Wenn es schwer ist, für die Wahrheit einzustehen

von | Okt 15, 2023 | Blog, Wöchentliche Andacht

Als ich nun sah, dass sie den richtigen Weg verlassen hatten, den Weg, der mit der Wahrheit des Evangeliums übereinstimmt, sagte ich in Gegenwart aller zu Petrus: »Du selbst nimmst dir – obwohl du ein Jude bist – die Freiheit, dich über die jüdische Lebensweise hinwegzusetzen und wie ein Nichtjude zu leben. Wieso zwingst du dann die Nichtjuden, sich der jüdischen Lebensweise anzupassen?« (Galater 2,14 GNÜ)

Oberflächlich betrachtet war es ein Streit über die Sitzordnung. In Wahrheit war es eine Konfrontation mit der Wahrheit des Evangeliums.

Bei dem gemeinschaftlichen Mahl der Gemeinde in Antiochia hatten einige Männer aus Jerusalem Petrus, Barnabas und andere Christen jüdischer Herkunft dazu gedrängt, sich zu weigern, mit Christen heidnischer Herkunft, also mit Gläubigen, die die jüdischen Bräuche nicht befolgten, an einem Tisch zu sitzen.

Wenn es schwer ist, für die Wahrheit einzustehen

Damit sagten sie laut und deutlich: „Du kannst nur mit Gott im Reinen sein, wenn du dich den Anforderungen des mosaischen Gesetzes unterwirfst. Du musst dich beschneiden lassen, dich koscher ernähren und die Feste und Rituale einhalten.“ Aus dieser Botschaft schloss Paulus, dass es hier um die Wahrheit des Evangeliums ging.

Was muss das für eine Szene gewesen sein, als Paulus Petrus in Gegenwart aller konfrontierte! In Antiochia durften die Heidenchristen nicht mit den Judenchristen zusammensitzen oder gemeinsam mit ihnen essen. Petrus – der Ehrengast – ließ sich das gefallen. Ebenso Barnabas und die anderen Judenchristen in Antiochia. Aber Paulus wollte das nicht hinnehmen. Weil dies ein öffentlicher Affront gegen die Heidenchristen war und da es sich um eine öffentliche Verleugnung der Wahrheit des Evangeliums handelte, konfrontierte Paulus Petrus in aller Öffentlichkeit.

Das war nicht ganz einfach, wenn man bedenkt, wer Petrus war. Petrus war der prominenteste aller Jünger Jesu. Petrus war der Sprecher der Apostel und wahrscheinlich der prominenteste Christ in der ganzen damaligen Welt.

Das war nicht ganz einfach, wenn man bedenkt, wer Paulus war. Das war vor einer der Missionsreisen von Paulus, also noch bevor er ein angesehener Apostel war. Zu diesem Zeitpunkt war Paulus weit mehr dafür bekannt, wer er war, bevor er Christ wurde – nämlich ein grausamer Verfolger der Gemeinde – als dafür, wer er als Christ war.

Das war nicht einfach, wenn man bedenkt, wer auf der Seite von Petrus stand. Da waren die starken, herrschsüchtigen Persönlichkeiten unter den Männern aus Jerusalem. Da war auch Barnabas, der wahrscheinlich sein bester Freund war. Und dann waren da noch die restlichen Judenchristen in Antiochia. Paulus befand sich in dieser Frage in der Rolle des Außenseiters – er und alle Heidenchristen gegen alle Judenchristen.

So schwierig dies auch war, Paulus tat es dennoch, weil er wusste, was auf dem Spiel stand. Es ging nicht um das Verhalten oder die Sünde von Petrus. Wäre das der Fall gewesen, hätte Paulus wohl kaum ein solches öffentliches Vorgehen gewählt. Hier ging es um die Wahrheit des Evangeliums, um die Botschaft: „So wird ein Mensch vor Gott gerecht“.

Lieber Bruder oder liebe Schwester: Bleib standhaft, wenn die Wahrheit des Evangeliums auf dem Spiel steht – vor allem dann, wenn es nicht einfach ist.

Klick hier um den Kommentar von David zu Galater 2 zu lesen

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