Römer 5 – Die Früchte der Gerechtigkeit aus Glauben
„In der ganzen Bibel gibt es kaum ein anderes Kapitel, das diesem triumphierenden Text ebenbürtig ist“. (Martin Luther)
A. Die Vorzüge des Glaubens
1. Frieden mit Gott und in der Gnade stehen
Römer 5, 1-2
Römer 5, 1-2 Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind: Bis zu diesem Punkt im Römerbrief hat Paulus uns alle davon überzeugt, dass der einzige Weg zur Errettung darin besteht, aus Gnade durch den Glauben gerechtfertigt zu werden. Nun wird er uns sagen, was der praktische Nutzen davon ist, und erklären, dass dies mehr als nur eine Idee ist, über die man vielleicht mal nachdenken sollte.
Aus Glauben gerechtfertigt bezieht sich auf einen gesetzlichen Erlass. In Römer 1, 18-3, 20 werden wir vor dem Gericht von Gottes Gesetz, Gottes Herrlichkeit und unserem Gewissen schuldig gesprochen. Dann erklärte Paulus, dass aufgrund dessen, was Jesus getan hat, allen, die glauben, die Gerechtigkeit Gottes zuteilwird. Das Urteil das ‚schuldig‘ lautet wird in ein Urteil verwandelt, das besagt, dass wir gerechtfertigt und zwar durch den Glauben gerechtfertigt sind.
Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus: Dies ist der erste Vorzug. Da der Preis komplett durch das Werk Jesu am Kreuz bezahlt wurde, ist die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, uns gegenüber für immer erfüllt.
Dies ist nicht der Friede Gottes, von dem an anderen Stellen gesprochen wird (wie etwa in Philipper 4, 7). Dies ist der Friede mit Gott; der Kampf zwischen Gott und uns selbst ist beendet – und er hat gewonnen, indem er uns gewonnen hat. Einige wussten nie, dass sie keinen Frieden mit Gott hatten. Sie waren wie Autofahrer, die das Blaulicht eines Polizeiwagens in ihrem Rückspiegel ignorieren – sie sind in Schwierigkeiten, auch wenn sie es nicht wissen, und die werden sie bald einholen.
Dieser Frieden kann nur durch unseren Herrn Jesus Christus kommen. Er und sein Werk sind der einzige Grund für den Frieden in unserem Leben. In der Tat, Jesus ist unser Friede (Epheser 2, 14).
Denkt daran, dass die Bibel nicht sagt, wir hätten Frieden mit dem Teufel, Frieden mit der Welt, Frieden mit dem Fleisch oder Frieden mit der Sünde. Das Leben ist immer noch ein Kampf für den Christen, es ist aber kein Kampf mehr gegen Gott – es ist ein Kampf für ihn. Manche Christen sind versucht zu glauben, dass der Kampf gegen Gott fast die bessere Lösung wäre, und das ist eine gefährliche Lüge, die man nicht gutheißen kann.
„Ich freue mich, dass die Sünde dich sticht, und dass du sie hasst. Je mehr du die Sünde hasst, desto besser. Eine Seele, die die Sünde hasst, ist eine Seele, die Gott liebt. Wenn dich die Sünde nie quält, dann hat Gott dich nie beschenkt.“ (Charles Spurgeon)
Zu der Gnade, in der wir stehen: Dies ist der zweite Vorzug – wir stehen fest in der Gnade – in Gottes unverdienter Gunst. Diese Gnade wird uns durch Jesus gegeben und wir erlangen sie durch den Glauben.
Gnade (Gottes unverdiente Gunst uns gegenüber) ist nicht nur die Art und Weise, wie das Heil zu uns kommt, sondern auch eine Beschreibung dessen, wie wir heute vor Gott stehen. Es ist nicht nur das anfängliche, sondern auch das fortwährende Prinzip des christlichen Lebens. „`Wir stehen´ ist eine Übersetzung des Perfekts, die in diesem Sinne der Gegenwart und mit dem Gedanken an eine fortdauernde Haltung verwendet wird.“ (Morris)
Viele Christen beginnen in der Gnade, denken dann aber, dass sie zur Vollkommenheit und Reife gelangen müssen, indem sie mit Gott auf der Grundlage des Gesetzes verfahren – auf der Grundlage sich etwas verdienen zu müssen. Paulus hat sich aber in Galater 3, 1-7 und Galater 5, 1-6 genau gegen diesen Punkt ausgesprochen.
Es beruhigt uns zu wissen, dass wir in der Gnade stehen: Gottes gegenwärtige Sichtweise auf die Gläubigen in Christus Jesus ist eine der Gunst, wenn er sie sieht, geschieht dies mit Gedanken von Freude, Schönheit und Vergnügen. Er liebt uns nicht nur; er mag uns, weil wir in Jesus sind.
In Gnade stehen heißt:
Ich muss nicht beweisen, dass ich es würdig bin, von Gott geliebt zu werden
Gott ist mein Freund.
Die Tür durch die ich zu Gott komme steht mir ständig offen.
Ich muss mich nicht um die Eintragungen in meinem ‚Spielbericht‘ kümmern – das hat Jesus bereits für mich getan.
Ich verbringe mehr Zeit damit, Gott zu preisen, und weniger damit, mich selbst zu hassen.
„Den ehemaligen Rebellen wird nicht nur vergeben, indem ihnen die ihnen Strafe erlassen wird, die ihnen zusteht, sondern sie werden an einen Ort gebracht, der vor Gott ein hohes Ansehen genießt – diese Gnade, in der wir stehen.“ (Bruce)
Die richtige Einstellung des Menschen der in der Gnade steht (William Newell)
Das große Geheimnis liegt darin, zu glauben und zuzulassen, dass man geliebt wird, obwohl man es nicht verdient hat.
Sich zu weigern, ‚Gute Vorsätze‘ zu fassen und ‚Gelübde‘ abzulegen; denn das bedeutet, auf das Fleisch zu vertrauen.
Zu erwarten, dass man gesegnet wird, obwohl man sich immer mehr bewusstwird, dass man es nicht verdient hat.
Ständig Gottes Güte zu bezeugen.
Sich der zukünftigen Gunst Gottes gewiss sein, und dennoch ein immer zarteres Gewissen vor ihm zu entwickeln.
Sich darauf zu verlassen, dass Gottes züchtigende Hand ein Zeichen der Güte ist.
Ein Mensch, der unter der Gnade steht, macht sich, wenn er wie Paulus ist, keine Sorgen um sich selbst; aber viele in Bezug auf andere.
Durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben: Der Zugang zu dem Punkt, an dem wir in der Gnade stehen, erfolgt nur durch den Glauben und durch Jesus; wir können uns diesen Punkt nicht selbst erarbeiten. Der Zugang führt nicht nur dazu, dass wir in der Gnade stehen, sondern ermöglicht uns auch in die Vorhöfe des Himmels selbst zu gelangen. Das ist ein Segen, der den Frieden mit Gott übersteigt. „Man kann mit seinem Fürsten versöhnt sein und doch nicht in seine Gegenwart gebracht werden.“ (Poole)
Leon Morris über den Zugang: „Der Gedanke um den es hier geht, ist der in das Gemach eines Monarchen zu gelangen. Die Bezeichnung `Zugang´ ist unzureichend, da sie die Tatsache außer Acht lässt, dass wir nicht aus eigener Kraft hineinkommen, sondern jemanden brauchen, der uns ‚hineinführt‘ – Christus.“
Wuest zitiert Thayer bezüglich des Zugangs: „Diese freundschaftliche Beziehung zu Gott, durch die wir für ihn annehmbar sind und die Gewissheit haben, dass er uns wohlwollend gegenübersteht“.
Wir haben Zugang: Das Verb ‚Zugang haben‘ steht in der Zeitform des Perfekts, das weist auch darauf hin, dass es sich um einen ständigen, dauerhaften Besitz handelt. Weil unser Ansehen vor Gott auf Gnade beruht, können wir wirklich stehen und Frieden haben, weil wir wissen, dass unser Zugang etwas ist, das dauerhaft besitzen. Er kann uns zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr weggenommen werden.
„Und dieser Zugang zu Gott oder diese Einführung in die göttliche Gegenwart ist als ein dauerhaftes Privileg zu betrachten. Wir werden nicht zum Zweck eines Gesprächs zu Gott gebracht, sondern um bei ihm zu bleiben, Teil seiner Familie zu sein, durch den Glauben sein Angesicht zu erblicken und im Licht seines Antlitzes zu wandeln.“ (Clarke)
Wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes: Dies ist die logische Schlussfolgerung dessen, diesen Frieden mit Gott zu haben, und in seiner Gnade zu stehen. Wenn wir unsere Beziehung zu Gott auf Werken aufbauen, ist jeder Jubel anmaßend, und jeder vermeintliche Ruhm gebührt uns, und nicht Gott.
Rühmen ist das Wort, das normalerweise mit Prahlerei übersetzt wird. Es beschreibt „ein triumphierendes, jubelndes Vertrauen“. (Morris)
Hoffnung bedeutete für Paulus nie Unsicherheit. J.B. Philipps übersetzt Hoffnung als glückliche Gewissheit.
Aus Glauben gerechtfertigt: Noch einmal: All dies ergibt nur dann einen Sinn, wenn wir aus Glauben gerechtfertigt sind. Wenn wir nicht aus Gnade durch den Glauben gerechtfertigt sind, dann haben wir keinen Frieden mit Gott, und stehen auch nicht in der Gnade.
„Ach, wie wenige Gläubige haben den Mut zum Glauben! Wenn irgendein Heiliger hier oder dort anfängt, den Tatsachen zu glauben und in Freiheit zu wandeln, sagen wir (vielleicht insgeheim): `Er muss ein besonders heiliger, gesegneter Mensch sein´. Nein, er ist nur ein armer Sünder wie Du, der an den Überfluss der Gnade glaubt!“ (Newell)
2. Die Verheißung der Herrlichkeit gilt auch für die heutige Zeit
Römer 5, 3-4
Römer 5, 3-4 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;
Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen: Paulus rechnet mit dem Vorwurf, er sei so sehr auf den Himmel fixiert, dass die Herrlichkeit für den Christen nur für das süße Leben im Jenseits gelte. Paulus antwortet: „Ich weiß, dass wir jetzt viele Bedrängnisse haben, aber wir rühmen uns auch in diesen“.
Paulus spinnt sich keine geistlichen Binsenweisheiten zurecht. Erstens: Er verwendet starke Worte. Bedrängnis ist „ein starker Ausdruck. Er bezieht sich nicht auf kleinere Unannehmlichkeiten, sondern auf echte Nöte“ (Morris). Zweitens: Paulus lebte ein Leben voller Bedrängnisse. Paulus wusste das besser als die meisten anderen.
Weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt: Wir können uns der Bedrängnisse (wörtlich: Belastungen) rühmen, weil sie die Gelegenheiten bieten, standhaftes Ausharren (Beharrlichkeit, Geduld) zu bewirken.
Ein Läufer muss sich anstrengen, um Ausdauer zu gewinnen. Matrosen müssen zur See fahren. Soldaten ziehen in die Schlacht. Für den Christen ist Trübsal nur ein Teil seines christlichen Lebens. Wir sollten uns kein unbeschwertes christliches Leben wünschen oder erhoffen, und das vor allem weil:
Gott die Bedrängnis in unserem Leben auf wunderbare Weise gebraucht.
Gott weiß, wie viel Bedrängnis wir ertragen können und Er die Bedrängnis, die uns begegnet sorgfältig misst.
Auch diejenigen, die keine Christen sind, solche Bedrängnisse erfahren.
„Ein überzeugter Christ sollte bereit sein, sich auf die Probe stellen zu lassen; er sollte sich freuen, wenn seine Religion auf die Probe gestellt wird. ‚Da‘, sagt er, ‚hämmert los, wenn ihr wollt.‘ Willst du auf einem Federbett in den Himmel getragen werden?“ (Spurgeon)
„Ich habe gehört, wie Menschen anderen davon abrieten, dass sie dafür beten sollen, geduldig zu sein, weil Gott ihnen dann Bedrängnisse schicken wird. Wenn das die Art und Weise ist, wie die Geduld kommt, dann ‚Gott, bring die Schwierigkeiten mit‘. Ich brauche Geduld!“ (Smith)
„Welche Bedrängnisse die Trübsal auch immer in uns entdeckt, sie entwickelt sie noch stärker. Wenn jemand fleischlich, schwach, blind, böse, jähzornig, hochmütig usw. ist, wird er durch die Bedrängnisse fleischlicher, schwächer, blinder, böser und reizbarer. Wer dagegen geistlich, stark, weise, fromm, sanftmütig und demütig ist, der wird geistlicher, stärker, weiser, frommer, sanftmütiger und demütiger werden“. (Martin Luther)
„’Bedrängnisse bewirken standhaftes Ausharren‘, sagt der Apostel. Natürlich ist es nicht so. Bedrängnisse machen ungeduldig, und Ungeduld verhindert, dass die Erfahrung Früchte trägt, und führt zu Hoffnungslosigkeit. Fragt viele, die ein geliebtes Kind zu Grabe getragen, ihr Vermögen verloren oder körperliche Schmerzen erlitten haben, und sie werden euch sagen, dass die natürliche Folge von Bedrängnis Widerstand gegen die Vorsehung, Rebellion gegen Gott, Zweifel, Unglaube, Gereiztheit und alle Arten von Übeln ist. Aber welch wunderbare Veränderung findet statt, wenn das Herz durch den Heiligen Geist erneuert wird!“ (Spurgeon)
Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; Dies ist eine goldene Kette des christlichen Wachstums und Reife. Eine Tugend baut auf der anderen auf, wenn wir im Einklang mit dem Vorbild von Jesus wachsen.
