A. Die Haltung, die jene haben sollten, die verfolgt werden
1. Eine Warnung, sich vor Heuchelei zu hüten
Lukas 12, 1-3
Lukas 12, 1-3 Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist! Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird. Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte: Als Jesus in Richtung Jerusalem weiterging, versammelten sich große Menschenmengen um ihn zu hören. Die Menschenmassen waren so gewaltig, dass einige verletzt wurden (sodass sie aufeinander traten).
Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist: Jesus sagte das in erster Linie zu seinen Jüngern (begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen), warnte sie vor der großen Gefahr der Heuchelei und verglich diese mit Sauerteig.
Heuchelei ist wie Sauerteig in dem Sinne, dass man nur ein wenig davon braucht, um eine große Masse zu beeinflussen. Ein kleines bisschen Heuchelei kann wie ein kleines bisschen Arsen sein. Angesichts ihrer enormen Bekanntheit, war es für die Jünger besonders wichtig, sich daran zu erinnern. Die Versuchung zur Heuchelei ist oft für diejenigen am stärksten, die sich zu einem gewissen Maß an äußerlichem Erfolg erfreuen.
„Das ist Heuchelei, die genau wie der Sauerteig: 1. sich ausbreitet; 2. aufquillt; 3. das Essen durchsäuert.“ (Trapp)
Manche meinen, man könne nur vermeiden, ein Heuchler zu sein, indem man nie nach einem höheren Ideal strebt. Aber das ist gefährlich sowohl für uns selbst als auch für die Gesellschaft. Wir sollten einen hohen Anspruch haben, aber ehrlich mit unseren Schwierigkeiten umgehen, diesen Anspruch auch zu erfüllen.
Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird: Die Kunst eines Heuchlers hängt vom Verheimlichen ab, aber eines Tages wird alles enthüllt werden. Wir können nur vor Menschen heucheln, aber niemals vor Gott. Er durchschaut die Maske des Schauspielers.
Im Jahre 1985 schrieb ein in den USA bekannter Evangelist und Prediger ein Buch, in dem er die Sünde in Amerika verdammte, insbesondere sexuelle Sünde und Pornografie. Nur kurze Zeit später gestand er unter Tränen, jahrelang in genau diese Sünden verwickelt gewesen zu sein, und versprach Buße zu tun. Doch ein paar Jahre später wurde er wegen ähnlicher Verbrechen verhaftet. Seine Heuchelei mag viele Menschen überrascht haben, aber nicht Gott. Gott wusste es die ganze Zeit.
2. Fürchte keine Verfolgung
Lukas 12, 4-5
Lukas 12, 4-5 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts Weiteres tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
Ich sage aber euch, meinen Freunden: Es ist schwer zu sagen, ob Jesus das zu seinen Jüngern sagte (wie in Lukas 12, 1-3) oder zu der Menge. In diesem Kontext ist es sehr wahrscheinlich, dass Jesus zu seinen Jüngern sprach, jedoch in Hörweite der Menge.
Der Zusammenhang mit seinen vorherigen Worten könnte sein, dass Heuchler die Gläubigen immer verachten, so dass die Nachfolger Jesu bereit sein müssen, Verfolgung zu ertragen.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten: Als Jesus zu seinen Jüngern über Märtyrertum und Verfolgung sprach, wusste er, dass sie alle – außer Johannes – für ihn den Märtyrertod sterben würden. Er wusste auch von seinem eigenen kommenden Leiden.
Angesichts der letzten sichtbaren Widerstände gegenüber Jesus (Lukas 11, 53-54) kann man davon ausgehen, dass die Jünger den zunehmenden Stress und die Angst spürten, im Vorfeld der Kreuzigung. Sie mussten den gleichen Frieden erlangen, den Jesus hatte und die Angst überwinden.
Und danach nichts Weiteres tun können: Alles, was Verfolger tun können, ist zu töten. Gott hat die endgültige Macht über Leben und Tod des Gläubigen. Deshalb sollten wir uns vor unseren Verfolgern nicht fürchten, sondern eine gesunde Ehrfurcht vor Gott haben, die uns dazu bringt, ihm mehr zu gehorchen als irgendeinem Menschen.
„Ein Mensch hat nur ein Leben zu verlieren und eine Seele zu retten; es ist somit unsinnig, die Errettung der Seele für die Selbsterhaltung des Lebens zu opfern.“ (Clarke)
Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen: Das übersetzte Wort für Hölle heißt Gehenna. Es leitet sich von den Worten Tal von Hinnom ab, das sich auf der Süd- und Westseite Jerusalems befand. Im Alten Testament war es ein Ort für den Moloch, an dem Kinder geopfert wurden (2. Chronik 28, 3; Jeremia 7, 30-31; 19, 1-6; 32, 35). Der reformierende König Josia stoppte die Opferung von Kindern im Hinnomtal (2. Könige 23, 10). Es wurde zu einer Müllkippe, einem Ort des Gestanks mit ständig schwelenden Feuern. Zur Zeit Jesu verglich man es mit ewiger, feuriger Strafe – an anderen Stellen wurde es Feuersee genannt (Offenbarung 19, 20; 20, 10-15).
Ja, ich sage euch, den fürchtet! Es gibt wirklich Millionen Beispiele von Menschen, die sich auch durch Verfolgung hindurch für Jesus stark gemacht haben – die Gott mehr geehrt haben als Menschen. Es folgt die besondere Geschichte eines Engländers namens Rowland Taylor.
In einem Buch, das 1890 erstmals gedruckt wurde, beschreibt John Ryle den Tod von Rowland Taylor, der in England hingerichtet wurde. Er glaubte daran, dass Priester heiraten können und dass das Brot und der Wein des Abendmahls nicht zum tatsächlichen, wirklichen Leib und Blut Jesu werden.
Am letzten Tag im Januar 1555 erschien Taylor mit zwei weiteren Personen vor dem Bischof von Winchester und wurde wegen Irrlehre und Spaltung der Kirche angeklagt. Als sie sich weigerten, ihre Meinung zu ändern, wurden sie zum Tode verurteilt. Als sie zum Tode verurteilt waren, antworteten sie dem Bischof: „Wir wissen, dass Gott, der gerechte Richter, unser Blut von euren Händen fordern wird. Die Stolzesten unter euch werden diese erneute Aufnahme des Antichristen und die Tyrannei, die ihr jetzt gegen die Herde Christi ausübt, bereuen.“
Am 4. Februar wurde Taylor aus dem Priesteramt entlassen. An diesem Abend durften seine Frau und sein Sohn mit ihm zu Abend essen. Nach dem Abendessen verließen sie ihn in großer Verbundenheit und unter Tränen. Am nächsten Tag wurde er zur Hinrichtung nach Hadleigh hinausgeführt, damit er in der Stadt, in der er als Pastor diente, vor den Augen der Gemeinde verbrannt werden konnte.
