Amos, der Bauer

von | Okt 15, 2017 | Wöchentliche Andacht

Dies sind die Worte, welche Amos, der unter den Hirten von Tekoa war, über Israel geschaut hat in den Tagen von Ussija, dem König von Juda, und in den Tagen von Jerobeam, dem Sohn des Joas, dem König von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. (Amos 1,1)

Welche Menschen gebraucht Gott? Manchmal glauben wir, dass Gott die Gescheitesten und Besten gebraucht. Er muss die Heiligsten und Talentiertesten aussuchen, um Seine Botschaft zu verbreiten und Sein Reich voran zu bringen. Was der Prophet Amos hier schrieb zeigt uns, dass das nicht stimmt.

Der Name Amos bedeutet Last oder Lastenträger. Da die meisten seiner Prophezeiungen um kommendes Gericht für entweder die Nationen, die Israel umgaben oder für Israel selbst gingen, war er ein Mann, der eine Last zu tragen hatte.

Shepherd with sheep

Der Mann, den Gott auswählte um diese Last zu tragen, war unter den Hirten von Tekoa. Es scheint so, als ob Amos keine theologische Ausbildung hatte, auch wenn es eine „Schule der Propheten“ gab, deren Mitglieder als Söhne der Propheten bekannt waren (z.B. in 1. Könige 20,35 oder 2. Könige 2,3-15). Amos war ein einfacher Mann, ein Bauer, der in den Dienst berufen wurde. Er war kein Priester, kein Levit oder ein Pastor, sondern nur ein einfacher Hirte von Tekoa.

Amos erzählt in Amos 7,14-15 von seinem Hintergrund und seiner Berufung. „Ich war kein Prophet und kein Prophetensohn, sondern ein Viehhirt war ich und züchtete Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von den Schafen weggenommen, und der Herr hat zu mir gesagt: Geh, weissage meinem Volk Israel.

Amos gebrauchte hier ein ungewöhnliches Wort für seinen Beruf. Anstatt sich einen „Hirten“ zu nennen, gebraucht er das hebräische Wort für „Schafzüchter“. Amos hat wahrscheinlich diesen Ausdruck gewählt, um die Tatsache zu betonen, dass er wirklich ein Hirte war, und zwar nicht ein „Hirte“ im symbolischen oder geistlichen Sinn. Die Art, wie Gott Amos gebrauchte, erinnert uns daran, wie Er die zwölf Jünger Jesu gebrauchte, die auch normale Männer waren, die Gott gebrauchte, um Großen zu vollbringen.

Gott gab diesem einfachen Mann einen großen Job. Amos war ein Prophet der 10 nördlichen Stämme, dem Reich Israels. Zur Zeit von Amos hatte Israel einen bösen König nach dem anderen. Doch wegen der Schwäche ihrer Nachbarn war es eine Zeit des Friedens und des Wohlstands.

Kannst du das Bild sehen? Gott beruft einen einfachen Bauern, um einer reichen Nation zu predigen, die Ihn vergessen hat. Man könnte meinen, dass es in erfolgreichen Zeiten einem gebildeten Prediger bedarf, einem guten Redner, der den Abschluß einer theologischen Akademie hat. Doch Gott hatte einen anderen Plan. Gott wusste, dass Er diesen eigentlich ungeeigneten Mann auf großartige Weise nutzen konnte.

Vielleicht ist es an der Zeit für dich, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Vielleicht hast du geglaubt, dass Gott dich nur auf logische und vernünftige Art gebrauchen kann. Gott kann und wird dich auf Arten gebrauchen, die Sinn machen; aber du musst weiter denken und wissen, dass die wichtigste Qualifikation die Berufung von Gott ist. Gott kann nicht nur demütige Menschen wie Amos gebrauchen, Er spezialisiert sich auf sie. Denk an das Prinzip: Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade (1. Petrus 5,5).

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