1. Die Frauen entdecken ein leeres Grab und einen besonderen Boten
Markus 16, 1-6
Markus 16, 1-6 Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sehr früh am ersten Tag der Woche, als die Sonne aufging, kamen sie zu dem Grab. Und sie sagten zueinander: Wer wälzt uns den Stein von dem Eingang des Grabes? Und als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß. Und sie gingen in das Grab hinein und sahen einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem langen, weißen Gewand; und sie erschraken. Er aber spricht zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten!
Als der Sabbat vorüber war: Die Frauen konnten frühestens am Sonntagmorgen zum Grab gehen und den Leichnam Jesu ordnungsgemäß einbalsamieren. Der Sabbat war zu Beginn des Samstagabends vorbei, aber bis zum Sonntagmorgen war es nicht hell genug, um diese Arbeit zu verrichten. Die Stunden von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenaufgang am Sonntag müssen für die Jünger eine dunkle, leere, verzweifelte Zeit gewesen sein.
Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome: Diese Frauen erwiesen sich als die hingebungsvollsten Nachfolgerinnen Jesu und sie waren die ersten, die seine Auferstehung verkündeten.
Wohlriechende Gewürze: „Gewürze wurden nicht für die Mumifizierung verwendet, was kein jüdischer Brauch war, sondern zum Kompensieren der Verwesungsgerüche.“ (Lane)
Wer wälzt uns den Stein von dem Eingang des Grabes? Die Frauen hatten nicht erwartet, ein leeres Grab vorzufinden. Sie kamen und fragten sich, wie die steinerne Tür geöffnet werden könnte. Das zeigt, dass die Auferstehungsberichte nicht das Ergebnis eines Wunschdenkens sein können. Die Jünger Jesu hatten nicht erwartet, dass es geschehen würde.
Matthäus 27, 65-66 erinnert uns daran, dass um das Grab herum eine Wache aufgestellt war. All dies zeigt, dass der Stein weder von den Frauen (sie waren nicht stark genug) noch von den Jüngern weggerollt worden sein konnte (selbst wenn sie mutig genug gewesen wären, hätten sie die bewaffneten Wachen nicht überwinden können). Wir verstehen auch, dass niemand sonst den Stein wegrollen wollte. Matthäus 28, 2 sagt uns, dass es ein Engel war, der ihn wegrollte.
Der Stein wurde nicht weggerollt, um Jesus herauszulassen. Johannes 20, 19 sagt uns, dass Jesus in seinem Auferstehungsleib durch materielle Barrieren hindurchgehen konnte. Er wurde weggerollt, damit andere in das Grab sehen und sich davon überzeugen konnten, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden war.
Und sahen einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem langen, weißen Gewand: Die Frauen sahen einen Engel in Menschengestalt, der ihnen von dem auferstandenen Jesus erzählte und ihnen das leere Grab zeigte.
Den Gekreuzigten; er ist auferstanden: Der Engel zeichnete den Kontrast zwischen dem, was Jesus gewesen war, und dem, was er ist. Den Gekreuzigten, das bedeutet ohne jeden Zweifel – er war tot. Er ist auferstanden – nicht nur wiederbelebt, sondern auferstanden.
In der Bibel gibt es mehrere Beispiele für Menschen, die vor diesem Ereignis wiederbelebt worden waren, wie z.B. der Sohn der Witwe zu Zeiten von Elia (1. Könige 17, 17-24) oder Lazarus (Johannes 11, 38-44). Jeder von ihnen wurde wieder vom Tod belebt, aber keiner von ihnen war auferstanden. Jeder von ihnen wurde in demselben Körper wiederbelebt, in dem er gestorben war, und aus dem Tod wiederbelebt, um schließlich wieder zu sterben. Auferstehung bedeutet nicht nur, wieder zu leben; es bedeutet, in einem neuen Körper zu leben, der auf unserem alten Körper basiert und perfekt für das Leben in der Ewigkeit geeignet ist. Jesus war nicht der erste, der von den Toten zurückgeholt wurde, aber er war der erste, der wieder auferstanden ist.
