Lukas 5, 1-3 Es begab sich aber, als die Menge sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er am See Genezareth stand; und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze. Da stieg er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmenge vom Schiff aus.
Als die Menge sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören: Die große Menschenmenge zeigte, dass Jesus als Lehrer immer beliebter wurde. Die Menschenmenge war so groß, dass Jesus in eines der Schiffe stieg und die Volksmenge vom Schiff aus lehrte.
„Beachte die vielen seltsamen Kanzeln, auf denen Christus predigte.“ (Morrison)
Am See Genezareth: Dieser See wurde manchmal auch See von Tiberias oder Galiläisches Meer genannt.
Eines der Schiffe, das Simon gehörte: Simon muss sich privilegiert gefühlt haben, dass Jesus von seinem Boot aus lehren wollte. Wir können daher sicher sein, dass Simon dieser Lehre besonders aufmerksam zuhörte.
2. Petrus akzeptiert, dass Jesus seinen Dienst lenkt
Lukas 5, 4-5
Lukas 5, 4-5 Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter! Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!
Sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter: Nachdem Jesus mit dem Lehren fertig war, wollte er dem Simon etwas Gutes tun, der ihm sein Boot geliehen hatte. Petrus konnte Jesus nicht etwas geben, ohne dass Jesus ihm noch mehr zurückgab.
Soweit wir es beurteilen können, war Jesus mit ihnen im Boot, als er diese Anweisung gab. Seine Gegenwart gab Zuversicht. „Es ist eine gesegnete Sache, Christus im Boot sitzen zu sehen, während man selbst das Netz auswirft. Wenn du einen Blick auf sein anerkennendes Lächeln erhaschen kannst, während er dir zusieht, wirst du mit ganzem Herzen arbeiten.“ (Spurgeon)
Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet: Das altgriechische Wort, das Lukas hier für Meister (epistata) verwendete, ist einzigartig im Lukasevangelium. Das Wort kann mit ‚Befehlshaber‘, ‚Führer‘ oder vielleicht sogar ‚Chef‘ übersetzt werden. Mit dieser Anrede zeigte Petrus, dass er bereit war, von Jesus Befehle anzunehmen.
Wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen: Petrus hätte sich jede Menge Ausreden einfallen lassen können.
„Ich habe die ganze Nacht gearbeitet und bin müde.“
„Ich weiß viel mehr über das Fischen als ein Zimmermann.“
„Am besten fischt man nachts und nicht am Tag.“
„Diese Menschenmengen und die laute Predigt haben die Fische verscheucht.“
„Wir haben unsere Netze bereits gesäubert.“
„Jesus kennt sich sicher in Religionsfragen aus, aber nicht beim Fischen.“
Auf dein Wort will ich das Netz auswerfen: Das war das große Glaubensbekenntnis von Petrus und signalisierte sein Vertrauen auf das Wort Jesu. Gottes Volk hat zu allen Zeiten mit diesem Vertrauen auf das Wort Jesu gelebt und ist in diesem Vertrauen vorangegangen.
Auf dein Wort hin wurde es Licht.
Auf dein Wort hin wurden Sonne, Mond, Sterne und Planeten erschaffen.
Auf dein Wort hin kam Leben auf diese Erde.
Auf dein Wort hin wird die Schöpfung zusammengehalten und bewahrt.
Auf dein Wort hin fallen und entstehen Weltreiche; die Geschichte entwickelt sich nach Gottes großem Plan.
3. Der wundersame Fischfang
Lukas 5, 6-7
Lukas 5, 6-7 Und als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz begann zu reißen. Da winkten sie den Gefährten, die im anderen Schiff waren, dass sie kommen und ihnen helfen sollten; und sie kamen und füllten beide Schiffe, sodass sie zu sinken begannen.
Fingen sie eine große Menge Fische: Petrus schob keine Ausreden vor, und sein Glaube an Jesus wurde sichtbar belohnt. Petrus wusste, dass er mehr vom Fischen verstand, als ein Zimmermann und dass er die ganze Nacht ohne Erfolg gearbeitet hatte. Nicht weil die Umstände günstig erschienen, tat Petrus, worum Jesus ihn gebeten hatte, sondern weil Petrus an Jesus glaubte. Das war der einzige Grund.
Wenn Jesus unsere Arbeit leitet, macht das einen großen Unterschied. Wir können lange Zeit hart arbeiten ohne Ergebnisse. Aber wenn Jesus unsere Arbeit lenkt, sehen wir Ergebnisse. Wir verpassen immer etwas Großartiges, wenn wir Ausreden erfinden, anstatt Jesus zu erlauben, unsere Arbeit zu leiten.
„Hier predigen die stummen Fische ganz klar, dass Christus der Sohn Gottes ist.“ (Trapp)
Da winkten sie den Gefährten, die im anderen Schiff waren, dass sie kommen und ihnen helfen sollten: Petrus musste mit anderen zusammenarbeiten, um die Arbeit zu erledigen. Das erinnert an Gottes Wirken bei einem Mann namens James McGready, der ab den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts an den Grenzen von Kentucky lebte. McGready war Pastor von drei kleinen Kirchen in Kentucky, die sich in grob gezimmerten Baracken trafen. Er erzählte, dass der Winter 1799 für das Volk Gottes größtenteils eine Zeit des Weinens und der Trauer war und dass man sich in der rauen, gesetzlosen und oft gottlosen Grenzregion wie in Sodom und Gomorrha vorkam. McGready begann mit Gebetstreffen, aber er veranlasste seine Gemeinden auch dazu, für ihn und für seinen Dienst am Wort Gottes zu beten. Sie beteten eine halbe Stunde lang, bevor sie am Samstagabend zu Bett gingen, und eine halbe Stunde lang, wenn sie am Sonntagmorgen aufwachten. Im Jahr 1800 kam es zu einer außergewöhnlichen Ausgießung des Heiligen Geistes, und es kamen so viele Menschen zu Christus, dass McGready einen Aufruf startete: „Prediger, egal welcher Glaubensrichtung, der du den Herrn Jesus liebst, komm und hilf mir.“
„Einige werden lieber Seelen zugrunde gehen lassen, als Partner zu suchen für ihre heilige Arbeit. Es ist ein unerträglicher Stolz, zu glauben, dass nichts gut gemacht wird, außer wenn man es selbst tut; und ein teuflischer Neid, wenn man Angst hat, dass andere erfolgreicher sein könnten als wir.“ (Clarke)
4. Petrus´ Reaktion und die Berufung von vier Jüngern
Lukas 5, 8-11
Lukas 5, 8-11 Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch! Denn ein Schrecken überkam ihn und alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie gemacht hatten; gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Teilhaber waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.