Als sie am Morgen des 5. Februar das Londoner Gefängnis verließen, war es noch dunkel. Taylors Frau befürchtete, dass er an diesem Morgen abgeholt werden könnte, also wartete sie mit ihren beiden Töchtern vor dem Gefängnis. Als sie nach ihm rief, erlaubte ihr der Sheriff, mit ihren Töchtern zu einem letzten Treffen mit ihrem Mann zu kommen. Rowland Taylor nahm seine kleine Tochter Mary auf den Arm, während Elizabeth mit ihm kniete und das Vaterunser betete. Sie beteten zusammen, küssten und umarmten sich, und Taylor sagte zu seiner Frau: „Leb wohl, meine liebe Frau: Sei getrost, denn ich bin ruhig in meinem Gewissen. Gott wird für meine Kinder einen Vater einsetzen.“ Er küsste seine Tochter Mary und sagte: „Gott segne dich und mache dich zu seiner Dienerin“, und als er Elizabeth küsste, sagte er: „Gott segne dich. Ich bete, dass ihr alle stark und standhaft zu Christus und seinem Wort steht.“ Als er weggeführt wurde, rief seine Frau: „Gott sei mit dir, lieber Rowland: Ich werde dich, mit Gottes Gnade, in Hadleigh treffen.“
Die Reise von London nach Hadleigh dauerte mehrere Tage, und während der ganzen Fahrt war Rowland Taylor fröhlich und ausgelassen, als ob er zu einem Festessen oder einer Party gehen würde. Doch am 9. Februar 1555 kamen sie in Hadleigh an. Als sie noch etwa 3 Kilometer von der Stadt entfernt waren, sprang Taylor vom Pferd und ging zu Fuß weiter. Er lief schnell, fast so, als würde er tanzen. Der Sheriff fragte ihn, wie er sich fühle, und er sagte: „Nun, Gott sei gelobt, guter Herr Sheriff, es ging mir nie besser. Denn jetzt weiß ich, dass ich fast zu Hause bin … sogar in meinem Vaterhaus … O gütiger Herr, ich danke dir! Bevor ich sterbe, werde ich noch einmal meine Herde sehen, von der du Herr weißt, dass ich sie von ganzem Herzen geliebt und aufrichtig gelehrt habe. Guter Herr, segne sie und halte sie standhaft in deinem Wort und in deiner Wahrheit.“
Als sie nach Hadleigh kamen, zogen sie ihm eine Kapuze über den Kopf und kamen über eine Brücke. Am Fuße der Brücke stand ein armer Mann mit fünf Kindern, der schrie: „Oh lieber Vater und guter Hirte, Dr. Taylor, Gott helfe ihnen, wie sie mir und meinen armen Kindern schon so oft geholfen haben.“ Die Straßen waren auf beiden Seiten überfüllt mit Menschen, die ihn sehen wollten. Als sie sahen, wie er in den Tod geführt wurde, weinten und schrien sie mit all ihrer Kraft. Die Menschen riefen: „Ach, lieber Gott, da geht unser guter Hirte von uns, der uns so treu gelehrt hat, so väterlich für uns gesorgt hat und so göttlich über uns geherrscht hat. O barmherziger Gott! Was sollen wir armen, verstreuten Lämmer tun? Was soll aus dieser höchst gottlosen Welt werden? Gott, Herr, stärke ihn und tröste ihn.“ Taylor antwortete: „Ich habe euch Gottes Wort und Wahrheit gepredigt und bin heute gekommen, das mit meinem Blut zu besiegeln.“
Als sie auf den Marktplatz kamen, hörte er eine große Menschenmenge und fragte, wo sie seien. Als sie ihm sagten, sie seien an dem Ort, an dem er hingerichtet werden würde, sagte er: „Gott sei Dank, ich bin sogar zu Hause“, und er nahm die Kapuze von seinem Kopf. Als die Leute sein Gesicht sahen, war ein Ausbruch von Emotionen zu spüren. Sie weinten und schrien: „Gott schütze Sie, guter Dr. Taylor! Jesus Christus stärke Sie; der Heilige Geist tröste Sie“ und ähnliche Aussagen. Taylor wollte noch ein letztes Mal zu den Menschen sprechen, aber sobald er den Mund aufmachte, hielt ihm eine Wache einen Speer an den offenen Mund und zwang ihn, aufzuhören.
Er begann, seine Kleidung zu verschenken – zuerst seine Stiefel, dann seinen Mantel und seine Jacke, bis er nur noch Hose und Hemd hatte. Dann rief er mit lauter Stimme aus: „Gute Leute, ich habe euch nichts anderes gelehrt als Gottes heiliges Wort und die Lektionen, die ich aus Gottes gesegnetem Buch, der Heiligen Bibel, entnommen habe; und ich bin heute hierhergekommen, um sie mit meinem Blut zu versiegeln.“ Doch dann schlug ihm einer der Wächter einen Knüppel auf den Kopf und sagte: „Hältst du damit dein Versprechen zu schweigen, du Irrlehrer?“ Da er erkannte, dass er nicht sprechen konnte, kniete er sich hin und betete. Eine arme Frau kam, um neben ihm zu knien und zu beten. Die Wachen versuchten zwar, sie wegzustoßen, aber sie wollte nicht gehen.
Nachdem er gebetet hatte, kam er zu dem Scheiterhaufen, an den er gefesselt werden sollte. Er küsste ihn, trat in ein Fass und stand mit zum Gebet gefalteten Händen und zum Himmel gerichteten Augen da, als man ihn an den Scheiterhaufen fesselte. Nach einigen quälenden Verzögerungen zündeten sie schließlich das Feuer an und Rowland Taylor betete laut: „Barmherziger Vater des Himmels, nimm um Jesu Christi, meines Erlösers Willen, meine Seele in deine Hände auf.“ Dann stand er vollkommen still, als sich das Feuer um ihn herum erhob, ohne zu schreien oder sich zu bewegen, bis eine Wache ihn auf den Kopf schlug und sein Gehirn herausfiel und sein toter Leichnam ins Feuer fiel. Es wurde eine Markierung hinterlassen, auf der stand: „1555 – Dr. Taylor, der das Gute verteidigte, hinterließ an dieser Stelle sein Blut.“
3. Erkenne deinen großen Wert bei Gott
Lukas 12, 6-7
Lukas 12, 6-7 Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen: Wenn Gott an die Sperlinge denkt, wird er dich nicht vergessen – also verliere nicht den Mut. Es gibt nur wenige Dinge, die schlimmer sind als das Gefühl, vergessen zu sein. Jesus versicherte allen Gläubigen, dass ihr Leben wertvoll ist und Gott an sie denkt.
Bevor er London verließ, um hingerichtet zu werden, schrieb Rowland Taylor seine letzten Gedanken in ein Buch und übergab es seinem Sohn: „Ich sage zu meiner Frau und zu meinen Kindern: Der Herr hat euch mir gegeben, und der Herr hat mich von euch genommen und euch von mir. Der Name des Herrn sei gelobt! Ich glaube, dass die, welche im Herrn sterben, gesegnet sind. Gott sorgt für die Sperlinge und für die Haare auf unseren Köpfen. Ich habe ihn immer als treuer und wohlwollender erlebt, als irgendein Vater oder Ehemann es jemals sein könnte. Deshalb vertraut nur auf ihn, wegen des Werkes unseres geliebten Erlösers Christus. Glaubt und gehorcht ihm, liebt und fürchtet ihn. Betet zu ihm, denn er hat versprochen zu helfen. Zählt mich nicht zu den Toten, denn ich werde ganz sicher leben und niemals sterben. Ich gehe euch voraus, und ihr werdet danach in unsere ewige Heimat folgen.“
Die Haare eures Hauptes sind alle gezählt: Man sagt, dass eine rothaarige Person etwa 90.000 Haare hat; eine dunkelhaarige Person etwa 120.000 und eine blonde Person etwa 145.000. Doch Gott weiß genau, wie viele Haare du hast. Wenn er selbst das von dir weiß, dann kennt er auch all die wichtigen Dinge.
Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge: Diejenigen, die verfolgt werden, geraten oft in Versuchung, dem Gefühl nachzugeben, dass sie wertlos sind und sich niemand um sie kümmert. Doch ein liebender Gott im Himmel sieht jeden Einzelnen als wertvoll an.
