Markus 11, 1-6 Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage und Bethanien an den Ölberg kamen, sandte er zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und sobald ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr das?, so sprecht: Der Herr braucht es!, so wird er es sogleich hierher senden. Sie aber gingen hin und fanden das Füllen angebunden an dem Tor draußen am Scheideweg und banden es los. Und etliche der Umstehenden sprachen zu ihnen: Was macht ihr da, dass ihr das Füllen losbindet?
Als sie sich Jerusalem näherten: Wenn wir nur das Markusevangelium hätten, könnten wir annehmen, dass dies die erste Reise Jesu nach Jerusalem war. Doch das Johannesevangelium erzählt uns von vielen früheren Reisen. Wie jeder fromme jüdische Mann nahm Jesus an möglichst vielen der großen Feste in Jerusalem teil.
Als sie an den Ölberg kamen, sandte er zwei seinerJünger: Als Jesus sich darauf vorbereitete, in Jerusalem einzuziehen, sandte er seine Jünger umsichtig und gezielt aus, um Vorkehrungen für seine Ankunft in der Stadt zu treffen. Da die Zeit vor seiner Kreuzigung kurz war, überließ Jesus nichts dem Zufall.
Werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem nie ein Mensch gesessen hat: Damit legte Jesus fest, dass er auf einem Füllen nach Jerusalem reiten würde. Er wählte absichtlich ein junges Fohlen, keinen Hengst, keinen Esel und er kam auch nicht zu Fuß. Denn an jenem Tag sollte er auf einem Füllen reiten – anstelle eines mächtigen Kriegspferdes – und als Mann des Friedens kommen. Jesus kam nicht als siegreicher Feldherr nach Jerusalem, sondern als leidender (wenn auch triumphierender) Knecht.
Die Rabbiner zur Zeit Jesu hatten verschiedene Theorien darüber, wie der Messias nach Jerusalem kommen würde. Basierend auf Daniel 7, 13 dachten einige, der Messias würde als majestätischer Herrscher kommen. Auf der Grundlage von Sacharja 9, 9 dachten einige, dass der Messias auf bescheidene und demütige Weise kommen würde, auf einem Fohlen reitend.
Zur Zeit Jesu waren einige Rabbis der Meinung, dass der Messias demütig zu einem unwürdigen Israel kommen würde, aber mächtig zu einem würdigen Israel. Da Israel sich selbst für würdig hielt, warteten sie nur auf einen triumphierenden, siegreichen Messias.
Auf dem nie ein Mensch gesessen hat: „Für Jesus machte es keinen Unterschied, dass dies ein junges unberittenes Fohlen war. Er war der Schöpfer, der als Mensch in diese Situation kam, und als solcher waren ihm alle niederen Geschöpfe untertan.“ (Ironside)
Sie aber redeten zu ihnen, wie Jesus befohlen hatte, und sie ließen es ihnen: Offenbar hatte das Jesus im Voraus mit dem Besitzer des Fohlens vereinbart, die Jünger sollten lediglich sagen: „Es ist für Jesus“, wenn sie befragt würden. Sie taten, was Jesus sagte, und es war in Ordnung.
2. Lobpreis für Jesus
Markus 11, 7-11
Markus 11, 7-11 Und sie führten das Füllen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Da breiteten viele ihre Kleider aus auf dem Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Und die vorausgingen und die nachfolgten, riefen und sprachen: Hosianna! Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn! Gepriesen sei das Reich unseres Vaters David, das kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und Jesus zog ein in Jerusalem und in den Tempel. Und nachdem er alles betrachtet hatte, ging er, da die Stunde schon vorgerückt war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.
Da breiteten viele ihre Kleider aus auf dem Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg: Wir mögen diesen Ausschnitt aus dem Leben von Jesus, weil er sich so richtig anfühlt. Die meiste Zeit seines Dienstes wurde Jesus von den Menschen verachtet und abgelehnt. Oft folgte ihm die ihn bewundernde Menschenmenge nur deshalb, weil sie etwas von ihm bekommen konnte, die meisten seiner Zuhörer lehnten jede Art von persönlicher Hingabe an Jesus ab. Aber an diesem Tag war es anders.
An diesem Tag überhäuften sie Jesus mit Aufmerksamkeit und Ehrungen. Sie verwendeten ihre Kleidung als Sattel für Jesus und als roten Teppich für das Fohlen, auf dem er ritt. In Anbetracht der Kosten und des Wertes von Kleidung zu jener Zeit, war dies eine großzügige Ehrerbietung.