Fiel er zu den Knien Jesu nieder: Jesus hatte bereits Petrus´ Schwiegermutter auf wundersame Weise geheilt (Lukas 4, 38-39). Doch etwas an diesem Wunder des besonderen Fischfangs brachte Petrus dazu, Jesus anzubeten und sich ihm ganz hinzugeben.
Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch! Als Petrus die große Macht Jesu sah – die sich für ihn darin offenbarte, dass Jesus auf einem Gebiet übernatürliches Wissen und Macht bewiesen hatte, von dem er eigentlich gar keine Kenntnis haben konnte – erkannte Petrus seinen eigenen geistlichen Bankrott im Vergleich zu Jesus.
Weil Petrus ein so erfahrener Fischer war und weil er wusste, wie ungünstig die Bedingungen waren, verstand er umso mehr, was für ein großes Wunder das war.
Petrus war Jesus kaum begegnet und doch wusste er bereits viel über ihn. Er erkannte deshalb einige Dinge über sich selbst.
Petrus wusste, dass Jesus der Herr war.
Petrus wusste, dass er ein Mensch war.
Petrus wusste, dass er selbst ein sündiger Mensch war.
Petrus ließ es daher zu, ein demütiger Mensch zu werden.
Wir können sagen, dass Petrus´ Gebet gut war, aber es gibt noch ein besseres Gebet: „Komm näher zu mir o Herr, denn ich bin ein sündiger Mensch!“
Fürchte dich nicht: In der Grammatik des Altgriechischen bedeutet das wörtlich „aufhören, Angst zu haben“. Eine bestehende Angst soll zur Ruhe gebracht werden. Petrus hatte Angst vor Jesus in dem Sinne, dass er ihm mit sehr großer Ehrfurcht begegnete. Doch Jesus sagte ihm, er soll diese Angst ablegen. Gott möchte mit uns eine Beziehung eingehen, basierend auf der Grundlage von Liebe, nicht auf der Grundlage einer sich duckenden Angst.
Von nun an sollst du Menschen fangen: Als Jesus dem Simon sagte, dass er Menschen fangen würde, sagte er dem Simon damit, dass er genau das tun würde, was er selbst tat. Es gab nie einen größeren Menschenfischer als Jesus selbst, aber er wollte, dass auch andere die Arbeit tun, die er begonnen hatte. Jesus fing mit diesen drei Menschen an, dann wurden es zwölf, dann Hunderte, dann Tausende, dann Millionen im Laufe der Jahrhunderte.
Clarke sagt, dass das Wort fangen hier bedeutet, etwas lebendig zu fangen. Das ist wahre Evangelisation; es geht nicht darum, Tote in ein Gebäude zu tragen, sondern darum, wahres Leben zu bringen.
Sie verließen alles und folgten ihm nach: Das scheint zu bedeuten, dass sie den wundersamen Fischfang hinter sich gelassen haben, denn er war nicht so wichtig wie das, was er ihnen über Jesus offenbart hatte. Ihnen war klar geworden, dass Jesus viel mehr war als jeder Zimmermann, und das veranlasste sie, ihm nachzufolgen.
Verließen alles und folgten ihm nach: Sie folgten ihm in der Weise, wie die Studenten damals ihrem Rabbi folgten. In einigen Punkten bot ihnen Jesus tatsächlich eine traditionelle Ausbildung zu Füßen eines Rabbiners an; in anderen Punkten unterschied sich die Ausbildung sehr davon.
Anfangs waren Sie relativ untrainiert und ungebildet, aber Jesus lehrte sie. Ihre Ausbildung und ihr Training erfolgte dabei mehr wie eine Lehrlingsausbildung und weniger wie eine schulische Bildung.
„Das Wort ‚nachfolgen‘ ist bei Lukas ein Fachbegriff für Jüngerschaft (Lukas 9, 23+49+57+59+61; besonders auch 18, 22+28). Als solches ähnelt es dem Begriff ‚der Weg‘, der in der Apostelgeschichte für die Nachfolge Christi verwendet wird (Apostelgeschichte 9, 2; 19, 9+23; 22, 4; 24, 14+22).“ (Pate)
B. Jesus heilt einen Aussätzigen
1. Der Aussätzige bittet Jesus um Hilfe
Lukas 5, 12
Lukas 5, 12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen!
Da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht: In der Antike war Aussatz eine schreckliche, zerstörerische Krankheit – und sie ist es in einigen Teilen der Welt noch immer. Da dieser Mann voll Aussatz war und es keine Hoffnung auf Besserung gab, kam er zu Jesus in großer Not und aus echter Verzweiflung.