Matthäus 10, 29 sagt uns, dass man für einen Groschen zwei Sperlinge kaufen konnte. Hier lernen wir, dass fünf Sperlinge für zwei Groschen verkauft wurden. Es gab also einen Rabatt, wenn man mehrere Sperlinge abnahm, von einem halben Groschen pro Sperling bis zu 0, 4 Groschen pro Sperling.
4. Die Bedeutsamkeit eines guten Bekenntnisses
Lukas 12, 8-10
Lukas 12, 8-10 Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes; wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und jedem, der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.
Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes: Jesus tröstet die Gläubigen damit, dass einem leidenden Christen Ehre und der Lohn für seine Treue vor dem Thron Gottes zukommen wird (weil die Engel Gottes den Thron Gottes umgeben).
Unter den frühen Christen hatten die Bekennenden besondere Ehre. Sie waren diejenigen, die für Jesus Leid ertrugen und dennoch vom Tod verschont blieben.
Wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes: So wie es eine ehrenvolle Belohnung für die Treuen gibt, gibt es eine fürchterliche Strafe für die Untreuen. Sie werden verleugnet und vor dem Thron Gottes entehrt werden.
Jesus spricht nicht von denen, die ihn in ihrem Herzen oder in ihrem Verstand verleugnet haben. Er sagte, wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen. Es gibt eine wirkliche und wichtige Bedeutung für ein öffentliches Bekenntnis zu Jesus. Für viele ist es das Schwierigste von allem. Es ist zumeist schwer, weil sie Menschenfurcht haben, genau das, wovor Jesus zuvor in seinen Worten gewarnt hat (Lukas 12, 4-7).
Die Prüfung, Jesus vor den Menschen entweder zu bekennen oder zu verleugnen, kann auf verschiedene Art erfolgen; aber sie wird sicher kommen. Es ist hilfreich, im Herzen und im Verstand entschlossen zu sein, bevor diese Prüfung kommt.
Jesus rief seine Zuhörer klar zu einer Entscheidung auf. Wie zuvor in Lukas 11, 23 steht man vor der Wahl, entweder für Jesus oder gegen ihn zu sein. Hier hat man die Wahl, Jesus zu bekennen oder ihn zu verleugnen.
Der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen: Das bezieht sich wahrscheinlich auf einen Moment der Schwäche (insbesondere beim Bekennen in der Öffentlichkeit), der verziehen werden könnte. Im Gegensatz dazu befindet sich derjenige, der gegen den Heiligen Geist lästert, in einer entschiedenen Ablehnung der Wahrheit Gottes, die nicht vergeben werden wird.
Jesus sprach diese Worte auf dem Höhepunkt seiner Popularität (Lukas 12, 1). Doch Jesus wusste, dass beliebt zu sein nicht dasselbe war, wie von den Menschen anerkannt zu werden und ihr Vertrauen zu besitzen. Selbst als er seine Zuhörer aufrief, eine Wahl zu treffen, warnte er davor, die falsche Wahl zu treffen.
Die Hauptaufgabe des Heiligen Geistes ist es, Zeugnis von Jesus abzulegen ( … sowird der von mir Zeugnis geben; Johannes 15, 26). Wenn dieses Zeugnis von Jesus vollständig und endgültig zurückgewiesen wird, hat man damit tatsächlich gegen den Heiligen Geist gelästert. Man bezeichnet ihn als Lügner in Bezug auf sein Zeugnis von Jesus. Diejenigen, die Jesus entschieden ablehnen, machen sich dieser Sünde schuldig.
Dem wird nicht vergeben werden: Die ewigen Folgen dieser Sünde zwingen uns, sie ernst zu nehmen. Wie kann man wissen, ob man tatsächlich gegen den Heiligen Geist gelästert hat? Die Tatsache, dass jemand ein Verlangen nach Jesus hat, zeigt, dass die Person sich dieser Sünde nicht schuldig gemacht hat. Doch je länger wir Jesus ablehnen, desto härter wird unser Herz ihm gegenüber und führt uns auf den Weg einer vollständigen und endgültigen Ablehnung seiner Person.
Manche Menschen sagen – als Scherz oder als Mutprobe – absichtlich Worte, von denen sie annehmen, dass sie damit die Sünde gegen den Heiligen Geist begehen. Sie halten es für eine kleine Sache, mit der Ewigkeit zu spielen. Doch wirklich gegen den Heiligen Geist zu lästern, ist mehr als das Formulieren von Worten; es geht um eine gefestigte Lebenseinstellung, die das Zeugnis des Heiligen Geistes über Jesus ablehnt. Selbst wenn jemand absichtlich solche Dinge gesagt hat, kann er immer noch Buße tun und umkehren, um eine endgültige Ablehnung von Jesus damit zu verhindern.
Die Lästerung gegen den Heiligen Geist wird niemals vergeben werden. Nicht, weil diese Sünde zu groß ist, als dass Gott sie vergeben könnte, sondern weil es sich um eine Herzenseinstellung handelt, der die Vergebung Gottes gleichgültig ist. Sie wird niemals Vergebung erlangen, weil sie die Vergebung auf Gottes Art niemals will. Vielleicht wünscht sie sich Vergebung zu ihren eigenen Bedingungen, aber niemals zu Gottes Bedingungen.
Der Weg, dem Heiligen Geist nicht zu lästern, besteht darin, Jesus Christus anzunehmen und ihm hier und heute Liebe und Vertrauen entgegenzubringen. Das setzt voraus, das Wirken des Heiligen Geistes nicht mehr abzulehnen, welches uns zu Jesus führt.
5. Sorgt euch nicht, was ihr sagen sollt – der Heilige Geist wird euch lehren
Lukas 12, 11-12
Lukas 12, 11-12 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen: Jesus warnte sie auch davor, dass die Menschen sie im öffentlichen Leben (Obrigkeiten) und im religiösen Leben (Synagogen) verfolgen würden. Sie mussten mit Widerstand sowohl aus dem Rathaus als auch aus den Gotteshäusern rechnen.
Jesus sprach diese Worte zu Menschen, denen genau diese Herausforderung bevorstand. Tausende und Abertausende haben sich seitdem dieser Herausforderung gestellt und erlebt, wie Gottes Gnade sie hindurchträgt.
Sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt: Die Jünger Jesu konnten in den Momenten großer Prüfung vollkommenes Vertrauen in Gott haben und wissen, dass der Heilige Geist durch sie sprechen würde, auch wenn sie nicht vorbereitet waren.
„Es war nicht die Erniedrigung, die die frühen Christen fürchteten, nicht einmal grausamen Schmerz und Qual. Aber viele von ihnen fürchteten, dass ihre eigene Ungeschicklichkeit in Worten und in der Verteidigung der Wahrheit eher schaden als nützen könnte. Es ist die Verheißung Gottes, dass, wenn ein Mensch für seinen Glauben vor Gericht steht, ihm die richtigen Worte zuteilwerden.“ (Barclay)
„Die Märtyrerin Alice Driver brachte bei ihrer Vernehmung all die Doktoren zum Schweigen, so dass sie kein Wort mehr herausbrachten, sondern sich ungläubig untereinander ansahen. Dann sagte sie: Habt ihr nichts mehr zu sagen? Gott sei geehrt; ihr könnt dem Geist Gottes in mir, einem armen Weibe, nicht widerstehen … Da verurteilte der Richter sie, und sie kehrte in das Gefängnis zurück, fröhlich wie ein Vogel am Morgen.“ (Trapp) Sie wurde zwei Wochen vor dem Ende der Herrschaft von Queen Mary (Bloody Mary) auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
In Lukas 12, 11 steht für ‚verteidigen‘ das altgriechische Wort apologeomai – ‚Rechtfertigung‘. Es bedeutet, eine Verteidigung vorzubringen oder eine angemessene Antwort zu geben. Aus eben diesem Wort und diesem Gedanken entstand der moderne Begriff Apologetik.
Denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt: Das gab ihnen die Zuversicht, dass der Heilige Geist im richtigen Moment zu ihnen und durch sie sprechen würde, auch wenn sie ihre Aussage nicht vorbereitet hatten.
Das ist keine Rechtfertigung dafür, sich beim Lehren und Predigen von Gottes Wort schlecht vorzubereiten, sondern ein Versprechen von Stärke und Führung für die Verfolgten, die die Gelegenheit haben, Jesus zu bezeugen.
B. Geisteshaltungen in Bezug auf materiellen Besitz
1. Die allgemeinen Grundsätze im Bezug auf materielle Dinge
Lukas 12, 13-15
Lukas 12, 13-15 Es sprach aber einer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll! Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.
Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll: Jesus hatte gerade über unseren großen Wert für Gott gelehrt und darüber, wie wichtig es ist, für ihn einzustehen. Mitten in dieser Lehre unterbrach ein Mann Jesus, um ihn zu bitten, in einer finanziellen Streitsache Partei zu ergreifen.
Nach damaligem Recht erhielt der ältere Bruder zwei Drittel des Erbes und der jüngere Bruder ein Drittel (Barclay). Dieser Mann bat Jesus nicht darum, beide Seiten anzuhören und dann ein gerechtes Urteil zu fällen. Er bat Jesus, Partei für ihn selbst und gegen seinen Bruder zu ergreifen (sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll).
Offensichtlich drangen Jesu Worte über die Notwendigkeit unseres vollen Einsatzes für Gott und Gottes Fürsorge für uns, nicht bis zum Herzen dieses Mannes vor. Er hatte das Gefühl, er müsse für das kämpfen, was ihm zustand.
„Wenn beide den wahren Sinn des Lebens erkannt hätten und ihr hauptsächliches Bestreben darin bestanden hätte, ‚reich vor Gott‘ zu sein, würde sich die Frage des Besitzes von selbst erledigen. Der eine würde eifrig teilen, während der andere sich keine Sorgen machen würde, was er bekommt.“ (Morgan)
Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Es ist nicht so, dass Jesus sich nicht um Gerechtigkeit kümmerte; aber er wusste nur zu gut, dass diesem Mann seine Habgier mehr schaden würde, als wenn er seinen Anteil am Erbe nicht bekäme.
Wir können noch so kämpfen für das, was uns von Rechts wegen zusteht. Aber am Ende kann es sein, dass es uns schlechter bekommt, wenn wir es erhalten, als wenn wir es losgelassen hätten und Gott die Situation hätten regeln lassen.
Jesus hielt es nicht für seine Aufgabe, jede Angelegenheit zu beurteilen und jedes Problem zu lösen. Es gab einige Streitigkeiten, in die er sich nicht hineinziehen lassen wollte.
Hier zeigt sich, welche Herausforderung die trügerische Natur des Herzens darstellt. Wir maskieren unsere Habgier oft, indem wir behaupten, wir seien auf einem gerechten Feldzug.
Habt acht und hütet euch vor der Habsucht: Jesus benutzte die Bitte des Mannes, um zu ihm und der Menge über Habsucht zu sprechen. Vielleicht hatte die vehemente Bitte des Mannes um Gerechtigkeit wirklich ein niederes Motiv. Vielleicht war er mehr von Habsucht als von Gerechtigkeit getrieben.
„Eigentlich wird ‚hütet euch‘ der Bedeutung von ‚phylassō‘ (dem Wort im griechischen Urtext) kaum gerecht, welches eher ‚verteidigt euch‘ bedeutet.“ (Morris) Es bedeutet, dass wir alle von Habgier heimgesucht werden und uns vor ihr schützen müssen.
„Große Besitztümer gehen im Allgemeinen mit Stolz, Faulheit und Luxus einher; und das sind die größten Feinde der Erlösung.“ (Clarke)
„Besitz unter habgierigen Menschen aufzuteilen, bedeutet, sich auf zukünftige Streitigkeiten vorzubereiten. Die Menschen von Habgier zu befreien, bedeutet, Frieden zu schließen.“ (Morgan)
Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat: Das ist das allgemeine Prinzip, das Jesus in der folgenden Lehre über materielle Dinge entwickeln wird. Wenn wir mit der Einstellung leben, dass unser Leben aus dem besteht, was wir besitzen, leben wir in Habsucht und Habsucht ist Götzendienst (Kolosser 3, 5).
„Habgierige Menschen, die nach mehr gieren, verlieren die Freude an dem, was sie besitzen, so wie ein Hund am Tisch seines Herrn ohne jedes Vergnügen das ganze Fleisch verschlingt, das er ihm hinwirft und immer noch nach dem nächsten Bissen giert.“ (Trapp)
2. Das Gleichnis vom reichen Narren
Lukas 12, 16-21
Lukas 12, 16-21 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen: Der Mann in Jesu’ Gleichnis war mit fruchtbarem Boden gesegnet worden. Wir können davon ausgehen, dass er finanziell erfolgreich war, indem er dem fruchtbaren Boden harte Arbeit hinzufügte. Er war so erfolgreich, dass er Schwierigkeiten hatte, seine Ressourcen zu verwalten (da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann).
Seine Sorgen und Ängste spiegelten sich in den Worten wider: „Was soll ich tun?“ „Wenn wir jung sind, denken wir, reich zu sein bedeutet, völlig frei von Ängsten zu sein … Aber dieser reiche Mann war genauso voller Sorgen wie der Bettler ohne einen einzigen Groschen auf Erden.“ (Morrison)
Das will ich tun: Mit einer Fülle an Ressourcen hatte der Mann im Gleichnis sein Leben selbstbewusst geplant. Er würde bauen, um seinen Reichtum besser verwalten zu können und dann das Leben in vollen Zügen genießen.
Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern: In einer Nacht wurden alle Errungenschaften und Pläne des Mannes zunichte gemacht. Er machte Geschäftspläne und Lebenspläne, konnte aber den Tag seines Todes nicht kontrollieren. All seine Errungenschaften und Pläne waren augenblicklich nichts mehr wert.
Der Mann war ein Narr – nicht, weil er reich war, sondern weil er ohne jedes Bewusstsein und ohne Vorbereitung auf die Ewigkeit lebte.
Wird man deine Seele von dir fordern drückt eine Verpflichtung aus. Dieser Mann schuldete Gott sein Leben, seinen Erwerb und seinen Reichtum; aber vor allem schuldete er Gott seine Seele, und die würde von ihm gefordert werden. Er war sie Gott jeden Tag seines Lebens schuldig, aber am Tag seines Todes würde sie von ihm gefordert werden.
Jeder hätte gedacht, dass der Mann in dem Gleichnis ein großer Gewinner war, aber Gott sagte, er sei ein Narr. Die Ewigkeit bewies, dass der Mann ein Narr war. Seine Geschichte zeigte, dass es nicht nur Sünde ist, materiellen Dingen einen zu hohen Stellenwert in seinem Leben einzuräumen – es ist auch dumm.
Wem wird gehören, was du bereitet hast? In gewissem Sinne gehörten diese Dinge nicht Gott, weil der Mann sie niemals Gott übergeben hat. Sie gehörten nicht dem reichen Narren, weil er sie nicht mitnehmen konnte. Vielleicht gehörten sie einfach nur dem Teufel.
