A. Israels kleines Heer ist zu groß, als dass Gott es gebrauchen könnte
1. Gott sagt Gideon, er soll alle Soldaten, die Angst haben, nach Hause schicken
Richter 7, 1-3
Richter 7, 1-3 Da machte sich Jerub-Baal, das ist Gideon, früh auf mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, und sie lagerten sich bei der Quelle Harod; das Lager der Midianiter aber befand sich nördlich von ihm, beim Hügel More, in der Ebene. Der HERR aber sprach zu Gideon: Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich, als dass ich Midian in seine Hand geben könnte. Israel könnte sich sonst gegen mich rühmen und sagen: Meine [eigene] Hand hat mich gerettet! So rufe nun vor den Ohren des Volkes aus und sage: Wer sich fürchtet und wem graut, der kehre um und flüchte schnell vom Bergland Gilead! Da kehrten etwa 22 000 vom Volk um, sodass nur 10 000 übrig blieben.
Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich: Dies war eine große Bewährungsprobe für Gideons Glauben. Sein Heer von 32.000 Mann war den 135.000 Midianitern bereits unterlegen. Doch Gott hielt diese Armee für zu groß und befahl Gideon, allen, die sich fürchteten, anzubieten, nach Hause zu gehen. Danach blieben ihm nur noch 10.000 Mann übrig.
Gideon war wahrscheinlich überrascht wie viele der Männer Angst vor dem Kampf hatten, und hoffte, dass nur ein paar Hundert gehen würden. Es steht aber geschrieben, dass sie sich an einem Ort versammelten, von dem aus sie die 135.000 Midianiter sehen konnten (Richter 7, 8). Der Anblick einer riesigen gegnerischen Armee machte vielen israelitischen Soldaten Angst.
Israel könnte sich sonst gegen mich rühmen und sagen: Meine [eigene] Hand hat mich gerettet: Das erklärt, warum die Armee von 32.000 Mann zu groß war. Israel hätte mit 32.000 Soldaten immer noch den Ruhm für einen Sieg für sich beanspruchen können. Sie könnten glauben, dass sie die Unterlegenen sind, die allein deshalb gewonnen haben, weil sie sehr mutig waren, oder strategisch klug vorgegangen sind. Die Chancen sollten so schlecht stehen, dass der Sieg eindeutig Gott allein zuzurechnen war.
Wenn wir wirklich an den Grundsatz glauben: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist!, spricht der HERR der Heerscharen.“ (Sacharja 4, 6), dann schadet es uns nicht, wenn wir klein und schwach sind. Wenn wir wirklich an das Prinzip glauben, jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens des HERRN, unseres Gottes. (Psalm 20, 8), dann spielt unsere Unterlegenheit keine Rolle.
2. Gideon muss die Männer mit Hilfe einer bestimmten Prüfung trennen
Richter 7, 4-8
Richter 7, 4-8 Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich! Führe sie hinab an das Wasser; dort will ich sie dir prüfen; und von welchem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen! Und er führte das Volk an das Wasser hinab. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge von dem Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert für sich auf; ebenso, wer auf seine Knie fällt, um zu trinken! Da war die Zahl derer, die von der Hand in den Mund geleckt hatten, 300 Mann; alles übrige Volk war auf die Knie gefallen, um Wasser zu trinken. Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben; aber das ganze übrige Volk soll nach Hause gehen! Und sie nahmen die Verpflegung des Volkes an sich und ihre Schopharhörner; aber die anderen Israeliten ließ er alle gehen, jeden in sein Zelt; und er behielt die 300 Mann bei sich. Das Lager der Midianiter aber war unter ihm, in der Ebene.
Das Volk ist noch zu zahlreich: Gott hatte Gideons Armee bereits von 32.000 auf 10.000 Männer reduziert. Jetzt verringerte Er die Anzahl noch weiter, von 10.000 auf 300. Er tat dies, weil 10.000 immer noch zu zahlreich für das war, was Gott vorhatte.
