1. Eine Zusammenfassung der Aussagen, die zuvor über Jesus als unseren Hohepriester getroffen wurden
Hebräer 8, 1-2
Hebräer 8, 1-2 Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel, einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat und nicht ein Mensch.
Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Der Verfasser des Hebräerbriefes fasst die Hauptaussagen des letzten Kapitels zusammen. Wir haben einen Hohenpriester, Jesus Christus, der uns von einer Stellung der Autorität und Vollmacht im Himmel dient (gesetzt … zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel).
Der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel: Darüber hinaus sitzt Jesus im Himmel, im Gegensatz zu dem fortwährenden Dienst des Priestertums unter dem mosaischen Gesetz.
Die Stiftshütte und der Tempel des alten Bundes waren mit wunderbaren Möbelstücken ausgestattet, aber für die Priester gab es dort keine Möglichkeit sich hinzusetzen, weil ihre Arbeit nie beendet war. Das Werk Jesu ist vollendet, er sitzt im Himmel.
Einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte: Jesus dient nicht als Priester in einer irdischen Stiftshütte oder einem irdischen Tempel. Er dient in der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat, im Original, das Gott gemacht hat. Die Stiftshütte Moses war eine Kopie dieses Originals und sie war von Menschen geschaffen (2. Mose 25, 8-9).
Manche nehmen an, dass die wahrhaftige Stiftshütte die Gemeinde oder Jesu irdischer Leib ist. Aber es ist besser, sie als himmlische Realität anzusehen, deren Nachahmung die irdische Stiftshütte ist.
2. In Jesu Priestertum gab es ein Opfer – ein besseres Opfer
Hebräer 8, 3
Hebräer 8, 3 Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; daher muss auch dieser etwas haben, was er darbringen kann.
Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen: Im Konzept des Priestertums ist ein Opfer für Sünden absolut notwendig. Jesus vertrat ein ranghöheres Priestertum und opferte ein erhabeneres Opfer. Er legte sein eigenes Leben nieder um für die Sünde zu büßen.
Daher muss auch dieser etwas haben, was er darbringen kann: Obwohl Jesus niemals ein Opfer gemäß dem mosaischen Gesetz darbrachte, opferte er ein besseres Opfer – er opferte sich selbst.
3. Jesu Priestertum hatte einen Tempel – einen besseren Tempel
Hebräer 8, 4-5
Hebräer 8, 4-5 Wenn er sich nämlich auf Erden befände, so wäre er nicht einmal Priester, weil hier die Priester sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern. Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen, gemäß der göttlichen Weisung, die Mose erhielt, als er die Stiftshütte anfertigen sollte: »Achte darauf«, heißt es nämlich, »dass du alles nach dem Vorbild machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!«
Wenn er sich nämlich auf Erden befände, so wäre er nicht einmal Priester: Jesus ist nicht dazu qualifiziert, im unterlegenen, irdischen Priestertum zu dienen. Hier sind Priester – und es sind viele – zum Dienen nach dem mosaischen Gesetz qualifiziert.
Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen: Es gab viele Priester, die in dem Abbild und Schatten auf Erden dienen konnten. Aber Jesus ist der Einzige, der dazu qualifiziert ist, in dem erhabenen, himmlischen Priestertum zu dienen. Der irdische Dienst war, obwohl er in den Augen der Menschen ruhmvoll war, in Wirklichkeit nur ein Abbild und Schatten des größeren, himmlischen Dienstes.
Abbild und Schatten des Himmlischen: In 2. Mose 25, 40 lesen wir, dass die irdische Stiftshütte nach einem himmlischen Vorbild gebaut wurde. „Nach dem Vorbild, das dir (Mose) auf dem Berg gezeigt wurde“ (2. Mose 25, 40). Es gibt also einen himmlischen Tempel, der als Vorbild für die irdische Stiftshütte und den irdischen Tempel diente. Jesu Dienst als unser Hohepriester geschieht in diesem himmlischen Tempel, nicht in dem Abbild und Schatten auf Erden.
Die Juden des ersten Jahrhunderts waren sehr stolz auf ihren Tempel und zwar aus gutem Grund: Es war eine spektakuläre architektonische Leistung. Doch egal, wie herrlich der Tempel in Jerusalem war, er war von Menschen (größtenteils von Herodes dem Großen, einem korrupten und gottlosen Mann) gebaut. Daher ist dieser Tempel nichts im Vergleich zu dem himmlischen Tempel, in dem Jesus dient.