Fast jeder Christ möchte sich bewähren, und mehr Hoffnung haben. Diese Eigenschaften entspringen dem standhaften Ausharren, welches durch Bedrängnis entsteht. Wir mögen uns vielleicht Bewährung und mehr Hoffnung wünschen, ohne mit Bedrängnis zu beginnen, aber das ist nicht Gottes Absicht und Plan.
Mir wäre es lieber, wenn Gott mich im Schlaf mit standhaftem Ausharren, Bewährung und Hoffnung bestreuen würde. Ich könnte als ein viel besserer Christ aufwachen! Aber das ist nicht der Plan den Gott für mich oder für irgendeinen anderen Christen hat.
Deshalb sagen wir – nüchtern, ehrfürchtig – über die Bedrängnis: „Herr, bringe sie herbei. Ich weiß, dass du mich liebst und jede Prüfung sorgfältig abwägst und in jeder Bedrängnis eine liebevolle Aufgabe zu erfüllen hast. Herr, ich werde nicht nach Prüfungen und Bedrängnissen suchen, aber ich werde sie nicht verachten oder die Hoffnung verlieren, wenn sie kommen. Ich vertraue Deiner Liebe in allem, was Du zulässt.“
3. Beweise für die Hoffnung: Gottes Liebe in unseren Herzen in diesem Augenblick, die sich in der Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben zeigt
Römer 5, 5
Römer 5, 5 Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden: Die Hoffnung, die die Bedrängnis in uns aufbaut, ist keine Hoffnung, die enttäuscht werden wird. Wir sind dessen sicher, denn Gott hat seine Absicht bewiesen, sein Werk in uns zu vollenden – der Beweis dafür ist: die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
Die Liebe Gottes … ausgegossen in unsere Herzen: Jeder Christ sollte diese Erfahrung machen, um ein tiefes inneres Bewusstsein darüber zu erlangen, dass Gott uns liebt.
Die logischen Argumente des Apostels Paulus im Römerbrief sind niederschmetternd, aber es mangelt dem Römerbrief nicht an Emotionen oder leidenschaftlichen Erfahrungen mit Gott. Paulus möchte, dass wir die richtigen Gedanken über Gott denken, aber er möchte auch, dass wir die richtigen Erfahrungen mit Gott machen – die Liebe Gottes … ausgegossen in unsere Herzen.
Gottes Liebe wird uns nicht in einem Rinnsal gegeben, sie wird in unsere Herzen ausgegossen. Manche Christen leben so, als wäre es nur ein Rinnsal, aber Gott möchte, dass wir das Ausgießen seiner Liebe erfahren.
Den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist: Auf diese Weise wird Gottes Liebe vermittelt – durch den Heiligen Geist. So wird die Liebe Gottes vermittelt – durch den Heiligen Geist. Wenn wir uns der Liebe Gottes nicht bewusst sind, liegt das oft daran, dass wir nicht ständig mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und im Geist wandeln.
„Die Liebe Gottes ist wie das Licht für ein blindes Auge, bis der Heilige Geist dieses Auge öffnet … möge der Heilige Geist jetzt hier in jedem von uns sein, um die Liebe Gottes in unseren Herzen zu entfalten“. (Spurgeon)
Jeder, der ein Christ ist, hat den Heiligen Geist (Römer 8, 9). Aber nicht jeder Christ lebt in der Fülle des Heiligen Geistes (Epheser 5, 18), und nicht jeder Christ wandelt im Geist (Römer 8, 4-5).
4. Eine Beschreibung davon wie sehr Gott uns liebt
Römer 5, 6-8
Römer 5, 6-8 Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten; für einen Wohltäter entschließt sich vielleicht jemand zu sterben. Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Als wir noch kraftlos waren: Paulus beschreibt das Ausmaß von Gottes Liebe. Es ist eine Liebe, die den Unwürdigen, denen ohne Kraft, den Gottlosen, den Sündern geschenkt wird. Das betont die Tatsache, dass die Gründe für Gottes Liebe in ihm zu finden sind, nicht in uns.
Wer sind diese Leute? Wer sind die gottlosen und bösen Menschen, für die Jesus gestorben ist? Paulus verwendet die ersten zweieinhalb Kapitel des Römerbriefs damit, uns zu sagen, dass wir alle diese Menschen sind.
Zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben: Gott sandte den Sohn zur rechten Zeit, zur bestimmten Zeit. Einigen mag es spät erschienen sein, aber das Werk Jesu wurde nach Gottes Plan zur perfekten Zeit getan: Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn (Galater 4, 4).
Die Welt war geistlich, wirtschaftlich, sprachlich, politisch, philosophisch und geografisch auf das Kommen Jesu und die Ausbreitung des Evangeliums vorbereitet worden.
Zur bestimmten Zeit hat auch die Bedeutung, dass Jesus zur rechten Zeit für uns gestorben ist. Er starb, als wir Sünder waren, die einen Retter brauchten. Sein Timing war für uns genau richtig.
Für Gottlose gestorben: Paulus erwähnt den Gedanken eines stellvertretenden Opfers mit dem Wort Sühneopfer in Römer 3, 25. Hier macht er den Punkt noch einmal deutlich, indem er sagt, dass Christus für die Gottlosen gestorben ist. Das Wort für (oder um) ist das altgriechische Wort huper, was „um jemandes willen, im Auftrag, anstelle“ bedeutet.