I. Wir denken selten, dass unsere Stärke ein Hindernis für das Werk Gottes sein kann. Doch es ist schwieriger, sich wirklich auf Gott zu verlassen, wenn wir viele wunderbare Hilfsmittel zur Hand haben. Obwohl es sicherlich möglich ist, ist es schwer, selber stark zu sein und sich nur auf den HERRN zu verlassen. Wenn wir groß sind, ist es möglich, mit unseren eigenen Mitteln viel zu tun und Gott ‚die Ehre‘ zu geben
Paulus lief Gefahr, stärker zu sein als es gut für ihn war. Deshalb schwächte Gott ihn, damit Paulus sich weiterhin auf die Stärke des Herrn verlassen konnte – und stärker denn je wurde (2. Korinther 12, 7-10).
Führe sie hinab an das Wasser; dort will ich sie dir prüfen: Dies wirkt wie ein seltsamer Test, und es gibt verschiedene Auffassungen darüber, warum Gott diesen Weg wählte, um die Soldaten voneinander zu trennen. Vielleicht waren diejenigen, die das Wasser in der Hand hielten und zum Mund führten, bessere Soldaten, weil sie auch beim Trinken ihre Umgebung im Auge behielten.
Wie ein Hund leckt: Das alte hebräische Wort für lecken ist yalok, um das Geräusch zu imitieren, das ein Hund beim Aufschlecken von Wasser macht.
„Es handelte sich dabei um eine besonders militärische Prüfung. Männer in einer solchen Position konnten sich nicht auf plötzliche Angriffe einstellen.“ (Morgan)
Man könnte sagen, dass Gott all die Ängstlichen und die, die zuerst nur an die Bequemlichkeit, an den einfachen Weg dachten, aussortierte. „Der Gedanke ist beunruhigend, aber vielleicht ist es wahr, dass die Zusammensetzung von Gottes Armee, die gegen Satans Heer kämpft, an jedem Tag kaum anders ist. Wie viele Christen haben so viel Angst vor dem Feind, dass sie in diesem Kampf unbrauchbar sind, und wie viele der übrigen sind so sehr auf sich selbst und nicht auf Gott fixiert, dass sie kaum dazu geeignet sind, effektiv zu kämpfen.“ (Wood)
Durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben: Gott versicherte Gideon, dass er mit nur 300 Mann siegen würde. Nun verfügte die israelische Armee über weniger als 1 % ihrer ursprünglichen Anzahl von Soldaten, und auf jeden israelischen Soldaten kamen 400 Midianiter. Gideon konnte nur auf Gott vertrauen, denn es gab nichts anderes, auf das er sich hätte verlassen können.
3. Gideon muss das Lager der Midianiter ausspionieren und ermutigt werden
Richter 7, 9-11
Richter 7, 9-11 Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der HERR zu ihm: »Steh auf und geh ins Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben! Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so lass deinen Burschen Pura mit dir ins Lager hinuntersteigen, damit du hörst, was sie reden. Dann werden deine Hände erstarken, dass du gegen das Lager hinabziehen wirst!« Da stieg Gideon mit seinem Burschen Pura hinunter, bis zu den äußersten Vorposten, die zum Lager gehörten.
Steh auf und geh ins Lager hinab: Durch diesen Besuch im Lager des Feindes wollte Gott bewirken, dass Gideon ermutigt wird. Es zeigt uns, dass Gott, wenn er uns bittet, schwierige Dinge für ihn zu tun, nicht die Arme verschränkt, sich zurücklehnt und erwartet, dass wir es allein schaffen. Er ist da, um uns zu führen und zu bewahren und uns auf dem ganzen Weg zu ermutigen.
Dann werden deine Hände erstarken, dass du gegen das Lager hinabziehen wirst: Das ist die liebevolle Barmherzigkeit Gottes. Er nahm sich der Zweifel und Ängste Gideons an und wollte ihm Sicherheit geben.
