Mehr als Gnade und Frieden
An Titus, mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter! (Titus 1,4)
Wenn wir heute einen Brief schreiben – falls jemand noch Briefe schreibt – beginnen wir mit dem Namen der Person, die wir anschreiben („Lieber So-und-so“). Am Ende des Briefes unterschreiben wir dann mit unserem Namen, damit man weiß, wer den Brief schrieb.
Im Neuen Testament fing ein Brief mit dem Namen des Autors an. Das macht auch Sinn, denn der Leser von Gnade, Barmherzigkeit und Frieden wollte zuerst wissen, wer das schrieb. Nachdem der Autor seinen Namen genannt hatte, schrieb er oder sie an wen der Brief gerichtet war.
So auch im Brief des Apostel Paulus, den er an Titus, seinen jungen Gefährten auf der Insel Kreta, schrieb. In Titus 1,1-3 stellte Paulus sich vor und in Titus 1,4 steht dann, an wen der Brief geschickt wurde. Er ging an Titus.
Es ist interessant, dass wir nichts über Titus in der Apostelgeschichte finden. Seltsamerweise steht dort nichts über ihn, doch er muss während dieser Zeit, über die die Apostelgeschichte berichtet, schon ein Gefährte von Paulus gewesen sein.
Auch wenn wir nichts von Titus in der Apostelgeschichte lesen, wissen wir trotzdem etwas über seinen Charakter und seine Persönlichkeit aus diesem Brief und aus 2. Korinther 2,13 und 8,23 und 12,18.
– Titus war ein echtes Kind nach dem gemeinsamen Glauben (Titus 1,4)
– Titus war ein Bruder des Apostel Paulus (2. Korinther 2,13)
– Titus war Gefährte und Mitarbeiter des Paulus (2. Korinther 8,23)
– Titus wandelte in demselben Geist wie Paulus (2. Korinther 12,18)
– Darum war Titus ein Vorbild für andere Gläubige (Titus 2,7)
All das lässt uns schließen, dass Titus ein bemerkenswerter Mann war. Würdest du es nicht toll finden, wenn Paulus so über dich schreiben würde? Ich fände es wundervoll, wenn Paulus von mir schrieb, dass ich ein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben wäre, ein Bruder, der in demselben Geist wandelte. Der Apostel Paulus hielt viel von Titus.
Gleichzeitig gibt es einen Hinweis auf so etwas wie Unzulänglichkeit oder Schwäche von Titus. Paulus grüßte ihn mit: Gnade, Barmherzigkeit und Frieden. Wenn Paulus an Gemeinden schrieb, grüßte er sie oft mit den Worten Gnade und Frieden (so wie in 1. Korinther 1,3 und Galater 1,3 und Epheser 1,2) Doch als Paulus an die Pastoren Timotheus und Titus schrieb, fügte er noch Barmherzigkeit hinzu (1. und 2. Timotheus 1,2).
Siehst du den Hinweis auf eine Unzulänglichkeit oder Schwäche? Pastoren und Leiter wie Timotheus und Titus brauchen viel Barmherzigkeit zusammen mit Gnade und Frieden. Nimm heute alle drei von Gott an – Seine Gnade, Barmherzigkeit und Frieden. Und wenn du einen Pastor oder Leiter in Gottes Dienst kennst – bete, dass Gott ihm Seine Barmherzigkeit gibt.