Offenbarung 19 – Jesus kehrt als siegreicher Herr zurück
A. Lobpreis im Himmel
1. Lobpreis für das Gericht das über Babylon kommt
Offenbarung 19, 1-5
Offenbarung 19, 1-5 Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert! Und nochmals sprachen sie: Hallelujah! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen! Hallelujah! Und eine Stimme kam aus dem Thron hervor, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, sowohl die Kleinen als auch die Großen!
Eine große Volksmenge im Himmel: In Offenbarung 7, 9-14 sahen wir eine große Schar, die aus der Großen Trübsal gerettet wurde, und bereit für das Ende des Weltsystems und die Herrschaft des Antichristen auf Erden war. Hier feiern diese große Volksmenge, die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen gemeinsam den Untergang des Antichristen und des Weltsystems, das ihn unterstützt.
Ein Teil dieser großen Volksmenge – jene gemarterten Heiligen, die während der Großen Trübsal durch die Hand des Antichristen fielen – rief in Offenbarung 6, 10 nach Gottes gerechtem Gericht. Hier wird ihr Gebet endlich erhört.
Hallelujah … Hallelujah … Hallelujah: Dieses wunderbare, dem Hebräischen entlehnte Wort kommt in Offenbarung 19 viermal, aber nirgendwo sonst im Neuen Testament vor. Es gehört hierher – denn Gottes Volk jubelt grenzenlos über seinen Sieg über Babylon.
Hallelujah ist das hebräische Wort für ‚Lobet den Herrn‘ und steht im Imperativ. Es ist eine Ermutigung und eine Aufforderung, den Herrn zu loben!
Manche scheinen Angst davor zu haben, Hallelujah zu sagen, aber wir alle werden es im Himmel sagen. Es ist ein so wunderbares Wort, das wir nie unbedacht benutzen sollten.
„Anselm von Canterbury hält es für ein Wort das von den Engeln stammt, und in keiner menschlichen Sprache vollständig wiedergegeben werden kann, und stimmt mit Augustinus darin überein, dass das Fühlen und das Sprechen dieses Wortes die ganze Seligkeit des Himmels verkörpert.“ (Seiss)
Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte: Dieser Abschnitt ist eigentlich der Höhepunkt von Offenbarung 18. In Offenbarung 18 beklagten die Freunde Babylons ihren Untergang; hier aber feiert ihn das Volk Gottes.
Er hat die große Hure gerichtet … Er hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert: Hier liegt der Schwerpunkt der Anbetung auf den großen Werken Gottes, insbesondere auf seinem Werk des gerechten Gerichts.
Eine Stimme kam aus dem Thron hervor: Diese Stimme vom Thron Gottes könnte die von Jesus sein, aber wahrscheinlicher ist es die Stimme eines der Engel, die am Thron Gottes dienen.
2. Lobpreis für die Hochzeit des Lammes
Offenbarung 19, 6-9
Offenbarung 19, 6-9 Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Hallelujah! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes!
Die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner: Der Höhepunkt des Lobpreises auf Erden ist nur ein Schatten dessen, was diese Verse beschreiben. An diesem Punkt nähert sich die Offenbarung der Vollendung von Gottes Plan für die Menschheitsgeschichte, und so kommen wir auch zu einem Höhepunkt des Lobpreises.
Das ist offensichtlich ein lauter, enthusiastischer Lobpreis. Es ist zwar durchaus möglich, Lobpreis und Anbetung in einen selbstgefälligen Fokus auf unsere Gefühle oder einen ungeordneten Ausdruck des Fleisches zu verwandeln, aber gegen lauten, enthusiastischen Lobpreis ist nichts einzuwenden. Und obwohl uns stille Zeiten allein mit Gott etwas Kostbares und Unersetzliches geben, ist es auch absolut aufregend, wenn eine große Anzahl von Christen Gott mit aufrichtiger Begeisterung anbetet.