„In Palästina gab es zwei Arten von Lepra. Es gab eine Art, die eher einer sehr schlimmen Hautkrankheit glich, das war die weniger schwere von beiden. Und es gab die andere Art, bei der die Krankheit das Fleisch zerfraß, ausgehend von einem kleinen Fleck, bis dem armen Leidenden nur noch der Stumpf einer Hand oder eines Beines blieb. Es war buchstäblich ein Tod bei lebendigem Leibe.“ (Barclay)
Gemäß jüdischem Gesetz und Brauch musste man einen Abstand von zwei Metern zu einem Aussätzigen einhalten. Wehte der Wind von einem Leprakranken in Richtung einer Person, dann musste man 45 Meter Abstand einhalten. Das Einzige, was noch verunreinigender war, als der Kontakt mit einem Aussätzigen, war der Kontakt mit einem Toten.
Aus diesen Gründen wurde Lepra als Bild der Sünde und ihrer Auswirkungen betrachtet. Lepra ist eine ansteckende, entkräftende Krankheit, die ihr Opfer zerstört und es eigentlich schon tötet, solange es noch lebt. Deshalb wurden die Aussätzigen von der Gesellschaft und von den religiösen Menschen verschmäht. Besonders die Rabbiner verachteten die Aussätzigen und sahen in ihnen Menschen, die unter einer besonderen Strafe Gottes standen und weder Mitleid noch Erbarmen verdienten.
Trotz vieler Entmutigungen kam der Aussätzige von sich aus zu Jesus.
Er wusste, wie schrecklich sein Problem war.
Er wusste, dass die meisten Menschen seinen Zustand für hoffnungslos hielten.
Er hatte niemanden, der ihn zu Jesus bringen wollte oder konnte.
Er kannte kein früheres Beispiel dafür, dass Jesus einen Aussätzigen geheilt hatte, um ihm Hoffnung auf Heilung zu geben.
Er hatte kein Versprechen, dass Jesus ihn heilen würde.
Er hatte keine Einladung von Jesus oder den Jüngern.
Er muss sich in der Menge beschämt und auch allein gefühlt haben.
Herr, wenn Du willst: Der Aussätzige zweifelte nicht an der Fähigkeit Jesu zu heilen; seine einzige Frage war, ob Jesus heilen will. Das war deshalb so bedeutsam, weil die Behandlung von Lepra in der antiken Welt als hoffnungslos galt, so dass die Heilung eines Aussätzigen mit der Auferweckung eines Toten verglichen wurde. Doch dieser Aussätzige erkannte, dass es genügte, wenn Jesus willig war.
Herr, wenn Du willst, so kannst Du mich reinigen: Dieser Aussätzige wollte mehr als nur Heilung. Er wollte Reinigung, nicht nur vom Aussatz, sondern auch von all seinen lähmenden Auswirkungen auf sein Leben und auf seine Seele.
Barclay zitiert Dr. A. B. MacDonald, der für eine Lepra-Kolonie in Itu verantwortlich war: „Der Leprakranke ist nicht nur körperlich, sondern auch geistig krank. Aus irgendeinem Grund gibt es eine Einstellung zur Lepra, die sich von der Einstellung zu jeder anderen entstellenden Krankheit unterscheidet. Sie ist mit Scham und Schrecken verbunden und trägt auf geheimnisvolle Weise ein Schuldgefühl in sich … gemieden und verachtet, erwägen Leprakranke häufig, sich das Leben zu nehmen, und einige tun es auch.“
2. Jesus berührt den Aussätzigen, und er ist gereinigt
Lukas 5, 13
Lukas 5, 13 Da streckte er die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
Da streckte er die Hand aus und rührte ihn an: Jesus brauchte den Aussätzigen nicht zu berühren, um ihn zu heilen. Er hätte ihn mit einem Wort oder sogar mit einem Gedanken heilen können. Doch er heilte den Aussätzigen mit einer Berührung, um Mitgefühl mit diesem Mann zu zeigen, der für unberührbar gehalten wurde, und um zu zeigen, dass die Berührung des Messias die Menschen rein macht und ihre Unreinheit ihm nichts anhaben kann.
„Einerseits wusste Jesus, dass die zeremoniellen Einschränkungen in [seiner Person] aufgehoben waren, andererseits wollte er lehren, dass die Sünde die göttliche Heiligkeit des Erlösers nicht beflecken kann.“ (Meyer)
Ich will: Sowohl durch seine Worte als auch durch seine Berührung zeigte Jesus, dass er tatsächlich willig war. Er zeigte dem Aussätzigen mehr als nur seine Fähigkeit zu heilen. Er zeigte außerdem sein mitfühlendes Herz und seinen Willen zu heilen. Es kommt häufig vor, dass Menschen mehr an der Liebe Gottes zweifeln, als an seiner Macht.
Und sogleich wich der Aussatz von ihm: Das Leben des ehemaligen Leprakranken wurde für immer verändert. Er wurde nicht nur geheilt, wie er es gewünscht hatte, sondern auch gereinigt.
3. Jesus befiehlt dem Geheilten, nur vor den Priestern seine Heilung zu bezeugen
Lukas 5, 14
Lukas 5, 14 Und er befahl ihm, es niemand zu sagen: Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
Er befahl ihm, es niemand zu sagen: Jesus befahl den Menschen oft, über eine Heilung oder ein Wunder, das Jesus für sie getan hatte, Stillschweigen zu bewahren. Jesus tat das, weil er die Aufregung der Menschenmenge verringern wollte, bis der richtige Augenblick für sein öffentliches Auftreten in Israel gekommen war. Das war ein genauer Zeitpunkt, der in Daniel 9 prophezeit worden war.
Hinzu kommt, dass die Wundertaten von Jesus nicht in erster Linie darauf abzielten, ihn berühmt zu machen (obwohl sie sicherlich sein Wirken bestätigten). Vielmehr heilte Jesus, um den Nöten einzelner Menschen zu begegnen und um die offensichtliche Macht des Messias zu zeigen – basierend auf seiner Liebe und Fürsorge für persönliche Nöte demütiger Menschen.
Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester: Jesus befahl dem Mann, sich dem Priester zu zeigen, und was war das für ein Zeugnis! Das mosaische Gesetz schrieb bestimmte Opfer bei der Heilung eines Aussätzigen vor. Wenn der Mann den Priestern davon berichtete, mussten sie Zeremonien durchführen (3. Mose 14), die (wenn überhaupt) nur selten praktiziert wurden.
„Diese Gabe waren zwei lebendige Vögel … die rein sind, und Zedernholz, Karmesin und Ysop, 3. Mose 14, 4, die zu seiner Reinigung gebracht werden sollten; und wenn er rein war, zwei makellose Lämmer … und ein makelloses einjähriges weibliches Lamm und drei Zehntel Feinmehl … und ein Log [ca. 500 ml] Öl. 3. Mose 14, 10. War der Mensch aber arm, so sollte er ein Lamm …ein Zehntel Feinmehl … ein Log Öl, und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben bringen, 3. Mose 14, 21-22.“ (Clarke)
Der Gang zum Priester trug auch dazu bei, den ehemaligen Aussätzigen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Jesus wollte, dass die Heilung der Krankheit des Mannes einen möglichst großen Nutzen hat.
4. Der zunehmende Ruhm Jesu als Heiler
Lukas 5, 15-16
Lukas 5, 15-16 Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus; und große Volksmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete.
Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus: Die Nachricht von der bemerkenswerten Heilung des Leprakranken wurde weithin bekannt. Lukas sagt uns nicht ausdrücklich, dass der Aussätzige selbst dafür verantwortlich war, aber Markus berichtet davon (Markus 1, 44-45). Er erzählte es vielen trotz des Befehls Jesu: Sage niemand etwas.
Es ist eine eigenartige Tatsache, dass derjenige, dem Jesus befohlen hat, es niemandem zu sagen, es allen gesagt hat, und wir, denen befohlen wird, es allen zu sagen, es oft niemandem sagen.
Große Volksmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden: Jesus hatte als Heiler eine große Anhängerschaft, aber er schien das nie zu unterstützen oder zu fördern. Die Menschenmengen kamen zusammen, um zu hören, und er heilte sie auch.
Das Wirken des Messias als Heiler war prophezeit worden: Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde (Jesaja 35, 5-6).
Die Tatsache, dass es in Israel so viele Krankheiten und Leiden gab, war ein Beweis für ihren mangelnden Gehorsam gegenüber dem Sinai-Bund und für ihre gegenwärtige schlechte, geistliche Verfassung. Gott hatte vorausgesagt, dass solche Flüche über sie kommen würden, wenn sie seinem Bund nicht gehorchen (5. Mose 28).
Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete: In dieser Zeit der zunehmenden Beliebtheit und öffentlichen Aufmerksamkeit legte Jesus besonderen Wert darauf, sich zum Gebet in die Wüste zurückzuziehen. Die Anforderungen des Lebens drängten Jesus zum Gebet, nicht von ihm weg.
„Die Liebe in den Augen Gottes entschädigte ihn für den Hass in den Augen der Menschen.“ (Barclay)
„Er machte es zu seiner regelmäßigen Gewohnheit, sich eine Zeitlang aus der Menge zurückzuziehen und zu beten, und lehrte hiermit die Diener des Evangeliums, dass sie durch Gebet neue Vorräte an Licht und Kraft von Gott erhalten werden, so dass sie in ihrer Arbeit umso erfolgreicher sein können; und dass sie häufig Gelegenheiten suchen sollten, mit Gott und ihren Büchern allein zu sein.“ (Clarke)
C. Jesu Macht zu vergeben und zu heilen
1. Jesus wird beim Lehren unterbrochen
Lukas 5, 17-19
Lukas 5, 17-19 Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie wegen der Menge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer: In Kapernaum (Markus 2, 1) setzte Jesus seine Lehrtätigkeit fort. In seiner Zuhörerschaft saßen religiöse und geistliche Oberhäupter (Pharisäer und Gesetzeslehrer). Einige von ihnen waren von weit hergekommen (von … Judäa und von Jerusalem).
Die Pharisäer waren hingebungsvoll und eifrig, aber für viele von ihnen war die Religion auf exakten äußeren Gehorsam gegenüber dem Gesetz ausgerichtet, und sie glaubten, dass Gott nur diejenigen liebte, die so handelten wie sie.
Pharisäer bedeutet ‚Getrennte‘. Sie trennten sich von allem, was sie für unheilig hielten, und sie dachten, jeder außer ihnen wäre von der Liebe Gottes getrennt.
Diese Männer saßen mit kritischen Augen und Herzen da und waren bereit, sich auf ein Wort Jesu zu stürzen und es zu verdrehen. Doch wenigstens waren sie da. „Wir sind froh, dass diese Leute ‚dasaßen‘, anstatt überhaupt nicht zu kommen. Weil sie da sind, kann der Herr ihnen begegnen. Wenn du dorthin gehst, wo Schüsse fliegen, könntest du eines Tages getroffen werden. Es ist besser, aus einem niederen Motiv zu kommen und das Evangelium zu hören, als überhaupt nicht zu kommen.“ (Spurgeon)
Und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen: Man könnte sagen, wenn Jesus anwesend war, war die Kraft des Herrn da, um … zu heilen. Doch selbst während des Dienstes Jesu schien es Zeiten zu geben, in denen die Heilungskraft Gottes stärker in Erscheinung trat und stärker in Anspruch genommen wurde.
Es gab Zeiten, in denen Jesus wegen des allgemeinen Unglaubens seiner Zuhörer nicht viele Wunder bewirkte (Matthäus 13, 58).
