Geringe Sorgen und Schwierigkeiten
Denn unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten sind nur gering und von kurzer Dauer, doch sie bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird! (2. Korinther 4,17 NLB)
Jun Sato, 25, konnte in der Innenstadt von Tokio keine Arbeit finden, also erfand er seinen eigenen Job. Mit Schutzpolstern bekleidet, ließ er sich von Leuten auf der Straße für umgerechnet etwa 10 Dollar drei Minuten lang mit Boxhandschuhen schlagen. Sato sagte: „Ich genieße es, als Sandsack benutzt zu werden, es ist eine andere Art, das Leben zu spüren. Ich möchte so lange weitermachen, wie mein Körper es aushält.“
Die meisten Menschen denken nicht so. Die meisten von uns suchen in ihrem Lebennicht bewusst nach Sorgen und Schwierigkeiten, und wenn sie dann doch Teil unseres Lebens werden, wollen wir sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Deshalb ist es schwer zu akzeptieren, dass der Apostel Paulus unsere Sorgen und Schwierigkeiten als gering bezeichnet. Wenn Paulus die Sorgen und Schwierigkeiten, die er in seinem Leben tragen musste, als gering bezeichnen wollte, dann war das seine Sache – aber unsere Sorgen und Schwierigkeiten scheinen normalerweise sehr groß zu sein.
Ein Blick auf das Leben von Paulus, und die Schwierigkeiten, die er erlitt, verändert unsere Perspektive. 2. Korinther 6,4-5 gibt einen ersten Einblick in das, was Paulus persönlich durchgemacht hat: „Geduldig ertragen wir alle möglichen Schwierigkeiten, Entbehrungen und Sorgen. 5 Wir wurden geschlagen und ins Gefängnis geworfen. Mehr als einmal standen wir schutzlos einer aufgebrachten Menschenmenge gegenüber. Wir haben gearbeitet bis zur Erschöpfung, schlaflose Nächte ertragen und gefastet.“ Paulus hatte gewiss kein leichtes Leben, und doch konnte er seine Sorgen als gering bezeichnen.
Deine Sorgen und Schwierigkeiten mögen geringer sein, als Du jetzt denkst.
Verglichen mit dem, was andere erleiden, sind unsere Sorgen gering. Egal, wie schlecht es uns geht, es gibt viele, denen es noch schlechter geht. Sind wir wirklich bessere Menschen als sie?
Unsere Sorgen sind gering im Vergleich zu dem, was wir verdient haben. Wir denken zwar meist nicht gerne darüber nach, aber wir sündigen immer wieder gegen Gott. Wenn du glaubst, dass Gott dir durch deine Schwierigkeiten etwas beibringt, hast du dann nicht viel mehr zu lernen, als er dir im Moment zumuten könnte?
Verglichen mit dem, was Jesus für uns erlitten hat, sind unsere Sorgen gering. Man kann das, was wir durchmachen, nicht mit dem vergleichen, was Jesus geistlich, seelisch und körperlich erlitten hat – und er hat das alles für uns erlitten, nicht für sich selbst.
Verglichen mit den Segnungen, die wir genießen, sind unsere Schwierigkeiten gering. In einer Zeit voller Sorgen fragen wir Gott vielleicht: “ Womit habe ich das verdient?“ Stattdessen sollten wir diese Frage gerade dann stellen, wenn wir gesegnet werden, denn der Segen ist viel größer als unsere Schwierigkeiten.
Unsere Sorgen sind im Vergleich mit der Kraft der Gnade Gottes gering. Er kann und wird uns stärken, wenn wir nur demütig zu ihm kommen – und wir erwarten, dass er uns durch einen anderen seiner Diener helfen wird.
Unsere Schwierigkeiten sind im Vergleich zu der Herrlichkeit, zu der sie führen, gering. Gott wird durch die gegenwärtigen Sorgen eine Herrlichkeit in seinem Volk hervorbringen, die ewig währt. Olympische Athleten sind bereit, sich zu quälen, weil sie wissen, wie viel Ruhm dadurch erlangt werden kann.
Deine Sorgen und Schwierigkeiten mögen schwerer zu ertragen sein als ein sportliches Training, aber die Herrlichkeit ist unendlich viel sicherer und letztlich wunderbarer als jeder Preis, den diese Welt zu bieten hat.