Andere Stellen, an denen huper im Neuen Testament verwendet wird, helfen uns, das besser zu verstehen. In Johannes 11, 50 lesen wir: „ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass ein Mensch für [huper] das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht!“ In Galater 3, 13 heißt es: „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um [huper] unsertwillen.“
Um wirklich zu sagen: „Jesus ist für mich gestorben“, musst du deshalb auch sagen: „Ich habe keine Kraft, mich selbst zu retten. Ich bin gottlos. Ich bin ein Sünder.“ Jesus ist gestorben, um diese Menschen zu retten und zu verändern.
„Du wirst sagen: `Oh, ich gehöre zu den Schlimmsten auf der Welt´. Christus starb für die Schlimmsten auf dieser Welt. `Oh, aber ich habe keine Kraft, ein besserer Mensch zu werden.´ Christus starb für die, die keine Kraft hatten. ‚Oh, aber mein Fall ist so schlimm, dass das Urteil schon feststeht.‘ Christus ist für die gestorben, die von Rechts wegen verurteilt sind. ‚Ja, aber mein Fall ist hoffnungslos.‘ Christus starb für die Hoffnungslosen. Er ist die Hoffnung für die Hoffnungslosen. Er ist nicht der Retter derer, die teilweise verloren sind, sondern derer, die ganz und gar verloren sind.“ (Spurgeon)
„Wenn Christus für die Gottlosen gestorben ist, gibt es für die Gottlosen keine Entschuldigung, wenn sie nicht zu ihm kommen und an ihn glauben, um gerettet zu werden. Wäre es anders gewesen, hätten sie sich vielleicht darauf berufen können: „Wir sind nicht bereit zu ihm zu kommen“. Aber ihr seid gottlos, und Christus ist für die Gottlosen gestorben, warum nicht auch für euch?“ (Spurgeon)
Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten: Gottes Liebe ist eine Liebe, die selbst die größte Liebe unter Menschen übersteigt. Ein Wohltäter könnte ein edles Martyrium für die ‚richtige Art‘ von Menschen auf sich nehmen – etwa für einen Gerechten oder einen Wohltäter. Aber Jesus starb für diejenigen, die weder rechtschaffen noch gut waren.
Gibt es im Denken des Paulus einen Unterschied zwischen einem Gerechten und einem Wohltäter? Der Unterschied in Römer 5, 7 scheint darin zu bestehen, dass der Gerechte nur das ist – in seinem persönlichen Leben gerecht, aber vielleicht ohne Gefühl für Andere. Der Wohltäter hingegen übertrifft den anderen, indem er auch gütig und wohlwollend ist.
Gott aber beweist seine Liebe: Wie zeigt der Tod des Sohnes die Liebe des Vaters? Weil es für den Vater schwieriger war, seinen einzigen Sohn zu senden, und „weil nämlichGott [der Vater] in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte.“ (2. Korinther 5, 19).
„Es wäre leicht, das Kreuz als Demonstration der Gleichgültigkeit Gottes zu sehen, eines Gottes, der den unschuldigen Jesus von bösen Männern festnehmen, foltern und kreuzigen ließ, während er nichts tat … Wenn es keinen Punkt gibt, an dem der Vater und Christus eins sind, ist es nicht die Liebe Gottes, die das Kreuz zeigt“. (Morris)
Das was Jesu für uns am Kreuz vollbracht hat, ist Gottes ultimativer Beweis für die Liebe, die er für dich empfindet. Er kann noch weitere Beweise liefern, aber einen größeren Beweis gibt es nicht. Wenn das Kreuz der ultimative Beweis für Gottes Liebe ist, dann ist es auch der ultimative Beweis für den Hass des Menschen. Es beweist auch, dass die Größe des menschlichen Hasses die Größe der Liebe Gottes nicht übertreffen kann.
Die Liebe Gottes zeigt sich nicht so sehr darin, dass Jesus gestorben ist, sondern darin, für wen er gestorben ist – für Sünder und Rebellen, die es absolut nicht verdient haben.
5. Vor dem Zorn Gottes errettet
Römer 5, 9-11
Römer 5, 9-11 Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben! Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden: Wenn wir durch das Werk Jesu gerechtfertigt werden, können wir sicher sein, dass wir auch durch ihn vor dem Zorn errettet werden. Der Zorn Gottes, der vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen geoffenbart wurde (Römer 1, 18), wurde stellvertretend für die Gläubigen auf Jesus gelegt.
Von Natur aus neigen einige dazu, diese großen Verheißungen Gottes mit ‚viel weniger nun‘ in Bezug auf sich selbst zu beginnen. Gott möchte, dass sie es klar und deutlich sehen: Um wie viel mehr nun wird uns die Liebe und Güte Gottes geschenkt, und um wie viel mehr nun können wir auf ihn vertrauen.
Vor dem Zorn errettet: Wessen Zorn? Vor Gottes gerechtem Zorn. Es stimmt, dass wir vor der Welt, dem Fleischlichen und dem Teufel gerettet werden müssen, aber vor allem müssen wir vor dem gerechten Zorn Gottes gerettet werden.
John Trapp über viel mehr nun: „Es ist ein größeres Werk Gottes, die Menschen zur Gnade zu bringen, als sie zur Herrlichkeit zu führen, wenn sie im Zustand der Gnade sind; denn die Sünde ist viel weiter von der Gnade entfernt als die Gnade von der Herrlichkeit.“
Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren: Wenn Gott uns schon so viel Liebe entgegenbrachte, als wir noch Feinde waren, was für ein Segen wird uns dann zuteil, wenn wir mit Gott versöhnt sind! Wenn Gott schon so viel für seine Feinde tut, wie viel mehr wird er dann für seine Freunde tun!
Wuest zitiert Alford: „Der versöhnte Mensch hat nicht nur die Zuversicht, dass er dem Zorn Gottes entgehen wird, sondern eine triumphierende Zuversicht – eine freudige Hoffnung im Herrn.“
Wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben: Diese Versöhnung hilft uns nicht erst dann, wenn wir sterben; sie berührt auch schon jetzt unser Leben. Gott hat für immer damit abgeschlossen, Gläubige auf der Grundlage von Zorn zu behandeln. Er kann sie als liebender Vater züchtigen, aber nicht um sie zu bestrafen oder für ihre Sünden zu bezahlen. Gott lässt die Züchtigung nur zu, um liebevolle Korrektur und Führung zu bewirken.
Durch ihn vor dem Zorn errettet … mit Gott versöhnt worden … durch den Tod seines Sohnes … wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben: Der Punkt wird deutlich hervorgehoben. Wichtig ist, was wir durch Jesus haben. Was wir durch unsere eigenen Werke haben, ist unwichtig und kann uns nicht helfen. Es ist alles durch Jesus.
