Doch ich danke Gott, der uns, die wir zu Christus gehören, immer in seinem Triumphzug mitführt. Wo immer wir jetzt auch hinkommen, setzt er uns ein, um anderen vom Herrn zu erzählen und die gute Botschaft zu verbreiten wie einen wohlriechenden Duft. (2. Korinther 2,14 NLB)

Paulus musste sich der Kritik der Christen aus der Gemeinde in Korinth stellen. Sie hielten ihn für unzuverlässig und wankelmütig, weil sich seine Reisepläne unerwartet geändert hatten. Zuvor hatte Paulus sich selbst und seine Gründe dafür, dass er nicht wie geplant ankam, sorgfältig erklärt. Vor allem wollte er die Christen in Korinth wissen lassen, dass er Jesus Christus folgte wie ein Soldat in einer Armee seinem General. Wie jeder gut organisierte Mensch machte Paulus seine Reisepläne, aber noch wichtiger war, dass er sich an die Pläne hielt die er von Jesus Christus bekam.

Um dies deutlich zu machen, sagte Paulus, dass Jesus sein Volk immer in seinem Triumphzug mitführt. Um dies zu veranschaulichen, verwendete er ein Bild aus der römischen Welt, das Jesus als siegreichen, erobernden Feldherrn in einem Triumphzug zeigt. Ein römischer Triumphzug wurde für erfolgreiche Feldherren veranstaltet, wenn sie von ihren Eroberungen zurückkehrten.

Für einen Menschen der damals lebte, war ein römischer Triumphzug wahrscheinlich das größte Spektakel, das er je sehen würde. Heute sind wir daran gewöhnt, erstaunliche Attraktionen und spektakuläre Inszenierungen auf Bildschirmen oder in Natura zu sehen. In der Antike waren solche Dinge sowohl selten als auch erstaunlich. Bei einem römischen Triumphzug stand der siegreiche Feldherr, der durch die Straßen Roms zum Kapitol zog, im Mittelpunkt. Bei der Parade zogen zunächst die Regierungsbeamten und die Senatoren durch die reich geschmückten Straßen. Dann folgte eine Prozession von Trompetern, gefolgt von denen, die die Beute aus den eroberten Ländern trugen. Danach folgten Bilder der besiegten Länder mit Modellen der besiegten Festungen und Schiffe. Dann wurde ein weißer Stier geopfert, gefolgt von Gefangenen in Ketten: da waren Fürsten, Heerführer, und Generäle, die bald hingerichtet werden sollten. Es folgten weitere Regierungsbeamte, dann Musiker und Priester mit duftendem Weihrauch. Dann erschien der General selbst, gefolgt von der Armee, die „lo triumphe!“ Das war der damalige Triumphschrei, den wir heute mit „Hurra! Sieg!“ übersetzen würden.

Dieses Schauspiel war ein einmaliges Ereignis, und für die meisten Menschen in der antiken Welt war es die größte Attraktion, die sie je gesehen hatten.

Das war die Szene, die Paulus im Kopf hatte. Jesus Christus marschierte triumphierend durch die Welt, und seine Gemeinde marschierte mit ihm. Paulus wollte, dass die Christen in Korinth erkennen, dass er seinem General, Jesus Christus, folgte. Paulus konnte sehen, wie sich der Triumphzug Jesu durch das ganze Römische Reich, durch die ganze Welt schlängelte.

Bei römischen Triumphzügen war es üblich, Duftstoffe in Form von Weihrauch mitzuführen. Für Paulus ist dieser Duftwie das Vertrauen auf Gott, das die Menschen riechen können, wenn der Triumphzug Jesu vorbeizieht.

Lieber Bruder oder liebe Schwester in Christus, du hast einen Platz im größten Schauspiel der ganzen Schöpfung: dem Siegeszug von Jesus Christus. Gott möchte, dass die Menschen durch dich den Duft des Sieges Jesu sehen und „riechen“ können.

Schau auf deinen siegreichen General. Folge ihm. Marschiere dorthin, wo er dich hinschickt. Freue dich über seinen Sieg; er lässt dich an ihm teilhaben.