Wir sollten auch sagen, dass Jesus immer nochauferstanden ist. Er ist in den Himmel aufgefahren und regiert weiterhin als Auferstandener, noch immer ganz Mensch und ganz Gott.
Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten: Das waren keine erhabenen Titel für Jesus. Nazareth war kein Ort, auf den man stolz sein konnte, und der Gekreuzigte war ein Titel der Schande, nicht der Ehre. Dennoch schämte sich Jesus nicht, ‚Nazarener‘ und ‚Gekreuzigter‘ genannt zu werden. „Diese Beschreibung seiner Schande ist für Paulus und alle, die auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus als Erlöser und Herrn blicken, zur Krone seiner Herrlichkeit geworden.“ (Robertson)
Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten: Das tatsächliche Ereignis der Auferstehung von Jesus ist nirgendwo beschrieben, aber ihre Entdeckung wird in einigen Details festgehalten. Hier entdeckten die Frauen, die den Leichnam von Jesus ordnungsgemäß für die Bestattung vorbereiten wollten, dass der Stein vom Grab weggerollt war und der Leichnam Jesu nicht im Grab lag.
Diese Frauen waren später dankbar, dass der Engel ihnen gesagt hatte: Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt. Es hätte gereicht – es hätte reichen sollen -, nur das Zeugnis des Engels zu hören. Doch als sie es sahen, gab es ihnen einen noch festeren Grund, auf dem sie stehen konnten, als das Zeugnis eines Engels. „Ein Augenzeuge ist besser als zwanzig Ohrenzeugen; die Menschen werden glauben, was Du gesehen hast, wenn sie nicht glauben, was Du gehört hast.“ (Spurgeon)
Wenn wir sehen, dass der Ort, wo sie ihn hingelegt hatten, jetzt leer ist, sehen wir, dass der Vater Jesus nicht verlassen hat.
Wenn wir sehen, dass der Ort, wo sie ihn hingelegt hatten, jetzt leer ist, sehen wir, dass der Tod besiegt ist.
Wenn wir sehen, dass der Ort, wo sie ihn hingelegt hatten, jetzt leer ist, sehen wir, dass wir in Jesus einen lebendigen Freund haben.
Er ist auferstanden! Die Tatsache der Auferstehung Jesu ist eine historische Tatsache. Was sie bedeutet, kann man nur durch die Aussagen der Bibel verstehen. Deshalb ist es wichtig, darüber nachzudenken, was das leere Grab Jesu und seine Auferstehung bedeuten.
Die Auferstehung bedeutet, dass Jesus erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten (Römer 1, 4).
Die Auferstehung bedeutet, dass wir Gewissheit über unsere eigene Auferstehung haben: Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen (1. Thessalonicher 4, 14).
Die Auferstehung bedeutet, dass Gott einen ewigen Plan für unsere Körper hat. „Es gab nichts in der Lehre Jesu, das sich der gnostischen Irrlehre annäherte, die erklärte, dass das Fleisch von Natur aus böse ist. Platon konnte die Sünde nur loswerden, indem er sich des Körpers entledigte. Jesus hält am Körper fest und erklärt, dass Gott sowohl den Körper als auch die Seele ernährt, dass der Körper so heilig ist wie die Seele, da die Seele ihn zu ihrem Heiligtum macht.“ (Morgan)
Die Auferstehung bedeutet, dass Jesus einen fortwährenden Dienst hat: Daher kann er auch diejenigen vollkommen erretten, die durch ihn zu Gott kommen, weil er für immer lebt, um für sie einzutreten (Hebräer 7, 25).
Die Auferstehung bedeutet, dass das Christentum und sein Gott einmalig sind, völlig anders und einzigartig unter den Weltreligionen.