4. Das Ergebnis: Jesus steht einem erhabenerem Priestertum mit einem besseren Bund und besseren Verheißungen vor
Hebräer 8, 6
Hebräer 8, 6 Nun aber hat er einen um so erhabeneren Dienst erlangt, als er auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund von besseren Verheißungen festgesetzt wurde.
Nun aber hat er einen um so erhabeneren Dienst erlangt: Kein irdischer Priester hätte die Sünde so wegnehmen können wie Jesus es getan hat. Deswegen ist Jesu Dienst viel besser als der Dienst des Priestertums unter dem mosaischen Gesetz.
Mittler eines besseren Bundes: Jesus hat uns einen besseren Bund gegeben, einen Bund der Gnade und nicht der Werke, der uns durch einen Bürgen (Hebräer 7, 22) garantiert ist. Es ist ein Bund, der durch Glauben und Empfangen gekennzeichnet ist, nicht durch Verdienen und Erarbeiten.
Jesus ist unser Mittler für diesen großartigeren Bund. Mittler ist die Übersetzung des griechischen Worts mesites und bedeutet: „jemand, der zwischen zwei Menschen steht und sie zusammenbringt“. (Barclay)
Mose war der Mittler des alten Bundes, weil er „die beiden Parteien zusammenbrachte“. Jesus ist der Mittler des neuen Bundes, eines besseren Bundes, der uns zu Gott dem Vater bringt.
Jesu Bund ist ein besserer Bund, besser als jeder Bund, den Gott zuvor mit den Menschen geschlossen hatte. Der Bund Jesu erfüllt alle vorigen Bündnisse, die in der Bibel beschrieben werden.
Es gibt einen ewigen Bund zwischen den Personen der Dreieinigkeit, der die Errettung des Menschen möglich machte (Hebräer 13, 20).
Gottes Heilsplan wurde durch den Bund, den er mit Abraham schloss (1. Mose 12, 1-3), fortgesetzt.
Der mosaische Bund war ein weiterer Schritt in Gottes Heilsplan (2. Mose 24, 3-8).
Der Bund mit David war wieder ein weiterer Schritt in Gottes Heilsplan (2. Samuel 7, 1-16).
Der Heilsplan Gottes wurde im Neuen Bund (Lukas 22, 14-20) erfüllt.
Der aufgrund von besseren Verheißungen festgesetzt wurde: Jesus hat bessere Verheißungen für uns. Es sind Verheißungen, die uns durch die verzweifeltsten und dunkelsten Zeiten hindurch begleiten. Es sind Verheißungen, die für uns durch den Geist Gottes lebendig werden. Es sind Verheißungen des Segens und der unverdienten Gunst und keine Flüche, die uns angedroht werden
B. Die Überlegenheit des Neuen Bundes
1. Die Tatsache, dass Gott von einem anderen Bund spricht, beweist, dass dem Alten Bund etwas fehlt
Hebräer 8, 7
Hebräer 8, 7 Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre, so wäre nicht Raum für einen zweiten gesucht worden.
Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre: Es liegt in der Natur des Menschen, sich etwas ‚Neues‘, aber nicht notwendiges auszudenken. Gott ist nicht so. Wenn Gott einen Neuen Bund einsetzt, bedeutet das, dass dem Alten Bund etwas fehlte.
2. Der Neue Bund, wie er im Alten Testament dargestellt wird (zitiert aus Jeremia 31, 31-34)
Hebräer 8, 8-12
Hebräer 8, 8-12 Denn er tadelt doch, indem er zu Ihnen spricht: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen – denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der Herr -, sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken«.
Tadelt doch: In Jeremia 31 zeigte Gott dadurch, dass der Neue Bund verheißen wurde, auf, dass dem Alten Bund etwas fehlte. Zu Lebzeiten Jeremias lag der Neue Bund noch in der Zukunft, weil er schrieb: „Siehe, es kommen Tage“.
