Offenbarung 14 – Bilder des Sieges Gottes und der Niederlage des Tieres
A. Das Schicksal der 144.000
1. Das Lamm und die 144.000 auf dem Berg Zion
Offenbarung 14, 1-3
Offenbarung 14, 1-3 Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten. Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft worden sind von der Erde.
Das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend: Diese 144.000 wurden zuletzt in Offenbarung 7 erwähnt, wo sie als eine Gruppe jüdischer Gläubiger beschrieben wurden, die während der großen Drangsal dienen und während dieser ganzen Zeit ein Siegel des Schutzes erhalten. Dass sie mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen, zeigt, dass sie siegreich aus der großen Drangsal hervorgehen. Das Tier aus Offenbarung 13 hat die 144.000 keineswegs besiegt; hier triumphieren sie, beten an und stehen fest und sicher mit Jesus.
In Offenbarung 14 werden zwei wichtige Fragen beantwortet, die in Offenbarung 13 aufgeworfen wurden. Das Tier in Offenbarung 13 war furchterregend und ehrfurchtgebietend; es kann sogar Krieg gegen die Heiligen führen und sie überwinden (Offenbarung 13, 7). Daher kann man zu Recht fragen: „Hat das Tier das ganze Volk Gottes besiegt?“ Die Anwesenheit der 144.000 auf dem Berg Zion mit dem Lamm sagt audrücklich: ‚Nein‘. Die zweite Frage hat mit diesem satanischen Diktator selbst zu tun: „Was geschieht mit dem Tier und seinen Anhängern?“ Der Rest von Offenbarung 14 wird diese Frage beantworten.
In Offenbarung 7 werden die 144.000 am Anfang der großen Drangsal beschrieben. In Offenbarung 14 triumphieren sie am Ende der großen Drangsal.
Stand auf dem Berg Zion: Sie versammelten sich auf dem Berg Zion, weil Zion – der alte Name für die Hügel, aus denen Jerusalem besteht – der Ort ist, an dem der Messias seine Erlösten sammelt und über die Erde herrscht (Psalm 48; Jesaja 24, 23; Joel 2, 32; Obadja 17 und 21; Micha 4, 1; 4, 7).
Einige Bibelausleger sehen diesen Berg Zion als den himmlischen Zion, auf den in Galater 4, 26 Bezug genommen wird. Nach diesem Verständnis sind die 144.000 Opfer dieses Tieres und befinden sich jetzt mit Jesus im Himmel. Aber diese Ansicht scheint überhaupt nicht mit dem Kontext übereinzustimmen und wirft die Frage auf, was das Siegel Gottes an den 144.000 wert war (Offenbarung 7, 4).
Die 144.000 sind wie die jungen jüdischen Männer, die den Feuerofen in Daniel 3, 19-25 überlebten. Sie beweisen Gottes Fähigkeit, sein Volk zu bewahren.
Die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben: Die Anhänger Satans und des Tieres haben vielleicht ein Malzeichen an der Hand oder an der Stirn (Offenbarung 13, 16-17). Aber dieses Malzeichen ist nur eine Kopie des Gedankens, der hinter dem Erkennungszeichen auf der Stirn jedes einzelnen der 144.000 Menschen steht, das zeigt, dass sie zum Vater gehören.
„Und wer waren diese Leute, ‘die den Namen ihres Vaters auf ihrer Stirn geschrieben hatten‘? Nicht Bs für ‚Baptisten‘, nicht Ms für ‚Methodisten‘ und nicht Ek für ‚Etablierte Kirche‘. Sie hatten den Namen ihres Vaters auf ihrer Stirn geschrieben und von niemand anderem. Wie viel Wirbel auf der Welt wegen unseren Unterscheidungen gemacht wird! Wir denken so viel darüber nach, ob wir zu dieser oder zu jener Konfession gehören. Nun, wenn du zum Himmelstor gehen und fragen würdest, ob es dort irgendwelche Baptisten gäbe, würde der Engel dich nur ansehen und dir nicht antworten. Wenn du fragen würdest, ob es dort irgendwelche Methodisten oder Mitglieder der etablierten Kirchen gäbe, würde er sagen: ‚Nichts dergleichen‘; aber wenn du ihn fragen würdest, ob es dort irgendwelche Christen gäbe, würde er ‚Ja‘ sagen, ´eine Menge davon´: Sie sind jetzt alle eins – alle werden mit einem Namen gerufen; das alte Brandzeichen ist ausgelöscht worden, und jetzt haben sie nicht mehr den Namen dieses oder jenes Menschen, sondern den Namen Gottes, sogar den ihres Vaters, auf ihrer Stirn eingeprägt.“ (Spurgeon)
Wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners: Dies ist die Stimme Gottes (Offenbarung 1, 15 und 4, 5). Vielleicht hat Gott hier gesprochen, um seine Zustimmung zu diesen 144.000 treuen Dienern im Geiste von Matthäus 25, 21 zu verkünden: Recht so, du guter und treuer Knecht.
