Der Aufstieg und Niedergang der Edomiter

von | Okt 27, 2024 | Blog, Wöchentliche Andacht

Dies ist das Geschlecht Esaus, des Vaters der Edomiter, auf dem Bergland von Seir. (1. Mose 36,9)

Im Kapitel 36 vom 1. Buch Mose werden die bedeutensden Männer unter den Nachkommen Esaus, dem Vater der Edomiter, die zu einem wichtigen Nachbarvolk Israels wurden, namentlich erwähnt. Edom und die Edomiter werden in der Bibel etwa 130 Mal erwähnt.

Der Aufstieg und Niedergang der Edomiter

Als das Volk Israel zur Zeit des Mose durch die Wüste in das verheißene Land kam, verweigerten die Edomiter ihnen den Durchzug durch ihr Land (4. Mose 21,4). Das war sehr entmutigend für Israel (4. Mose 21,4).

Dennoch hat Gott den Edomitern in Israel besondere Achtung entgegengebracht: Du sollst einen Edomiter nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder (5. Mose 23, 7).

Unter Saul wurde Edom Israel untertan gemacht (1. Samuel 14,47), und David besetzte das Land  (2. Samuel 8,14). Später aber, zur Zeit Jorams, des Sohnes Ahabs, wurden die Edomiter von Israel unabhängig (2 Könige 8,16-22).

Mehrere Propheten äußerten sich zum Thema und gegen Edoma aus, darunter Jeremia (Jeremia 49, 17-18) und Hesekiel (Hesekiel 25, 12-14). Seit der Eroberung des Nahen Ostens durch den Islam war die Region weitgehend unbesiedelt, abgesehen von einigen Beduinen und militärischen Außenposten. Sie wurde, wie Obadja prophezeit hatte, wortwörtlich in den Ruin getrieben. Das gesamte Buch Obadja beinhaltet eine ausführliche Prophezeiung gegen Edom.

Was wurde aus den Edomitern? Sie wurden von Gott bestraft, wie es die Propheten angekündigt hatten (z. B. Obadja und Jeremia). Die Edomiter wurden von den nabatäischen Arabern erobert, vielleicht schon 500 v. Chr. Viele der überlebenden Edomiter zogen nach Südjudäa (das Land auf der Westseite des Toten Meeres), wo sie als Idumäer bekannt wurden und sich mit den bereits in diesem Gebiet lebenden Menschen vermischten.

Am Ende des Frühjahrs, 68 n. Chr., wurde Idumäa von den Römern verwüstet. Das war das Ende des Volkes der Edomiter, das sich seit langem im Niedergang befand und sich mit benachbarten Völkern vermischt hatte. Als genetisches Volk sind die Nachkommen von Esau in der Geschichte verschwunden. Natürlich lebt ihre DNA in gewissem Sinne weiter, aber sie haben sich so sehr mit anderen Völkern vermischt, dass es heute keine definierbare genetische Gruppe von „Edomitern“ gibt.

Doch wegen ihrer vielen Sünden – einschließlich der Sünde, zu jubeln und keine Hilfe anzubieten, als ihre Cousin-Nation Israel angegriffen wurde – brachte Gott ein schweres Gericht über sie. So schwer, dass sie als Volk nicht mehr existieren.

Bezeichnend ist auch, dass Gott das Volk Israel bewahrt hat, obwohl es wie Edom hätte enden können. Das verdeutlicht eine grundlegende Wahrheit: Wie gut es ist, in Gottes Gunst zu stehen (durch die Gnade Jesu Christi), und wie schrecklich es ist, das Ziel seines Gerichts zu sein.

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