4. Gott bestärkt Gideon durch die Midianiter
Richter 7, 12-15
Richter 7, 12-15 Die Midianiter aber und die Amalekiter und alle Söhne des Ostens waren in die Ebene eingefallen wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren vor Menge nicht zu zählen, wie der Sand am Ufer des Meeres. Als nun Gideon kam, siehe, da erzählte einer dem anderen einen Traum und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt; und siehe, ein Laib Gerstenbrot wälzte sich zum Lager der Midianiter; und als er an die Zelte kam, schlug er sie und warf sie nieder, sodass sie umstürzten; und er kehrte sie um, das Unterste zuoberst, und die Zelte lagen da! Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Israeliten: Gott hat die Midianiter samt dem ganzen Lager in seine Hand gegeben! Als nun Gideon die Erzählung des Traumes und seine Auslegung hörte, da betete er an. Und er kehrte wieder in das Lager Israels zurück und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben!
Ein Laib Gerstenbrot wälzte sich zum Lager der Midianiter: Nur die ganz Armen aßen Gerstenbrot. Die Vision bedeutete, dass das Lager der Midianiter von einem unbedeutenden Niemand überwältigt werden würde.
„Gerstenmehl war eher eine Nahrung für Hunde oder Vieh als für Menschen; und deshalb ist der Gerstenkuchen das Sinnbild für eine Sache, die man verachtet“ (Spurgeon)
„Ein Stück Gerstenbrot mag zwar wertlos sein; aber wenn Gott dahintersteckt, kann es ein Zelt umwerfen!“ (Meyer)
Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons: Gott erlaubte Gideon, eine große Bestätigung seines zukünftigen Wirkens zu sehen. Das war offensichtlich kein Zufall und kein Glückstreffer. Gott benutzte diese Situation, um den Glauben Gideons zu stärken, und das funktionierte so gut, dass Gideon nichts anders konnte, als Gott anzubeten.
Es war kein Zufall, dass der Mann den Traum in dieser Nacht träumte; kein Zufall, dass er seinem Freund genau zu dem Zeitpunkt davon erzählte; kein Zufall, dass Gideon genau an dem Ort war, an dem er den Mann hörte, der den Traum erzählte.
„Ich denke, wenn ich Gideon gewesen wäre, hätte ich zu mir selbst gesagt: ‚Ich freue mich nicht so sehr über das, was dieser Träumer sagt, als vielmehr über die Tatsache, dass er seinen Traum in dem Moment erzählte, als ich in seiner Nähe lauerte: Ich sehe die Hand des Herrn darin, und das ermutigt mich. Wahrlich, ich erkenne, dass der Herr alle Dinge mit unfehlbarer Weisheit wirkt und seine Pläne stets aufrechterhält. Er, der diese Sache angeordnet hat, kann auch alles andere regeln. ’“ (Spurgeon)
Es muss den Glauben von Gideon gestärkt haben, zu wissen, dass seine Feinde Angst vor ihm hatten. Wenn wir schwach im Glauben sind, machen wir unsere Feinde oft stärker, als sie wirklich sind. Man könnte sagen, dass der Teufel selbst Angst vor den normalen Christen hat – oder zumindest vor dem, was aus ihnen werden könnte.
Wir sollten es uns zu Herzen nehmen, dass unsere Feinde, sowohl die menschlichen als auch die geistlichen, im Grunde Angst vor uns haben. „Seht die Heerscharen von Zweiflern, Ketzern und Verächtern, die gegenwärtig in das Erbteil Israels hinaufgekommen sind, hungrig von ihren Wüsten des Rationalismus und Atheismus! Sie fressen das ganze Korn des Landes auf. Sie säen Zweifel auf alle Wahrheiten unseres Glaubens. Aber wir brauchen uns nicht vor ihnen zu fürchten; denn, wenn wir ihre geheimen Unterredungen mitanhören würden, müssten wir erkennen, dass sie Angst vor uns haben. Ihr lautes Geschrei und ihr ständiger Spott sind ein Zeichen echter Furcht. Diejenigen, die das Kreuz unseres Herrn Jesus predigen, sind der Schrecken der modernen Denker. In ihrem Herzen fürchten sie sich vor der Predigt des altmodischen Evangeliums, und sie hassen, was sie fürchten. In ihren Betten träumen sie davon, dass ein Evangelist in ihre Nähe kommt. Was der Name Richards [des Königs von England] für die Sarazenen war, das ist der Name Moody [US-amerikanischer Erweckungsprediger des 19. Jahrhunderts] für diese angeberischen Intellektuellen.“ (Spurgeon)
Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben: Gideons Ermutigung war ansteckend. Nachdem er selbst ermutigt worden war, konnte er nicht anders, als diese Ermutigung an andere weiterzugeben, und somit deren Glauben zu stärken.