Im Kontext betrachtet sehen wir, dass Jeremias Prophetie vermutlich aus der Zeit des Königs Josias stammt. Unter seiner Herrschaft hatte es nach der Auffindung des Gesetzes eine Zeit der Erneuerung gegeben (2. Könige 23, 3). Diese Erneuerung war gut, aber sie war nicht ausreichend. Das sehen wir daran, dass Jeremia auf einen Neuen Bund wartet.
Da ich … schließen werde: Der Herr macht deutlich, dass dieser Bund seinen Ursprung in Gott hat, nicht im Menschen. Am Berg Sinai unter dem Alten Bund waren die Schlüsselworte ‚wenn ihr‘ (2. Mose 19, 5), aber im Neuen Bund sind die Schlüsselworte: ‚Ich werde‘.
Ein neuer Bund: Dies bedeutet wirklich neu, nicht einfach ‚neu und verbessert‘, so, wie es uns die Werbung suggeriert. Heute werden Produkte als ‚neu und verbessert‘ verkauft, obwohl es keinen wesentlichen Unterschied zum alten Produkt gibt. Wenn Gott aber ‚neu‘ sagt, meint er ‚neu‘.
Es gibt zwei griechische Wörter, die etwas Neues beschreiben. Neos bedeutet, dass etwas zeitlich betrachtet neu ist. Etwas kann z.B. die Kopie von etwas Altem sein, es wurde aber erst kürzlich hergestellt. Das bezeichnet man als neos. Das griechische Wort kainos (das hier gebraucht wird) beschreibt etwas, das nicht nur zeitlich gesehen neu ist, sondern auch von völlig neuer, nie da gewesener Qualität ist. Es ist nicht einfach eine Reproduktion von etwas Altem.
Mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda: Der Neue Bund begann definitiv mit Israel, aber es war nie Gottes Absicht, dass der Bund mit Israel enden sollte (Matthäus 15, 24 und Apostelgeschichte 1, 8).
Nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe: Dieser Bund ist nicht wie der Bund, den Gott mit den Vätern Israel geschlossen hatte. Hier wird wieder betont, dass der Neue Bund grundlegend anders ist als der Alte Bund.
Denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben: Die Schwäche des Alten Bundes lag nicht im Bund selbst, sondern in der Schwäche und Unfähigkeit des Menschen. Der Grund, warum der Alte Bund nicht ‚funktionierte‘, war, dass „sie nicht in meinem Bund geblieben sind“.
Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben: Die Eigenschaften des Neuen Bundes verändern von innen her, es gibt keine Regeln durch ein äußerliches Gesetz.
Der Alte Bund wurde mit so großer Furcht und solchem Terror eingeführt, dass eigentlich jeder aus Furcht heraus hätte gehorchen müssen. Aber sie sündigten fast sofort gegen den Alten Bund. Im Neuen Bund geschieht Gehorsam durch das Gesetz, das ihnen in den Sinn und in ihre Herzen geschrieben wurde.
Ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein: Der Neue Bund zeichnet sich durch eine größere Intimität mit Gott aus, die unter dem Alten Bund nicht möglich war.
„Der beste Weg, jemanden dazu zu bringen, ein Gesetz zu halten ist, ihn dazu zu bringen, den Gesetzgeber zu lieben.“ (Spurgeon)
An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken: Der Neue Bund bietet eine wirkliche und vollständige Reinigung von Sünden, anders und besser als das bloße ‚Überdecken‘ der Sünden im Alten Testament.
3. Die Bedeutung eines Neuen Bundes
Hebräer 8, 13
Hebräer 8, 13 Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.
Hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt: Jetzt, wo der Neue Bund eingesetzt ist, ist der Alte Bund veraltet.
Was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden: Die Botschaft an diese entmutigten jüdischen Christen, die daran dachten, zurück zu einem jüdischeren Glauben zu gehen, ist klar. Sie können einfach nicht zu einem unterlegeneren Bund zurückgehen, der bald vollständig verschwinden wird.
Das Opfersystem unter dem mosaischen Gesetz verschwand kurz danach mit der Zerstörung des Tempels und der Zerstörung Jerusalems durch die Römer.
C. Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Bund
1. Sie wurden zu verschiedenen Zeitpunkten eingesetzt
Der Alte Bund ca. 1446 vor Christus.
Der Neue Bund ca. 33 nach Christus.
2. Sie wurde an unterschiedlichen Orten eingesetzt
Der Alte Bund auf dem Berg Sinai.
