Das erste Wort des Evangeliums
In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und verkündigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen! (Matthäus 3,1-2)
Matthäus stellt eine der faszinierendsten Figuren des Neuen Testaments vor: Johannes der Täufer. In Lukas 1 wird berichtet, wie Johannes durch ein Wunder von Zacharias und Elisabeth, einem Ehepaar, das das normale Alter zum Kinderkriegen überschritten hatte, geboren wurde. Bevor er geboren wurde, wurde Johannes dazu berufen, der Wegbereiter des Messias zu sein, wie in Lukas 1 geschildert wird.
Dieser Johannes verkündete und sagte: „Tut Buße“. Die Botschaft von Johannes enthielt einen Aufruf zur Umkehr. Manche Menschen denken, dass es bei der Umkehr hauptsächlich um Gefühle geht, vor allem darum, dass man seine Sünde bereut. Es ist gut, eine Sünde zu bereuen, aber Buße ist kein Wort, das sich auf Gefühle beschränkt. Es ist ein Wort, das darauf ausgerichtet ist zu handeln. Johannes forderte alle auf, ihre Meinung zu ändern und nicht nur zu bedauern, was sie getan hatten. Buße zu tun bedeutet, die Richtung zu ändern, und nicht, im Herzen zu trauern.
Ist Buße etwas, das wir tun müssen, bevor wir zu Gott kommen können? Ja und nein. Buße zu tun ist nicht etwas, das wir tun müssen, bevor wir zu Gott kommen; der Begriff beschreibt, wie es ist, zu Gott zu kommen. Wenn Du in Hamburg bist und ich Dir sage, dass Du nach München kommen sollst, brauche ich nicht zu sagen: „Verlass Hamburg und komm nach München “. Nach München zu kommen, bedeutet, Hamburg zu verlassen, und wenn ich Hamburg nicht verlassen habe, bin ich sicherlich nicht nach München gekommen. Wir können nicht in das Reich der Himmel kommen, wenn wir unsere Sünde und unser egoistisches Leben nicht verlassen.
Die Aufforderung Buße zu tun ist wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass es das erste Wort des Evangeliums ist.
– Das erste Wort des Evangeliums von Johannes dem Täufer lautet: „Tut Buße! (Matthäus 3,1-2).
– Das erste Wort des Evangeliums, das Jesus verkündete, war „Tut Buße!“. ( Matthäus 4,17, Markus 1,14-15).
– Das erste Wort im Predigtdienst der zwölf Jünger war „Tut Buße!“. (Markus 6,12).
– Das erste Wort in den Predigtanweisungen, die Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung gab, war „Tut Buße!“ (Lukas 24,46-47).
– Das erste Wort der Ermahnung in der ersten christlichen Predigt war „Tut Buße!“ (Apostelgeschichte 2,38).
– Das erste Wort, das der Apostel Paulus während seines Dienstes in den Mund nahm, war „Tut Buße!“ (Apostelgeschichte 26,19-20).
Johannes wollte die Menschen wissen lassen, dass das Reich der Himmel nahe war – es war zum Greifen nah. Es war nicht so weit weg oder so unwirklich, wie sie es sich vorgestellt hatten. Deshalb rief Johannes auch so eindringlich dazu auf, Buße zu tun. Wenn das Reich der Himmel nahe ist, dann müssen wir uns jetzt darauf vorbereiten.
Die wichtigste Botschaft von Johannes lautete nicht: „Du bist ein Sünder, du musst Buße tun.“ Sie lautete viel mehr: „Der Messias, der König, kommt.“ Der Aufruf Buße zu tun war die Antwort auf die Nachricht, dass der König und sein Reich nahe waren.
Es gibt keinen besseren Weg, um sich auf Jesus vorzubereiten, als beständig Buße zu tun.