Und die vorausgingen und die nachfolgten, riefen und sprachen: »Hosianna! Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!« Während des größten Teils seines Dienstes tat Jesus was er nur konnte, um die Menschen davon abzuhalten, ihn öffentlich als den Messias zu verehren. Hier aber gab Jesus sich alle Mühe, die Menschen einzuladen, um ihn öffentlich als den Messias zu ehren und anzubeten.
Als die religiösen Führer seiner Zeit Einwände erhoben, sagte er ihnen: „Ich sage euch: Wenn diese schweigen sollten, dann würden die Steine schreien!“ (Lukas 19, 40)
Die Ausrufe der Menge stammen aus Psalm 118, 19-29. Somit war ihr Lobpreis biblisch. Es ist wichtig, dass wir Gott so anbeten, wie er angebetet werden will. Wenn Gott also sagt, dass wir mit Worten zu ihm kommen sollen (Hosea 14, 3), dann kommen wir auf diese Weise. Wenn Gott sagt, dass wir mit Gesang zu ihm kommen sollen (Psalm 100, 2), dann kommen wir auf diese Art zu ihm. Wenn Gott sagt, dass wir mit erhobenen Händen zu ihm kommen sollen (Psalm 134, 2), dann kommen wir so. Bei der Anbetung geht es darum, das zu tun, was Gott Freude macht, nicht das, was uns Freude macht. Denn die erstaunliche Wahrheit ist, wenn wir Gott erfreuen, finden wir selbst Erfüllung.
Wir nennen dieses Ereignis den ‚triumphalen Einzug‘, aber es war eine seltsame Art von Triumph. Wenn du mit einem Römer über den triumphalen Einzug Jesu gesprochen hättest, hätte man dich ausgelacht. Für sie war der triumphale Einzug eine Ehre, die einem römischen General zuteilwurde, der einen allumfassenden und entscheidenden Sieg errungen und mindestens 5.000 feindliche Soldaten getötet hätte. Wenn der General nach Rom zurückkehrte, wurde eine prächtige Parade veranstaltet. Zuerst kamen die vom Feind erbeuteten Schätze, dann die Gefangenen. Seine Armeen marschierten Einheit für Einheit und ganz zum Schluss fuhr der General in einem goldenen Wagen, der von prächtigen Pferden gezogen wurde. Die Priester verbrannten Weihrauch zu seinen Ehren und die Menge rief seinen Namen und lobte ihn. Die Prozession endete in der Arena, wo einige der Gefangenen zur Unterhaltung der Menge den wilden Tieren vorgeworfen wurden. Das war ein triumphaler Einzug, nicht ein galiläischer Vagabund der auf ein paar Mänteln saß und mit einem Pony loszog.
Nachdem er alles betrachtet hatte: Jesus kam als Messias nach Jerusalem, nicht als mächtiger General, der die Römer besiegen wollte. Zunächst kam er, um sich den Zustand von Gottes Volk anzuschauen und eine Bestandsaufnahme zu machen. Im weiteren Verlauf von Markus 11 sehen wir das Ergebnis dieser Inspektion.
Maleachi 3, 1-3 spricht prophetisch von der Ankunft des Messias, der zu einer sorgfältigen Beurteilung zum Tempel kommt.
Wir sehen erneut den Mut von Jesus, der sich nicht vor den Autoritäten versteckt hat. Johannes 11, 57 macht deutlich, dass auf Jesus ein Kopfgeld ausgesetzt worden war und die Obrigkeit nach ihm suchte. Trotz dieser Bedrohung kam Jesus so öffentlich wie möglich nach Jerusalem.
B. Der unfruchtbare Feigenbaum
1. Jesus verflucht einen Feigenbaum
Markus 11, 12-14
Markus 11, 12-14 Und als sie am folgenden Tag Bethanien verließen, hatte er Hunger. Und als er von fern einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas daran finden würde. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus begann und sprach zu ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger hörten es.
Als er von fern einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas daran finden würde: Im Wesentlichen war der Baum ein Bild für falsche Werbung, da er zwar Blätter, aber keine Feigen hatte. Das ist bei diesen Feigenbäumen sonst nicht der Fall, normalerweise haben sie nur dann Blätter, wenn sie auch Feigen haben.