B. Die zwei Menschen
1. Die Verbreitung der Sünde in der gesamten Menschheit
Römer 5, 12
Römer 5, 12 Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben;
Gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist: Der Apostel Paulus betrachtete das, was im 1. Mose 3 zu lesen ist, als vollkommene, historische Wahrheit. Nach Ansicht von Paulus (und nach Ansicht von Jesus, wie er in Matthäus 19:4-6 sagt) waren Adam und Eva reale Menschen, und was sie getan haben, hat eine bleibende Wirkung die bis in die heutige Zeit reicht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Bericht über Adam und Eva keine Passage ist, die man annehmen oder ablehnen oder als Gleichnis abtun kann. Gemäß dem, was Paulus hier in Römer 5 beschreibt, kann man die Wahrheit von 1. Mose 3 nicht einfach wegnehmen, ohne dies auch mit den Prinzipien zu tun, die die Grundlage für unsere Errettung bilden.
„Für Paulus war Adam mehr als eine historische Person, mehr als der erste Mensch; er war auch das, was sein Name im Hebräischen bedeutet – ‚Die Menschheit‘. Die gesamte Menschheit wird so gesehen, als habe sie zuerst in Adam existiert.“ (Bruce)
Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen: Paulus beweist dies nicht, er akzeptiert einfach die Wahrheit aus 1. Mose 3 – die Sünde ist durch Adam in die Welt gekommen. Bezeichnenderweise ist Adam für den Sündenfall der Menschheit verantwortlich, nicht Eva. Eva wurde getäuscht, als sie sündigte, aber Adam war sich dessen was er tat, voll und ganz bewusst. (1. Timotheus 2, 14).
Durch die Sünde der Tod: Durch die Sünde Adams kam der Tod in die Welt und breitete sich auf alle Menschen aus. Gott hat Adam versprochen: An dem Tag, an dem ihr davon esst, werdet ihr mit Sicherheit sterben (1. Mose 2, 17). Als Adam sündigte, wurde der Tod in die Welt gebracht, und seitdem herrscht er auf der Erde. Jedes Grab ist ein stummer Beweis dafür, dass sich die Sünde seit der Zeit Adams ausgebreitet und geherrscht hat.
So der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben: Seit der Tod und die Sünde miteinander verbunden sind, wissen wir, dass alle Menschen Sünder sind – weil alle dem Tod unterworfen sind. Ein sündloser Mensch ist dem Tod nicht unterworfen, aber da jeder Mensch dem Tod unterworfen ist – sogar das kleinste Kind – ist das der Beweis dafür, dass alle [Menschen] in Adam gesündigt haben.
In unseren Ohren klingt das seltsam, aber Paulus lehrt eindeutig, dass wir alle ‚in‘ Adam gesündigt haben. Adam ist der gemeinsame Vater aller Menschen auf der Erde; jeder Mensch, der jemals gelebt hat, befand sich ‚in‘ Adams Erbgut. Daher hat eigentlich die ganze Menschheit in Adam gesündigt.
„Alle, die gesündigt haben, bedeutet in diesem Fall ‚alle, die in Adam gesündigt haben‘; Adams Sünde ist die Sünde aller.“ (Morris)
Der Mensch ist sterblich – dem Tod unterworfen – bevor er selbst eine Sünde begeht. Da die Sterblichkeit das Ergebnis der Sünde ist, zeigt sie, dass wir durch Adams Sünde zu Sündern gemacht wurden, nicht durch unsere eigene persönliche Sünde.
Es mag uns nicht gefallen, dass wir durch das Werk eines anderen Menschen zu Sündern gemacht werden. Wir mögen protestieren und sagen: „Ich möchte auf meinen eigenen Füßen stehen und nicht durch das Werk eines anderen Menschen zum Sünder gemacht werden.“ Aber es ist nur dann fair, durch das Werk eines anderen Menschen gerecht gemacht zu werden, wenn wir auch durch das Werk eines anderen Menschen zu Sündern gemacht wurden. Wenn wir nicht durch Adam zu Sündern gemacht wurden, dann ist es auch nicht gerecht, wenn wir durch Jesus gerecht gemacht werden.
Alle Menschen: Diese Wahrheit mag uns unangenehm sein, aber sie ist immer noch die Wahrheit. Das kleinste Baby ist ein Sünder, dem der Tod droht. David verstand dies, als er schrieb: „Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.“ (Psalm 51, 7).
Wir können auch aus anderen Gründen wissen, dass wir als Sünder geboren werden. Erstens: Denk daran, wie egoistisch und wütend das kleinste Baby sein kann. Zweitens: Stell dir vor, dass wir unseren Kindern nie beibringen müssen, böse zu sein – das lernen sie ganz von allein, indem der alte Adam ihnen diese Lektionen erteilt.
Wenn Babys Sünder sind, heißt das, dass sie in die Hölle kommen? Nicht unbedingt. Erstens wissen wir, dass die Kinder von Gläubigen durch die Gegenwart eines gläubigen Elternteils geheiligt werden (1. Korinther 7, 14). Zweitens hatte David die Gewissheit, dass sein Kind ihm im Himmel begegnen würde (2. Samuel 12, 23). Und schließlich wissen wir, dass am Ende des Ganzen Gott, der Richter der ganzen Welt, gerecht richten wird (1. Mose 18, 25).
Wenn es Kinder ungläubiger Eltern im Himmel gibt, ist es wichtig zu verstehen, dass dies nicht daran liegt, dass sie unschuldig sind. Als Söhne und Töchter von Adam, der schuldig war, sind wir alle auch von Geburt an schuldig. Wenn solche Kinder in den Himmel kommen, dann nicht, weil sie unschuldig sind und es verdient hätten, in den Himmel zu kommen, sondern weil die große Gnade Gottes auch ihnen zuteilgeworden ist.
2. Hierauf antwortete ein Teilnehmer: „Ich dachte, wir sind Sünder, weil wir das Gesetz gebrochen haben.“
Römer 5, 13-14
Römer 5, 13-14 (Denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte.
Schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt: Wir wissen, dass wir durch Adam zu Sündern geworden sind und nicht, weil wir selbst das Gesetz gebrochen haben. Wir wissen das, weil die Sünde und der Tod in der Welt waren, bevor das Gesetz gegeben wurde.
Das Gesetz kam zu spät, um die Sünde und den Tod zu verhindern, und es ist zu schwach, um vor der Sünde und dem Tod zu retten.