Die Auferstehung ist der Beweis dafür, dass Jesus, obwohl es so aussah, als ob er wie ein gewöhnlicher Verbrecher am Kreuz gestorben wäre, tatsächlich als sündloser Mensch gestorben ist, aus Liebe und Hingabe, um die Schuld für unsere Sünde zu tragen. Der Tod Jesu am Kreuz war die Bezahlung, aber die Auferstehung war die Quittung, die zeigt, dass die Bezahlung vor Gott, dem Vater, vollkommen war.
2. Der Engel gibt den Frauen eine Botschaft, die sie weitergeben sollen
Markus 16, 7-8
Markus 16, 7-8 Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und dem Petrus, dass er euch nach Galiläa vorangeht. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat! Und sie gingen schnell hinaus und flohen von dem Grab. Es hatte sie aber ein Zittern und Entsetzen befallen; und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
Geht hin, sagt: Durch den Engel erhielten die Frauen eine Botschaft von Jesus, die sie überbringen sollten. Wir könnten diese Botschaft als Einladung betrachten, denn durch diese Botschaft wurden die Jünger eingeladen, Jesus zu begegen.
Dies zeigt, dass die Einladungen Jesu voller Gnade sind. Die Jünger hatten Jesus völlig im Stich gelassen. Er wäre zu Recht mit ihnen fertig gewesen, aber aus Gnade hat er ihnen diese freundliche Einladung ausgesprochen.
Dies zeigt uns, dass Jesus Einladungen von seiner Seite her immer einhält. Er sagte, dass er sie in Galiläa treffen würde, und das tat er auch (Johannes 21, 1 ist ein Beispiel dafür).
Dies zeigt uns, dass Jesus sich uns offenbaren möchte, wenn er uns einlädt. „Dass er euch nach Galiläa vorangeht“, lautete die Botschaft. Das Hauptanliegen war, ihn zu sehen, damit Jesus sich seinem Volk offenbaren kann.
Dies zeigt uns, dass Jesus, wenn er uns einlädt, sich immer an seine Versprechen erinnert. „Wie er euch gesagt hat“ fügte der Engel der Einladung hinzu. Was Jesus sagt, wird er tun, und er hält jedes Versprechen.
Seinen Jüngern und dem Petrus: Wir sind erstaunt darüber, dass Jesus sich mit diesen Männern treffen wollte, die ihn so tief enttäuscht hatten, dennoch nahm er Petrus besonders in den Fokus. Manche meinen, er habe Petrus deshalb hervorgehoben, weil er von den übrigen Jüngern in dem Sinne getrennt war, dass er nicht mehr mit ihnen zusammen war. Das war wahrscheinlich nicht der Fall. Stattdessen hob Jesus Petrus hervor, weil er besondere Hoffnung, besondere Vergebung und besondere Wiederherstellung für denjenigen hatte, der ihn am meisten verleugnet hatte.
„Wenn einer von euch sich gegenüber seinem Herrn schlechter verhalten hat als die anderen, dann bist du in besonderer Weise dazu aufgerufen, jetzt zu ihm zu kommen. Du hast ihn gekränkt, und du hast getrauert, weil du ihn gekränkt hast. Du wurdest zur Buße gebracht, nachdem du dich von ihm weggeschlichen hast, und jetzt besiegelt er die Vergebung für dich, indem er dich zu sich einlädt.“ (Spurgeon)
Es hatte sie aber ein Zittern und Entsetzen befallen: „Diese Frauen verließen das Grab und flohen. Ergriffen von Zittern und Entsetzen; – das eigentliche griechische Wort dort ist das für ‚Ekstase‘, – ergriffen von Zittern und Ekstase, erfüllt von Furcht; so flohen sie.“ (Morgan)
Und sie sagten niemand etwas: Das bedeutet nicht, dass sie nichts von der Auferstehung berichteten, denn wir wissen ganz klar, dass sie es taten (Markus 16, 11 und Lukas 24, 9). Es bedeutet, dass sie, als sie den Schauplatz des leeren Grabes verließen, es nicht miteinander besprachen. Sie versuchten nicht, es zu ergründen oder ihre Geschichten abzugleichen. Sie gingen einfach hin, um den Jüngern Bericht zu erstatten, wie es ihnen der Engel aufgetragen hatte.