Und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten: Wir erinnern uns, dass die Ältesten in Offenbarung 5, 8 Harfen haben. Vielleicht hört man hier ihre Musik, um den anbetenden Gesang der 144.000 zu begleiten, wenn sie ein neues, für sie einzigartiges Lied singen.
Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron: In Offenbarung 14, 1 haben die 144.000 ihre Füße fest auf einen irdischen Berg Zion gesetzt. Doch ihr Lobpreis führt sie direkt in die Gegenwart Gottes, direkt vor den Thron. In unserem Lobpreis und unserer Anbetung können wir uns wirklich an himmlische Orte versetzen und dort gehört werden.
„In den Lobpreis Gottes versunken zu sein, ist der höchste Zustand der Seele. Die Gnade zu empfangen, für die wir Gott loben, ist schon etwas; aber ganz und gar mit dem Lobpreis Gottes für die empfangene Gnade bekleidet zu sein, ist weit mehr. Nun, Lobpreis ist der Himmel, und der Himmel ist Lobpreis! Beten ist der Himmel unten, aber Lobpreis ist das Wesen des Himmels hoch oben. Wenn du dich in Anbetung verneigst, befindest du dich in deinem allerhöchsten Zustand.“ (Spurgeon)
„Der Himmel ist nicht der Ort, um dieses Lied zu lernen; es muss auf der Erde gelernt werden. Du musst hier auf der Erde die Melodien der frei verfügbaren Gnade und der sich völlig aufopfernden Liebe lernen; und wenn du ihre Melodie beherrschst, wirst du auch im Himmel fähig sein, dem Herrn den Lobpreis eines dankbaren Herzens darzubringen und ihn mit den ewigen Melodien zu vereinen.“ (Spurgeon)
2. Die Beschreibung der 144.000
Offenbarung 14, 4-5
Offenbarung 14, 4-5 Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich [rein]. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund ist kein Betrug gefunden worden; denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes.
Denn sie sind jungfräulich: Viele nehmen die Jungfräulichkeit der 144.000 einfach als ein Symbol ihrer allgemeinen Reinheit an (wie in 2. Korinther 11, 2). Nichtsdestotrotz empfahl Paulus das Zölibat in schwierigen Zeiten (1. Korinther 7, 25-35), und Jesus sprach über das Leid derer, die Kinder und Familien haben an jenem Tag (Matthäus 24, 19-21). Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Gott diese 144.000 während der großen Drangsal um des Reiches willen zu einem bewussten Zölibat aufrufen wird.
Üblicherweise wird der Begriff jungfräulich für Frauen und nicht für Männer verwendet. Bedeutet die Verwendung von jungfräulich hier also, dass alle 144.000 Frauen sind? Keineswegs, laut dem großen Griechischgelehrten A.T. Robertson: „Parthenos kann sowohl auf Männer als auch auf Frauen angewandt werden.“
Wenn der Begriff jungfräulich ein Bild der Reinheit im Allgemeinen ist, verstärkt es die Verbindung der 144.000 mit Israel. „Israel wird in der Bibel häufig als „die Jungfrau, die Tochter Zions“ (2. Könige 19, 21; Jesaja 37, 22), als „die jungfräuliche Tochter Zions“ (Klagelieder 2, 13) und als ‚die Jungfrau Israels‘ (Jeremia 18, 13; 31, 34; 31, 21; Amos 5, 2) bezeichnet.“ (Walvoord)
Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht: Diese 144.000 sind von jüdischer Abstammung (Offenbarung 7, 4-8). Aber sie glauben auch eindeutig an Jesus, sonst würden sie nicht beim Lamm stehen, dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht, und könnten nicht ohne Fehler vor dem Thron Gottes stehen.