„Ärmer als der ärmste Bettler musste er diese Welt verlassen.“ (Geldenhuys)
So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt: Der reiche Mann in dem Gleichnis dachte, alles gehöre ihm. Er sagte: meineFrucht, meineScheunen, meineGüter, meineSeele. Alles drehte sich um ihn, und nichts drehte sich um Gott. Am Ende zeigte sich, dass nichts ihm gehörte – sogar seine eigene Seele war Gott unterstellt. Er hatte keine Frucht, keine Scheunen, keine Güter, und seine Seele war tot.
So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott: Das Problem des Mannes bestand nicht darin, dass er einen Schatz auf Erden hatte, sondern dass er nicht reich bei Gott war.
Wir können reich … für Gott werden, indem wir denen aufopferungsvoll helfen, die in Not sind (Lukas 12, 33; 18, 22; 1. Timotheus 6, 17-19) und indem wir Jesus in allem vertrauen, was nötig ist (Offenbarung 3, 17-18).
Wir können die Tatsache nicht verschleiern, dass irdische Reichtümer uns oft davon abhalten, himmlischen Reichtümern auf die Art nachzujagen, wie wir es eigentlich tun sollten. Paulus schrieb: Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen (1. Timotheus 6, 9). Die meisten von uns fürchten sich vor Armut; eigentlich sollten wir uns vor dem Reichtum fürchten.
John Wesley lehrte und lebte weise in Bezug auf Reichtum. Er sagte, man solle so viel verdienen, wie man kann, so viel sparen, wie man kann, und so viel geben, wie man kann. Er selbst lebte von 28 britischen Pfund pro Jahr und gab den Rest weg, auch wenn sein Gehalt im Laufe seines Lebens von 30 auf 60 auf 90 auf 120 Pfund stieg.
3. Eine Warnung vor Sorgen
Lukas 12, 22-23
Lukas 12, 22-23 Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben: Gier und Sorge sind eng miteinander verbunden. Gier kann nie genug bekommen, Sorge hat Angst, dass sie nie genug haben wird – beide richten ihre Augen nicht auf Jesus.
„Man kann Gott durch Sorge genauso untreu werden wie durch Habgier.“ (Bruce)
Sorgt euch nicht ist ein liebevolles Gebot. Wir verstehen oft nicht, welchen Schaden Sorgen in unserem Leben anrichten. Die Forschung zeigt deutlich, dass Stress unser Immunsystem verschlechtert. Menschen, die unter ständigem oder hohem Stress stehen, weisen eine geringere Anzahl an T-Zellen auf, die für die Immunreaktionen unerlässlich sind. Stress hat einen eindeutigen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Andauernder Stress wirkt sich nachweislich auf das Gehirn aus, so dass eine Person am Ende weniger gut in der Lage ist, auf Stress zu reagieren. Stress steht auch im Zusammenhang mit plötzlichem Herzversagen.
Sorgt euch nicht: Es gibt einen Unterschied zwischen einem göttlichen Bewusstsein von Verantwortung und einer gottlosen, misstrauischen Sorge. Allerdings tarnt sich dieses gottlose, misstrauische Gefühl der Sorge gewöhnlich als Verantwortungsbewusstsein.
Das Leben ist mehr als die Speise: Die Sorge, von der Jesus sprach, reduziert den Menschen auf das Niveau eines Tieres, das sich nur um die körperlichen Bedürfnisse kümmert. Dein Leben ist mehr, und du hast ewige Ziele vor Augen, denen du nachgehen musst.
4. Gründe dafür, sich keine Sorgen zu machen
Lukas 12, 24-28
Lukas 12, 24-28 Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel! Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Wenn ihr nun nicht einmal das Geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das Übrige? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit ist nicht gekleidet gewesen wie eine von ihnen! Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
Betrachtet die Raben … Gott nährt sie doch: Gott sorgt für die Vögel, und er kümmert sich um sie. Deshalb können wir erwarten, dass Gott sich auch um uns kümmert.
Doch aufgepasst: Die Vögel machen sich keine Sorgen, stattdessen arbeiten sie. Vögel sitzen nicht einfach mit offenem Schnabel da und erwarten, dass Gott ihn schon mit Essen füllen wird.
Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel: Die Sorge, die viele Menschen wegen der materiellen Dinge des Lebens haben, wurzelt darin, dass sie gering von ihrem eigenen Wert vor Gott denken. Sie begreifen nicht, wie sehr er sie liebt und sich um sie sorgt.
Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Durch Sorgen erreichen wir nichts; wir werden unserem Leben nichts hinzusetzen. Es mag zwar größere Sünden geben als die Sorge, aber keine ist selbstzerstörerischer und nutzloser.
Kann … eine einzige Elle hinzusetzen: Das altgriechische Wort bedeutet entweder zum Leben hinzufügen oder zu einem Längenmaß hinzufügen, der Gedanke dahinter ist aber der gleiche. Anstatt unser Leben zu bereichern, können wir uns durch Sorgen sogar selbst schaden. Stress ist einer der Hauptverursacher von Krankheiten und schlechter Gesundheit.
Wenn aber Gott das Gras … so kleidet: Gott kümmert sich sogar um das Gras, so wird er sich sicher auch um dich kümmern. Wir vertrauen auf die Macht und die Fürsorge eines liebenden himmlischen Vaters.
Gott kümmert sich um die Blumen, doch das bedeutet nicht, dass für sie jeder Tag aus Sonnenschein und Wärme besteht. Wenn jeder Tag sonnig wäre und es nie Wolken und Regen gäbe, würden die Blumen schnell absterben.
Ihr Kleingläubigen: „‘Kleiner Glaube‚ ist kein kleiner Fehler; denn er tut dem Herrn unrecht und betrübt den ängstlichen Geist. Zu denken, dass der Herr, der die Lilien kleidet, seine eigenen Kinder nackt lässt, ist beschämend. O Kleinglaube, erlerne bessere Manieren!“ (Spurgeon)
5. Es ist Gottes Absicht, dass deine Aufmerksamkeit auf sein Reich und seinen Schatz gerichtet ist, nicht auf das Reich und den Schatz dieser Welt
Lukas 12, 29-31
Lukas 12, 29-31 Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht! Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr diese Dinge benötigt. Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht! Die gute Nachricht von Jesus ist einfach. Man muss die Dinge dieser Welt nicht mit einem so festen Griff festhalten als ginge es um Leben und Tod. Jesus ließ alles los, was der Himmel ihm bot und war damit zufrieden, einfach auf Gott zu vertrauen.
Die Formulierung beunruhigt euch nicht übersetzt das altgriechische Wort meteorizesthe, das vom Wort Meteor abstammt. Trapp dachte, der Sinn wäre: „Nicht in der Schwebe zu hängen, wie Meteoriten im Raum, unsicher, ob sie hängen bleiben oder zu Boden fallen.“
„Der Originaltext ist nicht leicht zu erklären, denn das Wort, das mit ‘unsicher’ [beunruhigt] übersetzt ist, wird nirgendwo sonst im Neuen Testament verwendet. Es scheint etwas mit Meteoriten zu tun zu haben, so dass man die Stelle auch so übersetzen könnte: ‚Habt nicht das Gemüt eines Meteoriten.’“ (Spurgeon)
Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker: Jesus stellte das Leben derer, die Gott nicht kennen und von ihm getrennt sind, denen gegenüber, die Gott kennen und seine liebevolle Fürsorge empfangen. Diejenigen, die Gott kennen, sollten nach anderen Dingen trachten.