Dennoch herrschte der Tod: Die totale, gnadenlose Herrschaft des Todes – noch bevor das Gesetz zurzeit von Mose gegeben wurde – beweist, dass der Mensch bereits vor dem Gesetz von der Sünde beherrscht wurde. Der Tod herrschte … auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, was zeigt, dass die Sünde in jedem Menschen am Werk war.
Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte: Paulus stellt Adam als ein Vorbild – ein Bild, eine Darstellung – von Jesus dar. Sowohl Adam als auch Jesus waren von Anfang an völlig sündlose Menschen, und beide taten Dinge, die Auswirkungen auf die gesamte Menschheit hatten.
3. Der Unterschied zwischen dem was Adam und dem was Jesus getan hat
Römer 5, 15-17
Römer 5, 15-17 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen. Und es verhält sich mit dem Geschenk nicht so, wie mit dem, was durch den einen kam, der sündigte. Denn das Urteil [führt] aus der einen [Übertretung] zur Verurteilung; die Gnadengabe aber [führt] aus vielen Übertretungen zur Rechtfertigung. Denn wenn infolge der Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wie viel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!)
Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung: Adam hat eine Übertretung begangen, die Auswirkungen auf die gesamte Menschheit hatte – als Folge von Adams Übertretung starben viele. Jesus gibt eine Gnadengabe, die auch Auswirkungen auf die gesamte Menschheit hat, aber auf eine andere Art und Weise. Durch die Gnadengabe Jesu ist die Gnade Gottes … zu den Vielen gekommen. Das Werk Adams brachte den Tod, aber das Werk Jesu bringt Gnade.
Die Vielen gestorben sind: Hier wird damit begonnen, die Auswirkungen von Adams Vergehen zu beschreiben. Es kam noch mehr: das Urteil, welches zur Verurteilung führte, und dazu, dass der Tod zur Herrschaft über die Menschen kam. Allerdings gibt es auch die Auswirkungen dessen, was Jesus uns geschenkt hat: Gnade, die in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen ist, Rechtfertigung (weil viele Übertretungen auf Jesus übertragen wurden), Gnade im Überfluss, das Geschenk der Gerechtigkeit, all diese Dinge werden im Leben herrschen.
„Er sagt nicht, dass der Tod über uns alle herrschte, weil wir alle gesündigt haben; er sagt, dass der Tod über uns alle herrschte, weil Adam gesündigt hatte.“ (Morris)
Der Tod zur Herrschaft kam … Gerechtigkeit im Leben herrschen: Wir könnten sagen, dass sowohl Adam als auch Jesus Könige sind, jeder in einer Herrschaft. Unter Adam herrschte der Tod. Unter Jesus können wir im Leben durch den Einen, Jesus Christus, herrschen.
Es ist erschütternd, wenn man bedenkt, wie vollständigder Tod unter Adam geherrscht hat. Jeder, der geboren wird, stirbt – die Sterblichkeitsrate liegt bei 100%. Niemand überlebt. Wenn ein Baby geboren wird, ist es keine Frage, ob das Baby leben oder sterben wird – es wird ganz sicher sterben; die Frage ist nur, wann. Wir stellen uns diese Welt als das Land der Lebenden vor, aber sie ist das Land der Sterbenden, und die Milliarden von menschlichen Körpern, die im Laufe der Jahrhunderte auf die Erde geboren wurden, beweisen dies. Aber Paulus sagt, dass die Herrschaft des Lebens durch Jesus viel sicherer ist. Die Herrschaft des Gläubigen im Leben durch Jesus ist sicherer als der Tod oder Steuern!
4. Zusammenfassung: die zwei Menschen
Römer 5, 18
Römer 5, 18 Also: Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt.
Die Übertretung des einen … die Gerechtigkeit des Einen: In diesem Abschnitt werden Adam und Jesus manchmal als die beiden Menschen bezeichnet. Sie repräsentieren die gesamte Menschheit, und jeder wird entweder mit Adam oder mit Jesus in Verbindung gebracht. Bei unserer Geburt werden wir mit Adam gleichgestellt; wir können wiedergeboren werden und uns mit Jesus gleichstellen.
Die Vorstellung von Adam und Jesus als zwei Repräsentanten der menschlichen Art wird manchmal als föderale Theologie bezeichnet, oder Adam und Jesus werden manchmal als föderale Oberhäupter bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass im föderalen Regierungssystem die Vertreter gewählt werden und der Vertreter für das Volk spricht, das ihn gewählt hat. Adam spricht für die, die er vertritt, und Jesus spricht für sein Volk.
Auch hier kann jemand Einspruch erheben: „Aber ich habe mich nie dafür entschieden, dass Adam mich vertritt.“ Natürlich hast du das! Du hast dich mit der ersten Sünde, die du je begangen hast, für Adam entschieden. Es ist absolut wahr, dass wir von Geburt an mit Adam gleichgestellt sind, aber wir entscheiden uns auch durch unsere eigenen Sünden für ihn.
Die Verurteilung … die Rechtfertigung: Das Ergebnis dieser Wahl – sich für Adam oder Jesus zu entscheiden – bedeutet alles. Wenn wir Adam wählen, erhalten wir das Gericht und die Verurteilung. Wenn wir Jesus wählen, erhalten wir die Gerechtigkeit von Gottes Gnade und seine Rechtfertigung.
Für alle Menschen die Rechtfertigung: Bedeutet dies, dass alle Menschen durch das Geschenk der Gerechtigkeit gerechtfertigt sind? Ohne eine persönliche Entscheidung zu treffen, ist jeder Mensch vom Fluch der Übertretung Adams betroffen. Ist es also wahr, dass jeder Mensch, abgesehen von seiner persönlichen Entscheidung, die Vorteile des Gehorsams Jesu erhalten wird? Ganz und gar nicht. Erstens stellt Paulus klar, dass das Geschenk der Gerechtigkeit nicht wie die Übertretung ist – sie sind weder in ihrem Ergebnis noch in der Art und Weise, wie wir sie empfangen identisch. Zweitens nennt Paulus über drei Verse hinweg das Werk Jesu ein Geschenk, und er verwendet dieses Wort nie, um es auf das Werk Adams anzuwenden. Es liegt einfach in der Natur eines Geschenks, dass es durch den Glauben empfangen werden muss. Schließlich lehrt Paulus im gesamten Neuen Testament eindeutig, dass nicht alle gerettet werden.
In welchem Sinne ist es dann die Rechtfertigung, die Leben gibt für alle Menschen? Das geschah in dem Sinne, dass das Geschenk zwar überreicht, aber nicht unbedingt empfangen wurde.
