Dysfunktionale Familien

von | Nov 3, 2024 | Blog, Wöchentliche Andacht

Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er ihn in seinem Alter bekommen hatte; und er hatte ihm einen bunten Leibrock machen lassen. Als nun seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und wollten ihn nicht mehr mit dem Friedensgruß grüßen. (1. Mose 37,3-4)

Die Geschichte von Joseph beginnt mit einer Beschreibung seiner verkorksten, dysfunktionalen Familie. Jakob (Israel) war das Oberhaupt einer zerrütteten Familie, in der es viel Rivalität und Konkurrenz gab. Jakob machte es noch schlimmer, weil er einen klaren Liebling hatte – Josef, weil er ihn in seinem Alter bekommen hatte.

Dysfunktionale Familien

Wir alle haben unsere Vorstellungen und Träume davon, wie eine perfekte Familie aussehen sollte. Gemessen an den Erwartungen der meisten Menschen gab es in Josefs Familie eine Menge Probleme.

Als junger Mann versuchte sein Vater Jakob, seinen Großvater Isaak auszutricksen, damit er ihm anstelle seines älteren Zwillingsbruders das Familienvermögen überlässt. Der Plan ging schief, und Josephs Vater Jakob musste um sein Leben rennen, als sein Zwillingsbruder schwor, ihn zu ermorden.

Jakob ging weg, und zwar mehr als 320 km weit, und das zu Fuß. Er sah seinen Vater Isaak mehr als zwanzig Jahre lang nicht und traf ihn erst wieder, als dieser schon fast tot war. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass Jakob seine Mutter jemals wiedergesehen hat.

In der Familie seiner Mutter betrog Jakobs Onkel ihn und behandelte ihn wie einen Sklaven. Jakob heiratete zwei seiner Cousinen und nahm sich zwei weitere Konkubinen (so etwas wie offiziell anerkannte Geliebte).

Zusammen hatten sie zwölf Söhne und eine Tochter. Zwischen all den vielen Kindern und den vier Müttern gab es ständige Rivalitäten und Konflikte, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung zwischen den Schwestern Rahel und Lea stand.

Es war eine große, chaotische Familie; dennoch brachte sie Josef hervor und brachte Gottes großen Plan für die Ewigkeit voran.

Es kann hilfreich sein, sich daran zu erinnern, dass Jesus selbst als Mensch aus schwierigen Familienverhältnissen stammte. Durch ein Wunder Gottes wurde seine Mutter lange vor der Hochzeit schwanger.

Seine Mutter und sein Vater heirateten schnell, und zwar weit vor ihrem angekündigten Hochzeitstermin. Als Jesus noch ein kleines Kind war, mussten sie aus dem Land fliehen und um ihr Leben fürchten.

Sie kehrten nach Nazareth zurück, wo jeder von der seltsamen Schwangerschaft und der überstürzten Hochzeit wusste. Jesus selbst hat nie geheiratet – das war für einen 30-jährigen Rabbiner eher ungewöhnlich und vielleicht sogar ein Skandal.

Wir wissen nicht, was mit seinem Adoptivvater Josef geschah, und seine Mutter Maria schien ein wenig aufdringlich gewesen zu sein. Seine eigenen Brüder glaubten nicht an ihn und bezeichneten ihn als verrückt. Jesus sagte, dass es ihm wichtiger war, zu Gottes Familie zu gehören als zu seiner biologischen. Jesus bat einem seiner Jünger und keinen seiner Brüder, sich um seine Mutter zu kümmern.

Gott möchte uns allen Folgendes sagen: Wenn deine Familie verkorkst ist – sei es in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft – bedeutet das nicht, dass Gott dich im Stich gelassen hat oder dass eine Wolke über dich gekommen ist, die niemals verschwinden wird. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott in schwierigen und chaotischen Familien und durch sie hindurch wirkt. Gib die Hoffnung nicht auf!

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