B. Vorwort zu Markus 16, 9-20: Gehören diese Verse in unsere Bibel?
1. In vielen Bibeln wird dieser letzte Teil des Markus-Evangeliums in irgendeiner Weise mit Fußnoten versehen, die darauf hinweisen, dass er in den frühesten griechischen Handschriften des Markus-Evangeliums nicht existierte. Das beunruhigt manche Christen in Bezug auf die Zuverlässigkeit von Gottes Wort. Sie fragen sich, ob dieser Abschnitt in unsere Bibel gehört
2. Das Argument gegen die Aufnahme von Markus 16, 9-20 in unsere Bibeln
Die beiden ältesten existierenden griechischen Manuskripte (aus den Jahren 325 und 340 nach Christus) enthalten diesen Abschnitt nicht, ebenso wenig wie etwa 100 andere antike Manuskripte, die in andere Sprachen übersetzt worden sind. Einige wenige antike Manuskripte setzen Sternchen neben Markus 16, 9-20, um anzuzeigen, dass es sich um eine Ergänzung zum Originaltext handelt.
Laut ihren Schriften enthielten fast alle griechischen Manuskripte, die Eusebius (der 339 starb) und Hieronymus (der 419 starb) bekannt waren, diese Verse nicht.
In einigen wenigen anderen Manuskripten gibt es zwei weitere Enden – ein kürzeres und eines mit Ergänzungen.
Etwa ein Drittel des Vokabulars unterscheidet sich völlig vom Rest des Markus-Evangeliums, und es gibt einen sehr holprigen grammatikalischen Übergang zwischen Markus 16, 8 und 16, 9.
Die meisten zeitgenössischen Gelehrten lehnen diese Verse als Original ab.
3. Das Argument für die Aufnahme von Markus 16, 9-20 in unsere Bibeln
Viele sehr frühe christliche Schriftsteller beziehen sich in ihren Schriften auf diese Passage. Dies zeigt, dass die frühen Christen diesen Abschnitt im Markus-Evangelium kannten und ihn als echt akzeptierten.
Papias bezieht sich auf Markus 16, 18. Er schrieb um etwa 100 nach Christus.
Justin der Märtyrer zitierte in seiner ersten Apologie Markus 16, 20 (151 n. Chr).
Irenäus von Lyon zitiert Markus 15, 13 in Gegen die Häresien und machte eine Anmerkung dazu (180 n. Chr.).
Hippolyt zitiert Markus 16, 18+19 in Peri Charismaton. In seiner Predigt über die Irrlehre des Noetus bezieht er sich auf Markus 16, 19. Er schrieb, als er Bischof von Portus war (190-227 n. Chr.).
Vicentius, Bischof von Thibari, zitierte 2 dieser Verse im 7. Konzil von Karthago, das unter Cyprian (256 n. Chr.) abgehalten wurde. Augustinus, eineinhalb Jahrhunderte später, rezitierte in seiner Antwort diese Worte erneut.
Die apokryphen ‚Pilatusakten‘ enthalten Markus 16, 15-18 (vermutlich um 200 n. Chr. geschrieben).
In den Apostolischen Konstitutionen wird an zwei Stellen deutlich auf 16, 15 angespielt und Markus 16, 16 direkt zitiert (man nimmt an, dass sie irgendwann im späten dritten oder frühen vierten Jahrhundert geschrieben wurden).
Die überwältigende Mehrheit der antiken Manuskripte enthält diese Passage.