Wir stellen fest, dass die Kraft des Herrn da war, um … zu heilen, nachdem Jesus sich zurückgezogen hat an einsame Orteund betete. (Lukas 5, 16).
Da stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus: Wegen des überfüllten Raumes mussten die Freunde des Gelähmten ihn durch das Dach hinunterlassen – sicherlich eine ungewöhnliche Unterbrechung einer Predigt.
Durch die Ziegel: Das Dach war in der Regel über eine Außentreppe zugänglich und bestand aus Stroh, Erde oder Ziegeln, die über Balken gelegt wurden. Man konnte es auseinandernehmen und so konnten die Freunde des Gelähmten ihren Freund zu Jesus hinunterlassen.
Das bewies die Entschlossenheit und den Glauben der Freunde des Gelähmten. Sie rechneten damit, dass Jesus ihren Freund heilen würde, denn es wäre sicherlich viel schwieriger gewesen, ihn wieder durch das Dach nach oben zu ziehen, als ihn hinunterzulassen.
Spurgeon sprach von den besonderen Qualitäten der Männer, die auf diese Weise einen Freund zu Jesus bringen: „Sie müssen stark sein, denn die Last ist schwer; sie müssen entschlossen sein, denn ihr Tun wird ihren Glauben auf die Probe stellen; sie müssen Beter sein, denn sonst arbeiten sie vergeblich; sie müssen einen großen Glauben haben oder ihr Einsatz wird völlig nutzlos sein.“
2. Jesus erklärt, dass dem Gelähmten die Sünden vergeben sind
Lukas 5, 20-22
Lukas 5, 20-22 Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben! Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?
Als er ihren Glauben sah: Jesus blickte zu den vier Männern hoch, die mit groben Seilen kämpften, die an jeder Ecke der Bahre befestigt waren, auf der der Gelähmte lag. Er schaute sie an und sah ihren Glauben.
Man konnte ihren Glauben sehen. Ihr mutiges, entschlossenes Handeln, um ihren Freund zu Jesus zu bringen, bewies, dass sie echten Glauben hatten. Unserem Glauben fehlt etwas, wenn man ihn nicht sehen kann.
In diesem Bericht liegt der Schwerpunkt auf dem Glauben der Freunde des Gelähmten. Wir brauchen nicht nur Glauben für unsere eigenen Nöte, sondern müssen auch darauf vertrauen, dass Jesus die Nöte derer erfüllen kann und wird, die wir zu ihm bringen.
Mensch, deine Sünden sind dir vergeben: Wir können uns vorstellen, wie sich die Freunde auf dem Dach gefühlt haben. Sie haben keine Mühen gescheut, um ihren Freund von seiner Lähmung geheilt zu sehen, und nun schien sich der Lehrer nur um seine geistlichen Probleme zu kümmern.
Jesus wusste, was die wirkliche Not des Mannes war, und was seine größte Not war. Was nützt es, wenn der Mann zwei gesunde Beine hätte und mit ihnen direkt in die Hölle ginge?
Jesus war nicht der Meinung, dass der Gelähmte besonders sündig war oder dass seine Lähmung durch Sünde verursacht worden ist. Stattdessen sprach er die größte Not des Mannes an, und damit die grundsätzliche Wurzel des Übels, der Schmerzen und der Leiden – den sündigen Zustand des Menschen.
Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? Grundsätzlich sprach nichts gegen die logische Schlussfolgerung, die die religiösen Führer hier anbrachten. Sie glaubten zu Recht, dass nur Gott Sünden vergeben kann, und es war auch richtig, dass sie diesen neuen Lehrer prüften. Ihr Fehler bestand darin, dass sie sich weigerten anzuerkennen, wer Jesus wirklich war: Gott der Sohn, der die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben.
„Das gleiche Dilemma sollte im Leben Christi immer wieder auftauchen. Falls er nicht Gott war, dann war er in der Tat ein Gotteslästerer; es konnte keinen dritten Lösungsansatz geben.“ (Cole)
Das erinnert uns daran, dass nur Gott unser Sündenproblem lösen kann. Wir können uns noch nicht mal selbst vergeben, weil wir nicht die Macht und Autorität haben, uns zu vergeben. Wir müssen davon überzeugt werden, dass Gott uns im Lichte dessen, was Jesus am Kreuz getan hat, wirklich und völlig vergeben hat.
„Unsere innere Ruhe im Hinblick auf die Vergebung entsteht immer aus der Gewissheit, dass sie das Geschenk der Gnade Gottes ist.“ (Morgan)
3. Jesus stellt die alleinige Macht und Autorität Gottes unter Beweis
Lukas 5, 23-26
Lukas 5, 23-26 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim! Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott. Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!
Was ist leichter, zu sagen: Für uns Menschen sind sowohl echte Vergebung als auch die Macht zu heilen ein Ding der Unmöglichkeit; doch für Gott ist beides leicht. Wenn Jesus die Macht hatte, die Krankheit des Mannes zu heilen, dann ist es eine logische Konsequenz, dass er auch die Autorität hatte, seine Sünden zu vergeben.
In gewisser Weise war es ‚schwieriger‘, den Mann zu heilen, als ihm seine Sünden zu vergeben, denn Vergebung ist unsichtbar. Niemand konnte in diesem Moment überprüfen, ob dem Mann vor Gott vergeben wurde. Dennoch konnte sofort überprüft werden, ob der Mann gehen konnte oder nicht. Jesus war bereit, sich selbst auf diese Weise auf die Probe stellen zu lassen, bei der die Ergebnisse sofort sichtbar wurden.
Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen: Jesus bezeichnete sich selbst oft als Sohn des Menschen. Dabei ging es nicht um den ‚vollkommenen Menschen‘ oder den ‚idealen Menschen‘ oder gar den ‚gewöhnlichen Menschen‘. Stattdessen war es eine Anspielung auf Daniel 7, 13-14, dort trägt der künftige König der Herrlichkeit, der kommen wird, um die Welt zu richten, den Titel Sohn des Menschen.