Der Neue Bund auf dem Berg Zion.
3. Sie wurden auf unterschiedliche Art und Weise verkündet
Der Alte Bund wurde mit Furcht und Schrecken auf dem Berg Sinai gedonnert (2.Mose 19, 17-24).
Jesus Christus, der Sohn Gottes, verkündete den Neuen Bund mit Liebe und Gnade.
4. Sie haben unterschiedliche Mittler
Mose war der Mittler des Alten Bundes.
Jesus ist der Mittler des Neuen Bundes.
5. Sie haben unterschiedliche Inhalte
Der Alte Bund verlangte einen Bund der Werke.
Der Neue Bund erfüllt den Bund der Werke durch das vollendete Werk Jesu.
6. Sie wurden auf unterschiedliche Art und Weise geweiht
Der Alte Bund wurde mit dem Blut von Tieren, das auf das Volk gesprenkelt wurde, geweiht (2.Mose 24, 5-8).
Der Neue Bund wurde mit dem Blut Jesu geweiht (als Kennzeichen für seinen Opfertod), das auf geistliche Art und Weise für sein Volk angewandt wurde.
7. Sie haben unterschiedliche Priester
Der Alte Bund wird von einem Priestertum des mosaischen Gesetzes repräsentiert und von Hohepriestern, die von Aaron abstammten.
Im Neuen Bund besteht das Priestertum aus allen Gläubigen und einem Hohepriester nach der Weise Melchisedeks.
8. Sie haben unterschiedliche Opfer
Das Alte Testament erfordert endlose Wiederholung unvollkommener Opfer.
Der Neue Bund stellt ein für alle Ewigkeit ausreichendes, vollkommenes Opfer des Sohnes Gottes.
9. Sie wurden auf unterschiedliche Art und an unterschiedlichen Orten aufgeschrieben
Der Alte Bund wurde von Gott auf Steintafeln geschrieben.
Der Neue Bund wird von Gott auf die Herzen seiner Kinder geschrieben.
10. Sie haben unterschiedliche Ziele
Das Ziel des Alten Bundes war es, Sünde aufzudecken, sie zu verdammen und einen ‚Zaun‘ um sie herum zu errichten.
Das Ziel des Neuen Bundes ist es, die Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes zu verkünden und Buße, Vergebung von Sünden und ewiges Leben zu geben.
11. Sie haben unterschiedliche praktische Auswirkungen auf das Leben als Christ
Der Alte Bund endet (ohne eigenes Verschulden) in Gefangenschaft.
Der Neue Bund bietet wahre Freiheit.
12. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Heilige Geist ausgeteilt wird
Im Alten Bund wurde der Heilige Geist bestimmten Menschen für bestimmte Aufgaben gegeben.
Im Neuen Bund wird der Heilige Geist freigiebig allen gegeben, die ihn im Glauben empfangen.
13. Sie vermitteln eine unterschiedliche Sichtweise über das Reich Gottes
Unter dem Alten Bund wurde das Reich Gottes hauptsächlich als die Herrschaft Israels über die Nationen gesehen.
Unter dem Neuen Bund ist das Reich Gottes heute schon geistliche Realität und gleichzeitig eine kommende reale Tatsache.
14. Sie unterscheiden sich in ihrer Substanz
Der Alte Bund besteht aus lebendigen Schatten.
Der Neue Bund ist die Realität.
15. Sie unterscheiden sich in ihrer Reichweite
Der Alte Bund beschränkte sich auf die leiblichen Nachkommen Abrahams durch Isaak und Jakob.
Der Neue Bund ist ausgeweitet auf alle Nationen und Geschlechter unter dem Himmel.
16. Sie unterscheiden sich in dem, was sie wirklich vollbringen
Der Alte Bund machte nichts vollkommen.
Der Neue Bund kann und wird die Kinder Gottes vollkommen machen.
17. Sie unterscheiden sich in ihrer Dauer
Der Alte Bund wurde geschaffen, um den Weg für den Neuen Bund vorzubereiten. Mit der Einsetzung des Neuen Bundes diente der alte Bund nicht länger als Bild für Gottes Handeln mit den Menschen.