Die Vorstellung, dass alle Menschen durch das Werk Jesu gerettet werden, ob sie es wissen oder nicht, ist als Universalismus bekannt. „Wenn hier die Doktrin des Universalismus gelehrt wird, würde Paulus sich selbst widersprechen, denn er hat die Menschen bereits so beschrieben, dass sie wegen der Sünde zugrunde gehen.“ (Harrison)
5. Die Gegensätze im Überblick
Römer 5, 19
Römer 5, 19 Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.
Durch den Ungehorsam des einen Menschen: Adams Ungehorsam macht die Menschheit zu Sündern. Der Gehorsam Jesu macht viele gerecht. Jeder Vertreter gibt die Auswirkungen seiner Werke an seine ‚Nachfolger‘ weiter.
Die Vielen zu Sündern gemacht worden sind: Paulus betont den Punkt noch einmal. Am Anfang wurden wir durch das Werk Adams zu Sündern gemacht. Natürlich wählten wir Adam, als wir persönlich sündigten. Aber das Prinzip bleibt, dass wir, da ein anderer Mensch uns zu Sündern gemacht hat, durch das Werk eines anderen Menschen rechtschaffen gemacht werden können.
Nur so kann uns das Werk Jesu in irgendeiner Weise zugutekommen. Wenn jeder Mensch für sich selbst stehen muss, ohne dass Adam oder Jesus ihn vertreten, dann werden wir alle untergehen. Niemand würde gerettet werden, denn jeder von uns sündigt und verfehlt die Herrlichkeit Gottes. Nur eine sündlose Person, die stellvertretend für uns handelt, kann uns retten, und es ist gerecht, dass er in unserem Namen handelt, denn ein anderer Mensch hat uns in diesen Schlamassel gebracht, indem er stellvertretend für uns handelte.
Wenn ich eine Bank ausraube und des Verbrechens für schuldig befunden werde, kann ein Freund dem Richter nicht sagen: „Euer Ehren, ich liebe meinen Freund und möchte seine Gefängnisstrafe absitzen. Ich werde stellvertretend für ihn die Strafe auf mich nehmen, die er verdient.“ Der Richter würde antworten: „Unsinn. Wir werden Sie nicht für sein Verbrechen bestrafen. Das wäre nicht fair. Er hat das Verbrechen begangen, also muss er auch seine Strafe absitzen.“ Es wäre nur dann gerecht, wenn eine andere Person die Strafe auf sich nehmen würde, wenn ich aufgrund der Tat einer anderen Person schuldig geworden wäre.
Wer sagt: „Ich will nicht von Adam oder Jesus vertreten werden, ich will mich selbst vertreten“, versteht zwei Dinge nicht. Erstens versteht er nicht, dass es wirklich nicht in unserer Hand liegt das zu entscheiden Gott hat die Regeln gemacht, nicht wir. Zweitens versteht er nicht, dass unsere persönliche Gerechtigkeit vor Gott wie befleckte Kleidung ist (Jesaja 64, 5). Für Gott ist unsere persönliche Gerechtigkeit eine anstößige Fälschung; für sich selbst einzustehen, garantiert also verdammt zu werden.
6. Der Zweck des Gesetzes
Römer 5, 20a
Römer 5, 20a Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde.
Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde: Paulus hat uns gezeigt, dass das Gesetz uns nicht rechtfertigt. Jetzt zeigt er, dass das Gesetz an sich uns nicht einmal zu Sündern macht – Adam hat das getan. Welchen Zweck erfüllt dann das Gesetz? Es gibt einen klaren Zweck für das Gesetz, und ein Teil davon ist, damit das Maß der Übertretung voll würde. Das Gesetz macht die Sünde des Menschen deutlicher und größer, indem es die Sünde mit Gottes heiligem Standard vergleicht.
Die Fehler in einem Edelstein werden überdeutlich, wenn er mit einem perfekten Stein verglichen wird, oder, wenn man ihn vor einen kontrastreichen Hintergrund legt. Gottes vollkommenes Gesetz legt unsere Fehler bloß und lässt unsere Sünde überdeutlich werden.
Das Maß der Übertretung voll würde: Es gibt noch eine andere Möglichkeit, wie das Gesetz die Sünde im Überfluss hervortreten lässt. Aufgrund der Sündhaftigkeit meines Herzens möchte ich, wenn ich eine Linie sehe, diese überschreiten. In diesem Sinne macht das Gesetz das Maß der Sünde voll, weil es zwischen dem, was richtig und dem was falsch ist, eine klare Linien zieht, die mein sündiges Herz übertreten will. Deshalb bringt mich das Gesetz dazu, mehr zu sündigen – aber nicht, weil irgendetwas im Gesetz nicht stimmt, sondern nur, weil etwas tief im menschlichen Wesen falsch ist.
7. Die Herrschaft der Gnade
Römer 5, 20b-21
Römer 5, 20b-21 Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden: Wo das Maß der Sünde unter dem Gesetz voll geworden ist, da ist die Gnade unter Jesus überströmend. Wörtlich bedeutet der Ausdruck überströmend so viel wie im Überfluss vorhanden zu sein. Gottes Gnade ist so viel größer die Sünde!
Wir hätten erwarten können, dass dort, wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, Gottes Zorn oder Gerichtüberströmend vorhanden gewesen wäre. Aber Gottes Liebe ist so erstaunlich, dass die Gnade dort, wo wir Zorn erwartet hätten, in einem noch viel höheren Maße überströmend ist.
Wenn die Gnade die Sünde übertrifft, dann wissen wir, dass es unmöglich ist, die Gnade Gottes zu übertreffen. Wir können nicht mehr sündigen, als Gott verzeihen kann. Aber wir können seine Gnade und Vergebung ablehnen.
So auch die Gnade herrsche: Wie Paulus bereits sagte, herrschte die Sünde im Tod. Aber die Gnade regiert ebenfalls. Die Herrschaft der Gnade ist durch Gerechtigkeit sowie ewiges Leben gekennzeichnet und geschieht durch Jesus.
Die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit. Viele Menschen haben die Vorstellung, dass dort, wo die Gnade regiert, die Gerechtigkeit vernachlässigt wird und eine lässige Einstellung gegenüber der Sünde herrscht. Aber das ist ganz und gar nicht die Herrschaft der Gnade. Paulus schrieb in einem anderen Brief, was die Gnade uns lehrt: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit (Titus 2, 11-12). Die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit, und Gnade lehrt Gerechtigkeit.