„Aber wie schade ist es, dass wir solche Kleinigkeiten brauchen, um ermutigt zu werden, wo wir doch Dinge von viel größerer Bedeutung haben, um uns froh zu machen! Gideon hatte bereits von Gottes eigenem Engel das Versprechen erhalten: ‘Ich will mit dir sein, und du sollst die Midianiter wie einen einzigen Mann schlagen.‘ Reichte ihm das nicht? Wieso tröstet der Traum eines Jungen ihn mehr als Gottes eigenes Wort?“ (Spurgeon)
B. Die Armee ist klein genug, dass Gott sie benutzen kann, um die Schlacht zu gewinnen
1. Gideon verkündet einen seltsamen Schlachtplan
Richter 7, 16-18
Richter 7, 16-18 Und er teilte die 300 Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Schopharhörner in die Hand und leere Krüge und brennende Fackeln darin; und er sprach zu ihnen: Schaut auf mich, und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann macht auch ihr es, wie ich es mache! Wenn ich und alle, die mit mir sind, in das Horn stoßen, so sollt auch ihr rings um das ganze Lager in die Hörner stoßen und rufen: »Für den HERRN und Gideon!«
Und er teilte die 300 Mann in drei Abteilungen ein: Es wird nicht ausdrücklich erwähnt, dass Gott Gideon diesen Plan durch eine übernatürliche Offenbarung gab. Doch weil Gideon ein vom Geist erfüllter Mann war (Richter 6, 34), kann das Übernatürliche ganz natürlich in seinem Leben wirken.
Schaut auf mich, und macht es ebenso: Dieser Plan war für Gideon wahrscheinlich ganz natürlich, aber wenn man darüber nachdenkt, kann man deutlich sehen, dass der Heilige Geist ihn dazu veranlasste.
2. Gott überfällt die Armee von Midian mit einem Überraschungsangriff
Richter 7, 19-23
Richter 7, 19-23 Als nun Gideon und die 100 Mann, die bei ihm waren, an den Rand des Heerlagers kamen, zu Beginn der mittleren Nachtwache, als man eben die Wachen aufgestellt hatte, stießen sie in die Hörner und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. Da stießen alle drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber mit ihrer linken Hand die Fackeln und in ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen, und sie riefen: Ein Schwert für den HERRN und für Gideon! Und jeder blieb an seinem Platz stehen um das Lager her; aber das ganze Lager rannte, schrie und floh. Denn während die 300 Mann in die Hörner stießen, richtete der HERR in dem ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen. Und das Heer floh bis Beth-Sitta, gegen Zererat, bis an das Ufer von Abel-Mechola, bei Tabbat. Und die Männer Israels von Naphtali und Asser und von ganz Manasse wurden aufgeboten und jagten den Midianitern nach.
Da stießen alle drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge: Die midianitischen Soldaten erwachten in einer explosionsartigen Flut von Lärm, Licht und Bewegung, die aus allen Richtungen auf sie zukam. Kein Wunder, dass sie dachten, sie würden von einer Armee angegriffen, die noch größer war als ihre eigene.
Und sie riefen: Ein Schwert für den HERRN und für Gideon!: Dieser Schlachtruf rührte nicht daher, dass Gideon stolz gewesen wäre. Stattdessen zeugte er von Weisheit beim Angriff, denn offensichtlich hatten die Midianiter bereits Angst vor dem Schwert Gideons (Richter 7, 14), und dieser Schlachtruf trug dazu bei, sie in Panik zu versetzen.
Vielleicht wussten die Midianiter nicht, wer der Herr war, aber sie wussten, dass es einen Mann des Herrn namens Gideon gab. Es war angemessen, dass Gideon diese Führungsrolle übernahm.
Der HERR [richtete] in dem ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen.: Die erste Phase der Schlacht fand nicht zwischen Israel und Midian statt, sondern die Midianiter kämpften gegen sich selbst. Dies ist ein gutes Beispiel für das, was wir in Römer 8, 37 lesen: Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Wir bekommen die Beute des Sieges, obwohl Jesus die Schlacht für uns gewonnen hat.