Denn es war nicht die Zeit der Feigen: Es war nicht so, dass der Feigenbaum keine Feigen hatte, weil es nicht vorgesehen war. Das Problem war, dass er zwar Blätter, aber keine Feigen hatte. Die Blätter signalisierten: „Hier gibt es Feigen“, aber die Feigen waren nicht da.
Es gab viele Bäume nur mit Blättern, und sie waren nicht verflucht. Es gab viele Bäume, die weder Blätter noch Früchte hatten, und sie waren auch nicht verflucht. Dieser Baum war verflucht, weil er vorgab, Früchte zu tragen, aber keine hatte.
Und Jesus begann und sprach zu ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir: Der Baum wurde wegen seiner vorgetäuschten Blätter verflucht, nicht wegen seines Mangels an Früchten. So wie Israel in den Tagen Jesu, hatte er zwar die äußere Form, aber trug keine Frucht. In diesem Bild warnte Jesus das Volk Israel – und uns – vor Gottes Missfallen, wenn wir den Anschein von Frucht erwecken, aber selbst keine Frucht bringen. Gott ist nicht erfreut, wenn sein Volk nur Blätter und keine Früchte trägt.
Im gesamten Dienst Jesu ist dies das einzige zerstörerische Wunder. Das Alte Testament ist voll von Wundern der Zerstörung und des Gerichts, aber Jesus zeigte uns absolut vollkommen das Wesen Gottes. Wenn dieses Wunder das einzige seiner Art war, dann müssen wir darin eine große und wichtige Lektion erkennen. Es gefällt Gott nicht, wenn es Behauptung ohne Fakten gibt, Worte ohne Taten.
„Es gibt keinen Grund, unseren Herrn dafür zu kritisieren, dass er einen Baum zu Lehrzwecken zerstört hat, genauso wie es keine Einwände gegen einen Weihnachtsbaum für unsere Kinder gibt oder gegen das Ausreißen von Blütenblättern einer Blume in einer Lektion über Botanik.“ (Morgan)
3. Die Reinigung des Tempels
Markus 11, 15-19
Markus 11, 15-19 Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und er stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenverkäufer. Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht! Und die Schriftgelehrten und die obersten Priester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge über seine Lehre staunte. Und als es Abend geworden war, ging er aus der Stadt hinaus.
Und Jesus ging in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften: Der Tempelbereich war voller Geschäftemacher, die mit den Priestern zusammenarbeiteten und die Pilger beraubten, indem sie sie zwangen, die zugelassenen Opfertiere und Zahlungsmittel zu überhöhten Preisen zu kaufen.
Jeder jüdische Mann musste eine jährliche Tempelsteuer zahlen – ein Betrag, der etwa zwei Tageslöhnen entsprach. Diese musste in der Währung des Tempels bezahlt werden, die Geldwechsler tauschten das Geld zu unverschämten Wechselkursen in Tempelgeld um.
Die im Tempel verkauften und kauften: Sie taten dies in den äußeren Höfen des Tempels, dem einzigen Bereich, in dem Heiden Gottesdienst feiern und beten konnten. Deshalb wurde dieser Ort des Gebets in einen Marktplatz verwandelt, und zwar in einen unehrenhaften. Gott wollte, dass der Tempel ein Bethaus für alle Völker sein sollte, aber sie hatten ihn zu einer Räuberhöhle gemacht.
Eine Räuberhöhle ist ein Ort, an dem sich Räuber zusammentun und verstecken. Es ist ein trauriger, beschämender Zustand, wenn das Haus Gottes zu einem Ort wird, an dem sich reuelose, aktive Sünder zusammenfinden und verbergen können.
4. Rückkehr zum verfluchten Feigenbaum
Markus 11, 20-24
Markus 11, 20-24 Und als sie am Morgen vorbeikamen, sahen sie, dass der Feigenbaum von den Wurzeln an verdorrt war. Und Petrus erinnerte sich und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt! Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand zu diesem Berg spricht: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, so wird ihm zuteilwerden, was immer er sagt. Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!
Habt Glauben an Gott: Jesus erklärte, dass dieses Wunder tatsächlich das Ergebnis eines Gebets war, das im Glauben gesprochen wurde, er ermutigte seine staunenden Jünger, diese Art von Glauben zu haben und darauf zu vertrauen, dass Gott auch sie erhören würde.
An Gott: Jesus machte deutlich, dass Gebet im Glauben dargebracht werden muss, und es muss der Glaube an Gott sein. Glaube bedeutet Vertrauen, Zuversicht und ein sich verlassen auf jemanden oder auf etwas.