„Wir sollten Gott nicht halbherzig anbeten, so als wäre es unsere Pflicht, Gott zu loben, wir es aber für eine mühsame Angelegenheit hielten und es so schnell wie möglich hinter uns bringen wollten, je eher, desto besser. Nein, nein; „Alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen“. Komm, mein Herz, wach auf, und rufe alle Kräfte auf, die auf dich warten! Eine rein mechanische Anbetung ist leicht, aber wertlos. Komm, wach auf, mein Bruder! Erwecke dich selbst, meine Seele!“ (Spurgeon)
„Alle christlichen Pflichten sollten freudig erfüllt werden, besonders aber die Aufgabe, den Herrn zu preisen. Ich war in Gemeinden, in denen die Melodie bis zum allerletzten Ton traurig war; in denen die Zeit so schrecklich langsam verging, dass man sich fragte, ob sie jemals den Psalm 119 fertigsingen würden oder ob, um Watts Ausdruck zu gebrauchen, die Ewigkeit zu kurz dafür wäre; und insgesamt schien der Geist des Volkes so bedrückt, so schwer, so tot zu sein, dass man hätte annehmen können, dass sie sich trafen, um ihren Geist auf eine Hinrichtung vorzubereiten, anstatt den ewig gnädigen Gott zu segnen.“ (Spurgeon)
„Der Himmel ist immer der Himmel und unbeschreiblich voll von Glückseligkeiten; aber selbst der Himmel hat seine Feiertage, selbst die Glückseligkeit hat ihre Überflutung; und an jenem Tag, wenn die Frühlingszeit des unendlichen Ozeans der Freude gekommen sein wird, welch eine maßlose Flut von Freude wird die Seelen aller verherrlichten Geister überströmen … Wir wissen noch nicht, meine Lieben, zu welchem Glück wir fähig sind.“ (Spurgeon)
Die Hochzeit des Lammes ist gekommen: Ein Grund dafür, dass diese große Volksmenge so voller Lobpreis ist, liegt darin, dass die Zeit jetzt gekommen ist, wo das Lamm Gottes mit seinem Volk, in einer so engen Verbindung vereint wird, die nur mit der Ehe (Hochzeit) eines Mannes und einer Frau verglichen werden kann.
Die Hochzeit des Lammes, das der Messias ist, ist ein in der gesamten Heiligen Schrift häufig verwendetes Bild. Im Alten Testament wird Israel als Gottes Frau dargestellt, die ihm oft untreu ist (Hosea 2, 4-17, Jesaja 54, 6, Hesekiel 16). Im Neuen Testament wird die Gemeinde als die Verlobte Jesu dargestellt, die auf diesen Tag der Eheschließung wartet (2. Korinther 11, 2, Epheser 5, 25-32).
„In biblischen Zeiten beinhaltete eine Eheschließung zwei wichtige Ereignisse, nämlich die Verlobung und die Hochzeit. Diese waren normalerweise durch eine Zeitspanne getrennt, in der die zwei betroffenen Individuen als Mann und Frau galten und als solche der Treuepflicht unterlagen. Die Hochzeit begann mit einer Prozession zum Haus der Braut, gefolgt von einer Rückkehr zum Haus des Bräutigams zum Hochzeitsfest. Im Vergleich dazu erwartet die Gemeinde, die durch den Glauben mit Christus verlobt ist, nun die Parusie, wenn der himmlische Bräutigam seine Braut abholt und zum in alle Ewigkeit dauernden Hochzeitsfest in den Himmel zurückkehrt.“ (Mounce)
Und seine Frau hat sich bereit gemacht: Was tun wir, um uns auf diese Hochzeit vorzubereiten? Es gibt viel für uns zu tun, aber letztlich ist es ein Werk, das Gott in uns tut (Epheser 5, 25-27). Dieser Punkt wird unterstrichen, indem Johannes bemerkt, dass es ihr gegeben wurde, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend.