4. Überlegungen zur Problematik der Aufnahme oder Nichtaufnahme dieser Passage
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass das Markus-Evangelium so plötzlich bei Markus 16, 8 endet, als die Frauen einfach nur Angst hatten, aber noch keinen konkreten Beweis für den auferstandenen Jesus sahen, sondern nur ein leeres Grab. Es ist jedoch möglich, dass das ursprüngliche Ende des Markus-Evangeliums sehr früh verloren ging.
Der bekannte griechische Gelehrte A.T. Robertson schrieb: „Es ist schwer zu glauben, dass Markus sein Evangelium mit Vers 8 beendet hatte, es sei denn, er wurde unterbrochen. Möglicherweise wurde am Ende der Papyrusrolle ein Blatt oder eine Spalte abgerissen.“
Wichtig ist jedoch, dass das früheste Zeugnis, das wir derzeit von Schriftstellern wie Irenäus und anderen haben, besagt, dass die ersten Christen Markus 16, 9-20 als echt anerkannt haben.
C. Erscheinungen eines auferstandenen Herrn
1. Die Erscheinung vor Maria Magdalena
Markus 16, 9-11
Markus 16, 9-11 Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die trauerten und weinten. Und als diese hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.
Erschien er zuerst der Maria Magdalena: Marias dramatische Begegnung mit Jesus (von dem sie zuerst annahm, dass er der Gärtner sei) wird ausführlicher in Johannes 20, 11-18 beschrieben.
Als diese hörten, dass er lebe: Jesus sandte sie, um den anderen Jüngern zu berichten, dass er von den Toten auferstanden war. In jener Zeit galt ihr Zeugnis nicht als zuverlässig, weil sie eine Frau war. Doch Jesus vertraute ihr, auch wenn die Jünger es nicht taten (glaubten sie es nicht).
2. Die Erscheinung vor den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus
Markus 16, 12-13
Markus 16, 12-13 Danach offenbarte er sich zwei von ihnen auf dem Weg in einer anderen Gestalt, als sie sich aufs Land begaben. Und diese gingen hin und verkündeten es den Übrigen; aber auch ihnen glaubten sie nicht.
Offenbarte er sich zwei von ihnen auf dem Weg in einer anderen Gestalt: Diese bemerkenswerte Begegnung mit dem auferstandenen Jesus wird in Lukas 24, 13-27 ausführlicher beschrieben.
Aber auch ihnen glaubten sie nicht: Die Jünger haben das Zeugnis der Frauen nicht akzeptiert, aber sie akzeptierten auch das Zeugnis dieser beiden Männer nicht. Sie waren gleichermaßen ungläubig.
3. Der Auftrag an die Elf und an alle Nachfolger Jesu
Markus 16, 14-18
Markus 16, 14-18 Danach offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tisch saßen, und tadelte ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens, dass sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
Und tadelte ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens: Sie hätten besser handeln können. Sie haben es nicht verstanden, aber sie konnten sich der Verantwortung nicht entziehen.
„Unglaube ist eine blutige Sünde, Hebräer 10, 26; eine schwere Sünde, Johannes 3, 19; eine höchst respektlose, unentschuldbare Sünde, die einen Menschen wie einen Gefangenen in den dunklen Kerker des Gesetzes sperrt, bis zum unvermeidlichen Verderben, Galater 3, 23.“ (Trapp)
Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Dies war ein Befehl, kein Vorschlag. „Das Interesse an der Mission ist kein Wahlfach an Gottes Universität der Gnade. Es wird von jedem Jünger als Hauptfach erwartet.“ (Ironside)
Die Vorstellung eines Glaubens, der hingeht in alle Welt, gehörte zur Zeit Jesu nicht zum jüdischen Denken. Es war auch nicht Teil des heidnischen Denkens. Es war zu dieser Zeit ein revolutionärer Gedanke.
Dieser Befehl wurde nicht sofort befolgt; die Jünger blieben viele Jahre lang in Jerusalem, erst als die Gemeinde verfolgt wurde, begann sie, sich in alle Welt zu zerstreuen. Und dennoch hat sie sich ausgebreitet und tut es weiterhin.
