Diese nun, ausgesandt vom Heiligen Geist, zogen hinab nach Seleucia und fuhren von dort mit dem Schiff nach Zypern. Und als sie in Salamis angekommen waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes als Diener. (Apostelgeschichte 13,4-5)

Apostelgeschichte 13 ist ein ganz besonderes Kapitel. Dort lesen wir, wie die bemerkenswerte Missionsreise von Paulus begann. Als Paulus und die anderen in der Gemeinde von Antiochia dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist zu allen die dort waren, und sagte, Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe! (Apostelgeschichte 13,2)

Alle waren darauf bedacht, Gott zu gehorchen. Paulus und Barnabas zogen los, wie der Heilige Geist es ihnen gesagt hatte. Darum lesen wir an der Stelle, dass sie vom Heiligen Geist ausgesandt wurden. Die Christen aus der Gemeinde in Antiochia entsandten Barnabas und Paulus; aber noch viel wichtiger war, dass der Heilige Geist sie aussandte. Jede christliche Gruppierung kann jemanden aussenden, aber wenn es nicht der Heilige Geist ist, der sie aussendet, wird daraus kein Dienst erwachsen, der einen Einfluss auf die Ewigkeit hat.

Ihre erste Station war Seleucia, ganz in der Nähe von Antiochia. Wie erfahren nicht, was genau dort geschehen ist. Weil Seleucia nicht so weit von Antiochia entfernt war, wo es eine Gemeinde gab, die wuchs und gedieh, ist es nicht besonders schwer, sich vorzustellen, dass es auch in dieser Hafenstadt bereits ein Gruppe von Christen gab.

Von dort aus fuhren sie mit dem Schiff nach Zypern, und hielten als Erstes in Salamis an. Das war der Anfang der legendären Missionsreise von Paulus. Jedes große Werk hat einen Anfang, einen Ausgangspunkt – und das war der für Paulus´ Karriere als Missionar.

Hier ist etwas, worüber es sich lohnt nachzudenken: Warum sind sie nach Zypern gefahren. Wir lesen dort nicht, dass der Heilige Geist sie ganz spezifisch dorthin geführt hätte, und wir lesen auch nicht, dass es in Zypern ein besonderes Bedürfnis gegeben hätte. Wir wissen nur, dass der Heilige Geist ihn gesagt hat, dass sie losgehen sollen, und sie fingen in Zypern an.

Ich denke Folgendes: Wir wissen, dass Barnabas in Zypern aufgewachsen ist (Apostelgeschichte 4,36). Ich denke, dass es etwa so gelaufen ist, als Paulus und Barnabas sich begegneten:

„Paulus, der Heilige Geist hat uns gesagt, dass wir losziehen, das Evangelium verkünden und Gemeinden gründen sollen.“

„Das ist toll, Barnabas – lass uns losziehen. Aber wo sollen wir anfangen?“

„Ich habe keine Ahnung, Paulus – aber ich bin in Zypern aufgewachsen, und dort brauchen die Menschen Jesus auf jeden Fall.“

„Das ist eine tolle Idee, Barnabas, lass uns in Zypern anfangen.“

Hier ist etwas, was wir daraus lernen sollten. Wenn der Heilige Geist dich in eine bestimmte Richtung leitet, dann solltest du das ganz genau befolgen (und natürlich offen dafür sein, dass es im weiteren Verlauf weitere Anweisungen gibt). Aber wenn der Heilige Geist dir eine allgemeine Richtung gibt, dann gestalte die Einzelheiten mit gesundem Menschenverstand, und stille die Bedürfnisse, die du vor Augen hast.

Manchmal verschieben wir den Zeitpunkt, in dem wir tun, was wir tun sollten, weil wir meinen, dass wir erst jede einzelne Kleinigkeit des Plans wissen müssen, bevor wir den ersten Schritt tun. Tappe nicht in diese Falle. Ziehe im geheiligten gesunden Menschenverstand los, und lass dich von Gott auf diesem Weg leiten.