Der frühchristliche Schreiber Origenes betonte oft die umfassende geistliche Bedeutung dieser biblischen Darstellungen. In dieser Geschichte machte er die 300 Männer zu Predigern des Evangeliums. Ihre Trompeten waren ein Bild für die Verkündigung des gekreuzigten Christi. Ihre Fackellichter stellten das heilige Leben der Prediger dar.
Und die Männer Israels von Naphtali und Asser und von ganz Manasse wurden aufgeboten und jagten den Midianitern nach: „Wenn einige den Mut haben, den Feind zu schlagen, gibt es andere, die aus ihren Verstecken kommen, um den geschlagenen Feind zu jagen. Wenn du wirklich Hilfe brauchst, kannst du sie oft nicht bekommen; aber wenn du es dir leisten kannst, darauf zu verzichten, wird es dir manchmal peinlich sein, wenn du sie bekommst “ (Spurgeon)
3. Auf die vollständige Vernichtung von Midian hinarbeiten
Richter 7, 24-25
Richter 7, 24-25 Und Gideon hatte Boten auf das ganze Bergland Ephraim gesandt und sagen lassen: Kommt herab, den Midianitern entgegen, und besetzt vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara, nämlich den Jordan! Da wurden alle Männer von Ephraim aufgeboten und besetzten vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara, nämlich den Jordan. Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb; und sie töteten Oreb an dem Felsen Oreb, und Seb in der Kelter Seb, und sie verfolgten die Midianiter und brachten die Köpfe Orebs und Sebs zu Gideon über den Jordan.
Kommt herab, den Midianitern entgegen: Das war kein Unglaube seitens Gideons. Obwohl Gott das Werk mit einer kleinen Anzahl von Soldaten begonnen hatte, wünschte Gideon sich, dass sich im weiteren Verlauf viele daran beteiligten.
Sie verfolgten die Midianiter: Gott segnete das Bemühen der und sie erzielten im Kampf gegen den Feind und seine Anführer gute Erfolge.
Richter 7 – Die Schlacht gegen Midian
A. Israels kleines Heer ist zu groß, als dass Gott es gebrauchen könnte
1. Gott sagt Gideon, er soll alle Soldaten, die Angst haben, nach Hause schicken
Richter 7, 1-3
Richter 7, 1-3
Da machte sich Jerub-Baal, das ist Gideon, früh auf mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, und sie lagerten sich bei der Quelle Harod; das Lager der Midianiter aber befand sich nördlich von ihm, beim Hügel More, in der Ebene. Der HERR aber sprach zu Gideon: Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich, als dass ich Midian in seine Hand geben könnte. Israel könnte sich sonst gegen mich rühmen und sagen: Meine [eigene] Hand hat mich gerettet! So rufe nun vor den Ohren des Volkes aus und sage: Wer sich fürchtet und wem graut, der kehre um und flüchte schnell vom Bergland Gilead! Da kehrten etwa 22 000 vom Volk um, sodass nur 10 000 übrig blieben.
2. Gideon muss die Männer mit Hilfe einer bestimmten Prüfung trennen
Richter 7, 4-8
Richter 7, 4-8
Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich! Führe sie hinab an das Wasser; dort will ich sie dir prüfen; und von welchem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen! Und er führte das Volk an das Wasser hinab. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge von dem Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert für sich auf; ebenso, wer auf seine Knie fällt, um zu trinken! Da war die Zahl derer, die von der Hand in den Mund geleckt hatten, 300 Mann; alles übrige Volk war auf die Knie gefallen, um Wasser zu trinken. Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben; aber das ganze übrige Volk soll nach Hause gehen! Und sie nahmen die Verpflegung des Volkes an sich und ihre Schopharhörner; aber die anderen Israeliten ließ er alle gehen, jeden in sein Zelt; und er behielt die 300 Mann bei sich. Das Lager der Midianiter aber war unter ihm, in der Ebene.