„Du sagst wieder, dass du nicht anders kannst, als ängstlich zu sein. Dann, mein lieber Freund, muss ich dich sehr ernsthaft fragen, was ist der Unterschied zwischen dir und einem weltlichen Menschen?“ (Spurgeon)
Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes: Das muss die Richtschnur für unser Leben sein, wenn wir unsere Prioritäten setzen. Doch der Gedanke ist falsch, dass es nur eine weitere Priorität ist, die wir in unsere Prioritätenliste einfügen und an die erste Stelle setzen. Stattdessen trachten wir in allem, was wir tun, zuerst nach dem Reich Gottes.
Zum Beispiel müssen wir uns selten entscheiden, ob wir Gott ehren, unsere Frauen lieben oder gute Arbeiter sein wollen. Wir ehren Gott und trachten nach dem Reich Gottes, indem wir gute Ehemänner und gute Arbeiter sind.
Wir sollten uns diese Aussage auch in ihrem unmittelbaren Kontext vergegenwärtigen. Jesus erinnert uns daran, dass unser körperliches Wohlbefinden kein würdiges Motiv ist, dem wir unser Leben widmen sollten. Wenn du es für erstrebenswert hältst, dass dein Gott der Mammon ist, dann wird dein Leben mit Sorgen behaftet sein, und sehr dem eines Tieres ähneln, das sich hauptsächlich um seine körperlichen Bedürfnisse kümmert.
Jesus sagte ihnen nicht nur, sie sollten aufhören, sich zu sorgen. Er sagte ihnen, sie sollten die Sorge durch die Beschäftigung mit dem Reich Gottes ersetzen. Eine Angewohnheit oder eine Leidenschaft kann nur für eine noch wichtigere Angewohnheit oder Leidenschaft aufgegeben werden.
So wird euch dies alles hinzugefügt werden: Wenn du das Reich Gottes an die erste Stelle setzt und nicht glaubst, dass körperliches Wohlbefinden ein würdiges Ziel ist, dem du dein Leben widmen solltest, dann kannst du dich an allem erfreuen. Er verspricht dir himmlische Schätze, Ruhe durch Gottes Versorgung und die Erfüllung von Gottes höchstem Ziel für den Menschen – die Gemeinschaft mit ihm und die Teilhabe an seinem Reich.
Diese Entscheidung – vielmehr nach dem Reich Gottes zu trachten – ist die grundlegende Entscheidung, die jeder trifft, der zum ersten Mal Buße tut und sich zu Gott hinwendet. Doch danach wird an jedem weiteren Tag unser christliches Leben diese Entscheidung entweder bestätigen oder verleugnen.
6. Das Vertrauen in Gottes Fürsorge fördert die Großzügigkeit der Nachfolger Jesu
Lukas 12, 32-34
Lukas 12, 32-34 Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Fürchte dich nicht, du kleine Herde: Im Urtext wird ein doppelter Verkleinerungsbegriff verwendet, wie in ‚kleine, kleine Herde‘ (Trapp, Clarke). Es war diese kleine und unbedeutende Herde, der der Vater das Königreich geben wollte. Es war zwar eine kleine Herde, aber es war seine Herde.
Sie war klein, aber es war eine Herde – was bedeutet, dass sie einen Hirten hatte. Besser eine kleine Herde mit dem guten Hirten als eine große Herde mit einem Mietling.
Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben: Für die Jünger galt dies auf besondere Weise, denn sie genossen die Gegenwart des Königs Jesus und die Vorteile seiner Herrschaft unter ihnen. Das galt auch in anderer Hinsicht: Jesus würde in den Himmel auffahren und das Reich gewissermaßen in den Händen dieser Jünger lassen. Eine solch große Berufung war auch eine Verheißung von großem Segen, Schutz und von Versorgung.
Jesus gab ihnen Zuversicht, indem er eurem Vater sagte, anstatt ‚meinem Vater‘.
Verkauft eure Habe und gebt Almosen: Das Gebot wegzugeben, was wir besitzen, ist eine Prüfung der Nachfolge und es ist ein Werkzeug, um uns als Jünger auszubilden. Es weist darauf hin, dass Geben ein Gegenmittel gegen die Habgier ist.
„Die Bereitschaft, dem Ruf nach Entsagung zu folgen, ist ein Zeichen echter Umkehr, ein Zeichen ungeteilter Treue zu Jesus, ein Zeichen unerschütterlichen Glaubens an ihn.“ (Pate)
Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein: Der Zusammenhang zwischen dem Ort, an dem sich dein Herz befindet, und dem Ort deines Schatzes ist keine Vermutung; sondern eine simple Tatsache. Wenn du deine materiellen Besitztümer als deinen Schatz ansiehst, dann ist dein Herz hier auf dieser Erde verankert.
„Wenn die wichtigsten Interessen einer Person irdisch sind, ist das auch der Ort der Hingabe.“ (Pate)
Wir sollten nicht vergessen, dass diese Lehre über Reichtum und Habgier von dem Mann ausgelöst wurde, der Jesu Predigt mit der Bitte unterbrach, einen Streit zwischen ihm und seinem Bruder zu schlichten. Diesen Mann (und alle anderen) warnte Jesus hinsichtlich des Ortes an dem sich sein Schatz und sein Herz befinden.
C. Geisteshaltung im Hinblick auf die Wiederkunft Jesu
1. Seid bereit und wartet auf die Rückkehr eures Herrn
Lukas 12, 35-40
Lukas 12, 35-40 Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend; und seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt oder in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, glückselig sind jene Knechte! Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
Seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten: Wenn die Nachfolger Jesu nicht habsüchtig oder sorgenvoll sein sollen, dann muss ihr Fokus auf die Wiederkunft Jesu gerichtet sein. Das ist etwas, wofür es sich lohnt, unser Leben einzusetzen.
„Diese Worte des Erlösers stehen in engem Zusammenhang mit seinen früheren Warnungen, keine irdische, sondern eine himmlische Gesinnung zu haben.“ (Geldenhuys)
Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend: Der Gedanke hinter diesem Satz wird in der NGÜ gut ausgedrückt: Haltet euch bereit und sorgt dafür, dass eure Lampen brennen!
Wir erinnern uns auch daran, dass sein Wort meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg ist (Psalm 119, 105). Man mag eine innere Bereitschaft haben, Gott zu dienen (die Lende ist umgürtet), aber man hat nicht die nötige Leuchtkraft, um ihm gut zu dienen (das Licht von Gottes Wort brennt hell).
Ich sage euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen: Die einsatzbereiten Diener werden von ihrem Meister bedient und gesegnet werden. Es gibt eine reiche Belohnung, wenn man ein Leben in Bereitschaft und Erwartung der Wiederkunft Jesu führt.
„Die Diener, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, werden gesegnet sein. Sie werden sogar so sehr gesegnet, dass der Herr die Rollen umkehren und ihnen dienen wird, indem er seine Lenden umgürtet, ihnen einen Platz an der Tafel zuweist und sie bewirtet.“ (Pate)
Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint: Wir alle wissen, wie peinlich es ist, wenn man unvorbereitet aufgerufen wird. Jesus sagte allen, sie sollten auf seine Wiederkunft vorbereitet sein. Das ist das Wichtigste, worauf sich jemals jemand vorbereiten kann.
Ein Dieb kündigt sein Kommen niemals vorher an. Er kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem du ihn nicht erwarten würdest. Vor einem Dieb auf der Hut zu sein, bedeutet in ständiger Bereitschaft zu leben. Auf die Wiederkunft Jesu vorbereitet zu sein, bedeutet genauso in ständiger Bereitschaft zu leben.