Der Neue Bund wurde geschaffen um ewig anzudauern. „Lasst uns aus diesen Dingen erkennen, dass das Evangelium oder die Gemeinde im Neuen Testament von den höchsten Privilegien und Vorteilen begleitet werden, die in dieser Welt möglich sind. Daraus folgt eine große Verpflichtung aller Gläubiger zur Heiligkeit und Fruchtbarkeit im Gehorsam zur Ehre Gottes. Gleichzeitig wird auch die Abscheulichkeit ihrer Sünde, durch welche dieser Bund abgelehnt und verachtet wird, ganz offensichtlich.“ (John Owen)
Hebräer 8 – Ein neuer, besserer Bund
A. Jesus, unser himmlischer Priester
1. Eine Zusammenfassung der Aussagen, die zuvor über Jesus als unseren Hohepriester getroffen wurden
Hebräer 8, 1-2
Hebräer 8, 1-2
Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel, einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat und nicht ein Mensch.
2. In Jesu Priestertum gab es ein Opfer – ein besseres Opfer
Hebräer 8, 3
Hebräer 8, 3
Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; daher muss auch dieser etwas haben, was er darbringen kann.
3. Jesu Priestertum hatte einen Tempel – einen besseren Tempel
Hebräer 8, 4-5
Hebräer 8, 4-5
Wenn er sich nämlich auf Erden befände, so wäre er nicht einmal Priester, weil hier die Priester sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern. Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen, gemäß der göttlichen Weisung, die Mose erhielt, als er die Stiftshütte anfertigen sollte: »Achte darauf«, heißt es nämlich, »dass du alles nach dem Vorbild machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!«
4. Das Ergebnis: Jesus steht einem erhabenerem Priestertum mit einem besseren Bund und besseren Verheißungen vor
Hebräer 8, 6
Hebräer 8, 6
Nun aber hat er einen um so erhabeneren Dienst erlangt, als er auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund von besseren Verheißungen festgesetzt wurde.
B. Die Überlegenheit des Neuen Bundes
1. Die Tatsache, dass Gott von einem anderen Bund spricht, beweist, dass dem Alten Bund etwas fehlt
Hebräer 8, 7
Hebräer 8, 7
Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre, so wäre nicht Raum für einen zweiten gesucht worden.
2. Der Neue Bund, wie er im Alten Testament dargestellt wird (zitiert aus Jeremia 31, 31-34)
Hebräer 8, 8-12
Hebräer 8, 8-12
Denn er tadelt doch, indem er zu Ihnen spricht: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen – denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der Herr -, sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken«.
3. Die Bedeutung eines Neuen Bundes
Hebräer 8, 13
Hebräer 8, 13
Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.
C. Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Bund
1. Sie wurden zu verschiedenen Zeitpunkten eingesetzt
2. Sie wurde an unterschiedlichen Orten eingesetzt
3. Sie wurden auf unterschiedliche Art und Weise verkündet
4. Sie haben unterschiedliche Mittler
5. Sie haben unterschiedliche Inhalte
6. Sie wurden auf unterschiedliche Art und Weise geweiht
7. Sie haben unterschiedliche Priester
8. Sie haben unterschiedliche Opfer
9. Sie wurden auf unterschiedliche Art und an unterschiedlichen Orten aufgeschrieben
10. Sie haben unterschiedliche Ziele
11. Sie haben unterschiedliche praktische Auswirkungen auf das Leben als Christ
12. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Heilige Geist ausgeteilt wird
13. Sie vermitteln eine unterschiedliche Sichtweise über das Reich Gottes
14. Sie unterscheiden sich in ihrer Substanz
15. Sie unterscheiden sich in ihrer Reichweite
16. Sie unterscheiden sich in dem, was sie wirklich vollbringen
17. Sie unterscheiden sich in ihrer Dauer
„Lasst uns aus diesen Dingen erkennen, dass das Evangelium oder die Gemeinde im Neuen Testament von den höchsten Privilegien und Vorteilen begleitet werden, die in dieser Welt möglich sind. Daraus folgt eine große Verpflichtung aller Gläubiger zur Heiligkeit und Fruchtbarkeit im Gehorsam zur Ehre Gottes. Gleichzeitig wird auch die Abscheulichkeit ihrer Sünde, durch welche dieser Bund abgelehnt und verachtet wird, ganz offensichtlich.“ (John Owen)
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.