schritt weitergehen und ihm vertrauen. Es reicht nicht einmal aus, zu glauben, dass er der Sohn Gottes und der Gesalbte des Herrn ist; sondern wir müssen an ihn glauben … Der Glaube, der rettet, ist nicht der Glaube an bestimmte Wahrheiten oder gar der Glaube, dass Jesus ein Retter ist; sondern dieser Glaube ruht auf ihm, hängt von ihm ab, liegt mit all unserem Gewicht auf Christus als Fundament unserer Hoffnung. Glaube, dass er dich retten kann; glaube, dass er dich retten wird; überlasse ihm auf jeden Fall die ganze Angelegenheit deines Heils in bedingungslosem Vertrauen. Verlasse dich auf ihn, ohne dich zu fürchten, was dein gegenwärtiges und dein ewiges Heil betrifft. Das ist der Glaube, der die Seele rettet.“ (Spurgeon)
Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden: Beides zusammen (das Glauben und das Bekennen) führt dazu, dass man gerecht und errettet wird. Wir sollten nicht ignorieren, wie erschreckend einfach (Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!) und was für ein Affront dies gegenüber jedem Versuch des Fleisches ist, aus sich selbst heraus gerechtfertigt zu werden, oder jeder Versuch, die Rettung daran festzumachen in welchem Land man geboren wurde, oder welchem Volk man angehört.
Sowohl Juden als auch Griechen waren schnell bereit, diesen beiden Punkten einen grossen Stellenwert einzuräumen. Als ob es unabdingbar wäre, in die richtige Familie hineingeboren zu werden, um gerettet zu sein. Aber Paulus macht es deutlich: Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen.
Denn die Schrift spricht: „Ich glaube, dies bezieht sich auf den allgemeinen Sinn der Schrift und nicht auf eine einzige Textstelle. Es gibt mehrere Texte, aus denen man entnehmen kann, dass die Gläubigen nicht zuschanden werden sollen.“ (Spurgeon)
Jeder, der den Namen des Herrn anruft: Auch hier gilt es, die menschliche Verantwortung zu betonen. Aus Römer 9 allein könnten wir schließen, dass die Erlösung allein Gottes Werk ist, aber aus Römer 10 könnten wir denken, dass die Erlösung allein das Werk des Menschen ist – wenn wir beide Aspekte zusammen betrachten, sehen wir die Sache aus beiden Perspektiven.
4. Die Notwendigkeit der Verkündigung des Evangeliums
Römer 10, 14-15
Römer 10, 14-15 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!«
Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Paulus stellt zu Recht fest, dass alles auf die Verkündigung des Evangeliums zurückgeht und dass – sowohl von Gott als auch von der gesamten christlichen Gemeinschaft – Prediger ausgesandt werden müssen.
Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Es ist durchaus denkbar, dass Gott ein anderes Mittel für die Übermittlung der Heilsbotschaft hätte wählen können, wie z. B. engelhafte Boten oder direktes Wirken ohne einen menschlichen Prediger. Dennoch ist die Verkündigung des Evangeliums Gottes ‚normaler‘ Weg, um Menschen zu Jesus Christus zu bringen.
Wie lieblich sind die Füße: Kein Wunder, dass diejenigen, die predigen, liebliche Füße haben – sie arbeiten mit Gott zusammen, um die Menschen zu erlösen. Die Füße stehen für Aktivität, Bewegung und Fortschritt, und diejenigen, die aktiv sind und sich im Werk der Verkündigung des Evangeliums bewegen, haben liebliche Füße.
Die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen: Offensichtlich konnte mit der von Jesaja prophezeiten Rettung nicht die Rettung durch Werke oder das Gesetz gemeint sein. Zu sagen: „Du kannst vor Gott gerecht sein, wenn du hart genug arbeitest“, ist kein Evangelium des Friedens, und diese Botschaft klingt nicht nach denen die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen.
B. Die Propheten haben vorhergesagt, dass Israel das Evangelium ablehnt
1. Die Aussage aus Jesaja 53, 10
Römer 10, 16-17
Römer 10, 16-17 Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?« Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht: Wenn die Errettung so einfach ist und allen zur Verfügung steht, die auf Jesus vertrauen und auf das was er am Kreuz für uns vollbracht hat, warum scheint Israel dann von Gott verstossen worden zu sein? Weil viele unter ihnen seiner Verkündigung nicht geglaubt hatten – weil sie nicht auf das vertraut haben, was Gott durch Jesaja und andere Boten des Evangeliums gesagt hat. Deshalb sind sie nicht gerettet.
Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort: Der rettende Glaube kommt aus der Verkündigung (dem Hören) von Gottes Wort. Obwohl Israel hörte, hatte es keinen rettenden Glauben an Christus – was ihnen (und uns) eine noch größere Verantwortung auflastet.