„Ein Armeekaplan sagte einmal zum Herzog von Wellington: ‘Glauben Sie, dass es irgendeinen Nutzen bringt, wenn wir das Evangelium zu den Bergstämmen in Indien bringen? Werden sie es jemals annehmen?’ Der Herzog antwortete: ‘Wie lauten Ihre Marschbefehle?’ Das war die einzige Antwort, die er gab. Streng diszipliniert, wie dieser große Soldat war, wollte er nur einen Marschbefehl, und er gehorchte; und er meinte, dass jeder Soldat des Kreuzes dem Marschbefehl Christi, seines großen Befehlshabers, gehorchen muss.“ (Spurgeon)
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden: Dies war gleichzeitig ein Heilsversprechen sowie eine Warnung. Jesus sagte nicht, dass die Verdammnis demjenigen gebührt, der nicht getauft wird, sondern nur dem, der nicht glaubt.
„Eine oberflächliche Lektüre von Markus 16, 15-16 würde nahelegen, dass Sünder getauft werden müssen, um gerettet zu werden, aber diese Fehlinterpretation löst sich auf, wenn man feststellt, dass die Betonung auf dem Glauben liegt. Wenn eine Person nicht glaubt, ist sie verdammt, auch wenn sie getauft wurde.“ (Wiersbe)
„Das Weglassen von getauft im Zusammenhang mit dem ‚Unglauben‘ scheint zu zeigen, dass Jesus die Taufe nicht zur Voraussetzung für die Errettung macht. Die Verdammnis beruht auf Unglauben, nicht auf der Taufe. Die Errettung beruht also auf dem Glauben. Die Taufe ist nur das Bild des neuen Lebens, nicht das Mittel, um es zu sichern.“ (Robertson)
Gleichzeitig wäre es jedoch völlig falsch, die Taufe als ‚nicht notwendig‘ zu betrachten. Sie mag für die Errettung nicht wesentlich sein, aber für den Gehorsam ist sie absolut notwendig. Jesus sagte dem Gläubigen, er solle sich taufen lassen, und er muss es tun. Sie wird wesentlich, sobald Jesus es befiehlt.
Diese Zeichen aber werden sie begleiten: Jesus gab seinen Jüngern die Verheißung göttlicher Macht und göttlichen Schutzes.
Diese Verheißung ist im Zusammenhang mit den Gefahren zu verstehen, die mit der weltweiten Verbreitung des Evangeliums verbunden waren, beispielsweise als Paulus auf der Insel Malta von einer Schlange gebissen und bewahrt wurde (Apostelgeschichte 28, 1-6). Jesus wollte nicht, dass das Trinken von Gift oder der Umgang mit Schlangen eine besondere Prüfung oder ein Maßstab des Glaubens sein sollten.
4. Der in den Himmel aufsteigende Jesus; die tätigen Jünger
Markus 16, 19-20
Markus 16, 19-20 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.
Aufgenommen in den Himmel: Es war wichtig, dass Jesus diese Erde in seiner leiblichen Gestalt verließ, Jesus musste auffahren – damit das Vertrauen in die Kraft und in das Wirken des Heiligen Geistes gesetzt wird, nicht in die körperliche Anwesenheit von Jesus.
Jesus ging voraus, um eine Stätte für euch zu bereiten (Johannes 4, 2); um für uns Fürbitte zu leisten (Römer 8, 34); und um den Menschen Gaben zu geben (Epheser 4, 8).
Setzte sich zur Rechten Gottes: „Er soll zur Rechten Gottes sitzen, um ihn von den Engeln zu unterscheiden, deren Plätze nur Orte des Dienstes sind.“ (Poole)
Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall: Das bedeutet, dass sie nicht zusammenblieben, um sich gegenseitig zu segnen, sondern dass sie hinausgingen. Die Nachfolger Jesu sollten zusammenkommen, aber sie kommen zusammen, um sich richtig auszurüsten, um hinauszugehen und um eine notleidende Welt zu berühren.