Jesus benutzte diesen Titel oft, weil es zu seiner Zeit ein messianischer Titel war, frei von politischen und nationalistischen Untertönen. Jesus hätte sich auch als ‚König‘ oder ‚Christus‘ bezeichnen können, aber diese Namen klangen in den Ohren seiner Zuhörer nach „demjenigen, der die Römer besiegen wird“.
Robertson über den Sohn des Menschen: „Die Lieblingsbezeichnung Christi für sich selbst, ein Anspruch der Messias zu sein, in einer Formulierung, die nicht leicht angreifbar war.“
Und sofort stand er auf: Stellen Sie sich die Spannung dieser Szene vor. Die Schriftgelehrten waren angespannt, weil Jesus sie herausforderte und sagte, er werde beweisen, dass er der Sohn Gottes sei. Der gelähmte Mann war angespannt, weil er sich fragte, ob Jesus ihn wirklich heilen würde. Die Menge war angespannt, weil sie die Anspannung aller anderen spürte. Der Hausbesitzer war angespannt, weil er sich fragte, wie viel es kosten würde, sein Dach zu reparieren. Und die vier Freunde waren angespannt, weil sie inzwischen einfach müde waren. Der Einzige, der nicht angespannt war, war Jesus, denn er hatte vollkommenen Frieden, als er sagte: „Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!“ Bei diesen Worten stand er sofort … auf. Jesu Macht zu heilen und seine Autorität, Sünden zu vergeben, wurden sofort bestätigt.
Stellen Sie sich vor, Jesus hätte versagt. Sein Dienst wäre zerbrochen. Die Menge hätte sich langsam aus dem Haus bewegt. Die Schriftgelehrten hätten gelächelt und gesagt: „Er kann weder heilen noch vergeben.“ Die vier Männer hätten damit gekämpft, den gelähmten Mann wieder hochzuziehen, der niedergeschlagener und beschämter ausgesehen hätte als je zuvor. Der Hausbesitzer hätte sich sein Dach angesehen und gedacht, der ganze Schaden für nichts und wieder nichts.
Aber Jesus versagte nicht und konnte nicht versagen, denn alles, was er brauchte, um diesen Mann zu heilen, war sein Wort. Es liegt eine wunderbare Heilungskraft im Wort Jesu und in den Verheißungen Jesu für diejenigen, die im Glauben zu ihm kommen. Dieser Mann kam im Glauben zu Jesus, auch wenn er sich den Glauben seiner Freunde geliehen hatte.
Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht: Jesus hatte an diesem Tag Wunder gewirkt, und die Menschen waren außer sich vor Staunen, die Macht Gottes in Aktion zu sehen.
D. Die Berufung von Levi (Matthäus)
1. Ein Zöllner wird berufen, Jesus nachzufolgen
Lukas 5, 27-28
Lukas 5, 27-28 Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Danach: Bis zu dieser Stelle in Lukas´ Bericht hat sich Jesus mit einem Gelähmten, einem Aussätzigen und einem Besessenen befasst. Nun war er bereit für die Begegnung mit einem Zöllner.
Er sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen: Levi (auch bekannt als Matthäus siehe Matthäus 9, 9) war ein Steuereintreiber. Zu jener Zeit wurden die Steuereintreiber als Verräter und Erpresser verachtet.
Das jüdische Volk betrachtete sie zu Recht als Verräter, weil sie für die römische Regierung arbeiteten und die Macht der römischen Soldaten hinter sich wussten, um die Menschen zu zwingen, ihre Steuern zu zahlen. Sie waren die bekanntesten jüdischen Verräter in Rom.
Das jüdische Volk betrachtete sie zu Recht als Erpresser, weil sie alles behalten konnten, was sie an Überschuss eingesammelt hatten. Ein Steuereintreiber gab ein Gebot für einen Steuereinziehungsvertrag ab, um andere Angebote zu überbieten. Die Römer vergaben den Auftrag an den Höchstbietenden. Dieser Mann trieb Steuern ein, bezahlte den Römern, was er versprochen hatte, und behielt den Rest für sich. Daher waren die Steuereintreiber sehr motiviert, zu viel zu verlangen und zu betrügen, wo immer sie konnten. Sie konnten dabei nur gewinnen.
„Wenn ein Jude in den Zolldienst eintrat, galt er als Ausgestoßener aus der Gesellschaft: Er wurde als Richter oder Zeuge in einer Gerichtsverhandlung nicht mehr zugelassen, aus der Synagoge ausgeschlossen, und in den Augen der Gemeinde erstreckte sich seine Schande auf die gesamte Familie.“ (Lane)
„Ein römischer Schriftsteller erzählt uns, dass er einmal ein Denkmal für einen ehrlichen Steuereintreiber gesehen hat. Ein ehrliches Exemplar dieses abtrünnigen Berufsstandes war so selten, dass er ein Denkmal erhielt.“ (Barclay)
Und sprach zu ihm: Folge mir nach: Wenn man bedenkt, dass fast jeder die Zöllner hasste, ist es bemerkenswert zu sehen, wie Jesus Levi liebte und mit ihm sprach. Es war Liebe – an genau der richtigen Stelle; Levi antwortete auf die Einladung Jesu, indem er sein Steuererhebungsgeschäft verließ und Jesus nachfolgte.