Jeder aus der großen Anzahl derer, die während der Drangsal gerettet werden, wird auf genau dieselbe Weise gerettet werden wie jeder andere heute: Aus Gnade und durch einen persönlichen Glauben an Jesus Christus zur Errettung. Auch wenn die Entrückung der Gemeinde Gottes seinen Umgang mit der Gemeinde als solcher auf der Erde beendet, ändert sich gewiss nicht die Art und Weise, wie Menschen zur Errettung kommen oder Teil der größeren Familie Gottes werden, die alle Erlösten vor und nach der Gemeinde einschließt.
Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm: Da die 144.000 der Beginn einer größeren Ernte sind, sind sie Erstlinge, der „göttliche Kern Israels, der das Zeichen der Erlösung der Nation ist“. (Walvoord)
Weil sie als Erstlinge beschrieben werden, haben viele gedacht, dass sie selbst während der Drangsal eine wichtige Rolle in Gottes Plan spielen werden, um eine große Ernte einzubringen. In Offenbarung 7, 9 wird eine unzählbar große Schar beschrieben, die aus der großen Drangsal gerettet wurde, und diese 144.000, die als Erstlinge beschrieben werden, können dazu dienen, denen die in dieser Zeit, gerettet werden, das Evangelium zu predigen.
B. Verheißungen vom Himmel
1. Ein Engel verkündigt das Evangelium
Offenbarung 14, 6-7
Offenbarung 14, 6-7 Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!
Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen: Dieser andere Engel verkündet das Evangelium, er verkündet aber auch das Gericht (die Stunde seines Gerichts ist gekommen). Weil das Gericht Gottes auf der Erde in der großen Drangsal so offensichtlich ist, ist es kein Wunder, dass die Schar derer, die durch die große Drangsal gerettet werden, nicht gezählt werden kann (Offenbarung 7, 9-14).
Manche vergleichen heute gerne ihren Dienst oder ihre technische Ausrüstung mit diesem Engel inmitten des Himmels. Ein bekannter Fernsehsender nannte den von ihm verwendeten Satelliten in einer erhofften Erfüllung dieses Verses ‚Angel One‘. Der Wunsch, zeitgenössische Technologie oder Ereignisse mit diesem Engel zu verbinden, ist nichts Neues. Adam Clarke schrieb im späten 18. Jahrhundert: „Die Vision scheint wirklich eine spätere Institution zu beschreiben, die den Titel THE BRITISH AND FOREIGN BIBLE SOCIETY trägt, deren Ziel es ist, die Schriften des Alten und Neuen Testaments in der ganzen bewohnten Welt und in allen auf der Erde gesprochenen Sprachen zu drucken und zu verbreiten.“
John Trapp schrieb im späten 17. Jahrhundert, dass er eine Erfüllung seiner eigenen Vorstellungen sah: „Dies wird John Wicliff zugeschrieben, der mehr als zweihundert Bände gegen den Papst geschrieben hat und für viele ein Mittel zum Guten war.“
Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre: Das ist es, was der Engel der ganzen Welt sagen wird. Die Menschen können dies tun und Gott Ehre geben und ihn in diesem Leben bereitwillig anbeten, oder sie können später dazu gezwungen werden, ihm Ehre zu geben.
Es ist gewiss, dass eines Tages alle Gott die Ehre geben werden. In Philipper 2, 9-11 heißt es: Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
„Das ist die bittere Ironie ihres Schicksals: Obwohl sie sich durch ihre Weigerung, der Wahrheit ins Auge zu sehen, selber auf ewig verdammen, werden sie eines Tages gezwungen sein, sich ihr zu stellen. Früher oder später wird ihnen die ‚Ehre‘, die sie dem Schöpfer nicht freiwillig ‚geben‘ wollen, angesichts seines Zorns entrissen werden.“ (Kiddle)
Johannes sagt, dass dies das ewige Evangelium ist, und es mag anders klingen als das Evangelium, das wir heute in Predigten hören. Es ist gar nicht so anders, aber es wird zu einer anderen, bestimmten Zeit – den Menschen im letzten Teil der großen Drangsal gepredigt werden. „Daher erklingt immer noch etwas von der Botschaft des Evangeliums … Es ist das Evangelium, aber es ist das Evangelium in der Form, die es annimmt, wenn die Stunde des Gerichts angebrochen ist. Es ist einer der allerletzten Aufrufe der Gnade an eine Welt, die vom Glauben abgefallen ist.“ (Seiss)
Jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk: Das kann eine berechtigte Erfüllung der Verheißung Jesu in Matthäus 24, 14 sein, dass das Evangelium vor seinem zweiten Kommen in der ganzen Welt gepredigt werden wird. Aber das kann niemals eine Ausrede dafür sein, die Dringlichkeit der Mission zu vernachlässigen. Gott hat die Verantwortung für die Verbreitung des Evangeliums nicht den Engeln, sondern seinem Volk gegeben.