I. Wir denken selten, dass unsere Stärke ein Hindernis für das Werk Gottes sein kann. Doch es ist schwieriger, sich wirklich auf Gott zu verlassen, wenn wir viele wunderbare Hilfsmittel zur Hand haben. Obwohl es sicherlich möglich ist, ist es schwer, selber stark zu sein und sich nur auf den HERRN zu verlassen. Wenn wir groß sind, ist es möglich, mit unseren eigenen Mitteln viel zu tun und Gott ‚die Ehre‘ zu geben
3. Gideon muss das Lager der Midianiter ausspionieren und ermutigt werden
Richter 7, 9-11
Richter 7, 9-11
Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der HERR zu ihm: »Steh auf und geh ins Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben! Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so lass deinen Burschen Pura mit dir ins Lager hinuntersteigen, damit du hörst, was sie reden. Dann werden deine Hände erstarken, dass du gegen das Lager hinabziehen wirst!« Da stieg Gideon mit seinem Burschen Pura hinunter, bis zu den äußersten Vorposten, die zum Lager gehörten.
4. Gott bestärkt Gideon durch die Midianiter
Richter 7, 12-15
Richter 7, 12-15
Die Midianiter aber und die Amalekiter und alle Söhne des Ostens waren in die Ebene eingefallen wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren vor Menge nicht zu zählen, wie der Sand am Ufer des Meeres. Als nun Gideon kam, siehe, da erzählte einer dem anderen einen Traum und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt; und siehe, ein Laib Gerstenbrot wälzte sich zum Lager der Midianiter; und als er an die Zelte kam, schlug er sie und warf sie nieder, sodass sie umstürzten; und er kehrte sie um, das Unterste zuoberst, und die Zelte lagen da! Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Israeliten: Gott hat die Midianiter samt dem ganzen Lager in seine Hand gegeben! Als nun Gideon die Erzählung des Traumes und seine Auslegung hörte, da betete er an. Und er kehrte wieder in das Lager Israels zurück und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben!
B. Die Armee ist klein genug, dass Gott sie benutzen kann, um die Schlacht zu gewinnen
1. Gideon verkündet einen seltsamen Schlachtplan
Richter 7, 16-18
Richter 7, 16-18
Und er teilte die 300 Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Schopharhörner in die Hand und leere Krüge und brennende Fackeln darin; und er sprach zu ihnen: Schaut auf mich, und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann macht auch ihr es, wie ich es mache! Wenn ich und alle, die mit mir sind, in das Horn stoßen, so sollt auch ihr rings um das ganze Lager in die Hörner stoßen und rufen: »Für den HERRN und Gideon!«
2. Gott überfällt die Armee von Midian mit einem Überraschungsangriff
Richter 7, 19-23
Richter 7, 19-23
Als nun Gideon und die 100 Mann, die bei ihm waren, an den Rand des Heerlagers kamen, zu Beginn der mittleren Nachtwache, als man eben die Wachen aufgestellt hatte, stießen sie in die Hörner und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. Da stießen alle drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber mit ihrer linken Hand die Fackeln und in ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen, und sie riefen: Ein Schwert für den HERRN und für Gideon! Und jeder blieb an seinem Platz stehen um das Lager her; aber das ganze Lager rannte, schrie und floh. Denn während die 300 Mann in die Hörner stießen, richtete der HERR in dem ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen. Und das Heer floh bis Beth-Sitta, gegen Zererat, bis an das Ufer von Abel-Mechola, bei Tabbat. Und die Männer Israels von Naphtali und Asser und von ganz Manasse wurden aufgeboten und jagten den Midianitern nach.
3. Auf die vollständige Vernichtung von Midian hinarbeiten
Richter 7, 24-25
Richter 7, 24-25
Und Gideon hatte Boten auf das ganze Bergland Ephraim gesandt und sagen lassen: Kommt herab, den Midianitern entgegen, und besetzt vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara, nämlich den Jordan! Da wurden alle Männer von Ephraim aufgeboten und besetzten vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara, nämlich den Jordan. Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb; und sie töteten Oreb an dem Felsen Oreb, und Seb in der Kelter Seb, und sie verfolgten die Midianiter und brachten die Köpfe Orebs und Sebs zu Gideon über den Jordan.
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.