In gewisser Weise war das ein größeres Opfer als bei anderen Jüngern. Petrus, Jakobus und Johannes konnten als Fischer leichter zu ihrem Geschäft zurückkehren, aber es würde für Levi schwer sein, wieder Steuern einzuziehen. „Jobs als Steuereintreiber waren sehr begehrt, da sie einen sicheren Weg boten, schnell reich zu werden.“ (Wessel)
Es gibt archäologische Beweise dafür, dass Fische aus dem See Genezareth besteuert wurden. So berief Jesus den Steuerbeamten zum Jünger, der Geld von Petrus, Jakobus und Johannes eingetrieben hatte, und auch von den anderen Fischern unter den Jüngern.
Und er verließ alles: „Das muss ein beträchtliches Opfer bedeutet haben, denn die Steuereintreiber waren normalerweise wohlhabend. Matthäus war wohl der reichste der Apostel.“ (Morris)
2. Jesus wird beschuldigt, mit Sündern zu verkehren
Lukas 5, 29-32
Lukas 5, 29-32 Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es saß eine große Schar von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten, bei Tisch. Und die Schriftgelehrten unter ihnen und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus: Levi (Matthäus) gab viel auf, um Jesus nachzufolgen, aber er war darüber nicht traurig. Er war so glücklich, dass er ein Fest für Jesus veranstaltete.
Matthäus veranstaltete die Party unter anderem deshalb, weil er wollte, dass seine Freunde Jesus kennenlernen. Ein geretteter Mensch will nicht allein in den Himmel kommen.
Und ihre Schriftgelehrten unter ihnen und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger: Sie beklagten sich darüber, dass die Jünger freundschaftliche Beziehungen zu anrüchigen Sündern pflegten, am selben Tisch mit ihnen aßen und mit ihnen feierten.
Die Anschuldigung gegen die Jünger richtete sich indirekt gegen Jesus. Die Menschen greifen Jesus heute oft auf dieselbe Weise an, indem sie seine Jünger angreifen.
„Nichts verwirrte die Religiösen zur Zeit Jesu mehr, als dass er in vertrauter Weise mit Zöllnern und Sündern aß und trank. Hier offenbarte Jesus den Grund dafür. Er war bei den Menschen als großartiger Arzt.“ (Morgan)
Nicht die Gesunden brauchen den Arzt: Die Antwort Jesu war einfach und tiefgründig zugleich. Jesus ist der Arzt der Seele, und es liegt nahe, dass er bei denen ist, die wegen der Sünde krank sind.
Natürlich waren auch seine Kritiker krank durch Sünde, aber sie verweigerten sich der Selbsterkenntnis. Sie dachten, andere Menschen seien krank durch Sünde, nicht aber sie selbst.
Es gibt viele mögliche Gründe, warum eine kranke Person die Dienste eines Arztes ablehnen könnte.
Vielleicht weißt du nicht, dass du krank bist.
Vielleicht weißt du, dass du krank bist, aber du glaubst, dass du von selbst wieder gesund wirst – du weißt nicht, dass du zum Arzt gehen musst.
Vielleicht weißt du, dass du krank bist und einen Arzt brauchst, aber du weißt nicht, dass es einen Arzt gibt, der dir helfen kann.
Vielleicht weißt du, dass du krank bist und dass du einen Arzt brauchst und weißt, dass es einen Arzt gibt, aber du weißt nicht, ob der Arzt helfen kann.
Vielleicht weißt du, dass du krank bist und weißt, dass du einen Arzt brauchst, und weißt, dass es einen Arzt gibt, und du weißt auch, dass der Arzt helfen kann, aber du weißt nicht, ob der Arzt dir helfen will.
Vielleicht weißt du, dass du krank bist und weißt, dass du einen Arzt brauchst, und weißt auch, dass es einen Arzt gibt, und auch, dass dir der Arzt helfen kann und helfen will, aber du weißt, was der Arzt dir sagen wird, und das willst du einfach nicht tun.
Jesus ist der perfekte Arzt, um uns von unserer Sünde zu heilen.
Er ist immer für uns da.
Er stellt immer eine genaue Diagnose.
Er bietet vollständige Heilung.
Er zahlt sogar die Arztkosten!
3. Jesus erklärt, dass die Dinge bei ihm anders sind
Lukas 5, 33-39
Lukas 5, 33-39 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die Deinigen aber essen und trinken? Und er sprach zu ihnen: Könnt ihr die Hochzeitsgäste etwa fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; denn sonst zerreißt er auch das neue, und der Lappen vom neuen passt nicht zu dem alten. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; denn sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten. Und niemand, der alten trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser!
Könnt ihr die Hochzeitsgäste etwa fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Jesus beantwortete ihre Frage mit einer Anspielung auf die Hochzeitsbräuche seiner Zeit. Ein Hochzeitsfest war in dieser Kultur das beste Bild für Freude und Glück. Während des einwöchigen Hochzeitsfestes war es selbstverständlich, dass Freude wichtiger war, als die Einhaltung religiöser Rituale. Wenn eine zeremonielle Handlung die Freude an einem Hochzeitsfest schmälern würde, dann war sie nicht erforderlich. Jesus sagte, dass seine Nachfolger diese Art von Freude haben sollten.
Sie dachten nämlich, Jesus sei zu glücklich. Wann wurdest du das letzte Mal beschuldigt, zu fröhlich oder zu glücklich zu sein?
Laut dem Kommentar von Pate gab es einen populären rabbinischen Text namens ‚Schriftrolle des Fastens‘, in dem ein Brauch festgehalten wurde, der besagte, dass das Fasten an den Tagen verboten sei, die dem freudigen Feiern gewidmet waren, dem freudigen Feiern des Segens Gottes für Israel. Jesus appellierte an diese Art des Denkens.
Es werden aber Tage kommen: Es würde ein Tag kommen, an dem das Fasten für die Anhänger Jesu angemessen wäre. Aber zu der Zeit, als Jesus unter ihnen war, war dieser Tag noch nicht gekommen.