Dies ist jedoch die einzige Stelle im Neuen Testament, in der wir Engel sehen, die das Evangelium verkünden. In Gottes erhabener Weisheit hat er sich dafür entschieden, diese Verantwortung, von den ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, allein den Menschen zu übertragen.
2. Ein Engel verkündet den Fall Babylons
Offenbarung 14, 8
Offenbarung 14, 8 Und ein anderer Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt, weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!
Gefallen ist Babylon: In Offenbarung 17 wird noch mehr zum Thema Babylon kommen. Für den Moment reicht es aus, wenn wir sehen, dass es die Menschheit in organisierter Rebellion gegen Gott darstellt.
„Prophetisch gesehen bezieht sich ‚Babylon‘ manchmal auf eine reale Stadt, manchmal auf ein religiöses System, manchmal auf ein politisches System, was alles auf den bösen Charakter des historischen Babylons zurückzuführen ist.“ (Walvoord)
Weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat: Wenn uns gesagt wird, dass Babylon alle Nationen in die Unzucht geführt hat, ist der Hauptgedanke die geistliche Unzucht – die Anbetung anderer Götter. Allerdings sind wir nie davon überrascht, wenn geistliche Unzucht mit körperlicher Unmoral einhergeht.
3. Ein dritter Engel warnt vor dem kommenden Gericht
Offenbarung 14, 9-11
Offenbarung 14, 9-11 Und ein dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder auf seine Hand annimmt, so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.
Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder auf seine Hand annimmt: Das erinnert uns daran, dass es einen Zusammenhang zwischen der Anbetung des Tieres und seines Bildes und der Annahme seines Malzeichens auf seiner Stirn oder auf seiner Hand gibt. Niemand wird das Malzeichen zufällig oder versehentlich annehmen. Der Zusammenhang zwischen der Anbetung des Tieres und dem Annehmen des Malzeichens wird deutlich genug sein.
Das Annehmen des Zeichens könnte jedoch für diejenigen, die auf der Erde wohnen, harmlos aussehen. So mag es in ihren Augen als nicht viel mehr als ein bloßes Versprechen der Treue und Ergebenheit gegenüber dem Antichristen und seiner Regierung erscheinen. So war es auch in den ersten Jahrhunderten des Christentums, als das Verbrennen einer Prise Weihrauch vor einem Bild von Caesar und das Gelübde „Der Kaiser ist Herr“ von den alten Heiden als ein harmloser Akt der bürgerlichen Pflicht angesehen wurde.
So wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes: Diejenigen, die den Antichristen anbeten, werden gezwungen werden, von dem Glutwein Gottes zu trinken. Dieser Kelch des Zornes Gottes ist wie unverdünnter Wein.
Der Gedanke, dass Gott einen Kelch des Zorns hat, den er die Verurteilten trinken lässt, wird mehr als dreizehn Mal in der Bibel erwähnt (Psalm 75, 8 und Jeremia 25, 15 sind Beispiele dafür). Das ist der Gedanke hinter dem Kelch, über den Jesus sagte, dass er sich wünschte, dass er an ihm vorrübergehe, wenn es möglich wäre (Matthäus 26, 39). Jesus nahm bereitwillig den Kelch des Zorns des Vaters, den wir verdient haben; hier haben die Feinde Jesu keine Wahl – der Kelch wird ihnen aufgezwungen.
Der Glutwein Gottes … in dem Kelch seines Zornes: Der Wein im Kelch wird mit Zorn in Verbindung gebracht (das altgriechische Wort thymos), was einen leidenschaftlichen Zorn beschreibt. Der Kelch selbst wird in anderen Bibelübersetzungen auch mit Entrüstung in Verbindung gebracht (das altgriechische Wort orge), was einen Zorn aus einer festen Haltung heraus beschreibt.