Einige haben dies unter Verwendung griechischer Übersetzungen so ausgelegt, dass Jesus in Wirklichkeit gesagt hat, dass wir „Vertrauen in Gott haben“ müssen. Aber griechische Gelehrte lehnen dieses Verständnis des Ausdrucks „Glauben an Gott haben“ ab.
„Objektiver Genitiv theou [Gott] wie in Galater 3, 26; Römer 3, 22; Römer 3, 26.“ (Robertson) Gott ist das Objekt des Glaubens in diesem Satz.
„Das Wort ‚Gott‘ steht im Genitiv und zeigt hier das Objekt des Glaubens.“ (Wuest)
„Glaube an Gott, objektiver Genitiv wie in Römer 3, 22 und Hebräer 6, 1.“ (Expositor`s)
Der grammatikalische Fall des Wortes Gott in diesem Abschnitt ist der objektive Genitiv. Der objektive Fall bezieht sich auf das, worauf die Handlung des Verbs haben abzielt; er steht nicht im besitzanzeigenden Fall, was bedeuten würde, dass wir ‚Gottes Glauben haben‘ sollen.
Wenn jemand zu diesem Berg spricht: Hebe dich: Eine verbreitete Redewendung für jedes unüberwindbare Problem war Berg; Jesus sagte, dass Gott jedes Hindernis überwinden kann, wenn wir glauben.
„Der Ausdruck vom Bergeversetzen war bei den Juden ein anschauliches Bild für die Überwindung von Schwierigkeiten.“ (Barclay)
Dieses Versprechen von Gottes Antwort auf das im Glauben gesprochene Gebet galt den Jüngern, nicht der Volksmenge. „Wir sollten Markus 11, 24 nicht so interpretieren, dass es bedeutet: ‚Wenn du nur fest genug betest und wirklich glaubst, ist Gott verpflichtet, dein Gebet zu erhören, egal, was Du bittest. Diese Art von Glauben ist kein Glaube an Gott; es ist nichts anderes als der Glaube an Glauben oder der Glaube an Gefühle.“ (Wiersbe)
5. Gebet und Vergebung
Markus 11, 25-26
Markus 11, 25-26 Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.
Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt: Mangelnder Glaube ist nicht das einzige Hindernis für effektives Beten. Auch die Verweigerung von Vergebung oder das Festhalten an Bitterkeit kann unser Gebet behindern.
Vielleicht geht es auch darum, dass dies ein Bereich ist, in dem wir großen Glauben brauchen. Manchmal ist ein hartes und unversöhnliches Herz größer als jeder Berg.
Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt: Das bedeutet, dass wir niemals fromme Pflichten oder Dienste über gute Beziehungen zu Menschen stellen sollen. Zuerst sollen wir die Dinge in Ordnung bringen und dann weiter beten. Wir sollen tun, was Paulus in Römer 12, 18 gefordert hat: Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.
Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben: Das Herz, dem vergeben wurde, wird auch anderen vergeben. Wenn wir harte, unversöhnliche Herzen haben, ist es fraglich, ob wir die Vergebung, die Gott uns anbietet, jemals empfangen oder wertgeschätzt haben.
C. Die Frage nach der Vollmacht Jesu
1. Die religiösen Führer stellen Jesus in Frage
Markus 11, 27-28
Markus 11, 27-28 Und sie kamen wiederum nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherging, traten die obersten Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und sprachen zu ihm: In welcher Vollmacht tust du dies? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben, dies zu tun?
Und als er im Tempel umherging, traten die obersten Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm: Jesus wollte nicht mit den religiösen Führern debattieren. Er wollte die Menschen lehren und ihnen von Gottes guter Nachricht erzählen. Aber die Fragesteller kamen zu Ihm, und er konnte mit ihnen bestens umgehen.
In welcher Vollmacht tust du dies? Jesus war äußerst mutig, als er kühn in Jerusalem einzog und die korrupten Händler aus den Tempelhöfen vertrieb. Nun wollten die obersten Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten wissen, mit welchem Recht er solche Dinge tat.
2. Jesus beantwortet ihre Frage mit einer Gegenfrage
Markus 11, 29-33
Markus 11, 29-33 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen; wenn ihr mir antwortet, so will ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich dies tue. War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! Und sie überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen — da fürchteten sie das Volk; denn alle meinten, dass Johannes wirklich ein Prophet gewesen war. Und sie antworten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht! Da erwiderte Jesus und sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue!