„Das Hören ist ein Spiegelbild des Lebens im ersten Jahrhundert n.Chr. Paulus spricht hier nicht davon, dass die Botschaft gelesen wird. Während es damals Menschen gab, die lesen konnten, war der gewöhnliche Bürger des ersten Jahrhunderts eher darauf angewiesen, etwas zu hören.“ (Morris)
2. Die Aussage von Psalm 19, 5
Römer 10, 18
Römer 10, 18 Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.«
Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde: Dieses Zitat aus Psalm 19, 5 beweist, dass das Wort des Evangeliums ausgegangen ist und Israel es gehört hat. Dadurch werden sie stärker dafür zur Verantwortung gezogen, dass sie die gute Nachricht abgelehnt haben.
„Dies mag als Übertreibung erscheinen: Das Evangelium war nicht auf der ganzen Erde verbreitet worden, nicht einmal in alle Länder, die den Bewohnern der griechisch-römischen Welt bekannt waren. Paulus war sich dessen wohl bewusst; genau zu dieser Zeit plante er die Evangelisierung Spaniens, einer Provinz, in der der Name Christi noch nicht bekannt war (vgl. 15, 18-24). Aber inzwischen war das Evangelium in die meisten Teile des Mittelmeerraums getragen worden, wo Juden zu finden waren; und das ist alles, was hier gefordert wird.“ (Bruce)
Bis ans Ende des Erdkreises: „Es gibt keinen Teil des verheißenen Landes, in dem diese frohe Botschaft nicht gepredigt worden wäre; und es gibt kaum einen Ort im römischen Reich, an dem die Lehre vom gekreuzigten Christus nicht gehört worden wäre: Wenn also die Juden nicht geglaubt haben, liegt die Schuld ganz bei ihnen selbst, da Gott sie reichlich mit allem ausgestattet hat, was nötig ist, um durch den Glauben gerettet zu werden.“ (Clarke)
3. Die Aussage von 5. Mose 32, 21
Römer 10, 19
Römer 10, 19 Aber ich frage: Hat es Israel nicht erkannt? Schon Mose sagt: »Ich will euch zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist; durch ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen«.
Ich will euch zur Eifersucht reizen: Gott sagte Israel, dass er andere in seine Nähe bringen und sie eifersüchtig machen würde. Doch Israel ignorierte auch dieses Wort und lastete sich noch mehr Verantwortung auf.
4. Die Aussage von Jesaja 65, 1
Römer 10, 20
Römer 10, 20 Jesaja aber wagt sogar zu sagen: »Ich bin von denen gefunden worden, die mich nicht suchten; ich bin denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten«.
Jesaja wagt zu sagen: Jesajas kühne Prophezeiung war eine Warnung, die von Israel ignoriert wurde, wodurch ihre Verantwortung noch größer wurde.
Ich bin von denen gefunden worden, die mich nicht suchten: Es ist merkwürdig, dass Israel seinen eigenen Messias im Großen und Ganzen abgelehnt hat. So seltsam es auch war, war auch dies vorhergesagt worden. Es hat weder Gott noch seine Propheten überrascht.
5. Die Aussage von Jesaja 65, 2
Römer 10, 21
Römer 10, 21 In Bezug auf Israel aber spricht er: »Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk!«
Ein ungehorsames und widerspenstiges Volk: Dies ist Gottes Urteil über das ungehorsame, den Messias ablehnende Israel. Sie sind ein ungehorsames und widerspenstiges Volk, und dies umso mehr, da sie eine große Verantwortung vor Gott tragen.
Römer 10 – Israel lehnt Gott ab
A. Israels lehnt das Evangeliums der Errettung durch Jesus Christus ab
1. Israels weigert sich, sich der Gerechtigkeit Gottes zu unterwerfen
Römer 10, 1-3
Römer 10, 1-3
Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
2. Der Kontrast zwischen Gottes Gerechtigkeit und unseren Bemühungen, gerecht zu sein
Römer 10, 4-8
Römer 10, 4-8
Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, so: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«. Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen.
3. Wie Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben erlangt wird
Römer 10, 9-13
Römer 10, 9-13
Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.
4. Die Notwendigkeit der Verkündigung des Evangeliums
Römer 10, 14-15
Römer 10, 14-15
Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!«
B. Die Propheten haben vorhergesagt, dass Israel das Evangelium ablehnt
1. Die Aussage aus Jesaja 53, 10
Römer 10, 16-17
Römer 10, 16-17
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?« Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.
2. Die Aussage von Psalm 19, 5
Römer 10, 18
Römer 10, 18
Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.«
3. Die Aussage von 5. Mose 32, 21
Römer 10, 19
Römer 10, 19
Aber ich frage: Hat es Israel nicht erkannt? Schon Mose sagt: »Ich will euch zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist; durch ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen«.
4. Die Aussage von Jesaja 65, 1
Römer 10, 20
Römer 10, 20
Jesaja aber wagt sogar zu sagen: »Ich bin von denen gefunden worden, die mich nicht suchten; ich bin denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten«.
5. Die Aussage von Jesaja 65, 2
Römer 10, 21
Römer 10, 21
In Bezug auf Israel aber spricht er: »Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk!«
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.