2. Seid gute Haushalter während der Abwesenheit eures Herrn
Lukas 12, 41-48
Lukas 12, 41-48 Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle? Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gibt? Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweihauen und ihm sein Teil mit den Ungläubigen geben. Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen; wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.
Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle? Jesus antwortete Petrus, indem er zu allen sagt, dass sie treue und kluge Haushalter (Verwalter) sein sollen. In gewisser Weise sagte Jesus: „Ich sage dieses Gleichnis zu allen, die ihr Leben in Bereitschaft leben wollen, als treue und kluge Haushalter.“
Alle, die Diener Jesu sind, müssen für seine Wiederkunft bereit sein, aber diejenigen unter seinen Dienern, die eine geistliche Aufgabe haben, müssen umso mehr bereit sein. „Unwissenheit über das Göttliche wird den Sünder nicht völlig entschuldigen. Er wird geschlagen werden, aber seine Schläge werden gering sein. Seine Verdammnis wird sanft sein im Vergleich zu der eines Dieners, der den Willen seines Meisters kennt, ihn aber nicht tut; der ihn zwar anderen lehrt, ihn aber selbst nicht befolgt … Gott sieht die bösen, freizügigen, skandalösen und boshaften Geistlichen als die größten Übeltäter an und er wird sie als solche behandeln.“ (Poole)
Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen: Ein schlechter Haushalter lebt ohne die Erwartungshaltung, dass sein Herr zurückkehrt. Das zeigt sich in verschiedenen Bereichen seines Lebens.
Er misshandelt die anderen Diener seines Meisters (anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen).
Er ist den Annehmlichkeiten dieser Welt übermäßig zugetan (zu essen und zu trinken).
Er ist dem Rausch verfallen (und sich zu berauschen).
Jesus verbindet hier eindeutig die Bereitschaft für seine Wiederkunft mit einem Leben in Liebe, mit geistlichem Fokus und mit Selbstbeherrschung. Gleichzeitig ist das Herz, das sagt: „Mein Herr säumt zu kommen“, mit einem solch niederen und fruchtlosen Leben verbunden, wie oben beschrieben.
Manche sind es leid, auf seine Rückkehr zu warten, oder sie werden zynisch, was die Wiederkunft Jesu betrifft, weil sie noch nicht stattgefunden hat. Das ist genau die Haltung, vor der Jesus uns hier warnt. Wenn Jesus in der Wahrnehmung einiger säumt zu kommen, dann doch nur, um mehr Menschen vor dem Gericht zu retten, das in den letzten Tagen über die Welt kommen wird.
So wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet: Bereit oder nicht, eines Tages wird der Herr kommen. Wenn er kommt, wird er diejenigen bestrafen, die nicht bereit waren oder sein Kommen verleugnet haben, und er wird diejenigen belohnen, die für ihn bereit waren.
Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen; wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen: Wenn der Herr kommt, wird er die Strafe dem Vergehen entsprechend ausfallen lassen. Diejenigen, die wussten, dass sie bereit sein sollten und es dennoch nicht waren, werden schlimmer bestraft werden als diejenigen, die es nicht wussten und deshalb nicht bereit waren.
3. Jesus bringt reinigendes Feuer und Spaltung
Lukas 12, 49-53
Lukas 12, 49-53 Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet! Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist! Meint ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung! Denn von nun an werden fünf in einem Haus entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien; der Vater wird mit dem Sohn entzweit sein und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet! Man kann dieses Feuer auf verschiedene Art betrachten.
Es mag sein, dass das Feuer, von dem Jesus sprach, das Gericht war, das in den folgenden Jahrzehnten über das jüdische Volk kommen sollte. „Im jüdischen Denken ist Feuer fast immer ein Symbol für Gericht. Jesus betrachtete somit das Kommen seines Reiches als eine Zeit des Gerichts.“ (Barclay)
Es könnte auch sein, dass das Feuer, das Jesus hier erwähnt, die Kraft des Heiligen Geistes ist, der erst kommen konnte, nachdem Jesus sein Werk am Kreuz vollbracht hatte (ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe).
Es könnte sein, dass das Feuer, von dem Jesus sprach, die Verbreitung der guten Nachricht und die kommende Ausbreitung seiner Königsherrschaft über den gesamten Erdball ist. Das konnte nicht geschehen, bevor er nicht sein Werk am Kreuz vollendet hatte.
Die Tatsache, dass Jesus von seinem Leiden als einer Taufe sprach, ist bezeichnend. Er wurde nicht mit Leiden besprenkelt; er wurde in Qualen untergetaucht. Auf dieselbe Weise sollen auch wir in Jesus Christus und mit dem Heiligen Geist getauft werden, eingetaucht und überströmt.
Wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist: Jesus fühlte sich gedrängt, bis sein Werk am Kreuz vollbracht war, weil er von all dem Guten wusste, das daraus entstehen würde. Der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete (Hebräer 12, 2).
DerVater wird mit dem Sohn entzweit sein und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter: Das kann der Preis sein, den man als treuer Haushalter zu zahlen hat. Wenn du Jesus treu nachfolgst, kann es sehr wohl zu Spaltungen um seinetwillen kommen.
„Sein Kommen würde unweigerlich zur Spaltung führen, und so war es auch. Das war einer der Hauptgründe, warum die Römer das Christentum hassten. Es zerriss die Familien in zwei Teile.“ (Barclay)
4. Die Wichtigkeit, die Zeiten zu beurteilen
Lukas 12, 54-56
Lukas 12, 54-56 Er sprach aber auch zu der Volksmenge: Wenn ihr das Gewölk aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr sofort: Es gibt Regen!, und es geschieht auch so. Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß!, und es geschieht auch so. Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie kommt es aber, dass ihr diese Zeit nicht beurteilt?
Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie kommt es aber, dass ihr diese Zeit nicht beurteilt? Jesus tadelte die Menschen seiner Zeit, weil sie diese Zeit nicht richtig beurteilten. Sie hätten die Prophezeiungen bezüglich des ersten Kommens Jesu besser verstehen und die offensichtlichen Zeichen würdigen sollen, die Jesus als den verheißenen Messias bestätigten.
Jesu Zuhörer wussten, dass es regnen wird, wenn sich im Westen Wolken über dem Mittelmeer bildeten. Sie wussten, dass eine Hitzewelle bevorstand, wenn der warme Wind aus der arabischen Wüste nach Süden wehte.
Er sprach aber auch zu der Volksmenge: Jesus sprach das zu der Volksmenge, nicht nur zu seinen Jüngern. Jesus wollte, dass alle fähig sind, diese Zeit zu beurteilen und sich auf seine Wiederkunft vorzubereiten.
In unserer heutigen Zeit gibt es viele Gründe zu glauben, dass Jesus bald wiederkommen wird, was unser Gefühl der Dringlichkeit, dieseZeit richtig zu beurteilen, noch verstärkt.
Die Voraussetzungen für einen Tempelwiederaufbau sind gegeben. Dieser ist notwendig, damit sich die Prophezeiungen über den Greuel der Verwüstung erfüllen können (Matthäus 24, 15; Markus 13, 14; 2. Thessalonicher 2, 3-4). Seit 1948 ist Israel wieder eine Nation, und die Hoffnung auf einen wieder errichteten Tempel steigt bei einer Minderheit der Juden weiter an.
Die Bedingungen für eine Art weltbeherrschende Vereinigung von Nationen, die das alte Römische Reich beerben wird, sind gegeben (Daniel 2, 36-45; Offenbarung 13, 1-8; Offenbarung 17, 10-14). Diese Vereinigung wird wahrscheinlich mit der heutigen Europäischen Union in Verbindung stehen und aus den Zielen ihrer Regierenden und dem Chaos der Zeit hervorgehen.