In dieser vollkommenen Vereinigung mit Jesus wird sein Volk vor ihm rein und glänzend sein. „Rein (katharos) spiegelt Reinheit, Loyalität und Treue wider, den Charakter des neuen Jerusalems … Glänzend (lampros) ist die Farbe strahlenden Weißes, die die Verherrlichung darstellt.“ (Johnson)
Denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen: Die Gläubigen sind zu von Gott vorbereiteten guten Werken geschaffen. Diese ‚Gerechtigkeiten‘ (gerechte Taten) sind es, die die ‚Aussteuertruhe‘ der Braut Jesu füllen.
Paulus sprach von seinem Wunsch, dass die Christen vor dem Herrn rein dargestellt werden: Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch mit einem Mann verlobt, damit ich euch Christus als keusche Jungfrauen vorstellen kann (2. Korinther 11, 2). Genau dies sollte der Wunsch eines jeden Christen sein.
Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Sie sind in der Tat glückselig; Jesus selbst hat dieses Hochzeitsmahl sehnsüchtig herbeigesehnt. Er sprach sehnsüchtig von dem Tag, an dem er, zusammen mit seinen Jüngern im Reich Gottes wieder von der Frucht des Weinstocks trinken wird. (Matthäus 26, 29)
In der jüdischen Kultur war das Hochzeitsessen das beste Festmahl oder das schönste Fest, das man kannte; es war immer ein Anlass zu großer Freude. Nach der rabbinischen Lehre wurde der Gehorsam gegenüber den Geboten während einer Hochzeitsfeier aufgehoben, wenn die Befolgung eines Gebots die Freude an diesem Anlass schmälern könnte.
An diesem Tag wird jeder die Kirche so sehen, wie sie wirklich ist, nämlich die kostbare Braut Jesu. „Die Braut Christi ist jetzt eine Art Aschenbrödel, die mitten in der Asche sitzt. Sie ist wie ihr Herr, ‚verachtet und verworfen von den Menschen‘; die Wächter schlagen sie und nehmen ihr den Schleier weg, denn sie kennen sie nicht, so wie sie ihren Herrn auch nicht kannten. Wenn er aber erscheinen wird, dann wird auch sie erscheinen, und in seiner herrlichen Erscheinung wird sie auch wie die Sonne im Reich des Vaters leuchten.“ (Spurgeon)
Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes: Dies ist eine wichtige Zusicherung für uns. Dieser vorweggenommene Vollzug wird stattfinden und auch wenn es zu schön erscheint, um wahr zu sein, wird es geschehen.
3. Johannes betet einen Engel an und wird zurechtgewiesen
Offenbarung 19, 10
Offenbarung 19, 10 Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten: Warum beging ein so gottesfürchtiger Mann wie Johannes einen solchen Fehler? „Entweder verstand Johannes den Engel als eine Abbild Gottes, oder er war außer sich vor Aufregung über den glorreichen Vollzug.“ (Robertson)
Sieh dich vor, tue es nicht! Kein geschaffenes Wesen sollte angebetet werden. Im Gegensatz dazu steht Jesus, der die Anbetung von Engeln (Hebräer 1, 6) und von Menschen (Matthäus 8, 2; Matthäus 14, 33; Johannes 9, 38) empfängt.
Ich bin dein Mitknecht: Es gibt große Unterschiede zwischen Menschen und Engeln, aber beide sind Diener desselben Herrn.
Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung: Der wahre Geist der Weissagung zeigt sich immer dadurch, dass er Jesus bezeugt. „Jede prophetische Lehre, die unseren Verstand und unser Herz von ihm wegnimmt, wird nicht richtig weitergegeben.“ (Hocking)
„Das bedeutet, dass die Weissagung in ihrem Kern darauf ausgerichtet ist, die Schönheit und Lieblichkeit unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus zu entfalten.“ (Walvoord)
B. Jesus Christus kehrt auf eine feindliche Erde zurück
1. Jesus kehrt mit einer Armee vom Himmel auf die Erde zurück
Offenbarung 19, 11-16
Offenbarung 19, 11-16 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.
Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe: Man hat das Gefühl, dass alles, was vor diesem Punkt im Buch der Offenbarung steht, eine Einführung in diese Offenbarung (Enthüllung) Jesu Christi darstellt. Jetzt kehrt er in Macht und Herrlichkeit auf die Erde zurück.
Laut Sacharja 14, 3-4 wird Jesus bei seiner Wiederkunft zuerst zum Ölberg in Jerusalem kommen. Die Bitte aus Jesaja 64, 1-2 ist nun erfüllt: Ach, dass Du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekanntzumachen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern; indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten; ja, fahre du herab, dass vor deinem Angesicht die Berge erbeben!
Dieses Gebet um Befreiung wird auf den Lippen des jüdischen Volkes liegen, das die Große Trübsal durchmacht. So unwahrscheinlich es jetzt erscheinen mag, wird es zu Jesus, ihrem Messias, um Befreiung schreien und als Ganzes ihn als ihren Retter annehmen. Wie Jesus in Matthäus 23, 39 sagte: Ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: „Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!“ Hart bedrängt durch die schreckliche Verfolgung des Antichristen wird Israel als Ganzes die Herzen Jesus zuwenden, und er wird sie zu dieser späten Stunde erlösen.
Wenn Jesus wiederkommt, kommt er auf einem weißen Pferd. In biblischen Zeiten – besonders unter den Israeliten – waren die meisten Soldaten Fußsoldaten. Ein Pferd im Kampf zu haben war ein bedeutender Vorteil. Ein Pferd zeugte von Ehre, von Macht und von Schnelligkeit; die Farbe dieses Pferdes spricht auch von Sieg.
Treu und Wahrhaftig: Dieser glorreiche Titel zeigt, wie Jesus seine Zusagen, einschließlich seiner Verheißungen ein Urteil zu sprechen, einhält.
In Gerechtigkeit richtet und kämpft er: Jesus kommt als Richter und General, um zu kämpfen. Die Welt, die ihn zuvor abgelehnt hatte, lehnt ihn wieder ab, aber dieses Mal richtet Jesus diejenigen, die ihn ablehnen.
„Die Welt liebt eine selbstgefällige, vernünftige Religion, und so ist sie immer bereit, irgendein bleiches galiläisches Jesusbild, irgendeinen dürftigen, blutleeren Messias zu verehren und ihm eine gemäßigte rationale Hommage zu erweisen.“ (Torrance)
„Jede Auffassung von Gott, die das Gericht und seinen Hass auf die Sünde im Interesse einer entmannten Doktrin der sentimentalen Zuneigung ausklammert, wird durch den starken und kraftvollen Realismus der Apokalypse nicht unterstützt werden.“ (Reiter)
Dies ist ein Jesus, den wir nicht kontrollieren können. Hier sehen wir Jesus als jemanden, der nicht nur unsere Aufmerksamkeit, sondern auch unsere Unterwerfung fordert.
Es ist gut für uns, wenn wir uns daran erinnern, dass diese dramatische Zurschaustellung des Urteils erst am Ende einer langen Zeit der Gnade, Geduld und Barmherzigkeit stattfindet. Es besteht kein ‚Wettlauf zum Urteil‘. Jesus hat dieser gefallenen Welt sein Naturell von Barmherzigkeit, Vergebung und Gnade reichlich gezeigt. Er kommt jetzt, um eine verhärtete Welt zu richten, die sich völlig ihrer Rebellion gegen ihn hingegeben hat.