Man kann aus diesen Worten einen leicht düsteren Unterton heraushören: Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird. Es war, als würde Jesus sagen: „Sie werden mich beseitigen; ich bedrohe ihr System.“ Es ist einer der ersten kleinen Hinweise auf seine zukünftige Ablehnung.
Sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten: Jesu Standpunkt ist klar. Man kann Jesu neues Leben nicht in die alten Formen zwängen. Das erklärt, warum Jesus keine Reformbewegung innerhalb des Judentums begann und auch nicht mit den rabbinischen Schulen und dergleichen zusammenarbeitete. Jesus sagt: „Ich bin nicht gekommen, um eure alten Bräuche zu flicken. Ich komme mit völlig neuer Kleidung.“
Jesus gründete eine neue Gemeinschaft – die Gemeinde – die Juden und Heiden zu einem völlig neuen Leib zusammenführte (Epheser 2, 16).
Jesus erinnert uns daran, dass das, was alt und träge ist, oft nicht erneuert oder reformiert werden kann. Gott wird oft nach neuen Gefäßen suchen, um sein neues Werk zu tun, bis sich diese Gefäße schließlich selbst unbrauchbar machen. Das erinnert uns daran, dass das religiöse System eines jeden Zeitalters Jesus nicht immer gefällt. Manchmal steht es in direktem Gegensatz zu seinem Werk oder widersetzt sich zumindest seinem Wirken.
Niemand setzt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid: „Das Flicken eines alten Kleidungsstücks mit einem Stück von einem neuen Kleidungsstück verunstaltet nicht nur das neue Kleidungsstück, sondern führt auch dazu, dass das alte Kleidungsstück löchriger wird als je zuvor, denn das neue Stück muss noch einlaufen und wird dann das alte verschlissene Kleidungsstück in Stücke reißen. Genauso fatal ist es, die Prinzipien Jesu an die alten Systeme anzupassen.“ (Geldenhuys)
Und niemand, der alten trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser! Nur weil die Menschen sich mit dem Althergebrachten wohler fühlen, nehmen manche an, dass es auch besser ist. Unsere moderne Zeit ist mehr von dem Glänzenden und Neuen angetan als von dem, was alt ist; dennoch sollten wir nichts akzeptieren oder ablehnen, nur weil es alt oder neu ist.
Jesus kam, um etwas Neues einzuführen, nicht um etwas Altes zu flicken. Darum geht es bei der Erlösung vor allem. Jesus zerstört dabei nicht das Alte (das Gesetz), sondern er erfüllt es, so wie eine Eichel ihren Zweck erfüllt, wenn sie zu einer Eiche heranwächst. Die Eichel ist zwar verschwunden, aber ihr Zweck ist voll und ganz erfüllt.
Lukas 5 – Jünger werden berufen
A. Vier Fischer werden berufen
1. Jesus lehrt von einem Boot aus
Lukas 5, 1-3
Lukas 5, 1-3
Es begab sich aber, als die Menge sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er am See Genezareth stand; und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze. Da stieg er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmenge vom Schiff aus.
2. Petrus akzeptiert, dass Jesus seinen Dienst lenkt
Lukas 5, 4-5
Lukas 5, 4-5
Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter! Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!
3. Der wundersame Fischfang
Lukas 5, 6-7
Lukas 5, 6-7
Und als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz begann zu reißen. Da winkten sie den Gefährten, die im anderen Schiff waren, dass sie kommen und ihnen helfen sollten; und sie kamen und füllten beide Schiffe, sodass sie zu sinken begannen.
4. Petrus´ Reaktion und die Berufung von vier Jüngern
Lukas 5, 8-11
Lukas 5, 8-11
Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch! Denn ein Schrecken überkam ihn und alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie gemacht hatten; gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Teilhaber waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.
B. Jesus heilt einen Aussätzigen
1. Der Aussätzige bittet Jesus um Hilfe
Lukas 5, 12
Lukas 5, 12
Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen!
2. Jesus berührt den Aussätzigen, und er ist gereinigt
Lukas 5, 13
Lukas 5, 13
Da streckte er die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
3. Jesus befiehlt dem Geheilten, nur vor den Priestern seine Heilung zu bezeugen
Lukas 5, 14
Lukas 5, 14
Und er befahl ihm, es niemand zu sagen: Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
4. Der zunehmende Ruhm Jesu als Heiler
Lukas 5, 15-16
Lukas 5, 15-16
Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus; und große Volksmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete.
dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde (Jesaja 35, 5-6).
C. Jesu Macht zu vergeben und zu heilen
1. Jesus wird beim Lehren unterbrochen
Lukas 5, 17-19
Lukas 5, 17-19
Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie wegen der Menge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
2. Jesus erklärt, dass dem Gelähmten die Sünden vergeben sind
Lukas 5, 20-22
Lukas 5, 20-22
Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben! Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?
3. Jesus stellt die alleinige Macht und Autorität Gottes unter Beweis
Lukas 5, 23-26
Lukas 5, 23-26
Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim! Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott. Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!
D. Die Berufung von Levi (Matthäus)
1. Ein Zöllner wird berufen, Jesus nachzufolgen
Lukas 5, 27-28
Lukas 5, 27-28
Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
2. Jesus wird beschuldigt, mit Sündern zu verkehren
Lukas 5, 29-32
Lukas 5, 29-32
Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es saß eine große Schar von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten, bei Tisch. Und die Schriftgelehrten unter ihnen und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
3. Jesus erklärt, dass die Dinge bei ihm anders sind
Lukas 5, 33-39
Lukas 5, 33-39
Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die Deinigen aber essen und trinken? Und er sprach zu ihnen: Könnt ihr die Hochzeitsgäste etwa fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; denn sonst zerreißt er auch das neue, und der Lappen vom neuen passt nicht zu dem alten. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; denn sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten. Und niemand, der alten trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.