Auch ich will euch ein Wort fragen: Als Jesus sie bat, die Frage nach Johannes dem Täufer zu beantworten, wich er ihrer Frage nicht aus. Wenn Johannes wirklich ein Mann Gottes war, dann lag er mit Jesus richtig und Jesus war tatsächlich der Messias. Wenn das, was Johannes gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, dann hatte Jesus alle Autorität.
„Es war kein Ausweichmanöver, sondern ein gezielter Vorstoß, der die Luft reinigte und ihre Haltung sowohl zu Johannes als auch zu Jesus klärte. Sie hatten Johannes genauso abgelehnt, wie sie nun Jesus ablehnten.“ (Robertson)
Wir wissen es nicht: Ihre Antwort auf seine Frage machte deutlich, dass diese Männer nicht aufrichtig nach der Wahrheit suchten. Es ging ihnen vielmehr darum, in der Debatte mit Rhetorik zu punkten und der Menge zu gefallen, als die Wahrheit zu erkennen.
„Diese Begebenheit ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie es Menschen ergeht, die der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollen. Sie müssen sich drehen und wenden bis sie schließlich in eine so hilflose Lage geraten, dass sie nichts mehr zu sagen wissen.“ (Barclay) Am Anfang ist es schwierig, der Wahrheit ins Auge zu sehen und Fehler einzugestehen, doch es ist der einzige Weg, der eine echte Zukunft hat.
Markus 11 – Jesus kommt nach Jerusalem
A. Der triumphale Einzug
1. Vorbereitung für den Einzug
Markus 11, 1-6
Markus 11, 1-6
Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage und Bethanien an den Ölberg kamen, sandte er zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und sobald ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr das?, so sprecht: Der Herr braucht es!, so wird er es sogleich hierher senden. Sie aber gingen hin und fanden das Füllen angebunden an dem Tor draußen am Scheideweg und banden es los. Und etliche der Umstehenden sprachen zu ihnen: Was macht ihr da, dass ihr das Füllen losbindet?
2. Lobpreis für Jesus
Markus 11, 7-11
Markus 11, 7-11
Und sie führten das Füllen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Da breiteten viele ihre Kleider aus auf dem Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Und die vorausgingen und die nachfolgten, riefen und sprachen:
Hosianna!
Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!
Gepriesen sei das Reich unseres Vaters David,
das kommt im Namen des Herrn!
Hosianna in der Höhe!
Und Jesus zog ein in Jerusalem und in den Tempel. Und nachdem er alles betrachtet hatte, ging er, da die Stunde schon vorgerückt war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.
B. Der unfruchtbare Feigenbaum
1. Jesus verflucht einen Feigenbaum
Markus 11, 12-14
Markus 11, 12-14
Und als sie am folgenden Tag Bethanien verließen, hatte er Hunger. Und als er von fern einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas daran finden würde. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus begann und sprach zu ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger hörten es.
3. Die Reinigung des Tempels
Markus 11, 15-19
Markus 11, 15-19
Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und er stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenverkäufer. Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht! Und die Schriftgelehrten und die obersten Priester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge über seine Lehre staunte. Und als es Abend geworden war, ging er aus der Stadt hinaus.
4. Rückkehr zum verfluchten Feigenbaum
Markus 11, 20-24
Markus 11, 20-24
Und als sie am Morgen vorbeikamen, sahen sie, dass der Feigenbaum von den Wurzeln an verdorrt war. Und Petrus erinnerte sich und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt! Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand zu diesem Berg spricht: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, so wird ihm zuteilwerden, was immer er sagt. Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!
5. Gebet und Vergebung
Markus 11, 25-26
Markus 11, 25-26
Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.
C. Die Frage nach der Vollmacht Jesu
1. Die religiösen Führer stellen Jesus in Frage
Markus 11, 27-28
Markus 11, 27-28
Und sie kamen wiederum nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherging, traten die obersten Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und sprachen zu ihm: In welcher Vollmacht tust du dies? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben, dies zu tun?
2. Jesus beantwortet ihre Frage mit einer Gegenfrage
Markus 11, 29-33
Markus 11, 29-33
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen; wenn ihr mir antwortet, so will ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich dies tue. War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! Und sie überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen — da fürchteten sie das Volk; denn alle meinten, dass Johannes wirklich ein Prophet gewesen war. Und sie antworten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht! Da erwiderte Jesus und sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue!
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.