„Alle diese Passagen deuten auf die traurige Schlussfolgerung hin, dass es am Tag des Gerichts für die Menschen zu spät ist, die Barmherzigkeit Gottes zu erwarten. Es gibt nichts Unflexibleres als das göttliche Gericht, bei dem die Gnade abgelehnt worden ist. Die von diesem Hintergrund herrührende Szene des schrecklichen Gerichts steht in krassem Widerspruch zu der modernen Sichtweise, dass Gott völlig von seiner Eigenschaft namens Liebe beherrscht wird.“ (Walvoord)
Wir dürfen nicht vergessen, dass Er alles voller Gerechtigkeit tut. „Die Kriege, die er führt, entstammen keinem Prinzip des Ehrgeizes, der Herrschsucht oder der Ausdehnung von Eroberung und Herrschaft; sie sind in ihrem Prinzip und in ihrem Ziel rechtschaffen. Und das ist vielleicht das, was kein irdischer Machthaber jemals sagen könnte.“ (Clarke)
„Jesus ist der einzige König, der immer auf diese Weise Krieg führt. Es hat brillante Ausnahmen von der allgemeinen Regel gegeben, aber der Krieg ist in der Regel ebenso betrügerisch wie blutig, und die Worte der Diplomaten sind eine Vielzahl von Lügen. Es scheint unmöglich, dass Menschen über Frieden und Krieg nachdenken, ohne gleichzeitig auch die Bedeutung der Worte und die Fesseln der Ehrlichkeit zu vergessen: Der Krieg scheint immer noch ein Geschäft zu sein, in dem die Wahrheit fehl am Platz wäre; er ist eine so verfluchte Angelegenheit, dass die Lüge da am meisten zu Hause ist und die Rechtschaffenheit die Szene verlässt. Aber was unseren König betrifft, urteilt und führt er Krieg in der Gerechtigkeit. Das Reich Christi bedarf keiner Täuschung: Die deutlichste Rede und die klarste Wahrheit – das sind die Waffen unserer Kriegsführung.“ (Spurgeon)
Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme: „Warum sind sie wie Feuerflammen? Erstens, um die Geheimnisse aller Herzen zu erkennen. Es gibt hier keine Geheimnisse, die Christus nicht sieht. Es gibt keinen unzüchtigen Gedanken, es gibt keine ungläubige Skepsis, die Christus nicht liest. Es gibt keine Heuchelei, keinen Schein, keinen Betrug, den er nicht so leicht abtastet, wie ein Mensch eine Seite in einem Buch liest. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, die uns durch und durch liest und uns bis ins Innerste unserer Seele kennt.“ (Spurgeon)
Auf seinem Haupt sind viele Kronen: Als diese Erde Jesus das letzte Mal sah, trug er eine Dornenkrone, aber nicht in Offenbarung 19. Jetzt trägt er viele Kronen. Das altgriechische Wort, das hier für Kronen verwendet wird, ist Diadema, die Krone des Königtums und der Autorität, nicht Stephanos, die Krone der Errungenschaften.
Die Tatsache, dass es viele Kronen gibt, bedeutet, dass Jesus die höchste königliche Autorität und Macht besitzt. Das ist eine sichtbare Manifestation dessen, was wir meinen, wenn wir König der Könige sagen. Es ist ein Ausdruck unbegrenzter Souveränität.
Er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist: Sein Gewand ist in Blut getaucht (oder mit Blut besprenkelt). Bibelforscher diskutieren darüber, ob dies sein eigenes Blut ist (das uns an das Kreuz erinnert) oder das Blut seiner Feinde. Beides ist durchaus möglich.
Die Heere im Himmel: Das ist Gottes Volk (Offenbarung 17, 14; Judas 14-15). Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass Engel Jesus und sein Volk auch begleiten werden, aber der Grundgedanke ist, dass der Sohn Gottes das himmlische Volk Gottes gegen die Erde führt.
Es gibt keinen Hinweis auf irgendeine Art von Rüstung oder Waffe für irgendeinen Soldaten in der großen Armee, die Jesus nachfolgt. Die einzige Rüstung oder Waffe, die sie haben, ist die Einzige, die sie brauchen: weiße und reine Leinwand.
Aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor: Es geht nicht darum, dass Jesus wie ein Seeräuber ein Schwert im Mund hält oder dass er ‚Schwerter spuckt‘. Dies ist eher eine dramatische Art, auf die Macht seines Wortes hinzuweisen. „Christus siegt durch die Macht seines Wortes“ (Johnson). Fünf Mal betont Johannes in dem Buch der Offenbarung, dass das Schwert Jesu aus seinem Mund kommt.
Und er wird sie mit eisernem Stab weiden: Jesus kommt, um zu herrschen und im Triumph zu regieren, um die Nationen mit einem eisernen Stab zu regieren, wie in Psalm 2 vorhergesagt. Er kommt als König der Könige um jeden König zu verdrängen, der auf dieser Erde regiert.
„Es bedeutet nicht, die bestehenden Regierungen mit christlichen Prinzipien zu durchsetzen, indem Länder und Reiche geistlich umgewandelt werden, wobei man sie bestehen lässt und sie einfach christianisiert, damit in ihren Verwaltungen etwas vom Geist Christi zu sehen ist; sondern die völlige Verdrängung aller Herrscher und Regierungen dieser Welt, die Herausnahme aller Herrschaft und Autorität aus ihren Händen und sie in die Hände Christi, des wahren und einzigen Königs der Welt, zu legen.“ (Seiss)
Er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren: Zur Hervorhebung steht der Name auf seiner Hüfte und ist gut sichtbar, wenn er auf einem Pferd sitzt. Gleichzeitig kannte niemand [den Namen] als nur er selbst – das heißt, niemand kann ihn vollkommen begreifen.
Clarke gehört zu denen, die glauben, dass der geschriebene Name, den niemand kennt als nur er selbst in Wirklichkeit das Tetragrammaton ist, die vier Buchstaben JHWH, aus denen sich der Name Jahwe, der heilige und geheime Name Gottes, zusammensetzt.
2. Einladung zum großen Abendmahl
Offenbarung 19, 17-18
Offenbarung 19, 17-18 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Mahl des großen Gottes, um das Fleisch der Könige zu verzehren und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, sowohl der Kleinen als auch der Großen!
Ein Engel in der Sonne stehen: Das zeigt, wie hell dieser Engel mit der Herrlichkeit Gottes leuchtet. Der Engel ist zu sehen, obwohl er vor der Sonne steht. „Der Engel steht im Licht der Sonne, wobei der Engel selbst möglicherweise mit noch größerem Glanz leuchtet.“ (Walvoord)
Sprach zu allen Vögeln, die fliegen: Dies ist eine Vorbereitung auf ein großes Gemetzel von Armageddon, „dargestellt in einem Bild von fast abstoßendem Realismus“. (Erdman)
Das Fleisch der Könige, das Fleisch der Heerführer: Die fünfmalige Wiederholung von Fleisch ist aufschlussreich. „Die Rasse ist in fleischlicher Feindschaft gegen Gott gewandelt und lebte nach dem Fleisch, und nun ist der Tag Seiner Geduld zu Ende.“ (Barnhouse)
Es zeigt auch, dass Leute aller Schichten gerichtet werden. Die Hohen und die Niedrigen werden, wenn sie in ihrer Ablehnung Jesu verhärtet bleiben, gemeinsam gerichtet werden. „Das göttliche Gericht über die Bösen nimmt keine Rücksicht auf Personen oder Stellungen und ist der große Gleichmacher aller.“ (Walvoord)
Versammelt euch zu dem Mahl des großen Gottes: Newell verweist auf vier verschiedene Abendessen, die in der Bibel beschrieben werden.
Das Abendmahl der Errettung, auf das im Gleichnis Jesu angespielt wird (Lukas 14, 16-24).