„Ich wünsche, dass ihr alle spürt, dass es nicht das Ende ist, zu kommen und Predigten zu hören, auch wenn das der Anfang des christlichen Lebens sein mag. Verstreue den Segen, den du für dich selbst erlangst, so weit als möglich; in dem Augenblick, in dem du das Licht findest und erkennst, dass die Welt im Dunkeln liegt, laufe mit deinem Streichholz davon und leihe einem anderem ein Licht.“ (Spurgeon)
Der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen: Wenn wir hinausgehen, um das Werk Gottes zu tun, wird Jesus mit uns zusammenarbeiten. Die Jünger taten, was Jesus ihnen sagte, und Jesus wirkte das, was nur er tun konnte – die begleitenden Zeichen.
Dies ist ein ausgezeichnetes Modell für den Dienst. Zuerst kam die Predigt und dann folgten die Zeichen. Die Zeichen sollen den Gläubigen folgen, nicht die Gläubigen den Zeichen.
Der letzte Vers gilt bis heute. Die Nachfolger Jesu predigen noch immer überall, der Herr wirkt noch immer durch sie und er bestätigt noch immer sein Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen!
Markus 16 – Jesus ist auferstanden
A. Das Zeugnis der Auferstehung
1. Die Frauen entdecken ein leeres Grab und einen besonderen Boten
Markus 16, 1-6
Markus 16, 1-6
Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sehr früh am ersten Tag der Woche, als die Sonne aufging, kamen sie zu dem Grab. Und sie sagten zueinander: Wer wälzt uns den Stein von dem Eingang des Grabes? Und als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß. Und sie gingen in das Grab hinein und sahen einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem langen, weißen Gewand; und sie erschraken. Er aber spricht zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten!
2. Der Engel gibt den Frauen eine Botschaft, die sie weitergeben sollen
Markus 16, 7-8
Markus 16, 7-8
Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und dem Petrus, dass er euch nach Galiläa vorangeht. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat! Und sie gingen schnell hinaus und flohen von dem Grab. Es hatte sie aber ein Zittern und Entsetzen befallen; und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
B. Vorwort zu Markus 16, 9-20: Gehören diese Verse in unsere Bibel?
1. In vielen Bibeln wird dieser letzte Teil des Markus-Evangeliums in irgendeiner Weise mit Fußnoten versehen, die darauf hinweisen, dass er in den frühesten griechischen Handschriften des Markus-Evangeliums nicht existierte. Das beunruhigt manche Christen in Bezug auf die Zuverlässigkeit von Gottes Wort. Sie fragen sich, ob dieser Abschnitt in unsere Bibel gehört
2. Das Argument gegen die Aufnahme von Markus 16, 9-20 in unsere Bibeln
3. Das Argument für die Aufnahme von Markus 16, 9-20 in unsere Bibeln
4. Überlegungen zur Problematik der Aufnahme oder Nichtaufnahme dieser Passage
C. Erscheinungen eines auferstandenen Herrn
1. Die Erscheinung vor Maria Magdalena
Markus 16, 9-11
Markus 16, 9-11
Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die trauerten und weinten. Und als diese hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.
2. Die Erscheinung vor den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus
Markus 16, 12-13
Markus 16, 12-13
Danach offenbarte er sich zwei von ihnen auf dem Weg in einer anderen Gestalt, als sie sich aufs Land begaben. Und diese gingen hin und verkündeten es den Übrigen; aber auch ihnen glaubten sie nicht.
3. Der Auftrag an die Elf und an alle Nachfolger Jesu
Markus 16, 14-18
Markus 16, 14-18
Danach offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tisch saßen, und tadelte ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens, dass sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
4. Der in den Himmel aufsteigende Jesus; die tätigen Jünger
Markus 16, 19-20
Markus 16, 19-20
Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.