Das altgriechische Wort orge ist im Neuen Testament das gängige Wort für Gottes Zorn. Das altgriechische Wort thymos wird nur 11-mal verwendet, und 10 davon stehen in der Offenbarung. Normalerweise richtet sich Gottes Zorn gegen Sünder nicht blitzartig gegen sie; es ist einfach sein entschiedener Widerstand gegen Sünde und Ungerechtigkeit. Aber im Buch der Offenbarung, das Gottes endgültiges Gericht so deutlich beschreibt, wird der Begriff viel häufiger für leidenschaftlichen Zorn verwendet.
Und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht: Dieser Abschnitt vermittelt mehrere wichtige Wahrheiten über die Hölle und das ewige Schicksal der Verdammten.
Er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden: Das zeigt, dass das Leiden in der Hölle eine echte Qual, dass es schmerzhaft und widerlich ist. „Die heutige Tendenz, [in der Lehre] auf die Hölle zu verzichten, lässt sich nicht anhand der Offenbarung belegen.“ (L. Morris)
Vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm: Dies zeigt, dass Gott in der Hölle nicht abwesend ist. Er ist in seiner ganzen Heiligkeit und seinem gerechten Urteil anwesend. Diejenigen, die in der Hölle sind, werden sich wünschen, dass Gott abwesend wäre, aber er wird es nicht sein. Es ist falsch zu sagen, dass die Hölle ohne die Gegenwart Gottes auskommen wird; aber sie wird ohne jeglichen Hauch seiner Liebe auskommen müssen. Die Gegenwart Jesu wird dort sein, aber nur die Gegenwart seiner heiligen Gerechtigkeit und seines Zorns über die Sünde.
Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht: Diejenigen, die den Antichristen anbeten und sein Zeichen annehmen, werden diesen Zorn und diese Entrüstung für alle Ewigkeit in der Hölle ertragen. Hier wird die Tatsache der ewigen Qualen deutlich gemacht; für immer und ewig bedeutet „für immer und ewig“. Wenn die einzigen Konsequenzen für die Sünde auf dieses Leben begrenzt sind, oder wenn die einzige Strafe für die Sünde zeitlich begrenzt ist, dann haben kluge Sünder über Gott gesiegt. Walvoord sagt über den Ausdruck fürimmer und ewig: „Wörtlich heißt das ‚in die Zeiten der Zeiten‘, das ist der stärkste Ausdruck für die Ewigkeit, den das Griechische zu bieten hat.“
„Ich wünschte bei Gott, die Menschen würden überall mehr an die Hölle, und die Ewigkeit der Extreme, die sie sonst nie vermeiden oder erleben können, denken und davon reden. Ein gutes Mittel, der Hölle zu entgehen, ist sicherlich, wenn wir bei unseren täglichen Meditationen ein oder zwei Runden in der Hölle drehen.“ (Trapp)
„Bei der Beschreibung der Anbeter des Tieres steht das Wort ‚anbeten‘ sowie das Wort ‚annehmen‘ in Vers 11 in der Gegenwartsform, was die anhaltende Anbetung des Tieres über einen langen Zeitraum hinweg betont … dieselbe Gegenwartsform wird bei der Beschreibung ihrer Qualen verwendet. So wie die Anbetung des Tieres nicht durch Buße unterbrochen wird, so wird auch ihre Qual nicht unterbrochen, wenn die Buße zu spät kommt.“ (Walvoord)
4. Die Seligpreisung der Heiligen, auch in der Zeit der großen Drangsal
Offenbarung 14, 12-13
Offenbarung 14, 12-13 Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.
Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen … Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! … sie sollen ruhen von ihren Mühen: Wir sehen den starken Kontrast zwischen der Ruhe der Heiligen und der ständigen Qual der Bösen (Offenbarung 14, 11). Die Ruhe kommt durch geduldiges Ausharren und Treue zu Gott und seinem Wort (hier sind diejenigen, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren).
Wir können uns nur vorstellen, welchen Mut und Trost diese Passage den bedrängten und verfolgten Heiligen während der großen Drangsal geben wird. Offensichtlich will Gott sein Volk ermutigen, in Zeiten der Prüfung, ausgerichtet auf die segensreiche Ruhe und Belohnung, die sie in der Ewigkeit erwartet, standhaft zu sein.
Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben: „Diese sind die einzigen verherrlichten Toten … sie sind für Gott gestorben, sie sind unter dem zustimmenden Lächeln und der Anerkennung Gottes gestorben, und sie sind gestorben, um für immer und ewig mit Gott zu leben und zu herrschen.“ (Clarke)
Ihre Werke aber folgen ihnen nach: Die geduldige Ausdauer und Arbeit dieser Heiligen wird im Himmel in Erinnerung bleiben. Unsere Arbeit für Jesus und sein Reich geht mit uns in den Himmel und verleiht aller Arbeit hier unten Würde und Bedeutung.
C. Die Ernte der Erde
1. Für Jesus ist die Stunde gekommen, die Ernte einzubringen
Offenbarung 14, 14-16
Offenbarung 14, 14-16 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein weiterer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist für dich gekommen, weil die Ernte der Erde überreif geworden ist!
Auf der Wolke saß einer, der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel: Manche finden es schwierig, Jesus als denjenigen zu sehen, der hier die Ernte einbringt. Es fällt ihnen schwer anzuerkennen, dass Jesus auf einen weiteren Engel reagiert, der aus dem Tempel kam. Aber es ist unwahrscheinlich, dass jemand, der Sohn des Menschen genannt wird und eine goldene Krone trägt, jemand anderes als Jesus ist.
Er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone: „Wie anders wird es sein, ihn mit einer goldenen Krone auf seinem Haupt zu sehen, als ihn mit jener schrecklichen Dornenkrone zu sehen, die ihm die grausamen Soldaten flochten und auf die Stirn setzten! Das Wort, das hier verwendet wird, bezieht sich gewöhnlich nicht auf das Diadem der Macht, sondern auf die im Kampf gewonnene Krone; und die Aussage, dass Christus, wenn er kommt, um die Welt zu richten, den Siegeskranz tragen wird, die Krone, die er in der großen Schlacht gewonnen hat, die er geschlagen hat, ist sehr bemerkenswert. Wie bedeutend wird diese goldene Krone auf seiner Stirn, die einst mit blutigem Schweiß bedeckt war, als er den Kampf für unsere Erlösung kämpfte, für seinen endgültigen Triumph sein!“ (Spurgeon)
Weil die Ernte der Erde überreif geworden ist: Dieses altgriechische Wort für überreif hat eine negative Bedeutung: „trocken oder verdorrt werden“. Die Vorstellung ist die von etwas, das überreif ist. Das bedeutet, dass Gott die Erde erst dann richten wird, wenn sie für das Gericht überreif ist. Er setzt das Gericht nicht überstürzt oder vorzeitig in Gang.
„Man darf nicht vergessen, dass das Böse ebenso seine Ernte hat wie das Gute. Es gibt eine Ernte des Elends und des Unheils, – Unkraut zu sammeln, zu binden und zu verbrennen, – wie eben auch Weizen in der Kornkammer des Himmels zu sammeln.“ (Seiss)
2. Die Weinpresse Gottes
Offenbarung 14, 17-20
Offenbarung 14, 17-20 Und ein weiterer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein weiterer Engel kam vom Altar her, der hatte Vollmacht über das Feuer; und er wandte sich mit lautem Ruf an den, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden! Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und es floss Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, 1 600 Stadien weit.
Und ein weiterer Engel kam vom Altar her, der hatte Vollmacht über das Feuer: „Diese Zeichen scheinen darauf hinzuweisen, dass der Engel als Reaktion auf die Gebete der Heiligen für das göttliche Gericht über die Gottlosigkeit handelt.“ (Walvoord)
Die große Kelter des Zornes Gottes: Dieses eindrucksvolle Bild des Gerichts war während des Amerikanischen Bürgerkriegs die Inspiration für „die Schlachthymne der Republik“. Mein Auge sah dieAnkunft unseres Herrnin ihrem Ruhm. Er stampfet aus dieKelter, wo des Zornes Früchte ruhn; Schon blitzt sein schrecklich schnelles Schwert, kündt Unheil bösem Tun: Seine Wahrheit schreitet voran.
Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden: Das Bild der Wiederkunft Jesu als eine Ernte wird auch in Matthäus 13, 24-30 und 13, 36-43 mit dem Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut vermittelt. Die Annahme ist, dass wahre Gläubige bis zur endgültigen Ernte nicht von denen getrennt werden, die nur in die Kirche gehen.
