Alles, was ich weiß

von | Mrz 19, 2023 | Blog, Wöchentliche Andacht

So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. (1. Korinther 2,1-2)

in Apostelgeschichte 18 wird die Ankunft von Paulus‘ in Korinth beschrieben. Er kam dorthin und traf ein christliches Ehepaar namens Aquila und Priscilla, die wie Paulus von Beruf Zeltmacher (Lederarbeiter) waren. Er war mehr als anderthalb Jahre in Korinth für die Gemeinde tätig und bestritt seinen Lebensunterhalt selbst (Apostelgeschichte 18,3).

Alles, was ich weiß

Damals, als Paulus lebte, war Korinth bereits eine alte Stadt, ein Handelszentrum mit zwei Zentren. Aufgrund der florierenden Wirtschaft und der vielen Besucher war Korinth allseits bekannt für einen lockeren Lebenswandel und vor allem für unsittliches Verhalten.

Im klassischen Griechisch bedeutete, sich wie jemand aus Korinth zu verhalten, sexuell unmoralisch zu sein, und eine korinthische Gefährtin war eine Prostituierte. Diese Sittenlosigkeit war im Rahmen der weit verbreiteten Verehrung der Aphrodite (auch bekannt als Venus, die Göttin der Fruchtbarkeit und Sexualität) erlaubt (und wurde sogar gefördert).

Als Paulus in ein so schwieriges Umfeld kam, tat er das Einzige, was er tun konnte: er predigte nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Denn die Antwort auf einen so unmoralischen Ort kann nur Jesus sein. Jesus allein konnte die Antwort auf einen so unmoralischen Ort sein. Zu predigen, um Menschen zu unterhalten, würde nicht funktionieren. Das Evangelium der Selbsthilfe zu predigen, könnte nicht helfen. Die Botschaften von der Rettung durch gute Werke oder edle Absichten würden das Leben nicht verändern.

Deshalb kam Paulus auch nicht als Philosoph oder Verkäufer nach Korinth und sorgte sich auch nicht darum ob seine Rede hervorragend sei. Paulus kam als Zeuge, um das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Paulus war ein kluger Mann, der überzeugend argumentieren und debattieren konnte, aber er nutzte diese Vorgehensweise nicht, um das Evangelium zu verkünden. Er traf eine bewusste Entscheidung (Denn ich hatte mir vorgenommen), den Schwerpunkt auf Jesus Christus und den Gekreuzigten zu legen. Paulus war ein Botschafter, kein Verkäufer.

Paulus wusste, dass er mit dieser Vorgehensweise nicht den Wünschen seines Publikums entsprach. Er wusste bereits, dass die Juden ein Zeichen verlangen und die Griechen nach Weisheit streben (1. Korinther 1,22), aber das war ihm egal. Er war entschlossen, Jesus Christus und zwar als Gekreuzigten zu predigen.

Wenn ein Prediger nicht aufpasst, wird er dem Evangelium im Weg stehen, anstatt ein Diener des Evangeliums zu sein. Paulus könnte sagen: „Alles was ich weiß ist, dass Jesus Christus der ist der für mich gekreuzigt wurde.“

Es gibt eine Geschichte von einem kleinen Mädchen, das mit ihrer Familie jede Woche in eine traditionelle Kirche ging. Die Kirche hatte Buntglasfenster, und in dem Fenster hinter dem Prediger waren wunderschöne Bilder von verschiedenen biblischen Figuren zu sehen. Eines Tages kam ein sehr kleiner Mann als Gastprediger, und weil er viel kleiner war, konnte das Mädchen das Glasfenster mit Jesus hinter ihm sehen. Sie wollte wissen, wo der andere Pastor war, also fragte sie: „Wo ist der Mann, der normalerweise auf der Kanzel steht, damit wir Jesus nicht sehen können?“ Ob du nun ein Prediger bist oder nicht, achte darauf, dass du Jesus nicht in die Quere kommst. Verkünde Jesus Christus und zwar als Gekreuzigten.

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