Gnade regiert zu ewigem Leben. Gottes Gnade gibt uns etwas und führt uns zum Ziel. Sie gibt mehr als Leben, das niemals endet. Hinter dem ewigen Leben verbirgt sich die Vorstellung einer gegenwärtigen Lebensqualität, einer Lebensqualität die Gott uns schon jetzt schenkt – und nicht erst, wenn wir sterben.
Gnade herrscht durch Jesus. Es gibt einen König in dem Königreich, in dem die Gnade regiert, und der König ist Jesus. Bei einem Leben in Gnade dreht sich alles um Jesus und andere, und nicht um mich. Ein Leben aus Gnade schaut nicht auf sich selbst, weil es versteht, dass diese unverdiente Gunst Gottes unabhängig von jeder eigenen Leistung gegeben wird. Alle Gründe liegen in Jesus; keiner der Gründe liegt in mir selbst. Die Gnade herrscht nicht durch mich selbst, sondern durch Jesus.
So auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit: Wo immer die Gnade herrscht, wird Gottes gerechter Maßstab respektiert werden. Die Befürchtung der Anhänger des Gesetzes ist, dass die Herrschaft der Gnade bösen Herzen einen Freibrief für die Sünde ausstellt, aber die Heilige Schrift teilt diese Befürchtung nicht. Die Gnade gibt der Sünde nicht nach, sie stellt sich ihr direkt und übersteigt die Sünde, um sie zu besiegen. Die Gnade zwinkert der Ungerechtigkeit nicht zu, sie konfrontiert die Sünde mit dem Sühnetod am Kreuz und dem Sieg am offenen Grab.
Die Gnade ist kein Freund der Sünde; sie ist ihr eingeschworener Feind. „Wie die Hitze der Kälte und das Licht der Finsternis gegenübersteht, so verhält es sich mit der Gnade und der Sünde. Feuer und Wasser können in demselben Gefäß ebenso gut harmonieren wie Gnade und Sünde in demselben Herzen“. (Thomas Benton Brooks)
In John Bunyans Klassiker Die Pilgerreise wird eine wunderbare Figur ‚Herr Redlich‘ genannt. Er machte sich auf die Pilgerreise und sah viele Gleichgesinnte – einige, die sich mutig und entschlossen auf den Weg machten, aber umkehrten. Er sah andere, die am Anfang stolperten, aber am Ende gut zurechtkamen. Einige begannen voller Glauben, endeten aber voller Zweifel, während andere auf der Pilgerreise zu größerer Zuversicht gelangten. Herr Redlich wusste offensichtlich viel über den Weg des christlichen Lebens, und er fasste sein ganzes Wissen in seinen letzten Worten zusammen: „Herr Redlich bat seine Freunde zu ihm zu kommen, und sagte zu ihnen: ‚Ich sterbe, aber ich werde kein Testament aufsetzen. Was meine Redlichkeit betrifft, so soll sie mit mir gehen‘ … Als der Tag gekommen war, an dem er sterben sollte, machte er sich daran, den Fluss zu überqueren. Zu dieser Zeit trat der Fluss an einigen Stellen über die Ufer, aber Herr Redlich hatte zu Lebzeiten mit Jemandem [namens] Gutgewissen vereinbart, ihn dort zu treffen, was dieser dann auch tat. Er reichte ihm die Hand und half ihm so hinüber. Die letzten Worte von Herrn Redlich waren: ‘Die Gnade regiert! ’ So verließ er die Welt.“
Römer 5 – Die Früchte der Gerechtigkeit aus Glauben
„In der ganzen Bibel gibt es kaum ein anderes Kapitel, das diesem triumphierenden Text ebenbürtig ist“. (Martin Luther)
A. Die Vorzüge des Glaubens
1. Frieden mit Gott und in der Gnade stehen
Römer 5, 1-2
Römer 5, 1-2
Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
2. Die Verheißung der Herrlichkeit gilt auch für die heutige Zeit
Römer 5, 3-4
Römer 5, 3-4
Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;
3. Beweise für die Hoffnung: Gottes Liebe in unseren Herzen in diesem Augenblick, die sich in der Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben zeigt
Römer 5, 5
Römer 5, 5
Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
4. Eine Beschreibung davon wie sehr Gott uns liebt
Römer 5, 6-8
Römer 5, 6-8
Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten; für einen Wohltäter entschließt sich vielleicht jemand zu sterben. Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
5. Vor dem Zorn Gottes errettet
Römer 5, 9-11
Römer 5, 9-11
Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben! Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
B. Die zwei Menschen
1. Die Verbreitung der Sünde in der gesamten Menschheit
Römer 5, 12
Römer 5, 12
Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben;
2. Hierauf antwortete ein Teilnehmer: „Ich dachte, wir sind Sünder, weil wir das Gesetz gebrochen haben.“
Römer 5, 13-14
Römer 5, 13-14
(Denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte.
3. Der Unterschied zwischen dem was Adam und dem was Jesus getan hat
Römer 5, 15-17
Römer 5, 15-17
Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen. Und es verhält sich mit dem Geschenk nicht so, wie mit dem, was durch den einen kam, der sündigte. Denn das Urteil [führt] aus der einen [Übertretung] zur Verurteilung; die Gnadengabe aber [führt] aus vielen Übertretungen zur Rechtfertigung. Denn wenn infolge der Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wie viel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!)
4. Zusammenfassung: die zwei Menschen
Römer 5, 18
Römer 5, 18
Also: Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt.
5. Die Gegensätze im Überblick
Römer 5, 19
Römer 5, 19
Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.
6. Der Zweck des Gesetzes
Römer 5, 20a
Römer 5, 20a
Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde.
7. Die Herrschaft der Gnade
Römer 5, 20b-21
Römer 5, 20b-21
Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
„Herr Redlich bat seine Freunde zu ihm zu kommen, und sagte zu ihnen: ‚Ich sterbe, aber ich werde kein Testament aufsetzen. Was meine Redlichkeit betrifft, so soll sie mit mir gehen‘ … Als der Tag gekommen war, an dem er sterben sollte, machte er sich daran, den Fluss zu überqueren. Zu dieser Zeit trat der Fluss an einigen Stellen über die Ufer, aber Herr Redlich hatte zu Lebzeiten mit Jemandem [namens] Gutgewissen vereinbart, ihn dort zu treffen, was dieser dann auch tat. Er reichte ihm die Hand und half ihm so hinüber. Die letzten Worte von Herrn Redlich waren: ‘Die Gnade regiert! ’ So verließ er die Welt.“
© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.