Reife Trauben „stehen für Trauben, die in voller Reife stehen und vor Saft fast platzen … Das Herausspritzen des Traubensaftes unter den nackten Füßen derer, die die Trauben in der Kelter zertreten, wird mit dem Herausspritzen von Blut verglichen und steht für das schreckliche menschliche Blutbad“. (Walvoord)
„Was können Trauben dem Gewicht und der Kraft eines Mannes entgegensetzen, wenn er kommt, um seine Füße auf sie zu setzen? Und je reifer sie sind, desto hilfloser sind sie … Die Ferse der Allmacht steht auf ihnen, und sie können unter ihr nur zerbersten und versinken.“ (Seiss)
Es floss Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, 1 600 Stadien weit: Dies beschreibt wahrscheinlich das Blut, dasbis an die Zäume der Pferdespritzte, ein Bild für das gewaltige Blutbad in der Schlacht von Harmageddon, die in Offenbarung 16, 16 und 19, 11-19 beschrieben wird. Es ist wahrscheinlich keine Beschreibung eines Flusses aus Blut, der die Länge des Gelobten Landes durchläuft und so hoch wie das Zaumzeug eines Pferdes ist. Dies wäre ein fast unbegreiflicher Strom von Blut.
In der Antike lag ein Kampfgebiet, das sich über 1 600 Stadien (etwa 322 km) erstreckte, jenseits aller bekannten Kämpfe – aber nicht in der modernen Kriegsführung. „Das bedeckte Gebiet, 1.600 Stadien, ist ungefähr 322 km groß und gibt an, dass das Gebiet innerhalb eines 322-km-Radius von Jerusalem zur Zeit des zweiten Kommens Christi erfasst werden wird.“ (Walvoord)
Aber diese anschauliche, kraftvolle Beschreibung zeigt, wie vollkommen das Gericht Gottes ist. Offenbarung 14 ist die perfekte Antwort auf Offenbarung 13. Am Ende von Offenbarung 13 schien es fast so, als könnten Satan und der Antichrist gewinnen. Aber Offenbarung 14 zeigt, wer wirklich triumphiert, mächtig ist und die Kontrolle hat: Gott, sein Messias und sein Volk; nicht Satan, sein Messias (der Antichrist) und seine Anhänger.
Offenbarung 14 – Bilder des Sieges Gottes und der Niederlage des Tieres
A. Das Schicksal der 144.000
1. Das Lamm und die 144.000 auf dem Berg Zion
Offenbarung 14, 1-3
Offenbarung 14, 1-3
Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten. Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft worden sind von der Erde.
2. Die Beschreibung der 144.000
Offenbarung 14, 4-5
Offenbarung 14, 4-5
Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich [rein]. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund ist kein Betrug gefunden worden; denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes.
B. Verheißungen vom Himmel
1. Ein Engel verkündigt das Evangelium
Offenbarung 14, 6-7
Offenbarung 14, 6-7
Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!
2. Ein Engel verkündet den Fall Babylons
Offenbarung 14, 8
Offenbarung 14, 8
Und ein anderer Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt, weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!
3. Ein dritter Engel warnt vor dem kommenden Gericht
Offenbarung 14, 9-11
Offenbarung 14, 9-11
Und ein dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder auf seine Hand annimmt, so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.
4. Die Seligpreisung der Heiligen, auch in der Zeit der großen Drangsal
Offenbarung 14, 12-13
Offenbarung 14, 12-13
Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.
C. Die Ernte der Erde
1. Für Jesus ist die Stunde gekommen, die Ernte einzubringen
Offenbarung 14, 14-16
Offenbarung 14, 14-16
Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein weiterer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist für dich gekommen, weil die Ernte der Erde überreif geworden ist!
2. Die Weinpresse Gottes
Offenbarung 14, 17-20
Offenbarung 14, 17-20
Und ein weiterer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein weiterer Engel kam vom Altar her, der hatte Vollmacht über das Feuer; und er wandte sich mit lautem Ruf an den, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden! Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und es floss Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, 1 600 Stadien weit.
Mein Auge sah die Ankunft unseres Herrn in ihrem Ruhm.
Er stampfet aus die Kelter, wo des Zornes Früchte ruhn;
Schon blitzt sein schrecklich schnelles Schwert, kündt Unheil bösem Tun:
Seine Wahrheit schreitet voran.
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.