Säen und ernten

von | Nov 12, 2023 | Blog, Wöchentliche Andacht

Täuscht euch nicht! Macht euch klar, dass ihr Gott nicht einfach missachten könnt, ohne die Folgen zu tragen. Denn was ein Mensch sät, wird er auch ernten. (Galater 6,7)

Wenn wir in der Bibel lesen, ist es wichtig, den Kontext zu berücksichtigen. Würde man Galater 6,7 als absolute Aussage verstehen, als etwas, das immer und in jedem Fall wahr ist, dann käme niemand in den Himmel und die Bibel würde sich selbst widersprechen. Es handelt sich nicht um ein Gesetz des Karma oder das Prinzip der Anziehung, sondern um eine wahre Aussage die in ihrem Kontext betrachtet wahr ist, wenn man berücksichtigt, was vor und nach diesem Vers kommt.

Säen und ernten

 

Im vorhergehenden Vers (Galater 6,6) fordert Paulus die Gläubigen auf, diejenigen, von denen sie im Glauben belehrt werden zu unterstützen, indem sie sie bezahlen. Dies ist ein grundlegendes, wenn auch manchmal vernachlässigtes geistliches Prinzip. Diejenigen, die Gläubige geistlich nähren und segnen, sollten auch materiell unterstützt werden (1. Korinther 9,11; 9,14; 1. Timotheus 5,17).

Deshalb erinnerte Paulus all jene, die zögern, diejenigen, von denen sie unterrichtet werden, finanziell zu unterstützen (Galater 6,6), an Gottes Prinzip vom Säen und Ernten. Sie sollten nicht einfach mit Geld um sich werfen, sondern Samen säen, denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Paulus wollte damit nicht sagen, dass das Volk Gottes diejenigen unterstützen sollte, von denen es unterrichtet wird, weil es gut für den Lehrer ist. Vielmehr sollten sie unterstützt werden, weil es gut für denjenigen ist, der gelehrt wird und etwas weitergibt, wie das Prinzip von Ernte und Aussaat zeigt.

Dies wird deutlicher, wenn wir den Vers lesen, der unmittelbar auf Galater 6,7 folgt. Dort schreibt Paulus darüber, was es bedeutet, auf das Fleisch zu säen und auf den Geist zu säen, und welche Ernte beide Arten der Aussaat einbringen. Wenn Gläubige den Geist ernten wollen, sollten sie nicht zögern, mit den Mitteln, die Gott ihnen gibt, den Geist zu säen.

Der Landwirt erntet dasselbe, was er gesät hat, aber das stimmt nicht ganz. Aus dem Kern des Apfels wachsen nicht einfach mehr Apfelkerne, sondern mehr Äpfel mit Kernen. Auch wenn wir den Geist säen – und das sogar mit materiellen Dingen – ernten wir nicht unbedingt materielle Dinge, sondern etwas Besseres: Wir ernten das ewige Leben (Galater 6,8). Wir geben nicht um eine einfache „Investition“ zu tätigen oder um Geld zu verdienen, auch wenn die Gläubigen zuversichtlich sind, dass sie niemals zu den Verlierern gehören werden, wenn sie geben.

In diesem Zusammenhang hat die Aussage „Denn was ein Mensch sät, wird er auch ernten“ eine Bedeutung, die über das Geben und Unterstützen von Lehrern und Geistlichen hinausgeht. Sie gilt ganz allgemein: Was wir im Leben bekommen, ist oft das, was wir investieren. Doch wenn nur gute Menschen Gutes von Gott bekämen, dann würden wir alle zugrunde gehen – denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit Gottes. Hier bezieht Paulus das Prinzip von Saat und Ernte einfach auf die Art und Weise, wie Ressourcen verwaltet werden (wie in 1. Korinther 9,11 und 2. Korinther 9,6-10).

Wir können uns selbst täuschen, indem wir viel erwarten, wenn wir wenig säen, aber wir können Gott nicht täuschen, und die Früchte unserer schlechten Aussaat werden offensichtlich sein. Säe reichlich, wenn du mit dem umgehst, was Gott dir gibt, und ernte reichlich.

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