Das Abendmahl des Herrn, ein Gedenken an das Opfer Jesu.
Das Hochzeitsmahl des Lammes.
Das Abendmahl des großen Gottes.
Wenn man das erste Abendmahl ablehnt, bedeutet einem das zweite Abendmahl nichts. Dann ist man beim dritten Abendmahl nicht anwesend, aber doch beim vierten Abendmahl. Jeder darf an mindestens einem dieser Abendmahle teilnehmen, aber einige essen und andere werden bei den Abendmahlen gegessen.
3. Krieg und der Sieg von Jesus Christus
Offenbarung 19, 19-21
Offenbarung 19, 19-21 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.
Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer: Manche finden es schwer zu verstehen, wie ein Mensch so töricht sein könnte zu versuchen, Jesus und diese himmlische Armee in einem erbitterten Kampf von der Erde fernzuhalten. Sie schlagen eher vor, dass diese Armeen sich zunächst versammeln, um gegeneinander zu kämpfen, und dann ihre Wut auf den zurückkehrenden Jesus richten. Das mag der Fall sein, aber wir sollten niemals die Torheit und den Hass der Menschen auf Gott unterschätzen.
„Dies ist der unheilbare Wahnsinn der Sünde, die sich trotz Niederlage um Niederlage gegen einen heiligen Gott wehrt.“ (Newell)
Krieg zu führen mit dem: Dies ist nur die logische Fortsetzung des ständigen Krieges, den der Mensch seit dem Sündenfall gegen Gott führt. Sie ist nicht unglaubwürdiger als die Vorstellung, dass Gott auf die Erde gekommen ist und die Menschen ihn ermordet haben.
Um Krieg zu führen: Johannes fertigte keine Beschreibung einer Schlacht an. Es handelt sich um eine völlig einseitige Angelegenheit, eher um einen einfachen richterlichen Akt als um eine langwierige Schlacht oder einen Krieg. „Die Schlacht von Armageddon ist das Lachen Gottes über den Höhepunkt der Arroganz des Menschen.“ (Barnhouse)
Das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet: Das Tier und der falsche Prophet erhalten eine Sonderbehandlung. Sie werden lebendig in den Feuersee geworfen, bevor der große weiße Thron Gericht hält (Offenbarung 20, 11-15).
„Ein See aus brennendem Schwefel wäre nicht nur sehr heiß, sondern auch extrem übelriechend.“ (Reiter)
Der Feuersee ist das, was wir normalerweise als Hölle bezeichnen. Er ist real, und es gibt nichts Wichtigeres, als ihn zu vermeiden.
Offenbarung 19 – Jesus kehrt als siegreicher Herr zurück
A. Lobpreis im Himmel
1. Lobpreis für das Gericht das über Babylon kommt
Offenbarung 19, 1-5
Offenbarung 19, 1-5
Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert! Und nochmals sprachen sie: Hallelujah! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen! Hallelujah! Und eine Stimme kam aus dem Thron hervor, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, sowohl die Kleinen als auch die Großen!
2. Lobpreis für die Hochzeit des Lammes
Offenbarung 19, 6-9
Offenbarung 19, 6-9
Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Hallelujah! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes!
3. Johannes betet einen Engel an und wird zurechtgewiesen
Offenbarung 19, 10
Offenbarung 19, 10
Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
B. Jesus Christus kehrt auf eine feindliche Erde zurück
1. Jesus kehrt mit einer Armee vom Himmel auf die Erde zurück
Offenbarung 19, 11-16
Offenbarung 19, 11-16
Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.
2. Einladung zum großen Abendmahl
Offenbarung 19, 17-18
Offenbarung 19, 17-18
Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Mahl des großen Gottes, um das Fleisch der Könige zu verzehren und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, sowohl der Kleinen als auch der Großen!
3. Krieg und der Sieg von Jesus Christus
Offenbarung 19, 19-21
Offenbarung 19, 19-21
Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.