Die Bühne für den Aufstieg eines politischen und wirtschaftlichen Weltführers ist bereitet. Er wird diesen weltbeherrschenden Bund von Nationen anführen (2. Thessalonicher 2, 3-12; Offenbarung 13, 4-7).
Die Weichen, für die Art von falscher Religion, von der die Bibel sagt, dass sie die Endzeit kennzeichnen wird, sind gestellt (2. Thessalonicher 2, 4; 2. Thessalonicher 2, 9-12; Offenbarung 13, 11-15; Offenbarung 17, 1-6).
Die Grundlagen für die Art von Wirtschaftssystem, das für die Endzeit vorhergesagt ist (Offenbarung 13, 15-17), sind gegeben. Die Technologie ist verfügbar und der Bedarf ist bereits vorhanden.
Nichts von alledem garantiert, dass die Wiederkunft Jesu bald stattfinden wird. Es ist durchaus möglich, dass die Zeit nach Gottes Weisheit noch nicht reif ist. Doch wenn das der Fall sein sollte, dann müsste Gott zulassen, dass derartige Umstände, die unser jetziges Zeitalter kennzeichnen, zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten.
5. Komm jetzt mit Gott ins Reine mit diesem Wissen über die Zeiten
Lukas 12, 57-59
Lukas 12, 57-59 Und warum entscheidet ihr nicht von euch selbst aus, was recht ist? Denn wenn du mit deinem Widersacher zur Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht vor den Richter schleppt und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis wirft. Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Groschen bezahlt hast!
Warum entscheidet ihr nicht von euch selbst aus, was recht ist? Jesus bat seine Zuhörer, selbst darüber nachzudenken. Jeder, der entscheiden kann, was recht ist, wird erkennen, wie wichtig und wie gut es ist, mit Gott ins Reine zu kommen, bevor wir vor ihn als Richter treten. Wenn du damit wartest, bis du vor seinem Richterstuhl stehst, dann ist es zu spät.
Gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen: In dem Bild, das Jesus benutzte, war es sinnvoll, einen Vergleich zu schließen, bevor man vor dem Richter erscheint. In gleicher Weise können wir sagen, dass Gott angesichts des Werkes Jesu am Kreuz eine außergerichtliche Einigung (vor dem Gericht) mit Gott anbietet. Wir können unser Vertrauen darauf setzen, wer Jesus ist und was er für uns am Kreuz getan hat.
Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Groschen bezahlt hast: Jesus erinnerte sie (und uns) an die große Strafe, die droht, wenn wir nicht vor dem Tag des Gerichts mit Gott ins Reine kommen. All das drängt uns dazu, jetzt mit Gott ins Reine zu kommen und in Bereitschaft und Vorfreude auf die Wiederkunft Jesu zu leben.
Jesus deutet hier an, dass es einen Preis gibt, der in der Hölle bezahlt werden muss (bis man auch den letzten Groschen bezahlt hat). Das hilft dabei, die furchterregende, aber biblische Wahrheit zu verstehen, dass die Hölle ewig ist. Es ist nämlich eine Zahlung für unsere Sünden notwendig, und die unvollkommene Menschheit kann die geforderte Zahlung eines vollkommenen Gottes nicht leisten.
Die Münze, auf die sich Jesus hier bezog, war „der Lepton; lepton bedeutet soviel wie „der Dünne“; es war die kleinste gängige Münze.“ (Barclay)
Die Strafe der Hölle ist ewig, genauso wie das Leben im Himmel ewig ist (Matthäus 25, 46; 2. Thessalonicher 1, 9). Die Qualen in der Hölle sind ewig (Offenbarung 14, 11) und das Feuer der Hölle erlischt nicht (Markus 9, 48). Die Ungläubigen werden auch wieder auferstehen, vermutlich mit Körpern, die die Strafe der Hölle ertragen können (Johannes 5, 29; Apostelgeschichte 24, 15).
Lukas 12 – Die Haltung der Nachfolger Jesu
A. Die Haltung, die jene haben sollten, die verfolgt werden
1. Eine Warnung, sich vor Heuchelei zu hüten
Lukas 12, 1-3
Lukas 12, 1-3
Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist! Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird. Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
2. Fürchte keine Verfolgung
Lukas 12, 4-5
Lukas 12, 4-5
Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts Weiteres tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
3. Erkenne deinen großen Wert bei Gott
Lukas 12, 6-7
Lukas 12, 6-7
Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
4. Die Bedeutsamkeit eines guten Bekenntnisses
Lukas 12, 8-10
Lukas 12, 8-10
Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes; wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und jedem, der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.
5. Sorgt euch nicht, was ihr sagen sollt – der Heilige Geist wird euch lehren
Lukas 12, 11-12
Lukas 12, 11-12
Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
B. Geisteshaltungen in Bezug auf materiellen Besitz
1. Die allgemeinen Grundsätze im Bezug auf materielle Dinge
Lukas 12, 13-15
Lukas 12, 13-15
Es sprach aber einer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll! Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.
2. Das Gleichnis vom reichen Narren
Lukas 12, 16-21
Lukas 12, 16-21
Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
3. Eine Warnung vor Sorgen
Lukas 12, 22-23
Lukas 12, 22-23
Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.
4. Gründe dafür, sich keine Sorgen zu machen
Lukas 12, 24-28
Lukas 12, 24-28
Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel! Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Wenn ihr nun nicht einmal das Geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das Übrige? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit ist nicht gekleidet gewesen wie eine von ihnen! Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
5. Es ist Gottes Absicht, dass deine Aufmerksamkeit auf sein Reich und seinen Schatz gerichtet ist, nicht auf das Reich und den Schatz dieser Welt
Lukas 12, 29-31
Lukas 12, 29-31
Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht! Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr diese Dinge benötigt. Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
6. Das Vertrauen in Gottes Fürsorge fördert die Großzügigkeit der Nachfolger Jesu
Lukas 12, 32-34
Lukas 12, 32-34
Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
C. Geisteshaltung im Hinblick auf die Wiederkunft Jesu
1. Seid bereit und wartet auf die Rückkehr eures Herrn
Lukas 12, 35-40
Lukas 12, 35-40
Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend; und seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt oder in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, glückselig sind jene Knechte! Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
2. Seid gute Haushalter während der Abwesenheit eures Herrn
Lukas 12, 41-48
Lukas 12, 41-48
Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle? Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gibt? Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweihauen und ihm sein Teil mit den Ungläubigen geben. Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen; wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.
3. Jesus bringt reinigendes Feuer und Spaltung
Lukas 12, 49-53
Lukas 12, 49-53
Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet! Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist! Meint ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung! Denn von nun an werden fünf in einem Haus entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien; der Vater wird mit dem Sohn entzweit sein und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
4. Die Wichtigkeit, die Zeiten zu beurteilen
Lukas 12, 54-56
Lukas 12, 54-56
Er sprach aber auch zu der Volksmenge: Wenn ihr das Gewölk aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr sofort: Es gibt Regen!, und es geschieht auch so. Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß!, und es geschieht auch so. Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie kommt es aber, dass ihr diese Zeit nicht beurteilt?
5. Komm jetzt mit Gott ins Reine mit diesem Wissen über die Zeiten
Lukas 12, 57-59
Lukas 12, 57-59
Und warum entscheidet ihr nicht von euch selbst aus, was recht ist? Denn wenn du mit deinem Widersacher zur Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht vor den Richter schleppt und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis wirft. Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Groschen bezahlt hast!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.